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Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 478 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2019
Lulatsch, die kleine Giraffe
Weber, Silvia Hilli

Lulatsch, die kleine Giraffe


weniger gut

Die niedliche Giraffe Lu heißt eigentlich Lulatsch. Eines Morgens wacht die kleine Lu mit großem Kummer auf. Ihr Hals ist verknotet! Sicher kann Mama helfen, doch sie ist nicht zu finden.

Andere Tiere hingegen haben ihre Vorschläge parat. Sie betrachten eingehend Lus merkwürdig verknoteten Hals. Ein Tier kichert, ein anderes ist erschrocken. Und dann kommen ihre unbrauchbaren Ratschläge. Lu probiert alles aus, jedoch ohne Erfolg.

Endlich. Endlich ist ihre Mutter zurück! Sie hilft Lu gleich, indem sie ihren Hals entknotet. Aber Lu ist noch nicht glücklich. Sie fragt ihre Mutter, warum sie so einen langen Hals hat, wo doch der Hals der anderen Tiere viel kürzer ist. Ihre Mutter erklärt ihr, dass Gott Giraffen so gemacht hat, damit sie die leckeren Blätter an den hohen Bäumen erreichen können.

Dieses Buch, das mit einem Bibelvers aus der Schöpfungsgeschichte beginnt, erklärt, dass Gottes Schöpfung gut ist. Andersartigkeit hat seinen Sinn. Schon kleine Kinder können entdecken, dass die Unterschiedlichkeit ihrer Spielkameraden nichts Schlechtes ist, sondern ein Teil von Gottes gutem Schöpfungsplan.

Das stabile Pappbilderbuch ist schlicht gehalten. Auf weißem Hintergrund richtet sich der Blick gleich auf die Tiere. Landschaften werden nur angedeutet. Das längliche Format passt zu den langen Giraffen. Die Texte sind leicht zu verstehen und für Kinder ab zweieinhalb oder drei Jahren geeignet.

Fazit: Ein liebevoll gestaltetes Kleinkinderbuch mit einer wertvollen Botschaft. Empfehlenswert!

Bewertung vom 14.10.2019
Der Preis der Liebe
Hunter, Denise

Der Preis der Liebe


sehr gut

Jack ist schon lange in Daisy verliebt, aber seine Traumfrau ahnt nichts von seinen Gefühlen. Sie besitzt einen eigenen Blumenladen in einer heimeligen Kleinstadt im Süden Amerikas. Sie liebt es Blumenarrangements für ihre Kunden zusammenzustellen und sie setzt sich liebevoll für Benachteiligte in ihrer Kleinstadt ein.

Sie schüttet oft diesem Jack, ihrem Pastor, bei Seelsorgegesprächen ihr Herz aus. Wegen ihrer Lese-Schreibschwäche musste sie eine Klasse wiederholen und sie hat keinen höheren Schulabschluss. Darum hat sie Minderwertigkeitsgefühle. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass sie einige Menschen auf ein Podest stellt. Sie bewundert ihren verstorbenen Vater, aber auch Pastor Jack.

Jack war schon immer in Bezug auf Mädchen schüchtern. Er fürchtet die Freundschaft mit Daisy zu verlieren, wenn er ihr von seinen Gefühlen erzählt. Als Freunde ihm ein Profil auf einer Partnerschaftsseite erstellen und anonym Kontakt mit Daisy aufnehmen ist er entsetzt. Aber er kann der Versuchung nicht widerstehen seiner Traumfrau auf diese Weise näherzukommen. Doch kann das gutgehen? Was ist, wenn Daisy entdeckt wer hinter ihrer neuen Online-Bekanntschaft steckt?

Neben diesem Hauptstrang gibt es weitere Stränge in dieser romantischen Erzählung. Daisy entdeckt ein Geheimnis aus der Vergangenheit ihres Vaters, sie lernt eine unbekannte Verwandte kennen, und sie hilft Geld zu sammeln, um ein zerstörtes Waisenhaus zu reparieren.

Daisy und Jack, ihre Freunde, und Daisys Familie sind alle sehr liebenswert und echt gezeichnet. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Daisy und Jack erzählt. Ihre Gedanken, ihre guten und schlechten Entscheidungen, und ihre Gefühle werden sehr authentisch geschildert.

Wichtige Themen in diesem Buch sind Selbstwert und Vergebung. Es ist ein christliches Buch, aber der Glaube spielt in der Erzählung eher eine untergeordnete Rolle.

Der Erzählstil ist leicht und flüssig. Einmal angefangen, ist es ein Buch, bei dem man immer weiter lesen möchte. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte vorhersehbar, aber die Nebenstränge bringen zusätzliche Spannung in die Geschichte.

Nach der großen Krise kommt die Auflösung relativ glatt und schnell. Das mag manchen Lesern besonders gut gefallen, andere könnten es als kitschig empfinden. Dazu gibt es viele Hinweise auf strahlende Augen, männliche Muskeln und ähnliches. Dem einen wird diese Romantik gefallen, andere werden sich an den Klischees stören.

Fazit: Eine schöne, leichte und entspannende Lektüre, für Menschen die romantische Geschichten lieben!

Bewertung vom 14.10.2019
Verraten und verkauft
Eronen, Maarit;Jones, Jane

Verraten und verkauft


ausgezeichnet

In diesem Buch erzählt eine junge Frau wie es dazu kam, dass sie eine Prostituierte wurde. Sie erklärt, warum der Ausstieg so schwer ist, und erzählt von ihrer neugefundenen Freiheit.

Diese Frau nennt sich Buttercup. Sie möchte ihren wahren Namen nicht nennen, da sie sich nach ihrem Ausstieg ein neues Leben und eine neue Identität aufbaut.

Sie wird in einem Township in einer Stadt in Südafrika geboren, in Kapstadt. Dort lebt sie mit ihrer Mutter und anderen Verwandten im Haus ihrer Oma. Ihren Vater sieht sie nur gelegentlich. Eines Tages sagt ihre Mutter, dass sie für eine Weile weggehen muss. Die neunjährige Buttercup wartet vergeblich auf ihre Rückkehr. Nach langer Zeit erfährt sie, dass ihre Mutter eine neue Familie gegründet hat.

Das Leben bei der Großmutter ist nicht einfach. Vernachlässigung, Armut und Alkoholmissbrauch prägen ihr Leben. Im Township ist sie als junge Frau nicht sicher. Sie wird oft von Männern belästigt.

Da sie sich so sehr nach Liebe sehnt, lässt sie sich viel zu früh mit den falschen Männern ein. Ihr Leben wird immer hoffnungsloser. Sie ist gefangen in einem Kreislauf aus Drogen und Prostitution. Oft ist sie heimatlos, doch immer wieder wartet ein gewalttätiger Mann darauf ihr „Loverboy“ zu werden.

Sie lernt liebevolle Christen kennen, aber ihre Zwänge sind zu stark. Obwohl sie sich nach Veränderung sehnt, sieht sie keinen Ausweg. Erst als ihre Gesundheit sich stark verschlechtert, schreit sie zu Gott um Hilfe.

Dieses Buch berichtet aus der Sicht eines Opfers über das Leben als Zwangsprostituierte. In einfachen Worten erzählt Buttercup von ihrer Kindheit, ihrer Umgebung, ihren falschen Entscheidungen und der Zwickmühle ihres Lebens. Es ist interessant zu sehen, welche Umstände dazu führen, dass sie den falschen Menschen vertraut hat. Auch die zähen Bemühungen von Helfern werden deutlich. Buttercups christliche Bekannten erweisen ihr viel Liebe, aber lange Zeit scheint das alles umsonst zu sein.

Fazit: Wer hinter den Kulissen der Prostitution schauen möchte, findet in diesem Buch aufschlussreiche Einblicke. Dieses Buch ist besonders interessant für Helfer, aber auch für Menschen, die in diesem Teufelskreis gefangen sind. Auf den letzten Seiten wird kurz erklärt, wie der Leser die Liebe finden kann, die Buttercup gerettet hat. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 25.09.2019
Menschen neben dem Leben
Boschwitz, Ulrich Alexander

Menschen neben dem Leben


sehr gut

Am Anfang der 30er Jahre gibt es in Berlin viel Not. Maschinen ersetzen Menschen, darum gibt es viele Arbeitslose. Andere leiden unter den Folgen des Großen Kriegs. Männer müssen betteln, Frauen verdienen Geld mit „Gefälligkeiten“.

Diese Geschichte beginnt mit einem Gemüsehändler, der einen muffigen Kellerraum als Schlafplatz an zwei Obdachlose vermietet. Abends werden sie eingeschlossen und morgens herausgelassen, sodass die hungrigen Männer sich nicht an Obst und Gemüse des Händlers zu schaffen machen können.

Der Tag beginnt viel zu früh für die beiden Männer. Während der eine hausieren geht, wartet der andere im Park. Er ist geistig behindert, die Folge eines traumatischen Erlebnisses in seiner Kindheit.

Im Laufe des Tages tauchen viele weitere Männer und Frauen auf. Jeder hat seine Geschichte und alle leiden auf der einen oder anderen Weise Not.

Da gibt es den Blinden, der im Krieg sein Augenlicht verlor, und seine Frau, die sich aus dieser gewalttätigen Beziehung befreien möchte. Eine betagte Frau glaubt auch mehr als Jahrzehnt später nicht, dass ihr Mann gefallen und ihr Vermögen wertlos geworden ist. Eine hübsche, junge Frau hat ein gutes Einkommen. Verschiedene ältere Herrn suchen sie regelmäßig auf. Ein Arbeitsloser ist wegen seinen Umständen wütend und er fragt sich, warum immer er benachteiligt wird. Er heckt verschiedene Pläne aus, um zu bekommen, was ihm seiner Meinung nach zusteht.

Diese unterschiedlichen Personen haben eins gemeinsam: Sie stehen neben dem Leben. Sie sind die Leidtragenden der Wirtschaftskrise.

Der junge Autor dieses literarischen Werks starb schon als junger Mann im Jahr 1942. Sein Buch wurde 1937 in Schweden herausgegeben. Der Text wurde vor dieser ersten deutschen Veröffentlichung lektoriert und dabei vermutlich der heutigen Sprache ein wenig angepasst.

Die Lebensläufe der Menschen stehen nebeneinander. Immer wieder erfährt der Leser Bruchstücke aus ihrer traurigen Vergangenheit. Der Autor beschreibt die Beweggründe dieser Menschen und erzählt von Motiven, die ihnen oft selbst nicht bewusst sind. Es sind oft niedere Instinkte und Wünschen, von denen diese einfachen Menschen gesteuert sind.

Was diesem Buch fehlt ist eine überzeugende Handlung. Die beschriebenen Menschen versammeln sich abends in einer Wirtschaft, in der etwas Dramatisches geschieht, aber dem Buch fehlt ein Spannungsbogen. Die Persönlichkeiten und Verhältnisse in dieser Stadt sind gut beschrieben, aber für einen Roman vielleicht zu sachlich und spannungslos.

Die Beschreibungen der hoffnungslosen Schicksale lässt besser verstehen, warum ein Führer, der versprach die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, immer beliebter wurde. Als Zeitzeugnis ist dieses Buch besonders wertvoll. Hier schreibt jemand, der diese Zeit tatsächlich erlebt hat. Er kannte die Fragen und Probleme, aber er ahnte nicht wie viel Leid die angebliche Antwort mit sich bringen würde.

Der Autor streut tiefsinnige Reflektionen und Vergleich in seine Geschichte ein. So vergleicht er neutrale Beobachter bei einer Auseinandersetzung in einer Kneipe mit Staaten, die den Starken unterstützen und doch auf Seiten der Schwachen stehen. „Ihre eigentliche Aufgabe besteht darin, die kriegführenden Parteien aufzustacheln und, im Falle von Nationen, kriegsfähig durch Lieferungen zu erhalten.“ Wer denkt da nicht an aktuelle Ereignisse!

Fazit: Die Besonderheit dieses Buchs ist, dass es das authentische Zeugnis eines Zeitgenossen ist. Da er Berlin in diesen längst vergangenen Jahren so gut kennt, kann er ein bewegendes Bild der vergessenen Menschen dieser Stadt malen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2019
Romane schreiben
Ernst, Gustav;Fleischanderl, Karin

Romane schreiben


sehr gut

Die Autoren dieses Buchs befassen sich mit einem schwierigen Thema: Wie schreibt man einen guten Roman? Sie haben reichlich Erfahrung, denn sie begleiten seit 2005 angehende Autoren im Rahmen ihrer Schreibworkshops. In diesem Buch geben sie in übersichtlicher Form ihre Erfahrungen weiter.

Das Buch beginnt mit grundsätzlichen Gedanken über Autorenschaft. Sie stellen heraus, dass der Schreibende sich wirklich als Autor identifizieren muss. Viele haben einen riesigen Vorrat an Ideen, aber daraus allein entsteht noch kein Buch. So deutlich diese Einführung auch ist, sie ist sicher wichtig, damit es nicht bei einem Traum bleibt und aus den Ideen tatsächlich ein Buch entsteht.

Danach geht es um praktische Fragen, wie Sprache, Handlung, Figuren, Dialoge oder Perspektive. Die meisten Themen werden knapp und übersichtlich erklärt. Oft werden Beispiele verwendet, um eine gute oder schlechte Schreibweise zu veranschaulichen. Diese Beispiele sind gelegentlich bekannte literarische Texte, meistens aber passende konstruierte Texte.

Zum Schluss werden typische Fehler aufgeführt und Alternativen aufgezeigt. Das Buch endet mit kurzen Hinweisen zur Verlagssuche, die sich vor allem auf den österreichischen Markt beziehen. Im Anhang finden sich nützliche Adressen und Hinweise zur weiterführende Literatur.

Dieses Buch ist interessant und informativ. Die Gestaltung und der Text sind eher nüchtern gehalten. Wie bei einem Lehrgang, unterweisen die Autoren den Leser. Sie erklären worauf geachtet werden muss und was man besser vermeidet.

Dadurch, dass so viele Themen angesprochen werden, sind die Ausführungen relativ kurz. Darum ist dieses Buch am besten als Einstieg in das Thema „Kreative Schreiben“ geeignet. Durch die Fülle an Gedanken findet der angehende Autoren sicher einige hilfreiche Tipps, sei es zur Gestaltung von Dialogen oder Spannung, oder zur Vermeidung von sogenanntem Kitsch, einer Fülle von Wörtern, die nichts aussagen.

Fazit: Ein gut strukturiertes, hilfreiches Buch für angehende Autoren. Durch die Fülle an Themen wird einiges nur kurz angesprochen, darum eignet sich dieses Buch besonders gut als Einführung in das Thema „Romane schreiben“.

Bewertung vom 19.09.2019
Die 3 vom Ast - Die Hörspiel-Sammelbox
zur Nieden, Eckart

Die 3 vom Ast - Die Hörspiel-Sammelbox


ausgezeichnet

Der kleine Waldemar ist verzweifelt. Rings um ihn herum wird seine ganze kleine Welt zerstört. Das junge Eichhörnchen erlebt fassungslos wie ein Baum nach dem anderen gefällt wird. Eine Elster findet ihn in seinem großen Kummer, und bietet ihm ein neues Zuhause an. Auf ihrem großen Baum lebt allerdings noch eine Eule, die aber zum Glück sehr weise und friedlich ist.

Die vornehme Eule mit dem langen Namen beantwortet geduldig die vielen Fragen Waldemars. Ob er ein Gespräch der Menschen belauscht, die sich auf der Bank unter seinem neuen Baum niedergelassen haben, oder ob er sich mit seiner Freundin, der Elster Kleopatra, streitet, die Eule Eulalia weiß immer Rat.

Sie erklärt was Beten ist, woher Tiere und Menschen kommen, wie gefährlich Feuer im Wald sein kann und was es bedeutet zu lieben. Anhand der Eintagsfliegen erklärt sie, dass es nicht auf die Länge des Lebens ankommt, sondern wie es gelebt wurde. Sie weiß, dass Menschen auf eine andere Weise Nüsse knacken als Eichhörnchen, und was einen echten Freund ausmacht.

Diese Sammlung enthält alle Geschichten der beliebten „Die 3 vom Ast“ Reihe. Geschichten und Lieder wechseln sich ab. Die Themen der Geschichten sind ganz bunt gemischt. Die drei Baumbewohner unterhalten sich einfach über das, was sie gerade beschäftigt.

Jede Geschichte dauert etwa zehn Minuten. Die Charaktere sind sympathisch, vor allem natürlich der kleine Waldemar, mit dem sich Kinder gut identifizieren können. Die Dialoge sind oft witzig und immer interessant. Besonders gelungen sind die verschiedenen Sprecher, die sich gut voneinander unterscheiden lassen.

Die Lieder sind abwechslungsreich und ansprechend. Sie werden von unterschiedlichen Sängern und Chören gesungen, und verbinden oft die Welt der Kinder mit dem Glauben.

Die ersten CDs, die in dieser MP3 Sammlung aufgenommen wurden, gab es schon vor etwa zwanzig Jahren. Obwohl einige Geschichten und Lieder aus dieser Zeit stammen, sind sie immer noch hörenswert und aktuell. Ab vier Jahren empfohlen, sind die Themen nicht nur für kleine Kinder interessant, auch 9- oder 10jährige werden an diesen Hörspielen Freude haben, und selbst Erwachsenen macht es Spaß zuzuhören. Bei über 21 Stunden Hördauer, rettet diese Hörspielreihe vielleicht so manche lange Autofahrt.

Fazit: Das Preis-Leistungsverhältnis dieser Geschichtensammlung überzeugt. Schön, dass diese zeitlosen Geschichten noch einmal in dieser Form herausgegeben wurden. Wunderschöne Geschichten für Jung und Alt, die wertvolle Anregungen für das Miteinander weitergeben.

Bewertung vom 19.09.2019
Einfach mal anklicken!?
Duwe, Chris

Einfach mal anklicken!?


ausgezeichnet

Heutzutage ist es leicht möglich, dass Kinder - ob gewollt oder ungewollt – pornographische Inhalte im Internet sehen. Eltern haben wenig Kontrolle darüber, was ihre Kinder sich auf dem Bildschirm ihres Smartphones ansehen. Darum ist es so wichtig, dass Eltern offen mit ihren Kindern über dieses ernste Thema sprechen. Dieses wertvolle Buch ist dabei eine Hilfe.

Nach einem kurzen Vorwort wird auf sechzehn bunten Doppelseiten von Thomas erzählt. Der Viertklässler räumt zusammen mit seinem Vater den vermüllten Strand auf. Zuhause entdeckt er auf seinem Handy, dass er eine Einladung von den coolsten Jungs seiner Klasse bekommen hat. „Einfach mal anklicken“, heißt es da.

Was er zu sehen bekommt ist seltsam, aber irgendwie auch faszinierend. Unbekleidete Menschen machen peinliche Sachen. Obwohl ihm dabei sehr unwohl ist, möchte er nicht die Anerkennung seiner coolen Klassenkameraden aufs Spiel setzen. Was soll er nur tun? Und haben diese Filme etwas mit dem Gedankenmüll zu tun, von dem sein Vater erzählt hat?

Nach der Geschichte folgen wertvolle Informationen für Eltern. Neben Fakten zur aktuellen Verbreitung von Internetpornographie, erfährt der Leser wie Kinder geschützt werden können. Auf positive Weise wird gezeigt, wie Sexualität in der Bibel gesehen wird; als etwas Schönes und Wertvolles, das in einen geschützten Rahmen gehört.

Dieses empfehlenswerte Buch befasst sich mit einem aktuellen, wichtigen Thema. Thomas lebt in einer liebevollen Familie. Auch wenn es ihm manchmal schwerfällt, weiß er, dass er mit seinen Eltern über alles sprechen kann. Seine Eltern helfen ihm einen Ausweg aus seiner aussichtslosen Lage zu finden. Dieses positive Beispiel ermutigt Eltern ein ähnliches, vertrauensvolles Umfeld für ihre Kinder zu schaffen.

Die Sachinformationen fordern heraus die Augen nicht vor dieser um sich greifenden Seuche zu verschließen. Die abschließenden Vorschläge für Gespräch oder Rollenspiel sind sehr hilfreich, vor allem, wenn es Eltern schwerfällt über Sexualität zu sprechen.

Fazit: Dieses wichtige Buch schließt eine Lücke. Immer früher werden Kinder heute mit Pornographie konfrontiert. Wie gut, wenn Eltern das Gespräch mit ihnen suchen, zum Beispiel mit Hilfe der gut erzählten Geschichte von Thomas. Sehr zu empfehlen für Eltern von Kindern ab acht Jahren!

Bewertung vom 17.09.2019
Die Kaminski-Kids: Tatort Ocean Queen
Meier, Carlo

Die Kaminski-Kids: Tatort Ocean Queen


ausgezeichnet

Opa hat eine Kreuzfahrt gewonnen und seine drei Enkel dürfen ihn begleiten. Der Hund Zwockel ist natürlich auch dabei, denn er hilft dem fast blinden Opa.

Auf dem Schiff treffen die Kinder einige interessante Leute. Da ist Bill, der irgendeinen heimlichen Plan hat. Dann sind da die Zwillingsbrüder, die auf dem Schiff arbeiten. Sie kommen aus einem armen Land und versorgen mit ihrem Verdienst ihre ganze Familie.

Eine unfreundliche, reiche Dame ist auch mit an Bord und ausgerechnet ihre Perlen fehlen auf einmal. Der neue Freund der Kinder wird beschuldigt, aber die Kinder sind von seiner Unschuld überzeugt. Aber bei einer Durchsuchung tauchen bei dem beschuldigten Jungen Diamanten auf.

Bei der Auflösung dieses Falls müssen sich die Kinder viel einfallen lassen. Manche Situationen sind richtig gefährlich. Zum Glück ist Opa damit beschäftigt sich mit der alten Dame anzufreunden!

Jedes der zwanzig Kapitel ist spannend und es fällt schwer mit dem Lesen aufzuhören. Die Kinder sind sehr realistisch gezeichnet, sie könnten Kinder aus der Nachbarschaft sein.

Neben einem spannenden Fall werden Kreuzfahrten auch kritisch beleuchtet. Leser erfahren nicht nur welche Dimensionen alles an Bord hat – vom Einkaufszentrum über die Rutsche, die sich über mehrere Etagen erstreckt. Sie lernen auch, wie schädlich solche Riesenschiffe für die Umwelt sein können.

Die Geschwister halten zusammen und sie haben einige pfiffige Ideen. Über besuchte Häfen oder ähnliches erfährt der Leser nichts, alles spielt sich an Bord des großen Schiffs ab. Der Glaube spielt nur am Rand eine Rolle, als Opa die alte Dame mit einer Begebenheit aus dem Leben von Jesus ermutigt.

Fazit: In dieser spannenden Geschichte erleben junge Leser eine außergewöhnliche Schiffsreise mit. Gleich zwei rätselhafte Fälle werden aufgeklärt. Dabei werden auch kritische Gesichtspunkte von Kreuzfahrten angesprochen – vor allem die Umweltverschmutzung und schlechte Behandlung der Angestellten aus armen Ländern. Sehr zu empfehlen für alle Grundschulkinder, auch für neue Leser der beliebten Kaminski Bände.

Bewertung vom 03.09.2019
Habakuk
Bigger, Leo

Habakuk


sehr gut

Leo Bigger ist leitender Pastor einer modernen Kirche in Zürich. In diesem Buch geht er auf ein kurzes prophetisches Buch im Alten Testament ein, das Buch „Habakuk“. Zur Zeit dieses Propheten wird das Volk Israel von feindlichen Völkern bedroht.

Der Prophet Habakuk schreit zu Gott, „Um mich herum ist Gewalt und Zerstörung. Wann greifst du endlich ein, Gott?“ Ihn quält die Frage, warum gerechte Menschen zusammen mit den Ungerechten leiden müssen.

In mehreren Schritten zeigt der Autor, was wir aus diesem kurzen biblischen Buch lernen können. Er beginnt mit „Fragen an Gott“, dann folgt „Hören auf Gott“, „Schreiben mit Gott“, „Warten auf Gott“, „Handeln für Gott“, „Harren auf Gott“, „Feiern mit Gott“ und schließlich „Gesegnet in Gott.“

Neben der alttestamentlichen Geschichte erzählt Leo Bigger von seinen Herausforderungen beim Aufbau seiner großen Gemeinde in Zürich. Wochenlang mussten viele Mitarbeiter anpacken, um alles für die Sonntagsgottesdienste in den gemieteten Räumen auf- und wieder abzubauen. Der Autor verstand nicht, warum Gott ihnen nicht einen festen Platz gab. Nach langem Warten und Hoffen konnte ihr jetziger Standort gebaut werden, die Samsung Halle. Doch in den vielen Jahren davor mussten sie ausharren und warten, ähnlich wie Habakuk, der auf Gottes Eingreifen warten musste.

Die Aussagen dieses Buchs sind gut und hilfreich. Die Sprach ist gewöhnungsbedürftig und sicher nicht jedermanns Geschmack. Vieles wird salopp ausgedrückt, was vielleicht junge Menschen anspricht, aber insgesamt unpassend wirkt.

Leo Bigger beschreibt, warum ihm eine solche Redeweise ein Anliegen ist, „Und von dem Tag an begann sich mein Traum zu erfüllen: den Menschen auf möglichst neue, freche, frische Art das Evangelium zu verkünden.“ Er möchte die biblische Botschaft in einer jugendlichen Sprache wiedergeben. Ein gutes Anliegen; das Problem dabei ist, dass die Sprache an vielen Stellen aufgesetzt und unnatürlich wirkt.

Die Antworten auf wichtige Fragen, wie zum Beispiel warum Gott Schweres zulässt oder wichtige Wünsche nicht erfüllt werden, sind biblisch fundiert. Viele alltägliche Beispiele untermalen das Gesagte. Die Beispiele sind hilfreich, wer sich aber nicht so sehr für die Person des Autors und seiner Arbeit in der ICF Zürich interessiert, stört sich vielleicht an diesen wiederkehrenden Themen.

Das Buch ist sehr lesefreundlich gestaltet. Neben einer großen Schrift, wird der Text von mehreren Bildern des jungen Mannes vom Cover unterbrochen. Einige Diagramme veranschaulichen den Inhalt, und jedes Kapitel beginnt mit einer bunten Seite für die jeweilige Überschrift.


Fazit: Gute Gedanken, die frisch und frech wiedergegeben werden. Vor allem für junge und junggebliebene Leser und Freunde der ICF-Bewegung empfehlenswert.