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de.Susi

Bewertungen

Insgesamt 432 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2021
Finsterthal / Born-Trilogie Bd.2 (eBook, ePUB)
Geschke, Linus

Finsterthal / Born-Trilogie Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Zwei junge Mädchen werden entführt und trotz bezahltem Lösegeld kurze Zeit später ermordet aufgefunden.
Born ist eine Antifigur zum guten Polizisten. Aufgrund Verfehlungen aus dem Polizeidienst ausgeschieden, vertraut er bei seinen Ermittlungen nur noch auf sich und seinem Instinkt – nicht immer gesetzeskonform, aber jedoch mit vorzeigbaren Ergebnissen. Durch einen Freund wird er gebeten sich der Sache anzunehmen um Hintergründe zu diesen Taten aufzudecken. Rasch fällt eine Verbindung der Väter der Mädchen, erfolgreiche Geschäftsmänner, auf, zu dem noch ein dritter gehört. Dann wird auch noch dessen Tochter entführt…
Was zunächst – auch aufgrund von Born – wie ein interessanter Plot klingt, enttäuscht mich jedoch zunehmend zum Ende hin. Auch wenn die Morde ein gelungener Aufreißer sind, verläuft sich meines Erachtens die Geschichte in einem Gewirr von Korruption, Rache, Geldwäsche und russischer Mafia. Ein jeder scheint gegen jeden zu agieren und – unabhängig von dem eigentlich erteilten Auftrag – eigene Pläne zu verfolgen. Dies war mir alles etwas To-much, zumal ich auch kein Fan dieser Hintergründe bin.
Born macht seine Sache gut – und auch dass er nicht alle retten kann, ist durchaus realistisch. Die Schilderungen der Örtlichkeiten sind gelungen und auch gut gewählt. Trotzdem würde ich dieses Buch nicht noch einmal lesen oder empfehlen.

Bewertung vom 19.01.2021
Das Mädchen Jannie (eBook, ePUB)
Hammesfahr, Petra

Das Mädchen Jannie (eBook, ePUB)


weniger gut

Mit einer rumänischen Bettlerbande zieht Jannie über die Dörfer. Unklar, wie alt sie ist und unfähig zu Gefühlen normaler Kinder ihres Alters weiß sie nur eins: die Menschen genau zu beobachten um daraus ihr weiteres Handeln abzuleiten. Unauffällig sein und genug Geld einbringen um Miro, der sie ihrem Großvater abkaufte, nicht zu enttäuschen, denn seine Strafen sind grausam und brutal. Nach einem missglückten Bettelversuch flüchtet sie sich auf ein einsames Gehöft, in dem ein Mann seine gelähmte bettlägerige Mutter pflegt. Jannies Vertrauen ist nach anfänglichen Zögern mit ausreichend Essen, sauberer Kleidung und einem warmen Bett rasch gewonnen. Hilfsbereit übernimmt sie wie selbstverständlich die Pflege der Mutter. Dem Morsealphabet nicht mächtig, kann sie deren Blinzelversuche der Kommunikation nicht richtig deuten, die nur eines sagen: Lauf weg…
Indessen steht Kommissar Klinkhammer vor dem Rätsel um verscharrte Leichen, noch nicht ahnend, das Jannie der Schlüssel zur Klärung sein könnte.
Für mich war die Autorin ein Garant für spannende Bücher – doch dieses ist meiner Meinung nach ihr bisher schwächstes. Obwohl das Grundgerüst durchaus spannende Unterhaltung verspricht konnten mich die zum Teil sehr langatmigen Passagen leider nicht wirklich überzeugen. Vieles hätte durchaus gestrafft werden können.
Die Schriftstellerthematik wird ziemlich „breitgewalzt“, die Handlung um Gina und ihren Mann tragen bis auf ein Rachemotiv nicht wirklich viel zur Geschichte bei. Unklar ist mir auch, warum das „Höllenloch“ so thematisiert wird, wovon zum Ende hin auch nichts mehr zu lesen ist. Des Weiteren ist die Vielzahl sowie Motivation der Personen, die mehr oder weniger undercover Klinkhammer Informationen zukommen lassen, sehr verwirrend. Mitunter kam es mir wie ein gegeneinander als miteinander vor.
Ich kann das Buch nicht empfehlen und würde es auch nicht nochmal lesen.

Bewertung vom 19.01.2021
Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1 (eBook, ePUB)
Seeck, Max

Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Das Cover hebt sich durch die auffällige Gestaltung mit dem roten X deutlich aus der Masse der Bücher ab. Zusammen mit dem Titel war es dies, was mich darauf aufmerksam machte. Die Story klang ebenfalls sehr vielversprechend:
Die Frau des Schriftstellers Roger Koponen wird in seltsamer Pose ermordet aufgefunden. Doch sie bleibt nicht das einzige Opfer. Auffällig ist das die Frauen sich vom Typ her sehr ähneln. Und die Methode erinnert stark an Szenen aus Roger’s Triologie? Dienen diese Bücher dem Mörder als Vorlage? Kommissarin Jessica Niemi beginnt zu ermitteln und erkennt zu spät, in welcher Gefahr sie sich befindet…
Nach einem gelungenen Einstieg und spannenden Verlauf enttäuscht mich der Schluss doch sehr. Während die Szenen bisher sehr gut ausgebaut waren, hat es fast den Anschein, es soll nun „rasch zu Ende“ gebracht werden. Das Motiv ist zwar erkennbar, jedoch nicht wirklich schlüssig und überzeugend. Es stellen sich mir diesbezüglich einfach zu viel Fragen, zu denen dieses Buch keine Antworten gibt.
Gleiches gilt für die zweite Zeitebene mit Jessica’s Erleben in Venedig. Ich hatte immer die Hoffnung, dass dieser Handlungsstrang, der scheinbar zusammenhangslos in einzelnen Kapiteln eingeflochten ist, auch zum Ende hin einen – plausiblen - Zusammenhang erkennen lässt. Aber auch hier bleibe ich ratlos zurück.
Das ist sehr schade, klingt der Plot doch vielversprechend und enthält auch jede Menge Potential.
„Der Hexenjäger“ ist der Auftakt einer neuen Reihe, eventuell finden sich im Folgeband Antworten. Für das einzelne Buch bleibt meiner Meinung nach der Leser jedoch eher verwirrt zurück. Ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten Teil lesen werde.

Bewertung vom 16.01.2021
Wenn Schweigen tötet
Marrs, John

Wenn Schweigen tötet


ausgezeichnet

Zwei Frauen leben unter einem Dach. Sie essen gemeinsam. Sind Mutter und Tochter. Doch was die Mutter der Tochter angetan hat bekommt sie als Rache zu spüren: angekettet lebt Maggie im schallisolierten Obergeschoß und ist auf die Hilfe und Gunst ihrer Tochter Nina angewiesen. Zur Freiheit könnte ihr die Wahrheit über die Geschehnisse verhelfen, doch diese darf niemals ans Licht kommen…
Sehr raffiniert lässt der Autor durch den Wechsel sowohl der Perspektiven zwischen Nina und ihrer Mutter Maggie als auch der Gegenwart und Vergangenheit den Leser allmählich erahnen, was zwischen beiden vorgefallen ist und zu der jetzigen Situation geführt hat. Die Schilderungen erzeugen einen Sog, dem man sich nur sehr schwer entziehen kann. Dabei sind die Informationen zwar spärlich, aber gut dosiert, was den Leser stark zu eigenen Vermutungen und Überlegungen animiert. Man ahnt zwar was passiert ist und auf was es hinaus läuft, doch es wird nur angedeutet anstatt großartig ausgeschmückt. Und letztendlich ist doch alles ganz anders als erwartet.
Ein Buch hat mich lange nicht derart gefesselt und fasziniert. Es spricht eindeutig für dieses Buch wenn man sich bereits nach dem Aufstehen auf das allabendliche Weiterlesen freut;-)
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.01.2021
Heimweh nach Berlin: Eine Schicksalsgeschichte - CM 0212 - 332g
Hoffmann, Lieselotte

Heimweh nach Berlin: Eine Schicksalsgeschichte - CM 0212 - 332g


gut

Lieselotte Hoffman gibt in diesem Buch Einblicke in ihr Leben, die vor allem in Hinblick auf das Zeitgeschehen sehr interessant und informativ sind. Der Zeitraum umfasst dabei die Kriegsjahre bis hin zum Geschehen nach der Wende. Der Titel „Heimweh nach Berlin“ ist meiner Meinung nach etwas irreführend, da die Schilderungen eher die Lebensumstände und Erleben betreffen, als den Wunsch dauerhaft nach Berlin zurückzukehren.
Auch wenn die Reihenfolge der Erinnerungen nicht immer „gewünscht“ chronologisch sind, lebt dieses Buch meiner Meinung nach gerade durch diese Gedankensprünge. Der Schreibstil gefällt mir sehr, für mich ist es wertvoller Informationen zu den Lebensumständen und Alltag zu erhalten, als mit wohlüberlegt gesetzten Wörtern gebildete Sätze zu lesen.
Es ist gleichzeitig angenehm (weil es sich einfach gut liest) und schrecklich (über was man liest). Besonders beeindruckt mich die doch recht nüchterne Art der Darlegung, was wahrscheinlich auch einer Art Überlebensstrategie geschuldet ist. Trotz unersetzlichem Leid, was die Autorin mit ihrer Familie erfahren und erleben musste, wird nicht gejammert, sondern – so schwer es fällt - nach vorn geschaut.
Mich hat dieses Buch gut unterhalten und zum Teil eigene Erfahrungen entdeckt. Für am Thema Interessierten, die sich nicht an Gedankensprüngen stören, kann ich es weiterempfehlen

Bewertung vom 12.01.2021
Im Land der Weihnachtssterne / Weihnachtsstern-Saga Bd.1
Thannbach, Lea

Im Land der Weihnachtssterne / Weihnachtsstern-Saga Bd.1


sehr gut

2005: Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter Inge, an dem sie sich schuldig fühlt, erfährt Stella, dass sie eine Familie Kalifornien hat. Auf deren Einladung fliegt sie nach Amerika um sie näher kennenzulernen und Antworten auf ihre Fragen zu finden.
Die Reise in der Familiengeschichte führt zurück an den Anfang des 20. Jahrhunderts, als Felizitas mit ihrer Familie von München nach Kalifornien auswandert und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihrem Mann beginnt Poinsettie zu züchten und zu vermarkten. Mit ihrem Mut beginnt der Siegeszug des Weihnachtssterns.
Mit der wahren Geschichte als Grundlage, zeichnet die Autorin in eine wunderschöne Geschichte um Liebe, Mut und Hoffnung. Auch wenn es manchmal doch sehr vorhersehbar und etwas kitschig wirkt, kann man damit gut dem Alltag entfliehen. Sehr gut zu lesen, kurzweilig und unterhaltsam. Teil 2 liegt schon bereit ;-)

Bewertung vom 01.01.2021
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1 (eBook, ePUB)
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Marlene und Emma Lindow beginnen nach ihrer Zeit im Waisenhaus Anfang des 20. Jahrhunderts ihre Ausbildung zu Lernschwester im neugegründetem Kinderklinikum Weißensee. Eifrig und interessiert stürzen sich beide in ihre neue Aufgabe, wohlwissend um die einmalig große Chance, welche ihnen hier geboten wird. Doch nicht alles läuft glatt, so manche ihrer Mitschwestern lassen sie ihre "niedere" Herkunft immer wieder spüren. Und auch ihre gegenseitige tiefe Verbundenheit bekommt Risse, als Emma die erste Liebe entdeckt und auch Marlene sowohl in dem Assistenzarzt Maximilian von Weilert als auch in dem medizinischen Bereich der Kinderheilkunde ihre Leidenschaft entdeckt. Zielstrebig arbeitet sie auf ihren Traum hin Medizin zu studieren, bis ein schlimmer Fehler sie fast zerstört...
Antonia Blum gelingt es hervorragend fiktive Elemente der Geschichte um die Schwestern mit tatsächlichen geschichtlichen Begebenheiten zu verknüpfen. Weiterhin sorgt sie für Spannung, indem die sich regelrecht aufdrängenden Vermutungen in der Story plötzlich mit anderen Wendungen überraschen. Entsprechende Cliffhanger am Ende der Kapitel sorgen dafür, das Buch kaum aus der Hand legen zu können. Ich habe es regelrecht verschlungen und empfehle es gern weiter. Die Fortsetzung ist schon auf meiner Wunschliste ;-)

Bewertung vom 01.01.2021
Als wir uns die Welt versprachen
Casagrande, Romina

Als wir uns die Welt versprachen


ausgezeichnet

Nachdem die Südtirolerin Edna im Stern ein Bild ihres Freundes aus Kindertagen, Jacob, entdeckt, macht sie sich auf den beschwerlichen Weg zu ihm- eine Reise die sie vor einem ganzen Leben in umgekehrte Richtung absolvierte. Dabei treibt sie der Gedanke an, endlich eine alte Schuld zu begleichen.
Was auf den ersten Seiten wie die Geschichte einer verwirrten Alten anmutet klärt sich im weitere Verlauf stimmig auf. Der erste Gedanke, was für eine Schnapsidee und wie gefährlich es doch sei, weicht immer mehr der Hochachtung vor dem Mut Edna's, die dem Leben und den unterschiedlichsten Menschen, denen sie antrifft, unvoreingenommen, ja fast naiv begegnet, was in mir schon die schlimmsten Befürchtungen auslöst.
In der zweiten Erzählebene offenbart sich das unvorstellbar harte Schicksal der Schwabenkinder, wie Edna und Jacob es waren, ein Thema von dem ich bisher noch nichts gehört habe.
Ein gelungener Roman, gefühlvoll, traurig, nachdenklich, fröhlich, unvoreingenommen - der einfach stimmig zum Nachdenken anregt. Sehr gern empfehle ich dieses Buch weiter!

Bewertung vom 01.01.2021
Wut (eBook, ePUB)
Martenstein, Harald

Wut (eBook, ePUB)


weniger gut

Der Ich-Erzähler, Frank genannt, litt seit frühester Kindheit an unter seiner Mutter, welche ihre Wut nicht unter Kontrolle halten konnte. Sei es ihrem harten Leben geschuldet, den unerfüllten Träumen und erlebten Enttäuschungen - von jetzt auf gleich schlug ihre Laune ohne Vorwarnung um.
Was als durchaus nachvollziehbare, realistische Geschichte beginnt, in der sich die Aufarbeitung der Lebensgeschichte des misshandelten und traumatisierten Kindes vermuten lässt, verläuft sich zunehmend in psychedelischen Erleben und Schilderungen, dem Verschwimmen von Realität und Fiktion, um abstrus zu enden. Während die Story, der Lebensweg, wenn auch recht ungewöhnlich in gewissem Grade durchaus nachvollziehbar erscheint, lässt sich Wahn zum Schluss davon kaum unterscheiden.
Ein Buch, das mich mit mehr Fragen zurücklässt, als ich vorher hatte und somit gar nicht so meins.
Ich würde dieses Buch weder nochmal lesen oder empfehlen - jedoch sollte sich jeder seine eigene Meinung
darüber bilden.