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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2009 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2022
Ein dunkler Abgrund
French, Nicci

Ein dunkler Abgrund


ausgezeichnet

olgt man den Verlautbarungen von Nicci Gerrard und Sean French, die schon seit vielen Jahren erfolgreich unter dem Pseudonym Nicci French veröffentlichen, so ist “Ein dunkler Abgrund” während des großen Lockdowns in London entstanden. Und das merkt man der fesselnd erzählten Story auch an: Entfremdung, Vereinsamung und Zweifel schleichen sich in das Leben der jungen Mutter Tess, als ihre Tochter sich plötzlich verändert. Und je weniger ihre Umgebung von ihren Beobachtungen wissen will, um so hartnäckiger bleibt sie dran. Diese zunehmend dramatische Entwicklung erzählen die beiden Autor*innen sehr ergreifend und emotional, und auch wenn zum Ende hin die Spannung nicht ganz gehalten wird, macht das Social-Krimi-Drama “Ein dunkler Abgrund” viel Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 19.01.2022
Das Labor
Martens, Alec

Das Labor


ausgezeichnet

In einem rasanten Tempo erzählt Alec Martens seinen neuen Wissenschaftsthriller “Das Labor”. Er nimmt uns mit in die Welt der Pharmaindustrie, wo viel Geld mit Krankheiten und den dazu passenden Medikamenten oder Impfstoffen verdient werden kann. Und der Autor geht noch einen Schritt weiter und zeigt uns, welche tödlichen Viren in den Laboren dieser Welt auf die Chance zum Ausbruch warten – bekannte und noch unbekannte, natürliche und künstlich erzeugte. In den Mittelpunkt seiner Handlung stellt er gleich mehrere Figuren: Da ist die PR-Managerin Lotte Gerlach und ihr Mann Paul, und da sind die beiden Ermittler Sven Paretz und Mia, seine Ex-Kollegin. Immer wieder switcht Martens zwischen diesen Protagonisten hin und her und steigert damit die Spannung ungemein. So ist “Das Labor” ein großartig-fesselnder Wissenschafts-Action-Pharma-Thriller mit jeder Menge Hintergrundinfos, der sich mit sehr aktuellen Themen beschäftigt. F

Bewertung vom 17.01.2022
Der Chip
Theisen, Manfred

Der Chip


ausgezeichnet

Was kommt da auf uns zu – totale Überwachung oder nur optimale Lernbedingungen durch das perfekte Kommunikationsmittel? Das ist nur eine der Fragen, mit denen sich Manfred Theisen in seiner kompakten Near-Future-Dystopie “Der Chip” beschäftigt. Ganz in den Fußstapfen von “1984” und “Schöne neue Welt” zeigt er, wie technischer Fortschritt unversehens in ein allumfassendes Kontrollsystem führen kann und dass es immer wieder Menschen gibt, die bei solchen Plänen sofort mitziehen, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Niederländerin Kim, die sich gegen die völlige Vereinnahmung durch die Gruppe wehrt und auf ihrer Individualität besteht. So bietet sich der Jugend-SciFi “Der Chip” geradezu perfekt an, um in der Schule über High Tec und die Gefahren von totalitären Strukturen und lückenloser Überwachung zu diskutieren.

Bewertung vom 07.01.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


ausgezeichnet

Romy Hausmanns neuer Psychothriller “Perfect Day” hat es in sich. Es geht um innere Zerrissenheit, menschliche Abgründe und die Wahrheit hinter einer scheinbar ruhigen Oberfläche. Die Autorin switcht dabei mehrfach durch die Zeiten. So begleiten wir Anni in eine Vergangenheit, in der sie um das Verständnis von komplexen menschlichen Eigenschaften ringt. Wir sehen sie in der Gegenwart, wo sie zu beweisen versucht, dass ihr geliebter Vater unschuldig ist und ein völlig normales Leben führt. Und wir lesen ein fiktives Interview aus der nahen Zukunft, dessen Teilnehmer uns erst nach und nach klar werden. So führt uns Romy Hausmann in “Perfect Day” durch einen fantasievollen, emotional eindringlichen und zugleich tief berührenden Thriller, dessen Titel auch eine kleine Hommage an ein Stück des kürzlich verstorbenen Sängers Lou Reed ist: An der Oberfläche klar und heiter, bei genauerem Hinhören jedoch eher dunkel und abgründig.

Bewertung vom 06.01.2022
Das Chalet - Mit dem Schnee kommt der Tod
Ware, Ruth

Das Chalet - Mit dem Schnee kommt der Tod


ausgezeichnet

Ganz im Stile eines klassischen Agatha Christie-Krimis, in dem einer nach dem anderen das Zeitliche segnet, während der Mörder direkt unter den Gästen weilt, verlegt Ruth Ware ihren neuen Whodunit “Das Chalet - Mit dem Schnee kommt der Tod” in die eiskalten französischen Alpen. Aus den Perspektiven der unauffälligen Ex-Kollegin Liz und der Startup-Angestellten Erin entwickelt die Autorin ein fesselndes Szenario, in dem immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen. Wer war wann und warum zur Tatzeit an welchem Ort und wer hätte überhaupt ein Motiv für einen Mord? Von letzteren gibt es hier jede Menge, wie auch von bedrohlichem Suspense und einem gut inszenierten Spannungsbogen. So ist “Das Chalet - Mit dem Schnee kommt der Tod” wieder ein unterhaltsamer englischer Krimi - dieses Mal aus den französischen Alpen. Authentisch und großartig gegelesen von Julia Nachtmann.

Bewertung vom 27.12.2021
Never - Die letzte Entscheidung
Follett, Ken

Never - Die letzte Entscheidung


ausgezeichnet

Neun Staaten auf der Welt gelten bereits als militärische Atommächte – kann es zu einem nuklearen Krieg kommen? Diese Frage beantwortet Ken Follett in seinem ganz schön krassen Scenario “Never - Die letzte Entscheidung”. Sehr deutlich zeigt er uns, auf welch wackeligen Beinen Frieden eigentlich steht und welche kleinen oder großen Auseinandersetzungen die Verhältnisse plötzlich zum Kippen bringen können. Sein Worst-Case-Szenario wird aus Sicht der amerikanischen Präsidentin, eines hochrangigen chinesischen Sicherheitspolitikers, eines CIA-Agenten, einer amerikanischen Diplomatin und einer jungen Flüchtlingsfrau aus dem Tschad erzählt. Nach möglichen Konfliktherden muss Follet nicht lange suchen, er greift aktuelle politische Situationen auf und spinnt sie einfach weiter: Diktatoren, islamistische Terrorgruppen, Drogenkartelle können die Politik herausfordern, aber auch halsstarriges Denken, gefährliche Hardliner-Ideen und verletzte Eitelkeiten in eigentlich stabilen Staaten. So ist “Never - Die letzte Entscheidung” ein ungemein spannender Polit-Thriller und ein eindringliches Plädoyer gegen Krieg und scheinbar harmloses Säbelrasseln. Großartig gelesen von Tessa Mittelstaedt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2021
You Will Be the Death of Me
McManus, Karen M.

You Will Be the Death of Me


ausgezeichnet

Karen M. McManus spinnt mit “You will be the death of me” einen spannenden Jugendthriller. Jeweils aus der Sicht ihrer Figuren Ivy, Matteo und Cal erzählt sie eine Story über alte Freundschaften, neue Annäherungen und große Geheimnisse, in der wir immer wieder von unerwarteten Wendungen überrascht werden. Dabei nimmt sie mit genauem Blick die sehr unterschiedlichen Elternhäuser und auch das sonstige das soziale Umfeld ihrer drei Helden ins Visier. Natürlich geht es aber auch um die Liebe, um Erkenntnisse, ums Erwachsenwerden und um hochdramatische Entwicklungen. So ist “You will be the death of me” mehr als nur ein spannender Jugend-Krimi. Wunderbar gelesen von Lydia Herms und Andreas Dyszewski.

Bewertung vom 21.12.2021
Liebe deine Nachbarn wie dich selbst
Candlish, Louise

Liebe deine Nachbarn wie dich selbst


ausgezeichnet

Wer kennt das nicht: Alles könnte so schön sein im nachbarschaftlichen Verhältnis, alle halten sich an die ungeschriebenen Regeln, um den anderen nicht unnötig auf die Nerven zu gehen. Doch dann kommen neue Nachbarn, die von alledem nichts wissen wollen – und die Ruhe ist vorbei. Louise Candlishs Story handelt von genau so einer Situation und ist deshalb eigentlich kein Krimi im klassischen Sinne, sondern eher eine Art Sozial-Drama. Genüsslich entfaltet die Autorin ein alltägliches Horror-Scenario, in dem die Nerven immer stärker blank liegen und die Radikalität der frustrierten Alteingesessenen stetig wächst. Sagen wir es also so: “Liebe deine Nachbarn wie dich selbst” ist eine Sozialstudie mit viel krimineller Energie. Großartig gelesen von von Maja Maneiro.

Bewertung vom 21.12.2021
Der geheimnisvolle Mr. Hyde
Russell, Craig

Der geheimnisvolle Mr. Hyde


ausgezeichnet

In “Der geheimnisvolle Mr. Hyde” wird die Geschichte der Figur des Mr. Hyde einmal ganz anders erzählt. Denn Craig Russell berichtet von einem Mann, der unter Epilepsie und Gedächtnisverlust leidet und sich daher selbst nicht mehr ganz über den Weg trauen kann. In seinen historischen Krimi baut der Autor zudem viele spannende Themen ein, wie den damaligen Umgang mit Homosexualiltät, den Beginn der Elektrifizierung, die Entwicklung von neuen Krankheitsbildern wie Schizophrenie oder Epilepsie, den Kampf um die Unabhängigkeit Schottlands, den Zustand des englischen Empires oder die Schwierigkeiten von berufstätigen Frauen. Im Mittelpunkt steht natürlich seine Figur des Mr. Hyde, der unermüdlich versucht, den Mörder seines Arztes zu finden. So ist “Der geheimnisvolle Mr. Hyde” ein interessanter Blick in die Geschichte und zugleich ein spannender Krimi.

Bewertung vom 15.12.2021
State of Terror
Rodham Clinton, Hillary;Penny, Louise

State of Terror


ausgezeichnet

Gleich mehrere brisante Themen werden in dem spannenden Polit-Thriller der ehemaligen US-Außenministerin und ersten Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton Rodham angesprochen. Zusammen mit der kanadischen Krimiautorin Louise Penny jagt sie uns durch eine actiongeladene Story, die mit diplomatischen Winkelzügen, dubiosen Verschwörungen und jeder Menge überraschenden Wendungen aufwartet. Im Mittelpunkt steht die US-Amerikanischen Außenministerin Ellen Adams, die sich mit einer kleinen Schar an ausgesuchten Mitarbeiter*innen und Familienmitgliedern in ernsten diplomatischen Verwicklungen bewähren muss. Manches klingt etwas fantastisch, aber “State of Terror” ist ungemein spannend und sehr unterhaltsam geschrieben – auch weil Louise Pennys Kommissar Armand Gamache hier einen kleinen Comeo-Auftritt hat. Hoffen wir also, dass die fruchtbare Zusammenarbeit von Hillary Clinton Rodham und Louise Penny bald eine Fortsetzung hat.