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Benutzername: 
Petra Sch.
Wohnort: 
Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 532 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

fesselnder Psychothriller; jedoch mit einigen Schwächen

3,5 Sterne

Dina Martin wird mitten in der Nacht von einem großen SUV bedrängt und von dessen Fahrer angerufen. Sie erhält vom Anrufer Anweisungen, wohin sie fahren soll, und dass sie bloß nicht langsamer fahren soll. Er droht ihr nur mit einem Wort: Lydia. Ihre Tochter. Somit macht Dina alles, was der fremde Anrufer verlangt.
Als sie endlich von der Autobahn abfahren darf, wird sie von einer Polizeistreife angehalten und die Situation eskaliert...


Meine Meinung:
Der Aufbau der Geschichte ist sehr übersichtlich: sehr kurze Kapitel, die mit Tag und Uhrzeit gekennzeichnet sind, jeweils aus unterschiedlichen Sichten der handelnden Personen. Diese sind chronologisch zeitlich geordnet über einen Zeitrahmen von ca. 4 Tagen, beginnend mit Sonntag Abend, endend mit Donnerstag Vormittag. (Nur der Prolog spielt 4 Monate später.)

Der Beginn ist total spannend, man fiebert mit Dina mit: wer ist der schreckliche Anrufer, und was will er von ihr? Woher kennt er ihre Nummer, weiß von ihrer Tochter?
Und dann noch die Szene am Autobahnparkplatz, wo man schon Hoffnung hatte, dass die Polizei Dina retten kann...

Der Thriller ist sehr blutig und grausig, denn es tauchen einige weibliche Leichen auf, denen allen mit einer Zange die Fingernägel abgezogen wurden - brrr, das hat mir Gänsehaut beschert.
Doch leider waren einige unlogische bzw. nicht nachvollziehbare Dinge dabei, zB die 'unfähige' Polizei, die quasi nicht ermittelt; der Täter, der die Tür zum Verlies seines Opfers plötzlich nicht abgesperrt hat, obwohl er es zuvor immer verschlossen hat.
Auch das Motiv des Täters kann ich nicht wirklich nachvollziehen, auch wenn mich die (Hintergrund)Infos zum Täter dann überrascht haben.
Allerdings lässt die Geschichte einen darüber nachgrübeln: wie viel von mir verrate ich im Internet? Und muss ich als Unternehmerin meine Telefonnummer für alle sichtbar auf meinem Auto vermerken?


Fazit:
Tolle Grundidee, spannender Anfang, lässt dann aber leider im Lauf der Geschichte nach und das Motiv war für mich nicht wirklich nachvollziehbar.

Bewertung vom 12.08.2021
Der Pfau
Bogdan, Isabel

Der Pfau


sehr gut

Amüsante Komödie über Verwechslungen und Missverständnisse in den Schottischen Highlands

Lord und Lady McIntosh haben die Cottages ihres Anwesens in den Schottischen Highlands zu Ferienwohnungen umgebaut.
Als sich im Winter eine Bankergruppe zu einem Teambuilding-Wochenende ansagt, wird dieses von dem verrückt gewordenen Pfau der McIntoshs gehörig durcheinandergebracht. Denn der Pfau greift alles an, was blau ist. Und das Auto der Chefin der Bankergruppe ist blau.


Meine Meinung:
Ich fand die Geschichte bereits auf den ersten Seiten schon herrlich amüsant. Dass jedoch ausnahmslos nur indirekte Rede verwendet wird, war ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Jedoch ist die subtile Beschreibung der Atmosphäre sehr gelungen.
Auch die Landschaft kann man sich wunderbar vorstellen.

Alle handelnden Personen, also die McIntoshs, Chefbankerin Liz, deren Kollegen, die eigens mitgebrachte Köchin und die Psychologin als Leiterin des Teambuildings sind charakterlich gut ausgearbeitet und differenziert dargestellt. Vor allem die Entwicklung der Banker und besonders der Chefin waren toll dargestellt!
Alle sind schlecht drauf, weil sie lieber in einem Luxushotel abgestiegen wären; und als dann auch noch das Wetter umschlägt und es zu schneien beginnt, alle festsitzen und Liz krank wird, gerät alles außer Kontrolle.

Auch die McIntoshs, die den Pfau und alles, was er so anrichtet, verstecken wollen und sich jedoch nach dem Schaden am Auto der Chefin keine andere Lösung mehr wissen als zum Äußersten zu gehen, und die Köchin mit der pragmatischen Problemlösung, brachten mich sehr zum Schmunzeln!
Die Missverständnisse und das aneinander-vorbei-Reden ergeben eine groteske Situationskomik; und jede Menge Verwicklungen, weil jeder ein Geheimnis für sich behält.


Fazit:
Kurzweilige, herrlich skurrile Komödie in bestem britischem Humor.

Bewertung vom 12.08.2021
Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


sehr gut

Unheimliches und dunkles Zukunfts-Szenario mit SciFi und Horror Elementen

Die drei Jugendlichen Anaya, Petra und Seth leiden an starken Allergien.
Doch seit ein starker Regen schwarzes Gras auf der Erde wachsen lässt, sind sie ihre Allergien los. Im Gegensatz zu den meisten Menschen, die daraufhin erst Allergien entwickeln.
Und dieses Gras breitet sich rasend schnell aus, überwuchert Felder und sogar ganze Städte, die Nahrungsmittel werden knapp.
Und schließlich greift das Gras und die gefährlichen unterirdischen Grubenpflanzen die Menschen an.
Doch Anaya, Petra und Seht entdecken, dass sie ungeahnte Kräfte entwickeln - können sie die Erde von diesen außerirdischen Pflanzen retten?


Meine Meinung:
Science Fiction und Dystopien sind nicht meine favorisierten Genre, aber dieses Buch konnte mich von Anfang an fesseln.
Ich wurde auch an gewisse Horror-Science Fiction-Filme erinnert ;) Dieses gruselige schwarze Gras, das alles überwuchert, und dann diese schrecklichen Grubenpflanzen haben mir Kopfkino pur beschert.
Auch der Schreibstil ist angenehm und schnell zu lesen, die Spannung ist konstant aufrecht.
Allerdings empfinde ich eine Freigabe ab 12 Jahren etwas früh. Denn die Geschichte ist doch sehr gruselig und stellenweise auch brutal.

Die drei Jugendlichen sind total unterschiedlich, doch aufgrund ihrer Allergien bzw. das Verschwinden derselben und vor allem aufgrund der körperlichen Veränderungen halten sie nun zusammen und fühlen einander nah. Anfangs waren die Streitereien zwischen Petra und Anaya nervig, aber im Lauf der Geschichte entwickeln sich die Jugendlichen weiter und sie merken, dass sie nur gemeinsam stark sind.
Was sie alles erleben, gegen dieses schreckliche Gras ankämpfen und dann die Idee, wie sie eventuell dagegen tun können, ist einfach nur mitreißend.
Man fiebert von der ersten bis zur letzten Seite mit - und auch wenn es oft klischeehaft ist, wird man zu jeder Zeit gut unterhalten und kann das Buch kaum aus der Hand legen, da die Entwicklungen so rasant sind.

Leider gibt es ein halb-offenes Ende, wo man genau weiß, dass es noch einen weiteren Band geben wird. Einerseits spannend und macht neugierig, andererseits natürlich etwas frustrierend, weil man doch wissen will, ob die Erde von diesen gruseligen Pflanzen befreit werden kann...


Fazit:
Ein gruseliges SciFi Abenteuer, das einen rasant in seinen Bann zieht; leider ist das Ende nicht ganz abgeschlossen, sodass man unbedingt den Folgeband lesen will.

Bewertung vom 11.08.2021
Böse Seele: Thriller
Lambert, Ariana

Böse Seele: Thriller


sehr gut

außergewöhnliches Ermittlerduo und viele Tote


3,5 Sterne

Berlin, 30 Grad. Eine männliche Leiche wird gefunden, mit abgeschnittenen Genitalien, die ihm in den Rachen geschoben wurden.
Kurz darauf wird eine Mitarbeiterin der Straffälligenhilfe mit durchgeschnittener Kehle auf einem öffentlichen WC aufgefunden.
Beide standen in Verbindung zum Vater des Ermittlers Martyn Becker, der in der JVA Moabit wegen mehrfachen Mordes einsitzt.
Und dann taucht eine mysteriöse Frau auf; weitere Tote pflastern den Weg; und Spuren an einer Leiche führen zu Martyn...


Meine Meinung:
Die Idee eines Ermittlers, der einen verurteilten Serienmörder als Vater hat, fand ich faszinierend. Niemand außer Milla weiß davon, denn Martyn ist behütet in einer Pflegefamilie aufgewachsen.
Martyn und Milla befragen seinen Vater um Rat, doch er gibt nur kleine Bruchstücke von sich. Wie hängen die Toten mit ihm bzw. Martyn zusammen? Die Ermittlungsarbeit mitzuverfolgen, fand ich extrem spannend.
Leider konnte ich dennoch irgendwie nicht so ganz warm werden mit diesem Thriller. Einerseits ist der Schreibstil ein wenig holprig; auch, dass einige Dinge über Martyn und Milla lange Zeit nur angedeutet, aber nicht ausgesprochen wurden.
Andererseits waren kleine Dinge unlogisch in meinen Augen. Und die beiden Ermittler waren mir aufgrund deren Verhalten leider auch nicht wirklich sympathisch, auch weil sie sich gegenseitig so viel verschweigen.

Parallel lernt der Leser noch Johanna kennen, von der man recht schnell einiges erfährt, diese jedoch für die Ermittler lange Zeit eine Unbekannte bleibt, und man fragt sich: was ist deren Motivation? Und wie hängt alles zusammen?
Eine der Wendungen gegen Schluss war mir von Anfang an klar - die andere Wendung hat mich jedoch richtig überrascht und war für mich total unvorhersehbar!


Fazit:
Blutige Morde im heißen Berlin. Außergewöhnliche, aber gewöhnungsbedürftige Ermittler; authentische Ermittlungsarbeit; überraschender Plottwist; konnte mich jedoch aus einigen Gründen nicht so ganz überzeugen.

Bewertung vom 11.08.2021
Achtung, hier kommt Frau Eule! / Mirella Manusch Bd.2
Barns, Anne;Below, Christin-Marie

Achtung, hier kommt Frau Eule! / Mirella Manusch Bd.2


ausgezeichnet

Vampirmädchen Mirella muss Frau Eule retten

Mirella Manusch, fast 10, ist eine kleine Vampirin mit einem spitzen Eckzahn, die mit Tieren reden kann, wenn es dunkel wird. Ihr Kater Lanzelot ist ihr Beschützer.
Eines Tages kommt eine Eule zu Mirella, die Hilfe braucht, da sie Bindehautentzündung hat und nicht mehr gut sieht. Kann Mirella ihr helfen?


Meine Meinung:
"Mirella Manusch - Achtung, hier kommt Frau Eule!" ist der zweite Teil um das sympathische Vampirmädchen.
Da die Geschichte in ich-Form aus Sicht von Mirella geschrieben ist, kann man sich noch besser in das Mädchen hineinversetzen.
Die Geschichte ist in leicht verständlichen Sätzen, mit eher kurzen Kapiteln geschrieben, die sowohl gut zum Vorlesen als auch zum Selberlesen ab etwa 8 Jahren geeignet ist.

Immer noch kann Mirella sich nur, wenn es dunkel ist, in eine Fledermaus verwandeln und mit Tieren sprechen. Doch ihr Vampir-Sein entwickelt sich weiter, sie hat nun von ihrer Tante gelernt, wie sie ihren Vampirzahn einziehen kann.
Und ihre beste Freundin ist zwar verständlicherweise etwas neidisch, sie würde das auch alles gerne können, trotzdem ist sie ihr nicht missgünstig - im Gegenteil, sie unterstützt ihre Freundin, hilft ihr und behält deren Geheimnis für sich, auch wenn Manolo, der Vampir-Junge, das nicht glauben kann. Übrigens lernt Mirella den nun auch in echt kennen. :)
Und die Mädels lernen auch Jasper kennen, der bei der Sprayer-Rettungsaktion mithilft.

Es ist eine nicht-gruselige, humorvolle Geschichte, die die wichtigen Themen Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Mut und Tierwohl beinhaltet. Denn es muss nicht nur der Eule, sondern auch den Tieren im Park geholfen werden, die von einem fiesen Sprayer mit Farbe angesprüht werden.
Die Geschichte ist wieder mit vielen tollen schwarz-weiß Illustrationen von Anastasia Braun untermalt.
Am Ende gibt es wieder das Rezept aus der Geschichte zum Nachkochen; diesmal sind es "Zwei Herzen auf einem Blech".


Fazit:
Tolle Fortsetzung um die niedliche kleine Vampirin und ihren sprechenden Kater, die mir noch besser als Band 1 gefallen hat, mit viel Humor, Freundschaft und Tierwohl.

Bewertung vom 09.08.2021
Einfach unbegreiflich! / Die Farm der fantastischen Tiere Bd.2
Peinkofer, Michael

Einfach unbegreiflich! / Die Farm der fantastischen Tiere Bd.2


ausgezeichnet

gelungene Fortsetzung um Nell und Monty und die fantastischen Tiere der Anderwelt

4,5 Sterne

Die Zwillinge Petronella und Montgomery, von allen nur Nell und Monty genannt, verbringen immer noch die Ferien bei ihrer Tante Ally auf Dragonford, die eine HMK, eine Hüterin magischer Kreaturen, ist.
Diesmal müssen die Kinder auf einen jungen Greifen namens Merlin aufpassen, während dessen Eltern und Tante Ally auf einer Mission unterwegs sind. Doch auf junge Greife aufzupassen, ist schwieriger als gedacht.


Meine Meinung:
Auch der zweite Teil der Farm der fantastischen Tiere bringt wieder ein fantasievolles und spannendes Abenteuer.
Dass das Aufpassen auf Merlin chaotisch wird, hatte ich mir schon gedacht - doch dass Greife einen Instinkt haben, Edelsteine zu finden, und junge Greife diesen nicht unterdrücken können, bringt die Zwillinge wieder in der Anderwelt in Gefahr.
Der böse Professor Prospero, dessen Sohn Ayax und die fiesen Grimmlinge haben es mal wieder auf das magische Tier abgesehen und die Zwillinge geraten auch in dessen Fänge. Es war wieder eine fesselnde Rettungsaktion, bei dem man mit den Kids mitgefiebert hat, und zum Glück geht alles gut aus.

Die vielen magischen Wesen sind wieder einfach wundervoll gezeichnet und regen die Fantasie an, und auch von dieser Geschichte war ich total verzaubert.
Viele wichtige Themen werden wieder kindgerecht verarbeitet: Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft.
Viele detailreiche schwarz-weiß Illustrationen, auf denen es viel zu entdecken gibt, untermalen das Gelesene.


Fazit:
Gelungene Fortsetzung und wieder ein fantasievolles und spannendes Abenteuer mit magischen Greifen, dem bösen Professor Prospero und einer aufregenden Rettungsaktion.

Bewertung vom 08.08.2021
Der Nachlass
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Schockierender Thriller über ein Erbe und Familienzwistigkeiten - lasset die Spiele beginnen

3,5 Sterne

Hedda Laurent liegt im Sterben und will ihr millionenschweres Erbe nicht kampflos ihren Verwandten hinterlassen.
Deshalb hat sie sich etwas Besonderes ausgedacht: nach ihrem Tod sollen ihr Mann, ihr Bruder, ihre vier Kinder sowie deren Ehegatten und die älteste Enkelin verschiedene Spiele bestreiten. Je 9 Spiele an 3 Tagen. Der Sieger bekommt das gesamte Erbe.
Bis die Spiele aus dem Ruder laufen und gefährlich werden...


Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt total spannend: Man erfährt ein bisschen etwas über Ruben Glass, und dass er am Totensonntag nachts stirbt. Man weiß nicht so genau, ob es Mord war. Die Andeutungen sind vage, das macht das Ganze so aufregend.
Und dann die Info, dass Hedda Glass, Rubens Schwester, all ihre Kinder zu sich in die Familienvilla auf der Insel Sandwerder im Tegeler See in Berlin kommen lässt, da sie im Sterben liegt.
Und sich für das Erbe etwas Besonderes ausgedacht hat: 27 Aufgaben müssen bewältigt werden, je 9 an 3 Tagen - und nur der Sieger erbt alles. Einfach unfassbar. Natürlich auch für all ihre Verwandten. Heddas Anwalt übergibt jeweils die Kuverts mit den Aufgaben und notiert die jeweiligen Sieger.
Und dann beginnen die Spiele, die am ersten Tag noch harmlos sind, dann jedoch ausarten...

Hier fand ich einiges leider nicht gut durchdacht bzw. ausgearbeitet, zB woher kamen plötzlich die Maden im Essen, wo es kurz zuvor noch ein tolles Buffet war. Das klärte sich auch am Ende nicht auf.
Weiters gab es einen großen Logikfehler: wer kann die Hand am längsten auf dem heißen Herd lassen - doch es war ein Induktionsherd.
Und das Begräbnis findet bereits am dritten Tag nach Heddas Tod statt - dass jemand so schnell unter die Erde gebracht wird, ist mir absolut unbekannt, hier dauert es mindestens eine Woche nach dem Ableben. Das sind leider Dinge, die das Lesevergnügen etwas trüben.
Ebenso die vielen Zeitsprünge, die das Lesen erschweren, denn man springt viel hin- und her, und weiß dann oft gar nicht, ob man sich jetzt wieder in der Gegenwart befindet. Außerdem hat einer der Teilnehmer plötzlich eine verletzte Hand, worüber man sich wundert, und später gibt es erst den Rückblick in die Vergangenheit, wo dies aufgeklärt wird. Somit findet man schlecht wieder Anschluss und man kann die Fäden lange nicht zusammenführen.
Für meinen Geschmack hätte man die Handlungen ruhig ganz normal chronologisch weiterführen können, das hätte der Spannung absolut keinen Abbruch getan und das Lesevergnügen erhöht.

Die Atmosphäre hingegen ist perfekt gewählt: die einsame Insel, es ist Winter; und noch dazu hat sich ein Sturm angesagt, die Temperaturen fallen, und die Insel wird von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt also kein Entrinnen.

Die handelnden Personen sind leider allesamt unsympathisch. Ehrlich gesagt tut es mir bei einigen gar nicht leid, dass sie sterben. Im Laufe der Spiele verdächtigen sich alle gegenseitig, manche halten zusammen, manche machen ihr eigenes Ding - sehr realistisch, menschlich und nachvollziehbar.
Über die immer obskureren skurrilen Spiele wundert man sich zunächst, denn man denkt sich: WIE kann eine Mutter/Ehefrau/Schwester solch ekelhaften und grausamen Dinge von ihren Verwandten verlangen?
Doch dies wird am Schluss aufgeklärt, und darüber war ich echt erstaunt - denn der Autor hat es geschafft, mich mit dieser Auflösung zu überraschen.


Fazit:
Grausame skurrile Spiele um ein großes Erbe - spannende Idee, die Umsetzung hätte aber besser sein können.

Bewertung vom 03.08.2021
Die Frauen von Richmond Castle
Rees, Tracy

Die Frauen von Richmond Castle


gut

das Schicksal von drei Frauen im England der 1920er

England, in den 1920ern. Die reiche, gut behütete Ishbel Christina Camberwell, die von allen nur Blue genannt wird, feiert ihren zwanzigsten Geburtstag. An diesem Tag ruft ihr Vater mögliche Verehrer auf, Blues Herz mit einem Brief zu gewinnen - da sie Schriftstellerin werden möchte.
Kurze Zeit später retten Blue und ihre Schwester Midge die mittellose Delphine Foley aus der Themse. Delphine ist vor ihrem gewalttätigen Mann geflüchtet, und die Camberwells nehmen sie in ihrer Familie auf und sie wird Blues beste Freundin.
Doch nicht nur Delphines Ehemann ist eine Gefahr, auch ein schlimmes Geheimnis droht durch Delphines Anwesenheit das Familienglück zu zerstören.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist leider etwas zäh und in die Länge gezogen. Es gibt viel indirekte Rede, in der oft nur "rumgeschwafelt" wird; auch komme ich mit der verniedlichten 'alten' Sprache nicht so zurecht - wie gesprochen wird, finde ich oft nervig.
Und Blue, die ja eigentlich Schriftstellerin werden will, macht für mich nicht den Eindruck, als würde sie die Schriftstellerei ernst nehmen. Sie ist nie am Schreiben; und wenn doch, dann verschläft sie oder macht lieber ein Picknick mit ihrer Schwester und ihrer Freundin.

Die verschiedenen Schicksale der Frauen im England der 1920er fand ich jedoch teilweise schon sehr spannend und unterhaltsam, und auch die Wendungen war gelungen.
Man fiebert mit den drei Frauen mit und auch die Landschaftsbeschreibungen sind lebendig und gelungen. Doch insgesamt konnte fand ich den Roman eher mittelmäßig.


Fazit:
Eine nette historische Unterhaltung für zwischendurch.