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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1292 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2023
Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2
Simon, Teresa

Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Dilogie über die 1960er Jahre

„Die Reporterin - Worte der Wahrheit“ ist nach „Zwischen den Zeilen“ der zweite Band der Reporterin-Reihe von der Autorin Teresa Simon.

Nach dem ersten Band habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet, um zu erfahren wie es für Malou weitergeht.
Die Handlung schließt auch direkt an die vorherigen Ereignisse an und erstreckt sich über den Zeitraum von September 1965 bis zum Sommer 1969.
Direkt zu Beginn erfährt Malou wer ihr leiblicher Vater ist und dass sie einen Bruder und eine Schwester hat.
Beruflich hat sich nicht viel verändert. Malou arbeitet durchgehend. Sie interviewt gekonnt und professionell bekannte Persönlichkeiten aus der Musik-, Film- und Fernsehbranche. Privat ist mit Töchterchen Leonie Leben in ihren Alltag eingekehrt. Beruf und Familie zusammen zu bringen ist für Malou nicht einfach, aber sie erhält Unterstützung durch ihre Angehörigen und Freunde.

Schon nach wenigen Seiten war ich wieder direkt an Malous Seite. Ihr Leben hat mich in den Bann gezogen, da sie eine starke Persönlichkeit mit einer Menge Mut und Durchsetzungsvermögen ist, aber gleichzeitig auch mit ganz normalen Problemen kämpft, die jede Frau kennt.

Der Schreibstil von Teresa Simon lässt sich flüssig lesen, ist einnehmend, fesselt und macht das Leben in München in den 1960er Jahren lebendig. Durch prominente Persönlichkeiten wie Romy Schneider, Heinz Rühmann, Zarah Leander, die Rolling Stones oder Roy Black sowie politische und gesellschaftliche Ereignisse bin ich direkt in die 1960er Jahre abgetaucht. Die Autorin versteht es, das Zeitgeschehen und die damalige Atmosphäre spürbar zu machen, als ob es gestern gewesen wäre.

Ich habe mich nur ungern von Malou und den anderen Charakteren verabschiedet und hätte gerne noch mehr über sie erfahren, um zu wissen, wie ihr Leben weitergeht. Dennoch ist das Ende gut gesetzt und wirkt auf mich rund und stimmig.

Teresa Simon ist promovierte Historikerin und das ist beim Lesen zu spüren. Mit dieser Dilogie bin ich in ein zurückliegendes Jahrzehnt abgetaucht. Ich konnte den Zeitgeist spüren und nachvollziehen, wie sich das Leben damals angefühlt haben muss. Von mir gibt es für Liebhaber historischer Romane eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2023
Freunde im Anflug / Bobby und Boss Bd.2
Walder, Vanessa

Freunde im Anflug / Bobby und Boss Bd.2


ausgezeichnet

Über Freundschaft, geniale Ideen & heimliche Momente

„Bobby und Boss: Freunde im Anflug“ ist nach „Heimlich beste Freunde“ der zweite Band einer Reihe für Leseanfänger von der Autorin Vanessa Walder.
Bobby und Boss wohnen in dem selben Haus, aber da ihre Familien sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben und sich nicht leiden können, muss ihre Freundschaft geheim bleiben. Ihre Verständigung, um sich heimlich zu verabreden, läuft über Klopfzeichen und um diese zu entschlüsseln, ist im vorderen und hinteren Innencover der Morse-Code zu finden.
In diesem Band wird Bobbys Fahrrad geklaut. Boss - die eigentlich Elena heißt - hat aber direkt so einige gute Ideen parat, um die Diebe und das Fahrrad wieder zu finden. Sie müssen in die Luft und von oben suchen.
Die Story um Bobby und Boss wird in lebendigen, kurzen Sätzen in großer Schrift erzählt, wodurch sie für Leseanfänger perfekt geeignet ist. Die beiden Protagonisten haben tolle Ideen und es macht Spaß ihre gemeinsamen Aktivitäten zu verfolgen. Dabei gibt es zahlreiche amüsante Momente.

Durch detaillierte, großflächige Zeichnungen der Illustratorin Kurzi Shortriver hat das Buch auch optisch einiges zu bieten.
Wir sind schon gespannt auf weitere Erlebnisse von Bobby & Boss und freuen uns auf den nächsten Band.

Bewertung vom 26.08.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


gut

Genial erzählt

„Die Lügnerin“ ist ein ungewöhnlicher Roman des Autors Friedemann Karig.

Die Protagonistin, die sich den Namen Clara Konrad gegeben hat, da es so schön melodisch klingt, berichtet einer Therapeutin aus ihrem Leben. Dabei erzählt sie unglaubliche Geschichten, bestehend aus Lügen. Lügen, die sie anderen erzählt hat mit der Überzeugung, dass diese wahr werden. Die Therapeutin hört ihr zu und je mehr sie erfährt, desto unsicherer wird sie. Kann es stimmen, was diese Frau ihr erzählt ?

Der Schreibstil von Friedemann Karig ist genial. Ich war von Anfang an gefesselt. Die Protagonistin ist so einnehmend, dass ich ihr auch direkt abgenommen habe, dass sie anderen Menschen Lügen auftischt, die für diese wahr werden.
Gespannt habe ich verfolgt worauf die Story hinausläuft.
Was treibt die Protagonistin an ?
Ihre Erzählungen aus der Vergangenheit, die bis in ihre Kindheit reichen, haben für mich leider keine Erklärung für ihr Verhalten gebracht. Ich habe das Buch mit Spannung gelesen und fand es einfach grandios erzählt.
Da mir die Erklärung, die Gründe für das Handeln der Protagonistin fehlen, gelingt es mir trotz meiner zwischenzeitlichen Begeisterung beim Lesen, nicht ein durchweg positives Fazit zu ziehen.

Bewertung vom 26.08.2023
Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal


ausgezeichnet

Schräg, spannend & humorvoll

„Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal“ ist nach „Ein Superheld mit Stärke“ der zweite Band von dem Autor, Illustrator und Cartoonist Artur Laperla.

Im vorherigen Band wurde der Superheld Supermax von seinem Erzfeind Doktor Megafies durch eine seiner Erfindungen in eine Kartoffel verwandelt. Seine Superkräfte besitzt er nach wie vor und setzt sich so auch weiterhin für das Gute und gegen das Böse ein.
In diesem Band möchte er nun zunächst in die Vergangenheit reisen, damit es gar nicht erst zu der Erfindung und seiner Verwandlung kommt. Ob ihm das gelingen wird ?

Dieser Band besteht aus zwei abenteuerlichen Storys, die spannend, ein wenig schräg und auch äußerst humorvoll sind. In bunten und kräftigen Farben werden die Ereignisse lebendig dargestellt. Die Illustrationen enthalten viele Details und die Mimik der einzelnen Charaktere – die fantasievolle Namen tragen - ist grandios.
Wir haben viel gelacht und hatten Spaß an den Erlebnissen der Superknolle. Die Sprache der Sprechblasen ist einfach gehalten, so dass die Zielgruppe – Kinder ab sieben Jahren – das Buch auch problemlos alleine lesen können.

Bewertung vom 26.08.2023
Das Versprechen der Oktoberfrauen
Santana, Lea

Das Versprechen der Oktoberfrauen


sehr gut

Ein schöner Wohlfühlroman über die Herausforderungen des Lebens

„Das Versprechen der Oktoberfrauen" ist nach „Der Sommer der Blütenfrauen“ der zweite Roman der Autorin Lea Santana.

Hanna ist total am Ende, erschöpft vom Leben und am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Sie möchte diesem ein Ende setzen. Das gestaltet sich aber als schwieriger als gedacht. So gelangt sie in ein Hotel in Plessin, einem kleinen Dorf an der Ostseeküste.
In diesem Hotel arbeitet Frida, eine junge Frau, die früh ihre Mutter verloren hat und deren Traum es ist Musikerin zu werden.

Die Geschichte wird im Wechsel aus Hannas und Fridas Perspektive erzählt. Durch sie lernt man zunächst den Fischer Henning und dann die übrigen Charaktere des Dorfes kennen. Das Dorfleben wird gelungen geschildert und entspricht dem Bild, das ich ich davon im Kopf hatte. Es gibt das typische Getratsche, aber auch einen tollen Zusammenhalt und viel Hilfsbereitschaft. Irgendwie kennt jeder jeden.

Der Schreibstil von Lea Santana ist sehr lebendig und abwechslungsreich. Sie beschreibt ihre Charaktere facettenreich. Sie haben Ecken und Kanten und neben Hanna und Frida gibt es noch weitere Dorfbewohner deren Leben nicht immer geradlinig verlaufen ist.

Mit Hanna hat die Autorin einen Charakter geschaffen, der zu Beginn problembeladen und mit starken psychischen Schwierigkeiten sich oftmals selbst im Weg stand. Mir hat ihre Entwicklung gut gefallen, da die Gedanken und Gefühle nachvollziehbar sind.
Zwischenzeitlich ist sehr viel auf einmal passiert. Einiges hat mich sehr verwundert, war mir fast zu viel, hat dann aber irgendwie doch wieder gut in die Handlung gepasst. Auch Frida hat sich im Verlauf der Geschichte verändert und ihre Ziele und Träume neu ausgerichtet.

Mir hat die Entwicklung der beiden Frauen gut gefallen und die dabei angeschnittenen Themen sind so vielfältig wie das Leben. Es geht um psychische Probleme, Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen, Trauer, Zukunft, Pläne, Ängste, Selbstvertrauen und vieles mehr. Neben bester Unterhaltung bietet das Buch damit noch so einiges an Denkanstößen.

Ich kann diesen Roman als unterhaltsame Lektüre mit ein wenig Tiefgang empfehlen und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 19.08.2023
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)


ausgezeichnet

Der australische Flüsterwald – es wird gefährlich

„Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin“ ist der dritte Band der zweiten Staffel aus der Abenteuer-Fantasy-Reihe des Autors Andreas Suchanek. Es ist durchaus sinnvoll zuvor die vorherigen Bände der Reihe zu lesen, da die Entwicklung der Charaktere interessant ist und einfach Spaß macht.

Ella ist verschwunden, von der Zauberin entführt und zusammen mit Rani, Felictas und Punchy macht Lukas sich auf die Suche. Unterstützt werden sie von der Erzfeindin von Felicitas, der Elfe Mirabella von Sommerlicht, die auf Suchzauber spezialisiert ist. Dabei begeben sich unsere lieb gewonnen Charaktere in große Gefahr und es wird schnell spannend.

Dieses Mal geht es in einen neuen Teil des Flüsterwaldes, in dem wir wieder neue interessante Charaktere kennenlernen. Faszinierende Orte, fantastische Wesen, Aufregung und ein durchgehender Spannungsbogen sorgen hier für beste Unterhaltung. Neben bedrohlichen Momenten gibt es auch eine Menge zu lachen. Die Einfälle des Autors sind einfach nur fantastisch und Rani ist in absoluter Bestform.
Die Ereignisse werden im Wechsel aus Lukas und Ellas Perspektive berichtet, wodurch sich alles noch einmal abwechslungsreicher liest. Es gibt auch ein Kapitel aus Ranis Sicht, das für mich ein kleines Highlight war.

Abgesehen von der tollen Flüsterwald-Atmosphäre ist es immer wieder schön zu erleben welcher Zusammenhalt zwischen den Charakteren besteht.

Das Cover und die Zeichnungen im Buch wurden mit viel Liebe zum Detail durch den Illustrator Timo Grubing gestaltet und runden das Leseerlebnis perfekt ab.

Am Ende gibt es natürlich auch dieses Mal wieder einen Cliffhanger, der uns nun ungeduldig auf den abschließenden Teil der Staffel warten lässt.

Dieser Band ist absolut geniale und spannende Unterhaltung, an der nicht nur junge Leser ihren Spaß haben.

Bewertung vom 19.08.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


ausgezeichnet

Spannend und atmosphärisch

„Schwarzvogel“ ist der erste Fall für die 33-jährige Polizistin Fredrika Storm, die im südschwedischen Lund ermittelt von der schwedischen Autorin Frida Skybäck.

Die Handlung beginnt mit einem kleinen Schock. Die 85-jährige Gun muss mitansehen, wie eine junge Joggerin vor ihren Augen scheinbar gehetzt auf das Eis eines zugefrorenen Sees rennt und einbricht.
Fredrika Storm hat ihren ersten Arbeitstag bei der Mordkommission Lund und soll gemeinsam mit ihrem Kollegen Henry Calment den Fall übernehmen. Das Unglück hat sich ganz in der Nähe von dem Ort ereignet, an dem Fredrika aufgewachsen ist.

Mich hatte schon der Prolog gefesselt, da der Schreibstil von Frida Skybäck lebendig, detailreich und sehr bildhaft ist, so dass die nordische Atmosphäre direkt spürbar wurde.
Obwohl ich es zunächst als ein wenig konstruiert empfunden habe, dass Fredrika direkt an ihrem ersten Tag an einen Fall mit Bezug zu ihrer alten Heimat und ihrer Familie gerät, funktioniert die Handlung und die Spannung steigt stetig.
Die Ermittlungen sind kompliziert und führen zu dunklen Geheimnissen in Fredrikas Familiengeschichte.
Wie hängen die aktuellen Ereignisse mit denen von vor 20 Jahren zusammen ?
Die Charaktere wirken authentisch, sind gut gezeichnet und überzeugen.

In 94 kurzen, rasanten Kapiteln wird ein Zeitraum von nur etwas mehr als einem Monat geschildert und die Auflösung ist stimmig und rund.

Ich habe Fredrikas ersten Fall mit Spannung verfolgt und bin gespannt, was sich als nächstes in Lund ereignet.

Bewertung vom 15.08.2023
KRYO - Die Verheißung
Ivanov, Petra

KRYO - Die Verheißung


ausgezeichnet

Zwischen Leben und Tod

„KRYO – Die Verheißung“ ist der erste Band einer packenden Trilogie von der Autorin Petra Ivanow.

Das Buch besteht aus mehren Handlungssträngen, die in Amerika und Russland angesiedelt sind.
Blutplasma von Kindern wird zu Höchstpreisen verkauft, da entsprechende Trinkkuren zur Verjüngung beitragen.
Tote Menschen werden konserviert, um ihnen ein späteres Leben zu ermöglichen.
Der deutsche Arzt Michael forscht zum Thema Transhumanismus und verschwindet.
Seine Mutter Julia beginnt nachzuforschen und stellt fest, dass es für alle, die mehr wissen wollen gefährlich wird.

Die Handlung wirft direkt zu Beginn unzählige Fragen auf und es wird direkt spannend. Julia ist eine interessante Protagonistin, mit einer Vergangenheit über die man mehr erfahren möchte.

In 53 kurzen Kapiteln und vielen Perspektivwechseln hat sich Petra Ivanow einem interessanten aber auch beängstigendem Thema gewidmet: Ewiges Leben. Ist es Fluch oder Segen ?
Mit einfachen Worten gibt sie einen guten Einblick in die Thematik. Diese ist ebenso spannend wie erschreckend.
Obwohl es recht lange dauert bis sich die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Handlungssträngen ergeben, hat mich das Buch gefesselt, so dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.

Wer gerne Einblicke in gesellschaftliche und psychische Abgründe erhalten möchte, sich für Transhumanismus interessiert, dem wird hier spannende Unterhaltung mit vielen Informationen geboten. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf den zweiten Band, der leider erst im Februar 2024 erscheinen wird.

Bewertung vom 12.08.2023
London Black
Lutz, Jack

London Black


sehr gut

Spannende Dystopie

„London Black“ ist das Debüt des in London lebenden Autors Jack Lutz.

Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und beginnt im Jahr 2029 in London. Zwei Jahre zuvor gab es dort einen terroristischen Anschlag, in dem das Nervengift London Black freigesetzt wurde. 90 Prozent der Bevölkerung haben diesen Angriff unbeschadet überstanden, aber für 10 Prozent beginnt ein qualvoller Kampf mit dem Tod und nur 62 von Ihnen können Dank starker Medikamente, die sie permanent einnehmen müssen, weiterleben. Einer von ihnen ist DI Lucy Stone.
Das Medikament wurde von dem Forscher Flinders Cox hergestellt, der nun ermordet wurde. Dieser war gerade dabei ein Antidot zu entwickeln, was umso mehr an Bedeutung gewinnt, da die bisherigen Medikamente in ihrer Wirkung nachlassen.
Lucy weiß, dass sie nur wegen Cox lebt und will den Fall unbedingt übernehmen. Gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen DI Ed King beginnt sie mit den Ermittlungen.

Lucy ist ein schwieriger Charakter. Sie ist durch die zurückliegenden Vorfälle stark traumatisiert, bekommt Panikattacken und kommt kaum zur Ruhe. Ihr Verhalten ist durchgehend hektisch und manchmal ein wenig wirr. Von einer - für den Leser lange Zeit nicht näher erklärten - Schuld getrieben, stürzt sie sich kopfüber in die Nachforschungen und das ohne Rücksicht auf sich selbst. Ganz legal ist ihre Vorgehensweise nicht immer, aber mit Ed King hat sie einen zuverlässigen Partner an der Seite, der sie unterstützt. Ihre Ermittlungen laufen allerdings immer wieder ins Leere und die Auflösung des Falls ist schwierig.

Der größte Teil der Handlung liegt im Jahr 2029. Zwischenzeitlich gibt es Rückblicke in Lucys Vergangenheit in das Jahr 2027. Mich haben diese Rückblenden besonders gefesselt, da sie vieles verdeutlichen und auch zur Erklärung von Lucys Charakter beitragen.

Die Grundstimmung ist düster. Die Atmosphäre in London wird dabei gelungen eingefangen und die Bedrohung, die Angst in der Bevölkerung , das permanente Misstrauen der Menschen untereinander wird spürbar.

Auch wenn ich Lucys Charakter zeitweise als ein wenig anstrengend empfunden habe, muss ich sagen, dass mich das Buch gefesselt hat. Durch viele falsche Fährten wird die Spannung durchgehend hoch gehalten. Die Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit sind geschickt gesetzt, so dass ich einfach immer mehr erfahren wollte.

Die Grundidee hinter der Story fand ich richtig gut und Lucy ist ein gut ausgearbeiteter Charakter. Auch der Schreibstil gefiel mir, da ich wirklich gefesselt war, dennoch bleibt ein wenig Luft nach oben, da ich mir abschließend noch ein paar Hintergrundinformationen mehr gewünscht hätte.

Bewertung vom 11.08.2023
Der Klang eines neuen Lebens
Johanning, Marion

Der Klang eines neuen Lebens


ausgezeichnet

Ein Stück Deutsche Nachkriegsgeschichte – sehr bewegend

„Der Klang eines neuen Lebens“ ist der Auftakt zu einer neuen historischen Serie der Autorin Marion Johanning.

Die Handlung beginnt im Mai 1945. Der zweite Weltkrieg ist beendet und die Städte sind zerbombt. Emmas Mann war an der Ostfront und gilt als vermisst. Sie will von ihren Schwiegereltern zurück in ihre Heimat nach Köln in ihr Elternhaus, das zerstört und geplündert wurde. Die Lebensumstände dort sind schwierig, ihre Mutter ist krank und Emma kümmert sich um sich um sie, sorgt für Medikamente, Lebensmittel und alles andere. Unterstützt wird sie immer wieder von Kurt, ein Zimmermann, der sich bei ihnen eingemietet hat.

Der Schreibstil von Marion Johanning liest sich sehr angenehm und ich habe Emma gerne auf ihrem Weg nach Köln und im Anschluß begleitet. Mit Köln hat die Autorin ein geniales Setting gewählt, das sie großartig beschreibt. Da ich die Stadt kenne, hatte ich bei Lesen alles direkt vor Augen.

Emma ist eine starke Protagonistin, die sich sehr für das Wohl ihrer Familie einsetzt. Sie und auch die anderen Charaktere wirken authentisch. Die Atmosphäre der Nachkriegsjahre, die Not der Menschen wird spürbar. Mich hat das Schicksal von Emmas Familie sehr berührt und mitgenommen.

Im Glossar werden einige umgangssprachliche und kölsche Ausdrücke erklärt, die die Atmosphäre des Romans nochmals gelungen unterstützt haben.

Hier ist ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte lebendig geworden und ich bin gespannt auf den zweiten Band aus der Neue-Zeiten-Serie.