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Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2021
Eifersucht
Nesbø, Jo

Eifersucht


gut

Ein ganz anderer Nesbo. Irgendwie ein bisschen wie Odd bzw. dessen Gedanken und Phantasien in diesem Buch. Alles dreht sich um Eifersucht, aber auch Zurückweisung, Vernachlässigung, Hintergehen, Betrug. Eine Sammlung von Geschichten um diese Themen. Und so gar nicht in der Schreibe, die man von Nesbo so kennt. Eher betulich erzählte Stories über Leute, denen in ihrem Leben - in ihren Augen - Schlimmes widerfahren ist und wie diese darauf reagieren. Eine zurückhaltende Schreibe, ruhig erzählt, auch wenn die beschriebenen Protagonisten teils heftig agieren oder reagieren. Die erste Story kommt sogar recht charmant herüber. Das Buch liest sich insgesamt nicht unangenehm, fast literarisch und auch nachdenklich stimmend. Aber der Inhalt und die Darstellung sind eben so ganz anders, als man es vom Autoren gewohnt ist. Das dürfte für manchen Leser gewöhnungsbedürftig sein.

Bewertung vom 18.10.2021
Der unglückliche Glückspilz (eBook, ePUB)
Prescher, Sören

Der unglückliche Glückspilz (eBook, ePUB)


sehr gut

Es beginnt holprig mit dem neuen Fall, zu deren Beginn die Chemie zwischen Mark und Dominique so gar nicht stimmt. Zuviel steht offenbar zwischen ihnen, das nicht an- und schon gar nicht ausgesprochen wurde. Der Fall bereitet auch Kopfzerbrechen. Eine Leiche ohne Papiere, ohne Handy. Es dauert, bis man weiß, um wen es sich handelt. Es fällt von Anfang an schwer, einen Ansatz zu finden und unter den Befragten scheint niemand zu sein, der etwas weiß oder der selbst verdächtig sein könnte. So laufen die Ermittlungen ziemlich kreuz und quer, ohne Durchbruch. Erst als Mark und Dominique sich ausgesprochen haben, geht es zwar nicht sehr gut, aber immerhin besser voran. Bis endlich einige unbedachte Äußerungen in die richtige Richtung weisen. Die Geschichte ist gewohnt zurückhaltend erzählt. Es geht nicht hektisch zu. Man ermittelt und das dauert halt. Das Mühsame an der Beweisssammlung wird deutlich gemacht. Man erfährt viel über bestimmte Richtungen der Musikszene. Witzig, wie die Titel immer die aktuelle Situation oder Befindlichkeiten der Ermittler widerspiegeln. Und immer wieder werden Bemerkungen eingestreut, die auf andere Krimiautoren und deren Protagonisten verweisen. Kurzweilig.

Bewertung vom 17.10.2021
Probe 12
Lange, Kathrin;Thiele, Susanne

Probe 12


ausgezeichnet

Ein ausgesucht treffsicheres Cover für diese Thriller mit wissenschaftlichem Background. Hochaktuell und spannend in Szene gesetzt. Detailliert dargestellte Protagonisten – mal mehr, mal weniger empathisch. Halt so, wie im richtigen Leben. Beängstigende Szenarien über Multiresistenzen und „austherapierte“ Patienten, was nichts anderes heißt, als dass man sie zum Sterben entlässt. Das Drama dreht sich um einen Wissenschaftler, der Dank seiner intensiven, jahrelangen Forschung in der Lage ist, diesen Multiresistenzen zu begegnen. Altruistisch will er diese von ihm entwickelten Phagen der gesamten Menschheit zur Verfügung stellen, ohne Umweg über gewinnorientierte und gierige Pharmafirmen. Das bekommt ihm wenig. Er wird ermordet. Neben dieser Tragik spielt sich im Leben von Food Hunter Tom eine ganz andere ab: Seine Tochter droht an solchen Multiresistenzen zu sterben, nachdem sie sich bei ihm angesteckt hat. Keine Antibiotikatherapie schlägt an, sie gilt als austherapiert. Auf der Suche nach einer Alternative kreuzen sich seine Wege mit denen der Personen rund um den ermordeten Wissenschaftler und einiger Lobbyisten sowie eines Prometheus, der durch diverse Drohungen und Anschläge auf sich aufmerksam macht. Eine beispiellose Hetzjagd beginnt, bei der es zu zahlreichen weiteren Opfern kommt – bis zum furiosen Finale. Die Auflösung über die Hintergründe und Täter leider ein wenig zu banal. Insgesamt eine hochspannende, wenngleich auch beängstigende Lektüre. Da hat sich das Lesen gelohnt.

Bewertung vom 09.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


sehr gut

Eine Ansammlung absurder Geschichten, die so sicher nur Klufti passieren können. Es fängt vergleichsweise harmlos an, der japanische Vater der Schwiegertochter kündigt sich an, steigert sich dann aber von Katastrophe zu Katastrophe, eine katastrophaler, als die andere. Konsequent werden dann die Kapitel katastrophenmäßig durchnummeriert: 1. Katastrophe, 2. Katastrophe ... bis zur 24. Katastrophe. Klufti, mit seinen Ideen dazu, wie er vorher Verbocktes wieder geradebiegen kann, nur um die Situation noch zu verschärfen, Man schüttelt den Kopf oder lacht sich schlapp. Dazu seine Satzkreationen und Wortschöpfungen in "englisch", um sich mit seinem japanischen Gast Joshi unterhalten zu können. Man versteht sich, auch wenn man eigentlich nichts versteht. "Hauptsache, das Haus steht noch", meint Erika gegen Ende der Katastrophensammlung. Naja, fast. Ist leider zu schnell durchgelesen.

Bewertung vom 03.10.2021
Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1
Faber, Kim;Pedersen, Janni

Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1


ausgezeichnet

Verstörendes Szenario
Ein brutaler Mord in einer Provinzstadt, ein Anschlag in Kopenhagen, von dem man zunächst nicht weiß, ob er dem Weihnachtsmarkt gegolten hat oder dem Gerichtsgebäude, in dem gerade in einem Bandenkrieg verhandelt wird. Terroranschlag oder Fortführung des Bandeskrieges? Ein Großteil der Kräfte wird in Kopenhagen zusammengezogen, denn ein möglicher Terroranschlag zieht natürlich eine breite Öffentlichkeit nach sich. In der Provinz muss der strafversetzte Martin Junckersen die Mordermittlung leiten, zusammen mit einer Polizeiassistentin und einem Polizeischüler. Keine guten Voraussetzungen, zumal auch noch ein Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim hinzukommt und er sich um den demenzkranken Vater kümmern muss. Kollegin Signe Kristiansen, in die Ermittlungen in Kopenhagen involviert, hat auch so ihre Probleme zu bewältigen, die sie zeitweise erheblich von ihrer eigentlichen Aufgabe ablenken. Nach mehrtägigem Herumstochern auf der Suche nach Motiven und Hintermännern, laufen die Fäden der verschiedenen Fälle plötzlich zusammen und ein verstörendes Szenario wird aufgezeigt, in dem es um Verschleierung, Verhinderung, Verdeckung geht. Ein sehr umfangreiches Buch, in dem nicht nur eine unglaubliche Geschichte spannend erzählt wird. Auch die Charaktere und Probleme der Protagonisten werden ausführlich beleuchtet sowie das politische Umfeld in Dänemark. Da es sich um eine neue Reihe handelt, wartet man schon begierig auf das Erscheinen der Folgebände.

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Bewertung vom 27.09.2021
Betongold
Weber, Tanja

Betongold


weniger gut

"Ein Roman von meisterhafter Lakonik und Intensität" behauptet der Klappentext. Nun ja. Lakonik stimmt. Aber das kann man auch übertreiben und das muss man mögen. Ansonsten zieht sich die Geschichte recht zäh dahin. Spannung: Null. Die Geschichte selbst: Irgendwie verfehlt, irgendwie am Thema vorbei, dabei hätte das Potenzial gehabt. Die Personen: Nun ja. Auch gewöhnungsbedürftig. Man tut sich schwer, eine "Beziehung" aufzubauen. Schade. Da hatte man sich mehr erhofft. Die Leseprobe bereitete zwar auf den merkwürdigen Erzählstil vor. Aber dass das bis zum Schluss in dieser Art und ohne Spannungsbogen so weitergehen würde, hat man denn doch nicht erwartet. Eine enttäuschende Lektüre, in der die Themen Immobilienspekulation, Korruption und Eigensucht sehr viel packender hätten dargestellt werden können. Auch das Ende nicht überzeugend.

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Bewertung vom 21.09.2021
NEXX: Die Spur
Dützer, Volker C.

NEXX: Die Spur


sehr gut

Was sich zunächst wie ein Glücksfall anfühlte, entpuppt sich schnell zu einem Albtraum. Der vermeintliche Hellseher Gabriel Nexx gibt eines der wenigen Interviews und die Journalistin Valerie glaubt, damit einen Coup gelandet zu haben. Aber der Hellseher ist auf etwas ganz anderes aus, bedrängt und stalkt sie, will sie quasi besitzen. Er scheint alles über sie zu wissen und dann sagt er auch noch ihren Tod voraus. Zusammen mit dem Polizisten Lenny will sie versuchen, dem Terror von Gabriel, der nicht nur sie betrifft, sondern Menschen in ihrem Umfeld, die bizarre Tode sterben, zu entkommen. Aber ob das gelingt? Das Buch erzählt nicht nur diese Geschichte, sondern macht bewusst, wie sehr man von all den elektronischen "Spielzeugen" und das Internet abhängig ist und durch eben diese elektronische Welt überwacht werden kann, sich quasi durchsichtig macht. Erschreckende Szenarien. Sehr intensiv erzählt, diese Geschichte, die aber auch zahlreiche moralische Fragen aufwirft und am Schluss doch auch ein ungutes Gefühl hinterlässt. Sollte aber nicht vom Lesen dieses Krimis abhalten.

Bewertung vom 10.09.2021
Die Todesbeigaben: Thriller
Summer, Drea

Die Todesbeigaben: Thriller


sehr gut

Eine sehr heftige Geschichte über extreme Rachegedanken und -taten. Zwei junge Leute stolpern auf der Suche nach Lost Places über eine Leiche, die da wohl schon länger verweilte. Noch während man in ziemlich aussichtslosen Ermittlungen steckt, wird die Tochter des örtlichen "Dorfsheriffs" entführt. Eine weitere Person wird vermisst und dann schwerstverletzt aufgefunden. Langsam kristallisiert sich heraus, dass da jemand von Rachegedanken erfüllt eine Art Todesliste führt. Man tut sich aber schwer mit dem Erkennen von Zusammenhängen und Motiven. Bis zum dramatischen Schluss. Sehr eindringlich geschrieben. Es fällt schwer, die Art der Taten zu ertragen. Durch die Szenenwechsel, die Retrospektiven, die unterschiedlichen Sichtweisen aus dem Blickwinkel der Ermittler, der Opfer, des Täters bleibt die Geschichte hochspannend und das Lesen kurzweilig. Die Protagonisten sind detailliert beschrieben. Aber es ist nicht ganz leicht, Sympathie für sie zu entwickeln. Das ist aber natürlich ganz persönliche Ansichtssache. Insgesamt eine gelungene Lektüre.