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Benutzername: 
buchwürmchen
Wohnort: 
reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2012
Eine Frau flieht vor einer Nachricht
Grossman, David

Eine Frau flieht vor einer Nachricht


ausgezeichnet

In jeder Hinsicht hat mich dieses Buch beeindruckt, aufregende Erzählung, sprachlich intensiv und erlesen, mit Tiefgang und nicht zuletzt nachhaltig.
Es geht um Ora, einer Mutter die um ihr Sohn bangt. Weil sie sich vor der Todesnachricht ihres Sohnes fürchtet, angesichts des bevorstehenden Kriegseinsatzes, macht sie sich mit dem Vater auf die Reise quer durch Israel. Unterwegs erzählt sie ihm von der Kindheit und Jugend Ofers, die dieser verpasst hat.

Eine psychologische Studie über eine Frau die zwischen zwei Männer schwankt und ein Geflecht aus Geschichte, Glaube , Reue und Hoffnung, fabelhaft vereint in diesem Roman.

Fazit: ich werde dieses Buch auf jeden Fall noch einmal lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2012
Krieg und Frieden
Tolstoi, Lew

Krieg und Frieden


ausgezeichnet

„Krieg und Frieden“ in meiner Jugend wie heute, außergewöhnlich faszinierend für mich und als ich diese neue Übersetzung fand, war ich ganz aus dem Häuschen. Zu Recht, denn sie übertrifft al meine Erwartungen. Frau Conrad schafft es ohne Rücksicht auf deutsche empfindsame Ohren die Russische Sprache so unverblümt zu übersetzen, dass es fast schmerzt. Die übernommenen französischen Textstellen werden erst in der Fußnote verarbeitet und das hat seinen besonderen Reitz.

Nach wie vor sind die fast 2300 Seiten keine erholsame Strandlektüre, doch wer sich für Geschichte interessiert und ein Klassiker der Weltliteratur kennenlernen möchte, ist hier genau richtig.

Tolstoi erzählt die Geschichte des russischen Reichs am Anfang des 18. Jahrhundert die durch Napoleons Feldzüge geprägt war. Im Mittelpunkt stehen die Familien Rostow, Bolkonski und Besuchow über mehrere Generationen. Ihr Tun und Handeln ist keineswegs verstaubt, mit einem anderen Hintergrund eher zeitlos. Der Leser wird mit dem Leben und Sitten dieser Familien vertraut gemacht, dabei schildert Tolstoi minutiös deren Ansichten zum Krieg, Politik und Gesellschaft.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2012
Schloss aus Glas
Walls, Jeannette

Schloss aus Glas


ausgezeichnet

Ein großartiges und überaus bewegendes Buch, das man mit Leichtigkeit und ohne Reue verschlingt. Die Autorin schildert ihre abenteuerliche und chaotische Kindheit: unzählige fluchtartige Umzüge, Hunger und Not, Verwahrlosung und mangelnde elterliche Zuneigung. Und obwohl die „Vorbilder“ hoffnungslos mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert waren, vermeidet Frau Wells eigene Wertungen. So ist man als Leser gezwungen selbst zu urteilen, und das fällt wahrlich nicht leicht. Ein Hin- und Herr der Gefühle, denn trotz
Verantwortungslosigkeit seitens der Eltern, war der Zusammenhalt in der Familie mehr als Durchschnittlich. Die Ermutigung zur Selbständigkeit, das Versprechen auf eine glänzende Zukunft, kann so falsch nicht gewesen sein, denn aus dem kleinen, scheuen Mädchen wurde eine charakterstarke, selbstbewusste, erfolgreiche junge Frau. So sieht man wieder, dass Erziehung Ansichtssache ist, trotz Fehler, versuchen die meisten ihren Kindern die Wege zu ebnen und plötzlich sieht man seine eigene Kindheit mit ganz anderen Augen.
Mein Urteil: toll und absolut empfehlenswert!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2012
Die Reise des Elefanten
Saramago, José

Die Reise des Elefanten


sehr gut

Erzählt wird hier die Geschichte des Elefanten Salomon und seinem Pfleger und Weggefährte Mahut Subhro, die gemeinsam von Lissabon nach Wien reisen. Salomon soll ein Geschenk zur Vermählung des österreichischen Erzherzogs Maximilian werden und so startet das Abenteuer quer durch Europa, über die Alpen, nach Wien. Vom portugiesischen und später österreichischen Militär eskortiert, erlebt die Karawane die eigenartigsten Situationen. Melancholisch jedoch nicht humorlos erzählt uns José Saramago vom gefräßigen Salomon, gar nicht weise wie sein Namensvetter, eher schrullig und verwöhnt und dennoch bis zum Schluss sympathisch und seinem einfachen, aus der untersten Kaste stammenden listigen Inder Subhro, der mit diesem Dickhäuter die Odyssee durch das von Umbrüchen und Reformen verwirrte Europa marschiert. Trotz historischer Kulisse um die 1550, bringt sich der Autor immer wieder durch die direkte Ansprache in die Geschichte ein und kritisiert zum Beispiel das fehlen von Röntgenbildern. Was sich zunächst skurril anhört, passt einfach ins Gesamtbild, Saramago schreibt ungezwungen und frei, nimmt Kirche, Adel und Militär auf die Schippe, so kann das Ganze nur zum Lesevergnügen werden!

Bewertung vom 12.09.2012
Wir beide, irgendwann
Asher, Jay; Mackler, Carolyn

Wir beide, irgendwann


gut

Den Autoren gelang es mit diesen Buch eine unterhaltsame Lektüre zu schaffen, und nicht unbedingt nur für Jugendliche, selbst Ü 40 dürfen darin noch schmökern, und wetten man kommt ins grübeln? Denn mal ehrlich, wer spielte noch nie mit dem Gedanken in seiner Vergangenheit dies oder jenes verändern zu wollen/können, selbst mit der Gewissheit, dass das Eingreifen in die Machenschaften des Schicksals verheerend sein kann. “Ach wär ich doch noch mal 16, 17, …20 „ Die Idee die Zukunft zu beeinflussen ist gut, obwohl man mit diesem Thema viel mehr hätte machen können. Etwas oberflächlich werden die Protagonisten ausgearbeitet, eine Beziehung zu ihnen konnte ich leider nicht aufbauen. Die Liebesgeschichte ein wenig fad und emotionslos, liegt aber vielleicht auch an meinem Alter, denn mein Sohn fand alles Klasse!
Die abwechselnde Erzählperspektive ist nicht neu, jedoch gelungen. Die Botschaft: „Lebe im Hier und Jetzt, mach das Beste daraus“ ist auf jeden Fall angekommen. Insgesamt eine runde, unterhaltsame Geschichte, der man sich an einem verregneten Wochenende widmen kann.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2012
Der gelbe Vogel
Levoy, Myron

Der gelbe Vogel


sehr gut

Der 13 Jährige Alan Silverman, dem Schule, Schlagball und seine Freundschaft zu Shaun alles bedeuten, wird von seinen Eltern gebeten, der neu hinzugezogene Naomi zu helfen. Diese floh mit ihrer Mutter aus dem besetzten Frankreich, traumatisiert durch den gewaltsamen Tod Ihres Vaters, verhält sie sich seltsam, ist meschugge wie Alan behauptet, willigt jedoch nach einigem Zögern ein. Anfangs findet er keinen Draht zu Naomi, doch allmählich merkt er wie toll sich Erfolg und Hilfsbereitschaft anfüllt, auch wenn er seine Beziehung zu ihr zunächst verheimlichen muss.

Das Thema Krieg kommt bei Jugendlichen zwischen 12 und 14 nicht besonders gut an, umso überraschter war ich, als mein Sohn es mitbrachte und auch zügig las. Es geht nicht ausschließlich um den II Weltkrieg in seiner Komplexität, vielmehr ist es das Einzelschicksal einer jüdischen Familie die hier erzählt wird, einfühlsam, spannend, traurig und ernst. Ich fand das Buch ebenso Klasse wie mein Sohn. Empfehlenswert!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2012
Geheimes Verlangen / Shades of Grey Trilogie Bd.1
James, E L

Geheimes Verlangen / Shades of Grey Trilogie Bd.1


sehr gut

Ich muss ehrlich zugeben, dass nur dieser wahnsinnige Verkaufserfolg mich auf diesen „Bestseller“ neugierig machte, denn Mehrteiler mag ich in der Regel nicht. Und nun will ich rezensieren, bin jedoch hin und her gerissen.

Einerseits ein Liebesroman mit einem mal ganz speziellen Hintergrund, etwas Erotik jedoch kein Porno, könnte etwas subtiler sein, aber was soll‘s. Anderseits wer literarische Qualität hier sucht ist völlig verkehrt, die Sprache ist primitiv, die ständigen Wiederhollungen werden schnell zum Störfaktor, der Lesefluss ist holprig, die Protagonisten nicht wirklich sympathisch. Auf Ana war ich teilweise regelrecht wütend: wie kann man sich der Liebe wegen so wenig wert sein, unrealistisch die Geduld die sie aufbringt, nur um geliebt zu werden.
Über den egoistischen und egozentrischen Christian möchte ich erst gar nicht reden: Un-glaubwürdig dass man so einem Menschen verfällt.

Und trotz den vielen Mankos, habe ich das Buch gern gelesen, es war Grund und Anregung für unzählige Diskussionen mit Freunden und Gleichgesinnte. Das Buch stößt einige interessante Fragen und Gedanken an und das ist mehr, als man von einem knapp 600 seitigen „Baccara“- Roman erwartet. Dafür schon mal 4 Sterne!

5 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.08.2012
Nullzeit
Zeh, Juli

Nullzeit


sehr gut

Vielschichtig, spannend, fesselnd. Diesen Psychothriller muss man in einem Zug lesen, einmal begonnen, garantiert kein Entkommen! Zum Inhalt kann ich leider nicht viel sagen ohne den Überraschungseffekt zu zerstören, nur soviel: Liebe, Verrat, Lüge, Menschlichkeit in allen Fassetten. Gut ausgearbeitete Charaktere, eine schöne gepflegte Sprache versprechen absolutes Lesevergnügen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2012
Die Chemie des Todes / David Hunter Bd.1
Beckett, Simon

Die Chemie des Todes / David Hunter Bd.1


weniger gut

Obwohl nicht mein Lieblingsgenre, tut Abwechslung gut, doch leider habe ich mich total vergriffen. Es lag nicht am Thema, denn mehr als tot gibt’s nicht (und die Story ist gar nicht mal so schlecht), auch nicht an der Länge obwohl ich auf so manches Kapitel verzichtet hätte, mir fehlte ganz einfach der aaah! Effekt. Auch nervten mich zu Beginn die vielen Ich-Sätze, gewöhnungsbedürftig! Und so bleibt für mich dieses Buch leider nur Massenkost, trotz Grusel schnell gelesen, schnell vergessen.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2012
Tod und Teufel
Schätzing, Frank

Tod und Teufel


sehr gut

Die großen Erwartungen mit denen ich mich an dieses Buch machte, wurden leider nicht er-füllt, auch war dies mein erster mittelalter Krimi, vielleicht gerade deshalb. Wie sooft ist die Idee der Geschichte vielversprechend, weißt aber Mängel auf. Und dennoch möchte ich das Buch als gut bezeichnen.

Die Story beginnt rasant und lässt dem Leser die Hoffnung auf Atemlosigkeit bis zum bitteren Ende, doch dann zerstückelt Schätzing die Geschichte, man wird den Eindruck nicht los, er wollte hier sorgfältig recherchiertes Wissen einfach mal abladen. Für meinen Geschmack, einfach zu viel Politik, anderseits schön, wie immer wieder die Straßen, Gebäude, Plätze der Stadt beschrieben werden. Ab Seite 200 gibt der Autor wieder Gas. Am Ende war ich so versöhnt, dass dieser Roman trotz allem 4 Sternchen erhält.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.