Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lea

Bewertungen

Insgesamt 308 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2017
Liebe findet uns
Monninger, Joseph P.

Liebe findet uns


ausgezeichnet

„Liebe findet uns“ ist wirklich ein berührender Liebesroman. Schon das Cover und der Titel haben mich sehr angesprochen, nach diesem Buch greift man sicher in der Buchhandlung. Es geht um Heather und Jack, die sich auf einer Europareise kennenlernen. Die beiden verlieben sich in einander und reisen zusammen weiter. Dabei werden viele besondere Orte und Situationen geschrieben, die man so noch nicht gelesen hat und die abseits vom Touristenleben stattfinden. Sie folgen dabei den Spuren des Tagebuchs von Jacks Opa. Doch dann verschwindet Jack leider und Heather muss schauen, wie es jetzt für die weitergeht. Die Hauptpersonen sind sehr sympathisch, vielleicht würde man sich auch noch einige Passagen aus der Sicht von Jack wünschen, aber auch so ist das Buch echt klasse. Und auch die Geschichten der Nebenfiguren werden gut integriert.
Was mir zum einen sehr gut an der Geschichte gefallen hat, ist die Reise an die verschiedenen Orte. Zwar werden immer nur Ausschnitte beschrieben, aber trotzdem wird so liebevoll auf die Details geachtet, dass man jedes Mal das Gefühl hat, den Teil der Reise genau mit Heather und Jack mitzuerleben. Außerdem wird selbst auch die Reiselust geweckt und man würde am liebsten sofort losreisen.
Zum anderen gefällt mir die Liebesgeschichte zwischen den beiden, weil sie einfach von Grund auf ehrlich ist. Liebe hat immer zwei Seiten und in vielen Büchern wird nur die tolle und gute Seite beschrieben. Hier nicht und genau das macht diese Geschichte besonders.
Auch wenn es sich bei dem Buch quasi um Liebe auf den ersten Blick handelt, werden keine Klischees bedient und es wird nicht zu kitschig. Es ist einfach schön, Heather und Jack auf ihrem Weg zu begleiten und diese Reise mit ihnen zu erleben. Ein wunderschöner Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 03.09.2017
It's Market Day
Haebel, Fabio

It's Market Day


ausgezeichnet

„It’s Market Day“, ist wirklich mal ein anderes Kochbuch. Fabio Haebel entführt uns in die Welt der europäischen Märkte, beschreibt sie, erklärt seine Besonderheiten und teilt mit uns die besten Rezepte von ihm und von den Märkten. Das Tolle ist vor allem, das, auch wenn nur Märkte in Europa besucht werden, dort die Einflüsse an orientalischen und anderen Einflüssen so groß ist, dass bei den Rezepten eine ganz besondere Vielfalt herüberkommt.
Die Märkte, die Haebel in seinem Buch vorstellt, sind in den Metropolen Europas zu finden, also in Paris, Kopenhagen, Berlin, Amsterdam, Wien, London, Syrakus und Madrid. Die Kapitel sind dabei folgendermaßen aufgebaut: Zunächst gibt es in einer liebevoll gestalteten Grafik „7 Dinge, die man über den Markt wissen muss“. Dann folgt ein Text über den Markt, der die wichtigsten Eckpunkte und die Besonderheiten beschreibt und wie Haebel ihn erlebt hat. Hier kommt das besondere Feeling der Märkte gut rüber, auch wenn natürlich nicht alles bis ins Detail beschrieben wird. Aber ich finde, genau das (plus die Beschreibungen), bringt dich dazu, sofort diesen Markt besuchen zu wollen. Als Koch konzentriert er sich auf das Essen, das einem oft das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Jedes Mal begleitet ihn eine einheimische Person auf dem Markt, um auch versteckte Dinge zu zeigen. Danach folgt der Teil mit den Rezepten.
Die Rezepte fand ich zum größten Teil sehr spannend, weil viele kuriose Dinge dabei sind. Manche Sachen sind auch spezieller, da muss man vorher spezielle Zutaten kaufen. Aber viele Rezepte bestehen aus alltäglichen Sachen. Ich habe zum Beispiel schon das Rote-Beete-Risotto probiert. Mammamia, war das lecker! Außerdem sind die Anweisungen gut und einfach umzusetzen.
Sehr gut in dem Buch gefallen mir auch die Bilder, die sind wirklich fantastisch und haben eine gute Qualität.
Also an alle die mal kein klassisches Kochbuch haben wollen, sondern eins, das auch ein bisschen was um die Begebenheiten drum herum beschreibt, ist dieses Buch genau das richtige. Und sollte ich demnächst in eine von diesen Städten fahren, kommt dieses Buch auf jeden Fall als Reiseführer für den entsprechenden Markt mit.

Bewertung vom 02.09.2017
Das verborgene Orakel / Die Abenteuer des Apollo Bd.1
Riordan, Rick

Das verborgene Orakel / Die Abenteuer des Apollo Bd.1


ausgezeichnet

„Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel“ hat mir wirklich sehr gut gefallen. Als Fan der Percy-Jackson-Reihe und auch der vielen anderen Bücher von Rick Riordan, kannte ich mich schon gut in der Materie aus und wurden auch bei diesem Reihenauftakt nicht enttäuscht.
Es geht um den Gott Apollo, der, von Zeus bestraft, als Sterblicher auf die Erde fällt (siehe Cover) und sich dort einigen Abenteuern stellen muss. Zunächst trifft er die Halbgöttin Meg, der er von nun an dienen muss. Die beiden schlagen sich zu Camp Half Blood durch, aber auch dort läuft nichts wie gewohnt. Das Orakel funktioniert nicht mehr, das stört Apollo, den Gott der Weissagung, natürlich gewaltig. Außerdem erwachen alte Gefahren, die nicht nur Apollo, sondern das ganze Camp und damit auch Apollos Kinder bedrohen.
Apollo ist genauso, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ein kleiner launischer Jugendlicher, der seeehr von sich überzeugt ist. Aber trotzdem ist er auf eine gewisse Art sehr liebenswert und man hat ihn schnell lieb gewonnen. Auch Meg ist eine sehr interessante Persönlichkeit.
Ich liebe es einfach immer wieder aufs Neue, wie uns Riordan in diese moderne griechische Mythologiewelt entführt und die alten Legenden auferstehen lässt. Sein unvergleichlicher Stil, bei dem auch der Leser immer wieder direkt angesprochen wird, lässt sich einfach toll lesen und man ist von Anfang an mitten im Geschehen.
Ich kann das Buch für alle Liebhaber von Rick Riordan und der griechischen Mythologie, auf eine moderne Art und Weise interpretiert, nur empfehlen. Allen „Neueinsteigern“ würde ich empfehlen vorher die Reihen „Percy Jackson“ und „Helden des Olymps“ zu lesen. Das Buch ist zwar in sich neu und abgeschlossen, aber es werden viele Andeutungen auf die vorherigen Ereignisse gemacht, mit denen man sonst nicht viel anfangen kann.

Bewertung vom 19.08.2017
Heimkehren
Gyasi, Yaa

Heimkehren


ausgezeichnet

Der Roman „Heimkehren“ überzeugt mich auf ganzer Linie und nimmt zu Recht 5 Sterne mit! Schon das Cover finde ich traumhaft schön, weil es mit dem Wasser und dem Feuer die zwei Kernelemente dieser Geschichte zeigt. Es geht um eine Frau aus Ghana im 18. Jahrhundert, die mit zwei Männern zwei Töchter hat. Wir verfolgen am Anfang die Geschichte von Effia und Esi, die sich leider nie kennenlernen. Effia heiratet einen Engländer, die in dieser Zeit in Ghana eine Kolonie haben. Esi wird gefangengenommen und als Sklavin nach Amerika verschifft. Ausgehend von diesen beiden Geschichten verfolgen wir nun über Generationen hinweg die Familiengeschichten der beiden.
Das Besondere an dem Roman ist, dass es zu jeder Generation in jeder Familie nur ein Kapitel gibt. Das heißt wir haben ein Kapitel von Effia, eins von Esi und dann geht es mit jeweils einem Kind von ihnen weiter und dann mit den Kindeskindern, usw, usw. Hört sich vielleicht etwas irritierend an, aber ein Stammbaum am Ende des Buches hilft, sich zu Recht zu finden. Ich habe viele Male dort hingeblättert. So fiel die Orientierung leicht und man konnte sich auch immer kurz die vergangenen Geschichten ins Gedächtnis zurückrufen.
Das Tolle an den Geschichten ist, dass mich jede auf eine andere Weise berührt hat. Ich will jetzt nichts vor wegnehmen, also sage ich nur, dass die verschiedenen Facetten von dunkelhäutigen Menschen in ergreifender Weise erzählt werden und oft auch traurig stimmen. Der Erzählstil passt wunderbar zu der Geschichte und es werden immer sofort die passenden Bilder heraufbeschworen. Eigentlich könnte man aus jedem Kapitel ein eigenes Buch machen, so interessant sind die Geschichten erzählt. Ich würde wirklich gerne noch viel viel mehr von Yaa Gyasi lesen und kann das Buch nur an alle wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.08.2017
Die Fährte des Wolfes / Zack Herry Bd.1
Kallentoft, Mons;Lutteman, Markus

Die Fährte des Wolfes / Zack Herry Bd.1


gut

Für „Die Fährte des Wolfes“ vergebe ich drei Sterne. Das Buch ist ganz gut, aber ich glaube, ich muss es nicht noch einmal lesen. Es geht um den Ermittler Zack Herry und einen neuen Fall in dem thailändische Mädchen erschossen aufgefunden werden. Eine der Verdächtigen wird kurze Zeit später mit abgefressenen Beinen vor einem Krankenhaus herausgeworfen. Es gibt viele Spuren, aber keine scheint zum Ziel zu führen. Dazu kommt, dass Zack selbst nicht auf der Höhe ist, Drogen nimmt und an illegalen Partys teilnimmt. Schafft er es den Fall zu lösen und die Puzzleteile zusammenzusetzen?
Die Kriminalgeschichte insgesamt ist gut und vor allem vielschichtig entwickelt. Man weiß lange gar nicht, was Sache ist. Allerdings ist mir der Mittelteil, wo ein Verdächtiger nach dem anderen ausgeschlossen wird und die Polizei eigentlich keinen Schritt weiterkommt zu lange. Eine Straffung von 100 Seiten hätte in meinen Augen dem Thriller gut getan.
Leider ist mir die Hauptperson überhaupt nicht sympathisch. Ein Polizist, der Drogen nimmt und zugedröhnt, nicht ausgeschlafen und unkonzentriert zu Arbeit kommt? Vielleicht kommt das häufiger vor, als man wahrhaben will, aber ich möchte das nicht unbedingt in einem Thriller lesen. Zum Glück wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt und nicht nur aus Zacks Sicht. So kann man einigermaßen darüber hinwegsehen. Auch die Geschichte mit seiner Mutter macht ihn wieder etwas sympathischer, aber sie wird auch nicht aufgelöst oder so. Von den anderen Personen sind einige aus meiner Sicht sehr interessant, andere weniger.
Insgesamt ist der Thriller ganz okay, wenn auch nicht herausragend und an manchen Stellen doch etwas eklig. Richtig Angst hat man beim Lesen jedoch nicht. Zwar wird am Ende das meiste aufgelöst, eine Szene finde ich jedoch reichlich überspitzt und man weiß auch nicht wie die Geschichte für Zack weitergeht.

Bewertung vom 19.08.2017
Der Sandmaler
Mankell, Henning

Der Sandmaler


gut

„Der Sandmaler“ lässt mich irgendwie ein bisschen ratlos zurück. Ich weiß nicht, ob ich die Geschichte vielleicht nicht richtig verstanden habe, aber ich weiß einfach nicht genau, was sie mir sagen will.
Es geht um Elisabeth und Stefan, die auf der Schule eine Affäre hatten und jetzt nach ihrem Abschluss zufällig zusammen nach Afrika reisen. Dort setzen sie sich zum Teil mit ihrem eigenen Leben auseinander, zum Teil mit dem Leben vor Ort.
Elisabeth ist mir sehr sympathisch und es ist auch interessant zu sehen, welche Entwicklung sie im Laufe der Geschichte macht. Stefan ist ein ziemlich „ekliger“ Typ, also sehr von sich überzeugt, reich und oft unsympathisch. Mit ihm konnte ich mich gar nicht identifizieren. Die Geschichte wird aus der Sicht von den beiden erzählt, wobei ich die Passagen von Elisabeth viel interessanter fand, weil sie sich wirklich mit Afrika auseinandersetzt. Eine neue Sicht auf die Dinge bringt Sven, der schon ziemlich gut durchschaut hat, wie es auf diesem Kontinent zugeht. Auch die Figur des kleinen Ndou ist erfrischend.
Was mich etwas stört ist, dass immer nur von einem afrikanischen Land gesprochen wird. Ich weiß nicht, ob der Autor das mit Absicht macht, weil er andeuten will, dass die Umstände vor Ort in jedem afrikanischen Land ähnlich sind und überall etwas gemacht werden sollte. Oder ob er einfach etwas „ignorant“ vom ganzen Kontinent spricht. Wenn jemand ein Buch über Europa schreiben würde, würde er ja auch sagen in welchem Land es spielt, oder?
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Mankell viele Sachen anspricht, aber keines so wirklich ganz aufgreift. Das Buch ist ja auch mit 160 Seiten ziemlich kurz. Kaum angefangen, ist es auch schon wieder fertig. Deswegen bleibt bei mir wohl dieses Gefühl der Ratlosigkeit zurück. Trotz allem war es spannend mal etwas anderes von Mankell zu lesen.

Bewertung vom 17.08.2017
Swing Time
Smith, Zadie

Swing Time


gut

Ich muss zugeben, dass ich mir von „Swing Time“ etwas mehr erwartet hatte. Deswegen kann ich leider nur drei Sterne geben.
Es geht um die Geschichte eines Mädchens, das in einem Vorort von London aufwächst. Der Vater ist weiß, ihre Mutter ist schwarz. Von Anfang muss sie mit Vorurteilen und anderen Problemen zurechtkommen, ist dabei aber nicht unglücklich. Im Klappentext wird ja groß die Freundin Tracey erwählt, die natürlich auch eine wichtige Rolle spielt, aber am Ende gar nicht so viel vorkommt. Es ist also keine große Freundschaftsgeschichte. Stattdessen erfährt man alles vom Leben des Hauptcharakters, wie sie als Assistentin von einer berühmten Sängerin engagiert wird und schließlich auf einem ihrer Aufträge nach Westafrika reist. Dort macht sie ganz besondere Erfahrungen. Insgesamt fehlt mir dem Buch aber die richtig spannende Note, die mich gereizt hätte, mehr von der Protagonistin zu erfahren.
Kritikpunkt Nummer eins ist für mich, dass es mir manchmal zu verworren ist. Ich hätte mir eine klarere Linie gewünscht. So wird mal aus der Gegenwart, mal aus der Vergangenheit berichtet, aber nicht abwechselnd sondern „willkürlich“. Ich habe mich manchmal gar nicht mehr zu Recht gefunden. Deswegen hat sich auch das Lesen etwas gezogen. Es hat mich nie so mitgenommen, dass ich immer unbedingt sofort weiterlesen musste. Es hat mich nicht wirklich neugierig auf mehr gemacht.
Kritikpunkt Nummer zwei ist, dass ich mir aufgrund des Klappentextes mehr aus den verschiedenen Afrikareisen erhofft hätte. Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass es nur das Land war, was die Hauptdarstellerin verändert hat, sondern viele andere Sachen auch in ihr selbst. Vielleicht hatte ich auch einfach zu viele Erwartungen, aber ich hätte mir da noch mehr und tiefergehende Situationen gewünscht.
Trotzdem würde ich wieder ein Buch von Zadie Smith lesen, weil ihr Schreibstil doch etwas sehr individuelles hat, nur hoffe ich beim nächsten Mal auf eine flüssigere und etwas spannendere Geschichte.

Bewertung vom 15.08.2017
Und Marx stand still in Darwins Garten
Jerger, Ilona

Und Marx stand still in Darwins Garten


gut

„Und Marx stand still in Darwins Garten“, hat mir ganz gut gefallen. Es ist nicht spannend oder sonderlich mitreißend. Der Reiz der Geschichte liegt in einer Begegnung, die nie stattgefunden hat. Wer kennt die beiden Namen nicht? Charles Darwin und Karl Marx, Evolution und Revolution, Naturforscher und Politikforscher. Tatsächlich haben die beiden in London gar nicht so weit von einander entfernt gelebt, aber trotzdem haben sie sich nie getroffen. Aber was wäre, wenn sich die beiden getroffen hätten?
Dieser Frage geht Ilona Jerger in ihrem Roman nach und skizziert die letzten Lebensabschnitte zweier Männer, die großes für die Geschichte der Menschheit geleistet hat. Mit einfachen Szenen aus dem Leben von Darwin und Marx, deren letzte Tage beide von Krankheiten gezeichnet sind, lässt sie diese beiden Menschen ein Stück weit lebendig werden. Aufgrund guter Recherchearbeit gelingt ihr das auch gut, man kann sich sehr gut vorstellen, dass Darwin und Marx so gelebt und agiert haben. In dem Buch geht es vor allem nach der Frage der Überzeugungen im Leben und die Frage nach Gott.
Charles Darwin steht etwas mehr im Mittelpunkt als Karl Marx, deswegen erlebt man die Geschichte mehr mit ihm als mit dem oft mürrischem Marx. Darwin ist für mich besser dargestellt als Marx. Trotzdem war es interessant bei beiden Persönlichkeiten näher in ihr Leben hinein zu schnuppern.
Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, er ist nicht zu schwer und auch die Ausflüge in die Fachliteratur von Marx und Darwin werden in einfacher Weise widergegeben und erklärt, sodass es keine Verständnisprobleme gibt.
Im Großen und Ganzen finde ich das Buch eine ganz nette Lektüre, auch wenn sie mich jetzt nicht richtig begeistert oder mitgerissen hat, aber es war mal etwas anderes. Deswegen gebe ich drei Sterne. Für alle, die über die Gottesfrage weiterlesen und spekulieren wollen empfehle ich „Das Einstein Enigma“ von J.R. Dos Santos.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2017
Projekt Orphan / Evan Smoak Bd.2
Hurwitz, Gregg

Projekt Orphan / Evan Smoak Bd.2


ausgezeichnet

„Project Orphan“ hat mich wirklich voll überzeugt. Es ist spannend, brillant geschrieben und absolut unvorhersehbar.
Es geht um Evan, der Teil eines Regierungsprojektes war. Nach seinem Ausstieg arbeitet er verdeckt weiter als Killer – allerdings jetzt als Beschützer der Schwachen. Die verbliebenen Orphans jagen ihn wegen seinem Wissen. Außerdem hat Evan natürlich noch viele weitere Feinde. Als er gerade wieder als „Nowhere Man“ unterwegs ist und ein Mädchen befreien will, wird er gefangengenommen und wacht in einem hochabgesicherten Raum an einem unbekannten Ort auf. Wer hält ihn gefangen und warum? Was wird aus dem Mädchen? Wer ist der Junge, der ihn immer anruft? Und was machen die anderen Orphans?
Von Anfang an ist der Leser an die Geschichte gefesselt, es ist wirklich schwer sich loszureißen, weil immer wieder unvorhersehbare Sachen geschehen. Während in anderen Thrillern geplant und analysiert wird und dann eine Aktion kommt, macht Evan das alles in Sekundenschnelle und ohne dass man es ahnen kann, passiert schon wieder etwas völlig Überraschendes. Man wird beim Lesen automatisch schneller, weil die Aktion selbst dieses Tempo vorgibt und weil man natürlich wissen will, wie es weitergeht.
Dazu kommt, dass immer wieder etwas passiert, was man so gar nicht gedacht hat, aber da möchte ich nicht vorweggreifen. Es gibt auf jeden Fall einige Wendungen, die ich so nicht erwartet habe. Hinzu werden interessante Dinge aus Technik und Medizin in die Geschichte eingeflochten, die so absurd sind, das sie schon wieder wahr klingen (also ich glaube wirklich, dass viele Dinge in Zukunft so möglich sein werden).
Die Hauptfigur Evan ist sehr toll beschrieben. Trotz seiner skrupellosen Aktionen ist man total auf seiner Seite und fiebert mit ihm. Auch die Nebenfiguren sind unheimlich interessant, zum Teil abgefahren skurril und bringen ihre ganz eigenen (verrückten) Geschichten mit.
Für diesen voll Spannung geladenen Thriller kann ich nur fünf Sterne geben, weil er nicht nur für eine spannende Story lebt, sondern auch auf der emotionalen Basis arbeitet und einem die Figur Evan wirklich ans Herz geht.

Bewertung vom 15.08.2017
Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
Hogan, Ruth

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Habt ihr auch schon einmal etwas verloren? Etwas Wichtiges? Etwas an das eine Geschichte geknüpft ist? Einige Geschichten werden auf eine wundervolle, feinfühlige Weise in „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ erzählt.
Anthony Peardew ist ein etwas älterer sympathischer Herr, der alle Gegenstände, die er auf der Straße, im Park, in der Bahn oder wo auch immer findet, mit nach Hause nimmt und katalogisiert, in der Hoffnung sie eines Tages an den rechtmäßigen Besitzer zurückgeben zu können. Seine Frau hat er früh, noch vor der geplanten Hochzeit, verloren, aber Laura, die als seine Haushälterin arbeitet, leistet ihm Gesellschaft. Trotzdem merkt Anthony, dass es an der Zeit ist zu gehen und er macht Laura zu seiner Erbin. Kann es Laura schaffen, die verlorenen Dinge zurückzugeben?
Zusammen mit der Hauptgeschichte, werden viele kleine Geschichten erzählt. Zum Beispiel die von einigen verlorenen Dingen. Manche sind zart, andere schockierend, manche traurig, manche fröhlich. Außerdem gibt es noch den Erzählstrang von Bomber und Eunice. (K)eine Liebesgeschichte, die von Beginn an im Zeitraffer erzählt wird und die man lange nicht richtig einordnen kann.
Auch die Charaktere in diesem Buch sind in einer sehr charmanten Weise beschrieben. Man baut von Anfang an mit allen Hauptfiguren Nähe auf, kann sich in sie reinversetzen und will mit ihnen diese wundersame Geschichte erleben. Die Figuren sind zugleich charismatisch, aber ihre Ängste, Nöten und Sorgen werden nie verschwiegen oder in den Hintergrund gerückt. Ein besonderes i-Tüpfelchen ist auch die kleine Sunshine, die das ganze Geschehen noch einmal aufmischt.
Ruth Hogan schreibt mit so viel Liebe zum Detail, dass man ihren Roman und ihre Figuren einfach lieben muss. Auf sehr einfühlsame Weise erzählt sie eine Geschichte von Verlust, aber auch von Hoffnung, Gerechtigkeit und dem wunderbaren Gefühl etwas Verlorenes zurückzubekommen. Wer sich auf eine Reise in eine Welt begeben will, in der vor allem die kleinen Dinge zählen, hat mit diesem Buch genau die richtige Wahl getroffen.