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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 416 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2020
Der Tanz mit dem Tod
Myers, Amy;Schneider, Evelyn

Der Tanz mit dem Tod


gut

„Der Tanz mit dem Tod" von Amy Myers habe ich als ebook mit 221 Seiten gelesen, die in 16 Kapiteln aufgeteilt sind.

Es ist das Jahr 1925. Im Herrenhaus Wychbourne Court wird von den Herrschaften ein Kostümball mit mitternächtlicher Geisterjagd veranstaltet. Dabei wird eine Leiche entdeckt. Die Ansley’s haben Angst vor den polizeilichen Ermittlungen und fürchten um ihren guten Ruf. Denn alle hüten ihre Geheimnisse und die strahlende Gesellschaft der 20er Jahre bekommt Risse.
Nell Drury ist die Chefköchin und wird nun in die polizeilichen Untersuchungen verwickelt, weil sie den Toten gefunden hat und weil ihre Ladyschaft sie darum gebeten hat, den Fall aufzuklären, auch damit die Polizei nicht so tiefen Einblick in die Familie bekommt. Eine Hilfe ist ihr dabei Arhtur Fontenoy, der ihr sehr sympathisch ist. Die Standesunterschiede sind den beiden dabei egal.

Das Buch hat mir mäßig gut gefallen. Es war nicht besonders spannend, aber dafür relativ amüsant. Wenn ich an die Geister der Tante Clarice denke, die völlig von ihrer Anwesenheit überzeugt ist, war das schon gruselig-lustig.

Ich habe ziemlich lange an dem Buch gelesen, bin nicht gut voran gekommen. Gegen Ende hatte ich auch schon mal den Faden verloren, weil ich nicht mehr wusste, wer wann wo gewesen ist, als Charlie ermordet wurde. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Personen manchmal mit Namen und manchmal nur mit Titel oder Vornamen benannt wurden, was noch verwirrender war.

Zu den Charakteren habe ich auch nicht so richtigen Zugang gefunden. Man hatte den Eindruck, dass Nell die Herrin des Hauses ist und nicht nur die Chefköchin. Sie hat alles gemanagt, hatte Zugang zu den Räumlichkeiten der Herrschaften, hat mit den Adligen gesprochen und sie ‚verhört‘. Ich glaube, das war zu dieser Zeit eher nicht der Fall. In der Küche hat man sie wohl nicht so oft gesehen.
Sympathisch war sie mir trotzdem, sie ist intelligent und aufgeschlossen. Ihre "kulinarischen Flüche" fand ich lustig.

Das Cover finde ich sehr schön.

Bewertung vom 20.10.2020
Ein Mord kommt selten allein - Provinzkrimi (MP3-Download)
Schendel, Katharina

Ein Mord kommt selten allein - Provinzkrimi (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Ein Mord kommt selten allein“ von Katharina Schendel, gesprochen von Gabriele Blum ist der 1. Teil der Hummelstich-Serie, welchen ich als Hörbuch gehört habe.
Auf den ersten Blick scheint in dem Örtchen Hummelstich die Welt in Ordnung zu sein. Aber dann stirbt Henrietta und ihre Freundin Bea von Maarstein taucht wie ein bunter Vogel mit einem bunten Vogel, dem Papagei Dr. Jekyll, auf der Beerdigung auf und bringt den Trott im Dorf durcheinander. Sie behauptet, Henrietta wurde umgebracht. Als es zwei weitere Morde gibt, gerät alles aus den Fugen.
Nun bekommt auch der Halbtagspolizist Sven Grüneis etwas zu tun. Der kümmert sich ansonsten mehr um seinen Hof und seine Tiere und träumt von einer Frau, die ihr Leben mit ihm teilt. Zum Glück steht ihm Bea tatkräftig zur Seite. Die ist sehr aufgeweckt, intelligent, weiß immer Rat und wird eine gute Freundin für Sven, der sie sehr bewundert. Gemeinsam können sie den Fall lösen und Sven kann endlich unter Beweis stellen, dass er ein guter Polizist ist und noch besser werden kann. Die beiden sind mir sehr sympathisch geworden.
Die Charaktere und auch die Örtlichkeiten sind sehr gut beschrieben und alles konnte ich mir bildhaft vorstellen. Ganz süß fand ich Fiona mit ihren vielen Babys und Trudi.

Das war eine sehr schöne, spannende, auch amüsante Geschichte, die super geschrieben und gesprochen wurde. Das Hören dieses Buches hat mir großen Spaß gemacht.
Gabriele Blum als Sprecherin hat mir auch sehr gut gefallen. Toll hat sie Dr. Jekyll gesprochen. Da musste ich richtig lachen bzw. habe auch mit ihm gelitten, als es ihm nicht gut ging.

Das Hörbuch hat mir wunderbar gefallen und ich werde der Serie treu bleiben.

Bewertung vom 19.10.2020
Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3
Arendt, Judith

Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3


ausgezeichnet

„Helle und der falsche Prophet“ von Judith Arendt, Atlantik Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 299 Seiten gelesen, die Kapitel sind mit den Orten der Handlung überschrieben. Es ist der 3. Fall für Helle Jespers.
Helle, ihr Mann Bengt und Hund Emil genießen den Urlaub. Als sie plötzlich einen Anruf von ihrem Kollegen bekommt, dass eine enge Freundin ihres Sohnes tot aufgefunden wurde. Sie fliegt sofort zurück, während Mann und Hund mit dem Auto einige Tage unterwegs sein werden.
Auf Überwachungsvideos ist zu sehen, dass Merle in den Wagen eines jungen Pärchens steigt. Somit ist Helle auch persönliche in den Fall involviert. Als es in Kopenhagen einen weiteren Toten gibt und das Pärchen auch dort auftaucht, arbeitet sie mit den Kollegen vor Ort zusammen, die sich von einem früheren Fall schon kennt.

Helle ist zu Beginn unzufrieden mit sich und ihrem Leben, hadert zwischen der Gemütlichkeit ihres Heimes, der Arbeit in ihrer kleinen Polizeistation und der Chance, zur Mordkommission Kopenhagen gehen zu können. Durch die aktuellen Ermittlungen kommt sie aber wieder auf andere Gedanken und am Ende fühlt sie sich zu Hause mit ihren Lieben wieder wohl.
Sie und auch ihre Kollegen sind mir sehr sympathisch, sie arbeiten gut zusammen, auch wenn sich Helle mit ihrer neuen und jüngeren Vorgesetzten noch etwas schwertut und immer etwas ungeduldig ist, wenn es nicht gleich vorwärtsgeht. Auch ihre Familie finde ich toll, ihr Mann ist geduldig und in gewisser Weise ein Ruhepunkt für Helle, die beiden sind ein tolles Paar.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wodurch die Spannung immer gehalten und auch gesteigert wird. Man bekommt etwas Einblick in das Leben verschiedener Personen, die es meistens nicht leicht hatten und auch völlig von der Welt abgeschieden leben.

Insgesamt ist es eine tragische, traurige und sehr emotional erzählte Geschichte, die mich sehr berührt hat und ich auch manchmal zu Tränen gerührt war.

Bewertung vom 13.10.2020
Mord mit Milch und Zucker
Kappel, Daniela

Mord mit Milch und Zucker


gut

„Mord mit Milch und Zucker“ von Daniela Kappel habe ich als ebook mit 155 Seiten gelesen.
Es ist der 1. Fall für Alice Stafford. Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Alice geschrieben.

Als Alice an diesem Tag nach Hause kommt, wird gerade ihre verhasste Vermieterin Mrs. Cunningham in einem Leichensack aus dem Haus transportiert. Dann findet Alice einen Klebezettel von der Toten an ihrer Tür, der ihr keine Ruhe lässt, sie geht der Sache auf den Grund und folgt der Spur der Zettel. Als sie ihren Fund und ihre Gedanken mit der Polizei teilen will, wird sie von dem außerordentlich gutaussehenden Detektive Inspector West bzw. seinem Vorgesetzten nicht ernst genommen und macht sich auch ein bisschen lächerlich. Mit Hilfe der Tipps ihrer Freundin Chelsea macht sie sich auf die Suche nach einem eventuellen Mörder.

Das Buch hat mir gut gefallen. Es war eine eher amüsante Geschichte mit so einigen Fremdschämmomenten. Das Meiste war total überzogen. Es war zuviel Wortwitz, zuviel Tollpatschigkeit und zu wenig Spannung. Der Täter war für mich von Beginn an klar.
Trotzdem war es ein unterhaltsames Buch. Die Hausgemeinschaft mit den unterschiedlichen Personen war gut dargestellt und hat mir gefallen. Und für Alice war am Ende auch nicht alles vergebens.

Das Cover mit dem typischen englischen Kleinstadthäuschen hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 12.10.2020
Zerrissen / Fred Abel Bd.4
Tsokos, Michael

Zerrissen / Fred Abel Bd.4


ausgezeichnet

„Zerrissen“ von Michael Tsokos habe ich als Taschenbuch mit 400 Seiten gelesen. Diese sind in 119 Kapitel eingeteilt, die mit Ort, Datum und Zeit überschreiben sind.

Schon der Beginn des Buches war grausam, gruselig und traurig. In einem Boxsack wird, ausgerechnet von Abel’s altem Freund Moewig, eine Leiche gefunden. In der Pathologie des Klinikums wacht eine Tote auf und Dr. Heumann, der den Tod festgestellt hat, hat nun ein Verfahren am Hals. Weiter werden zwei Brandleichen gefunden und zwei Mumien in einem Hindutempel. Dann gibt es noch den Fall des misshandelten kleinen Mädchens, welches die Nichte von Abel’s Kollegin Sabine Yao ist und die nicht glauben kann, dass ihre Schwester daran schuld sein soll.
Danach fokussiert sich die Geschichte auf das Kleinkind und den Toten im Sandsack, dessen Vater Moewig von früher kennt. Er will der Sache auf den Grund gehen und bekommt es sehr schnell mit dem libanesischen Drogen-Clan zu tun. Nun wird es für einige Personen lebensgefährlich.

Auch dieses Buch ist wieder hochspannend. Die Kapitel sind meistens recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger, sodass man einfach weiterlesen muss. Man bekommt einige Einblicke in die harte und stressige Arbeit der Notärzte und des Nachtdienstes in der Rettungsstelle. Aber nicht jedes Leben kann gerettet werden, obwohl die Ärzte am Limit arbeiten.
Die Banden-Kriminalität und die Macht, die diese Leute haben, ist beängstigend. Dabei wird auch keine Rücksicht auf Kinder genommen.
Sehr interessant fand ich die Arbeit der Rechtsmedizin und auch die fachlichen Bewertungen der Fälle.
Der Schreibstil war wie immer sehr gut und flüssig, die Spannung baute sich von der ersten bis zur letzten Seiter immer weiter auf. Die Hauptcharaktere kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern. Abel ist ein sehr kompetenter Arzt und für seine Arbeit bereit, auch mal die Regeln zu dehnen. Was sein Privatleben betrifft, ist er eher etwas unsensibel. Darunter hat seine Lebensgefährtin schon etwas zu leiden, finde ich.

Insgesamt war es, wie schon zu Beginn gesagt, eine sehr traurige und grausame Geschichte, die mich sehr bewegt hat.

Bewertung vom 06.10.2020
Totengräbertal: Englischer Tanz
Emmes, Marcus

Totengräbertal: Englischer Tanz


sehr gut

„Totengräbertal – Englischer Tanz“ von Marcus Emmes habe ich als Taschenbuch mit 490 Seiten gelesen, diese sind in 28 Kapitel eingeteilt.

Totengräber Eddi und seine schöne Floristin Gisela bekommen Besuch von deren Eltern. Die Bauers sind sehr interessiert an Kultur und Landschaft und wollen die schöne fränkische Kleinstadt Ochsenfurt und Umgebung erkunden. Doch gleich beim Kirchenbesuch findet Helga Bauer den toten Vertretungspfarrer. Dann fällt ein Engländer beim Besuch des Rathauses die Treppe herunter und ein weiterer Todesfall überschattet den Besuch. Auch spielt der Dönerdealer Mesut wieder mit. Alle zusammen sind ein unschlagbares Team, was den Ereignissen zielstrebig auf die Spur geht. Diese führt weit in das Mittelalter zurück und zu König Richard Löwenherz. Dazu gibt es zwischendurch Kapitel, wie dieser in Gefangenschaft gerät, Lösegeld gezahlt wird und er versucht, ein unermesslich wertvolles Relikt zu verstecken. Sein Weg führt ihn auch nach Franken.
Was die Polizei inzwischen ermittelt, erfährt man nicht wirklich, das ist aber auch nicht so wichtig. Interessant sind die Nachforschungen des Teams. Dabei stellen sie sich gar nicht so dumm an. Mesut ist eher der unterhaltsame Typ mit seinem türkisch-deutschen Kauderwelsch und seinen verrückten Ideen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr interessant und gut recherchiert.
Allerdings fand ich den Schreibstil etwas anstrengend, ohne dass ich genauer sagen könnte, warum. Ich konnte jedenfalls nicht sehr zügig lesen. Zwischendurch gab es auch immer mal wieder kurze ‚Durststrecken‘ und es war dann etwas langatmig mit vielen Wiederholungen der Handlungen oder Unterhaltungen.
Die Charaktere und auch die Örtlichkeiten waren sehr gut und bildhaft beschrieben.
Das Lesen lohnt sich auch vor dem geschichtlichen Hintergrund auf jeden Fall.

Bewertung vom 06.10.2020
Der da Vinci Killer (eBook, ePUB)
Heichele, Wolf

Der da Vinci Killer (eBook, ePUB)


sehr gut

„Der da Vinci Killer“ von Wolf Heichele habe ich als ebook mit 89 Seiten gelesen. Commissario Montebello ermittelt hier in seinem 3. Fall.

In der Madonna di Campo Kirche wird ein toter Priester gefunden, der an einer Glocke aufgehängt wurde. Für Montebello beginnen die Ermittlungen, die weit in die Vergangenheit zurückreichen.

Es ist ein knapper, knackiger, aufs Wesentliche bezogener Schreibstil ohne überflüssigen Schnickschnack. Man lernt die Personen und die Gegend nicht tiefgründiger kennen, alles konzentriert sich auf den Mord und die Auflösung.
Warum allerdings von einem Terrorakt ausgegangen und ganz Venedig abgeriegelt wurde, habe ich nicht verstanden. Das fand ich etwas übertrieben.
Auch fand ich die Reaktion des Polizeipräsidenten di Gassi nicht besonders kompetent. Er kann ja um den Priester trauern, sollte aber doch in seiner Funktion etwas autoritärer auftreten.
Ansonsten hat mir die Handlung sehr gut gefallen. Es zeigt doch, wie beeinflussbar Menschen und wie hörig Mönche sind.
Auf diesen doch wenigen Seiten wird eine ausgeklügelte und unterhaltsame Geschichte erzählt, die man schnell lesen kann. Montebelllo und seine Frau sind mir sehr sympathisch.

Bewertung vom 28.09.2020
Grantlkatz (eBook, ePUB)
Panizza, Kaspar

Grantlkatz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Grantlkatz“ von Kaspar Panizza, Gmeiner-Verlag, habe ich als ebook mit 150 Seiten gelesen. Es ist der 5. Teil mit Frau Merkel. Die Handlung spielt in einem Zeitraum von einer Woche, die Kapitel sind mit Freitag bis Samstag überschrieben. Im Vorfeld gibt es noch ein Personenverzeichnis.

Ich habe Frau Merkel und Herrchen Steinböck mit diesem Buch kennengelernt und muss sagen, dass die beiden ein gutes Team sind und herrlich imaginär miteinander kommunizieren. Auch am Tatort war Frau Merkel sehr hilfreich. Denn als der Tote Renato Mauer gefunden wurde, hat sie eine wichtige Spur entdeckt und auch später einen interessanten Fund gemacht.
Dann wird Steinböck zum Polizeipsychologen gerufen, der eine Frau mit durchgeschnittener Kehle im Arm hält und die Tatwaffe in der anderen Hand. Und was hat ein Datingportal mit dem Fall zu tun?
Zuerst sieht es nach zwei verschiedenen Fällen aus, die aufzuklären sind. Und Steinböck hat mit seinem kleinen Team alle Hände voll zu tun.
Es stellt sich heraus, dass die Frau des Toten Bauunternehmers die Jugendliebe von Emil Mayer junior ist, dem Quoten-Afro-Bayer im Team. Die dritte im Bunde ist Ilona Hasleitner, noch Kommissarsanwärterin, die aber sehr forsch auftritt und gute Ambitionen zum Aufstieg hat.
Im Zuge der Ermittlungen trifft Steinböck auch seinen alten Schulfreund Sokrates wieder, der sein zivilisiertes Leben nach einem tragischen Vorfall aufgab und seitdem unter der Isarbrücke lebt.

Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Gerade Sokrates philosophischen Anwandlungen regen doch zum Nachdenken an. Auch sonst werden so einige aktuelle gesellschaftspolitische Themen angesprochen, aber nicht so weit vertieft, dass es störend wäre.
Das Team um Steinböck ist sehr sympathisch und er selbst neigt zur Vollbringung guter Taten.
Sehr gut gefallen hat mir auch der Informant Obstler mit seiner Tätigkeit als Fremdenführer für Amerikaner.

Aber, wen wunderts, keiner kommt an Frau Merkel ran. Sie ist die Beste und ich bin froh, dass meine Katze nicht sprechen kann. Frau Merkel ist doch ganz schon frech, aber auch ganz schön schlau. Und mit dem zuerst noch namenlosen Dackel von Polizeipsychologen hat sie sich schnell angefreundet, was sie natürlich niemals zugeben würde.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, nicht nur wegen der Tiere. Es ist eine ausgeklügelte Geschichte, was anfangs gar nicht zu ahnen war. Es war spannend, nachdenklich und natürlich sehr amüsant. Auch das Cover ist total schön und passend.

Bewertung vom 17.09.2020
Lügen einer Lady
Potter, C. L.

Lügen einer Lady


ausgezeichnet

„Lügen einer Lady“ – Ein Fall für Maud & Lady Christabel – von C.L. Potter habe ich als ebook mit 198 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall für Lady Christabel und ihre Zofe Maud.

Christabel wird von ihrer Tante Lavinia bzw. deren Freundin Althea um Hilfe gebeten. Diese hat sich aus Ehefrust mit einem jungen Lakaien auf Blackwell Castle eingelassen, der ihr eine Kette gestohlen hat und sie nun damit erpresst. Christabel soll die Kette zurückstehlen. Da sie gerade eine Schreibblockade hat, hofft sie auf einen neuen Fall. Allerdings bleibt die Arbeit an Zofe Maud hängen, da diese besser mit den Dienstboten kommunizieren kann. Und schon gibt es wieder einen Toten. Und für Lady Christabel und Maud wird es gefährlich. Denn so einfach, wie gedacht, lässt sich der Fall nicht lösen.

Auch dieser zweite Fall der beiden Frauen war wunderbar zu lesen. Die Pläne, die sie sich ausdenken, sind sicher nicht immer ausgereift und manchmal amüsant, trotzdem erreichen sie meist ihr Ziel. Ich habe mitgezittert, wenn es eng wurde und mich über Erfolge gefreut.
Die beiden sind ein unschlagbares Team und man vergisst manchmal, dass es Lady und Zofe sind.
Wobei Lady Christabel eine aufgeschlossene und impulsive junge Frau ist, die viel mehr möchte als nur heiraten und Kinder kriegen. Von den Verkupplungsversuchen ihrer Eltern hat sie die Nase voll, schreibt lieber Kriminalgeschichten für die Zeitung und geht auf Mörderjagd. Dabei kann sie natürlich in den gehobenen Kreisen ihre Nachforschungen angehen, während Maud das bei den Dienstboten tut.
Maud ist eher untypisch für eine Zofe. Sie ist keinesfalls unterwürfig, sondern ziemlich keck oder auch mal frech, was aber sehr erfrischend ist und von Christabel toleriert wird. Die beiden verstehen sich gut und durch ihre ‚Arbeit‘ teilen sie auch so manches Geheimnis. Christabel steht hinter ihrer Zofe und kümmert sich auch um sie, wenn es ihr schlecht geht. Das ist ziemlich untypische für die Zeit und macht die beiden erst recht sympathisch. Nicht zu vergessen ist die Katze, die die beiden Frauen vor einem schlimmen Schicksal gerettet haben.

Auch das Anwesen, auf dem die Handlung spielt, ist sehr bildhaft beschrieben. Man kann sich durch die Beschreibungen direkt im Schloss verlaufen. Zum Glück gibt es viele Zimmer und auch das eine oder andere Versteck.

Das Cover ist wieder wunderbar gestaltet und gefällt mir sehr.
Es war ein absoluter Lesegenuss und ich freue mich sehr auf weitere Fälle mit Lady Christabel und Zofe Maud.

Bewertung vom 11.09.2020
»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« (eBook, ePUB)
Schörle, Martin

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« (eBook, ePUB)


sehr gut

Die zwei Theaterstücke „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“ von Martin Schörle habe ich als ebook mit insgesamt 96 Seiten gelesen.

1. Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten

Zu Beginn wird auf die im Stück aufgeführte Musik hingewiesen, die ich sehr schön finde. Dann erfolgt für den Leser eine kurze Beschreibung des Beamten Hans Fredenbek. Es wird auf das Bühnenbild, in dem Fall sein Büro, eingegangen. Das ist sehr lieblos und spartanisch eingerichtet.

Es folgt der Auftritt des Alleinunterhalters und sein teils humorvoller Monolog, der gespickt ist von Attributen und Vergleichen, die man niemals mit Büro in Verbindung bringen würde. Seine Art zu sprechen ist sehr authentisch dargestellt. Teils ironisch, teils sarkastisch oder auch humorvoll, bringt er sein Beamtenleben und seine gedanklichen Abschweifungen sprachgewaltig und sprachgewandt zum Ausdruck. Seine entsprechende Mimik oder Gestik u.a. Aktivitäten werden kursiv in Klammern dargestellt, damit man sich das als Leser noch besser vorstellen kann.

Als Leser ist es sicher nicht ganz so interessant, als wenn man dieses Stück persönlich erlebt. Hochachtung vor diesem Schauspieler, der sich den ganzen Text merken und ihn spielen muss.



2. Einladung zum Klassentreffen

Hier wird die Bühne in zwei Teilen dargestellt. Die eine Hälfe als Zugabteil, in dem „sie“ und andere Fahrgäste sitzen. In der anderen Hälfte steht „er“ vor „ihrer“ Wohnungstür.

Geschildert wird der telefonische Dialog zwischen den beiden Personen Marina und Carsten, der nach 20 Jahren ein Klassentreffen organisiert.

Das Gespräch war sehr interessant und amüsant. Es werden die alten Mitschüler durchgekaut. Was sie damals alles angestellt haben und wo so jetzt gelandet sind. Marina erzählt ihm sehr ausführlich über ihr Ex-Eheleben. Zwischendurch gibt es gespielte Rückblenden mit Marina und ihrem Ex-Mann im Asienurlaub oder Marina bei der Therapeutin.

Dieses Stück fand ich leichter zu lesen, da es Dialoge waren. Auch wenn es nicht sehr realistisch ist, dass ich nach 20 Jahren in einem Zug sitzend mein ganzes Eheleben und alle Tragödien telefonisch einem ehemaligen Mitschüler erzähle, hat mir diese Aufführung gut gefallen. Sie war unterhaltsam, teils lustig, teils tragisch und sehr emotional. Die Perspektivwechsel zum Therapeuten oder Asien-Urlaub lockerten das Ganze noch etwas auf.

Da ich noch kein Theaterstück gelesen und schon gar nicht rezensiert habe, war es für mich nicht einfach. Aber beide Stücke waren nicht so wahnsinnig lang, sodass es gar nicht so schlimm war, wie ich dachte.

Auf der Bühne kann ich mir beide Stücke sehr gut vorstellen. Gerade ein Monolog ist dort sicher sehr viel unterhaltsamer, als ihn nur zu lesen.