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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 842 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2022
Mein genialer Tod
Jägerfeld, Jenny

Mein genialer Tod


sehr gut

Vorab: Zu dem Buch gibt es einen Vorgängerband ("Mein geniales Leben"), das war mir nicht klar, man kann das Buch aber auch völlig problemlos lesen, wenn man Band eins nicht kennt.

Sigge ist mit seiner Familie aus Stockholm in den kleinen Ort Skärblacka gezogen. Dort wohnen sie nun bei Oma, in einem Hotel! Das ROYAL GRAND GOLDEN HOTEL, um genau zu sein.
Sigges Familie samt neuem Mitbewohner ist ziemlich schräg.
Das ist sehr lustig zu lesen, ich habe aber schon auch oft mit Sigges Mama mitgefühlt, die das alles sehr tapfer erträgt, manchmal aber an ihre Grenzen kommt.

Die bunte Truppe ist zwar etwas (hüstel) anstrengend, aber total liebenswert.
Genau wie Sigge, der versucht, endlich Freunde zu finden. Eine supertolle beste Freundin hat er schon, aber jetzt hat er die Chance, mit den coolen Zwillingen auch in die Top-Liga im Sinne von "angesehen sein" aufzusteigen.
Sigge merkt aber ziemlich schnell, dass alles seinen Preis hat und muss sich überlegen, was ihm wirklich wichtig ist.

Das mochte ich sehr an dem Buch. Es behandelt wichtige Themen, verpackt hinter Witz und Slapstick, aber ohne dass der dennoch vorhandene zarte Ton, den die Themen auch brauchen, verlorengeht.
Das trotz viel Holterdipolter und fast schon Schenkenklopfen, eine sehr gelungen Dosierung, wie ich finde.
Es geht um Freundschaft, um das, was eine echte Freundschaft ausmacht, um das erste Verliebtsein, um Familie, Toleranz, die Suche nach Anerkennung und Gruppenzugehörigkeit, zu seiner Überzeugung stehen.
Sigge hat insbesondere beim letzteren Probleme, weil er früher deshalb gemobbt wurde und seine Interessen nicht Mainstream sind. Aber auch nicht exotisch, ich fand es schön zu lesen, wie Sigge da nach und nach versucht, sich besser zu behaupten.

Zu fünf Sternen hat es bei mir nicht ganz gereicht, weil ich das Buch auch etwas anstrengend fand. Das liegt in der Natur der Sache. Sigges Schwester hat beispielsweise eine sehr laute Sprechweise, das stresst die Familie, aber auch uns Lesende, da ihre Parts immer in Großbuchstaben geschrieben sind. Einerseits genial, weil damit die Lautstärke sehr gut transportiert wird und eben auch der Stressfaktor, weil man den beim doch längeren Lesen von Großbuchstaben auch beim Lesen hat.
Andererseits will ich ja gerade nicht gestresst sein, wenn ich lese.
Das zieht ich ein wenig durch, es liest sich alles hektisch und trubelig.
Das gehört so, denn so ist Sigges Leben, aber eben für mich beim Lesekonsum schon etwas außerhalb meiner Komfortzone.
Ich habe hier auch etwas mit mir gehadert, ob ich dafür überhaupt einen Stern abziehen darf, da es ja irgendwie auch so sein muss, um die Stimmung des Buches zu transportieren. Ich habe mich dann aber doch dazu entschieden, weil für mich persönlich dadurch eine Winzigkeit zur absoluten Begeisterung gefehlt hat. Aber nicht viel!

Ich öffne noch die geschwind die Geschlechter-Klischee-Schublade: Das Buch ist für Jungs und Mädchen, eine männliche Hauptperson, viel schräger Witz und die HipHop-Geschichte dürfte da auch die manchmal etwas weniger leseaffinen Jungs begeistern.

Bewertung vom 02.08.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


sehr gut

Joy ist durch und durch Optimistin. Bislang war das nicht schwer, denn mit ihren Eltern und ihrer Schwester war sie eine echte Weltenbummlerin und fand immer sofort Freunde.
Doch nun ziehen sie zu Opa ins graue England und dort ist alles anders.
Eng, klein, grau, voller Regeln. Und auch die Schule, auf die sich Joy so gefreut hat, ist einfach grässlich.

Joy muss man einfach gernhaben. Man kann hier gut verfolgen, wie ein lebensfrohes Mädchen, das immer das Gute sieht, sich so nach und nach durch die neuen Lebensumstände verändert. Das macht traurig, andererseits ist Joy so tapfer und versucht immer, aus jeder Situation noch etwas Positives zu ziehen.
Das hat mir gut gefallen, die zwei Seiten des Lebens.
Das Buch hat auch einen feinen Humor, der auch Kinder anspricht, die Zwischentöne mögen.

Für fünf Sterne hat es nicht ganz gereicht. Zum einen, weil mir anfangs etwas die Dynamik gefehlt hat, es passierte nicht besonders viel. Zum anderen, weil die Entwicklung mancher Charaktere (Großvater, Lehrerin) für mich nicht so ganz glaubhaft war.

Trotzdem: ein Buch, das warm uns Herz macht, das ich sehr gerne gelesen habe und auch gerne noch Teil zwei und drei der Trilogie lesen werde.

Bewertung vom 31.07.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover ist etwas irritierend, es vermittelt schwedische Bullerbü-Idylle, dann kommt aber der Titel, der einen stutzen lässt.
Der Werbe-Satz für das Buch "Jetzt wird auch in Schweden fröhlich gemordet" tut sein übriges.
Aber sei es darum.

Das Buch ist ein "gemächlicher Krimi", ich Fachkreisen Cosy Crime genannt.
Also keine atemberaubende Hochspannung, das Buch lebt auch vom schönen schwedischen Drumherum.
Und tatsächlich liebäugele ich jetzt auch mit einer Reise nach Schweden, denn das Ferienhaus des Mord-Ermittlers Peter Vinsonts wird so schön beschrieben, dass man sofort einziehen möchte.

Ich mochte die Charaktere bzw. fand sie mit ihren Eigenheiten gut beschrieben (nicht alle mag man...). Auch den Fall an sich fand ich schön lesbar und gar nicht langweilig, auch wenn ich irgendwann geahnt habe, wie der Hase läuft.
Ab und an musste ich auch grinsen, denn es waren einige witzige Sätze dabei. Sparsam dosiert, so dass es nicht in Klamauk abdriftete.

Das perfekte Buch für die Sommerfrische. Schön in einer Hängematte unter einem Baum und gemütlich schmökern.
Ich wäre auch bei einer Fortsetzung wieder mit am Start.

Bewertung vom 27.07.2022
Im Bann des dunklen Kristalls / Magic Elements Bd.3
Schröder, Patricia

Im Bann des dunklen Kristalls / Magic Elements Bd.3


ausgezeichnet

Die Magic Elements sind wieder da. Aber huch, was ist denn da los? Auf dem Cover sehen sie diesmal ja echt bedröppelt, fast schon ängstlich aus?

Tja, wie sich dann auch im Inneren schnell herausstellt, ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen angesagt. Eher große Gefahr, Liebeskummer und Hähnchenkeulen, Kartoffelrösti und Gemüsesticks… (macht euch schon mal darauf gefasst, das Buch besser nicht mit Hunger im Bauch zu lesen, es gibt leckeres Essen).

Was mir an Band drei besonders gut gefällt: die Kombination aus turbulentem Teenie-Leben (erste Liebe! Schule mit komischen Lehrern! Eltern, die sich merkwürdig verhalten!), spannender Magie, die aber nie zu gruselig wird (also genau richtig dosiert für die Altersgruppe ab zehn Jahren) und Witz.

Die magischen Elemente haben nicht nur den gefährlichen Kampf mit den dunklen Elementen auszufechten (sehr schön, dass hier auch vollständig aufgelöst wird, wer alles mit im Bunde ist), sondern müssen auch ihre Freundschaft retten, die ernsthaft in Gefahr ist.
Ich mochte es sehr, dass die Figuren hier auch eine Entwicklung durchlaufen und sich verändern.
Damit eckt man an, muss sich auch in einer Freundschaft neu austarieren – ob die vier Freundinnen das hinbekommen? Man kann sich dadurch so gut mit den magischen Elementen identifizieren, auch wenn man selbst keine magischen Kräfte hat, weil sie zum Großteil eben ganz normale Kinder sind. Mit allem, was dazugehört.

Das alles im so wunderbaren Schreibstil der Autorin. Witzig, mit kreativen Wortschöpfungen (ohne ständiges NICE und LOL, sehr erholsam), authentisches Teenie-Leben, es könnte bis auf die magischen Elemente auch bei uns stattfinden.
Es ist total spannend, aber auf leichte und lustige Art.
Ja, das geht.
Nicht düster und schwer – das gefällt mir hier so gut.
Wobei leicht nicht seicht meint, wir mussten manchmal ganz schön nachdenken, wie alles zusammenpasst.

Auch wenn jetzt die großen Rätsel aufgelöst sind, ich hoffe doch sehr, dass es ein Wiederlesen mit der fröhlichen Vierer-Mädelsclique gibt. Denn da gibt es bestimmt noch so viel mehr zu erzählen.
Ach ja: zwar sind auf dem Cover nur Mädchen, aber das Buch ist auch für Jungs geeignet. Es geht überhaupt nicht um Klamotten, Fan-Hype oder solche Dinge. Traut euch!
Ein magisches fünf-Sterne-Leseerlebnis ist euch garantiert.

Bewertung vom 27.07.2022
Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2
Schneider, Stephanie

Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2


ausgezeichnet

Ich war ja schon von Band eins total hingerissen, als sich Grimm, der Buchhändler und Möhrchen, der kleine Zesel, kennengelernt haben.
Deshalb habe ich mich riesig, riesig, riesig gefreut, dass es eine Fortsetzung gibt.

Aber was ist denn überhaupt ein Zesel? Möhrchen erklärt dies ganz famos: "Ein bisschen Esel und ein bisschen Zebra. Von jedem etwas und von beiden das Beste." Oh ja!

Der kleine Zesel ist wirklich etwas Besonderes. Er bringt Wärme, Schwung und Abwechslung in das Leben des Buchhändlers.
Beim Lesen ging mir das Herz auf, es ist einfach wunderschön und herzerwärmend, mit dem kleinen Gesellen die Jahreszeiten samt aller Feste zu erleben.

Ob Karneval, Urlaub oder herbstliches Kartoffelfeuer - mit Grimm und Möhrchen machen alle Feste großen Spaß. Ihr wertschätzender Umgang - auch mit den anderen Dorfbewohnern - ist großes Vorbild und zeigt, wie schön es sein kann, wenn man sich mit Respekt, Achtung und Freude begegnet.

Natürlich gibt es auch genug Lach- und Schmunzelstellen, damit es nicht zu rührend wird.
Meine absolute Lieblingsstelle ist Zeselchens Brief an den Weihnachtsmann.

Die Illustrationen sind hier die perfekte Ergänzung und machen das Buch erst so richtig rund:
Ach ja - und achtet bitte unbedingt auch auf das besondere Lesebändchen!

Unbedingte Weiterempfehlung als Vorlesebuch ab vier, fünf Jahren - aber auch das Teenie-Kind hier ist noch hingerissen und auch die Erwachsene im Haushalt...

Bewertung vom 20.07.2022
Mord in Montagnola / Moira Rusconi ermittelt Bd.1
Vassena, Mascha

Mord in Montagnola / Moira Rusconi ermittelt Bd.1


sehr gut

Auf dem Buchrücken wird mit "Hochspannung und Reiselust garantiert" geworben.
Letzteres stimmt - ich war noch nie im Tessin und das Buch macht wirklich Lust auf eine sofortige Reise.
Was die Hochspannung angeht: hier wurde m. E. zu viel versprochen. Es ist ein eher gemächlicher Krimi, wirklich spannend war nur der Prolog.

Das Buch lebt eher von seinen Charakteren.
Zuerst natürlich Moira, die Hauptperson, die frisch getrennt nach vielen Jahren zurück ins Dorf kehrt, um den alternden Vater zu besuchten.
Dann die sympathische Polizistin Chiara und der Gerichtsmediziner, den Moria noch aus der Jugend kennt und viele weitere Dorfbewohner.

Das Buch hat mir trotz der fehlenden Hochspannung gut gefallen, denn die privaten Verstrickungen samt Katzenidylle waren gut geschrieben.
Ein schöner Sommerkrimi, zum ins Tessin träumen.
Und ein Reihenauftakt, der Lust auf weitere Bände macht.

Bewertung vom 16.07.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


sehr gut

Große Coverliebe: ich finde das Cover traumhaft schön und passend zum Inhalt. Es wirkt so geheimnisvoll und durch die Farbkombination auch edel und magisch.
Dann weitere Freude: auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch ein Schmuckstück.
Schon optisch hat das Buch damit große Chancen auf einen dauerhaften Platz im Bücherregal.

Aber auch die Story hat mich sofort gepackt.
Die zwei Perspektiven, Carolin in der Gegenwart und die Apothekerin im 18. Jahrhundert, die sich miteinander verweben, das hat das Lesen sehr abwechslungsreich und lebendig gemacht und den Spannungsbogen hoch gehalten.
Bei manchen Büchern stören mich ständige Perspektiven/Zeit/Personen- Wechsel, sie bringen mich aus dem Lesefluss.
Das war hier überhaupt nicht der Fall, das Buch hat mich gefesselt und es gab keine Orientierungsprobleme, das war gut gemacht.

Ich mochte sowohl die Hauptperson der Gegenwart, Carolin, als auch die zwei Hauptpersonen in der Vergangenheit und konnte mich in alle hineinversetzen. O.k., bei der Apothekerin manchmal nicht, es gab da insbesondere eine "Starrköpfigkeit", die für mich unplausibel ist.

Bis etwa zwei Drittel des Buches war ich völlig begeistert - so ein tolles Buch. Dann hat es für mich nachgelassen, ich kann gar nicht so genau sagen, warum. Es verlor an Spannung und wurde etwas schleppend, vielleicht, weil dann doch ein paar für mich nicht plausible Stränge dabei waren. Irgendwie war die Luft etwas raus.
Aber geschenkt, Jammern auf hohem Niveau, trotzdem war es ein echter Lesegenuss. Nur für fünf Sterne hat es dann doch nicht ganz gereicht.

Bewertung vom 10.07.2022
Freizeit (eBook, ePUB)
Kaspari, Carla

Freizeit (eBook, ePUB)


weniger gut

Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war für mich leider vollkommend uninteressant. Die Tage plätschern so dahin, wir lesen über ihren Alltag, ihre Social-Media-Kommunikation, aber alles aus einer Distanz, die mir keine Nähe zu den Figuren ermöglichte.

Mag sein, dass das Leben in dieser Generation widerspiegelt, aber es hat für mich weder einen Erkenntnisgewinn noch einen Unterhaltungswert.

Gestört hat mich auch der Aufbau. Wechselnd zwischen Rückblicken in die Zeit ihres Studiums und dann wieder in der Gegenwart fiel mehr die Orientierung während des Lesens nicht leicht.

Den feinen Humor, der im Klappentext angesprochen wird, habe ich auch vermisst.
Aber vielleicht war es ja Franzis Lektorin, die ab und an Feedback zum Buchstand gegeben hat und z. B. das hier sagte:
"Außerdem wirkt die Geschichte nicht sehr straff. Ich frage mich: Was will der Text? Wo genau ist der Zusammenhang? Gell?"

Damit sprach sie mir aus der Seele! Ist das humorvolle Selbstironie der Autorin, die ahnte, dass sie mit ihrem Text nicht alle Lesenden erreicht?

Fazit: Nicht mein Buch, aber ich bin auch nicht aus dieser Generation, vielleicht liegt es daran.

Bewertung vom 01.07.2022
Violeta
Allende, Isabel

Violeta


sehr gut

Isabel Allende hat wieder ein starkes Buch veröffentlicht. Bis etwa 3/4 des Buches hätte ich auch das Gesamtfazit "meisterhaft" vergeben, sie hat mich mit dem Stoff wieder völlig gefesselt. Leider zog sich das letzte Viertel aber, es kam mir so vor, als ob sie die 100 Jahre der Violeta halt noch unbedingt voll bekommen wollte. Hier wäre eine deutliche Straffung aus meiner Sicht besser gewesen.

Aber egal, über den Großteil des Buches war ich völlig versunken in das Leben Violetas und eigentlich noch viel mehr in das ihres Umfelds.

Geboren während der Spanischen Grippe und dabei einen kurzen Einblick in den damaligen Umgang der Reichen damit gebend (Isolation, Mundschutz,...war spannend aus unserer heutigen Sicht zu lesen, hätte ruhig noch etwas ausführlicher sein dürfen) bis zum Tod mit 100 Jahren während der Corona-Pandemie.

Viel spannender war aber die Zeit dazwischen.
Bewegende Schicksale, insbesondere von Gefährten, die Violeta bereits seit Geburt kennen. Beispielsweise das Kindermädchen oder ein Junge, der Arbeiten im elterlichen Haushalt übernommen hat und welche zu Freunden wurden.

Dazu das politische Umfeld, Krieg, Weltwirtschaftskrise, Militärjunta, Diktatur und Freiheit. Besonders spannend auch aus Frauensicht - Violeta, ihre Tanten und viele der anderen Frauen im Buch waren interessante Persönlichkeiten.

Lange Zeit habe ich gerätselt, in welchem Land das Buch spielt. Es wird nicht explizit genannt, alle angegebenen Orte habe ich anfangs irritiert über das www gesucht und keinen Treffer gelandet. Bei der Autorin müsste es ja Chile sein, im Laufe des Buches wird es zwar nicht explizit ausgesprochen, durch die Handlung dann aber klar. Hingegen wurden alle anderen Länder und Städte im Buch (Miami, New York, Norwegen, Argentinien) klar benannt. Fand ich eigenartig, hier würde mich der Beweggrund der Autorin interessieren.

Fazit: fesselnde Geschichte über ein Jahrhundert und verschiedene Länder. Lesenswert!

Bewertung vom 29.06.2022
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


ausgezeichnet

Elizabeth Zott ist Chemikerin. Blitzgescheit – doch leider haben wir das Jahr 1961 und da löst die Kombination blitzgescheit und Akademikerin alles andere als Freudentaumel bei den Herren des beruflichen Umfelds aus.
Was Elizabeth alles ertragen muss, das macht einen wütend. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und bleibt sich treu.

Das Buch hat mich mitgerissen. Es ist witzig und vergnüglich. Warmherzig und spannend. Und es macht Mut, seinen Weg zu gehen, unabhängig davon was von außen erwartet wird.
Ach ja, es macht auch sehr froh, nicht in den 1960ern zu leben!

Das Buch hat so viele starke Momente (die Hundeszenen mochte ich besonders gern), es darf definitiv in mein Regalfach der Lieblingsbücher einziehen.
Im letzten Drittel flacht es leider etwas ab, es wurde mir zu kitschig und ich hatte fast den Eindruck, dass hier eine andere Autorin bzw. ein anderer Autor am Schreiben war.

Trotzdem: ich kann dafür keinen Stern abziehen, weil mich die ersten zwei Drittel so begeistert haben, da verzeihe ich auch die Schwächen zum Schluss.
Ich bereue es ja nach dem Buch sehr, dass ich Chemie in der Schule keine Chance gegeben habe. Es war mein Hassfach, aber jetzt hätte ich tatsächlich Interesse und wäre gerne noch mal Schulkind.
Verblüffend, was ein Buch bewirken kann!