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hundeliebhaber

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Insgesamt 392 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


sehr gut

Ich habe den ersten Teil des Donnerstagsmordclubs noch nicht gelesen, aber hatte keine Probleme, mich bei den Figuren zurechtzufinden. Die vier Renter*innen Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim haben es mit der Drogenszene, der New Yorker Mafia und der MI5 zu tun und machen sich auf die gefährliche Suche nach wertvollen Diamanten. Auslöser ist ein Brief, den Elizabeth von einem vermeintlich Verstorbenen Bekannten bekommt und bei ihr Alarmglocken klingeln lässt.

Richard Osman verbindet schrullige Seiten der vier Figuren mit schwarzem, britischem Humor und baut dennoch kontinuierlich spannend auf. Bei einigen Dialogen musste ich schmunzeln, andere Szenen waren einfach absurd und ich habe permanent gerätselt, was wohl hinter den Ermittlungen des Donnerstagsmordclubs steckt bzw. wer der eigentliche Übeltäter ist, den es zu überlisten und zu stellen gilt.
Die Tagebucheinträge und Perspektivwechsel ermöglichen einen guten Lesefluss und offenbaren Einblicke in die Vergangenheit - vor allem in die von Elizabeth.

Wer die Verbindung von ein wenig schrulligen Figuren, britischem Humor und Krimi mag, ist hier gut bedient!

Bewertung vom 17.04.2022
Ostseekreuz / Pia Korittki Bd.17
Almstädt, Eva

Ostseekreuz / Pia Korittki Bd.17


ausgezeichnet

Im Vorgängerband wurde Pia Korittki vom Mörder Albrecht Lohse entführt, gefangen gehalten und fast vergewaltigt - zumindest geht das so aus der Einführung heraus. Während ihr Kollege Marten sich auf die Jagd nach dem untergetauchten Lohse macht, begibt sich Pia nach einem Zusammenbruch bei der Arbeit in das Koster Naumar, um sich von ihrer posttraumatischen Belastungsstörung zu erholen. Kurz nach ihrer Ankunft findet der Novize einen toten Mönch in der Kirchenbank. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dessen Tod um Fremdverschulden handelt und die Ermittlungen beginnen.

Da Pia Korittki auch in ihrer Freizeit nicht aus ihrer Haut kann, ermittelt sie undercover mit und hört sich bei den skurrilen Gästen und den anderen Mönchen um, sammelt Hinweise und kommt dem Mörder langsam auf die Spur - während ein Kreuz und weitere Leichen im Kloster auftauchen.

Wie von Eva Almstädt aus anderen Teilen der Reihe nicht anders gewöhnt werden hier wieder Pias Privatleben und der aktuelle Fall ausgewogen miteinander verstrickt und die bekannten Figuren entwickeln sich weiter. Ihr Schreibstil ist flüssig, bildhaft und schafft so eine gute Vorstellung der Gäste des Klosters, der Mönche sowie der schaurigen Atmosphäre. Dabei legt sie diverse Spuren und Fährten aus, sodass ich durchgehend mitgerätselt und Hypothesen aufgestellt habe.
Das Finale ist wieder sehr spannend und die Auflösung lässt keine Fragen offen.
Ich hoffe, es wird einen 18. Fall für Pia Korittki geben!

Bewertung vom 09.04.2022
Ende in Sicht
Rönne, Ronja von

Ende in Sicht


ausgezeichnet

Hella ist 69 Jahre alt und in ihrem altersschwachen Passat auf dem Weg in die Schweiz - und zwar auf ihrem letzten Weg, denn sie möchte dort in einem Krankenhaus sterben. Auf der Autobahn plumpst ihr Juli, 15 Jahre alt und von Panikattacken geplagt, auf die Motorhaube. Sie wollte sich von der Autobahnbrücke stürzen und ist wider Erwarten nur leicht verletzt. Auf dem Weg ins nächstgelegene Krankenhaus steigt Juli zu Hella ins Auto und begibt sich mit ihr auf eine längere Reise als nur bis zum nächsten Krankenhaus.

Ronja von Rönne thematisiert unter anderem Suizid, Sinnhaftigkeit im Leben, das Altern und Angstzustände. Darauf legt sie einen recht schrägen Blick, macht in "Ende in Sicht" ihren sarkastischen Humor deutlich spürbar und hält den Lesenden das ein oder andere Mal die Absurdität des Lebens, der Redewendungen und vermeintlich typischer Verhaltensweisen vor Augen.
Wer einen leicht schrägen Humor und einen sarkastisch-differnezierenden Blick hat, wird hier sicherlich gut unterhalten und kann trotzdem sehr gut über das Leben, den Tod und die Freundschaft nachdenken. Wer sich ausschließlich ernsthaft, ohne Ironie und Witz mit diesen Themen auseinandersetzen möchte, sollte von Ronja von Rönne lieber die Finger lassen. Mir gefällt ihr Blick auf die Welt!

Bewertung vom 20.03.2022
Strandkorbzauber
Merburg, Marie

Strandkorbzauber


ausgezeichnet

Jahre nach ihrem überstürzten Aufbruch aus ihrem Heimatdorf Liebwitz kehrt die Künstlerin Hannah dorthin zurück, um Bilder für das neue Standesamt zu malen. Während sie in Berlin nur einen kurzen Erfolg mit ihren grauen Bildern hatte, erhofft sie sich nun mehr Erfolg und ein wenig Aufschwung.
In Liebwitz trifft sie sehr schnell wieder auf Finn - ihre Jugendliebe, die sie am 10. Jahrestag ohne nachvollziehbaren Grund und aus heiterem Himmel verlassen hat. Hannah hat noch immer Gefühle von Finn und kann bis heute nicht verstehen, weshalb er sich getrennt hat.
Auch das Verhältnis zu ihrer Familie ist eher abgekühlt und distanziert. Wähend ihrer Zeit in Berlin hat sich im scheinbar so festgesessenen Liebwitz doch einiges verändert.

Die anderen Bücher der Rügen-Reihe von Marie Merburg kenne ich nicht. Sowohl der flüssige Schreibstil als auch die ausführliche und anschauliche Darstellung von Hannah und Finn sowie sämtlicher Nebenfiguren haben mir sehr gefallen. Einerseits war mir klar, dass zwischen Hannah und Finn definitiv noch Gefühle da sind und einige emotionale, romantische Szenen folgen werden. Der Ausgang und der Weg dorthin inklusive sämlticher familiärer und dörflicher Konflikte haben dennoch für Abwechslung, humorvolle Momente und viel Emotionalität gesorgt.

Ein schöner Roman über die Liebe, der sich sicherlich hervorragend am Strand lesen lässt!

Bewertung vom 06.03.2022
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


ausgezeichnet

Heather Evans kann sich nicht vorstellen, weshalb sich ihre Mutter umgebracht haben soll. Als sie in ihrem Nachlass einen Stapel Briefe von einem Serienkiller findet, der Frauen brutal ermordet hat und seit 20 Jahren in einer Haftanstalt sitzt, fragt sie sich, was sie über ihre Mutter alles nicht wusste. Michael Reave hat den Frauen das Herz herausgerissen und an der Stelle Blumen hinterlassen. Nun taucht neben merkwürdigen Botschaften im Haus von Heathers Mutter eine weitere Frauenleiche auf, die dem damaligen Modus Operandi gleicht. Detective Ben Parker schlägt Heather vor, Gespräche mit Michael zu suchen. Er hofft, Informationen über die neuen Morde zu bekommen, Heather möchte mehr über ihre Mutter erfahren.

Jen Williams hat mich mit "Der Herzgräber" vollkommen in ihren Bann gezogen, sodass ich mit Heather mitgerätselt, Hypothesen zu Michael und den Morden aufgestellt und kontinuierlich Verbindungen gesucht habe. Neben dem spannenden Plot überzeugte mich die Autorin mit ihren charakterstarken Figuren und überraschenden Wendungen. Der Schreibstil war durchgehend flüssig und die wechselnden Erzählperspektiven hielten die Spannung aufrecht.
Ein spannender Thriller mit schaurigen Momenten!

Bewertung vom 28.02.2022
Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6
Holbe, Daniel;Tomasson, Ben

Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6


ausgezeichnet

Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach ermitteln zusammen in mehreren Mordfällen rund um die Atom-Müll-Endlager-Frage: Eine große Rolle spielt dabei vor allem der Widerstand und eine Protestaktion gegen Atommüll-Transporte in Hessen. Als während solch einer Aktion ein alter VW-Bus explodiert, der Ralph Angersbachs Vater gehört haben soll, hat er Angst, selbst involviert zu sein und jemanden gegen sich zu haben. Doch die verkohlte Leiche auf dem Fahrersitz bleibt nicht die erste Leiche, deren Tod das Ermittlerteam aufklären muss.

Für mich war "Strahlentod" der erste Fall mit Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach und gleichzeitig auch mein erstes Buch von Daniel Holbe. Die Themenwahl fand ich sehr zeitgemäß und die Entwicklung realistisch und nachvollziehbar geschildert. Neben dem flüssigen Schreibstil und wechselnden Erzählperspektiven überzeugten mich auch die Geschehnisse privater Natur, das Ermittlungstempo und die Portionen der Offenbarung über die Morde. Der Spannungsbogen war konstant straff und die ein oder andere Wendung habe ich so nicht kommen sehen.
Ein spannender Kriminalroman mit außergewöhnlicher Thematik!

Bewertung vom 27.02.2022
HOME - Haus der bösen Schatten
Sager, Riley

HOME - Haus der bösen Schatten


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Maggie das Haus, aus dem sie 25 Jahre zuvor mitten in der Nacht Hals über Kopf geflohen sind. Baneberry Hall ist für die schrecklichen Taten, die in 100 Jahren dort geschehen sind, bekannt und es heißt, dass es darin spukt. Maggies Vater hat über die bösen Schatten und Geister von Baneberry Hall ein Buch veröffentlicht, das zum Erfolg wurde. Nun macht sich Maggie auf die Suche nach den Spuren des Hauses und nach der Wahrheit, weshalb sie damals so fluchtartig weggezogen sind. Dabei muss sie sich auch der Frage stellen, was es mit den Geistern und ihren Ängsten auf sich hat.

Riley Sager hat mich mit "home - Haus der bösen Schatten" beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich beim Lesen gruseln werde und die Lektüre lieber auf Tagesstunden verschieben werde. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die wechselnde Erzählperspektive aus Maggies Sicht und der des Vaters auf verschiedenen Zeitebenen ist fesselnd und offenbart Stück für Stück die Geschichte und die Erlebnisse in Baneburry Hall. Dabei verleiht Sager sowohl den Figuren als auch dem Schauplatz Tiefe und ich war mir bis kurz vorm Schluss tatsächlich nicht sicher, ob es sich um Geister und paranormale Aktivitäten handelt oder etwas anderes hinter den Geräuschen, dem selbständigen Lichtschalter und den Kindeserinnerungen von Maggie steckte.

Der Schluss war überraschend, die Auflösung plausibel und der Thriller ein absolut spannendes Leseerlebnis. Klare Empfehlung für alle, die sich ein bisschen gruseln wollen!

Bewertung vom 21.02.2022
Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1
Fowler, Aisling

Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1


sehr gut

Das Mädchen Zwölf hat ihre Familie auf tragische Art und Weise verloren und wird nun im Jagdbund zum Jagdling ausgebildet, um gegen die Dunkelheit zu kämpfen. Um sich ganz auf den Kampf konzentrieren zu können, mussten die Jagdlinge ihre Bindungen und Namen hinter sich lassen und werden nur noch als Zahlen benannt. Als der Jagdling Sieben entführt wird, ergreift Zwölf die Initiative und macht sich mit ihren Gefährten auf den Weg, um sie zu retten.

Aisling Fowler hat eine interessante Welt geschaffen, in der die Figuren in der Düsternis, die voller Gefahren steckt, überleben und gegen Clans und Monster kämpfen muss. Nicht nur Zwölf muss über sich hinauswachsen, auch die Leser*innen erwarten immer wieder überraschende Twists, die nicht unbedingt vorhersehbar waren.

Da es sich um einen Jugendfantasyroman handelt, ist der Schreibstil recht einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen. Auch wenn die Zielgruppe Jugendliche sind, hatte auch ich als Erwachsene meine Freude an der Geschichte und fieberte mit den Jagdlingen mit. Untermauert war diese mit einem konstanten Spannungsspiegel, sodass ich das Buch neugierig bis zum Schluss las.

Ein gelungener Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe!

Bewertung vom 20.02.2022
Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


ausgezeichnet

Mit "Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen sollest" schaffen Thomas Kehl und Mona Linke ein solides Grundlagenwerk, das wesentliche Züge des Finanzwesens erklärt und Einsteiger*innen eingen guten Überlbick über die Themen Geldanlage, Rendite und Altersvorsorge gibt. Dabei liegt der Schwerpunkt vor allem auf ETFs und Aktien, wobei auch erklärt wird, welche Versicherungen und Kapitalanlagen sinnvoll sind.
Die Gestaltung ist sinnvoll und übersichtlich, der Schreibstil ist recht einfach und dennoch interesseweckend gehalten, wobei die Zusammenhänge leicht verständlich, in den Kontext eingebettet, und nachvollziehbar erklärt werden. Auch um nochmal Stellen nachzulesen, eignet sich das Buch sehr gut.
Wer sich noch nicht intensiv mit dem Finanzwesen und Geldanlagen auseinandergesetzt hat, kann hier sicherlich viel mitnehmen, für andere, die bereits Vorwissen haben, kann es eine gute Auffrischung und Bestätigung sein.

Bewertung vom 14.02.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

Ann wird der Boden unter den Füßen weggezogen: Ihr Vater, der renommierte Philosophieprofessor Walter Lesniak, wird verhaftet und beschuldigt, der seit 14 Jahren gesuchte Schleifenmörder zu sein. Dieser entführte und ermordete kleine Mädchen und führte die Polizei mittels roter Schleifchen zu den Tatorten.
Ann ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt und ermittelt auf eigene Faust, um dies auch der Öffentlichkeit zu beweisen.

Für mich war "Perfect Day" das erste Buch von Romy Hausmann und ich musste mich zunächst in ihrem Schreibstil zurechtfinden. Sie schreibt flüssig und hat recht kantige Charaktere geformt, dennoch hat sie etwas Eigenwilliges an sich. Erzählt wird auf verschiedenen Zeitebenen: im Jahr 2017, in dem Ann Kontakt zu diversen Menschen aufsucht, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen; im Jahr 2021, in dem der tatsächliche Mörder interviewt wird, und aus Anns Tagebüchern, in denen sie Gefühlsregungen aus kindlicher sicht beschreibt.

Überzeugen konnten mich die überraschenden Wendungen, die vielen kleinen Details und Offenbarungen über psychische Erkrankungen, den persönlichen Umgang mit Verdacht, Tod und Schuld sowie der Spannungsbogen, der zu fast jedem Zeitpunkt straff gespannt ist. Leider fand ich die Auflösung etwas ernüchternd, da sie für mich als Erklärung für all das Geschehen irgendwie zu wenig war.

Trotz des in meinen Augen sehr konstruierten Endes ein spannender Thriller, der eine Leseempfehlung verdient!