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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

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Insgesamt 416 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2020
Mord auf dem Court
Winger, Luc

Mord auf dem Court


ausgezeichnet

„Mord auf dem Court“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 182 Seiten gelesen, die in 22 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Saint-Tropez-Krimi, der auch wieder in den 70er Jahren spielt und ein neuer Fall für Commissaire Lucie Girard ist.

Schon 1950 im Kinderhort bahnte sich die enge Freundschaft zwischen den Zwillingspärchen Valentine und Juliette mit Jean und Yves an, alle kamen aus der gehobenen Pariser Gesellschaft. 20 Jahre später wollen alle Tennis-Profis werden. Die Mädchen haben sich zu arroganten, bösartigen, intriganten jungen Frauen entwickelt, die Jungs lassen sich leicht von ihnen einwickeln, was immer wieder zu Schwierigkeiten führt.
Eigentlich wollten sich Commissaire Lucie Girard und Commissaire Franc Sarasin nur das Schauturnier zwischen einigen weltbekannten Spielern und den Nachwuchstalenten anschauen, als sie wieder einmal über eine Leiche stolpern. Der nationale Profispieler Louis Lasalle wird erschlagen aufgefunden. Nun beginnen gleich vor Ort die Ermittlungen für die beiden. Und wieder tauchen sie in die Welt der Reichen und Schönen ein. Auch persönlich wird dieser Fall für Lucie und Franc eine Herausforderung.

Das Privatleben von Lucie ist wieder kurzzeitig ein Thema. Sie und ihr Partner Patric haben seit Kurzem eine kleine Tochter. Allerdings ist Lucie in ihrem Job so eingespannt, dass die meiste Arbeit an Patric und dem Au-pair hängen bleibt, was oft zu Spannungen führt.
Auch die anderen Charaktere sind wieder hervorragend beschrieben, man fühlt sich mitten in die Geschichte hineinversetzt. In eine Zeit, wo noch überall geraucht wurde, es keine Handys gab und sogar die Polizei am Tatort nach einem Telefon suchen musste. Ebenso kommen die Klassenunterschiede recht deutlich zum Ausdruck.

Dieses Buch ist wieder eine sehr gelungene Fortsetzung der Saint-Tropez-Reihe. Es ist eine gut ausgearbeitete, sehr kreative Story mit vielen fachlichen Informationen aus dem Tennissport, spannend und rasant geschrieben und lässt sich sehr zügig lesen.
Das Cover mit der Luftaufnahme eines Tennisplatzes vor der Küste ist wieder sehr gelungen und passend zum Inhalt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2020
Ihr Königreich
Nesbø, Jo

Ihr Königreich


ausgezeichnet

„ihr königreich“ von Jo Nesbø, Verlag Ullstein, habe ich als HC mit 592 Seiten gelesen, diese sind in 71 Kapitel und 7 Teilen eingeteilt. Erzählt wird in der Ich-Perspektive von Roy.

In den Bergen der norwegischen Kleinstadt Os leben die Brüder Roy und Carl. Schon in Kindertagen war Roy immer für seinen Bruder da und räumte Probleme aus dem Weg. Als sie Teenager waren, starben ihre Eltern und ihr Onkel kümmerte sich um sie. Dann ging Carl nach Amerika zum Studium und Roy arbeitete in der Werkstatt seines Onkels und übernahm diese später. Nach 15 Jahren kommt Carl mit seiner Frau Shannon und großen Plänen für ein Hotel auf dem Berg zurück nach Os. Er ist immer noch der alte Sunnyboy, aber selbstbewusster als früher. Und schon beginnen die Probleme wieder und Roy muss diese beseitigen, damit Nichts und Niemand in ‚ihr Königreich‘ eindringen und es kaputt machen kann.

Zu Beginn musste ich mich etwas einlesen, es ist ja kein Harry Hole. Die Perspektive wechselte immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit und es gab kamen eine Menge Fragen auf. Aber das klärte sich im Laufe des Buches auf. Der Teil 4 befasste sich dann mit der Vergangenheit der beiden Jungs und ihrer Familie, womit dann alle Unklarheiten beseitigt waren.

Die beiden Brüder sind sehr unterschiedlich. Roy war schon immer der ruhigere, etwas wortkarge Junge, der lieber an Autos bastelte als unter vielen Menschen zu sein. Er entwickelte sich zu einen recht schlauen Mann, der seine Handlungen gut durchdenkt und professionell handelt. Er lebte bis zur Rückkehr seines Bruders allein und etwas eigenbrödlerisch in seinem Elternhaus.
Carl war als Kind auch für seinen Bruder da, indem er seine Aufsätze korrigierte. Die beiden hielten fest zusammen und waren untrennbar. Als Erwachsener und mit seinen Erfahrungen aus Amerika war er der strahlende Mann, der die Leute mit seinen Argumenten von seinen Plänen überzeugen konnte. Aber wenn es schwierig wurde, musste Roy wieder ran. Carl empfand ich schon als sehr manipulativ, gab sich immer hilfebedürftig und hatte selber genug Dreck am Stecken. Trotzdem waren die Brüder immer untrennbar und füreinander da.
Im Dorf wurde schon immer über die Familie geredet, was sich auch nach dem Tod der Eltern nicht änderte. Die Verhältnisse unter den Bewohnern haben mir sehr gefallen und wurden gut dargestellt.

Es ist kein typischer Krimi, eher eine Familiengeschichte. Trotzdem fand ich sie spannend und letztlich sehr traurig.
Der Schreibstil war gut und ich kam doch zügig voran. Allerdings empfand ich die Beschreibung der Taten als sehr emotionslos und kalt. Aber wahrscheinlich war das so, weil der Täter genauso dachte und handelte.
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 07.09.2020
Der Giftmord. Ostfriesenkrimi (eBook, ePUB)
Ptak, Susanne

Der Giftmord. Ostfriesenkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Der Giftmord“ von Susanne Ptak, Klarant Verlag, habe ich als ebook mit 136 Seiten gelesen, diese sind in 18 Kapitel eingeteilt. Danach gibt es noch Ostfriesland Buchempfehlungen und einen kostenlosen Kurz-Ostfriesenkrimi. Das Buch ist in der Ich-Form aus Insas Perspektive geschrieben.

In Leer entdecken Kinder die Leiche einer Frau. Karina Benninga wurde vergiftet.
Kommissarin Insa Warnders ermittelt hier in ihrem ersten Fall, nachdem sie zurück in ihre alte Heimat gekommen ist und mit ihren Kindern im Haus ihrer Großeltern wohnt. Gleich an ihrem Umzugstag wird sie mit alten Freunden und ihrer großen Jugendliebe konfrontiert. Das ist ausgerechnet der Ehemann der toten Karina. Mit ihrem neuen Chef Carsten Voss muss sie nun hauptsächlich in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ermitteln, was nicht immer einfach für sie ist. Auch kommen alte Eifersüchteleien wieder hoch. Trotzdem meistert sie das sehr objektiv.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war eine gute Mischung aus Arbeit und Familie. Gerade diese wurde sehr liebevoll beschrieben. Insa hat es mit ihren 12jährigen Zwillingsjungs und ihrer fast volljährigen Tochter Lea nicht immer einfach, hat aber jetzt große Hilfe in ihrer Mutter und Großmutter gefunden. Auch für Insa’s alte Freunde steht die Tür, gerade zur Küche, immer offen. Für die Kinder war der Umzug von einer Großstadt auf das Land nicht einfach. Aber schon nach ein paar Tagen haben sie sich gut eingelebt und Lea entdeckt eine Leidenschaft, die sehr überraschend für ihre Mutter ist. Die Zwillinge machen sogar eine Entdeckung, die in Insa’s Fall sehr weiterhilft.

Es ist eine sehr schöne, unterhaltsame, rasant geschriebene, leicht und schnell zu lesende Geschichte, die trotz der Toten nicht blutrünstig und trotzdem spannend ist. Ich hoffe, es gibt noch mehr Fälle mit Insa und ihrer Familie.
Auch das Cover finde ich ganz toll, passend zu einem Bauernhof.

Bewertung vom 02.09.2020
Rauchland / Tenbrink und Bertram Bd.4 (eBook, ePUB)
Finnek, Tom

Rauchland / Tenbrink und Bertram Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Rauchland“ von Tom Finnek, habe ich als ebook mit 343 Seiten gelesen, die in 5 Teile, von Samstag – Freitag, eingeteilt sind. Es ist der 4. Münsterland-Krimi.

In einem abgebrannten Bauernkotten im Venn wird die Leiche des Bauern Friedhelm Harking gefunden. Zeugen sehen einen Mann weglaufen. Es stellt sich heraus, dass es Heinrich-Josef Schultewolter war, der vor einigen Jahren Tenbrink schwer verletzt hatte und seitdem zur Fahndung ausgeschrieben war. Nun beginnen die Ermittlungen für das KK11. Da Tenbrink seit Kurzem frühzeitig pensioniert ist, hat er mit dem Fall nichts zu tun. Allerdings will Schultewolter bei seiner Festnahme nur mit ihm sprechen. Somit steckt Tenbrink inoffiziell wieder voll im Geschehen. Weil er nicht mehr im Dienst ist, kommt er auch auf andere Art und Weise an Informationen, z.B. auf dem Friedhof.
Im Zuge der Ermittlungen ergeben sich interessante Familienverbindungen zwischen Harking und seinem Nachbarn Denhöfde, ebenso wie zwischen Harking und Schultewolter, die weit in die Vergangenheit reichen.

Nebenbei hängt Maik immer noch sein alter Fall um Ronny Kruse an, der noch nicht gefasst ist. Und auch sonst plagen ihn Sorgen um seine Frauengeschichten, die ihn sehr belasten. Am Ende muss er eine schwere Entscheidung treffen.
Er und Tenbrink leben im selben Haus und haben im Laufe der Zeit ihre Rituale entwickelt. Sie kommen mir manchmal wie ein altes Ehepaar vor. Aber sehr sympathisch.
Der neue Leiter des KK11 Alfred Bremer ist zwar nicht besonders beliebt, stört aber auch nicht weiter. Die Charaktere im Team sind sehr verschieden. Hölscher ist etwas behäbig und bequem, schläft schon mal ein und bringt seinen Pudel mit ins Büro, macht seinen Job trotzdem gut. Dann gibt es noch Stukenkemper, der immer einen lustigen Spruch auf den Lippen hat und ein wandelndes Lexikon für Filme und Musik ist. Reinhard Gehling ist der jüngste im Team und noch etwas schüchtern. Als einzige Frau ist Heide dabei, die ein Auge auf ihren Kollegen geworfen hat.

Die Handlung ist wie gewohnt sehr spannend, rasant, sehr atmosphärisch beschrieben und mit bildhaften Charakteren und Örtlichkeiten versehen, ebenso mit einer gesunden Portion Humor.
Die Leute in der Gegend glauben noch an die Mystik der Raunächte im Rauchland, was ich sehr interessant fand.
Sprachlich gibt es immer mal wieder Abschweifungen zum Münsterländer Dialekt und wegen der Grenznähe auch ein wenig Niederländisch, da auch Jan Bonnema von der niederländischen Polizei wieder dabei ist.

Es ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um Tenbrink und Bertram, die mir wieder sehr gut gefallen hat und auf weitere spannende Fälle der beiden hoffen lässt.

Das Cover ist auch wieder sehr schön und passend zum Inhalt des Buches.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2020
Tod im Heidekloster (eBook, ePUB)
Reinbold, Michael

Tod im Heidekloster (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Tod im Heidekloster“ von Michael Reinbold habe ich als ebook mit 283 Seiten gelesen, die in 31 Kapitel eingeteilt sind.

1948 wird der Organist des Heideklosters Dr. Harry Schroda im Teich vor dem Damenstift Heiligenwerder tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass er umgebracht wurde und bald darauf meldet sich ein Zeuge des Geschehens. Damit ist das Interesse von Captain Willoughby, eines Offiziers der britischen Besatzungsarmee, geweckt. Dieser versteht sich sehr gut mit der Äbtissin Frau von Oppershausen. Als dann auch noch eine 200 Jahre alte Bach-Kantate und ein Porträt von Bach auftauchen, scheint der Fall total verwirrend zu werden. Aber Willoughby lässt nicht locker, stöbert weiter und stößt dabei auf immer neue Geheimnisse und Verwicklungen. Dabei gerät er auch selbst in große Gefahr.

Die Geschichte spielt in den Nachkriegsjahren und es gibt immer wieder Rückblicke auf die Vor- und Kriegszeit, als alles begann. Und im Heidekloster laufen dann alle Fäden zusammen. Ich weiß nicht, was davon den Tatsachen entspricht. Auf jeden Fall macht es den Eindruck einer sehr guten und umfangreichen Recherche. Auch der Auszug aus der "Vierteljahr-Zeitschrift für alte Musik" ist sehr interessant.
Die Zeit damals war von Umbruch und Neuanfang gekennzeichnet. Es gab die Zonen mit den verschiedenen Besatzungsmächten. Die Situation zwischen den Einheimischen und den Flüchtlingen ist gut dargestellt, die sogar auch an die heutige Zeit erinnert.

In dem Buch passiert sehr viel, es ist sehr rasant erzählt und man muss aufpassen, dass man den Faden nicht verliert. Aber es ist auch sehr spannend und man kann nicht aufhören zu lesen. Der Schreibstil ist meist einfach gehalten, nur bei alten Zitaten oder Zeitungsausschnitten ist die Ausdrucksweise der damaligen Zeit angepasst und klingt etwas gestelzter.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, sodass ich immer ein Bild vor Augen hatte. Besonders sympathisch waren mir Willoughby und die Äbtissin. Die beiden sind ein tolles Gespann und es war eine Freude, ihren Gedankengängen zu ‚lauschen‘. Und es gab auch genug zum Schmunzeln und zum Schmachten.
Die Gauner in der Geschichte waren auch sehr gut beschrieben, wie sie versuchten, mit ihren Betrügereien das große Geld zu machen und die Menschen um sich herum manipulierten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es war ein großer Lesegenuss. Das Cover ist auch großartig, eine schöne Kulisse für die Handlung.

Bewertung vom 20.08.2020
Roulette
Winger, Luc

Roulette


ausgezeichnet

„Mord im Casino – Roulette“ von Luc Winger habe ich als Taschenbuch mit 251 Seiten gelesen, diese sind in 30 Kapitel eingeteilt. Es ist der 5. Saint-Tropez-Krimi, der auch wieder in den 70er Jahren spielt.
Im Casino von Monaco findet ein Turnier nur mit den Spielern und geladenen Gästen statt. Auch Madame la Commissaire Lucie Girard bekam zur Würdigung ihrer Leistungen eine Einladung vom Bürgermeister. Und schon ist sie mitten im Geschehen, als ein Schuss fällt, ein Croupier zusammenbricht, bewaffnete Männer den Saal stürmen und Geiseln nehmen.
Der Tote war sehr beliebt bei den Gästen, was manch anderen Groupiers nicht gefiel. Auch die Gäste sind eine illustre Gesellschaft. Da sind die Fontaine's, er Spieler, sie Alkoholikerin, ein Fotograf mit einem Model, ein Juwelenräuber.
Im Rahmen der Aufklärung des Falles lernt Lucie den attraktiven Commissaire Franc Sarasin kennen. Und ihr Familienleben kommt wieder einmal zu kurz. Ihr Freund Patric ist genervt, er muss sich auch noch daran gewöhnen, dass nun noch ein Au-Pair Mädchen für Baby Aude bei ihnen ist. Es ist eine schwierige Situation. Ich hoffe für ihn und Lucie, dass sie sich wieder zusammenlaufen. Allerdings schwirrt ihr Franc im Kopf herum.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Durch den guten Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel war das es zügig zu lesen. Die Charaktere und die Örtlichkeiten waren sehr gut vorstellbar. Auch das Flair der 70er Jahre wurde gut eingefangen und beschrieben.
Auch mit diesem Buch ist dem Autor wieder eine gut geschriebene, sehr spannende und gut durchdachte Geschichte mit überraschenden Wendungen gelungen.
Und das Cover gefällt mir super gut.

Bewertung vom 18.08.2020
Friesenbrauer. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Jorritsma, Sina

Friesenbrauer. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


sehr gut

„Friesenbrauer“ von Sina Jorritsma, Klarant-Verlag, habe ich als ebook mit 158 Seiten gelesen, diese sind in 18 Kapitel eingeteilt. Es ist der 17. Fall für Mona Sander und Enno Moll. Im Anhang befindet sich eine Auflistung der bisher erschienenen Teile sowie eine Leseprobe von ‚Friesenflirt'.
Ohne großes Vorgeplänkel gibt es gleich einen Mord. In der Borkum Brauerei wir der Braumeister Okko Jopp tot aufgefunden. Er war auf der ganzen Insel unbeliebt, auch, weil er alle jungen Frauen begrapschte. Hat sich vielleicht eine zu sehr gewehrt. Das aufzuklären ist nun die Aufgabe von Mona und Enno. Der Fall führt sie in die Hinter- und Abgründe skrupelloser Geschäftsleute und mehrgleisiger Familienverhältnisse.
Das Buch hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist einfach und man kann schnell lesen. Mich hat allerdings etwas gestört, dass so oft ‚Inselkommissare' geschrieben wurde. Da hätte es sicher Alternativen gegeben oder es hätte einfach mal ganz weglassen werden sollen.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Dabei kommt die Brauereifamilie nicht gut weg. Sie will die Alleinherrschaft auf der Insel erlangen und nimmt in Kauf, dass die anderen Kneipen pleite gehen.
Enno und Mona sind ein gutes eingespieltes Team, das oft die gleichen Überlegungen anstellt und sich ohne Worte versteht. Während der einheimische Enno immer besonnen und überlegt handelt und die Einheimischen ihn kennen, geht Mona meist sehr ungestüm vor, spricht erst bevor sie denkt und als Fremde wird sie auch manchmal einfach ignoriert. Beide waren mir sehr sympathisch.
Auch die Inselatmosphäre war gut dargestellt, da kam richtig Urlaubsstimmung auf. Das Cover passt auch prima dazu.

Bewertung vom 16.08.2020
Meereskalt / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.3
Haller, Elias

Meereskalt / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.3


ausgezeichnet

„Meereskalt“ von Elias Haller, Verlag EditionM, habe ich als ebook mit 401 Seiten gelesen. Diese sind in 93 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Fall für Greta Silber und Hardy Finkel.
Auf dem Sommerfest des Landtagsabgeordneten Vetterick auf Rügen verschwinden dessen beiden Kinder. Eine groß angelegte Suchaktion wird gestartet. Kurz danach werden in einem kleinen Boot der Sohn lebend und seine tote Schwester gefunden.
Nun beginnen die Ermittlungen, um schnellstens den Täter zu finden. Dabei stoßen Greta und Hardy auf einen fünf Jahre alten Fall, der einige Parallelen aufweist. Ebenfalls gerät ein Bauunternehmer in den Fokus der Behörden. Allerdings blockieren alle Beteiligten die Zusammenarbeit mit der Polizei und sind nur zu oberflächlichen Aussagen bereit. Was wollen sie verbergen? Was ist mit den Kindern passiert?
Vetterick versucht durch seine Position die Polizei unter Druck zu setzen und droht sogar mit personellen Konsequenzen, wenn der Fall nicht schnell aufgeklärt wird, wobei allerdings seine Frau die treibende Kraft dabei ist. Auch die Presse behindert die Arbeit. Insbesondere in Person von Lasse Mensen, der auch noch der Bruder vom Kommissariatsleiter ist und die sich nicht ausstehen können. Anstatt den Ermittlern zu helfen, hält Lasse wichtige Beweise zurück.
Es ist immer wieder erstaunlich, dass Presse und Politik drohend reagieren, wenn ein Täter nach zwei Tagen immer noch nicht verhaftet wurde.
Auch in diesem Buch brillieren Greta und Hardy. Jeder verfolgt zwar seine eigenen Spuren, aber am Ende führen die Wege wieder zusammen. Charakterlich sind sie sehr verschieden. Während Hardy eher überlegt und diplomatisch handelt, geht Greta die Dinge sehr direkt an, was nicht allen gefällt und sie sich damit auch wieder Ärger einhandelt. Greta hat auch wie immer private Probleme. Ihren Ex-Mann könnte man pausenlos ohrfeigen. So ein arroganter Mensch. Der volljährige Sohn Sören hat es gewagt, eine Freundin zu haben, die Papa's Plänen für ihn im Weg steht. Nun ist Sören bei ihm ausgezogen und zu seiner Mutter Greta gegangen. Damit ist sie noch etwas überfordert, da die beiden Söhne beim Vater aufgewachsen sind und der den Kontakt größtenteils ablehnte. Aber in Hannes hat Greta einen guten, ruhigen und besonnenen Partner gefunden, der gut mit der neuen Situation umgehen kann.
Es ist wieder ein mitreißendes, sehr spannendes Buch. Nicht nur wegen des guten Schreibstils und der relativ kurzen Kapitel lässt sich das Buch zügig lesen, sondern auch wegen des ständigen Perspektivwechsels und des damit verbundenen steten Spannungsaufbaus kann man das Buch nicht aus der Hand legen. Die Auflösung des Falles ist wieder genial und unverhofft. Insgesamt ist es eine sehr schlimme und furchtbar traurige Geschichte.
Dieses Buch ist in sich abgeschlossen und kann einzeln gelesen werden. Es wäre aber eine Schande, die beiden Vorgänger nicht zu kennen.

Bewertung vom 12.08.2020
Lady Arrington und die tödliche Melodie / Mary Arrington Bd.2 (eBook, ePUB)
Gardener, Charlotte

Lady Arrington und die tödliche Melodie / Mary Arrington Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Lady Arrington und die tödliche Melodie“ von Charlotte Gardener habe ich als ebook mit 277 Seiten gelesen, die in 50 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der zweite Teil mit Mary Arrington.
Die Krimi-Autorin Mary Elizabeth Arrington freut sich auf ihre zweite Kreuzfahrt auf der ‚Queen Anne‘, die ihr helfen soll, ihre Schreibblockade zu überwinden, ganz zum Grauen ihres Lektors Mr.Bayle. Da sie auf ihrer ersten Seereise in einen Mordfall verwickelt war und sich mit der Aufklärung nicht nur Freunde gemacht hat, hofft sie nun auf Ruhe, Erholung und Inspiration. Doch schon beim Empfang und dann beim Eröffnungskonzert benimmt sich der ansonsten sehr begabte Pianist merkwürdig und haut laut und misstönend in die Tasten. Kurz danach ist er tot. Also wieder nichts mit einer entspannten Kreuzfahrt. Entgegen jeder Widerstände und Widersacher geht sie hartnäckig den Spuren des Verbrechens nach und bringt sich auch hier wieder in Gefahr. Ziemlich bald scheint der Fall gelöst zu sein, aber so einfach ist es dann doch nicht. Dieses Mal hat sie auch noch einen weiteren Helfer, der sich aber im Hintergrund hält, um seine eigene Karriere nicht zu gefährden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist eine leichte und trotzdem spannende Lektüre um einen Mord auf einem Kreuzfahrtschiff. Keiner kann von Bord, auch der Mörder nicht.
Mary beweist hier wieder einmal, dass sie nicht nur Krimis schreiben kann, sondern auch selbst eine gute Ermittlerin ist. Durch ihre sehr gute Beobachtungsgabe sieht sie Dinge, die anderen verborgen bleiben. Sie kann nervig und provokant sein, um an ihr Ziel zu kommen. Und ihr loses Mundwerk ist herrlich. Sehr gekonnt kann sie anderen ihre Meinung sagen ohne gleich verletzend zu sein. Trotzdem ist sie mir sehr sympathisch in ihrer Normalität einer Frau, die in Würde altern und sich nicht die Haare färben will.
Die Dialoge zwischen ihr und ihrem Lektoren oder auch dem Kapitän haben mich sehr amüsiert.
Durch den guten Schreibstil und auch den Spannungsaufbau war das Buch zügig zu lesen.
Es ist die zweite Kreuzfahrt für Mary. Dieses Buch ist in sich abgeschlossen. Den 1. Teil muss man sicher nicht gelesen haben, wäre aber auch nicht verkehrt. Jetzt gibt es ziemlich viele Rückblicke dahin, was natürlich neugierig auf den ersten Fall macht.
Das Cover sieht wunderbar entspannend aus mit dem Liegestuhl an Bord und dem Meer im Hintergrund.

Bewertung vom 10.08.2020
Mord d'Azur
Armbrüster, Jörg

Mord d'Azur


sehr gut

„Mord D'Azur“ von Jörg Armbrüster habe ich als Taschenbuch vom Verlag emons, 240 Seiten, 44 Kapitel, gelesen.

Am Strand von Nizza wird der berühmte Matador Louis Castilles tot aufgefunden. Commandant Stephane Matazzi und sein kleines Team übernehmen die Ermittlungen. Diese führen sie in die umstrittene Stierkampfszene ebenso wie in die der Gegner. Außerdem gibt es noch den Matador Enrique Toledo, der Castilles die Schuld an seinem schweren Unfall gibt.

Die drei Ermittler sind sehr sympathisch, es besteht eher ein freundschaftliches Verhältnis ohne Hierarchiegehabe. Der junge Assistent Sebastien ist meistens recht vorlaut, was aber mit Humor genommen wird, und Amel, die IT-Spezialistin hat ein Auge auf Stephane geworfen. Alle harmonieren sehr gut miteinander und verstehen sich auch außerhalb des Dienstes.
Stephane hat nebenbei mit seinen privaten Problemen zu kämpfen. Er und seine Frau haben sich eine Auszeit genommen und Tochter Carlotta freut sich immer auf ihren Papa.
Der hat mir auch gut gefallen, leicht machomäßig, etwas eitel und schaut schon mal nach Frauen, liebt aber seine Frau Marie immer noch.

Das Buch besteht aus relativ kurzen Kapiteln und lässt sich durch den guten Schreibstil zügig lesen. Es gibt wenige sehr kurze Abschnitte aus Sicht des Täters.
Das Thema des Buches ist allerdings teilweise schwere Kost, da man immer wieder, teils sehr detailliert, mit dem Stierkampf konfrontiert wird. Das bestärkt meine Meinung noch mehr, dass es eine abscheuliche und grausame Tradition ist und verboten gehört.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist eher ein ruhiger Krimi, der gegen Ende nochmal Fahrt aufnimmt und für Einige sehr gefährlich wird.

Das Cover ist sehr schön, es wird von dem superblauen Himmel dominiert, im Vordergrund eine Palme und die Kuppel des Negresco-Hotels.