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Benutzername: 
marakkaram
Wohnort: 
Lingen

Bewertungen

Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2018
Sturmfeuer / Anna Krüger Bd.2
Erzberg, Tim

Sturmfeuer / Anna Krüger Bd.2


sehr gut

Die Augen des Alten starrten sie an, als hätte er den Teufel selbst gesehen. Es war nicht einfach Angst oder Panik, es war der blanke Horror.

Während einer Segelbootregatta an Helgolands Küste, verschwindet ein 10-Jähriger ~ aber nicht aus den Zuschauerreihen, sondern direkt vom Boot, das für ein paar Minuten ausser Sicht war. Eine sofortige grossangelegte Suchaktion bleibt ohne Erfolg. Und obwohl Nils ein sehr erfahrener Segler war, geht die Polizei weiterhin davon aus, dass er über Bord gegangen ist.

Nur bei der jungen Komissarin Anna bleiben Zweifel. Erst Recht, als kurz darauf erneut ein Unglück auf der Insel geschieht....

~ * ~ * ~ *

"Sturmfeuer" ist ein solider, sehr interessanter Krimi, der geschickt eine heutige Straftat mit dem 2. Weltkrieg in Verbindung setzt. Tim Erzberg streut seine kleine Parallelgeschichte aus den letzten Kriegstagen `45 immer nur in sehr kleinen Häppchen ein und so bleiben diese Rückblicke enorm spannend bis zum Schluss, wo sie dann gänzlich und umso verstörender aufgelöst werden.

Es ist der zweite Teil rund um die junge Polizistin, dennoch lässt er sich prima unabhängig davon lesen. Man erfährt zwischendurch alles was man wissen muss, so dass man auch der Rahmenhandlung vollständig folgen kann.

Die Kriminalgeschichte an sich gefällt mir unheimlich gut. Düster und mit Helgolandcharme, tolle Atmosphäre, clever durchdacht und in sich schlüssig.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und spannend - selbst wenn man rasch eine leise Ahnung hat.

Im Polizeiteam hat es mir allerdings zu sehr gemenschelt und damit ist gar nicht mal das Zwischenmenschliche direkt gemeint, sondern eher die Ermittlungsarbeit und Kompetenz.
So richtig sympathisch war mir eigentlich niemand, aber Anna fand ich mit ihrer Migräne namens "Stalin", fast schon nicht mehr diensttauglich. Das war oftmals ein wenig too much, wenn auch mit spannendem Hintergrund. Die Person Anna ist schon interessant, hat aber einen unheimlich anstrengenden Charakter. Paul und Saskia blieben dagegen etwas blass.

Fazit: Zweiter Teil der düsteren Hell go land - Reihe, die ich auf jeden Fall weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 13.03.2018
Der Schlüssel des Salomon / Tomás Noronha Bd.2
Dos Santos, José R.

Der Schlüssel des Salomon / Tomás Noronha Bd.2


ausgezeichnet

Was unten ist, gleicht demjenigen, das oben ist, und was oben ist, wiederum demjenigen, das unten ist

Im Genfer CERN wird während eines Experiments die Leiche von Frank Bellamy gefunden. Der Wissenschaftsdirektor der CIA liegt in einem sabotierten Teilchendetektor, in seiner Hand ein Zettel mit dem Namen Tomas Noranha. Schnell ist allen Beteiligten klar, Bellamy hat seinen Mörder noch identifiziert - die Jagd beginnt.
Tomas einzige Chance, er muss schneller sein und das Rätsel um Frank`s Tod lösen.
Aber woran hat der Wissenschaftler zuletzt gearbeitet, was verbirgt sich hinter dem Projekt "Quantenauge"....

~ * ~ * ~ *

"Der Schlüssel des Salomon" ist nicht nur für Physikbegeisterte interessant, sonder für alle, die ihre Neugier auf die Welt und das Leben nie verloren haben.

~ Die Realität ist weder das, wofür wir sie halten, noch so, wie wir sie gerne hätten; sie ist, wie sie ist. ~

...und wie sie ist, das versucht J.R. Dos Santos dem Leser Stück für Stück näherzubringen. Es ist wirklich phenomenal, wie es ihm gelingt, wissenschaftlich hoch komplizierte und komplexe Themen, Thesen und Experimente so zu erklären, dass sie nicht nur, auch einem Laien verständlich sind, sondern man auch noch Spass daran hat, es nachzuvollziehen. Das ist schon richtig klasse.

"Der Schlüssel des Salomon" ist nach dem "Einstein Enigma", der zweite ins Deutsche übersetzte Roman von Dos Santos. Zwar bauen sie in der Rahmenhandlung ein wenig aufeinander auf, aber sie können trotzdem völlig unabhängig voneinander gelesen werden. Ich war Quereinsteiger und hatte keinerlei Probleme damit.

Allerdings fand ich die Geschichte rund um die Jagd auf Tomas, jetzt nicht ganz so spannend. Diese kurzen Abschnitte sind wohl eher als wissenschaftliche und gedankliche Erholungspausen gedacht und so sollte man sie auch annehmen; einfach locker, dann hat man am ganzen Roman seinen Spass.

Fazit: Einstein, Bor & Co leicht und dennoch mit Tiefe vermittelt - so macht Physik Spass. Für alle, die ihre Neugier nie verloren haben!
Ich jedenfalls freue mich schon sehr auf die nächste Übersetzung des Autors.

Bewertung vom 10.03.2018
Das geheime Leben der Seele
Wery von Limont, Sabine

Das geheime Leben der Seele


gut

Unser Gehirn ist eine Assoziationsmaschine. Immer wenn wir etwas erblicken, geht uns blitzartig durch den Kopf, was man damit alles machen kann. Auf dem Küchentresen zum Beispiel liegt das große scharfe Messer. Wir wissen, dass wir damit prima Zwiebeln hacken können, aber theoretisch können wir es auch jemanden in den Bauch rammen.

Das geheime Leben der Seele.
Wieso wir sind, wie wir sind.

Ich finde das Thema "Seele" ~ was ist sie überhaupt, was weiss man mittlerweile über sie, was sind die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse über das "unsichtbare" Organ, das Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten suchen ~ hochinteressant. Deswegen war ich auch begeistert, als ich dieses Buch entdeckt habe. Nur leider hält der Inhalt nicht, was der Titel verspricht; der hätte eher "Die kranke Seele" lauten müssen, denn um nichts anderes geht es der Verhaltenstherapeutin.
Okay, ist ja auch nicht uninteressant, da nochmal fundiert in die Tiefe zu gehen, habe ich gedacht....

Die Autorin gibt einen allgemeinen, für Laien verständlichen Einblick in die menschliche Psyche. Mir etwas zu oberflächlich, einseitig und allgemein gehalten - oftmals nur nach Schema F (Strategie ist nie eine bewusste Entscheidung), ohne auch mal über den Tellerrand zu schauen und vielleicht auch mal interessante Abweichungen darzulegen. Es geht viel um Glaubenssätze bzw. Schemata.

Zu Beginn gibt es eine kurze Übersicht über das limbische System und die einzelnen Botenstoffe. Eine Einleitung zum Thema "Seele" -was verstehen wir darunter- hat mir komplett gefehlt.

Auch von dem Thema Vorgängergenerationen und Kriegsschäden, habe ich mir mehr versprochen. Tatsächlich beruft man sich hier viel auf Erziehung und (unbewusste) Nachahmung, nichts von Vererbung, Genetik, kollektives Bewusstsein etc.

Wer noch nie von einer Persönlichkeits-, Angst-, oder Zwangsstörung gehört hat, für den wird die kurze Übersicht sicher interessant sein. Auch hier wiederholt die Autorin sich in Glaubenssätzen und dadurch enthält eine z.T. nur 1-seitige Zusammenfassung wenig Hintergrundinformationen.

Schräg finde ich solche Aussagen, wie: Wenn ich Mitgefühl mit Tieren habe, dann mache ich einen Umweg um den Hähnchengrill. Wer sich diesen Satz mal auf der Zunge zergehen lässt, erkennt ein wenig die Richtung und Tiefe der Aussagen. So gesehen, hat niemand, der Fleisch isst, ein Mitgefühl für Tiere und ich als Vegetarierin dürfte nicht in meinem Supermarkt einkaufen, weil davor ein Hähnchengrill steht. Jetzt mal ganz überspitzt.
Und ein gedankliches Abschweifen beim Autofahren als eine Light Version der Dissoziation zu bewerten, finde ich leicht übertrieben und wenn, dann sollte man da schon mal näher drauf eingehen.
Solche lapidaren Aussagen erwarte ich einfach nicht, in einem wissenschaftlich fundierten Buch.

Im letzten Abschnitt stellt die praktizierende Verhaltenstherapeutin dann noch kurz die Therapien vor. Scheinbar das Non plus Ultra, dabei kommt sie gefühlt richtig in Fahrt. Aber auch hier fehlen mir wieder alternative Denkansätze.

Fazit: Was mir an dem Buch wirklich gefällt, ist, dass die Autorin quasi eine Lanze bricht für die "unsichtbaren", die psychischen Erkrankungen, die halt nicht so einfach zu erkennen sind, wie Körperliche.
Und alles in allem ist das Buch auch ganz okay, aber ich persönlich habe mehr erwartet auf knapp 350 Seiten.

Bewertung vom 04.03.2018
Nackt über Berlin
Ranisch, Axel

Nackt über Berlin


ausgezeichnet

Jannik hat ein paar Kilo mehr auf den Rippen und ist absoluter Klassik-Fan. Zu kraftvollen Streichern und Bläsern, träumt er gern von seiner großen Liebe und bestem Freund: Tai. Der ahnt bislang noch nichts von Janniks Gefühlen. Naja, wenn man es ganz objektiv betrachtet, ist dieses Schwul-sein Thema ja auch noch gar nicht in der Welt.

Dann, eines Abends, erhält er ein Handy-Video. Tai hat Schuldirektor Lamprecht aufgelesen und zwar so sturzbesoffen, dass er rein gar nichts mehr mitbekommt. Kurzerhand kidnappen ihn die Jungs und sperren ihn in seiner eigenen Wohnung ein. Dabei entwickelt Tai mehr kriminelles Potential, als Jannik seinem Freund je zugetraut hätte. Was ist da los? Und was hat das alles mit Melanie Heise zu tun, einer Mitschülerin, die sich im letzten Jahr umgebracht hat....

~ * ~ * ~ *

Axel Ranisch liest und das mehr als göttlich!
Allein ihm bzw. Jannik zuzuhören hat schon einen sehr hohen Unterhaltungswert. Mit Thorsten Merten, der den Lamprecht spricht, entsteht der perfekte Kontrast.

Der Einstieg beginnt mit einem ordentlichen "Wumms", aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn dieses Buch/Hörbuch bietet soviel mehr. Die Geschichte geht um einiges tiefer und das hat mich mit jeder Wendung erneut überrascht.
"Nackt über Berlin" ist nicht nur eine Coming-out Geschichte. In diesem Seelenstriptease geht es um Liebe, um Schuld und Schuldgefühle, Verrat, Freundschaft und Mut. Um den Schmerz den das Erwachsen werden manchmal mit sich bringt und die Fallstricke des Erwachsen seins.

Und bei aller Ernsthaftigkeit der Themen, überzeugt Axel Ranisch mit so einem großartigen, lakonischen Humor, dass er einen das ein- oder andere Mal fast weghaut.

Sein Schreibstil ist unheimlich flüssig und lebendig, die Wortwahl dem jeweiligen Alter angepasst und authentisch. Dabei sind die abwechselnden Parts von Axel und Lamprecht oft sehr unterschiedlich in der Länge. Grade das macht auch die Spannung aus. Ich höre im Auto und habe ein paar Mal eine Extra-Runde gedreht.

Fazit: Ein kurzweiliges Hörvergnügen, das einem ernsteren Thema nachgeht, als es der Titel und Klappentext vermuten lässt, dabei aber nichts von seiner Leichtigkeit verliert.
Großartige Unterhaltung!

Bewertung vom 01.03.2018
Verliebt bis über beide Herzen / From Manhattan with Love Bd.4
Morgan, Sarah

Verliebt bis über beide Herzen / From Manhattan with Love Bd.4


ausgezeichnet

Du bist eine Beziehungsexpertin, aber was Beziehungen angeht, bist du ein hoffnungsloser Fall. Weißt du überhaupt, wie verrückt das ist?

Halb New York kennt ihren Blog "Frag ein Mädchen" und ihre Leser lieben die fundierten Beziehungstipps von Aggie. Was niemand ahnt, hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Psychologin Molly, die Männern komplett abgeschworen hat. Ihre Liebe gehort einzig und allein Valentine, ihrem Dalmatiner.

Daniel ist Scheidungsanwalt und ein Frauentyp. Und obwohl er den Frauen nicht abgeneigt ist, von Beziehungen hält er nichts. Verantwortung übernehmen, mit "Situationen" klarkommen zu müssen, ist nicht sein Ding, dafür fehlt ihm schlicht die Zeit, wie auch für`s Blumen pflegen. Naja, und als Hundemensch würde er sich schon gar nicht bezeichnen. Trotzdem muss er sich den jetzt dringend von seinen Schwestern leihen, denn die schöne Unbekannte, die im Central Park mit dem eleganten Dalmatiner joggt, schenkt ihm bislang keine Beachtung.

~ * ~ * ~ *

Herzerfrischende Romantik!
Wer bis jetzt noch kein Fan von Sarah Morgan ist, wird es nach diesem Buch mit Sicherheit sein.

"Verliebt bis über beide Herzen" hat alles, was es braucht: Humor, Romantik, Leichtigkeit und trotzdem eine relativ ernste Hintergrundgeschichte.

Ehe man sich`s versieht, ist man Herz über Kopf verliebt und das nicht nur in Molly und Daniel, sondern auch in Valentine und Brutus. Die beiden sind so unverwechselbare Charakterschnauzen, mit Herz und ganz viel Charme und den hat die Autorin perfekt eingefangen.

Aber Molly und Daniel stehen ihnen nichts nach. Beide sind durch eine Vergangenheit geprägt, die erst nach und nach ans Licht kommen. Und auch, wenn Daniel anfangs ein Herzensbrecher zu sein scheint, zeigen seine Gedanken und der Umgang mit seinen Schwestern schon früh sein wahres Ich.
Wirklich gelungene Charaktere, die authentisch und nachvollziehbar handeln und an sich wachsen.

Das macht einfach Spass! Sarah Morgan`s Schreibstil, gewohnt lebendig und flüssig - die Gespräche tiefsinnig und mit Wortwitz gespickt. Und auch alte Bekannte (wie Eva und Lucas) tauchen in kleinen Nebenrollen auf.

Fazit: Ein großartiger neuer Roman von Sarah Morgan. Unbedingt Lesen!

Bewertung vom 25.02.2018
Kühn hat Ärger / Martin Kühn Bd.2
Weiler, Jan

Kühn hat Ärger / Martin Kühn Bd.2


gut

Kühn mochte das nicht, denn es nahm dem Opfer die Würde. Und es setzte einen Prozess fort, der häufig mit der Tötung begonnen hatte: Die Verdinglichung.

So richtig hat Kühn sein Leben noch nicht wieder im Griff, als er nach dem Burn-out seinen Job bei der Kripo wieder aufnimmt. Sein ganzes Geld steckt in einem Haus, durch dessen Keller giftige Chemikalien hochkommen, weshalb die komplette Siedlung nur noch "Giftograd" genannt wird, seine Ehe kriselt und auch von seinem langjährigen Kollegen fühlt er sich hintergangen.

Dann führt ein toter Jugendlicher mit Migrationshintergrund die beiden in einen anderen Teil Münchens, in die Welt der Superreichen und der noblen Gesten. Haben die van Houtens tatsächlich völlig vorurteilsfrei Amir Bilal als Freund ihrer wohlbehüteten Tochter akzeptiert? Kaum zu glauben, dennoch spricht alles dafür...aber warum ist Amir jetzt tot?

~ * ~ * ~ *

"Kühn hat Ärger" ist der 2. Roman rund um den Polizisten Kühn, der unabhängig vom ersten gelesen werden kann. Allerdings wird hier der Täter aus dem Vorband verraten. Wer also beide Teile lesen möchte, sollte definitiv mit "Kühn hat zu tun" anfangen.

Jan Weiler hat mich vor Jahren mit seinen sozialkritischen Untertönen in "Antonio im Wunderland" schwer begeistert.
Daher waren meine Erwartungen relativ hoch; ein lockerer Krimi, mit sehr deutlichen sozialkritischen Aspekten. Letzteres ist auf jeden Fall gelungen und auch sehr spannend, doch der große Rest gestaltet sich, nach meinem Empfinden, eher zäh und dröge.

Die Grundstimmung, die sich durch das komplette Buch zieht, fühlt sich bedrückend und grau an. Und sehr oft wird man in Kühn`s immer noch leicht depressiven Gedankenstrudel gezogen. Ich hatte das Gefühl mit ihm in Echtzeit durch sein in Schieflage geratenes Leben zu strumpeln, was mit Sicherheit so gewollt ist, nur zog es sich ziemlich dahin. Kühn hat zur Zeit einfach zu viele Baustellen, so dass die Spannung und der eigentliche Fall ein wenig auf der Strecke bleiben. Schade, denn der ist sehr interessant und die Auflösung nicht minder.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist die gelungene Darstellung der Gesellschaftsschichten, diese inzwischen doch recht große Schere zwischen Reich und Mittelschicht und Armut. Die Charaktere hingegen, blieben mir in bestimmten Schlüsselpositionen einfach zu blass.

Fazit: Wenig vom interessanten Krimi, dafür viele nebensächliche Handlungen und Gedankengänge eines Polizisten, der sein Leben noch nicht wieder im Griff hat.

Bewertung vom 23.02.2018
Was mein Herz dir sagen will
Wiggs, Susan

Was mein Herz dir sagen will


sehr gut

Es ist keine Geschichte, die ich erzählen wollte.

Seit dem Unfalltod ihres Mannes, hat sich die sonst so lebenslustige Camille verändert. Sie geht nicht mehr das kleinste Risiko ein und versucht ihre Tochter vor allem zu (über)beschützen. Sie selbst ist am glücklichsten in ihrer Dunkelkammer, wo sie sich darauf spezialisiert hat, alte Filme und Fotos zu retten und bemerkt gar nicht, wie sehr Julie in der Schule gemobbt und immer unglücklicher wird.

Als sie durch Zufall erfährt, dass ihrem Vater ein Gut in Frankreich gehört und Julie eine Auszeit mehr als gut tun würde, überwindet sie ihre Ängste. Sie reisen nach Bellerive, wo sie der Geschichte ihrer Großmutter nachspürt und das große Geheimnis um ihren Vater aufdeckt.

~ * ~ * ~ *

"Was mein Herz dir sagen will" ist ein sehr gefühlvoller aber trotzdem leichter Sommerroman, der nicht nur auf 2 Kontinenten sondern auch auf 2 Zeitebenen spielt.

Es ist eine Geschichte über Schuld, Geheimnisse, Mut und dem Blick nach vorn - mit sehr sympathischen Protagonisten, denen man, trotz aller Problemen gerne folgt. Ja, es wird schon sehr viel aufgetischt, aber von der Autorin so gekonnt und manchmal schon fast beiläufig umgesetzt, dass es dennoch nicht überfrachtet wirkte - dafür bleibt die Tiefe dann ein wenig auf der Strecke.

Beide Zeitebenen verbindet die Liebe zur Fotografie und das ergibt einen interessanten roten Faden.

Wie ortskundig und landschaftsgenau Susan Wiggs in Frankreich gearbeitet hat, war mir bei der Thematik völlig nebensächlich, denn was hier viel mehr zählt, ist die Sichtweise und das Leben in Frankreich während des 2. Weltkriegs und das fand ich sehr lebensnah geschildert. Und auch die beschriebenen Landschaften konnte ich mir bildlich vorstellen.

Fazit: Ein romantischer Sommerroman. Eine Familiengeschichte die trotz ernster Themen wunderbar herrlich leicht bleibt.