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Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2016
Die vierte Braut
Grohe, Julianna

Die vierte Braut


ausgezeichnet

„Die vierte Braut“ war eines meiner absoluten Wunschlistenbücher. Ich liebe die ersten drei Bände von Selection und habe mich riesig gefreut, als ich ein neues Buch über eine Prinzessinnen-Brautschau entdeckt habe. Tatsächlich steht dieses Buch Selection in nichts nach. Anstatt eines Prinzen gibt es hier gleich vier Prinzen, deren Herzen erobert werden möchten. Julianna Grohe hat mit „Die vierte Braut“ ein absolut märchenhaftes Jugendbuch erschaffen, das mich von der ersten bis zur letzten Seite verzaubert hat.

Das ganze Land steht auf dem Kopf, denn auf Wondringham Castle findet eine Brautschau statt. Die vier Prinzen des Landes veranstalten ein großes Casting mit vielen Prüfungen, für das sich Mädchen aus allen Teilen des Landes bewerben. Die junge Gouvernante Mayrin möchte mit dem ganzen Trubel nichts zu tun haben. Sie hatte es in ihrem bisherigen Leben nicht leicht und muss sich ganz alleine um ihre zwei kleinen Geschwister kümmern. Trotzdem verspricht sie ihrer besten Freundin Tionne, sie als seelische Unterstützung zum Casting zu begleiten. Doch es kommt anders als geplant und mit einem Mal befindet sich Mayrin auf dem Weg zum Schloss und muss die erste Prüfung bestehen. Verzweifelt versucht sie, das Missverständnis aufzuklären, doch niemand hört ihr zu. Nach einem misslungenen Fluchtversuch trifft sie schließlich auf den charismatischen Hauptmann Mr. Kane. Er schafft es, Mayrin zum Bleiben zu überreden. Eine spannende Zeit voller Emotionen, Spannung und Intrigen beginnt.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den angenehm lockeren und flüssigen Schreibstil sehr leicht gefallen. Man fliegt nur so durch die Seiten, verzaubert von der märchenhaft angehauchten Geschichte. Die Ähnlichkeit mit Selection ist auf jeden Fall gegeben, aber der Autorin Julianna Grohe ist es trotzdem gelungen, etwas ganz Eigenes zu erschaffen. Mitreißend und fesselnd geschrieben versinkt der Leser förmlich in der Story und erliegt dem Reiz dieser wunderschönen Liebesgeschichte. Ich konnte das Buch keine Sekunde lang aus der Hand legen. Herzklopfen, Liebe, Romantik und Spannung, dieses Buch bietet einfach alles und man merkt, wie viel Herzblut in dieser Geschichte steckt. Es macht einfach unglaublich Spaß, „Die vierte Braut“ zu lesen. Die Charaktere wurden mit viel Liebe ausgearbeitet und wirken sehr authentisch und lebendig. Jeder für sich ist einzigartig und facettenreich. Mayrin und ihre Geschwister muss man einfach in das Herz schließen, denn die Kleinen sind zuckersüß und Mayrin ist ein mutiges junges Mädchen mit viel Temperament, das sie nicht immer zügeln kann. Durch ihr impulsives Handeln hat sie mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Man kann einfach nicht anders, als mit ihr mitzufiebern. Hervorzuheben ist auch, dass es sich um einen Einzelband handelt, was mir in der Flut von Reihen mehr als willkommen ist. „Die Vierte Braut“ ist eine wunderbar märchenhafte Liebesgeschichte, die mich von Anfang an verzaubert hat. Das Buch ist mein bisheriges Lese-Highlight 2016 und bekommt einen Ehrenplatz in meinem Regal. Ich liebe es und werde es mit Sicherheit noch ein zweites Mal lesen.

Fazit: Herzklopfen, Liebe, Romantik und Spannung - mein bisheriges Lese-Highlight 2016! „Die vierte Braut“ ist ein weiteres Highlight-Buch aus dem Drachenmond Verlag. Das Cover ist einfach nur wunderschön und die Story macht absolut süchtig. Die Geschichte ist zum Träumen schön und richtig was für das Herz. Eine klare Leseempfehlung von mir!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2016
Alba & Seven
Ngan, Natasha

Alba & Seven


sehr gut

Auf "Alba & Seven" bin ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden. Der Klappentext hörte sich super an und meine Neugierde war sofort geweckt. Die Autorin Natasha Ngan überzeugt in ihrem Buch mit frischen Ideen und einer einfallsreichen Story. Nur das Ende kam etwas zu plötzlich.

Albas Leben scheint perfekt zu sein. Ihre Familie ist wohlhabend und lebt in einem tollen Anwesen. Ihre Eltern versuchen ihr alles zu bieten, was ihr Herz begehrt. Nur das, was sich Alba am meisten wünscht, bleibt ihr verwehrt: Freiheit. Ihre Eltern bestimmen über jeden Schritt, den sie tut. Sogar ihre Zukunft wurde schon bis in das letzte Detail geplant. Obwohl sie ihren goldenen Käfig hasst, fügt sich Alba in ihr Schicksal. Bis sie eines Tages den Dieb Seven trifft. Er zeigt ihr die Welt jenseits des goldenen Käfigs. Dabei kommen sie einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur, das gleichermaßen Alba und Seven betrifft. Mit einem Mal steht ihr Leben auf dem Kopf und birgt eine tödliche Gefahr für Seven. Um die Wahrheit ans Licht zu bringen müssen sie alles opfern und ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil der Autorin Natasha Ngan ist locker und flüssig zu lesen. Zu Beginn lässt sie der Geschichte genug Raum, um sich zu entwickeln. Wo bei vielen Büchern bei einem langsamen Einstieg Langeweile aufkommt, passte es hier gut zur Story. Daher hat mir das anfänglich langsame Erzähltempo gut gefallen. Nach und nach wird das Tempo gesteigert und es kommt mehr Spannung auf. Ab der Hälfte der Geschichte wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Grundidee, der Handel mit Erinnerungen, hat mir sehr gut gefallen. Damit hat die Autorin ein spannendes Thema aufgegriffen, das viel Potenzial bietet.

Das Buch ist gegliedert in verschiedene Kapitel aus Sicht von Alba und Seven. Dadurch bekommt man in beide Welten einen tollen Einblick. Denn während Alba in ihrem goldenen Käfig rundum beschützt und behütet lebt, ist Seven tagtäglich den Gefahren des Südens ausgesetzt. Natasha Ngan zeichnet an dieser Stelle ein dystopisch angehauchtes London der Zukunft. Gerade Sevens Welt mit ihren Gefahren fand ich sehr interessant. Beide Protagonisten sind durch und durch sympathisch, man muss sie einfach ins Herz schließen. Besondes Albas Entwicklung von dem zurückhaltendem Mädchen hin zur mutigen jungen Frau hat mir gut gefallen. Zwischenzeitig hatte ich den Eindruck, dass die Liebesgeschichte von Alba und Seven ein wenig zu weit in den Vordergrund rückte. Ich hätte mir an dieser Stelle mehr Hintergrundwissen über den Handel mit Erinnerungen und den damit verbundenen Gefahren gewünscht. Durch überraschende Wendungen bleibt die Geschichte ab der Hälfte des Buches spannend bis zum Schluß. Am Ende der Story blieben für mich leider einige Fragen offen. Das Ende kam etwas zu plötzlich, sodass ich erst dachte, es handelt sich bei "Alba & Seven" um eine Reihe. Dem ist aber nicht so. Trotzdem konnte mich das Buch insgesamt überzeugen. Die Thematik und die Umsetzung haben mir gut gefallen und waren wirklich mal was anderes.

Fazit: "Alba & Seven" punktet mit einer interessanten Grundidee und einem spannenden Szenario. Obwohl mir das Ende zu plötzlich kam, konnte mich das Buch insgesamt überzeugen und ich hoffe auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 05.04.2016
Die Magie der Namen
Gozdek, Nicole

Die Magie der Namen


gut

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Als erstes fällt die wunderschöne Karte am Anfang des Buches auf, mit deren Hilfe man Tirs Reise verfolgen kann. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, in dem man alle Namen nachschlagen kann. Über Tirasan Passarion findet man dort natürlich nichts. Der Autorin Nicole Gozdek ist es gelungen, eine komplexe und vielschichtige Welt zu erschaffen, die man in einem Jugendbuch nicht unbedingt erwartet, die mich aber fesseln konnte. In der Welt Mirabortas ist man nichts wert, solange man keinen Namen trägt. Man ist ein Niemand, ohne besondere Fähigkeiten, Wissen oder Persönlichkeit. Erst durch das Wirken der Namensmagie bekommen die Menschen eine richtige Persönlichkeit und ein eigenes Leben. Die Namensmagie ist sehr umfassend und mächtig. Die Atmosphäre im Buch ist düster und gedrückt. Die Welt Mirabortas wirkt mittelalterlich, während die Gesellschaftsstrukturen moderner sind. Alle Nummern werden gleich behandelt. Kinder wachsen in Schulen auf. Bereits ganz kleine Kinder müssen von den Eltern abgegeben werden. Die Kinder erfahren anschließend auch nicht, wer ihre Eltern sind. Berufe und Stand in der Gesellschaft sind abhängig von der Namensmagie und nicht beeinflussbar. Die Namen, die in den Städten leben, wirken nicht glücklich. Ein paar gesellschaftliche Missstände werden aufgezeigt, aber leider nicht in jedem Fall erklärt. Der Leser erfährt beispielsweise, dass ein Schmied Schulgruppen führen muss und dadurch einen Verdienstausfall hat. Warum das so ist und auch warum er im Gegensatz zu anderen Schmieden so oft an der Reihe ist, erfährt man leider nicht. Offen bleibt für mich auch, warum erst eine homosexuelle Beziehung angedeutet wird, die nachher einfach verschwindet und nie vorhanden war. Das war für mich völlig überflüssig und passte nicht in das Buch.

Der erste Teil des Buches war sehr spannend. Man hat Zeit, die Welt und die Magie zu entdecken. Wobei der Sprachstil an dieser Stelle leider nicht sehr detailreich ist. Ich hätte mir einen bildgewaltigeren Schreibstil gewünscht, um diese interessante und facettenreiche Welt besser vor den Augen zu haben. Trotzdem konnte ich das Buch am Anfang nicht mehr aus der Hand legen. Die Grundidee ist einfach super und es macht großen Spaß, mehr über Mirabortas zu erfahren und in dieser Welt abzutauchen. Die von Nicole Gozdek erschaffene Magie ist etwas Besonderes und absolut faszinierend. Der Mittelteil hat sich aus meiner Sicht etwas gezogen. Tir war mir nicht immer sympathisch. Zwischenzeitlich ist er mir mit seiner verweichlichten Art etwas auf die Nerven gegangen. Im Gegensatz zu seinen Reisebegleitern verhält er sich ab und an recht kindlich. Das Ende hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen. Es lässt zwar viel Raum für Spekulationen, aber das rührt daher, dass das Ende zu einfach und zu glatt ist. Irgendwie erwartet man nach der Komplexität der Welt und der Namensmagie etwas anderes. Insgesamt hat mir „Die Magie der Namen“ von der Idee her sehr gut gefallen, ich hätte mir aber einen weniger einfachen Ausgang des Buches gewünscht.

Fazit: „Die Magie der Namen“ punktet mit einer komplexen Welt und facettenreicher Magie. Am Anfang konnte die Story mich fesseln und ich wollte das Buch nicht mehre aus der Hand legen. Leider konnte mich der Mittelteil nicht gänzlich überzeugen und das Ende lässt mich als Leser eher unzufrieden zurück.

Bewertung vom 13.03.2016
Orphan X / Evan Smoak Bd.1
Hurwitz, Gregg

Orphan X / Evan Smoak Bd.1


sehr gut

Ich lese eher selten Thriller, aber der Klappentext von "Orphan X" konnte mich einfach überzeugen. Da ich Actionfilme über Einzelkämpfer wie Jason Bourne liebe, war ich mehr als neugierig, welche Geschichte sich hinter "Orphan X" verbirgt. Der Autor Gregg Hurwitz konnte mich mit seiner rasanten Story restlos überzeugen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Evan ist ein Waisenkind und wurde schon in frühester Kindheit in ein geheimes Projekt der Regierung übernommen. Mit gerade mal 12 Jahren wird Evan auf der Straße von dem Agenten Jack rekrutiert. Er wird ein Teil des Orphan Programmes, in dem Kinder ohne Familie zu emotionslosen Killern ausgebildet werden. Sie sind Geister ohne Identität, die im Namen der Regierung Auftragsmorde durchführen, ohne diese zu hinterfragen. Doch Evans Ausbildung läuft etwas anders ab, als die der übrigen Orphan Killer. Evan, auch Orphan X genannt, wird von seinem Aubilder und Mentor Jack als einziger Orphan nicht zu völliger Gefühlskälte programmiert. Nach einiger Zeit beginnt Evan seine Aufträge zu hinterfragen. Obwohl jeder Orphan nach strengen Geboten handelt, wird kein Auftrag hinterfragt. Einzig Evan macht sich Gedanken darüber. Er lässt das Orphan Programm hinter sich und wird zum Nowhere Man. Mit seiner neuen Identität hilft er Menschen, die in Not geraten sind und sich nicht an die Polizei wenden können. Bis er eines Tages in das Visier eines ihm ebenbürtigen Auftragskillers kommt. Ein spannendes Katz- und Maus-Spiel beginnt.

Der Einstieg in das Buch ist mir am Anfang nicht so einfach gefallen. Der Schreibstil ist sehr nüchtern gehalten. Gerade am Anfang überwiegen die sachlichen Beschreibungen von Evans Wohnung und seinen Waffen. Teilweise war es mir ein wenig zu viel, da die Breschreibungen durch ihre sachliche Art eher langweilig waren. Nach ca. 50 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt. Der Sprachstil wurde auch passend zur Story immer rasanter. Gerade die Rückblicke auf Evans Zeit als Waisenkind und seine Ausbildung im Orphan Programm fand ich sehr interessant. Sie nehmen zwar ein wenig Tempo aus der Geschichte, was ich aber eher positiv fand. So hat der Leser etwas Zeit zum Verschnaufen und man lernt Evan und seine Beweggründe besser kennen. Evan hat mir als Protagonist unheimlich gut gefallen. Auf der einen Seite lernt man ihn als knallharten Killer kennen, auf der anderen Seite erfährt man auch, dass er sich schon nach mehr im Leben sehnt. Wichtig ist auch, dass er in seinem ganzen Leben keine Liebe kennenlernen durfte. Er hatte keine Mutter und es gab nie eine wichtige Frau in seinem Leben. Man lernt im Laufe der Geschichte vier Persönlichkeiten von Evan kennen: Evan das Waisenkind, Evan als Orphan X, Evan als Nowhere Man und Evan als Evan Smoak. Letzterer ist Evans normale Identität, unter der ihn Nachbarn und Bekannte kennen.

Die Story überzeugt durch ihr rasantes Tempo, das lediglich durch Rückblicke und Evans "normales" Leben als Evan Smoak unterbrochen wird. Das Geplänkel mit den Nachbarn soll wohl die Story auflockern, hat mich aber furchtbar gelangweilt. Mich interessieren nervige Nachbarn und Hausversammlungen nicht. Einzig von Mia und ihrem Sohn hätte ich mehr erfahren wollen. Trotz kleiner Schwächen konnte mich Gregg Hurwitz mit "Orphan X" packen. Die Story ist actionreich und spannend, so wie ich es mag. Das Ende passt gut zur Story, bietet aber viel Potenzial für eine Fortsetzung, auf die ich mich sehr freue.

Fazit: „Orphan X“ ist ein spannender und actionreicher Thriller, der mich trotz kleiner Schwächen fesseln konnte. Die Story überzeugt durch ihr rasantes Tempo und ein packendes Katz- und Maus-Spiel. Ich hoffe das Buch ist als Reihe ausgelegt, denn das Ende bietet viel Potenzial für eine Fortsetzung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2016
Das Spiel der Wünsche
Lehrman, Maggie

Das Spiel der Wünsche


sehr gut

Das Buch „Spiel der Wünsche“ handelt von Ari und ihren Freunden, die in einer Welt leben, in der alles möglich ist. Obwohl sie schon lange von der Regierung verboten sind, gibt es immer noch ein paar Hekamistinnen, die im Verborgenen arbeiten. Sie sind Magierinnen, die Wünsche in Erfüllung gehen lassen können. Obwohl es nicht erlaubt ist, sich einen Zauber zu holen, ist es doch in Aris Welt alltäglich geworden. Manche Zauber sieht man, wie Schönheit und Reichtum, andere Zauber wirken im Verborgenen. Nach dem Tod ihres Freundes Win beschließt Ari, ihre Erinnerung an ihn durch einen Zauber löschen zu lassen. Zu groß ist der Schmerz über den Verlust ihrer großen Liebe. Ohne es zu wollen, löst sie damit eine furchtbare Kettenreaktion aus, die völlig außer Kontrolle gerät. Denn jeder Zauber hat Nebenwirkungen, die im Voraus nicht absehbar sind.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den lockeren und jugendlichen Schreibstil der Autorin sehr leicht gefallen. Das Buch ist wirklich sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Ari und ihren Freunden Kay und Markos erzählt. Auch Win kommt zwischendurch zu Wort. Bei dem ersten Perspektivenwechsel war ich sehr überrascht, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Zur besseren Orientierung steht vor jedem Kapitel in der Überschrift, aus wessen Sicht der nächste Abschnitt erzählt wird. Ich habe die Angewohnheit, Überschriften in Büchern nicht zu lesen, weil sie manchmal zu viel verraten. Bei diesem Buch sollte man aber darauf achten, damit man am Anfang nicht durcheinander kommt. An den häufigen Wechsel der Protagonisten hatte ich mich schnell gewöhnt und es war auch sehr interessant, die Geschichte aus dem Blickwinkel von Aris Freunden zu sehen. Auf diese Weise erhält man eine ganz andere Sicht auf manche Dinge. Auf den ersten Blick wirken die Protagonisten perfekt, doch nach und nach kommen alle Geheimnisse ans Licht und man erkennt, dass die Teenager mit vielen Problemen in ihrem Leben zu kämpfen haben. Durch den leichten Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten. Das Ende überrascht mit einem unvorhersehbaren, actionreichen Showdown. Da es sich um einen Einzelband handelt, bleiben keine Fragen offen und ich war sehr zufrieden mit dem Abschluss der Geschichte.

„Spiel der Wünsche“ ist ein Buch, das den Leser am Ende sehr nachdenklich zurücklässt. Denn was auf den ersten Blick wie ein Spiel wirkt, ist bitterer Ernst und kann todbringende Konsequenzen haben. Man muss sich die Frage stellen, wie weit man gehen würde, um seine Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Das Schwierige dabei: Die Nebenwirkungen der Zauber sind nie richtig einschätzbar und die Folgen daher nicht absehbar. Der Autorin ist es äußerst gut gelungen, die Zauber der verschiedenen Protagonisten miteinander zu verweben. Das Cover des Buches passt perfekt zu dieser Story, denn es zeigt, wie die Zauber der Hekamistinnen wirken. Jeder Zauber nimmt Einfluss auf bestimmte Menschen, die wiederum durch eigene Zauber Einfluss auf jemand anderen nehmen. Verschiedene Zauber können sich kreuzen und zu katastrophalen Folgen führen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber. Mir waren die Probleme der Teenager teilweise etwas zu viel. Irgendwann hatte ich den Eindruck, dass bis auf Diana alle Protagonisten emotional oder psychisch kaputt sind. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob man in so einer Welt überhaupt noch normal sein kann. Denn man kann nie wissen, von wie vielen Zaubern man beeinflusst wird. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Umsetzung des Themas ist gut gelungen und das Lesen hat Spaß gemacht.

Fazit: Wie weit würdest du gehen, in einer Welt, in der alles möglich ist? „Spiel der Wünsche“ ist ein gelungenes Jugendbuch über Freundschaft, Liebe, Geheimnisse und Verrat in einer Welt mit unbegrenzten Möglichkeiten. Die Idee des Buches ist wirklich klasse und stimmt den Leser sehr nachdenklich. Ich freue mich auf weitere ideenreiche Bücher der Autorin.

Bewertung vom 05.03.2016
Jamil - Zerrissene Seele
Waard, Farina de

Jamil - Zerrissene Seele


ausgezeichnet

Jamil führ ein gutes Leben. Seine Familie und er sind wohlhabend und leben sicher in der Stadt. Um Frieden zu schaffen, wird Jamil mit einer Königstocher verlobt. Doch das genaue Gegenteil trifft ein. Krieg entflammt und Jamil kann seine Familie und ein paar Stadtbewohner in letzter Sekunde auf ein rettendes Schiff bringen, während seine Verlobte stirbt. Nach dem Kampf ums Überleben auf hoher See stranden sie völlug erschöpft auf einer unbekannten Insel. Doch dort lebt schon ein Stamm, der sich von den Stadtbewohnern in Glauben, Lebenseinstellung und Kultur, grundlegend unterscheidet. Schon bald stehen Hass und Misstrauen im Vordergrund. Während Jamil versucht, zwischen den beiden Völkern Frieden zu halten, muss er mit ganz anderen Problemen kämpfen. Denn in ihm kämpfen zwei Mächte gegeneinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Farina de Waard hat die Gabe, sehr bildgewaltig zu schreiben. Alles wird mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Daher schaltet sich das Kopfkino direkt auf den ersten Seiten ein und man versinkt sofort in der mittelalterlich anmutenden Welt, die Farina de Waard erschaffen hat. Im Gegensatz zu der ersten Fantasy-Reihe der Autorin, wird in diesem Buch keine komplexe Welt geschaffen. Jamils Welt sieht so aus, wie wir uns unsere Welt vor vielen Jahren vorstellen würden. Der Fokus dieses Einzelbandes liegt auf Jamil und den Kräften, die in ihm wüten und die es zu bekämpfen gilt. Auch der soziale Aspekt steht stark im Vordergrund. Jamil erlebt eine Situation, wie viele Menschen es in Deutschland gerade tun. Denn Jamil und die Stadtbewohner sind Flüchtlinge, die alles verloren haben und auf der Insel nicht willkommen sind. Misstrauen wird geschürt durch Angst und kulturelle Unterschiede. Jamil ist ein starker Protagonist, der nicht aufgibt und immer weiterkämpft, egal wie aussichtslos die Lage erscheint. Er versucht, sein Volk mit den Augen der Eingeborenen zu sehen. Ashanee, eines der eingeborenen Mädchen, hilft ihm dabei. Neben dieser Thematik hat mich vor allem Jamils Kampf gegen die Mächte in seinem Inneren so fasziniert, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und es in kürzester Zeit ausgelesen hatte.

Fazit: Spannend und bildgewaltig geschrieben ist Farina De Waard mit „Jamil – Zerrissene Seele“ erneut ein tolles Jugend-Fantasybuch gelungen, das den Leser vollkommen in seinen Bann zieht. 4,5 / 5,0 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2016
Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1
Ahdieh, Renée

Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1


sehr gut

Auf "Zorn und Morgenröte" hatte ich mich ganz besonders gefreut, denn ich liebe orientalische Märchen und war sehr gespannt auf die Interpretation von 1001 Nacht. Obwohl der Reihen-Auftakt einiges an Potenzial verschenkt, konnte mich das Buch mit seinem zauberhaften Setting und orientalischen Flair in seinen Bann ziehen.

Der Einstieg in das Buch ist mir anfangs etwas schwer gefallen. Gerade auf den ersten Seiten stolpert man häufiger über viele Namen, die nicht nur fremd erscheinen, sondern auch irgendwie ähnlich klingen. Dabei hatte ich aber immer im Hinterkopf, dass es sich um eine Märchenadaption von 1001 Nacht handelt und die Namen daher absolut passend sind. Im Originalmärchen hieß das junge Mädchen Scheherazade. Auch sie wurde freiwillig Königin, um das Morden zu beenden. Sie nutzte ihre Gabe, Geschichten zu erzählen. Im Morgengrauen unterbrach sie ihre Geschichte, die so spannend war, dass der König sie am Leben ließ. Sie erzählte 1001 Nächte lang und wurde anschließend vom König begnadigt. Da ich dieses orientalische Märchen liebe, war ich sehr gespannt auf die Umsetzung von "Zorn und Morgenröte". Wie auch im Originalmärchen, enthält auch die Fassung von Renée Ahdieh Schachtelgeschichten. Also Geschichten innerhalb der Geschichte. Diese werden jedoch kurz gehalten und nehmen nur einen sehr geringen Teil von "Zorn und Morgenröte" ein. Obwohl ich diese Verschachtelung durchaus interessant finde, bin ich für die Kürze dankbar, weil es ansonsten von der Hauptstory zu sehr ablenken würde.

Shazi habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Sie ist mutig, frech und aufbrausend. Damit unterscheidet sie sich von allen vorherigen Königinnen. Auch wenn sie ab und an etwas kindlich und naiv wirkt, ist sie im Großen und Ganzen eine starke Hauptprotagonistin, mit der ich mich gut identifizieren konnte. Auch ihre Dienerin ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe, dass ich sie im Folgeband wiedertreffe. Mit Chalid hingegen konnte ich nicht richtig warm werden. Bei ihm hätte ich gerne mehr Einblick in seine Gedankenwelt gehabt.

Abgesehen von den fremd klingenden Namen und den orientalischen Begriffen ist der Schreibstil von Renée Ahdieh locker und flüssig. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Obwohl die Geschichte gerade am Anfang noch etwas langsam vor sich hin plätschert, war ich schnell in ihr gefangen. Die Autorin lässt der Story zwar viel Raum, um sich zu entfalten, aber der Reiz des Exotischen sorgt dafür, dass man das Buch nicht so schnell aus der Hand legen möchte. Ich liebe Märchen und hatte mich auf „Zorn und Morgenröte“ ganz besonders gefreut. Das Buch ist wirklich etwas Besonderes und überzeugt mit einem zauberhaften und farbenfrohen Setting, verschenkt aber leider im ersten Band viel Potenzial. Es passiert doch recht wenig. Ich hätte mir mehr Intrigen gewünscht und mehr gefährliche Situationen. Der Umschwung von Shazis Gefühlen kam für mich auch viel zu schnell. Diese Minuspunkte werden aber von dem Zauber und der Faszination des orientalischen Märchens wettgemacht.

Fazit: „Zorn und Morgenröte“ ist ein wunderschönes orientalisches Märchen. Magisch, romantisch und märchenhaft überzeugt das Buch mit einem zauberhaften Setting und einer tollen Story. Obwohl viel Potenzial verschenkt wird, konnte mich der Reiz des Märchens von 1001 Nacht in seinen Bann ziehen und ich freue mich schon auf den Folgeband.