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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 560 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2021
Pacific Crest Trail Killer
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


sehr gut

Der Polizist Mark Stetson kehrt nach einem längeren Einsatz bei der Militärpolizei im Ausland nach Amerika zurück. Bevor er wieder zu arbeiten beginnt, möchte er eine lange Wanderung über den legendären PCT, den Pacific Crest Trail, unternehmen - das war schon immer sein Traum! Dieser anspruchsvolle Wanderweg geht über 4300 km und man ist ca. 6 Monate unterwegs - oftmals ganz alleine und einsam in der Wildnis. Doch Mark kommt nicht allzu weit, denn er macht eine erschreckende Entdeckung: ein weibliches Mordopfer, verbrannt in seinem Zelt. Schnell kommt die Vermutung auf, dass es sich hier um einen Serientäter handelt, der bald wieder zuschlagen wird. Das FBI übernimmt den Fall und nimmt auch Mark unter Vertrag, er soll auf dem PCT undercover ermitteln.

Dieser überaus spannende Thriller über einen brutalen Serienkiller hat ca. 650 Seiten, von denen man einige hätte kürzen können. Es gibt sehr viele Nebenschauplätze, die viel Raum einnehmen und die das Ganze teils etwas langatmig machen. Sehr schön dagegen die Schilderungen der unberührten Natur am Trail - gut auch die Karte dazu am Anfang mit Informationen zum PCT. Erschreckend gut beschrieben wurde der soziale Abstieg in den USA, sobald man arbeitslos wird und seine Wohnung nicht mehr bezahlen kann und im Trailerpark landet - danach kommt nur noch die Obdachlosigkeit. Die Frage wird gestellt: Was macht einen Menschen zu einem Killer?

Die Hauptperson Mark war mir sehr sympathisch, man konnte seine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen, bei der geheimnisvollen Rebecca hatte ich immer leise Zweifel. Der Schreibstil war sehr fesselnd und abwechslungsreich. Das große Problem mit den Obdachlosen im Land wurde immer wieder thematisiert, auch wie es dazu kommen kann. Ein beklemmender Thriller, der zum Nachdenken anregt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2021
Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren
Vössing, Su

Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren


sehr gut

Die bekannte Spitzenköchin Su Vössing hat ein etwas anderes Kochbuch herausgebracht - es geht um das Frittieren. Sie empfiehlt, die Fritteuse auf die Terrasse neben den Grill zu stellen, dann gibt es auch keine Geruchsbelästigung. Neben hilfreichen Tipps zur Wahl der richtigen Fritteuse und zur Fettkunde folgt dann erstmal der Fritten-Workshop oder die Suche nach den perfekten Pommes - schließlich eines der wichtigsten Frittier-Gerichte!

Nun folgen die interessanten, ansprechenden Rezepte - zu jedem gibt es ein großes, appetitliches Farbfoto - die alle gut erklärt sind. Es gibt sowohl vegetarische als auch welche mit Fleisch, Geflügel und Fisch und auch süßes kommt nicht zu kurz. Sehr gut finde ich auch den Anhang mit Dips, Saucen und Dressings, die man gut mit den diversen Gerichten kombinieren kann. Ein interessantes Kochbuch mit vielseitigen Ideen!

Bewertung vom 11.10.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Dina ist nach einem Treffen mit ihrer Freundin nachts auf der Autobahn auf dem Heimweg. Da erreicht sie ein Anruf eines ihr unbekannten Mannes, der ihr über ihre Fernsprecheinrichtung Anweisungen gibt und dicht hinter ihr fährt. Als sie auf die Landstraße abbiegen, schöpft sie Hoffnung, als sie eine Polizei-Kontrolle entdeckt - doch es wird noch schlimmer, als sie sich das in ihren schlimmsten Träumen vorstellen könnte ...

Das Buch ist von Anfang an sehr spannend geschrieben und lässt sich gut und schnell lesen. Besonders der schnelle Wechsel der meist kurz gehaltenen Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten erhöht den Spannungsbogen noch. Dina war mir sehr sympathisch, ich habe mit ihr mitgelitten und gehofft, dass sie entkommen kann. Besonders die grausamen Folterungen fand ich sehr verstörend. Man erfährt viel über die Ermittlungen, wird auch mal auf eine falsche Spur geführt und ist erstaunt über die überraschende Auflösung.

Bewertung vom 06.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


sehr gut

Weihnachten steht vor der Tür und bei Kluftingers herrscht reges Treiben: Erika schmückt den Baum und Klufti vertilgt die Plätzchen! Da geschieht die erste Katastrophe - Erika fällt von der Leiter und wird von Kluftis Erzfeind Dr. Langhammer ins Krankenhaus verfrachtet. Nun muss Klufti ran und Erikas Aufgabenliste abarbeiten. Da er mal wieder ganz innovative Ideen beim Schmücken hat, fällt erstmal der Strom aus und das Wohnzimmer brennt beinahe ab. Weil Klufti nicht weiter weiß, müssen die Fachleute für Elektrik ran. Die haben aber sehr großen Durst und vernichten die Glühwein-Vorräte für den Stand des Frauenbundes, die laut Erika auf keinen Fall angerührt werden dürfen. Aber das kann einen Klufti doch nicht bekümmern - flugs stellt er sein eigenes, höchst eigenwilliges Gebräu her und hat damit sogar Erfolg auf dem Weihnachtsmarkt! Zusammen mit dem Japaner Joschi verkaufen sie wie die Weltmeister, dabei unterhalten sie sich in einem eigentümlichen Englisch zum kaputt lachen - aber Hauptsache, sie verstehen sich! Nach dem Genuss von reichlich Glow Wine ist das auch kein Problem!

Ich habe schon lange nicht mehr so viel lachen müssen, wie bei diesem Buch mit den 24 Kapiteln für 24 Katastrophen. Es ist wirklich unglaublich, wie ein einzelner Mensch in so einem kleinen Buch so viel vermurksen kann. Aber Klufti wäre nicht Klufti, wenn er nicht immer irgendeine Lösung finden würde und seine Erklärungen zu den Allgäuer Weihnachtsbräuchen sind schon sensationell! Besonders lesenswert sind wieder seine halb-englischen Unterhaltungen mit dem Verwandten aus Japan - man muss sich wirklich wundern, dass der Joschi so viel versteht. Leider gibt es diesmal keinen Kriminalfall zu lösen - nur Katastrophen auszubaden - aber egal, ich habe mich dennoch köstlich amüsiert!

Bewertung vom 05.10.2021
Aliens im Spiel
Ackermann, Anja

Aliens im Spiel


sehr gut

Die beiden Freunde Samuel und Gunnar sind leidenschaftliche Spieler des Computerspiels Pirate Port Planet, wo sie Sumo L. und Kazanga heißen und ständig auf der Jagd nach Credits sind. Zusammen bestehen sie viele Abenteuer mit ihrem Raumschiff in fernen Galaxien. Als die Schule wieder beginnt, entdecken sie, dass ihr Lehrer große Ähnlichkeit mit einem Alien im Spiel hat. Ist Herr Nielas ein verkappter Weltraumpirat, der sie entführen will?

Dieses außergewöhnliche Kinderbuch ist spannend und witzig geschrieben und wird besonders Kindern gefallen, die gerne Computerspiele nutzen. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, dazu gibt es ansprechende Illustrationen, die sehr gut zum Text passen. Die zwei Schulfreunde sind sehr sympathisch gezeichnet, ebenso ihre Freundin Nelli, die es schafft, die beiden zu überraschen. Ein fantasievolles Buch mit einigen Comic-Elementen, das für junge Leser ab 8 Jahren gut geeignet ist. Im Anhang befindet sich noch ein intergalaktisches Wortverzeichnis für alle, die sich im Weltall nicht so gut auskennen!

Bewertung vom 30.09.2021
Böse
Wagner, Jonas

Böse


sehr gut

Die geschiedene Katharina und ihre 17-jährige Tochter ziehen in ein idyllisches Dörfchen im Erzgebirge, um einen Neuanfang zu machen. Davon ist die Tochter Fenja nicht sehr erbaut, denn dort ist absolut nichts los. Dafür wird man aber überall beobachtet und bespitzelt - sei es vonseiten der Vermieterin oder des Pfarrers, auch der ach so hilfsbereite Bürgermeister ist allgegenwärtig. Eines Nachts kommt Fenja nicht nach Hause, auch ihr Freund ist spurlos verschwunden. Für die Polizei ist sie eine Ausreißerin, das Dorf denkt ebenso - nur Katharina weiß, dass da etwas passiert sein muss. Wird sie ihre Tochter lebend wiederfinden?

Dieses sehr spannend geschriebene Buch beschreibt den schlimmsten Albtraum einer Mutter, der niemand glaubt. Am sichersten Ort der ganzen Gegend kann nicht geschehen sein, was nicht geschehen sein darf. Katharinas Lage wird sehr eindringlich beschrieben, die Stimmung immer düsterer und beklemmender. Die Spannung steigt ab Mitte des Buches ständig an, in fett gedruckten Abschnitten kann man die unendlichen Leiden der gefangenen Fenja mitverfolgen. Unfassbar, wie abgrundtief böse manche Menschen sein können. Beängstigende, menschliche Abgründe tun sich auf und das Ende kommt gepaart mit einer schrecklichen Natur-Katastrophe voller Dramatik.

Bewertung vom 28.09.2021
Eismagie und wilde Wichte / Petronella Apfelmus Bd.9
Städing, Sabine

Eismagie und wilde Wichte / Petronella Apfelmus Bd.9


ausgezeichnet

In der Welt von Petronella Apfelmus gibt es gleich zwei große Probleme: die bösen Grimmbärte sind auf ihrem Floß auf dem Mühlteich gesichtet worden. Sie klauen die Vorräte der Apfelmännchen und Sachen von den Kindern Lea und Luis und fallen auch in das Café ihrer Eltern ein. Dem muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Und noch ein wichtiges Anliegen kommt von Petronellas Hexen-Schwestern - sie benötigen dringend die Hilfe ihrer vierten Schwester, denn sie müssen unbedingt den Winter wecken, der offenbar verschlafen hat. Daher ist es auch noch nicht kalt geworden und es fällt kein Schnee. Diese Abenteuer besteht Petronella mithilfe der Kinder wieder bestens!

Auch der neunte Band dieser wunderbaren Reihe ist wieder schön geschrieben und kindgerecht illustriert. Die niedliche Apfelhexe ist bei uns bereits bestens bekannt und das neue Buch wurde schon sehnsüchtig erwartet. Es ist sehr spannend geschrieben und lässt sich wieder sehr gut lesen. Alle Teilnehmer sind sehr gut beschrieben, was noch durch niedliche Zeichnungen verdeutlicht wird. Wir freuen uns schon auf den 10. Band!

Bewertung vom 25.09.2021
Diese Frauen
Pochoda, Ivy

Diese Frauen


sehr gut

In Los Angeles gab es entlang des Straßenstrichs an der Westernavenue schon vor Jahren etliche tote Frauen. Doch das LAPD hat sich nicht sonderlich dafür interessiert, denn schließlich handelt es sich ja nur um diese Frauen. Diese Frauen, die letztlich bekommen haben, was sie verdienen. Ein paar Jahre war Ruhe, doch nun beginnt eine neue Mordserie, ebenfalls wieder an diesen Frauen. Der Polizistin Essie lässt dieser Serienmörder keine Ruhe und sie ermittelt weiter, obwohl sie gar nicht mehr bei der Mordkommission ist. Auch Dorian, die Mutter eines der ermordeten Mädchen - einer Ausnahme unter den Opfern, denn sie ging nicht auf den Strich - forscht weiter und versucht, ein Nachbarsmädchen zu beschützen. Aber wird sie es retten können?

Dieser eindringlich geschriebene Roman soll aufrütteln und auf die Probleme in bestimmten Gegenden hinweisen. Und das tut er auch, denn er hinterlässt eine nachdenkliche Leserschaft, die sich über die Standesunterschiede und Rassismus betroffen fühlt und mit diesen Frauen mitleidet. Die Schicksale einzelner Frauen werden hier mitfühlend erzählt, sie sind eher düster und verstörend. Sie sind in einem Sog gefangen und können sich nicht aus ihrem Milieu befreien, jeder Versuch zu einem normalen Leben ist zum Scheitern verurteilt. Ein beklemmender Roman, der spannend geschrieben ist, auch wenn ich anfangs etwas mit Längen zu kämpfen hatte. Eigentlich ist es eine Mischung aus Krimi und sozialkritischem Roman, den zu lesen ich empfehlen kann.

Bewertung vom 24.09.2021
Der Sucher
French, Tana

Der Sucher


gut

Der Amerikaner Cal Hooper, ein ehemaliger Cop, hat nach seiner Scheidung genug von Chicago und sucht sich in Irland ein heruntergekommenes kleines Häuschen auf dem Lande, das er wieder herrichten will. Anfangs ist es nicht so leicht für ihn, von seinen Nachbarn akzeptiert zu werden - sie schließen sogar Wetten darauf ab, wie lange er es hier aushält. Als ein 13-jähriges Kind versucht, ihn dazu zu bringen, seinen 19-jährigen verschwundenen Bruder zu suchen, zögert er lange. Zu Recht, denn damit macht er sich nicht unbedingt Freunde in dieser Gegend ...

Ich muss leider sagen, dass es mir bei diesem Krimi an Spannung gefehlt hat. Es passiert erst mal lange fast nichts, es gibt nur schöne Beschreibungen der ländlichen Gegend und der Renovierungsarbeiten. Mir war das alles zu langatmig. Die Person Cal war sehr gut beschrieben, er war mir auch sehr sympathisch, aber das war trotzdem zu wenig Geschehen vorhanden. Ich hatte mir da definitiv mehr erwartet.

Bewertung vom 19.09.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


sehr gut

Der Rechtsanwalt Dr. Pirlo steht mächtig unter Druck: die große Kanzlei, für die er die letzten Jahre 60 Stunden die Woche geschuftet hat, hat ihn zugunsten des Juniorchefs entlassen. Nachdem er sich ein paar Tage selbst bemitleidet hat, nimmt er einen großen, eher wenig Erfolg versprechenden Fall an. Eine Frau soll ihren Mann, einen schwerreichen Unternehmer, in ihrem Haus getötet haben. Sie bestreitet alles, kann aber auch nichts Hilfreiches zu ihrer Verteidigung vorbringen. Pirlo und seine neue Angestellte Sophie ermitteln in alle Richtungen - die Lage wird immer verzweifelter und eine Verurteilung ihrer Mandantin scheint sicher. Werden es Pirlo und Sophie noch rechtzeitig schaffen, den wahren Täter zu finden?

Gegen alle Regeln - so der Untertitel dieses Buches - trifft voll zu. Denn die Rechtsanwälte handeln nicht immer genau gesetzeskonform. Seine beiden Brüder, die nicht gerade eine weiße Weste haben, helfen ihm dabei. Andererseits brauchen sie aber gerade seine Hilfe und viel Geld dazu, denn der Khatib-Clan hat sich mächtige Feinde geschaffen und nun soll Pirlo mit viel Geld aushelfen. Dazu muss er aber erst einmal diesen Fall erfolgreich beenden.

Dieser unterhaltsame Justiz-Krimi hat mir gut gefallen, der besondere Schreibstil auch. Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und es ist spannend geschrieben. Besonders die Szenen vor Gericht fand ich äußerst interessant. Pirlo ist sehr genau beschrieben, er war mir anfangs nicht so sympathisch, aber das hat sich im Laufe des Buches gebessert. Sophie dagegen gefiel mir von Anfang an - auch sie hat keinen leichten Stand in ihrer reichen Familie, weil sie sich nicht den Wünschen ihres Vaters gefügt hat. Pirlo hat sich von seiner Clan-Familie losgesagt und soll nun dafür bezahlen. Familie ist nicht immer einfach!