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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Vielversprechender Auftakt

Der erfolgreiche Rechtsanwalt Rocco Eberhardt erhält mehr durch einen Zufall ein neues Mandat. Der sympathische Familienvater und Verwaltungsbeamte Nikolas Nölting hat an einem Sonntagmorgen sein Haus verlassen und beim Kauf der Brötchen für das Frühstück aus dem Nichts einen Polizisten über-wältigt und mit dessen Pistole einen Mann erschossen und zwei weitere Kunden verletzt. Niemand kann sich diese dramatische Eskalation erklären und alle Versuche sowohl von Nöltings Ehefrau als auch von Rocco Eberhardt können den Täter nicht zum Sprechen bringen. Was kann hinter dieser unerklärlichen Tat stecken? Was hat den gutmütigen Mann die Kontrolle verlieren lassen? Eberhardt steht ein scheinbar aussichtsloser Kampf für seinen Mandanten bevor...

"Die 7. Zeugin" ist der erste Band einer neuen Reihe um den engagierten Anwalt Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Autoren Duo Florian Schwiecker und Michael Tsokos erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil, indem sie mit ihrer eigenen beruflichen Erfahrung dem Thriller eine hohe Authentizität verleihen. Mit ihren vielen kurzen Kapiteln und den damit verbundenen Perspektivwechseln steigern sie nochmals das eh schon hohe Tempo. Der Spannungsbogen wird mit der rätselhaften Tat zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die Recherchen und der Gerichtsverhandlung auf einem hohen Niveau gehalten. Das Finale rundet dann die durchdachte und clever konzipierte Geschichte mit einer überzeugenden und gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt hat mir "Die 7. Zeugin" als Auftakt einer neuen Krimi-Reihe sehr gut gefallen. Das Buch besticht mit den authentischen Schilderungen vor Gericht und den interessant gezeichneten Hauptprotagonisten. Dies und ein kleiner Cliffhanger zum Ende des Krimis machen schon jetzt Lust auf die Fortsetzung. Ich empfehle daher den ersten Band gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.02.2021
Engelsgrund / Born-Trilogie Bd.3
Geschke, Linus

Engelsgrund / Born-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Ein absolutes Highlight im Thriller-Genre

Carla Diaz bittet voller Sorge um ihre Tochter Malin ihren Freund Born um Hilfe. Malin hat sich einer Sekten-ähnlichen Gemeinschaft angeschlossen, in deren Umkreis ein junges Mädchen brutal ermordet wurde. Da es Carla nicht gelungen ist Malin davon zu überzeugen die Kommune zu verlassen, hofft sie auf Born, eine Lösung zu finden. Nachdem auch er Malin nicht überreden konnte mit ihm zu gehen, sieht er nur noch eine Möglichkeit, Sicherheit ür Malin zu gewähren, er fordert eine alte Schuld ein, in den Bewusstsein, damit eine Büchse der Pandorra geöffnet zu haben...

"Engelsgrund" ist der dritte und finale Band um den sympathischen, aber nicht immer gesetzestreuen Ermittler Alexander Born. Die ersten beiden Bände konnten mich schon mehr als überzeugen, so dass ich nun mit sehr viel Vorfreude und ein wenig Wehmut in das Finale gestartet bin. Schon nach wenigen Seiten hatte mich der Autor Linus Geschke mit seinem lebendigen und eindringlichen Schreibstill in den Bann gezogen. Den Spannungsbogen baut er mit dem grausamen und rätselhaften Tod in Malins Umfeld gekonnt auf und hält ihn über die ereignisreichen Entwicklungen und plötzlichen Wendungen auf einem aus meiner Sicht äußerst hohen Niveau. Begeistert hat mich in der clever konzipierten Geschichte die Weiterentwicklung der Protagonisten, die der Reihe ihren ganz besonderen Charme verleiht. Das fulminante Finale kann mit eine für mich mehr als überraschenden Wendung aufwarten und schließt die Serie für mich perfekt ab.

"Engelsgrund" und damit auch die ganze Reihe um Alexander Born ist aus meiner Sicht ein "Must-Read" für Thriller-Liebhaber. Die Bücher überzeugen mit interessant charakterisierten Protagonisten, einer jeweils clever konzipierten Geschichte und dem Erzähltalent des Autors. Mit dem Abschluss kam schon ein wenig Wehmut auf, aber ein Ende beinhaltet ja oft auch einen Neuanfang, und so freue ich mich auf die neuen Werke und Charaktere von Linus Geschke. Ich empfehle den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn mit natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 31.01.2021
Super Fresh
Hay, Donna

Super Fresh


ausgezeichnet

Viele tolle Ideen

Die australische Autorin Donna Hay ist mit ihren mittlerweile 27 Kochbüchern ein Star auf dem Gebiet. Sie besticht bei ihren Veröffentlichungen mit einer Kombination aus einfachen Rezepten und wunderschönen Fotografien. So hat mich schon gleich das Titelbild ihres neuen Werkes "Super fresh" direkt angesprochen. Es macht aus meiner Sicht einen wertigen und mehr als ansprechenden Eindruck, was mich letzten Endes auch das Buch in die Hand hat nehmen lassen.

In ihrer Einleitung stellt Donna Hay klar, was sie eigentlich mit ihren Koch-büchern bezweckt. Sie ist immer auf der Suche danach, Klassiker der guten Küche einfacher, schneller und besser zu machen. So konnte sie mich in ihrem ersten Kapitel, welches unter dem Motto "Aus Pfanne und Ofen" steht, mit den Auberginenschnitzel samt Quinoa-Parmesan-Kruste begeistern. Das Gericht hört sich aufwendig und spektakulär an, die Umsetzung war aber einfach und mit der raffinierten Kombination der Zutaten konnte ich Punkte bei meinen Gästen sammeln. Sehr spannend empfand ich die Rubrik "Ruck-Zuck-Dinner", hier konnte ich mit dem "Warmen Linsensalat mit Zitronenjoghurt und Räucherlachs" sowie dem "Spinat-Souffle-Omelett" auf die schnelle nach der Arbeit für Highlights auf dem Essteller sorgen. Auch die Varianten eines Klassikers wie die "Lasagne mit Salbei und Kürbis" oder die "Zucchini-Ravioli mit Hähnchen, Grünkohl und Pinienkernen" schmeckten fantastisch und waren mit wenig Aufwand verbunden.

Insgesamt konnten mich die Rezepte von Donna Hay mit ihrer Kreativität und Einfachheit überzeugen. Die wirklich außergewöhnlich gelungenen Fotos regen zudem zur Nachahmung an und runden das Kochbuch als sinnvolle Ergänzung meines Kochbuch-Regals hervorragend ab. Ich empfehle daher "Super fresh" sehr gerne weiter und bewerte es mit en vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 23.01.2021
Der Schmierfink
Polz, Dana

Der Schmierfink


ausgezeichnet

Odyssee der Gewalt

Das Schicksal meint es nicht gut mit Linus Lopez. Nachdem er von seinem überforderten Vater misshandelt wurde , landet er in einer Pflegefamilie, wo er aber auch nicht das große Glück findet. Die Pflegeeltern beschließen, dass es das Beste für Linus ist, in einem renomierten Internat unterzukommen. So findet er sich kurze Zeit später in dem Internat wieder, in dem auch seine Pflegevater seine Schulzeit verbracht hat. Aber das Internat ist ein spezielles, wie Linus schon nach kurzer Zeit feststellen muss, denn das wahre grauen steht ihm anscheinend erst bevor...

Der Roman "Der Schmierfink" von Dana Polz hat mich gleich zu Beginn des Jahres überrascht. Die Autorin erzählt die schicksalshafte Geschichte ihre Hauptprotagonisten in einem temperamentvollen und aus meiner Sicht sehr wortgewandten Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Es entwickelt sich ein ungeahnter Spannungsbogen in einem unvorherseh-baren Verlauf. Nach wenigen Seiten ist dem Leser klar, dass er hier sicherlich mit allem rechnen kann und muss. Ohne gewaltverherrlichende Szenen in den Vordergrund zu stellen, sorgt Dana Polz für überraschende Momente, fassungsloses Entsetzen und beeindruckende Entwicklungen. Das Buch ist auf seine Art so besonders, dass ich über den Inhalt nicht zu viel verraten will, um den Lesegenuss nicht zu stören.

Insgesamt hat mich "Der Schmierfink" wirklich komplett überzeugt. Das Buch überzeugt mit seiner Sonderstellung, der unvorhersehbaren Entwicklung und dem großen Erzähltalent der Autorin. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 23.01.2021
Miss Bensons Reise
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


ausgezeichnet

Der goldene Käfer

Margery Benson ist eine leidenschaftslose Lehrerin mit wenig Durchsetzungs-kraft. Die Schüler tanzen ihr auf der Nase rum und von ihren kollegen wird sie nicht wirklich ernst genommen. Eines Tages erträgt sie ihre eingefahrene Situation nicht mehr und ist fest entschlossen einen langgehegten Traum in die Tat umzusetzen. Seit dem plötzlichen Tod ihres Vaters, will sie sich auf die Suche nach einem bisher unentdeckten goldenen Rosenkäfer auf der Insel Neukaledonien begeben. Sie schmeißt ihren ungeliebten Job hin und sucht nach einer Assistenz für ihre Expedition. Dies gestaltet sich aber sehr schwer, da die Kandidaten, die sich aufgrund ihrer Annonce gemeldet haben, eher ungeeignet erscheinen. So macht sie sich zunächst alleine auf die Reise, die nicht nur hr Leben grundlegend ändern soll...

Die Autorin Rachel Joyce hat mit ihrem Roman "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" auf sich aufmerksam gemacht und viele lobende Worte und gute Bewertungen erhalten. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich in ihr neues Werk eingestiegen, in der sie mich mit ihren sympathischen Protagonisten Margery Benson und Enid Pretty schnell in den Bann ziehen konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Leser zum Teilnehmer der abenteuerlichen Reise zweier völlig unterschiedlichen Frauen macht. Gerade das Miteinander der beiden interessant charakterisierten Damen erzeugte bei mir großen Lesespaß. Die ereignisreiche Handlung ist vielfältig und sehr gefühlvoll, ohne aber zu klischeehaft zu wirken. Es handelt sich um eine schöne und bewegende Geschichte über den unbedingten Wunsch, seinen Traum zu leben.

Insgesamt ist "Miss Bensons Reise" aus meiner Sicht ein äußerst unterhaltsamer Roman, der den Leser in ferne Welten entführt und stets mit überraschenden Momenten und dem fantasiereichen Erzähltalent der Autorin für fesselnde Lesestunden sorgt. Ich empfehle das Buch dsaher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2021
Epiphanie (eBook, ePUB)
Siemer, Nicole

Epiphanie (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Unheimliche Mann

Eddie Quinn sitzt im Gefängnis von Grubingen ein, da er für drei grausame Morde verantwortlich gemacht wird. Der forensische Psychiater Doktor Phillip Meiners soll nun die Schuldfähigkeit von Eddie feststellen. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen beteuert Eddie seine Unschuld und erklärt sich bereit Dr. Meiners seine Geschichte zu erzählen, deutet aber darauf hin, sich vor dem "Unheimlichen Mann" in Acht zu nehmen, der daraufhin die Kontrolle über das Leben des Psychiaters übernehmen wird. Meiners stellt sich der Aufgabe und bemerkt schon nach den ersten Treffen, dass die Schicksale der Beiden durchaus Parallelen aufweisen. Wird ihn der "Unheimliche Mann" heimsuchen?

Die junge Autorin Nicole Siemer hat mit Epiphanie aus meiner Sicht einen gelungenen Psycho-Horror-Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem atmosphärischen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die düstere und bedrohliche Welt des inhaftierten Eddie Quinn entführt hat. Durch das Auftreten des "Unheimlichen Mannes" sorgt Nicole Siemers für einen ordentlichen Schub Thrill und verleiht der Geschichte einen mystischen Rahmen. Der Spannungsbogen wird mit den ungeklärten Tötungsdelikten um das Leben von Eddie Quinn gut aufgebaut und über seinen weiteren Schicksalsverlauf und dem mysteriösen Auftritten des "Unheimlichen Mannes" auf einem hohen Niveau gehalten. Bemerkenswert für mich, dass es der Autorin gelingt, der schwer durchschaubaren Geschichte einen gelungenen Plot zu verpassen, der den Thriller aus meiner Sicht hervorragend abrundet.

Insgesamt hat mir Nicole Siemer mit "Epiphanie" einige schaurige Stunden beschert, was in erster Linie der clever aufgebauten Geschichte, den interessant charakterisierten Hauptprotagonisten und dem Erzähltalent der Autorin zu verdanken ist. Wer Lust auf ein wenig Grusel hat, dem sei das Buch ans Herz gelegt, welches ich hiermit gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 13.01.2021
Tiefenzone
Schulte, Andreas J.

Tiefenzone


sehr gut

Gefahr im Eis

Die aufstrebende Wissenschaftsjournalistin Julia Kern ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Job und freut sich nach ein wenig Bedenkzeit über das Angebot ihres Produktionsleiters ihn mit einem kleinen Team auf einer spektakulären Expedition zu begleiten. Sie dürfen exklusiv über die Arbeiten an einer hoch-modernen Forschungsstation in der Antarktis berichten. Der genaue Forschungszweck ist noch nicht wirklich an die Öffentlichkeit gedrungen und alle Beteiligten sind gespannt, was sie in der Kälte und Einsamkeit erwartet. Womit sie wohl alle nicht gerechnet haben, ist der Angriff mehrerer Terroristen, die in einem vermeintlichen Öko-Auftrag die Expedition stoppen wollen.

Mit "Tiefenzone" begibt sich der deutsche Krimi-Autor Andreas J. Schulte in die kälteste Region der Welt. Eine außergewöhnliche Kulisse für einen fesselnden Thriller mit einem ökologischen Anstrich. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil und eröffnet den Spannungs-bogen sehr ausführlich über die Vorstellung der Protagonisten und dem Zustandekommen der Expedition. In der Antarktis entsteht ein klassisches Spannungs-Szenario, da die Protagonisten durch die widrigen Verhältnisse an die Forschungsstation gebunden sind, in die ein Terror-Kommando einfällt. Andreas J. Schulte gelingt es über einige wissen-schaftliche Details eine spannende Story aufzubauen und rundet das Ganze mit einem fulminanten Finale und einer überraschenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Tiefenzone" aus meiner Sicht ein gelungener Thriller mit spektakulärer Kulisse und einem ökologischen Anstrich, der den Leser im Nachgang auch noch mit der Frage zurücklässt, wie weit man im Sinne der Forschung in die Natur eingreifen darf. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.01.2021
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Packende Fortsetzung

In seinem neuen Fall wird der LKA-Ermittler Tom Babylon zu einem Tatort beordert, wo ein bekannter Rockmusiker kaltblütig und grausam ermordet wurde. Noch ahnt Tom Babylon nicht, wohin ihn die Ermittlungen führen werden, die zu Anfang noch ein wenig schleppend verlaufen und dem engeren Umfeld die volle Aufmerksamkeit widmen. Die Lösung führt Tom und sein Team aber immer mehr in die Vergangenheit und das Ganze entpuppt sich als eine komplizierte Geschichte, die auch in Verbindung mit seinem eigenen tragischen Lebensverlauf steht. Ein ganz persönlicher Fall für den LKA-Ermittler, der ihn noch mehr als nur fordern wird...

"Die Hornisse" ist bereits der dritte Band um den sympathischen Ermittler aus Berlin. Schon mit den ersten beiden Teilen konnte mich der Autor Marc Raabe begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das neue Werk gestartet bin. Der temporeiche und sehr flüssig zu lesende Schreibstil hatte mich schnell wieder in den Bann gezogen, so dass sich der Thriller für mich wieder zu einem Page-Turner entwickelte. Klassisch wird der Spannungsbogen über den ermordeten Rockstar Brad Galloway aufgebaut und über die persönlichen Verstrickungen der Protagonisten sowie die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale weiß mit einer überraschenden Auflösung zu glänzen und rundet den Thriller aus meiner Sicht mehr als gelungen ab. Besonders gut gefallen hat mir die interessante Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten, sowie die Aufarbeitung der geheimnisvollen Vergangenheit von Tom Babylon.

Insgesamt ist "Die Hornisse" für mich ein gelungener Thriller, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat und die Reihe um einen charismatischen Ermittler gelungen fortsetzt. Ich freue mich auf weitere Bände um Tom Babylon und empfehle den Thriller, den ich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte, sehr gerne weiter.

Bewertung vom 13.01.2021
Zürcher Filz
Kasperski, Gabriela

Zürcher Filz


ausgezeichnet

Spannender Krimi mit aktueller Thematik

Ein Vermisstenfall beschäftigt Beanie Barras von der Züricher Kriminalpolizei. Mit Blut versehene Schmuckstücke, die definitiv der Vermissten zugeordnet werden konnten, sollten zu Geld gemacht werden. Bei der Gesuchten handelt es sich um die millionenschwere Immobilienerbin Philomena Lombardi, welche einer Stiftung mit einem enormen Immobilienbesitz in Zürich und Umgebung vorsteht. Die Ermittlungen treten ein wenig auf der Stelle, so dass Beanie die Hilfe von Werner Meier und Zita Schnyder erbittet. Gerade Meier ist ganz angetan, sich neben seiner Familienaufgabe wieder mit seinem feinen Gespür für das Verbrechen in eine Recherche zu begeben...

"Zürcher Filz" ist bereits der sechste Band aus der Reihe um das sympathische Ermittlerpaar Zita Schneyder und Werner Meier. Die vorherigen Fälle konnten mich schon in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude in das neue Werk der Autorin Gabriela Kasperski gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen Schreibstil, der mit vielen schweizerischen Akzenten einen ganz besonderen Charme verbreitet und das Geschehen vor Ort sehr authentisch wirken lässt. In dem neuen Fall lässt Gabriela Kasperski ihre beiden Hauptprotagonisten im Züricher Wohnungsmarkt recherchieren und greift damit das brisante und sehr aktuelle Thema des bezahlbaren Wohnens auf. Geschickt baut sie mit dem rätselhaften Verschwinden der Immobilienerbin Philomena Lombardi den Spannungsbogen auf und hält ihn mit den ereignisreichen Ermittlungen und den Enthüllungen rund um den "Zürcher Filz" auf einem hohen Niveau. Das fulminante Finale wartet mit einer überraschenden und gut nachvoll-ziehbaren Auflösung auf und rundet somit den regionalen Kriminalroman aus meiner Sicht gelungen ab.

"Zürcher Filz" ist für mich die sehr gut gelungene Fortsetzung einer packenden Krimi-Reihe, die mit sympathischen Protagonisten, aktuellen Themen, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 12.01.2021
Ada
Berkel, Christian

Ada


sehr gut

Spannende Zeitreise

Ada wird kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von ihrer jüdischen Mutter zur Welt gebracht. Die beiden fliehen allein nach Argentinien, um neun Jahre später nach Unruhen in Südamerika, wieder zurückzukehren. Ada trifft nun endlich ihren Vater Otto, aber das lang ersehnte Familienleben stellt sich nicht ein. Ada wächst in einer eher lieblosen Familie auf, in der sie spätestens nach der Geburt ihres kleinen Bruders immer nur die zweite Geige spielt. Ihr Leben ist aber geprägt vom Wunsch nach Freiheit und sie stemmt sich gegen das alt eingefahrene Leben ihrer Eltern. So gelangt sie in die Studentenbewegungen der späten 60er Jahre und bricht in den Augen ihrer Eltern alle Tabus...

Der eigentlich eher als Schauspieler bekannte Autor Christian Berkel hat bereits im Jahre 2018 mit seinem Debüt-Roman "Der Apfelbaum" viel Lob und Aufmerksamkeit gesammelt, so dass ich nun mit einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die bewegende Geschichte von Ada in einem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt der Hauptprotagonistin entführte. Ada ist von Geburt an ein Mädchen, für das Normalität und Untriebsamkeit Fremdwörter sind. Sie entdeckt so ihr eigenes Leben und versucht die Welt ihrer Eltern zu verstehen. Christian Berkel charakterisiert sie als neugierige aber niemals angepasste Person, was dem Roman eine ordentliche Portion Charme verleiht. Es macht Spaß Ada zu folgen und so die historischen Etappen der Nachkriegszeit und der wilden 60er bildreich vor Augen geführt zu bekommen.

Insgesamt ist "Ada" für mich ein gelungener Roman über das bewegende Leben einer besonderen Frau, die ihre eigene Welt leben wollte, wie sie es für richtig hielt. Das Buch hat mich mit einer sympathischen und emanzipierten Protagonistin, sowie mit dem Erzähltalent des Autors überzeugt. Ich kann das Buch gerne weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.