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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2018
Warum sind wir eigentlich noch nicht tot?
Ben-Barak, Idan

Warum sind wir eigentlich noch nicht tot?


gut

Alles Wissenswerte über das Immunsystem

Voraussetzung für ein gesundes Leben ist ein intaktes Immunsystem. Wer wissen möchte, woher das Immunsystem kommt, wie es aufgebaut ist und wie es uns gesund hält, der hat mit diesem Buch große Freude. Denn dieses Sachbuch fasst alle wichtigen Elemente des Themas Immunsystem auf verständliche Art und Weise zusammen. Für einen Laien sind es mit Sicherheit viel zu viele Fachbegriffe und vor allem Abkürzungen. Allerdings werden diese wunderbar erklärt. Am Ende des Buches gibt es auch noch ein Glossar, welches viele Begriffe noch einmal extra erklärt. Dennoch erschlägt dieses Buch einen mit Wissen, wenn man noch nie etwas von all dem gehört hat, wird man regelrecht erschlagen. Daher empfiehlt es sich dieses Buch nur kapitelweise zu lesen. Mir hat an diesem Buch etwas das Anschauliche gefehlt. Vielleicht ein paar Beispiele von Krankheitsfälle oder so. Einfach etwas, das man sich besser vorstellen kann als Zellen, die man nicht sieht.
Thematisiert wird unter anderem, wie sich das Immunsystem weiterentwickelt hat. Es geht nicht nur um das Immunstystem des Menschen, sondern es wird auf alle Lesewesen eingegangen. Auch die Forschung der Immunologie wird thematisiert.
Das Cover lies mich ein unterhaltendes Sachbuch erwarten. Auch im Klappentext ist von Humor die Rede. Mir ist dieser im Buch allerdings nicht begegnet. Teilweise kam es zu erzwungen Aussagen, die wohl Humor darstellen sollten. Leider trafen diese aber nicht meine Art von Humor. Daraus ergibt sich auch meine Meinung zum Schreibstil. Es war verständlich, aber eher sehr nüchtern und trocken. Eben wie ein normales Sachbuch. Ich hatte eher etwas Richtung „Darm mit Charme“ erwartet.
Da mich dieses Buch nicht unterhalten konnte, es aber das Thema gut überbringt und sehr informativ ist vergebe ich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 19.08.2018
Wie ich fälschte, log und Gutes tat
Klupp, Thomas

Wie ich fälschte, log und Gutes tat


gut

Anders, interessant, besonders

Der 15-jährige Benedikt Jäger lässt den Leser für drei Monate an seinem Leben und seinen Gedanken teilhaben. Der Roman wirkt wie ein Tagebuch. Auf sehr rasante Art und Weise berichtet er dem Leser was er tut und was er denkt. Benedikt ist ein hervorragender Tennisspieler. Allerdings lassen seine schulischen Leistungen zu wünschen übrig. Seine Eltern wissen davon nichts. Denn sie bekommen immer nur Einsen und Zweien vom ihm vorgelegt. Für das Fälschen der Klassenarbeiten und Zeugnisse nimmt sich Benedikt sehr viel Zeit – die er auch einfach zum Lernen nutzen könnte. Schnell merkt er, dass dieses Fälschen und Lügen sein gesamtes Handeln und Denken bestimmt und das er nie mehr daraus rauskommt. Benedikt wächst als Zögling der oberen Schicht auf. Sein Vater ist Oberarzt und so gut wie nie zu Hause. Seine Mutter ist dafür immer zu Hause und kümmert sich um die Belustigung der Gesellschaft, in dem sie die Damen vom LionsClub zum Kaffee einlädt und ihren Wunderknaben vorführt. Doch dieser ist in Wirklichkeit kein Wunderknabe, sondern eher ein drogenkonsumierender Lügner mit schlechten Noten. Doch Benedikt kann das mit dem Lügen sehr gut. Scheint er von seiner Mutter geerbt zu haben und diese von ihrer.
Es ist durchaus lustig und unterhaltend Benedikt bei seinen Lügen zu begleiten und zu bestaunen, wie er sich immer wieder selbst rettet. Allerding blieb der tiefere Sinn dieses Buches mir verborgen. Ich frage mich mehrmals wozu es dieses Buch gibt?! Dennoch war es eben ganz nett zu lesen.
Der Schreibstil ist wie erwähnt sehr rasant und so flüssig zu lesen. Da es aus der Sicht eines 15-jährigen geschrieben ist, der den Leser direkt anspricht, ist der Roman eher in Umgangs- und teilweise Jugendsprache gehalten. Dadurch wirkte alles auch recht authentisch.
Die Charaktere bleiben mir recht fremd. Einzig Benedikts enge Freunde Vince und Prechtl kommen ab und zu zu Wort und Benedikts Mutter. Diese ist wohl noch die Einzige mit einer Geschichte. Die Anderen wirken sehr leer.

Bei der Gesamtbewertung bin ich sehr hin- und hergerissen. Einerseits frage ich mich was dieses Buch soll, wie man auf die Idee kommt, so etwas überhaupt zu schreiben, auf der anderen Seite wurde ich tatsächlich unterhalten, deshalb vergebe ich letztendlich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.08.2018
Neuntöter / Emma Carow Bd.1
Hansen, Ule

Neuntöter / Emma Carow Bd.1


schlecht

Überhaupt nicht mein Fall

In Berlin werden drei Leichen gefunden. Sie hängen an einem Baugerüst am Leipziger Platz, eingewickelt in Panzertape. Fallanalytikerin Emma Carow soll den Ermittlern ein Profil für den Täter liefern.

Mir hat dieser Thriller gar nicht gefallen. Ich kam überhaupt nicht in die Geschichte rein und habe immer wieder ganze Blöcke an Seiten übersprungen. Spannung baute sich bei mir gar nicht auf. Und die Hauptprotagonistin, die Fallanalytikerin Emma Carow war mir sehr unsympathisch und ging mir ziemlich auf die Nerven. Sie hängt noch vollkommen in einer Vergewaltigung drin, die Jahre her ist. Sie kann scheinbar keinen klaren Gedanken fassen und es vergeht kein Tag an dem sie nicht an dieses Trauma erinnert wird. Da frage ich mich, was sie in ihrem Job macht. Eine Therapie wäre wohl angebrachter. Es heißt sie kann sich hervorragend in Täter hineinversetzen, das Gefühl hatte ich leider nicht.
Die Handlung dieses Thrillers ist ok. Die Umsetzung hängt etwas. Vor allem der Schreibstil war nicht meins. Meist wirkt es recht kühl. Vor allem von Emmas Seite her. Aber auch sonst bleibt einem das Geschriebene sehr fern. Teilweise war es mir zu sprunghaft und ausschweifend. Häufig hat sich Emma Carow ihre eigenen Gedanken zu der Handlung gemacht. Allerdings erfährt der Leser meist erst etwas später, dass das nur in Emmas Kopf passiert ist. Was das sollte weiß ich nicht.
Dann endet das Buch auch noch mit einem Cliffhanger. Das mag ich ja gar nicht. Naja ich habe mir den zweiten Teil gleichzeitig mit dem ersten aus der Bücherei geholt. Also geht es gleich weiter.

Da ich bis zum Schluss nicht in dieses Buch hineingefunden habe und ich froh war, als es endlich vorbei war, kann ich leider nur einen von fünf Sternen vergeben. Teil zwei liegt hier, vielleicht ist der besser.

Bewertung vom 15.08.2018
Ein Keim kommt selten allein
Egert, Markus;Thadeusz, Frank

Ein Keim kommt selten allein


gut

Gute Keime, böse Keime

Wer schon immer etwas über unsere unsichtbaren Mitbewohner wissen wollte ist hier richtig. Professor Dr. Markus Egert ist Mikrobiologe und beschäftigt sich mit dem Thema Haushaltshygiene. In diesem Buch erläutert er auf sehr verständliche, anschauliche und humorvolle Art und Weise, welchen Keimen wir wann und wo und in welcher Menge im Alltag ausgesetzt sind. Zum Beispiel enthält ein Küchenschwamm viel mehr Keime, als die Toilettenschüssel. Erschreckend mehr.
Der Schreibstil ist super. Er ist angenehm und zügig zu lesen und durch eine gewisse Prise an Humor, wirkt das Thema auch nicht zu grausig. Denn jeder Mensch beherbergt ungefähr einen halben Kilo Bakterien.
Für Keimneulinge und absolute Laien ist dieses Buch sicherlich aufregend. Für Jemanden, der sich schon mit den Themen Bakterien und Viren beschäftigt hat, fehlt es dann etwas an Tiefgang. Viel über den Aufbau und die Verhaltensweisen von Bakterien und Viren erfährt man nicht. Es ist eher ein Ratgeber, wie man sich vor ungewolltem Keimüberfall schützen kann.

Gefallen hat mir, dass Keime nicht als ausschließlich schlecht dargestellt wurden, sondern das mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass es durchaus auch nützliche und überlebenswichtige Keime in und an uns gibt.

Was mir gefehlt hat waren echten Aufnahmen von Keimen. Es gab nur ein paar Comic-Zeichnungen. Zumindest ein, zwei mikroskopische Aufnahmen wären schön gewesen, so dass auch mal ein Laie, ein Bakterium zu Gesicht bekommt.
Gestört hat mich, dass einige Passagen und Sätze immer wieder wiederholt wurden. Wenn man das Buch am Stück liest, ist das nicht nötig. Allerdings ist es so natürlich praktisch, falls man nur einzelne Kapitel liest.

Hilfreich waren die Informationskästen, die es immer mal wieder am Ende eines Kapitels gab und in welchen die Kernaussagen des Kapitels widergegeben wurden. Zum Beispiel, wie man sich im ÖPNV vor Keimen schützen kann.

Ich habe auch diesem Buch einige neue Informationen/Details mitgenommen, aber im Großen und Ganzen war mir das Geschriebene schon bekannt. Ich hatte mir mehr neue Informationen gewünscht, deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 14.08.2018
Windows 10 Schritt für Schritt erklärt
Hähnle, Jörg

Windows 10 Schritt für Schritt erklärt


ausgezeichnet

Super Hilfe um Windows 10 zu verstehen

Notgedrungen musste ich nun doch von Windows7 auf Windows10 umsteigen. Ich habe mich immer gewehrt, weil ich es so komisch und unübersichtlich fand. Tatsächlich muss ich mir jetzt eingestehen, dass es nach einer kurzen Einarbeitung und Eingewöhnung eigentlich ganz schlüssig aufgebaut ist. Dieses Buch hat sehr viel dazu beigetragen, dass ich von Anfang an einen Überblick hatte und wirklich Schritt für Schritt durch die Installation und später durch die Personalisierung geführt wurde.
Sehr gefallen hat mir, dass dieses Buch nicht bei Adam und Eva anfängt, sondern voraussetzt, dass man mit Computer schon zu tun hatte und auch schon mit älteren Windows-Versionen vertraut ist.
Das Buch ist in unterschiedliche Kapitel eingeteilt (z.B. Erste Schritte/Großübersicht, Programme (sogenannte Apps), Dateiverwaltung, Internet, Email, Bilder/Musik/Video, Netzwerke, Wartung). Diese Kapitel haben jeweils einen in einer anderen Farbe gefärbten Rand, so kann man schon durch schnelles Durchblättern die Kapitel finden.
Die einzelnen Themen werden von A bis Z betrachtet und erklärt. Veranschaulicht wird das Ganze durch eingefügte Screenshots. Zunächst gibt es eine Übersicht über das Kapitel und danach wird auf einzelne Punkte eingegangen. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Infokästen, mit zusätzlichen Informationen oder um etwas zusammenzufassen.
Sehr schön finde ich auch das Register am Ende des Buches, in welchem zu vielen Stichworten die Seitenzahlen angegeben sind, auf welchen sie behandelt werden. Außerdem gibt es noch ein Glossar, in welchem man einige Begriffe nachschlagen kann und eine Auflistung mit nützlichen Tastenkombinationen. Dieses sind bei den teilweise sehr versteckten Windows10-Funktionen sehr nützlich
Das Format dieses Buches ist für das Bücheregal schlecht, aber zum Betrachten sehr gut. Die Größe (23,5 bzw. 47x19cm) ermöglicht es, das Buch vor die Tastatur zu legen und somit das Buch immer im Blick zu haben. Die Seiten sind stabil und auf Hochglanzpapier gedruckt.

Für mich waren diese 9,90€ eine hervorragende Investition, die ich nicht bereue. Ich werde auch weiterhin das Buch griffbereit halten, denn es bietet sich wirklich sehr gut zum kurzen Nachschlagen an. Da ich (bisher) nichts an diesem Windows10-Ratgeber auszusetzen habevergebe ich volle fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.08.2018
Ohne Wenn und Abfall
Glimbovski, Milena

Ohne Wenn und Abfall


gut

Auf in ein Leben mit weniger Müll

Milena Glimbowski hat dem Müll den Kampf angesagt. In Berlin hat sie den ersten Unverpackt-Laden eröffnet. Hier kann man nicht nur Lebensmittel ohne Verpackung kaufen, sondern auch Drogerieartikel. In ihrem Buch „Ohne wenn und Abfall“ berichtet sie zunächst über ihre Idee und die Gründung des Ladens. Diese Kapitel fand ich sehr interessant. Danach geht es um die Themen Minimalismus und Zero-Waste. Auch diese Abschnitte waren interessant. Glimbowski erklärt sehr anschaulich, dass weniger meist mehr ist.
Im zweiten Teil des Buches sind dann einige Anleitungen und Rezepte aufgelistet, wie man beispielsweise Drogerieartikel und Reinigungsmittel selbst herstellen kann. Das finde ich für den Durchschnittsmenschen dann zu übertrieben.
Mir hat die Art von Milena Glimbowski gut gefallen. Sie schreibt das Ganze recht locker und nicht oberlehrerhaft. Sie will den Leser nicht dazu zwingen mülllos zu leben, sondern ihn wachrütteln, ihm zeigen es geht auch anders. Ziel soll es sein, dass man das umsetzt, was einem liegt und zu einem passt. Denn auch in kleinen Schritten geht es voran.
Was mir gut gefallen hat, ist dass die Autorin immer eine Begründung hat, warum man etwas tun oder lassen sollte. Sie zeigt einem viele Dinge, die man so direkt gar nicht vor Augen hatte oder bedacht hat.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es liest sich nicht wie ein Sachbuch, sondern hat eher etwas von einem kürzen Artikel oder eine Dokumentation. Stellenweise hatte ich tatsächlich KinoimKopf. Den ein oder anderen Punkt werde ich umsetzen. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.08.2018
Vier.Zwei.Eins.
Kelly, Erin

Vier.Zwei.Eins.


gut

Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?

Das junge Paar Kit und Laura wollen 1999 in Cornwall die totale Sonnenfinsternis bestaunen, doch dann werden sie Zeuge einer Vergewaltigung. Kit und Laura werden als Zeugen vor Gericht geladen, es kommt zur Verurteilung. Doch danach ist das Drama noch nicht zu Ende. Es fängt erst an. Denn das Opfer lässt Laura nicht in Ruhe.

Bezeichnet wird dieses Buch als Roman. Dem Klappentext nach zu urteilen könnte man es als Thriller bezeichnen. Nach dem Lesen finde ich die Bezeichnung Roman doch passender. Denn das Buch braucht gut die Hälfte der Seiten um Spannung zu produzieren und endlich Schwung in die Handlung zu bringen. Anfangs plätschert alles nur vor sich hin. Man möchte zwar wissen, was passiert ist, warum Kit und Laura nun mit neuem Namen ohne soziale Medien und in ständiger Angst leben. Aber bis es dazu kommt, lesen wir sehr viel über Sonnenfinsternissen und andere Dinge, die gerade passieren. Wie gesagt, nach etwa der Hälfte des Romans wurde es spannend und es ging Schlag auf Schlag, sehr viele Lügen wurden sichtbar und es kam zu einigen überraschenden Wendungen. So war mir bis zum Schluss nicht wirklich klar, wie es ausgehen wird. Das ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen.
Was ihr leider nicht gar nicht gelungen ist, ist gute und sympathische Charaktere zu erschaffen. Gerade durch die ganzen Lügen, die jeder verbreitet und die Geheimnisse/Verheimlichungen, die jeder hat, waren mir tatsächlich alle Charaktere unsympathisch. Man kann nicht sagen, dass die Charaktere nicht ausgearbeitet sind. Sie sind durchaus durchdacht. Denn sonst hätte es nicht zu diesen Wendungen kommen können. Aber sympathisch waren sie mir nicht.
Was mich ebenfalls gestört hat war, dass die Handlung sehr konstruiert wirkte und zum Großteil auf Zufällen basierte. Ohne diese Zufälle wären viele Handlungen nicht möglich gewesen. Dadurch erscheint das Ganze wiederum konstruiert. Teilweise war die Handlung auch unstimmig. Auch wenn sich am Ende sehr vieles aufklärt, so manch ein Detail wurde von der Autorin wohl verdreht. Außerdem konnte mich die Geschichte nicht abholen und schon gar nicht fesseln.
Gefallen hat mir, dass die Handlung immer abwechselnd von Kit und Laura erzählt wird. Und dann auch noch abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit(1999-2000) erzählt wird. So war der Leser selbst in der Vergangenheit dabei und konnte sich ein Bild machen.

Obwohl mir zunächst die Spannung fehlte, mir die Charaktere unsympathisch waren und auch die Handlung etwas zu konstruiert war, vergebe ich 3,5 von fünf Sternen. Denn die Geschichte an sich gefiel mir sehr – die Idee dahinter ist klasse. Die zweite Hälfte des Buches war gut. Die vielen überraschenden Wendungen waren ebenfalls klasse.

Bewertung vom 31.07.2018
Als Luca verschwand
Hammesfahr, Petra

Als Luca verschwand


gut

Etwas zu langatmig

Der kleine Luca wird von seiner Mutter vor einem Drogeriemarkt geparkt. Doch als diese nach einigen Minuten wieder rauskommt findet sie nur noch den leeren Kinderwagen vor: Luca ist verschwunden. Im Wagen liegen zwei Lollies, wie sie eine alte verwirrte Frau gerne an Kinder verteilt. Hat sie Luca mitgenommen? Alles sieht danach aus, doch die Polizei zweifelt daran, dass die Mutter ihr Kind überhaupt dabei hatte. Aber wieso?

Mir hat die Idee zu diesem Buch sehr gut gefallen. Auch die Umsetzung war gut. Spannend war es ebenfalls die ganze Zeit hinweg. Leider war es zwischendurch aber zu langatmig. Die Geschichte hätte auch auf 300 statt 500 Seiten wunderbar erzählt werden können. Ohne dass sie an Wendungen einbüßen hätt müssen.
Neben der aktuellen Handlung gibt es auch immer wieder Rückblicke, in das Leben der Engelsucherin. Sie verlor früh ihren Mann und ihren Sohn. Nun sucht sie diesen als Wiedergeborenen. Auch gibt es Rückblicke in die Vergangenheit von weiteren beteiligten Charakteren. Das ist sehr hilfreich, um diese und auch die anderen Charakteren beziehungsweise Zusammenhänge zwischen vergangenen und heutigen Handlungen zu verstehen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Den eben erwähnten Rückblenden, so wie die Sicht der Mutter, des Vaters und der Ermittler.
Der Schreibstil ist sehr beschreibend, wodurch auch meist dieses Gefühl aufkam, dass die Handlung in die Länge gezogen wurde. Dennoch liest es sich recht zügig. Die Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet. Seien es nun die Ermittler oder auch Betroffenen. Mir blieben die Charaktere aber trotz ihrer guten Beschreibung fern und ich habe alles als Betrachter gesehen, der außerhalb steht und zuschaut. Leider konnte mich die Geschichte nicht aufnehmen. Außerdem waren es mir etwas zu viele Beteiligte, mit teils sehr ähnlichen Namen, so dass es stellenweise verwirrt war.

Da ich die Idee klasse fand, die Umsetzung mir zugesagt hat, es aber einfach zu langatmig war vergebe ich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.07.2018
Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg / Friekes Buchladen Bd.1
Peters, Julie

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg / Friekes Buchladen Bd.1


weniger gut

Wenn die Insel dich nicht mehr loslässt

Frieke ist Mitte dreißig und steht kurz davor mit ihrem Partner in die USA auszuwandern. Doch vorher soll sie für ihr Magazin noch einen letzten Artikel schreiben. Dazu muss sie auf die Nordseeinsel Spiekeroog und einen Ornithologen interviewen, der als Einsiedler lebt. Frieke ist davon nicht sehr begeistert. Vor allem da sie erfahren hat, dass ihr Vater, von dem sie seit dreißig Jahren nichts gehört hat, nun wohl auf Spiekeroog lebt. Doch dann nimmt die Insel sie in Beschlag – vor allem der Buchladen über dem sie wohnt.

Der Roman ist locker geschrieben. Ideal für einen gemütlichen Nachmittag beispielsweise in der Sonne. Julie Peters hat es mit ihrem Schreibstil geschafft mich mit auf Spiekeroog zunehmen. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht überzeugen. Die Handlung an sich war eine bekannte und oft verwendete. Frau um die dreißig und zufrieden mit ihrem Leben trifft auf kauzigen Mann, der sich als nett entpuppt. Somit war von Anfang an klar, wie es enden wird. Das finde ich nicht zwingend schlecht. Man weiß es ja im Voraus und kann solchen Bücher aus dem Weg gehen. Dennoch gibt es ja einen Weg zu Ziel und dieser kann auch interessant sein. Aber leider war es eher langweilig oder auch langatmig. Die erste Hälfte gefiel mir definitiv besser, als die Zweite. Anfangs passierte noch etwas. Vielleicht auch unvorhersehbar(er)es. Aber im zweiten Teil wurde es dann doch etwas zäh.
Frieke war mit sympathisch, aber so richtig konnte mich die Geschichte doch nicht abholen. Irgendwie waren mir die Charaktere auch etwas zu flach und zu wenig mit Tiefgang. Man liest das Buch und kaum ist man fertig ist es schon vergessen. Schade.

Dies war mein erster „Lädchen“-Roman und sehr wahrscheinlich auch der letzte. Ich wurde zwar nett unterhalten und das Spiekerooger-Kopfkino hat mir sehr gefallen, aber das war es dann auch schon, deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.07.2018
Aschemädchen
Krefting, Wilhelm J.

Aschemädchen


weniger gut

Enttäuschend

Thomas Peters wurde 1839 wegen Diebstahl eines Brotes zu 14 Jahren Arbeitslager in Australien bestraft. Nach seiner Haftentlassung möchte er sich sesshaft machen, doch dann wird er ermordet. Seine Leiche wird verbrannt. 164 Jahre später finden die drei Freunde Amber, John und George bei der Goldsuche eine alte Blechdose. In ihr: Asche und menschlich Überreste. Handelt es sich um die Überreste von Thomas Peters? Der Bürgermeister ist ganz begeistert und sieht schon die Touristenströme in den kleinen australischen Ort reisen. Doch seine Freude hält nicht lange an, denn dann ist er tot. Und für die Kinder sieht es auch nicht gut aus. Auf welches Geheimnis sind sie hier wohl gestoßen?

Leider konnte mich dieser Thriller nicht überzeugen. Ich finde auch die Bezeichnung Thriller hier als unpassend. Denn dazu hätte es sehr viel Spannung gebraucht und die kam hier leider nicht auf. Die Geschichte war nett, aber die Umsetzung hat mir nicht zugesagt. Auch der Schreibstil war nicht meins. Er ist sehr einfach und konnte mich nicht abholen. Es erinnerte mich an eine schlechte Übersetzung. Doch dann musste ich feststellen, dass es sich um einen deutschen Autor handelt.
Auch die Charaktere konnten mich nicht begeistern, denn diese blieben recht platt und fremd. Ich hätte gerne entweder zu den Geschädigten oder den Ermittlern eine Beziehung aufgebaut. Das war hier aber nicht möglich.
Das Buch las sich eher wie ein Bericht, als ein Roman. Es fehlten die Gefühle und Gedanken der Charaktere und bildlichere, lebendigere Beschreibungen der Schauplätze. Ich bin sehr froh, dass dieses Buch nur gute 200 Seiten hat, ansonsten hätte ich irgendwann wohl quer gelesen.

Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen, da aber die Geschichte an sich gut war, vergebe ich noch zwei von fünf Sternen.