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Starocotes von nerdenthum.de
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Herborn
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Comicleser, Baseballfan, Gamer

Bewertungen

Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2019
Symbiose des Bösen / Venom - Neustart Bd.1
Venom - Neustart

Symbiose des Bösen / Venom - Neustart Bd.1


sehr gut

Knull (was übrigens ein real existierendes schwedisches Wort ist was Donny Cates auch weiß) spielt offensichtlich eine immer wichtigere Rolle und so habe ich mich doch durch gerungen mal mit der Venom Serie aufzuholen.

Der erster Band „Rex“ birgt schon einige Überraschungen die alles was man bisher über die Symbionten zu wissen glaubte auf den Kopf stellt. Das geschieht zum Einen Glaubhaft zum Anderen immer entlang dessen was Eddie Brock erlebt bzw. erlebt hat. Es gibt ne Menge Wendungen die für die Zukunft viel Spannung versprechen und sogar einige Rückgriffe die zeigen das Knull schon früher aufgetreten ist.

Vor allem aber macht die Serie Brock sympatischer. Nicht weil er jetzt plötzlich der nette Junge ist, im Gegenteil, er ist nicht wirklich ein Held, weiß das auch und möchte trotzdem mit seinen Möglichkeiten das richtige tun.

Cates bindet hier viel zu einer hervorragenden Geschichte zusammen. Er erklärt die Schwäche der Symbionten, bindet Thor und Miles Morales mit ein und springt so weit in die Vergangenheit das die Celestials noch jung waren.

Hinzu kommt das umwerfende Artwork von Ryan Stegman der dafür geschaffen zu sein Venom zu zeichnen. Wenn es darum geht den Symbioten am Werk zu zeigen habe ich selten solch geniale Detailaufnahmen gesehen.

Bewertung vom 09.07.2019
Batman: Neal-Adams-Collection Bd.2
Adams, Neal;Robbins, Frank;Wein, Len;O'Neil, Dennis

Batman: Neal-Adams-Collection Bd.2


sehr gut

Der Band enthält Geschichten aus einer anderen Zeit. Hier gibt es keine langen Erzählungen die sich über viele Hefte und somit zum Teil Jahre hinweg strecken, jede Geschichte ist für sich abgeschlossen, wenn auch einige Handlungsstränge vereinzelt wieder aufgegriffen werden. Zudem sind die Geschichten kürzer, da sie aus den älteren Detective Comics Ausgaben stammen die sich Batman immer mit einem anderen Teil der Bat-Familie geteilt hat.

Wichtiger allerdings ist, das Batman hier ein wenig Detektiv, vor allem aber Abenteuer ist. Er ist noch lange nicht der „Superheld ohne Kräfte“ und die Aura dessen der immer auf alles vorbereitet ist und alles geplant hat fehlt ebenso. Dieser Batman ist sehr viel bodenständiger als der aktuelle, wobei es auch hier zu einigen übernatürlichen Begebenheiten kommt. z.B. erleben wir den ersten Auftritt von Man-Bat.

Das das Erzählte nicht im Vordergrund steht wird zum Einen durch den Titel des Bandes klar, vor allem aber auch durch das Vorwort in dem O’Neil, einer der Autoren seine eigenen Unzulänglichkeit zu gibt und erklärt das nur durch die Zeichnungen von Adams der Erfolg der Serie überhaupt zu erklären ist. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Adams war einer der ersten Zeichner die großen Wert auf Realismus und Stimmigkeit legten. Seine Arbeit besticht durch Konsistenz und Glaubwürdigkeit und sein Batman hat viele Zeichner nach ihm inspiriert.

Bewertung vom 09.07.2019
Rogues! - Das kalte Schiff
Torres, El;Aldea, Lolita

Rogues! - Das kalte Schiff


gut

Im zweiten Band um unsere beiden moralisch nicht ganz einwandfreien Helden holt die Vergangenheit Bran ein. Das kalte Schiff bringt eine Mannschaft aus Untoten nach Gerada, angehführt von Hakon der noch ein Hühnchen mit Bran zu rupfen hat. Er nennt den Barbaren Drachenjäger und Eidbrecher und verlangt das er ihn uns eine Mannschaft auf dem kalten Schiff begleitet auf einer letzten Mission.

Natürlich mischt sich Wiesel wieder ein und so erleben die Beiden ein wildes und durchgeknalltes Abenteuer zwischen Eiszombies, Drachen und weiteren unheimlichen Gestallten aus dem hohen Norden.

Die Freundschaft zwischen Bran und Wiesel ist eine besondere. Obwohl beide den fleischlichen Genüssen nicht abgeneigt sind, sind sie eben nicht „solche“ Freund sondern eben welche die sich aufeinander verlassen können ohne das da ein Beziehungsdrama mit spielt.

Die Wendungen der Geschichte sind interessant, halten alles spannend und sind dabei auch noch nachvollziehbar. Zudem zeigen sie eine andere Seite von Bran die man bisher höchstes vermutete.

Zeichnerisch von Aldea nicht ganz so gelungen wie die von Ryp im ersten Band aber die Story funktioniert trotzdem. Die Mimik leidet ein wenig, die Farben sind ein wenig zu gedeckt aber alles in allem trotzdem eine gelungene, wilde und barbarische Geschichte.

Bewertung vom 24.06.2019
New Mutants: Höllenbiest
Claremont, Chris;Sienkiewicz, Bill

New Mutants: Höllenbiest


sehr gut

Anfang der 80er Jahre war Marvel auf einem Höhenflug. Gerade die X-Men gehörten zu einem der beliebtesten Comics doch die Mutanten waren älter geworden und keine Schüler mehr und so ersannen Chris Claremont und Bob McLeod ein neues Team. Die New Mutants waren wieder jünger, unerfahrener und die Geschichten richteten sich weniger um den Kampf gegen Schurken oder Unterdrückung als viel mehr um junge Menschen die sich selbst und ihren Platz in der Welt suchten.

Sunspot, Cannonball, Danielle Moonstar, Magma, Karma und Magik bekommen es dann schon bald mit einem inneren Dämonen der besonderen Art zu tun. Der Demon Bear, eine Gestallt aus der indianischen Mythologie ist für den Tod von Danielles Eltern verantwortlich und verfolgt sie seit dem. Nun müssen sich die Jugendlichen zwischen Schule, dem Versuch normal zu erscheinen und den wachsenden Gefühlen füreinander dieser neuen Bedrohung stellen.

Dann ist da noch Warlock, das techno-organische Wesen das auf der Flucht vor seinem „Vater“ auf die New Mutants trift was zunächst für sehr brutale Kommunikationsprobleme sorgt.

Der Band, der die klassische Demon-Bear Saga – die auch als Film in Kinos kommen soll – stellt den Start von Sienkiewiczs mehr expressionistischem Stil dar und ist damit sowas wie einen Meilenstein in der Marvel Geschichte. Der Demon Bear wirkt bedrohlich aber eben passend zur Herkunft die eher normalen Interaktionen zum Teil unschuldig und Warlock fremdartig und gleichzeitig komisch.

Bewertung vom 24.06.2019
Metamorphose / Insexts Bd.1
Bennett, Marguerite;Kristantina, Ariela

Metamorphose / Insexts Bd.1


sehr gut

Im Ausgehenden Viktorianischen London leidet die Lady Lalita Bertram sehr unter ihrem Mann Harry. Er hat sie nur geheiratet um an ihre erhebliche Mitgift zu kommen, behandelt sie aber sonst wie eine Dirne, auch weil sie ihm keinen Erben schenken kann. Lalitas Zofe hat einen Plan wie man Harry los werden kann und so gehen die beiden eine Liebesbeziehung ein, die beide sehr verändert und in ein Strudel aus Sex, Gewalt und übersinnlichen Ereignissen zieht.

Der Band ist sowohl von Erotik als auch Horror geprägt, vor allem aber von der Einsicht das Männer schon immer ihre Macht missbraucht haben und Frauen für sie nur Objekte waren. Dennoch ist sind hier nicht alle Männer böse und alle Frauen gut, es ist viel mehr eine realistische Darstellung der damaligen Zeit mit übersinnlichen Elementen.

Die Geschichte es eben auch deshalb spannend weil sich einiges eben nicht so entwickelt wie man vermutet und es im Verlauf noch Verwicklungen gibt die das erzählte in einem neuen Licht da stehen lassen.

Das dieser Band einer besonderen Zeichnerin bedarf steht außer Frage und wurde mit Kritantina gefunden. Es ist eben noch erotisch und nicht etwas pornografisch, die entsprechenden Szenen erfüllen einen Zweck und sind nicht purer Voyeurismus was eben auch auf die Horror Elemente zu trifft.

Da ist der Vorwort über die Rolle der Frau und wie diese die Autorin dazu brachte Körperhorror zu schreiben schon viel schwerer zu verdauen, aber wichtig zum Verständnis des Hintergrundes und trotz aller Deutlichkeit in keinster Weise übertrieben.

Bewertung vom 24.06.2019
World of Warcraft - Graphic Novel - Armageddon
Bowden, Mike;Simonson, Walter;Simonson, Louise

World of Warcraft - Graphic Novel - Armageddon


sehr gut

Die Saga um Medivh und Garonas Sohn Med’an findet hier ihren Abschluss. Während die Armeen der Allianz und der Horde auf Nordend gegen den Lichkönig in die Schlacht ziehen braut sich im Süden von Kalimdor eine ganz andere Bedrohung zusammen. Der Oger Cho’gall, ehemals Schüler von Gul’Dan hat einen neuen Herren und möchte die Welt ins Chaos stürzen. Dazu benötigt er die Macht von Med’an. Doch Jaina Prachtmeer und ihre Verbündeten stellen sich ihm mit einem neuen Rat entgegen und der Mischlingssohn des ehemaligen Wächters spielt hierbei natürlich eine wichtige Rolle.

Die Geschichte ist mitreisend und spannend. Sie behandelt eine zentrale Bedrohung von Azeroth von der man als Spieler nur am Rande mitbekommt, bezieht aber viele Elemente ein die man selbst erleben kann. Vor allem die unterschiedlichen Klassen sind passend repräsentiert und die Orte werden eben so dargestellt wie man sie auch im Spiel sieht. Dummerweise kann hier der Zeichen Bowden nur bedingt mithalten. Sein Stil ist ein wenig zu übertrieben und ein Schritt zu weit ins Mangahafte ohne ganz die Ausdrucksstärke zu erreichen. Hinzu kommt das es bei den Kämpfen dann auch schnell unübersichtlich wird.

Das ist sehr schade, da die Geschichte sehr interessant ist. Die Zerrissenheit Med’ans über seine eigene Herkunft, Meryls Kampf gegen den inneren Dämon und Jainas Versuch den Rat wieder zusammen zu stellen sind alles gut geschriebene und interessante Geschichten die eins besseren Zeichners bedurft hätte.

Das es anders geht sieht man am letzten Teil der kurz neue Charaktere vor stellt. Hier ist keine wirkliche Geschichte vorhanden, aber die Zeichnungen sind um einiges besser gelungen.

Bewertung vom 17.06.2019
Batman: Kaputte Stadt und weitere Geschichten
Azzarello, Brian;Risso, Eduardo

Batman: Kaputte Stadt und weitere Geschichten


sehr gut

Zsasz ist ein kaltblütiger Serienmörder der Batman etwas über Intimität bei bringen möchte, Margo Farr eine Frau die ihren Kleinganoven über alles liebt und ihn beschützen möchte und Franklin Glass ein Investmentbanker der entführt wurde. Alle haben gemein das sich Batman um ihre Fälle kümmert.

Doch das ist nicht der Batman aus den aktuellen Serien der für alles gerüstet ist, stoisch und eben mehr der Superheld ist sondern eben der Detektiv der an einen Raymond Chandler Charakter erinnert. Er „spricht“ mit dem Leser, hat Sinn für Humor und ist vor allem auch Fehlbar.

Azzarello präsentiert hier „Crime Noir“ Geschichten die auch ohne Batman funktionieren würden, aber durch den Mitternachtsdetektiv genau die Würze bekommen das alles über das Mittelmaß hinaus heben. Natürlich spielt es auch eine Rolle das man die Schurken zum Teil kennt und die auch so gut in diese Geschichte passen. Killer Croc oder der Pinguin sind eben hier keine Monster sondern „normale“ Verbrecher.

Dann ist da noch der Thomas Wayne aus dem Flashpoint Event der zusammen mit seiner Frau den Überfall überlebt, dafür aber seinen Sohn verloren hat. Auch er wird Batman doch seine Methoden sind gänzlich andere und sein Joker eine eher persönliche Bedrohung.

All das wird von Risso in einem Stil umgesetzt der zu Beginn noch an Frank Miller erinnern mag, danach aber eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Das Spiel mit Licht und Schatten, die Reduktion aufs Wesentliche und die Farbgebung die sehr gut die Stimmung einfängt, heben die Qualität des Bandes nochmal zusätzlich an.