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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 616 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

Die 16-jährige Juno und ihr 12-jähriger Bruder Boy leben zusammen mit ihren Eltern auf einer einsamen Insel in einem See. Sie verstecken sich dort vor den bösen Fremdlingen, die sie töten wollen. Unter der Küche befindet sich ein Schutzraum, wo sich alle bei Alarm verstecken. Nur der Vater darf einmal in der Woche die Insel verlassen, um mit dem Boot auf die andere Seite zu rudern und seine Einkäufe zu tätigen. Jeden Montag kommt Ole und bringt die Post und die Zeitung - er darf die Kinder nicht sehen, sie müssen sich dann immer verstecken. Doch eines Montags läuft alles ganz anders - und das Böse kommt ans Licht ...

Dieser spannende Thriller wird aus der Sicht der 16-jährigen Juno erzählt. Sie ist nun, nach etlichen Jahren auf der Insel, in einem Alter, in dem sie alles zu hinterfragen beginnt. Zudem möchte sie endlich die Stadt und andere Leute kennenlernen. Die Einsamkeit und die strengen Regeln auf der Insel gefallen ihr gar nicht und sie beginnt, die Flucht zu planen. Das wird sehr fesselnd beschrieben, auch ihre ersten Gefühle für einen jungen Mann, den sie nachts am Ufer trifft, überwältigen sie so sehr, dass sie nichts mehr essen kann. So langsam beginnt sie, hinter die Geheimnisse ihrer Eltern zu kommen. Erschreckend und beklemmend, was da ans Tageslicht kommt. Die Geschichte lässt sich schnell und flüssig lesen und hat mir gut gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2022
Samson und Nadjeschda
Kurkow, Andrej

Samson und Nadjeschda


sehr gut

Kiew 1919: der junge Samson verliert seinen Vater und sein Ohr durch den Hieb des Säbels eines Kosaken. Nun steht er ganz allein da, denn seine Mutter und seine Schwester starben bereits an einer schweren Krankheit. Es war eine sehr gefährliche Zeit damals, denn die Straßen waren voll von Banditen und Aufständischen, besonders in den dunklen Nächten war es ratsam, Zuhause zu bleiben. Samson kommt durch Zufall zur sowjetischen Polizei und arbeitet jetzt dort als Ermittler. Sein erster Fall bereitet ihm großes Kopfzerbrechen - für wen ist der Anzug aus gutem, englischen Wollstoff bestimmt und was kann man mit einem silbernen Knochen anfangen?

Es war sehr interessant, in diese, mir völlig unbekannte Welt in das Kiew am Anfang des 20. Jahrhunderts einzutauchen. Eine Zeit, in der dein Leben jederzeit plötzlich zu Ende sein konnte, wenn du den falschen Leuten begegnest. Der sympathische junge Mann, der einerseits etwas naiv ist, aber andererseits auch sehr intelligent, hat mir gut gefallen. Er knüpft zarte Bande zur jungen Nadjeschda, die sehr selbstbewusst ist und ihn immer wieder unterstützt. Auch hat Samson nach dem Verlust seines Ohres besondere Fähigkeiten beim Hören erlangt. Das wird alles mit einem Augenzwinkern mitreißend erzählt. Ich bin gespannt, wie es mit dem jungen Paar weitergeht und warte auf die Fortsetzung,

Bewertung vom 12.07.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Kommissarin Kim Lansky aus München ist sehr unangepasst und gewaltbereit, dadurch flog sie schon aus mancher Abteilung der Kripo und wurde schon öfters suspendiert. Doch nun soll sie eine letzte Chance in der Vermisstenabteilung erhalten, in der ein Jugendfreund ihr Chef ist. Sie widmet sich voller Eifer der Suche nach der 5-jährigen Marie, die vor 4 Monaten spurlos aus dem Auto ihrer Mutter verschwand. Die Polizei sucht seitdem auch nach dem Kindermädchen, welches ebenfalls nicht auffindbar ist. Die Eltern wollten keine öffentliche Fahndung und alle Spuren verlaufen im Nichts.

Dieser überaus spannende Thriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite total gefesselt. Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Jakob, dem Vater, von Clara, der Mutter, von Marie, dem Kind und von Lansky, der Ermittlerin, erzählt. Durch Cliffhanger am Ende der Kapitel erhöht sich die Spannung noch mehr. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Kim Lansky ist trotz ihrer Fehler irgendwie doch recht sympathisch, auch wenn man nicht alles gutheißen kann, was sie so treibt. Recht oder Gerechtigkeit?

Dieser Thriller ist kunstvoll konstruiert und es ergeben sich immer wieder überraschende Wendungen in diesem Fall. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und so vergebe ich gerne 5 Sterne!

Bewertung vom 10.07.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1


sehr gut

Der stets top gekleidete Ermittler aus Stockholm, Peter Vinston, verbringt einen Erholungsurlaub aus Gesundheitsgründen im schönen Österlen, wo auch seine Ex-Frau und seine Tochter wohnen. Als eine bekannte Maklerin, die sich in der Gegend mit ihrem Projekt unbeliebt gemacht hat, tot aufgefunden wird, wird er gebeten, bei den Ermittlungen zu helfen. Darüber ist die junge Kommissarin Tove, die ihren ersten großen Fall bearbeitet, nicht sehr erfreut. Die Frage ist: war es ein Unfall oder doch Mord? Wenig später gibt es einen weiteren Todesfall ....

Dieser unterhaltsame Krimi ist der erste Band aus der Reihe "Die Österlen-Morde", bei dem sich der Stadtmensch im dreiteiligen Anzug und die Polizistin vom Lande zusammenraufen müssen. Peter, der so gar nichts für Tiere übrig hat, muss sich dennoch immer wieder mit ihnen herumschlagen - entweder umringen junge Ochsen sein Auto oder eine haarige Katze besetzt sein Bett, was er überhaupt nicht leiden kann. Dagegen ist Tove ein richtiges Mädchen vom Land. Das ungleiche Duo kämpft sich durch den Dschungel der Verwicklungen - das wird in lockerem Ton ganz witzig erzählt. Die beiden fand ich gut beschrieben und sehr liebenswert. Das Geschehen plätschert eher ruhig dahin, hat mir aber dennoch gut gefallen. Ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt!

Bewertung vom 05.07.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


sehr gut

Kommissarin Emer Murphy ist nach einem Zusammenbruch aus psychischen Gründen krankgeschrieben. Aber als sie zufällig vom Verschwinden eines kleinen Mädchens erfährt, das von seinen Blogger-Eltern aufs Heftigste vermarktet wird, will sie unbedingt an diesem Fall mitarbeiten. Erst kürzlich war ein Kind verschwunden, aber nach ein paar Stunden wohlbehalten wieder aufgetaucht. Handelt es sich hierbei um den gleichen Täter?

Lotte, die Mutter der zweijährigen Poppy, ist verstrickt in einem Riesen-Lügengespinst. Ihre Vergangenheit war sehr bewegt und tragisch - nun kommt so nach und nach allerhand ans Tageslicht.

Dieser spannende Thriller verdeutlicht die Gefahren, die im Internet lauern, sehr gut. Und dass Influencer unter Umständen sehr weit gehen, um viele Clicks zu erreichen. Da wird auch auf das Wohl des Kindes keine Rücksicht genommen. Das Buch lässt sich flüssig und gut lesen, gut gefallen haben mir auch die Seiten mit den Blogger-Einträgen aus diversen Foren. Die Ermittlerin Emer aus Oslo war mir sehr sympathisch - um an dem Fall mitarbeiten zu können setzt sie eigenmächtig ihre Pillen ab, was ihre Lebensgefährtin gar nicht gutheißt. Auch ihr Kollege Mons hat mir gut gefallen, er unterstützt sie, wo er kann.

Ein wirklich interessantes Buch mit vielen Irrungen und Wendungen bis zum Schluss!

Bewertung vom 04.07.2022
P.S. Morgen bist du tot
Kurian, Vera

P.S. Morgen bist du tot


sehr gut

An der Adams University in Washington läuft eine klinische Studie mit diagnostizierten Psychopathen, die ein Stipendium erhalten haben. Die Liste der Teilnehmer ist geheim, sie kennen sich auch nicht untereinander. Dennoch findet Chloe, die auch dabei ist, einiges über die anderen heraus. Als zwei Mitwirkende der Studie ermordet werden, hat sie Angst, dass es jemand auf die Mitglieder des Programms abgesehen haben könnte und verbündet sich mit zwei anderen. Eigentlich verfolgt sie ja ein bestimmtes Ziel, nämlich sich an Will, ebenfalls Student, für ein zurückliegendes Verbrechen zu rächen. Nur aus diesem Grund ist sie nach Washington gekommen. Diese Aufgabe plant sie akribisch, muss aber immer auf der Hut sein vor eventuellen Verfolgern.

Ich fand es äußerst interessant, Einblicke in das Leben und die Vorgehensweise von Psychopathen zu erlangen und wie es ihnen gelingt, ihre Defizite, wie mangelnde Empathie, auszugleichen und etwas vorzuspielen. Chloe wirkt trotz ihrer bösen Absichten irgendwie sympathisch. Aufgrund der aktuellen Gefahrenlage misstraut hier buchstäblich jeder jedem, sogar dem Professor, der das Projekt leitet und seinen Mitarbeitern.

Dieser interessante und fesselnde Thriller ließ sich gut lesen, auch aufgrund der eher kurz gehaltenen Kapitel. Die Spannung blieb bis zum Schluss recht hoch und die Autorin führte den Leser auf manche falsche Spur. Ich habe mich von diesem außergewöhnlichen Buch gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 26.06.2022
Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


sehr gut

Während einer geschäftlichen Video-Konferenz taucht ein Schatten auf und hält einem Teilnehmer ein Messer an den Hals. Keiner darf wegsehen, sonst stirbt er - so lautet die Drohung. Dann beginnt der Täter in aller Ruhe, große Hautstücke aus dem Opfer zu schneiden, was dieser natürlich nicht überlebt. Er wird nicht der einzige bleiben - wo ist die Verbindung? Und aus welchen Beweggründen handelt der Mörder?

Eines muss ich gleich betonen - für zartbesaitete Leser ist dieses Buch nicht geeignet! Denn die Folterungen, die dann zum Tode führen, sind äußerst detailliert und blutig beschrieben. Dank der eher kurzen Kapitel bleibt die Spannung bis zum Schluss recht hoch und der Leser wird erst auf eine falsche Fährte geführt. Profiler Tom Bachmann, der selbst in seiner Kindheit sehr traumatischen Erlebnissen ausgesetzt war, muss sich die Frage stellen: Hat jeder einen moralischen Kompass?

Der Schreibstil hat mich bis zum Ende fesseln können, Tom und sein Team war gut beschrieben. Da letztendlich noch nicht alle offenen Probleme geklärt waren, hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung.

Bewertung vom 18.06.2022
Tiefes, dunkles Blau
Kobler, Seraina

Tiefes, dunkles Blau


gut

Rosa Zambrano ist Seepolizistin in Zürich und kann sich keinen schöneren Job vorstellen, da sie Zürich und den See sehr liebt. Nachdem sie sich Eizellen hat einfrieren lassen, wird ihr Gynäkologe tot im See gefunden. War es ein Unfall oder war er jemandem im Weg? Mit seiner Ehefrau lebte er in Scheidung, seine jugendliche Geliebte ist nicht auffindbar. Er war auch Teilhaber eines Biotech-Startups und mit seiner Geschäftspartnerin dort gab es Probleme.

Rosa und ihr Kollege Martin ermitteln gemeinsam in alle Richtungen, ebenso im Rotlichtmilieu und in der wissenschaftlichen Szene. Das plätschert so dahin, es kommt keine wirkliche Spannung auf. Also eher ein Krimi der ruhigen Art. Rosa und ihr Kinderwunsch haben mir ganz gut gefallen. Besonders schön fand ich die Beschreibung ihres Häuschens und des tollen Gartens, auch ihre kulinarischen Köstlichkeiten. Man merkt der Autorin die Liebe zu Zürich und der dortigen Gegend an ihren Beschreibungen an. Auch wenn mir die Spannung etwas gefehlt hat, hat mir dieser Krimi dennoch ganz gut gefallen.

Bewertung vom 15.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


ausgezeichnet

Eleanor hat eine schwierige Beziehung zu ihrer Großmutter Vivianne, bei der sie nach dem Tod ihrer Mutter aufgewachsen ist. Als sie diesmal am Sonntag-Abend, wie üblich zum Abendessen zu ihr kommt, findet sie sie ermordet vor. Sie ist sehr überrascht, als sie erfährt, dass sie von Ihr einen Gutshof geerbt hat, von dem sie noch nie etwas gehört hat. Mit ihrer Tante Veronika und ihrem Freund Sebastian treffen sie dort im tiefsten Winter den Notar Rickard. Merkwürdige Dinge geschehen auf dem großen Anwesen, der Verwalter ist nicht auffindbar. Ein starker Schneesturm und tiefe Temperaturen hindern sie an der Abreise. Ist hier irgendwo noch jemand, der ihnen Böses will?

Dieser überaus spannende Thriller hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die ständig wechselnden Kapitel zwischen Eleanors Erlebnissen im Heute und Annuschkas in den 60er Jahren haben die Spannung noch erhöht. So konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und habe es in zwei Tagen ausgelesen. Die eher kurz gehaltenen Kapitel fand ich dabei sehr gut. Die mysteriöse und beklemmende Familiengeschichte in diesem düsteren und unheimlichen Haus wird sehr bewegend geschildert. Die teils recht außergewöhnlichen Personen werden sehr gut beschrieben. Ich habe bis zum überraschenden Ende mitgefiebert.

Bewertung vom 11.06.2022
Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Der ehemalige FBI-Agent John Adderley, der sich im Zeugenschutzprogramm befindet, lebt nun im schwedischen Karlstad unter falschem Namen und arbeitet dort als Polizist. Doch die Killer des nigerianischen Kartells, welches er infiltriert hatte, sind ihm auf der Spur. Da wird in einer Kaffeerösterei die Leiche der Geschäftsführerin einer Dating-App aufgefunden. Zusammen mit ihrer Schwester hatten sie eine innovative und erfolgreiche Firma aufgebaut. Wer hat diese junge, gutaussehende Frau so gehasst, dass er sie mit Säure übergossen und anschließend erstochen hat?

John steckt in großen Schwierigkeiten - wie kann er aus diesem Dilemma von moralischen und rechtlichen Bedenken entkommen? Dazu noch der Mord, den er schnellstens aufklären soll - da hört er den Katastrophenchor in seinem Kopf sehr oft und sehr laut! Er ist äußerst kreativ in der Verdeckung seiner Probleme, dennoch ist ihm Mona aus Stockholm, die dienstlich über ihm steht, auf der Spur. Auch die superintelligente Alicia, die Schwester der Ermordeten, hat große Schwierigkeiten, auch psychischer Natur. Sie hat nach einem Unfall ein entstelltes Gesicht und konsumiert zu viel Alkohol. Ihre schöne Schwester, die psychopathische Züge aufweist, hat sie immer nach ihrem Willen gelenkt und manipuliert. Zudem belasten sie die Folgen einer Tat vor 8 Jahren, von der man nach und nach in Rückblenden erfährt.

Das Buch lebt von der Spannung, die durch die kapitelweise wechselnden Erlebnisse aus der Sicht von John und Alicia entsteht. Dadurch fliegt man atemlos von einem aufregenden Ereignis zum nächsten in diesem Buch. Der zweite Teil hat mir noch besser gefallen als der erste und ich hoffe auf ein Wiederlesen mit John!