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Benutzername: 
KittysKiste
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 489 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2020
Blaue Nächte
Knoll, Rebekka

Blaue Nächte


sehr gut

Auch, wenn ich anfangs noch nicht so richtig wusste, was dieses Buch wohl für mich bereithalten würde, muss ich sagen, dass es mich positiv überrascht hat. Ich bin förmlich in der Geschichte versunken und so war es nicht verwunderlich, dass ich es nach gerade einmal zwei Tagen durchgelesen hatte.

Der Schreibstil von Rebekka Knoll ist recht flüssig und lässt sich gut lesen. Zudem verwendet sie viele fantasiereiche und schön formulierte Vergleiche, die der Geschichte oftmals etwas Poetisches geben, den Lesefluss aber in keinster Weise beeinflussen. Nur ab und zu, wenn sie ins Präteritum ging, fühlte sich die Sprache ein bisschen komisch an.

Die Handlung spielt eigentlich in der Gegenwart, allerdings wird gleichzeitig durch den Liebesbrief die tragische Liebesgeschichte von Emil und Lotte in den sechziger Jahren erzählt. So beginnt das Buch auch mit einem Prolog aus Emils Sicht. Dabei wusste ich, wie schon erwähnt, anfangs noch nicht so richtig, wohin mich die Reise mit diesem Buch wohl führen würde, wurde aber keinesfalls enttäuscht. Auch, wenn es anfangs noch eher ruhig zuging, die Protagonisten erst einmal ihren Platz einnehmen mussten, war ich schon ganz bald mitten drin in der Geschichte. In der Gegenwart erfährt der Leser von Milenas großer Liebe, es werden Fragen aufgeworfen und Stück für Stück aufgeklärt. Währenddessen liest Milena von Lotte und Emil, wie sie in den sechziger Jahren miteinander aufwachsen, sich verlieben und sich das Leben dann doch einmischt und alles anders kommt, als die beiden gedacht hätten. Beide Liebesgeschichten sind sich sehr ähnlich, sehr emotional und tragisch und haben mich sehr berührt. Zudem spielt natürlich das „Blue Nights“ eine große Rolle, das Feeling der Sechziger, Freundschaft und das Erwachsenwerden. Auch politische Entwicklungen werden immer wieder kurz angesprochen, alles aber in einem passenden Maß und alles sehr bildlich beschrieben.

Die Charaktere fand ich wirklich interessant geschrieben. Für mich war Milena außergewöhnlich, tiefgründig und total liebenswürdig. Ebenso fand ich Emil auf seine eher schüchterne aber großherzige Weise, sehr sympathisch. Lotte hingegen konnte ich nicht so richtig greifen, aber sie war sowieso eher ein Schatten, eine Erzählung und so hat mir das gar nichts ausgemacht. Und auch die Nebencharaktere sind großartig, abwechslungsreich und vielschichtig geschrieben.

Ich muss sagen, dass ich diesen Roman wirklich sehr mochte. Er hat mich richtig gut unterhalten und ich konnte ihn kaum zur Seite legen, so sehr hat er mich in seinen Bann gezogen. Sehr gut kam auch die Atmosphäre der Sechziger zum tragen und die Charaktere waren wirklich toll. Ein klasse Buch, welches ich nur weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 06.02.2020
A Wish for Us
Cole, Tillie

A Wish for Us


ausgezeichnet

Was für ein Roman und was für eine Geschichte! Anhand des Klappentextes hätte ich niemals damit gerechnet, dass mich diese so dermaßen berühren und niederschmettern würde, aber genauso auch begeistern. Damit haben die besten Autorinnen im Genre New Adult mit Tillie Cole auf jeden Fall eine außergewöhnlich talentierte Konkurrentin bekommen.

Diese hat einen Schreibstil, den es mir kaum zu beschreiben gelingt, zutiefst poetisch, tiefgründig, packend und mitreißend, aber auch leicht und flüssig zu lesen. Mit jeder Seite hat sie mich weiter in ihre Geschichte hineingezogen und nicht mehr losgelassen. Ich konnte und wollte dieses Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.

Was auch an der wunderschönen, tragischen und vor allem berührenden Geschichte lag, die es mir absolut schwer machte, mich überhaupt mit irgendetwas anderem zu beschäftigen als mit diesem Roman. Diese Geschichte ist eine Wucht, eine Explosion aus Musik, Farben und Emotionen, eine Hommage an die Klassik und an das Leben, aber auch eine Erinnerung daran, dass das Leben endlich ist und dass man es auskosten sollte, solange es noch geht. Dabei geht es, wie schon erwähnt, um die Liebe zur Musik, um die großen Gefühle und auch um Verlust und Vergebung. Die Liebesgeschichte zwischen Cromwell und Bonnie entwickelt sich langsam, beide müssen erst hinter die Fassade des anderen schauen, nur um dann zu kollidieren, wie zwei Sterne, die unweigerlich aufeinander zu rasen. Es passiert alles schleichend, langsam und gipfelt in einer Tragödie, mit der ich niemals gerechnet hätte und die scheinbar nicht mehr aufhören wollte. Das alles hat mich Nerven gekostet, eine Menge davon, hat mich mitfiebern lassen, in der Hoffnung, dass doch noch alles gut wird, mich zum Weinen gebracht und mein Herz zerrissen. Und dann, ganz am Ende, war ich doch wieder irgendwie mit der Welt dieses Romans im Reinen.

Mit Cromwell und Bonnie gibt es hier zwei Protagonisten, die ich von der ersten Seite an in mein Herz geschlossen habe. Beide sind super eindrucksvoll und vielschichtig geschriebene Charaktere. Sie sind auf ganz unterschiedliche Art und Weise einzigartig und doch haben beide eine gewisse Verbindung. Während Cromwell ein Bad Boy ist, der alle von sich stößt, warum, das erfährt man im Laufe der Geschichte und ist einfach nur herzzerreißend, ist Bonnie eine ruhige junge Frau, die das Leben liebt. Und doch ist da die Musik, eine Leidenschaft, die für beide gleichermaßen eine riesige Bedeutung hat und die die beiden einander näherbringt, als sie es anfangs noch wollen.

Mit dieser Geschichte hat mich die Autorin dermaßen eiskalt überrascht, dass ich noch immer nicht so richtig weiß, wie ich sie verarbeiten soll. Schon lange hat mich ein New Adult-Roman nicht mehr so sehr berührt und in seinen Bann gezogen und ich bin mir sicher, dass er mir so schnell auch nicht mehr aus dem Kopf gehen wird. Für mich ist dieses Buch auf jeden Fall schon jetzt ein Jahreshighlight.

Bewertung vom 05.02.2020
Die Zwillinge von Summerbourne
Rous, Emma

Die Zwillinge von Summerbourne


sehr gut

Ein großartiger Roman mit schrecklichen Geheimnissen rund um eine außergewöhnliche Familie ist dieser hier. Die Autorin erzählt eine wahnsinnig spannende und packende Geschichte, die mich von der ersten Seite an packen konnte und die mich wirklich zufrieden zurückgelassen hat, auch wenn sie nicht perfekt war.

Der Roman wird abwechselnd, in zwei Zeitsträngen und aus ebenfalls zwei Erzählperspektiven erzählt, einmal 1991/92 und einmal 25 Jahre später. Dabei ist der Schreibstil der Autorin flüssig und einfach zu lesen, aber auch bildlich und einprägsam.

Die Handlung beginnt damit, dass Seraphine, nach dem Tod ihres Vaters ein Foto findet, welches Fragen über ihre Herkunft aufwirft und schon geht es richtig spannend los. Es geschehen viele mysteriöse Vorfälle, gibt zahlreiche interessante und unvorhersehbare Wendungen und immer mehr Geheimnisse treten ans Tageslicht, die es aufzudecken gilt. Gleichzeitig wird Lauras Geschichte erzählt, wie sie 1991 nach Summerbourne kommt und in Ereignisse verstrickt wird, die sie sich vorher niemals vorzustellen gewagt hätte. Diese spitzen sich immer mehr zu, bis die Fragen der Gegenwart auf die Antworten der Vergangenheit treffen und die Geschichte in einem sehr kreativen, aber auch teilweise sehr unrealistischen Finale gipfelt. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir ab etwa der Hälfte des Buches schon vorstellen konnte, auf was das alles hinauslaufen wird. Und ich wurde auch nicht mehr anderweitig überrascht. Dennoch wurde die Geschichte nicht langweilig, da die ganzen kleinen Nebenhandlungen und Verstrickungen noch immer spannend waren und mich in ihren Bann gezogen haben.

Die Charaktere in diesem Buch fand ich nicht alle wahnsinnig sympathisch, aber dennoch gut geschrieben. Sie haben eine gewisse Tiefe und handeln nachvollziehbar. Schön fand ich, dass Seraphine nicht aufgegeben hat und auch Laura hatte wirklich großartige Momente. Auch alle anderen Charaktere hatten ihren berechtigten Platz im Buch, den sie gut ausgefüllt haben.

Insgesamt habe ich nicht viel zu meckern bei dieser spannenden und packenden Familiengeschichte, die mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten konnte und mich wahnsinnig gut unterhalten hat. Auch wenn sie an manchen Stellen nicht sehr realistisch ist, so ist sie dennoch gut geschrieben und absolut lesenswert.

Bewertung vom 30.01.2020
Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns
Yamada, Kobi

Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns


ausgezeichnet

Schon allein durch sein wunderschönes und vielversprechendes Cover, ist mir dieses Bilderbuch in die Augen gestochen. Nun habe ich es ganz spontan in der Buchhandlung mitgenommen und bin so froh, dass ich es endlich mein Eigen nennen kann, weil es einfach nur fantastisch ist.

Kobi Yamada erzählt nämlich keine Geschichte im eigentlichen Sinne, sondern geht vielmehr auf den Leser persönlich ein, wobei sein Text sowohl Jung als auch Alt anspricht. Er erzählt mit kurzen eindrucksvollen und poetisch angehauchten Sätzen, welche Möglichkeiten man im Leben hat, was man sein kann, dass man aber auch scheitern kann und dennoch nicht liegen bleiben muss.

Dabei gibt es pro Seite nur sehr wenig Text, dafür aber viele, ebenso eindrucksvolle sowie wunderschöne Illustrationen aus der Feder von Gabriella Barouch. Diese zeigen immer wieder ein und das selbe sehr realitätsnah gemalte Mädchen in verschiedenen phantastischen Situationen, die perfekt auf den Text abgestimmt sind.

Wer also nach einem wunderschön gestaltetes Bilderbuch voller Tiefgründigkeit und Motivation sucht, der muss sich dieses hier unbedingt kaufen. Für mich ist es jedenfalls eines dieser ganz besonderen Stücke in meinem Bücherregal.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2020
(K)ein Womanizer für eine Nacht (eBook, ePUB)
MacAlister, Katie

(K)ein Womanizer für eine Nacht (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie schon „(K)ein Milliardär für eine Nacht“ war auch dieses Buch wieder speziell, aber wirklich gut, mir gefällt nämlich sehr leicht skurrile Humor der Autorin, wenn ich diesen zweiten Band, den man übrigens unabhängig von Band eins lesen kann, nicht ganz so gut fand wie seinen Vorgänger.

Ich weiß nicht, ob es mir beim ersten Band nicht aufgefallen ist oder ob er dort ein bisschen anders war, aber hier fand ich den Schreibstil manchmal ein bisschen verwirrend und nicht ganz auf dem Punkt. Dennoch ließ sich das Buch richtig gut und schnell lesen, was vor allem daran liegt, dass es packend und teilweise wirklich witzig geschrieben ist.

Bei der Geschichte bin ich mir sicher, dass sie nicht jeder mögen wird, da sie von Anfang an ein bisschen überspitzt und oft unrealistisch ist. Mich störte das aber überhaupt nicht, weil ich bei Büchern von Katie MacAlister einfach damit rechne und es mir auch allgemein nichts ausmacht, wenn bei Büchern dieser Art nicht immer alles zu einhundert Prozent realistisch ist. Dafür hat mir die Geschichte auch einfach nur super gut gefallen. Sie hat mich unterhalten, mich zum Lachen gebracht und mit ihren Spannungselementen absolut mitgerissen. Dabei war die Mischung aus Liebesgeschichte, Erotik und Thrill perfekt, nichts davon zu viel oder zu wenig. Zudem mochte ich das Setting der Geschichte, welche dieses Mal größtenteils in Neuseeland spielt, wirklich gern und das Wiedersehen mit Harry und Iakovos war einfach nur klasse.

Die Charaktere mochte ich hier ebenfalls wieder sehr, wobei ich aber sagen muss, dass Kiera noch ein bisschen cooler und ausgefallener ist als der reichen und sexy Theo. Zwar hat sie psychische Probleme im Zusammenhang mit dem, was ihr vor dem Aufeinandertreffen mit Theo geschehen ist, aber auch allgemein ist sie auf eine abgedrehte Weise lustig und hat gleichzeitig eine gewisse innere Stärke. Der Star der Geschichte war aber definitiv Baby Peter, der der Geschichte das gewisse Etwas gab und den wohl am Ende jeder ins Herz geschlossen haben sollte.

Natürlich sollte man bei diesem Buch nicht mit einer tiefgründigen und hoch anspruchsvollen Geschichte rechnen, aber wenn man sich einfach nur unterhalten lassen will und ab und zu ein bisschen lachen, sollte man es unbedingt lesen.

Bewertung vom 24.01.2020
Melody of our future
Crown, Emily

Melody of our future


sehr gut

Den ersten Band dieser Dilogie fand ich, nach Einstiegsschwierigkeiten, grandios und auch diesen Band fand ich wieder großartig. Die Geschichte ging genauso packend weiter, wie sie im Vorgängerband endete und hat mich wieder einmal zutiefst berührt.

Auch hier fand ich den flüssigen und emotionalen Schreibstil wieder super und das, obwohl die Erzählstruktur nicht mehr so außergewöhnlich war, wie im ersten Band. Aber das kann sie ja auch nicht überall sein und hier hätte es auch nicht gepasst. Dennoch mochte ich den Wechsel der Erzählperspektiven zwischen Carrie und Evan und dass man einen guten Einblick in beide Gefühlswelten bekommen hat. Allerdings fand ich die Kapitel für einen New Adult Roman ein kleines bisschen zu lang.

Wenn die Handlung in „Songs of our Past“, trotz der traurigen Grundstimmung, noch relativ viel Lebensfreude versprühte, so war diese in diesem Buch kaum noch zu spüren. Dafür war die Geschichte größtenteils einfach nur herzzerreißend, emotional und dramatisch, aber auch tiefgründig und philosophisch angehaucht, ohne jedoch damit zu übertreiben. Viel ist den beiden Protagonisten in den letzten Jahren zugestoßen und nur langsam erfährt man, was tatsächlich geschehen ist, wodurch die Geschichte immer spannend blieb. Die Liebesgeschichte zwischen Carrie und Evan ist nicht heiter Sonnenschein und dennoch spürt man die ganze Zeit diese Gefühle zwischen ihnen und das Prickeln. Vermischt mit den tragischen Themen, die beide zu bewältigen haben, wirkte das alles wieder sehr realistisch und konnte mich von der ersten Seite an packen. Überhaupt fand ich den Umgang mit diesen wirklich schlimmen, aber auch aktuellen Themen sehr sensibel und nachvollziehbar gelöst.

Die Charaktere fand ich ebenfalls wieder super gut geschrieben. Vielleicht handeln sie nicht immer nachvollziehbar, doch wenn man bedenkt, durch welche persönlichen Abgründe sie gegangen sind und noch immer gehen, dann ist das doch wieder irgendwie verständlich. Außerdem wirken sie weiterhin sehr lebendig und menschlich und ich konnte sie recht gut greifen. Vor allem aber werde ich gerade die beiden Protagonisten schon irgendwie vermissen.

Ein großes Manko hat dieser Roman dann aber doch und den will ich noch nicht einmal der Autorin ankreiden, denn es ist einfach eine Sache des Verlags. Normalerweise stört es mich auch nicht, aber bei einem normalen Taschenbuch, welches so viel Geld kostet, kann ich nicht verstehen, warum es so viele Rechtschreibfehler gibt. Das ist für mich dann auch ein No-Go.

Ansonsten ist auch dieser Band der Dilogie wieder großartig und konnte mich absolut in seinen Bann ziehen. Wer allerdings eine Liebesgeschichte voller Friede, Freude, Sonnenschein sucht, der ist hiermit vielleicht nicht ganz so gut bedient. Wer aber eine tiefgründige Geschichte sucht, die berührt und vor allem schwere Themen wie häusliche Gewalt und Depressionen anspricht, muss dieses Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 20.01.2020
Songs of our past (eBook, ePUB)
Crown, Emily

Songs of our past (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich hatte ja schon einiges Gutes von dieser Geschichte gehört, aber das, was ich gelesen habe, hat mich tatsächlich umgehauen. Endlich hat es eine Autorin geschafft, eine klassische New Adult Geschichte in ein vollkommen neues und dazu noch sehr beeindruckendes Gewand zu stecken.

Erzählt wird diese, bis auf Prolog und Epilog, allein aus Carries Sicht. Dabei wechseln sich Gegenwart und Vergangenheit innerhalb der einzelnen Kapitel ab. Warum das so ist liegt daran, dass es zu jedem Song ein Kapitel gibt und gleichzeitig Carries Gefühle in der Gegenwart und die Liebesgeschichte zwischen ihr und Evan in der Vergangenheit gegenübergestellt werden. Abgerundet wird das zusätzlich durch kurze Liedzeilen, die hier und da eingestreut wurden. Eine großartiges Konzept, wie ich finde. Dazu kommt auch noch ein toller, philosophischer und tiefgründiger Schreibstil, der sich trotzdem verständlich und flüssig lesen ließ.

Trotzdem muss ich leider sagen, dass ich nicht sofort in die Handlung hinein gefunden habe. Die ersten paar Seiten lang musste ich mich erst ein bisschen einlesen, doch dann wurde es richtig packend und von Seite zu Seite intensiver und emotionaler. Ab diesem Zeitpunkt, an dem es gefunkt hat, habe ich jede einzelne Zeile nur noch genossen und wollte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Die romantische und zugleich tragische Liebesgeschichte zwischen Carrie und Evan hat mich schlichtweg in ihren Bann gezogen. Dabei hat sie einen recht traurigen und drückenden Unterton, was durch die Liedtexte noch unterstrichen wird. Außerdem weiß man schließlich schon am Anfang des Buches, was geschehen wird und wünscht sich doch irgendwie, dass es nicht so kommen wird. Aber es gibt auch so viele wunderschöne, tiefgründige und teils prickelnde Momente voller Leben, die mich wahnsinnig berührt haben. Zudem fühlte sich die ganze Geschichte sehr real an, nicht übertrieben kitschig und nicht zu klischeehaft, auch wenn es selbst in diesem Roman hier und da ein kleines Klischee gibt. Das Ende dieses ersten Bandes der Dilogie rund um Carrie und Evan hat mir dann so richtig das Herz gebrochen und ich hoffe so sehr, dass in Band zwei alles gut werden wird.

Wie die Handlung, so wirken auch die Charaktere sehr realistisch und lebensnah. Sie sind alle vielschichtig und obwohl sie Fehler machen, die mir manchmal ein Kopfschütteln beschert haben, konnte ich sie doch irgendwie verstehen. Ihre Zweifel und ihre Zerrissenheit gingen mir unendlich nah und ich konnte mich gut in sie hineinfühlen. Dabei war es egal, ob es sich um die Protagonisten handelte oder die Nebencharaktere. Ich fand einfach alle großartig geschrieben.

Dieses Buch hat mir absolut nicht zu viel versprochen. Es hat mich unterhalten und zu tiefst berührt, mein Herz zerrissen und mich irgendwie auch traurig zurückgelassen. Und dennoch versprüht die Geschichte auch ein Stück weit Lebensfreude und auf jeden Fall macht sie neugierig auf den zweiten Band. Für mich ist er ganz nah dran an perfekt und ich hätte ihm gern die volle Punktzahl gegeben, da er mich aber nicht von Anfang an packen konnte, ziehe ich einen Punkt ab.

Bewertung vom 17.01.2020
Das Herz des Ozeans
White, Karen;Williams, Beatriz;Willig, Lauren

Das Herz des Ozeans


sehr gut

Drei Autorinnen schreiben einen Roman über drei Frauen, sie schreiben über Liebe, Familienbande und über ein Schiff, welches im Ersten Weltkrieg ein schreckliches Schicksal ereilte. Diese drei Autorinnen haben mich genau damit absolut überzeugt und ich kann gar nicht sagen, wie toll ich die Geschichte fand, auch wenn sie nicht perfekt war.

Diese wird in zwei Zeitebenen und aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, nämlich aus denen der drei weiblichen Protagonistinnen. Dabei ist der Schreibstil ausgezeichnet, lässt sich gut und schnell lesen. Die Autorinnen haben ihren Stil perfekt aufeinander angepasst, so dass ich gar nicht merkte, dass er von drei verschiedenen Personen geschrieben wurde. Außerdem haben sie damit, dass sich Ich-Erzähler und dritte Person je nach Erzählperspektive abwechseln, geschafft, dass ich trotz der vielen verschiedenen Charaktere immer wusste, wer gerade an der Reihe war.

Auch die Handlung ist wirklich super und wirkte durch Vermischung aus Realität und Fiktion vor allem sehr realistisch. Zwar konnte sie mich nicht von Anfang an packen, aber nach nicht allzu vielen Seiten lief es richtig gut mit uns beiden. Zudem wurde die Geschichte von Seite zu Seite immer packender und irgendwann wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was denn nun hinter allem steckt und wie es mit den jeweiligen Charakteren weiter geht. Die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels, die zum Ende des Buches hin auch noch immer gemeiner wurden, haben dazu ebenfalls ihren Teil beigetragen und mich richtig an das Buch gefesselt. Dabei wurde das Thema Erster Weltkrieg und der damit zusammenhängende Untergang der Lusitania perfekt mit zwei gelungenen und vollkommen unterschiedlichen, romantischen Liebesgeschichten und einem sehr interessanten Spionagefall verbunden. Zudem hat die Geschichte, gerade wenn es in die Vergangenheit geht, mit der RMS Lusitania ein wirklich interessantes und tolles Setting, welches für eine großartige Atmosphäre sorgte. Umso schlimmer war für mich allerdings das sehr tragische, aber unvermeidbare Ende dieses stolzen Schiffes und der Menschen darauf. Dennoch fand ich das endgültige Ende der Geschichte wirklich schön und passend.

Charaktere gibt es in diesem Buch so viele, dass es mir schwer fällt, mich kurz zu halten. Eines kann ich aber schon einmal sagen, nämlich dass sie mir extrem gut gefallen haben. Alle wirkten sehr lebendig und egal, ob sympathisch oder nicht, vielschichtig waren sie alle. Sie hatten Ecken und Kanten, aber auch ihre liebenswerten, komischen oder dramatischen Seiten und ich konnte sie mir alle so gut vorstellen, egal ob die kultivierte Caroline, die freche Tess oder die moderne Sarah. Und auch die männlichen Hauptcharaktere mochte ich total gern. Hier hat mich aber vor allem Carolines Ehemann Gilbert überrascht, denn er ist überhaupt nicht so, wie er wirkt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass dieses Buch zwar hier und da kleine Schwächen hat, mich insgesamt aber dennoch begeistern konnte. Ich mochte die Atmosphäre der 1910er Jahre, das Setting des Schiffs, die Charaktere und wurde großartig unterhalten. Wer also einen aufregenden, spannenden Roman sucht, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet und dazu noch eine oder auch mehr romantische Liebesgeschichten zu bieten hat, sollte hier unbedingt zugreifen.

Bewertung vom 16.01.2020
Midnight Blue
Shen, L. J.

Midnight Blue


sehr gut

Ein neuer Roman von L.J. Shen und dann noch einer, in dem ein Rockstar die Hauptrolle spielt? Das klang so toll und ich war mir sicher, dass er mich nicht enttäuschen könnte. Und tatsächlich wurde ich einmal mehr absolut nicht enttäuscht, denn auch hier gibt es wieder einen typischen, unterhaltsamen Shen.

Schon der Schreibstil in diesem Buch ist so, wie ich ihn von der Sinners of Saint Reihe der Autorin gewohnt bin, locker, spritzig und mit einer Sprache, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Zudem gibt es viele witzige, aber auch teils emotionale Dialoge. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Indigo und Alex erzählt und man bekommt einen guten Einblick in beide Gefühlswelten, die hier ein wichtiger Aspekt sind.

Die Handlung an sich ist nichts total Neues, es gibt die typischen Probleme wie in den meisten New Adult Romanen und ich verrate sicher nicht zu viel, wenn ich sage, dass am Ende alles gut wird. Oder vielleicht doch nicht? Davon muss sich einfach jeder selbst überzeugen. Dennoch konnte mich die Geschichte absolut abholen und unterhalten. Ich mochte die Leichtigkeit, die sie rüber brachte, die Neckereien zwischen Indie und Alex und die Atmosphäre des Rockstarlebens auf Tour, auch wenn das gar nicht so sehr im Mittelpunkt stand, wie ich anfangs gedacht hatte. Allerdings war die Mischung einfach gut und ich habe diesbezüglich nichts vermisst. Zudem mochte ich, dass es zwar immer zwischen den beiden Protagonisten prickelte und die Funken förmlich stoben, aber es dennoch nicht nur um Sex ging, sondern auch um deren Probleme, wie sie sich miteinander arrangieren und langsam näher kommen.

Auch die Charaktere sind wieder super geschrieben, so wie ich es von der Autorin bereits kenne. Zwar gibt es hier ebenfalls wieder einige Klischees, aber das störte mich nicht, denn ich mochte vor allem die Vielschichtigkeit, gerade von Alex. Natürlich könnte man ihn als Bad Boy bezeichnen und das ist er in gewisser Weise auch, doch da steckt noch viel mehr in ihm, was man erst im Laufe der Geschichte zu sehen bekommt. Schön ist auch, dass Indie, die doch eher ruhig ist und dennoch nicht auf den Mund gefallen, neben im bestehen kann.

Insgesamt gesehen ist dieser Roman einer, den ich jedem empfehlen kann, der sich nichts aus Klischees macht, der unterhalten werden möchte und auch mit einem eher raueren Ton umgehen kann. Ich jedenfalls mochte ihn wieder super gern, auch wenn mir zum Highlight noch das gewisse etwas gefehlt hat.

Bewertung vom 14.01.2020
BECOMING: Finde deine innere Stimme
Obama, Michelle

BECOMING: Finde deine innere Stimme


ausgezeichnet

Das Ausfüllbuch zur gleichnamigen Biografie von Michelle Obama ist äußerlich, wie auch im Inneren, in einem schlichten Hellblau gehalten und wirkt insgesamt ebenfalls eher gediegen und professionell. Zudem gibt es ein Lesebändchen, damit man immer weiß, auf welcher Seite man gerade ist.

Auf jeder der rund 200 Seiten des Buches gibt es die Möglichkeit, das Datum des jeweiligen Tages einzutragen und dazu immer eine kleine Frage oder Aufgabe mit viel Platz, um diese zu beantworten oder anderweitig kreativ zu werden. Aber auch motivierende und tiefgründige Zitate von Michelle Obama höchstselbst sind Inhalt dieses Buches. Dabei ist persönliches Wachstum und Erfolg das Hauptthema dieses Ausfüllbuches.

Mit dieser edlen Variante eines Ausfüllbuches im schlichten, klassischen Look, bekommt man einiges zu bieten. Man kann sehr viel Zeit mit den zahlreichen Fragen und Aufgaben verbringen und wird dazu angeregt, sich mit seinen Träumen, Wünschen und Zielen auf kreative Weise auseinanderzusetzen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.