Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Meli
Wohnort: 
Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 660 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2022
Die Erlöserin / Im Zeichen der Mohnblume Bd.3
Kuang, R. F.

Die Erlöserin / Im Zeichen der Mohnblume Bd.3


ausgezeichnet

Ein spannendes Finale für den Mohnkrieg

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Es geht weiter mit dem Krieg: gegen die verbliebenen Mugener, gegen die Hesperianer und ihre eigenen Landsleute, die sich dem Feind untergeordnet haben. Aus früheren Gegnern werden Verbündete, während Freunde sie verraten, aber Rin kämpft noch verbissen weiter.

Es ist durchgehend Krieg, von Anfang bis Ende, auch wenn es einige ruhige Momente gibt, in denen geplant wird und man all die verschiedenen Konsequenzen des Krieges zu spüren bekommt. Obwohl ich eigentlich kein großer Fan von seitenlangen Schlachten bin und es in diesem Buch fast nichts anderes gibt, hat es mir sehr gut gefallen, weil es auch immer Fort- und Rückschritte gab, verschiedene wichtige Figuren dabei waren, die Magie immer etwas neues bieten konnte und jeder Kampf irgendwie persönlich für Rin war, sodass sich auch immer etwas in ihr verändert hat.

Rin hat sich inzwischen schon besser unter Kontrolle, auch wenn die Kräfte des Phönix ihr nicht komplett gehorchen wollen. Sie wird immer noch von Rache und Wut angetrieben und ihre Stärke liegt darin, sich in die Schlacht zu stürzen und ihre Gegner niederzubrennen, aber dieser Krieg fordert mehr Strategie und auch Mitgefühl gegenüber den Zivilisten, die unter der Belagerung so sehr leiden müssen. Trotz ihrer Macht und ihres unglaublichen Rufs, der ihre Feinde in Angst versetzt und ihrem Volk Hoffnung gibt, sieht man, dass sie noch viel lernen muss und dass Feuerkraft allein nicht immer ausreicht. Ob Rin das selbst auch so sieht, ist aber eine ganz andere Frage.

Das Reich hat viele Probleme, von denen die meisten Folgen der aktuellen Kriege sind, und zum Glück hat Rin noch Kitay und einige andere Verbündete, die ihr mit Feingefühl und Strategien zur Seite stehen.

Ich fand das Finale ihres Abenteuers wirklich sehr spannend: Obwohl Rin manchmal schwierig ist, muss man einfach mitfiebern und zuschauen, wie die feurige junge Frau versucht, ihr Land zu befreien und dabei trotz ihrer guten Ausbildung noch lange nicht die perfekte Soldatin und Heldin ist, die andere in ihr sehen.

Bewertung vom 16.09.2022
Sense of Danger / Section 47 Bd.1
Estep, Jennifer

Sense of Danger / Section 47 Bd.1


sehr gut

Charlotte arbeitet als Analystin in einer Geheimorganisation, die sich mit paranormalen Kriminellen beschäftigt und dafür auch Agenten mit besonderen Kräften einsetzt. Charlottes Job ist aber nicht besonders gefährlich, mit ihrer Gabe kann sie Lügen erkennen und so auch gefälschte Unterlagen durchschauen, um dadurch an neue Informationen zu gelangen. Aber plötzlich versucht jemand, Charlotte aus dem Weg zu räumen und sie muss erkennen, dass sie in ihren scheinbar harmlosen Berichten, die eigentlich niemand liest, auf eine wichtige Spur gestoßen ist.

Obwohl sie einen guten Job hat, arbeitet sie nebenbei als Kellnerin und verdient doch noch nicht genug, um ihre Schulden begleichen zu können. Ich mochte ihr cleveres, analytisches Denken und ihre zielstrebige, ruhige Art. Special Agent Desmond, der in ihrem Leben auftaucht, als die Angriffe auf ihr Leben beginnen, ist da schon viel selbstbewusster und auf seiner Mission zögert er auch nicht, alle Mittel zu nutzen die ihm zur Verfügung stehen. Seine Recherchen haben auch einen direkten Bezug zu Charlottes Arbeit, sodass sie noch tiefer mit hinein gezogen wird. Ihre Unterschiede und Charlottes Ärger darüber, dass ihr jegliche Kontrolle über ihr Leben entzogen wird, sorgt für Spannung und unterhaltsame Momente zwischen den beiden.

Zwischendurch war ich etwas verwirrt, weil es einerseits schon bestimmte Bösewichte und auch klare Ziele gibt, aber einige spannende Wendungen haben dann auch mal die Richtung geändert. Mit gefährlichen Kämpfen, schlauen Schlussfolgerungen und kleinen Twists bleibt die Geschichte auf jeden Fall immer spannend, doch vom Hocker reißen konnte es mich auch nicht. Wie erwartet ist es aber ein solider Fantasy-Krimi mit einer guten Liebesgeschichte und daher konnte mich das Buch auch gut unterhalten.

Bewertung vom 15.09.2022
Was die Magie verlangt / Dark Sigils Bd.1
Benning, Anna

Was die Magie verlangt / Dark Sigils Bd.1


sehr gut

Rayne möchte nur gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lily aus den Fängen ihres grausamen Vormunds entkommen, dafür nimmt sie an gefährlichen Magie-Wettkämpfen teil. Den Teilnehmern wird etwas Magie in Form von Sigils bereitgestellt und diesmal erwischt Rayne ein Sigil, das sie verändert und ihre Magie gerät außer Kontrolle. Denn Rayne ist zur Nutzung eines mächtigen Dark Sigils bestimmt, von denen es nur sieben Stück gibt und diese nutzen die Oberen, die Bewohner des mysteriösen Mirror, der im Himmel über den Großstädten schwebt.

Rayne hatte eine sehr schwierige Kindheit; ihr Vormund Lazarus schickt sie und die anderen Waisenkinder auf viele gefährliche Missionen und Rayne sehnt sich schon lange nach etwas Freiheit. Die magischen Kämpfe liegen ihr und mit dem Preisgeld aus einem Turnier in der Profiliga möchte sie endlich fliehen. Aber natürlich läuft nichts wie geplant und Rayne findet sich als bedeutsames Rädchen einer alten magischen Maschinerie wieder. Auch wenn sich ihr Leben von Grund auf ändert, ist sie immer noch nicht frei, denn hier erwarten sie neue Pflichten und viel Verantwortung.

Wir lernen Rayne als Kämpferin kennen und ich hatte mich auf ihre spannenden Kämpfe gefreut, wenn ihr mehr Magie zur Verfügung steht und sowohl Gegner als auch Verbündete stärker werden, aber sie spielt trotz ihrer Träume und Ziele eine eher passive Rolle und schaut eher zu, wie die anderen kämpfen und agieren, während sie noch bemüht ist, die Welt zu verstehen. Andererseits fand ich es aber auch gut, dass sie mit ihrem Eintritt in diese Welt auch nicht direkt eine Überfliegerin ist.

Mir hat das Fantasy-Abenteuer schon ganz gut gefallen, es gibt magische Artefakte, eine magische Spiegelwelt mit einer nur etwas anderen Kultur und einer Geschichte, die sich über Generationen erstreckt. Obwohl viel erklärt wird, hat es mir noch ein bisschen an Tiefe gefehlt. Ich mochte aber die verschiedenen Eigenschaften der Artefakte und fand das Abenteuer mit all den Parteien und ihren Konflikten um Macht und Magie auch ziemlich spannend.

Bewertung vom 14.09.2022
Worlds Apart / Worlds Bd.2
Stehl, Anabelle

Worlds Apart / Worlds Bd.2


sehr gut

Kaycee ist ein großer Fan von der Reality-Back-Show "Bake That Cake!" und träumt zwar von einer eigenen Konditorei, würde sich aber nicht trauen, an der Show teilzunehmen. Selbst als ihre Schwester sie anmeldet und Kaycee tatsächlich zur Teilnahme ausgewählt wird, weiß Kaycee nicht, ob sie ihre Familie allein lassen kann, weil sie Zuhause die größte Verantwortung trägt.

Aber letztendlich entscheidet sie sich dazu, zu der Show zu gehen, auch wenn sie sich dort neben den vielen talentierten Konditoren etwas fehl am Platz fühlt, da auch ihr Selbstbewusstsein nicht besonders groß ist. Das Backen macht ihr Spaß, aber die Show ist hinter den Kulissen manchmal schon etwas anders, als sie es sich vorgestellt hat.

Am Set lernt sie Juror und Schauspieler Leo kennen, der auch Probleme mit den Dingen hat, die den Zuschauern verborgen bleiben. Er muss auch außerhalb des Sets eine Rolle spielen, was ihm nicht besonders liegt, aber es ist sein eigentlicher Job, der ihm immer mehr belastet. Er sollte glücklich sein, schließlich ist er durch seine Rolle in der Serie berühmt geworden, aber er mag nicht, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln und wünscht sich auch, sein Potenzial als Schauspieler besser ausschöpfen zu können.

Die beiden finden sich sofort sympathisch, aber dass die Öffentlichkeit denkt, dass Leo mit seiner Serienpartnerin zusammen ist, ist das kleinere Problem. Denn solange er ein Juror bei einem Wettbewerb ist, bei dem Kaycee antritt, können sie ihren Gefühlen unmöglich nachgehen, weil es Kaycees Traum zerstören könnte.

Die Liebesgeschichte der beiden fand ich ganz nett, aber es waren vor allem die eigenen Geschichten der Protagonisten, die mich fesseln konnten, weil sie beide darum kämpfen, ihre Träume zu verwirklichen. Auch die Welt der Serien und Realityshows hat für viel Abwechslung gesorgt und konnte gut unterhalten.

Bewertung vom 14.09.2022
Sweet Player
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Sweet Player


sehr gut

Da keine der Kandidatinnen überzeugen konnte, entscheidet sich Molly dann doch für einen männlichen Mitbewohner - dem charmanten Declan und seinen Cupcakes kann man auch einfach nicht widerstehen. Sie fühlt sich auch sehr wohl mit ihm und sie werden schnell Freunde, aber auch nicht mehr, denn beide sind an ihren Kollegen interessiert, auch wenn es da kaum Fortschritte gibt. Aber Konkurrenz und Eifersucht bringen dann etwas Schwung in die Sache.

Ich liebe Fake-Beziehungen und mochte es hier auch, dass Molly und Declan so tun, als hätten sie etwas miteinander, damit ihr jeweiliger Schwarm aufgrund der Konkurrenz stärker an ihnen interessiert ist. Sowohl Will als auch Julia springen sofort drauf an und beginnen, sich richtig ins Zeug zu legen. Aber es ist nicht so, dass Molly und Declan nur vor den Augen der anderen miteinander flirten, auch sonst sind sie gute Freunde, die auf einer Wellenlänge sind und sich in vielen Dingen unterstützen.

Wie fast immer fand ich den Schreibstil wieder sehr unterhaltsam und die Protagonisten sehr sympathisch. Es wurde auch etwas dramatisch, aber nicht so sehr, dass es mich zu Tränen gerührt hätte oder auch nur im geringsten genervt hätte, es hat die Geschichte nur noch etwas ernster gemacht. Abgesehen davon mochte ich die Liebesgeschichte, alles Vorgetäuschte und die echten Gefühle, die sich währenddessen entwickelt haben.

Es ist ein schöner und gemütlicher Roman mit einem sympathischen Paar und ihrer ungeplanten Liebesgeschichte, die auch sehr gut unterhalten kann.

Bewertung vom 14.09.2022
Magic Flame (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Magic Flame (eBook, ePUB)


sehr gut

Beim Supernatural-Squad geht es etwas aufwärts, denn Emma konnte einige neue Bedingungen verhandeln. Doch sie wird noch nicht von allen Übernatürlichen wirklich ernst genommen, auch wenn viele neugierig auf sie sind. Immerhin findet sie sich in ihrem Job schon ein bisschen besser zurecht, aber sie muss noch viel lernen, sowohl über die anderen Übernatürlichen als auch über sich selbst. Als es einen neuen Fall gibt, muss Emma wieder beweisen, dass sie mit vielen verschiedenen Wesen zusammenarbeiten kann und die Situation unter Kontrolle hat. Und sie versucht dabei, nicht zu oft zu sterben.

Es gibt wieder mysteriöse Todesfälle in der komplizierten Gemeinschaft der Übernatürlichen, über die wir zusammen mit Emma immer mehr lernen. Die Welt hat viele Details mit den vielen Wesen, ihren Eigenschaften und Hierarchien, aber man kann den Informationen sehr gut folgen, denn sie passen gut zu anderen bekannten Erzählungen, sodass es da wenige Überraschungen gibt. Auch den Fall kann man wieder sehr gut verstehen, es ist trotz einiger erwartbarer Details spannend und auch magisch.

Ich habe nicht besonders viel zu sagen, wer den Vorgänger mochte, wird auch hier wieder Spaß an den magischen Ermittlungen haben, denn die Bücher vermitteln immer ein ähnliches Gefühl. Die Charaktere entwickeln sich langsam weiter, die Welt wird erweitert, die Einsätze werden immer etwas höher und die Fälle gefährlicher. Auch in der Liebesgeschichte gibt es kleine Fortschritte, aber in der Hinsicht gibt die Autorin meiner Meinung nach immer ein kleines bisschen weniger als man gern hätte, sodass man sich immer noch etwas mehr wünscht.

Bewertung vom 14.09.2022
Boyfriend Material Bd.1
Hall, Alexis

Boyfriend Material Bd.1


gut

Ein ungleiches Paar und Humor, der einfach nicht mein Fall war

Lucs Vater ist nicht sehr berühmt, aber berühmt genug, dass auch Lucs Taten in der Klatschpresse landen können - und leider ist Luc nicht perfekt. Als die Schlagzeilen seinen Job bedrohen, muss Luc zeigen, dass er ein "guter Schwuler" ist und dafür braucht er einen skandalfreien Vorzeigefreund: Oliver.

Lucs Komplexe, Ängste und Gefühle konnte ich schon verstehen, aber trotzdem hat mich sein Verhalten oft genervt. Er wurde schon ausgenutzt und steht im Schatten seines Vaters, aber das erklärt nicht unbedingt seinen ganzen Charakter, es sei denn, man will behaupten, dass er sich wegen seiner Komplexe von vornherein in allem blöd anstellt, damit er nicht noch scheitern kann, so als selbsterfüllende Prophezeiung.

Ich mochte aber Oliver und eigentlich auch die Liebesgeschichte der beiden, auch wenn sie oft ganz anders lief als erwartet. Es beginnt als Fake-Beziehung, aber dann wird auch noch ständig davon gesprochen und sie stellen sich auch nicht so gut dabei an, sodass es mich nicht so richtig packen konnte, obwohl Fake-Beziehungen zu meinen Lieblingshandlungen gehören. Die Unterschiede zwischen Luc und Oliver fand ich schon unterhaltsam, denn Luc ist sehr chaotisch, und das meine ich schon in jeder Hinsicht, Oliver hingegen verhält sich immer absolut korrekt und vorbildlich, gerät dabei aber auch sehr steif und humorlos.

Die Nebencharaktere fand ich meistens eher anstrengend, aber das hing oft mit dem Humor zusammen, der allgegenwärtig ist, aber leider einfach nicht meinen Geschmack treffen konnte. Besonders Lucs Freunde waren mir zu intensiv und wurden mir kaum sympathisch.

Bewertung vom 14.09.2022
Über die dunkelste See / Compass Bd.3
Cherry, Brittainy C.

Über die dunkelste See / Compass Bd.3


weniger gut

Wie ein Märchen, aber auf eine schlechte Art und Weise

Die naive, optimistische Stella gegen Damians harte Schale und seinen sehr, sehr weichen, liebevollen Kern. Beide hatten eine schwierige Kindheit, Stella hat ihre Mutter verloren und musste sich mit grausamen Stiefmüttern herumschlagen, auch wenn sie zumindest ihren Stiefvater Kevin sowie ihre Grams hatte, die ihr mit Rat und ihrem Glauben ans Übernatürliche zur Seite steht. Nun hinterließ Kevins Tod eine Lücke in ihrem Herzen, aber Kevin hat schon arrangiert, dass sein leiblicher Sohn Stellas Ehemann werden soll.

Zu Beginn ist Damian sehr distanziert, denn er wurde in seinem Leben schon oft enttäuscht und ist auch sehr verärgert über Kevins Testament und dass sein Vater sich nie die Mühe gemacht hat, ihn kennenzulernen. Erst nach Kevins Tod wird er indirekt Teil seines Lebens und es fühlt sich für ihn an, als wäre er eine Schachfigur in einem seltsamen Spiel. Auch von Stella und ihrer sensiblen Seite ist er zunächst nicht begeistert, aber dann schließt er sie doch sofort ins Herz und versucht die ganze Zeit, sie zu beschützen, weil sie selbst nicht besonders gut darin ist. Ich fand ihre Beziehung zunächst noch ganz in Ordnung, aber Damian wurde mir zu schnell weich und an einer Stelle hatte ich das Gefühl, sie hätten einen riesigen Schritt gemacht, den ich verpasst hätte, und das hat sich wirklich nicht natürlich angefühlt.

Ich fand den Plan, dass die beiden heiraten sollten, schon von Anfang an nur wenig überzeugend, habe aber gehofft, dass die Autorin trotzdem eine schöne Geschichte daraus machen kann, aber da wurde ich eher enttäuscht. Alle Charaktere waren sehr übertrieben gezeichnet; die Protagonisten haben ihre Verlustängste und Komplexe, sind aber voll endloser Liebe. Die bösen Stiefmütter sowie auch Stellas egoistischer Freund sind einfach nur widerlich, während eigentlich alle anderen durch und durch gut sind. Dabei sind ihre Handlungen oft so klischeehaft, dass ich sie einfach nur komisch fand. Mit ihren Spitznamen spielen die Protagonisten auf Märchen an und das Buch hat schon oft das Schwarz-Weiß-Denken einfacherer Geschichten.

Ich konnte mich noch gut an die Protagonisten aus "Gegen den bittersten Sturm" erinnern, die ich in ihrer Geschichte mochte, hier fand ich sie noch etwas kitschiger und auch aufdringlich, weil sie ständig davon sprechen, dass die Situation ja wie in einem Liebesfilm ist und Damian und Stella zusammen sein sollten, obwohl sie sich zu dem Zeitpunkt kaum kennen und quasi gezwungen wurden, zu heiraten. Grams und Stellas Gerede vom Übernatürlichen fand ich etwas überflüssig und ein klein wenig albern. Auch wenn ich gerne Fantasy lese, mag ich so etwas in Liebesromanen nicht besonders.

Fazit
Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an "Über die dunkelste See", aber ich fand die Charaktere, ihre Liebesgeschichte und auch Handlung und Schreibstil eher enttäuschend.

Bewertung vom 13.09.2022
The Girl in the Love Song / Lost Boys Bd.1
Scott, Emma

The Girl in the Love Song / Lost Boys Bd.1


gut

Freundschaft & Liebeslieder - Für mich das bisher schwächste Buch der Autorin

Seit sie dreizehn sind, sind Miller und Violet beste Freunde. Eigentlich hat sich Miller auch fast sofort in sie verliebt, aber Violet hat ihm schon damals klar gemacht, dass sie ihre Freundschaft niemals gefährden dürfen, auch nicht durch romantische Gefühle. Jahre später schreibt Miller noch alle seine Liebeslieder für sie, kann ihr aber nicht sagen, wie er wirklich für sie empfindet.

Miller und Violet kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen und kämpfen für ihre Träume. Miller wurde von seinem Vater verlassen und hat mit seiner Mutter eine sehr schwere Zeit durchgemacht, bevor es wieder ein klein wenig besser wurde, aber seine Mutter muss immer noch hart arbeiten und trotz Violets Freundschaft und ihres starken Glaubens an Millers Fähigkeiten, zweifelt Miller daran, dass er mit seiner Musik jemals etwas erreichen könnte. Generell ist er eher hoffnungslos und glaubt selten daran, dass es ihm eines Tages mal besser gehen könnte.

Violet ist da schon ganz anders, sie ist meistens optimistisch und hat genaue Pläne für ihre Zukunft, die sie zielstrebig verfolgt. Die Streitereien ihrer Eltern belasten sie sehr und sie steht Miller noch sehr nah, aber ihre Freundschaft ist auch irgendwie angespannt. Sie ist seit Jahren in den Schulschwarm River verknallt, aber als sie ihm näher zu kommen droht, ist sie sich nicht mehr sicher, was sie eigentlich will und ihre Gefühle stehen Kopf.

Die enge Freundschaft der Protagonisten fand ich besonders am Anfang wirklich gelungen und auch ihre privaten Probleme konnten mich mitreißen, wie Millers Krankheit, die toxischen Beziehungen seiner Mutter und seine neuen Außenseiter-Freunde oder Violets Eltern, ihre Mitschüler und ihre Bemühungen für ihren Traum. Aber ab der Hälfte wurde es mir ein wenig zu chaotisch, es war mir einfach zu viel auf einmal los und die Zeitsprünge haben es nicht besser gemacht, weil die Schwierigkeiten ihrer Beziehung für mich weniger greifbar wurden und dadurch alles etwas an Bedeutung und Gewicht verloren hat.

Ansonsten fand ich den Schreibstil wieder angenehm und die Charaktere auch sehr sympathisch, besonders die "Lost Boys", also Miller und seine zwei neuen Freunde Ronan und Holden mochte ich sehr gerne und obwohl mich dieses Buch jetzt nicht so ganz überzeugen konnte, haben mir so viele andere Bücher der Autorin so gut gefallen, dass ich mich auf die weiteren Bücher der Reihe freue.

Fazit
Für mich war "The Girl in the Love Song" das bisher schwächste Buch der Autorin, denn obwohl mir das Thema und die erste Hälfte des Buches sehr gut gefielen, entwickelte es sich anders als erwartet und durch die Zeitsprünge hat mich die Geschichte dann auch verloren.

Bewertung vom 11.09.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


sehr gut

Ein spannendes Abenteuer und sehr viel Humor

Kinsch Na Shannack ist ein Dieb, der von seiner Gilde für diesen edlen Beruf ausgebildet wurde und ihnen nun eine Menge Geld dafür schuldet. Das macht ihm das Leben nicht gerade leicht und er kann nur wenig von seinem Diebesgut behalten, dabei hat er eine Vorliebe für schöne Münzen. Dann wird er auf eine Mission geschickt, um die Kriegerin Galva auszuspionieren, begleitet wird das ungleiche Duo noch von der faszinierenden Hexe Norrigal und dem Glücksbringer Kater Karl.

Ich fand besonders die oft derben und magischen Details sehr unterhaltsam, die die Welt so lebendig machen. Die Handlung fand ich manchmal etwas verwirrend und sie verliert sich zwischendurch auch mal in skurrilen kleinen Geschichten, aber man kommt schnell durch, da viele Informationen gleichzeitig sowohl nebensächlich als auch unterhaltsam sind.

Das Abenteuer an sich ist teils blutig-ernst und teils schon eher albern, es ist vor allem der Schreibstil und Kinschs vulgäre Gedanken, die es zu etwas besonderem machen. Die Kommentare können jede Situation auflockern und es wird auch nie langweilig.

Gerade am Anfang fiel es mir noch etwas schwer, die Konflikte der High-Fantasy-Welt zu verstehen, zwischen den verschiedenen Reichen und Wesen, aber auch den bedrohlichen Einfluss der "Nehmergilde". Ich sprang eher von einem Witz zum nächsten, aber nach und nach verstand ich Koboldkriege, Attentäterinnen und Kinschs galtische Kultur besser, auch wenn die Charaktere, besonders Kinsch, die zielstrebige Galva und die lässige Norrigal, einen stärkeren Eindruck hinterlassen haben als die Handlung oder die Welt, auch wenn sie kreativ gestaltet war. Ich freue mich schon darauf, in der Fortsetzung mehr zu erkunden!

Die Handlung hatte nicht immer einen roten Faden, aber man erlebt trotzdem ein spannendes kleines Abenteuer nach dem anderen und trifft dabei so einige skurrile Charaktere.