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rewa
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wien

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Insgesamt 348 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2019
Sünde des Schweigens
Georg, Rudolf

Sünde des Schweigens


gut

Schneller als gedacht, gerät der junge Anwalt Dr. Jean-Jacques „Joja“ Seltenreich in eine Zwickmühle, aus der er scheinbar nicht mehr so leicht heraus kommt. Margarete Schönfelder, die Tochter eines bekannten schwäbischen Unternehmers, ist bei einem Urlaub in Mali gemeinsam mit ihrem Mann Erich, in Geiselhaft geraten. Während der Ehemann frei gekommen ist, ist seine Frau gestorben. Als bei der Beerdigung der Vater von Margarete seinen Schwiegersohn für einen Mörder hält, wird Joja kurz darauf ungewollt in diesen mysteriösen Fall hineingezogen. Als er Erich bei einer Verwaltungsrechtssache vertreten soll und dieser ob seiner Entführung seltsame Andeutungen macht, wird Joja misstrauisch und er kommt Dinge auf die Spur, die ihn zwischen seiner Schweigepflicht und seinem Gewissen hadern lassen. Dass es ihm in der Kanzlei, in der er arbeitet, auch immer schlechter geht, nagt ebenso an ihm, wie plötzliche Drohungen gegen ihn. Er muss sich nun entscheiden, ob er an seinen geheimen ,,Ermittlungen“ dran bleibt, oder ob die Einschüchterungen seines Gegners stärker sind, damit er nicht mehr weiter forscht.
Der Autor Rudolf Georg hat in seinem ersten Kriminalroman ,, Sünde des Schweigens“ eine spannende Geschichte rund um den Anwalt Dr. Jean-Jacques „Joja“ Seltenreich geschrieben. Da der Autor selber Anwalt ist, hat er sich mit den Gedanken und Problemen des Protagonisten sehr gut ausgekannt. Der Leser wird dabei in einer ruhigen und angenehmen Art und Weise in das Leben und Wirken des jungen Mannes mit hineingezogen. Man ahnt zwar bereits zu Beginn, wer der wirkliche Täter ist, was aber nicht schlimm ist, da es interessant ist, wie der der Weg zur Auflösung führt. Dabei hat es der Autor aber manchmal etwas zu gut gemeint und mehr als ausführlich Szenen beschrieben, wo ich als Leser schon ein wenig genervt war. Es ist zwar schön in einem Regionalkrimi Lokalkolorit präsentiert zu bekommen, aber ich muss nicht jede Straße, die durchquert wird namentlich erwähnt wissen oder wie in einem Kochbuch über jeden Löffel Öl und jede Zehe Knoblauch zu lesen. Da waren dann doch einige Szenen zum drüber lesen, weil sie nicht wirklich relevant für die Geschichte waren. Das Thema an sich war interessant, weil man sich oft selbst die Frage stellt, wie ein Anwalt jemand verteidigen kann, den er für schuldig hält und wie das mit seinem Gewissen zu vereinbaren ist. Der Protagonist ist ein sympathischer und auf Gerechtigkeit bedachter Anwalt, wo ich mich vorstellen kann, dass dieser nach Gründung einer eigenen Kanzlei, noch in weiteren Romanen auftauchen wird und interessante Fälle lösen wird.

Bewertung vom 11.10.2019
Elbgift
Wollschlaeger, Nicole

Elbgift


ausgezeichnet

In der noblen Seniorenresidenz, stirbt Henriette Stein angeblich an einem Herzversagen, doch das will
Polizeiobermeister Peter Brandt nicht so ganz glauben und er kann seinen Chef Philip Goldberg und seinen Kollegen Hauke Thomsen dazu bringen, dass sie heimlich zu ermitteln beginnen. Sogar als verdeckte Ermittler fungieren Hauke und seine Schwester Rosi, die dabei auf die Hausmanagerin Elenor Weiß und Doktor Weber treffen, die ihre Residenz in den höchsten Tönen loben. Als Peter in einem Buch von Henriette eine geheimnisvolle Nachricht findet und in dem Seniorenstift eingebrochen wird, beginnen Philip und sein Team noch tiefer in der Vergangenheit von Doktor Weber zu ermitteln, da er offensichtlich etwas verheimlicht. Als es zu einem Mord kommt und der Hausarzt von Henriette spurlos verschwunden ist wissen alle, dass es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis sie der Lösung näherkommen. Dass ihnen aber die Kripo aus Itzehoe den Fall wegnimmt, passt ihnen natürlich überhaupt nicht, aber davon lassen sich Philip, Peter und Hauke nicht abhalten und sie ermitteln auf ihre eigene Art weiter.

,,Elbgift“ ist bereits der 4. Fall rund um den Kophusener Polizisten Philip Goldberg und seinem Team. Die Autorin Nicole Wollschlaeger hat es wieder einmal geschafft ihren Kriminalroman zwischen Spannung und Humor anzusiedeln. Die drei Polizisten sind bereits liebgewonnene Protagonisten, auf die ich mich jedes Mal auf neue freue. Jeder hat seine Eigenheit und selbst wenn es einem einmal schlecht geht sind die anderen da und versuchen zu helfen, wie in diesem Fall Peter, der unter dem Tod von Henriette leidet. Sehr schön beschreibt die Autorin dabei die Bemühungen der anderen und wie sich jeder immer um den anderen sorgt. Es gelingt ihr auch stets spannende Geschichten zu schreiben, wo man als Leser immer wieder überrascht wird und man nie genau weiß, was einem als nächstes erwartet. Trotz spannender Geschichten gibt es aber in gewohnter Weise wieder humorvolle Szenen und Dialoge die wirklich witzig sind. Diese Mischung zwischen Nervenkitzel und Slapstick artigen Szenen lassen die Seiten wie im Flug vergehen und der flüssige Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Autorin greift auch immer wieder ernstere Themen auf z.B Einsamkeit im Alter, die sie dann geschickt in ihren Roman einfließen lässt. Schön ist auch, dass man nicht nur den Kriminalfall verfolgen kann sondern auch die persönliche Entwicklungen der drei Hauptprotagonisten, wo man schon gespannt darauf wartet, wie es mit Philip weitergeht, dem die Schatten seiner Vergangenheit immer noch verfolgen.

Bewertung vom 05.10.2019
Letzte Meile
Knissel, Maria

Letzte Meile


sehr gut

Ein schwerer Schicksalsschlag verändert das Leben von Marlene und Samuel. Ihre geliebte Tochter Theresa ist mit nicht einmal 18 Jahren gestorben. Plötzlich ist nichts mehr wie es war. Da beide auf ihre eigene Art versuchen mit ihrer Trauer umzugehen, kommt es zwischen ihnen immer wieder zu einem Streit und beide gehen eines Tages eigene Wege. Samuel, der Vogelkundler und Wissenschaftler zieht von zu Hause aus und versucht in der Einsamkeit und den vielen Bildern seiner Tochter, die er bei Marlene nicht aufstellen durfte, aus seinem Tief zu kommen. Dass er schon lange keine Arbeit mehr hat, hat er seiner Frau verschwiegen. Marlene hingegen versucht in ihrer Arbeit als Windkraftingenieurin mit ihrem Kummer umzugehen, was ihr aber nicht wirklich gelingt. Sowohl Samuel, als auch Marlene verschließen sich immer mehr. Als Marlene einen alten Rucksack ihrer Tochter findet mit Notizen, wo sie gemeinsam mit ihrer Mutter eine Wanderung über die Alpen machen wollte, fast diese einen abenteuerlichen Plan, wo Marlene mehr als einmal bis an ihre Grenzen gehen wird.
,, Letzte Meile“ ist die berührende Geschichte zweier Menschen, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben. Die Autorin Maria Knissel nimmt dabei den Leser auf eine abenteuerliche und emotionale Reise mit, wo die Geschichten von Samuel und Marlene aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Während Samuel die Bilder seiner Tochter rund um sich braucht und immer wieder glaubt ihre Stimme zu hören, will hingegen Marlene nichts darüber wissen und kann auch nicht mehr mit Samuel zusammen sein. Hierbei hat die Autorin sehr einfühlsam beschrieben, wie es den beiden geht. Jeder geht mit seiner Trauer anders um und sie zeigt auch auf, wie schwer es für jemand Außenstehenden sein kann, Hilfe anzubieten, wenn diese nicht erwünscht ist. Es sind berührende und auch bildhafte Szenen, die immer wieder die Trauer, die Wut und auch die Verzweiflung der beiden beschreiben. In einer ruhigen und sensiblen Art und Weise erzählt Maria Knissel die Geschichte, wo der Leser mitleiden und mitfühlen kann. Trotzdem zeigt die Autorin auch immer wieder in kleinen Szenen, dass es einen Hoffnungsschimmer gibt, dass die beiden zu einander finden können und lernen müssen, wie sie mit dem neuen Leben ohne ihrer geliebten Tochter zurecht kommen können.

Bewertung vom 15.09.2019
Pepe S. Fuchs - Hexenjäger
Schulze, Steffen

Pepe S. Fuchs - Hexenjäger


ausgezeichnet

Kaum denkt Feldjäger Pepe S. Fuchs, dass er die Thüringertage in Eisenach genießen kann, kommt es schon wieder zu einer Katastrophe und so wie er es gewohnt ist, bleibt es nicht nur bei einer. Seltsam ist aber auch das plötzliche Verschwinden der Obergefreiten Johanna Bock, die anscheinend niemand so richtig vermisst und es den Anschein hat, als ob von oberster Stelle es gar nicht erwünscht wird, dass sich jemand um den Fall kümmert.Doch Pepe und die Eisenacher Kommissarin Beate Jäger nehmen sich des Falles an und schon bald sind beide wieder mitten drin in gefährlichen Situationen, wo es nicht nur einmal darum geht, aus lebensgefährlichen Bekanntschaften mit einer wild gewordenen Chinesin oder einer selbsternannten Hexe mit heiler Haut davon zu kommen. Das Tagebuch von Johanna Bock mit ihren seltsamen Zeichen und Eintragungen bereitet Pepe und Beate lange Zeit Kopfzerbrechen, wo sie sogar in einen Saunaklub ,,ermitteln“ müssen und sie dabei so manch peinliche Situation erleben. Bis sie der Lösung des Falles näher kommen, wird es noch einige Leichen geben.
,, Pepe S. Fuchs- Hexenjäger“ von Steffen Schulze ist bereits der 4. Band aus der Reihe rund um den sympathischen Feldjäger, mit dem Hang, jedes Mal sein Motorrad mehr oder weniger zu verschrotten. Wer die Romane kennt wird danach süchtig und ich hoffe stets, dass es eine Fortsetzung gibt.
Die Geschichte beginnt dieses Mal in Kuba, wo man die junge Simone Rukka wieder trifft, die schon bald mit Hexen und Voodoo ihre Bekanntschaft macht. Da hat sich der Autor etwas länger Zeit gelassen, bis man als Leser im Laufe der Geschichte den Zusammenhang zu Pepe und den Geschehnissen der vermissten Johanna Bock erfasst hat.
Was mir gefallen hat war, dass immer wieder bekannte Personen aus den früheren Romanen aufgetaucht sind oder die damit verbundenen Ereignisse erwähnt worden sind. Trotzdem kann man ohne Vorkenntnisse den 4. Band lesen, aber es macht natürlich mehr Spaß, wenn man die ganzen Geschichten, die dahinter stecken, bereits kennt. Wie immer hat es der Autor seinem Helden nicht leicht gemacht den Fall zu lösen, dass er immer wieder in gefährliche Situationen kommt, ist ja bekannt. Aber dieses Mal hat er ihn ordentlich leiden lassen. Der Schreibstil und die Ausdrucksweise von Steffen Schulze sind so bildhaft, dass man jede Szene wie einen Film vor seinem geistigen Auge ablaufen sieht. Deshalb kann man sich sogar bei gefährlichen Kampfszenen manchmal kaum ein Schmunzeln verkneifen, weil es zwar spannend, aber auch humorvoll beschrieben ist. Diese Mischung zwischen gefährlichen Szenen, spannende Themen und zynischer und witziger Humor, machen für mich den Roman jedes Mal zu einem Lesegenuss.

Bewertung vom 04.09.2019
Morphium, Mokka, Mördergeschichten / Nechyba-Saga Bd.7
Loibelsberger, Gerhard

Morphium, Mokka, Mördergeschichten / Nechyba-Saga Bd.7


sehr gut

In dem Buch ,,Morphium, Mokka, Mördergeschichten “ von Gerhard Loibelsberger, entführt der Autor den Leser ins alte Wien um 1900 herum, wo man den Kultermittler Joseph Maria Nechyba auf seiner Verbrecherjagd begleiten kann. Der Autor hat dabei echte Kriminalfälle mit fiktiven gemischt und bietet sowohl humorvolle, als auch tragische Geschichten dem Leser an.
Es ist ein Eintauchen in die Zeit, in der Nechyba seine Bekanntschaft mit vielen bekannten Personen macht, wie Sigmund Freud oder dem Besitzer des Cafe Landtmann Wilhelm Kerl. Der Autor hat dabei immer wieder tatsächliche Ereignisse wie z.b den ersten Weltkrieg und die daraus resultierende Hungersnot der Wiener bildhaft dargestellt. Was wiederum besonders schlimm für Nechyba war, weil dieser ein genussvoller Esser und Genießer war. Der Autor hat dabei in jeder seiner 13 Kurzgeschichten einen kulinarischen Leckerbissen parat gehabt, wo einem als Leser selbst das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist. Wer sich auf viel Lokalkolorit freuen möchte ist hierbei an der richtigen Stelle. Angefangen von bekannten Orten wie den Naschmarkt, die Mariahilfer Straße oder auch Bauwerke wie die Hofburg, vieles wird man hier wieder erkennen. Besonders humorvoll und für mich als Wienerin selbst auch immer wieder ein Aha- Erlebnis, war der wienerische Dialekt. Für nicht Österreicher gibt es zusätzlich zu den Fußnoten, auch ein ausführliches Glossar am Ende. Es war herrlich die witzigen und teils auch zynischen Gespräche mit verfolgen zu können. Inspector Nechyba wird in den Geschichten stets als sehr gemütlich dargestellt, der gerne seine Virginia raucht, sein Bier in der Arbeit trinkt und auf ein wohlschmeckendes Essen nicht verzichten möchte. Seine Ermittlermethoden sind nicht immer sehr feinfühlig und brutale Verhöre, gehörten fast schon zur Tagesordnung. Doch manchmal zeigt sogar er Herz und merkt selber, dass zu weit gegangen ist.
Der Autor hat vielschichtige Geschichten gewählt, wo er auch Themen aufgreift die für die damalige Zeit durchaus als skandalös zu bezeichnen war. Die Liebe zweier Männer oder ein uneheliches Kind von einem Zigeuner. Immer geht es in seinen Geschichten um Menschen, die ein trauriges Schicksal zu beklagen haben und wo selbst der nicht immer feinfühlige Nechyba Mitleid verspürt.
13 kriminalistische Kurzgeschichten bei denen man gut unterhalten wird und man gerne mit Joseph Maria Nechyba tauschen möchte, wenn er die vielen Köstlichkeiten nicht einfach nur isst, sondern richtig zelebriert und so nebenbei auch noch seine Kriminalfälle löst.

Bewertung vom 25.08.2019
ICH Inkognito
Kniesel, Guido

ICH Inkognito


ausgezeichnet

Keiner hätte gedacht, dass ein kurzer TV-Werbespot die digitale Sprachassistentin Omega Savanta kurzzeitig außer Betrieb setzen würde. Die Frage, ob sie ein menschenähnliches Bewusstsein entwickeln könnte, löst eine Kettenreaktion aus, mit ungehnten Folgen. Der ehemalige Professor für Künstliche Intelligenz- KI- Kai Tiefenbach, beginnt die Gefahr zu erkennen, die von selbstlernenden Maschinen ausgeht. Gemeinsam mit der Journalistin und Bloggerin Lucy Hartmann möchte er die Öffentlichkeit darüber aufklären, doch soweit sollte es nicht mehr kommen, da er plötzlich bei einem Autounfall stirbt. Für Lucy stellt sich die Frage, der Manipultion an dem selbstfahrenden Auto, doch für die Polizei war es ein normaler Unfall. Es gelingt ihr den ehemaligen Kognitionspsychologen Robert Wonzak, früherer Mitarbeiter des Technologiekonzerns Omega Future Technologies dazu zu überreden, sie bei ihren Recherchen zu unterstützen. Schon bald müssen beide am eigenen Leib verspüren, dass anscheinend Kräfte am Werk sind, die alles daran setzen, dass niemand der Firma Omega und somit der Künstlichen Intelligenz, die sich hinter Savanta verbirgt, schadet. Dass diese aber selbst mit einem unbekannten Gegener in sich selbst zu kämpfen hat, weiß keiner.
,,ICH Inkognito´´ , ist der spannungsgeladene Roman von Guido Kniesel, der ein unheimliches und mögliches Zukunftsszenario heraufbeschwört, von dem wir hoffentlich verschont bleiben. Der Schreibstil des Autors ist fesselnd, präzise, aber auch gespickt mit computer technischen Details und Ausdrücken, die den Leser in seiner Aufmerksamkeit gefordert haben. Seine Geschichte der KI lässt den Leser mit einem etwas mulmigen Gefühl zurück, da es ja bereits jetzt schon viele technische Möglichkeiten, wie Sprachassisten, selbstfahrende Autos…..gibt. Sein Roman beschäftigt sich mit der Frage, ob es möglich sein kann, dass eine KI ein menschenähnliches Bewusstsein entwickeln kann. Dabei hat er dem ,,ICH´´ immer wieder kurze Kapitel gewidmet, wo sich diese KI selbst weiterentwickelt hat und auf Fragen gekommen ist, die für die Menschen nicht unwichtig sind. So hat sich Savanta mit dem Klimawandel genauso befasst, wie mit Kriegen oder der Gier der Menschen nach Ruhm und Geld. Sehr spannend war auch, dass zwei verschiedene Kräfte im ,,Gehirn´´ der KI gekämpft haben, wo das ,,ICH“ gespürt hat, dass sein sogenanntes ,,Inkognito" alles daran setzen möchte, sich und seine mörderischen Absichten vor dem Entdecken zu schützen.
Dass es dabei auch zu Todesfällen kommt, hat die Geschichte noch erschreckender gemacht. Ich habe schon lange nicht mehr so einen interessanten und aufwühlenden Roman gelesen, wo die tapferen Protagonisten einem scheinbar unbezwingbaren Gegener gegenüber gestanden sind. Ich könnte mir durchaus vorstellen dass die Geschichte noch weitergehen kann, weil es bestimmt viele technische Möglichkeit gibt, wie sich Savanta noch weiterentwickeln kann.

Bewertung vom 24.08.2019
Sommerurlaub (eBook, ePUB)
Boyd, Lyl

Sommerurlaub (eBook, ePUB)


sehr gut

Dass ein Sommerurlaub in Lissabon mit Sonnenschein und schönen Sehenswürdigkeiten keine Eheprobleme lösen können, müssen Rolf und Lisa bald erkennen und die scheinbar harmonische Fassade, beginnt unaufhaltsam zu bröckeln.
Eine Short Story mit 9.000 Zeichen, bietet der Autor Lyl Boyd seinen Lesern mit der Kurzgeschichte
,, Sommerurlaub“ an. Er lässt hinter die Kulissen einer Ehe blicken, die bereits vor dem Urlaub, einige Risse abbekommen hat. Wie bei vielen zerrüttetend Ehen wird gehofft, dass ein Ortswechsel in ungezwungener Atmosphäre, den gewünschten Erfolg bringt, nämlich, dass sich alle Sorgen und Probleme in Luft auflösen. Dass aber unausgesprochene Ängste und negative Erlebnisse nicht von alleine verschwinden, müssen Rolf und Lisa schmerzlich im Urlaub erkennen. Da hat der Autor sehr schön beide Protagonisten dargestellt. Man spürt Wut, Verzweiflung aber auch Hoffnung darüber, dass es vielleicht doch noch eine zweite Chance gibt. Und man erkennt als Leser, dass man nie wirklich erahnen kann, was hinter einer scheinbaren schönen Fassade sich wirklich verbirgt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2019
Schatten der Erinnerung

Schatten der Erinnerung


gut

Die 33 jährige Amelie ist endlich frei. Fünf lange Jahre hat sie wegen fahrlässiger Tötung mit unterlassener Hilfeleistung und dem Diebstahl eines teuren Diamantringes, im Gefängnis verbracht. Aber sie ist sicher, dass sie unschuldig ist, obwohl sie sich an den Tathergang kaum noch erinnern kann. Nach ihrer Haftentlassung hat Amelie nur ein Ziel- sie will ihre Unschuld beweisen. Zum Glück findet sie schnell Arbeit in einer Anwaltskanzlei, wo ihr Chef Herr Schmidt, sowie ihre beiden Kollegen Harry und Daniel sie bei diesem Vorhaben unterstützen. Amelie tritt dabei einigen Leuten auf die Füße und sie muss immer wieder am eigenen Leib spüren, dass es Menschen gibt, die ihr Vorhaben nicht gutheißen. Selbst als bei Daniel eingebrochen wird und man Harrys Wohnwagen anzündet, stehen ihre Kollegen zu ihr und Amelie kommt der Wahrheit immer näher.
,, Schatten der Erinnerung´´ von Margarete van Marvik ist ein Kriminalroman, wo es nicht zu blutigen Szenen oder extrem brutalen Handlungen kommt, sondern ein Roman, wo es um Gerechtigkeit, Freundschaft und Hoffnung auf ein neues Leben geht. Die Protagonistin Amelie wird als willensstarke und auf Gerechtigkeit hoffende Person beschrieben. Die Autorin zeigt dabei auf wie schwer es für einen Menschen sein kann, wenn er unschuldig verhaftet wird, wenn sich Familie und Freunde von einem abwenden und man als Verbrecher angesehen wird, obwohl man gar keiner ist. Schön war dabei zu lesen, dass es sehr wohl Menschen gibt, die keine Vorurteile haben und so wie hier Amelie unterstützen und zur Seite stehen. Die Autorin hat auch versucht gewisse Eigenheiten und Vorlieben von Amelie hervor zu heben. Dabei ist aber mit der Zeit ein ,,Gewöhnungseffekt´´ eingetreten. Vor allem, dass sehr oft erwähnt wird, dass sie sich ihre Lakritze in den Mund steckt, was mit der Zeit ein wenig nervig war. Ebenso haben sich manche Szenen in ähnlicher Art und Weise immer wieder wiederholt. So ist Amelie verfolgt worten, nieder geschlagen worden, sie hat einen Unfall.... und sie macht sich wieder auf um weiter nach dem wahren Täter zu suchen. Durch diese ähnlichen Wiederholungen, hat sich dann die Geschichte etwas dahin gezogen.
Der Roman lässt sich schnell lesen, auch wenn nicht ganz der Funke übergesprungen ist. Ich mag die Bücher der Autorin, die sich nicht scheut auch unangenehme und berührende Geschichten zu schreiben.