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fuddelknuddel

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2019
Playing by her Rules / Playing Bd.1 (eBook, ePUB)
Andrews, Amy

Playing by her Rules / Playing Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

„Ein Strudel aus Wut, Bitterkeit und Reue brodelte in ihrem Inneren hoch. Er hatte ihr vor acht Jahren nicht nur das Herz gebrochen, sondern ihr auch die Zukunft genommen.“ (aus „Playing by her Rules“ von Amy Andrews)

Matilda Kent will nur eines: Eine Chance, die journalistische Leiter noch weiter hinaufzuklettern um endlich darüber schreiben zu können, was ihr am Herzen liegt. Der Haken: Sie muss über ihre Highschool-Liebe Tanner Stone berichten, der sich zum erfolgreichen Rugbyspieler gemausert hat. Tilly will aus dem verhassten Job das Beste machen und plant, Tanner mit ihren Artikeln so richtig eins auszuwischen, doch sie hat nicht mit Tanners Bemühungen gerechnet, sie zurückzugewinnen..

Ich bin ehrlich.. bereits wenn ich mir das Cover anschaue, weiß ich schon nicht mehr, was mich geritten hat, dieses Buch lesen zu wollen. Momentan bin ich eher anti-Nackte-Typen, was die Cover von Büchern angeht, und dieses verstößt ganz eindeutig gegen die Einstellung. Vielleicht war es die Aussicht auf Rache an einem Kerl, vielleicht generell die schreiberisch tätige Protagonistin, vielleicht kurzzeitige Unzurechnungsfähigkeit, die mich dazu gebracht haben, das Buch als lesewürdig zu befinden.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich während des Lesens immer wieder bei dem Gedanken ertappt habe, das Buch abzubrechen, weil so vieles mich gestört hat. Ich muss sagen, dass ich selten Bücher abbreche, allein schon aus Respekt der ganzen Arbeit des Autors gegenüber. In diesem Fall wäre es bei insgesamt ca. 200 Seiten aber albern gewesen, es nicht zu beenden, da geht wirklich nicht viel Zeit für das ganze Buch drauf.

Die beiden Protagonisten Tilly und Tanner, allein schon wegen dieser Alliteration ist mir Matildas richtiger Name lieber, erzählen nicht aus ihrer Ich-Perspektive, sondern es wird abwechselnd aus der Sicht auf die beiden erzählt. So blieben für mich die Beziehungen zu den beiden Charakteren ziemlich auf der Strecke und ich habe mich beim Lesen nie richtig angesprochen oder beteiligt gefühlt. Es war einfach keine Verbindung zu dem Geschriebenen da, es blieb für mich zu oberflächlich und platt, als dass ich wirklich hätte mitfühlen können.
Die Schreibweise war einfach und leicht, nichts besonders anspruchsvolles. Man kann dem Geschehen die ganze Zeit problemlos folgen, auch wenn ich persönlich nicht sonderlich gefesselt war und mich oft dabei erwischte, wie meine Gedanken abgeschweift sind.

Mit den Charakteren stehe ich sehr auf Kriegsfuß, wie fast immer wenn ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Je weniger sie mich berühren, desto kritischer werde ich, das kann ich einfach nicht vermeiden, denn wenn mich ein Chara richtig mitreißt und beeindruckt, sehe ich auch mal über kleine Schwächen hinweg.. hier war das eindeutig nicht der Fall.

Lasst mich mit Tanner beginnen. Sein Verhalten hat mich mehr als einmal maßlos aufgeregt, ich empfand es als respektlos und provozierend hoch zehn, es ist mir unbegreiflich wie Matilda ihm keine Ohrfeige (oder auch fünf bis zwanzig..) verpassen konnte. Er muss immer das letzte Wort haben und das schlimmste, er dringt schamlos und wie ein Bulldozer in den Wohlfühlbereich von Tilly ein, betatscht sie, spielt dumme Wortspielchen und macht Andeutungen, die bei einer Vergangenheit wie der, die sie miteinander haben, zu 100% falsch und einfach nur unangebracht sind. Er ignoriert jederlei persönlichen Sicherheitsabstand und benimmt sich, als dürfte er sich das erlauben, nur weil er ihr Ex-Freund ist. Ich weiß nicht, was daran erregend, erotisch oder sonst was gewesen sein soll, ich fand es einfach nur dreist.

Mein Fazit:
Nett für zwischendurch, aber definitiv nicht mehr. Ich werde die Reihe nicht weiter verfolgen, das würde ich nur bereuen, auch wenn ich leider oft dazu tendiere, Büchern noch eine Chance zu geben. *seufz *

Bewertung vom 18.03.2019
Weil es Liebe ist
Lauren, Christina

Weil es Liebe ist


sehr gut

„Als angehenden junge Autorin in New York kam ich mir vor wie ein mittelprächtiger Guppy in einem riesengroßen Schwarm voller schillernder Fische.“ (aus „Weil es Liebe ist“ von Christina Lauren)

Holland steckt seit ihrem Abschluss fest. Sie weiß nicht wirklich wohin mit sich und das einzige, was sie von ihrem kreativen Tief ablenken kann, sind die regelmäßigen Umwege, die sie seit Monaten mehrmals pro Woche auf sich nimmt, um dem Straßenmusiker Calvin beim Spielen zuzuschauen. Sie ist fasziniert von dem gutaussehenden, jungen Mann, der so sehr in seiner Musik aufgeht, doch dass sie in Zukunft nicht nur ihre Wohnung sondern ihr ganzes Leben mit ihm teilen würde, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Mit Liebe hat das allerdings nicht viel zu tun, zumindest am Anfang nicht..

Angesprochen hat mich bei diesem Buch ehrlich gesagt zunächst mal die Aussicht auf den vorab-Gewinn eines Printexemplars des forever-Verlags, etwas, das es in meinem Regal eindeutig zu wenig gibt. Das Autorenduo Christina Lauren ist mir natürlich bereits bekannt, aber ich muss gestehen, dass ich bisher kein Buch von ihnen gelesen habe. In Anbetracht der Tatsache, dass dieses mir jedoch echt gut gefallen hat, denke ich, dass ich das in Zukunft mal ändern sollte.

Hollands Geschichte wird von ihr aus ihrer Ich-Perspektive erzählt. Ihre Gedankengänge waren stellenweise unfassbar witzig und in anderen Momenten wieder voller Gefühl, sodass es als Leser fast nie langweilig mit ihr wurde.
Mithilfe des modernen, lockeren Schreibstils kommt man schnell und problemlos in die Geschichte rein und versinkt darin, sodass sie Seiten nur so dahinfliegen. Ich für meinen Teil hatte Spaß beim Lesen und war ein wenig traurig, dass es so schnell vorbei war.

Holland war ein sympathischer Charakter. Sie hat sich nach ihrem Studium irgendwie im Leben festgefahren, wohnt in einer Wohnung, die ihrem Onkel gehört und arbeitet im Merchandising-Shop seines Theaters, nicht gerade das, was sich die (eigentlich) angehende Autorin vorgestellt hat. Aber die hübsche, junge Frau meistert ihren Alltag mit Humor und einer gehörigen Portion Selbstironie, sodass man sie einfach ins Herz schließen muss.
Calvin dagegen hinterließ bei mir zunächst einen ziemlich schlechten Eindruck und es hat etwas gedauert, bis er sein Karma-Konto wieder aufgebessert hatte. Allerdings ist er ein cleverer Kerl, der die Menschen mit Witz und seiner natürlich, charmanten Art von sich zu überzeugen weiß, dazu kommt auch noch seine außerordentliche musikalische Begabung, die jeden in der Nähe inne halten lässt, wenn er spielt.

Seine und Hollands Beziehung ist mehr als ungewöhnlich. Sie benimmt sich zu Beginn noch wie ein kleines Fangirl und die Beziehung ist nur ein Mittel zum Zweck, darauf kann man leider nicht näher eingehen ohne zu spoilern. Etwas vergleichbares habe ich, soweit ich mich erinnere, erst einmal gelesen, und selbst da hat es sich etwas anders zugetragen. Allemal haben die zwei einen interessanten Start miteinander, aus dem sich natürlich nach und nach mehr entwickelt.
Wie jede Liebe hat auch die ihre Höhen und Tiefen, allerdings nichts wirklich gewaltiges, wie ich finde. Das richtige Drama spielt sich eher um Calvin herum ab und war ziemlich interessant, so etwas habe ich tatsächlich noch nie gelesen.

Ich muss gestehen, dass ich mir sowohl Holland als auch die Geschichte an sich im Vorfeld irgendwie anders vorgestellt hatte. Aber das, was ich bekommen habe, fand ich keinesfalls schlecht, im Gegenteil. Ich mochte die Story, aber es ging mir an einigen Stellen zu stürmisch voran, da wurden ein paar sehr impulsive Entscheidungen getroffen, die ich so nicht erwartet hatte.

Mein Fazit:
Eine aufregende Geschichte mit sympathischen Charakteren und einem interessanten Plot.

Bewertung vom 16.03.2019
Das schlafende Feuer / Die letzte Königin Bd.1
King, Emily R.

Das schlafende Feuer / Die letzte Königin Bd.1


ausgezeichnet

„Ich möchte ihn wegstoßen und fest an mich ziehen, ich will ihm sagen, dass er gehen soll, und möchte ihn bitten, für immer zu bleiben.“ (aus „Die letzte Königin – Das schlafende Feuer“ S. 163 von Emily R. King)

Seit das Buch bei der Lesejury vorgestellt wurde, schlich ich drum herum. Für die Leserunde hatte ich mich nicht beworben, warum weiß ich mittlerweile auch nicht mehr, denn ich bin nachhaltig beeindruckt von dieser Geschichte!
Auf den ersten Eindruck wirkt das Buch vom Cover her wie ein historischer Roman, weshalb ich mich für den Klappentext zunächst überhaupt nicht interessiert habe. Spaßeshalber habe ich ihn mir dann doch mal durchgelesen und war überrascht, dass dieses Buch zumindest von der Beschreibung her voll und ganz meinen Lesegeschmack trifft.

Kalinda erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, so hat man als Leser immer den besten Einblick in die Gefühle und Gedanken des Protagonisten und das liebe ich! Ich habe sehr schnell eine Beziehung zu ihr aufgebaut und mit ihr mitgefiebert, Kalinda war einfach sympathisch und authentisch.
Der Schreibstil ist, obwohl es scheint, als spiele die Story in einer weiter zurückliegenden Zeit, anschaulich und unkompliziert trotz etwas geschwollener Ausdrucksweise der Adligen hier und da, sehr detailliert und man kann sich alles gut vorstellen kann. Ich bin schnell in einen stetigen Lesefluss gekommen, sodass das Buch nach einem Tag leider auch schon beendet war. Ich war so gefangen in der Welt, die die Autorin konstruiert hat, dass ich noch Tage hätte weiterlesen können!

Kalinda mausert sich im Laufe der Geschichte vom schüchternen, zurückhaltenden Mädchen, das nach der Forderung am liebsten wieder in ihre Schwesternschaft zurückgekehrt wäre, zu einer starken, selbstbewussten jungen Frau, die für ihre Überzeugung kämpft und lernt, sich durchzusetzen, ganz zu schweigen davon dass sie auch noch eine übernatürliche Begabung besitzt.. Mir als Leser war Kali von der ersten Seite an super sympathisch. Sie war nicht die typische schlagfertige Alleskönner-Protagonistin aber auch nicht das standardmäßige Mauerblümchen, sondern irgendwas dazwischen. Ich mochte die Mischung sehr und hätte mir keinen besseren Hauptcharakter wünschen können als sie.

Die restlichen Charaktere waren ebenfalls überzeugend ausgearbeitet, begonnen mit Kalis besten Freundin Jaya, über den Soldaten Deven Naik bis hin zum grausamen Herrscher und seiner Hauptfrau Lakia. Manche hat man gehasst, manche hat man geliebt, aber faszinierend waren sie alle gleichermaßen, wie ich finde.
Die Beziehung von Deven und Kali steht jetzt nicht so sehr im Mittelpunkt, wie ich finde. Es gibt keine übertieben kitschigen Momente zwischen ihnen, aber dennoch merkt man, was sich zwischen den beiden entwickelt, denn dass sie sich begehren ist von Anfang an offensichtlich. Mir gefällt es, dass der Fokus mehr auf Kalidas Leben im Palast, ihren Fähigkeiten und den Machenschaften des Rajah liegt und die Liebesgeschichte nebenher läuft.

Mein Fazit:
Ich bin begeistert! Wunderbar ausgearbeitete Charaktere, ein faszinierendes Setting, was ein bisschen was von Aladdin hat, und ein fesselnder Schreibstil sorgen für ein Leseerlebnis, was ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

Bewertung vom 14.03.2019
The Hardest Fall
Maise, Ella

The Hardest Fall


sehr gut

Die erste Begegnung von Dylan und Zoe hätte kaum schräger ablaufen können. Auf einer Party erwischt sie ihn gerade in dem Moment, wo er sein bestes Stück in der Hand hält, auch die zweite Begegnung läuft nicht besser. Womit keiner der beiden rechnet: Nach ihrer dritten Begegnung werden sie Mitbewohner sein. Der aufstrebende, gutaussehende Footballstar und die schüchterne, chaotische, leicht verschrobene junge Frau freunden sich an und kommen sich näher, doch Zoe verbirgt etwas, was schnell für Missverständnisse sorgt und die zarten Bande auf eine harte Probe stellt.

Wenn ich ein Buch aus den forever-Verlag sehe, werde ich immer sofort neugierig. In diesem Fall kenne ich die Autorin nicht, aber das Cover ist natürlich ein Blickfang, das kann man nicht leugnen. Mir persönlich gefällt es auch sehr, dass man nicht nur einen Kerl sieht, sondern ein Paar, das wirkt nicht so gewollt aufreizend.

Abwechselnd erzählen Dylan und Zoe aus ihrer Ich-Perspektive die Geschichte, so gehört sich das meiner Meinung nach für einen guten New Adult Roman, auch wenn ich natürlich jederzeit bereit bin, Ausnahmen anzuerkennen. ^^ Ich finde einfach, so kommt man den Protagonisten am nächsten, man weiß, was in ihnen vorgeht und versteht ihre Gefühle am besten. So war es auch hier, besonders Zoes Gedankengänge fand ich zum schießen komisch!

Zoe war tatsächlich ein Grund, dieses Buch zu lieben. Ihre Art ist einmalig, anders kann man es gar nicht besser beschreiben. Wenn sie nervös ist, bricht sie in unzusammenhängende Redeschwälle aus, redet schneller als sie denken kann. Was sie da alles bei ausplappert, ist wirklich zum schreien gewesen, ich musste soo oft grinsen, wenn sie mal wieder in einer ihrer für sie total peinlichen Reden steckte und nicht aufhören konnte, ihre Situation mit jedem Satz zu verschlimmbessern. Dazu kommt auch noch ihre Besessenheit von Pizza und ihre schrägen M&M-Gewohnheiten runden ihr verrücktes Gesamtbild ab. Dennoch ist sie einfach nur herzensgut und liebenswert, man muss sie sofort gern haben und ins Herz schließen!

Dylan ist im Vergleich zu ihr ziemlich cool, er provoziert und neckt Zoe gern mit ihren Macken, akzeptiert die junge Frau aber zu jeder Zeit so, wie sie ist. Der Footballspieler ist eine treue Seele, steht zu 100% hinter seinen Freunden und macht sich für die stark, die ihm etwas bedeuten. Anders als Zoe ist er in diesem Fall mehr oder weniger ein offenes Buch, er hat keine bestürzenden Geheimnisse oder Laster, die seiner Beziehung zu Zoe gefährlich werden könnten, was ungewöhnlich ist, denn eigentlich tragen ja meistens beide Protagonisten ein Päckchen mit sich.

Die Beziehung der beiden beginnt harmlos, sie sind nur „Kumpel“. Doch wie es so sein muss, kommen sie sich langsam näher, in einem angemessenen Tempo, wie ich finde. Nichts wird überstürzt, keine Liebeserklärungen im ersten Drittel des Buches, wie bei manch anderen Geschichten, also alles im grünen Bereich.

Am Anfang des Buches wird man als Leser ziemlich hinters Licht geführt und erliegt genau wie Dylan einem Missverständnis, mit dem Unterschied, dass man früher aufgeklärt wird als er. Dennoch hat das für einen „Ernsthaft??“-Moment bei mir gesorgt, wo ich erst schockiert und dann erleichtert war. Eine gute Finte der Autorin, wie ich finde!

Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Die Nebencharaktere mochte ich, besonders Zoes Freunde, im letzte Drittel gibt es noch mal einen dramatischen, spannenden Moment wo einem ein bisschen der Atem stockt, der Zoes beste Freundin Kayla betrifft. Allerdings wurde mir diese Situation etwas zu schnell aufgelöst, darauf hätte man mehr machen können, selbst wenn es „nur“ einen Nebencharakter betraf.

Mein Fazit:
Nicht zu kitschig, nicht zu viel Bettgeflüster, nicht zu platt, genau richtig viel Gefühl. Einen Stern Abzug für fehlende Spannung, die erst am Ende so richtig aufkommt, dafür aber tausend Sympathiepunkte für Zoe!

Bewertung vom 14.03.2019
Der Zorn des Pegasus / Clans von Cavallon Bd.1
Forester, Kim

Der Zorn des Pegasus / Clans von Cavallon Bd.1


sehr gut

Einhörner, Zentauren, Menschen und Kelpies, sie alle hatten einst Krieg mit den Pegasus. Nun, etliche Jahre später, leben die verschiedenen Clans abgesehen von den angeblich ausgestorbenen Pegasus dank eines Friedensabkommens gemeinsam Seite an Seite, für den Menschenjungen Sam ist das der Normalzustand. Doch als die Freie Stadt, Hauptstadt von Cavallon, von geflügelten Wesen angegriffen wird, müssen die Bewohner, Menschen sowie Fabelwesen, fliehen, und es werden sofort die Pegasus verdächtigt. Doch auf dem Abenteuer, was nun bevorsteht, stellt sich heraus, dass es schon immer verschiedene Wahrheiten in Cavallo gegeben hat..

Aufgefallen ist mir das Buch wegen des hübschen Covers. Die Pegasus sehen elegant aus, während sie über ein Tal auf einen wunderschönen Sonnenuntergang zufliegen. Man findet immer mehr Details, wenn man länger hinschaut, und mit dem schicken Schriftzug ergibt sich einfach ein stimmiges Bild.
Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gehört, dieses Buch war eine reine Cover-Klappentext-Entscheidung. Was mir allerdings auch in der Leseprobe noch nicht auffiel, sondern erst später, war, dass so ziemlich alle Wesen in dieser Geschichte irgendwas pferdiges haben. Von mir aus wäre es auch passend gewesen, das ein oder andere Tierchen mit einzustreuen.

Die Handlung wird wechselnd aus der Sicht auf verschiedene Charaktere erzählt. Alle Stränge laufen parallel, bis sie sich zum Ende des Buches annähern, aber noch nicht überschneiden. Durch die unterschiedlichen Perspektivwechsel wurde es nie langweilig und es war interessant zu sehen, was an verschiedenen Stellen des Landes so vor sich geht.

Man begleitet unter anderem den mutigen, einsamen Menschenjungen Sam, der sich aus der Stadt in die Wälder rettet, allerdings dort der Gefahr durch aggressive Einhornclans ausgesetzt ist. Dann ist da noch ein junger Zentaur, Schreiber der Geschichte, der auf der Suche nach Antworten und Wahrheit ist, die jedoch nicht unbedingt an die Oberfläche geraten sollen. Das Mädchen Nixi lebt am Meer und für ihre Gang, doch ein ungewöhnliches Ereignis stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Und zu guter Letzt wäre da noch eine kleine Pegasus-Dame, die den Ruf ihrer Herde zu retten versucht.
Sie alle ergeben eine bunte Mischung und ich hoffe sehr, dass deren Wege sich im zweiten Band kreuzen werden und sie vielleicht sogar gemeinsam ein Schicksal zu erfüllen haben, eine Prophezeiung oder dergleichen etwa.

Der Schreibstil war angenehm leicht, anschaulich und gut verständlich, auch für die jüngeren Leser. Es entsteht schnell ein Lesefluss, dem man sich nur schwer entziehen kann, denn besonders wenn es um Sam oder Nixi ging, wurde es oft rasant und spannend.
An der ein oder anderen Stelle musste ich am Kapitelanfang kurz überlegen, mit wem ich es nun zu tun habe, denn man wird mit ziemlich vielen Namen bombardiert. Muss man sich dran gewöhnen, war aber irgendwann auch okay,

Im Laufe der Geschichte tun sich immer mehr Geheimnisse und dunkle Abgründe auf, mit dem man zu Beginn gar nicht gerechnet hätte. Aufgeklärt wird so gut wie nichts davon, die Lage spitzt sich bis zum Ende kontinuierlich zu und ich hoffe sehr um einige Auflösungen im Folgeband. Allerdings weiß ich nicht, wie viele Teile der Reihe geplant sind, ob es noch einen dritten geben wird oder nicht.

Mein Fazit:
Ein spannendes Kinderbuch mit einer vielfältigen Auswahl an Charakteren, mir hat zwischendurch allerdings irgendwo ein Aha!-Moment gefehlt. Alles in diesem Buch scheint auf den zweiten Band ausgerichtet zu sein, und das hinterlässt zumindest bei mir irgendwie ein unbefriedigendes Gefühl bezüglich des ersten Teils.
Für Leser, die kein Problem mit Reihen haben, ein schönes Buch.

Bewertung vom 11.03.2019
Die Runenmeisterin
Fink, Torsten

Die Runenmeisterin


gut

„Du kannst nicht zu den Ochsen schielen, die du schützen willst, wenn ein Riese schon dabei ist, ihren Stall zu zertrampeln.“ (aus „Die Runenmeisterin“ von Torsten Fink)

Ayrin und ihr Zwillingsbruder Baren haben ihr Leben lang nichts anderes gesehen als das Dorf, in dem sie als Babys auf einer Schwelle abgelegt wurden. Doch als sie gefährlichen Besuch erhalten, offenbart sich den beiden ihr Schicksal: Sie werden mit einem Runenmeister als dessen Schüler reisen und gerade Ayrin beweist dabei außerordentliches Talent. Wird sie die nahende, dunkle Bedrohung, die die Truppe verfolgt, abwenden können?

Ich war mir zu Beginn des Buches nicht sicher, ob mir diese Art von Fantasy wirklich gefällt, nun habe ich meine Antwort. Runen sind an und für sich zwar spannend, aber ich habe mich irgendwie nicht wohl in der Geschichte gefühlt.

Begonnen hat dieses Gefühl damit, dass nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, sondern aus verschiedenen Sichten auf unterschiedliche Charaktere, unter anderem Ayrin und die Hexe Ragne von Bial. Ich habe keine Beziehung zu den Personen aufbauen können, so sehr ich es auch versucht habe, mir war einfach keiner wirklich sympathisch, sie haben mich eher kalt gelassen.
Gut gelungen fand ich jedoch den Aufbau des Buches, begonnen mit einem Prolog, in dem eine Person spricht, die zu Beginn jedes der drei Teilen, in die das Buch gegliedert ist, erneut einen einleitenden Auftritt hat. So hat man immer mal einen Eindruck von der gefährlichen, dunklen Seite bekommen, die Ayrin und ihren Begleitern entgegen steht.

Probleme hatte ich auch mit dem Schreibstil, er war mir einfach zu altbacken. Die Art und Weise der Sprache ist der Zeit, in der das Buch spielt, definitiv angemessen, das streite ich auf keinen Fall ab. Aber besonders gefallen hat er mir nicht, ich musste mich am Anfang ganz schön dran gewöhnen, da ich sonst eher moderne Bücher lese. Wenn man allerdings erstmal drin war in der Geschichte, dann ging es, finde ich, und man kam gut voran.

Die Charaktere waren mir alle etwas zu nichtssagend. Ayrin pendelt die ganze Zeit irgendwo zwischen aufmerksam, clever und gelehrig auf der einen und oberflächlich, herrisch und konsumorientiert auf der anderen Seite, was sich allerdings erst im späteren Verlauf des Buches zeigt und im Gegensatz zu ihrem früheren Verhalten steht. Eigentlich schade, denn sie hatte Potenzial.
Baren spielt von Anfang an eine Nebenrolle. Obwohl er und Ayrin Zwillinge sind, wirkt es eher so, als wäre er der kleine Bruder, der sich herumkommandieren und bevormunden lässt. Zudem macht er keinen besonders schlauen Eindruck und stellt sich nicht selten ziemlich ungeschickt an, was ihn zusätzlich dümmlich wirken lässt, wobei er das gewiss nicht ist.

Abgesehen davon, dass ich mit den Protagonisten nicht warm geworden bin, hatte das Buch die Handlung betreffend auch einige Hänger. Die Spannung lässt bis zum Ende des letzten Drittels auf sich warten, davor plätschert die Geschichte eher leicht als dass sie fließt. Die Gruppe um Ayrin verfolgt eigentlich kein anderes Ziel als die Zutatensuche für Zauberei, was jetzt nicht gerade der Stoff für Legenden ist, während auf der feindlichen Seite Pläne geschmiedet werden. Aber wie gesagt, packen konnte es mich leider nicht.

Vielleicht hat mir einfach die Liebe gefehlt. Nicht, dass es keine gegeben hätte, aber es war vielleicht einfach zu wenig. Wenn ich daran denke, dass Ayrin statt von ihrem Bruder vielleicht von einem gutaussehenden, düsteren Knecht des Runenmeisters begleitet werden könnte oder dergleichen, dann gefällt mir die Geschichte sehr viel besser. Ich sage ja gar nicht, dass jede Fantasy-Geschichte Liebe braucht, aber dieser hätte sie zumindest in meinen Augen gut getan.

Mein Fazit:
Leider nicht so gut wie erwartet. Ich hatte mir mehr erhofft, ob ich eine Fortsetzung lesen würde, weiß ich nicht.
Wer reine Fantasy gern liest, mag hier gut aufgehoben sein, Romantasy-Fans könnten enttäuscht werden.

Bewertung vom 10.03.2019
Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1
Doyle, Catherine

Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1


sehr gut

„Fionn überlegte, dass es eigentlich ganz witzig wäre, wenn sie das Gleichgewicht verlieren und ein bisschen ertrinken würde. […] Nur so, dass ein vorbeischwimmender Fisch den Teil ihres Gehirns wegfressen könnte, in dem ihr fieser Charakter verankert war.“ (von S. 14 aus 'Sturmwächter – Das Geheimnis von Arranmore' von Catherine Doyle)

Fionn und seine Schwester Tara sollen den Sommer auf der schottischen Insel Arranmore bei ihrem Großvater verbringen. Doch die Insel strahlt einen besonderen Zauber aus, im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie ist tatsächlich magisch. Hier passieren die merkwürdigsten Sachen, die für die Bewohner scheinbar ganz normal sind, bis ein Sturm aufzieht. Nun ist es an Fionn, die Insel vor dunkler Magie zu beschützen, doch ist der Junge der Aufgabe wirklich schon gewachsen?

In der Woche, in der dieses Buch bei vorablesen angeboten wurde, gab es viel zu viele schöne Bücher, weshalb es im Nachgang erst besorgt werden konnte. Kinderbücher gehen immer zwischendurch und von der Autorin hatte ich bislang noch nie was gehört, deshalb war ich gespannt, was mich erwartet.

Als erstes sei das mystische Cover gelobt, es wirkt zugleich gefährlich durch die Krähen, die für die dunkle Magie stehen, sowie auch geheimnisvoll. Man glaubt, es zieht ein Sturm auf, denn der Himmel ist in den verschiedensten Farben gezeichnet. Ich bekomme direkt Lust, mich auf den Weg nach Arranmore zu machen und der Geschichte der dunklen und hellen Zauberer auf den Grund zu gehen.

Es wird aus der Perspektive auf Fionn erzählt, man begleitet den Jungen bei allem was er tut und kann auch ohne Ich-Erzählung sein Verhalten und seine Gefühle gut nachvollziehen.
Der angenehme, leichte Schreibstil ist dem Genre Kinderbuch meiner Meinung nach angemessen, man kann sich beim Lesen fallen und von der Geschichte einnehmen lassen, sodass man gar nicht bemerkt, wie die Seiten nur so fliegen.

Das besondere der schottischen Magie ist, dass man sich mithilfe magischer Kerzen, die der Sturmwächter gemacht hat, in vergangene Momente „zurückbrennen“ kann sozusagen und eine aufgezeichnete Erinnerung erneut erleben kann. Das fand ich eine spannende Idee, sich einen Ort mit vielen, vielen Schichten vorzustellen, die mit der Zeit immer mehr werden. Will man zurück, taucht man in die Schichten ein und besucht einfach eine andere.

Fionn war mir als Charakter sympathisch, auch wenn er sich natürlich seines Alters entsprechend manchmal sehr unreif und kindisch aufgeführt hat. Seine ältere Schwester Tara war da aber nicht besser als er, genauso trotzig und zickig, wobei es mich bei ihr mehr genervt hat als bei Fionn.
Ebenfalls dabei war das Geschwisterpaar einer anderen Familie, Shelby und ihr großer Bruder, in welchen Tara heftigst verliebt ist. Ich hatte mir, als die beiden ihren ersten Auftritt hatten, ehrlich gesagt erhofft, dass Fionn und Shelby ein Team werden, dahingehend wurde ich allerdings leider enttäuscht.
Als Einzelgänger oder wenn dann in Begleitung seines Großvaters erlebt Fionn sein Abenteuer, was ich sehr schade fand. Das hat dem Ganzen einen bedrückenden Beigeschmack gegeben.

Die Zukunft der Insel und die Bedrohung der Insel sind beide offen gelassen, es wird also mindestens einen weiteren Band geben. Aber auch wenn das Ende so für mich noch nicht zufriedenstellend ist, schließt es das Buch doch erst einmal gut ab, sodass man nicht hibbelig auf heißen Kohlen sitzt, bis es weitergeht.

Mein Fazit:
Lesenswert mit kleinen Schwachstellen. Ich hätte mir mehr Freundschaft statt Einsamkeit gewünscht, mehr Hoffnung statt Bedrückung, aber ansonsten ein gut gelungenes Kinderbuch für das ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2019
Saligia
Oppermann, Swantje

Saligia


sehr gut

„In den Augen der Jungs war sie nicht mehr als ein blasses, Angst einflößendes Mädchen. Keira bezweifelte, dass sich das jemals ändern würde.“ (aus 'Saligia – Spiel der Todsünden' von Swantje Oppermann)

Schon ihr Leben lang wird Keira von ihrem Zorn geleitet. Sie kann ihn sogar auf andere Menschen übertragen und Unruhe stiften, denn sie ist eine Saligia. Saligia haben außergewöhnliche Fähigkeiten, denn sie verkörpern immer eine der sieben Todsünden: Habgier, Völlerei, Zorn, Hochmut, Neid, Lust und Trägheit. Auf einem Internat in Canterbury soll Keira lernen, ihre Fähigkeit zu kontrollieren und es ist zugleich eine Chance, endlich mal dazuzugehören, war sie vorher doch nur die gruselige Außenseiterin. Doch bald darauf wird eine Schülerin tot aufgefunden und bei ihren Nachforschungen stellt Keira fest, dass alle Saligia ihre eigenes Lügennetz gesponnen haben..

Auffällig ist natürlich erstmal das Cover. Das Mädchen hat angespannte Gesichtszüge, sie sieht zornig aus und ihre Augen leuchten rot, was ein Zeichen dafür ist, dass ihre Fähigkeit sie zu übermannen droht. Das Bild macht den Eindruck, es sei von Hand skizziert und wirkt deshalb roh und nicht ganz perfekt, passend zu Keira.

Ich hatte bereits in der Leseprobe bemerkt, dass das Buch nicht aus der Ich-Perspektive der Protagonistin geschrieben ist, was der Spannung aber keinen Abbruch getan hat. Abwechselnd erfährt man auch, was bei Elliot, einem Mitarbeiter des Internats abläuft, gegen Ende wechselt die Perspektive auch öfter zu anderen Nebencharakteren, wie zum Beispiel Keiras Mutter.

Das Buch ist insgesamt in drei große Teile gegliedert, welche wiederum viele kleine Kapitel haben. Ich empfand es als sehr angenehm, dass man scheinbar schnell vorankommt, was aber unter Garantie auch an dem angenehm flüssigen und abwechslungsreichen Schreibstil lag. Die moderne, jugendliche Sprache hat sich positiv auf den Lesefluss ausgewirkt und ich konnte mir bei den detaillierten Beschreibungen die Umgebung wie das Internat und die verschiedenen Charaktere ganz genau vorstellen.

Keira ist ein einsames Mädchen. Die Saligia, die den Zorn verkörpern, neigen dazu, sich selbst von der Gemeinschaft auszuschließen, so auch sie. Sie war in ihrem alten Leben verhasst, von anderen aber auch von sich selbst. Im Laufe des Buches allerdings macht sie eine Wandlung durch, sie wird mutiger, findet Freunde oder begegnet Menschen, die zumindest als solche in Frage kommen. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, denn Keira hat ihre Fähigkeiten gerade mal angekratzt und noch sehr viel Potenzial, genau wie die Beziehungen zu ihren Freunden durchaus noch ausbaufähig sind.

Was mich echt fasziniert hat, war, wie passend die verschiedenen Sünden in Form der Charaktere dargestellt wurden. Die Hochmütigen sind sowas wie die Chefs, nehmen gern das Runder in die Hand und haben wenn möglich die Kontrolle. Die Luxuria, diejenigen die die Wollust inne haben, sind sehr herzlich und ein wenig touchy. Die Völlerei zeichnet sich durch Futtern bis zum geht nicht mehr aus, die Trägen verlassen ihre Betten kaum bis nie und habgierige Saligia muss man immer im Auge haben, sonst verschwindet mal der ein oder andere Gegenstand aus dem eigenen Besitz. Besonders gefährlich sind die neidischen, vor allem wenn man etwas hat oder begehrt, worauf sie ebenfalls ein Auge geworfen haben. Keira ist mit ihrem Zorn sehr mächtig, vorausgesetzt sie lernt damit umzugehen, ohne sich selbst zu verletzen, denn wenn man sie reizt, hat man eigentlich schon verloren.

Mein Fazit:
Ich hoffe doch sehr auf eine Fortsetzung! Bei dem Ende wäre es eine Qual für die Leser, keine zu schreiben. Ich würde Keira unfassbar gern noch weiter begleiten und mit ihr auf die Suche nach weiteren Geheimnissen und deren Wahrheiten zur Seite stehen.