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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 628 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2023
30 Tage Dunkelheit
Madsen, Jenny Lund

30 Tage Dunkelheit


sehr gut

Gute, ungewöhnliche Idee;
Mir hat die Idee mit dem „Krimi schreiben in 30 Tagen“ sehr gut gefallen. Sie ist witzig und wird glaubhaft umgesetzt. Die Story ist ungewöhnlich und hebt sich dadurch von der Masse der nordischen Krimis ab. Im Prinzip gibt es zwei Erzählwelten. Zum einen die ahnungslose Autorin Hannah, die in einen echten Mordfall stolpert und versucht, in dem Fall zu ermitteln. Zum anderen ihr Krimi, den sie parallel schreibt und der sich aus den Erlebnissen speist. Die Charaktere fand ich alle sehr gut getroffen und liebevoll beschrieben. Es gibt viele Geheimnisse, die sich erst nach und nach offenbaren und am Ende durchaus nachvollziehbar und glaubhaft sind. Der raue Charme Islands im Herbst / Winter wird gut vermittelt und ich konnte mir das Setting sehr gut vorstellen. Einen Abzug mache ich für die eher mäßige Spannung, die etwas darunter leidet, dass Hannah ihre Ermittlungen ziemlich erratisch und dilettantisch führt und dadurch die Handlung ziellos wirkt. Für meinen Geschmack hätte sie sich schneller entwickeln können. Auf jeden Fall ein interessanter Krimi.

Bewertung vom 18.04.2023
Sieben Männer später
Vine, Lucy

Sieben Männer später


ausgezeichnet

Intelligent und gekonnt gemacht;
Die Buchidee hatte mich sofort angesprochen. Wer denkt nicht manchmal über ”Was wäre wenn?” nach? Esthers Reise in die Vergangenheit zu ihren Ex-Freunden wird gekonnt erzählt. Die Gegenwart wird abwechselnd zu den Rückblenden zum jeweiligen Beginn und Ende ihrer sieben Beziehungen geschildert. Diese Zeitsprünge sind gut gemacht und machen das Buch spannend und abwechslungsreich. Die Erzählperspektive bleibt immer die Esthers und ich fand ihre Beziehungen zu den ganz unterschiedlichen Ex` intelligent und glaubhaft geschildert. Die Charaktere werden gut getroffen. Die Geschichte bietet die ein oder andere Überraschung und unerwartete Wendung und am Ende werden alle losen Enden miteinander verknüpft. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch nie schmalzig wird und sich auch selber ein bisschen auf die Schippe nimmt. Das Ende ist ebenfalls gelungen und hat mich zufrieden zurückgelassen. Besser geht´s nicht.

Bewertung vom 18.04.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


ausgezeichnet

Bücher verbinden Menschen – Sehr empfehlenswert!
Dieses Buch ist eine tolle Geschichte über die Kraft der Phantasie und wie Bücher doch Menschen verbinden können. Ich konnte mich gut in die junge Takako hineinversetzen, die sich nach einer Trennung von ihrem Arbeitskollegen zu ihrem Onkel in die Buchhandlung rettet. Langsam beginnt sie, Bücher und das Lesen liebzugewinnen und öffnet sich wieder für neue Begegnungen und Erfahrungen. Die Personen, die im Buchladen verkehren sind ein bisschen eigenwillig, die Charaktere werden sehr gut getroffen und wirken dadurch realistisch. Die Bücherwürmer werden gerne unterschätzt und verfügen dennoch über reiche praktische Erfahrungen. Takakos eigene Geschichte finde ich gut beschrieben und das Buch ist rundherum gelungen. Nicht nur für Bücherliebhaber absolut empfehlenswert! Eine kleine Anregung: eine Erklärung der japanischen Anreden, die den Namen hinzugefügt werden, wäre hilfreich gewesen. Über das Internet konnte ich mir dann schnell Klarheit verschaffen.

Bewertung vom 18.04.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


ausgezeichnet

Deprimierend und optimistisch zugleich;
Zu allererst ist mir die eigenwillige Sprache und unkonventionell dargestellte direkte Rede aufgefallen. Ich habe mich schnell daran gewöhnt und fand diesen Stil sehr passend. Die Charaktere sind sehr gut getroffen, psychologisch ausgefeilt und nachvollziehbar. Vor allem in ihrer Verletzlichkeit sind sie sehr gut dargestellt. Die Handlung empfand ich als sehr eindringlich und glaubhaft. Obwohl es viele traurige Momente hat, empfand ich das Buch als sehr hoffnungsvoll und optimistisch, da es Tilda schafft, sich aus ihrem wahnsinnigen Alltag zu befreien und die kleine Schwester zu stärken und zu unterstützen. Hoffentlich gibt es eine Fortsetzung, die Figuren sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich gerne mehr von ihnen lesen würde. Für mich eine absolute Leseempfehlung und ein toller und sensibler Debütroman!!!

Bewertung vom 13.04.2023
Der König von Tiers
Dark, Simone

Der König von Tiers


gut

Gute Basis ;
Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt und die ersten drei haben mir recht gut gefallen. Für mich waren die beiden Ermittler neu und ich fand beide sehr sympathisch. Carmelas charmanter Akzent und die Südtiroler Ortsnamen haben mich direkt in den Urlaub versetzt. Die Aufteilung und Länge der Kapitel mit den jeweiligen Interviewpartnern als Überschrift fand ich gut strukturiert. Der Fall ist interessant und beschäftigt sich mit einigen lokalen Sagen und Mythen. Das Buch beschränkt sich auf das Wesentliche und ist sehr kurz und die Ideen sind sehr knapp umgesetzt. Es hätte etwas ausführlicher sein dürfen mit etwas mehr Substanz, da es der interessante Stoff hergäbe. Das letzte Viertel mit der Auflösung erschien mir leider zu unrealistisch, weshalb ich noch einmal einen Stern abgezogen habe. Daher trotz der guten Basis und des angenehm Schreibstils insgesamt drei Sterne.

Bewertung vom 13.04.2023
Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
Ludwig, Stephan

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller


ausgezeichnet

Extrem skurril und unterhaltsam;
Für mich war es das erste Buch dieses Autors und daher war ich vollkommen unvoreingenommen. Obwohl der Klappentext schon einiges verrät, war ich mir über das Genre dieses Buches nicht ganz im Klaren. Es ist ein bisschen Krimi wider Willen und sehr unterhaltsam. Die Person des netten, gediegenen Herrn Heinlein wird hervorragend beschrieben und er macht im Laufe des Buches die ein oder andere Veränderung durch und muss auf Entwicklungen in seinem Umfeld reagieren. Das Geschehen wird mit viel Ironie und Humor geschildert, driftet aber nie in den Klamauk ab. Der Schreibstil ist hervorragend und ich habe das Buch an einem Tag gelesen, weil ich einfach wissen wollte, wie es weitergeht. Es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, das am Ende die ein oder andere Überraschung zu bieten hat. Dennoch war das Ende irgendwie zufriedenstellend und ich würde gerne noch mehr über den netten Herrn Heinlein lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2023
A Truth for a Truth
Wyer, Carol

A Truth for a Truth


gut

Eigenwilliger Fortsetzungsfall;
Von der Autorin habe ich bereits einige Bücher aus anderen Krimireihen gelesen und auch dieses ist vom Schreibstil ausgefeilt und lässt sich gut lesen. Die Story ist gekonnt aufgebaut und ist in sich logisch. Es ist sehr ungewöhnlich, dass der Täter gegen sich selbst ermittelt, das wirft eine Menge ungewöhnlicher und interessanter Probleme auf. Aus der Reihe mit Kate Young habe ich noch kein Buch gelesen und ich muß leider sagen, dass ich den Einstieg in Band vier sehr schwierig fand. Zum einen knüpft er an sehr viele Dinge aus vorherigen Bänden an, die zwar erklärt werden, aber trotzdem undurchsichtig bleiben. Zum anderen ist Kate Young eine eigenwillige Figur, die als einsamer Wolf auf Kreuzzug gegen Korruption ist und die außerdem mit Toten Zwiegespräche führt, was mir in dieser Häufigkeit einfach zu viel war. Sie will Gerechtigkeit bzw. Rache für die Ermordung ihres Ehemannes und ist dabei sehr verbissen und handelt nicht immer nachvollziehbar. Formell ist es ein guter Krimi, aber er macht sicher mehr Spaß, wenn man die Bände eins bis drei kennt und die Hauptfigur mag, was bei mir leider nicht der Fall war.

Bewertung vom 08.04.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Perfekter Cold Case-Krimi;
Anfangs habe ich mit dem Vornamen Janosch etwas gefremdelt, da ich damit eher kindliche Assoziationen habe und keinen kompetenten Polizisten. Aber dann hat sich Janosch Janssen als sehr sympathisch und umsichtig herausgestellt. Der Fall hat mir sehr gut gefallen, es ist ein toller Cold Case mit vielen Verwicklungen. Die kleinteilige Aufklärung ist glaubhaft und gelungen. Auch das Ausmaß Janoschs eigener Ermittlungen ist passend. Für mich wird die Balance zwischen Alleingängen durch Eigeninteresse und offiziellen Aktivitäten sehr gut gehalten - nicht zu viel und nicht zu wenig. Der Schreibstil ist einwandfrei, ich habe das Buch in einem Rutsch flüssig durchgelesen. Für mich ein perfekter Cold Case, immer spannend und mit viel Liebe zur Rhön geschildert mit dem genau richtigen Maß an Naturbeschreibungen. Hoffentlich wird es weitere Fälle für Janosch Janssen geben!

Bewertung vom 08.04.2023
Schwein allein
Hilbert, Jörg

Schwein allein


ausgezeichnet

Man ist nie so allein, wie man denkt!;
Dieses Buch ist wirklich süß und zauberhaft, obwohl es mit dem einsamen Schwein traurig beginnt. Die Zeichnungen sind sehr schön und auf das Wesentliche reduziert und enthalten dadurch besonders viel Kraft und Eindringlichkeit. Auch die Farbwahl in vielen Pastelltönen passt sehr gut zum einsamen und traurigen Schwein. Der Haupttext wiederholt sich immer wieder und wird auf jeder Doppelseite durch weitere Sätze ergänzt. Ich kann mir vorstellen, dass dies für Kinder besonders geeignet ist und sich gut merken lässt, so dass sie Lust zum Mitsprechen bekommen. Deshalb wären vielleicht sogar noch mehr neue Wörter zum Spracherwerb möglich gewesen. Die Reime sind wirklich schön und poetisch, trotzdem kindgerecht. Aber auch für Erwachsene macht dieses Buch Sinn. Denn die Moral ist, dass man nie so allein ist, wie man sich vielleicht fühlt und so ist dieses Bilderbuch ein toller Mutmacher!

Bewertung vom 03.04.2023
Suzukis Rache
Isaka, Kotaro

Suzukis Rache


sehr gut

Spannender Profikillerkrieg;
Der Autor von „Bullet Train“ bleibt seinem Motiv der Profikiller treu. Auch der Schreibstil hat mich mit seinem unterschwelligen Humor an „Bullet Train“ erinnert, ohne dass mir beim Lesen schon bewusst war, dass es derselbe Autor ist. Suzuki will sich für den Tod seiner Frau rächen und damit taucht ein bekanntes Motiv auf, die Handlung ist aber vollkommen anders. Die Geschichte wird aus der Perspektive Suzukis und der verschiedener Profikiller geschildert, was gut gemacht ist, da sie unterschiedlichste Probleme haben und doch alle im gleichen Boot sitzen. Die Jobzufriedenheit ist mäßig und jeder verfolgt seine eigenen Interessen. Die Geschichte ist spannend und gut erzählt und ich hatte wirklich ein Lesevergnügen, so wie man es sich wünscht. Ich war immer traurig, wenn ich pausieren musste und hätte es am liebsten in einem Rutsch gelesen. Trotzdem ziehe ich einen Stern ab, da es etwas schwächer ist als „Bullet Train“ und doch einige Ähnlichkeiten hat.