Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ritja
Wohnort: 
Deutschland
Über mich: 
Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 781 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2020
Margos Töchter
Stephan, Cora

Margos Töchter


sehr gut

Knapp 400 Seiten deutsche Geschichte.
Eine Familiengeschichte aus der Nachkriegszeit in der BRD und der DDR.

Es ist der zweite Teil der Familiengeschichte rund um Margo und deren Tochter Leonore. Ich kannte den ersten Band nicht, kam aber trotzdem ganz gut mit den Charakteren zurecht. Allerdings glaube ich, dass es hilft den ersten Teil gelesen zu haben, um die Feinheiten besser verstehen zu können. Das Buch las sich trotzallem gut und der Schreibstil der Autorin zieht den Leser direkt in die Geschichte. Einzig die vielen Sprünge zwischen den Zeiten und Charakteren fand ich etwas anstrengend. Man muss sich deswegen für das Buch Zeit nehmen. Es ist kein Buch für die letzten 10 Minuten Lesezeit am Tag.

Die vielen geschichtlichen Fakten und Daten und Zusammenhänge waren spannend, interessant und gut recherchiert. Die Beschreibungen der Angst, der Unsicherheit und der Wut sind der Autorin gut gelungen. Die Familienkonstruktion empfand ich eher als etwas verzwickt und sie forderte die Aufmerksamkeit (wahrscheinlich fehlten dann hier doch die Vorkenntnisse). Die Verwicklungen zwischen Leonore und Clara waren gut beschrieben und obwohl man die Zusammenhänge relativ zeitig ahnte, war der Weg zur Auflösung sehr gelungen. Auch die vielen kleinen Wendungen, die überraschten und wieder für neue Spannung sorgten, haben mir gut gefallen.

Zum Ende wurde das Tempo zwar etwas erhöht, um an das "Ziel" zu kommen, aber trotzdem war es eine runde Geschichte, die dem Leser die politische Lage etwas näher gebracht hat und nebenbei eine interessante Familiengeschichte erzählte.

Bewertung vom 08.05.2020
Die verlorene Tochter der Sternbergs
Correa, Armando Lucas

Die verlorene Tochter der Sternbergs


gut

Es ist ein dunkles und trauriges Kapitel, welches der Autor aufschlägt. Vieles, was er beschreibt, kann man nur schwer nachspüren und fassen, weil es so unfassbar ist. Häufig saß ich da und dachte beim Lesen, warum entscheidet sich die Mutter jetzt so? Wie kann sie nur? Doch man weiß nicht, wie man selbst reagiert hätte und wie schlimm die Notlage und der Druck waren. Man muss es hinnehmen und weiterlesen. Die scheinbare Gefühlskälte der Mutter, die ich eher als sehr pragmatisch und nüchtern bezeichnen würde, war beim Lesen trotzdem schon ein Problem, da man sich ihr weniger verbunden fühlte.

Die erste Hälfte des Buches war sehr gut geschrieben und nachvollziehbar. Man konnte die dunklen Wolken am Horizont aufziehen sehen und schon war man drin - im Nationalsozialismus. Dem Terror, der Verfolgung, dem Hass und der Flucht. Die Beschreibungen, der immer prekärer werdenden Familiensituation, das Verbrennen der Bücher und die immer mehr werdenden Verbote sorgten für Gänsehaut.

Der zweite Teil des Buches hat mich etwas enttäuscht. Der Autor wollte zuviel noch einfügen und erzählen. Die Beschreibungen wurden kürzer und flüchtiger und damit auch oberflächlich. Seine Ideen waren gut und vorallem interessant, aber hier hätte er sich mehr Zeit und Seiten lassen müssen. Es wirkte hektisch und nicht so richtig ausgereift. Ich hätte auch gern mehr von Viera erfahren, aber diese Spur verlor sich fast ganz.

Es war gut geschrieben, die Idee der Geschichte war interessant und viele Szenen waren schrecklich realistisch, aber mir fehlten ein paar nähere Beschreibungen, ein paar Gefühle und vorallem der Werdegang von manchen Personen, die nur angerissen wurden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2020
Wie uns die Liebe fand
Stihlé, Claire

Wie uns die Liebe fand


sehr gut

Wer die französischen Komödien bzw. Liebesfilme mag, wird wahrscheinlich auch mit diesem Roman seine Zeit nicht verschwenden.

Der ganze Roman ist mit einem Augenzwinkern zu lesen. Es sind die Charaktere, die den Roman ausmachen, nicht so sehr die recht einfache Story. Es passiert auch nicht so viel in dieser Geschichte. Man begleitet Madame Nan etwas durch ihr Leben. Sie pickt sich die, aus ihrer Sicht, erzählenswerten Stellen heraus und so landet man in einem elsässischen Dorf bei der Familie von Madame Nan.

Vier Töchter hat sie allein großgezogen, denn ihr Mann ist leider früh verstorben. Die Töchter sind mittlerweile größer (zwischen 10-20 Jahren) und die erste Liebe erscheint in Form von Malou. Malou hat, neben einer inneren Ruhe und Gelassenheit, noch ein Rezept in der Tasche, was alle glücklich machen und etwas Geld in die klammen Kasse der Familie spülen könnte. Neben der geballten Frauenpower gibt es noch einen etwas griesgrämigen Monsieur Boberschram, der ein trauriges Geheimnis mit sich herumschleppt.

Die Geschichte hat mich immer wieder an französische Filme erinnert und so manches Mal musste ich über den feinen Humor schmunzeln. Die Charaktere sind teilweise übertrieben, aber trotzdem herzlich und leicht verschroben. Etwas deutsch-französische Geschichte hat die Autorin auch noch hineingepackt. Aus meiner Sicht wäre die locker-flockige Geschichte auch ohne diesen Einschub aus der Kriegszeit ausgekommen, denn es wirkte etwas fehl am Platz. Hier hätte die Autorin mehr in die Tiefe gehen müssen, aber dafür war die Gesamtgeschichte einfach nicht ausgelegt.

Insgesamt ist es eine leicht skurrile Familienliebesgeschichte, die sich einfach lesen lässt und mit ihrem feinen leichten Humor gut unterhält.

Bewertung vom 29.04.2020
Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1


gut

Antonio Morello lässt mich etwas schwankend zurück. Nicht angetrunken, sondern eher unschlüssig, wie ich den Krimi bewerten soll. Der Schreibstil war ungewohnt. Etwas abgehakt und viele kurze Sätze. Aber er ließ sich trotzdem gut lesen und man kam schnell voran.

Die Charaktere waren noch nicht so richtig ausgereift. Die Beschreibungen waren zum Teil sehr detailliert (beginnend mit Körpergröße und Haarfarbe usw.) und am Ende doch nur oberflächlich, denn in die Tiefe ging es nie so richtig. Überhaupt lag der Fokus sehr stark auf der Optik der Figuren. Frauen wurden fast schon machohaft gescannt, was bei mir eher ein Augenrollen als Begeisterung hervorgerufen hat. Ich fand es auch teilweise störend und wenig zur Geschichte beitragend.

Der Kriminalfall war eigentlich eine gute Idee, aber leider ging sie unter. Es gab zu viele Seitenstränge, zu viele Restaurant- bzw. Cafébesuche mit Espresso doppio und viele, viele Fakten zur Mafia, zur Umweltverschmutzung und der Überlastung durch Touristen in Venedig. Alles Themen, die interessant sind und eigentlich viel Stoff bieten, aber eben nicht alle zusammen in einen Roman mit 336 Seiten. Der Fall ging schlichtweg unter und man bekam eher eine Analyse der Situation in Venedig (vor Corona) als einen packenden Krimi.

Ich bin tatsächlich nicht abgeneigt, noch einen zweiten Versuch zu starten, da sich das Buch gut und zügig lesen ließ, aber ich hoffe auf etwas mehr Krimi und weniger Nebenschauplätze.

Bewertung vom 27.04.2020
Das Dorf der toten Seelen
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


weniger gut

Ich habe die Krimis von Viveca Sten gern gelesen. Sie waren spannend und mit Charakteren, denen man gern folgt. Nun hat die Tochter von Viveca Sten einen Krimi geschrieben und ich war mehr als gespannt, wie er sein wird.

Nach der Lektüre dieser Geschichte, denn ein Krimi war es für mich nicht, bin ich enttäuscht und ernüchtert. Es war eine recht zähe Geschichte, die nicht so richtig an Fahrt aufnehmen wollte. Es sollte ja etwas gespenstisch, mystisch sein, aber es klappte nicht. Keine Aufregung beim Lesen, keine Gänsehaut oder Spannung, was auf den nächsten Seiten geschehen wird. Die zufälligen Ereignisse waren leider manchmal erahnbar und dadurch wenig überraschend. Die Charaktere wirkten blass, noch sehr unausgereift und wenig ansprechend. Man fieberte nicht mit ihnen mit. Ich habe mich die ganze Zeit wie außen vor gefühlt. Ein richtiges Abtauchen in die Geschichte gab es nicht und der Lesespaß hielt sich sehr stark in Grenzen.

Man holperte durch die Geschichte und hoffte auf eine Wendung, auf etwas Spannung oder vielleicht wenigstens ein krachendes Ende. Aber nein, leider nicht. Das Ende war sehr konstruiert und hat mich nicht überzeugen können. Schade, das war leider kein gelungenes Debüt. Ich werde wohl bei den Büchern der Mutter bleiben.

Bewertung vom 26.04.2020
Nordlicht - Die Spur des Mörders - (MP3-Download)
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Die Spur des Mörders - (MP3-Download)


sehr gut

Der kühle Norden in Aufregung. Wer hat Karl Bentien ermordet und warum?
Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht viel von der dänischen Minderheit in Flensburg und deren Geschichte wusste. Vieles war mir neu und somit hatte der Krimi nicht nur Spannung wegen der Mördersuche, sondern auch wegen den Details zu der Geschichte zwischen den Deutschen und den Dänen während des Krieges und danach.

Die Hauptkommissarin Vibeke Boisen wirkt etwas spröde und unnahbar, weshalb ich etwas gebraucht habe, um mit ihr warm zu werden. Jedoch fand ich das Hörbuch trotz der kleinen Startschwierigkeiten ziemlich gut und spannend gemacht. Die Geschichte entwickelt sich ganz langsam und es kommen immer neue Puzzleteile hinzu, die manchmal sogar eine Wendung in der Geschichte verursachten. Die ganz privaten Probleme der Ermittler haben die Geschichte noch zusätzlich verdichtet und man ahnt schon, dass mit diesem Hörbuch nicht alles erzählt bzw. offen gelegt werden kann (und wahrscheinlich auch nicht soll).

Das ich ein Fan von der Sprecherin Vera Teltz bin, hatte ich schon beim letzten Hörbuch, welches von ihr vorgelesen wurde, geschrieben. Und ich gebe zu, dass ich auf dieses Hörbuch durch Vera Teltz aufmerksam geworden bin. Ich bin froh darüber, da ich wieder ein spannendes und sehr gut gelesenes Hörbuch anhören konnte und ganz nebenbei noch eine neue Krimiautorin kennengelernt habe. Es wird nicht mein letzter Fall mit Vibeke und Rasmus sein, denn in den Charakteren steckt noch einiges an Potential, was hoffentlich im nächsten Fall sichtbar wird.

Bewertung vom 13.04.2020
Mitten im August / Capri-Krimi Bd.1 (6 Audio-CDs)
Ventura, Luca

Mitten im August / Capri-Krimi Bd.1 (6 Audio-CDs)


gut

Mitten im April kommt nun die Rezension für "Mitten im August" von Luca Ventura. Wenn man, wie ich, eher den skandinavischen Krimis zugewandt ist, wird man den italienischen Krimi als einen leichten und zuversichtlichen Krimi ansehen. Nicht der Mord an sich ist leicht, sondern die Herangehensweise für die Aufklärung des Mordes. Während sich die skandinavischen Ermittler durch dunkle Jahreszeiten, Regen, Nebel und Kälte kämpfen und dazu abends sich noch einsam dem Alkohol widmen, scheint in Capri die Sonne, das Meer glitzert verführerisch und das nächste Cafe stellt schon mal den Espresso für den Inselpolizisten bereit.

Es ist warm und sonnig, das Meer in der Nähe und die frische Luft lassen sofort eine gute Urlaubsstimmung aufkommen, wenn der Mord nicht wäre. So geschieht es dem Inselpolizisten Enrico Rizzi, der jetzt eigentlich seinem Vater bei der Obsternte helfen und nicht einem Mörder hinterjagen sollte. Zumal Rizzi dies auch noch nie gemacht hat. Man spürt die Verunsicherung, die fehlende Erfahrung des jungen Polizisten und dann kommen noch die Kollegen aus Neapel, die sich einmischen und eine zwangsversetzte Kollegin, die irgendetwas zu verbergen hat. Auf Capri ist nichts mehr wie es war.

Der Autor versucht recht viel in diesen Krimi zu packen. Einen unerfahrenen Polizisten, ein Paar, welches sich der Rettung der Ozeane widmet, einen Mord und dann noch die privaten Probleme. Alles ein bisschen zu viel, nicht nur für den Polizisten. Es war ambitioniert, aber eben nicht so richtig spannend und fesselnd. Teilweise hatte man das Gefühl eher einen Urlaubsroman zu folgen als einem Krimi. Dennoch gabe es gute Passagen, die den Krimi wieder hervorblitzen lassen. Es gibt am Ende einen passenden Mörder (da verrate ich nichts) und einige ungeklärte Punkte in den Leben der Ermittler.

Ich würde Enrico Rizzi auch ein zweites Mal über die Schulter schauen, um zu sehen, ob sich die Charaktere weiterentwickeln und welches Verbrechen sie dann verfolgen müssen.

Bewertung vom 11.04.2020
Regenbeins Farben
Hensel, Kerstin

Regenbeins Farben


gut

Unter dem Titel "Regenbeins Farben" konnte ich mir so gar nichts vorstellen. Ist es ein Krimi, ein Gesellschaftsroman, eine Liebesgeschichte oder ein Schicksal? Nachdem Lesen weiß ich nun, dass es eine Liebesgeschichte mit leichter Gesellschaftskritik und vier Schicksalen ist. Die Geschichte beweist an vielen Stellen Humor und Ironie, aber stets recht leise, aber wenn man sich eingelesen hat, erkennt man sie schnell. Die Autorin hat einen guten und schön zu lesenden Schreibstil, der gut durch die Seiten trägt.

Ihre Charaktere sind so unterschiedlich und doch miteinander verbunden. Man lernt drei Witwen auf dem Friedhof kennen. Ziva, eine ältere Professorin, die im wallenden Outfit und einer recht direkten und schroffen Art auffällt. Lore, herrlich diese Lore, immer ein Champagnergläschen in der Hand und recht eigen in ihren Ansichten, aber auch sehr reich und gelangweilt. Und dann noch Karline Regenbein, eine begabte Malerin, die jedoch so unscheinbar ist, dass sie sich im Kunstbetrieb nicht durchsetzen kann bzw. will. Sie ist genügsam und ruhig. Diese drei Damen verbindet ein Mann Eduard Wettengel.

Der Reigentanz, der sich dann entwickelt, lässt tief blicken in die Geschichten der Damen und deren Leben, deren Lieben und welche Probleme sie mit dem Regime hatten. Aber auch Eduard Wettengel weiß zu überraschen. Er ist schon zu Lebzeiten der Ehemänner ein Verbindungsglied, der mal hofierend, mal ausgleichend und schlichtend in das Leben der Damen eingreift. Man sollte sich etwas für Kunst und Malerei interessieren, denn dies ist der Dreh- und Angelpunkt bei allen Charakteren.

Es ist eine etwas skurrile Geschichte, manchmal mit überraschenden Wendungen und amüsanten Passagen. Aber es gab auch traurige und eher beklemmende Momente in dieser kurzen Geschichte, die jedoch nie die Oberhand gewinnen konnten.

Bewertung vom 08.04.2020
Morgen räum ich auf

Morgen räum ich auf


sehr gut

Diese Art von Aufräumen mag ich am liebsten. Auf dem Sofa, im Lesesessel oder im Bett mit vielen kleinen Geschichten von bekannten Autoren. Jede Geschichte packt das Thema "Aufräumen" aus einer anderen Perspektive an. Damit ist nicht immer der große Hausputz, die Schrankausmistaktion oder der Kellerentrümplungstag gemeint.

Natürlich gibt es dank Karen Kingston auch die klassische Aufräumanleitung, aber eben auch unterhaltsame, skurrile und nachdenkliche Geschichten. Sie brachten mich gelegentlich zum Lachen oder zum bestätigenden Nicken. Zum Teil sind die Geschichten mit biografischen Zügen wie der "Putzschrank" von Susanne Mayers Mutter (sehr detaillierte Auflistung des Inhaltes) oder die "Sauber machen" - Geschichte von Wladimir Kaminers Mutter. Viele sind mit liebevollen Humor versehen. Auch einer meiner Lieblingsautoren Martin Suter ist mit "Die Schublade des Schreckens" vertreten.

Ich fand die vielen Geschichte unterhaltsam, wunderbar leicht zu lesen und vor allem trotz des gemeinsamen übergeordneten Themas so unterschiedlich, dass es nicht langweilig wurde. Es war ein Buch in kleinen Häppchen, welches man sich auch bei wenig Lesezeit gönnen kann.

Bewertung vom 06.04.2020
Der Empfänger
Lenze, Ulla

Der Empfänger


gut

Das Thema des Buches hat mich stark interessiert. Ein Deutscher geht 1925 in die USA, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Er will sich etwas aufbauen und seine Familie damit beeindrucken. Besonders seinen Bruder, der aufgrund einer Verletzung nicht in die USA emigrieren darf. Sein Leben ist nicht einfach und in den USA sind die Deutschen nicht überall beliebt. Zudem gibt es immer mehr Gruppierungen, die sich radikalisieren und offen mit Hitler sympathisieren. Joe Klein versucht sich herauszuhalten und doch gerät er als Amateurfunker in den Strudel hinein.

Das Thema ist spannend und interessant, nur war leider der Schreibstil der Autorin etwas sperrig und nicht so einfach zu lesen. Es entstand bei mir kein richtiger Lesefluss. Die Charaktere wurden relativ emotionslos dargestellt und besonders Joe Klein war kaum zu greifen. So wie auf dem Cover waren auch sein Charakter und seine Handlungen. Nicht eindeutig zuzuordnen, nicht eindeutig erkennbar.

Die vielen kleinen Kapitel waren gut, nur der ständige Wechsel zwischen New York 1939 und Deutschland 1949 und Costa Rica 1953 war irritierend und sorgte für eine ständige Unterbrechung der aktuellen Geschichte. Man hatte sich gerade eingelesen in das Familiengeschehen 1949 und das Wiedersehen der Brüder, da sprang die Autorin zurück zu den Auseinandersetzungen in New York 1939 und umgekehrt. Ich empfand es als anstrengend und holprig.

Zudem wurden immer wieder Informationen eingestreut, die man im ersten Moment nicht zuordnen konnte und die auch nicht näher erläutert wurden. Manchmal tauchten sie in einem anderen Kapitel wieder auf, ein anderes Mal blieben sie einfach "in der Luft" stehen. Das war zum Teil unbefriedigend und der Lesespaß wurde dadurch stark reduziert, obwohl die Idee der Geschichte gut war.