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Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2022
Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1
Pantermüller, Alice

Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1


ausgezeichnet

Außergewöhnlich

An diesem Buch ist wirklich vieles außergewöhnlich. Das fängt bei dem Cover an, geht über den Plot und nicht zuletzt sind es die Protagonisten.

Florentine Blix ist nicht wie andere Dreizehnjährige, denn sie tut sich schwer in der Mimik anderer Menschen zu lesen, sie kann nicht lügen oder gut Rad fahren. Dafür kann sie gut Kriminalfälle lösen und kennt zu unterschiedlichen Themen sehr viele Fakten.

Noch spezieller als Florentine ist ihre Freundin Maja. Warum möchte ich hier aber noch nicht verraten. Aber sympathisch sind sowohl Maja als auch Florentine.

Florentine hat dieses Mal allerhand zu ermitteln und aufzuklären. Dabei bekommt sie Unterstützung von ihrer besten Freundin und sogar von ihrem Bruder und seiner Freundin. Es geht sehr spannend und sogar gefährlich für Florentine zu.

Der Schreibstil ist einfach und fesselnd. Für Abwechselung sorgen die in speziellen Infokästen angegebenen Fakten und Erklärungen sowie z. B. gezeichnete Ausschnitte aus einem Stadtplan. Die wunderschönen Illustrationen von Daniela Kohl, die sich in großer Vielzahl im Buch wiederfinden, unterstützen das geschriebene Wort noch zusätzlich.

Ich kann dieses Buch für junge Leser ab ca. 10 Jahre ohne Einschränkung empfehlen.

Bewertung vom 05.04.2022
Ostseekreuz / Pia Korittki Bd.17
Almstädt, Eva

Ostseekreuz / Pia Korittki Bd.17


sehr gut

Pia mal undercover

Ich liebe die Reihe um die Ermittlerin Pia Korittki und habe sie bisher bei all ihren Fällen begleitet. Und so war es klar, dass ich auch bei ihrem siebzehnten Fall unbedingt dabei sein musste.

Allerdings unterscheidet sich dieser Fall von den vorherigen, denn Pia ermittelt dieses Mal quasi verdeckt. Nach ihrem traumatischen Erlebnis der Entführung durch ihren Feind Lohse nimmt sie sich eine Auszeit und geht in das Kloster Naumar. Aber hier kommt sie gar nicht dazu, sich zu erholen, denn innerhalb kürzester Zeit gibt es zwei Mordopfer und Pia wird von ihrem Kollegen in die Ermittlungen einbezogen.

Zur gleichen Zeit versucht ihr Freund Marten den flüchtigen Lohse dingfest zu machen, damit von ihm keine Gefahr mehr für Pia und ihren Sohn Felix ausgeht.

Die wechselnden Sichtweisen sorgen für zusätzliche Spannung, denn sowohl für Pia als auch für Marten ist es nicht ganz ungefährlich. Beide neigen zu Alleingängen und ließen mein Herz schneller schlagen.

Ich mag Eva Almstädts detaillierte und bildhafte Schreibweise. Gerade die ausführliche Beschreibung der Klosteranlage (inkl. Der Zeichnung auf der Cover-Innenseite) setzten mein Kopfkino bei Pias Wege dort in Gang. Aber auch Martens Wege durch die verschiedenen Länder hatte ich bildlich vor Augen.

Insgesamt hat mir dieser Fall aber nicht ganz so gut gefallen wie manch einer der Vorgänger. Ich kann noch nicht einmal sagen woran es gelegen hat. Vielleicht war ich es einfach leid, schon wieder mit Lohse konfrontiert zu werden.

Bewertung vom 23.03.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


sehr gut

Ein Mord trübt die Idylle

Im dritten Capri-Krimi ermitteln Enrico Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo nicht nur auf Capri, sondern auch in dem berühmten Konservatorium in Neapel. Man kann diesen Krimi auch ohne Vorkenntnisse lesen, da er in sich abgeschlossen ist.

Für mich war es ein Wiedersehen mit dem sympathischen Inselpolizisten Enrico Rizzi, den ich sehr mag. Mit seiner Kollegin tue ich mich da ein wenig schwerer. Sie macht es mir nicht leicht sie zu mögen. Aber unterschiedliche Charaktere erhöhen meist das Lesevergnügen.

Luca Ventura hat einen gehobenen Schreibstil, der sehr bildhaft ist und mir Capri quasi nach Hause brachte. Die lebhaften Beschreibungen der Insel, seiner Bewohner und der Vegetation haben mein Kopfkino in Gang gesetzt. An manchen Stellen waren mir die Beschreibungen zwar etwas zu detailliert, aber das ist meckern auf hohem Niveau.

Insgesamt ein ruhiger Krimi, der ohne großes Blutvergießen und nervenzerfetzender Spannung auskommt, aber mit überraschenden Wendungen aufwartet. Mir hat auch dieser dritte Fall gut gefallen und gerne vergebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 15.03.2022
Der zweite Sohn
Peck, Loraine

Der zweite Sohn


gut

Blutrache und Bandenkrieg

Cover und Prolog ließen mich einen spannenden Thriller erwarten, aber bekommen habe ich eine Art Familiengeschichte. Sie wartet zwar mit einigen Toten, Drogenhandel, Schutzgelderpressung und ähnlichen kriminellen Taten auf, aber als Thriller würde ich dieses Buch nicht bezeichnen.

Auch mit den Charakteren konnte ich nicht wirklich warm werden. Da haben wir Jonny, der zwischen seinem diktatorischen Vater und seiner Frau und seinem Sohn entscheiden muss/soll. Er laviert sich irgendwie da durch und ist hin- und hergerissen. Seine Frau Amy erschien mir zu Beginn etwas blauäugig bis hin zur Naivität, macht aber immerhin eine Entwicklung durch. Überhaupt haben Frauen in diesen von Männern dominierten Clanfamilien ihren Platz nur im häuslichen Bereich.

In einem flüssigen Schreibstil wird die Geschichte mal aus Jonnys und mal aus Amys Sicht erzählt. Grundsätzlich finde ich Perspektivwechsel gut, denn sie sorgen für Abwechslung und können für Spannung sorgen. Hier führen sie aber zu ständigen Wiederholungen derselben Vorkommnisse und der Spannungsbogen kann dadurch nicht gehalten werden.

Wäre mir das Buch nicht als Thriller angeboten worden, sondern als Familiengeschichte nach Australien ausgewanderter Familien verfeindeter Völker hätte ich es mit einer anderen Erwartung gelesen und es hätte unter Umständen mehr als diese drei Sterne bekommen.

Bewertung vom 11.03.2022
Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
Lucas, Rachael

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt


gut

Sehr vorhersehbar

Da ich selbst so eine Leseratte bin und immer von einer eigenen Buchhandlung (allerdings in Kombination mit einem Café) geträumt habe, lese ich zwischendurch gerne Bücher mit diesem Thema.

Hannah ist eine Frau, die sich für Mann und Sohn sozusagen aufopfert und sich und ihre Wünsche immer hintenangestellt hat. Als sich ihr die Möglichkeit bietet in einem ländlichen und idyllischen Dorf das „alte Postamt“ zu übernehmen, greift sie zu. Zum ersten Mal verschieben sich ihre Prioritäten zu ihren eigenen Gunsten. Für mich ist Hannah zwar liebenswert und sympathisch, aber auch naiv.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig. Schön beschrieben wird die ländliche Idylle in den Cotswolds und das Dorfleben.

Ein seichter Roman, in dem die Buchhandlung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Handlung ist sehr vorhersehbar und hält keine Überraschungen bereit. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.03.2022
Lass dich drücken!
McLaughlin, Eoin

Lass dich drücken!


ausgezeichnet

Herzerwärmende Geschichte über Freundschaft

In diesem Büchlein im Kleinformat steckt auf wenigen Seiten mehr drin, als auf dem ersten Blick zu sehen ist. Obwohl sowohl das niedliche Cover als auch der Titel schon darauf schließen lassen, um was es gehen könnte.

Nach dem langen Winterschlaf sehnt sich der Igel nach einer Umarmung von seiner besten Freundin, aber sie ist nicht aufzufinden. Er verbringt mit verschiedenen anderen Tieren den Tag, aber keiner kann seine Freundin ersetzen. Was ist es für ein freudige und herzerwärmende Begrüßung als sich die beiden endlich wiedersehen.

Eine bezaubernde Geschichte über Freundschaft, die mir auch das Herz erwärmt hat. Aufgrund der zauberhaften Illustrationen benötigt dieses Büchlein für seine Botschaft nicht viele Worte. Die Geschichte zeigt auch, dass eine Freundschaft nicht darauf schaut ob man von der gleichen Art oder Rasse ist. Wenn die Menschen doch auch so denken und handeln würden.

Bewertung vom 04.03.2022
Die Birken der Freiheit
Kabus, Christine

Die Birken der Freiheit


ausgezeichnet

Beeindruckend und berührend

Nachdem mir schon der Vorgängerband „Die Zeit der Birken“ sehr gut gefallen hat, war ich nun auf die Fortsetzung sehr gespannt.

Auch in diesem historischen Roman bringt uns Christine Kabus Land und Leute Estlands zu unterschiedlichen Zeiten näher. Ich muss gestehen, dass ich zu der wechselvollen Geschichte dieses faszinierenden Landes fast nichts weiß. Daher fand ich die Informationen, die die Autorin in ihre Geschichte gekonnt eingebracht hat, sehr interessant.

Im Frühjahr 1914 reist Luise als Zofe von Wilhelmine von Oldenburg nach Estland. Wilhelmine soll dort den deutschbaltischen Baron Julius heiraten. Wilhelmine jedoch hat ganz andere Pläne und erstmal dem strengen Regiment der Eltern und dem engen Korsett der Konventionen entkommen, weiß sie auch ihre Chance zu nutzen. Aber auch für Luise hält der Aufenthalt in Estland eine Überraschung bereit und stellt ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf.

Im zweiten Strang befinden wir uns im Jahr 1989 und Estland befindet sich unter russischer Herrschaft. Wir lernen Merike kennen, sowohl ihr Leben als auch das ihrer Familie werden von dem despotischen Großvater bestimmt. Zu Beginn ist Merike ein gehorsames Mädchen, das keinerlei Anordnung hinterfragt. Allerdings macht sie nach und nach eine große Entwicklung durch und setzt sich am Ende für die Freiheit ihres Landes ein.

Die Autorin hat drei starke Frauen auf der Suche nach Freiheit und ihrem persönlichen Glück geschaffen, wobei der Fokus mehr auf Luise und Merike liegt. Alle drei Charaktere waren mir sympathische, auch wenn ich zu Beginn Merike etwas skeptisch gegenüberstand.

Ich mag den flüssigen und spannenden Schreibstil von Christine Kabus sehr. Besonders gefallen haben mir die landschaftlichen Beschreibungen, die mein Kopfkino in Gang gesetzt haben. Daran und aufgrund der vielen geschichtlichen Informationen merkt man die intensive Recherche. Hilfreich fand ich die Landkarten von Estland und Lettland von 1914 und 1989.

Mich hat der Roman teilweise gerade aufgrund der derzeitigen Geschehnisse in Europa sehr berührt. Ein toller historischer Roman, den ich gerne weiterempfehlen werde.

Bewertung vom 26.02.2022
Die Halligprinzessin / Hallig Bd.1
Elste, Karen

Die Halligprinzessin / Hallig Bd.1


ausgezeichnet

Eine Hallig und zwei starke Frauen

Karen Elste ist mit der Halligprinzessin ein wunderschöner Roman gelungen, der sich nicht nur um eine Liebesgeschichte dreht.

In einer der beiden Zeitebenen lernen wir Charlotte kennen. Sie befindet sich Ende der dreißiger Jahre in einer schier ausweglosen Situation als sich ihr eine Chance bietet, ergreift sie diese und sie führt von nun an ein Leben auf der Hallig Südfall. Tapfer begegnet sie allen Anfeindungen, Herausforderungen und arrangiert sich mit dem kargen Leben und der schweren Arbeit dort.

Viele Jahre später verschlägt es die Stadtpflanze Ella aufgrund eines Erbes ebenfalls auf diese Hallig. Wird sie ihr Leben umkrempeln und in Zukunft auf der Hallig bleiben wollen oder wickelt sie nur ihr Erbe ab und zieht frohgemut wieder nach Berlin? Ella muss einige, teilweise schwere, Entscheidungen treffen bis sie weiß wo sie hingehört.

Sowohl Charlotte als auch Ella sind zwei sehr starke Frauen, die sich nicht so schnell unterkriegen lassen und Herausforderungen annehmen. Ich fand beide Charaktere sehr sympathisch, aber ich konnte mehr mit Charlotte mitfühlen und leiden – vielleicht weil die Zeiten damals wesentlich härter waren.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft und sorgt für ein reges Kopfkino. Sie hat das entbehrungsreiche Leben auf der Hallig so realistisch und pointiert beschrieben, dass ich nicht nur von „Land unter“ eine ziemlich genaue Vorstellung bekam, sondern auch von der Einsamkeit und der harten Arbeit dort. Ich konnte aber auch die Glücksmomente über die einzigartige Natur und die Farben des Himmels und der Nordsee nachempfinden.

Ein berührender Roman, der mir nicht nur sehr gut gefallen hat, sondern der auch in mir den Wunsch nach einem Urlaub auf einer Hallig geweckt hat.

Bewertung vom 24.02.2022
Aufbruch ins Land der Tierflüsterer / Whisperworld Bd.1
Rose, Barbara

Aufbruch ins Land der Tierflüsterer / Whisperworld Bd.1


ausgezeichnet

Vielversprechender Auftakt

Fünf Jungen und Mädchen bekamen eine Einladung nach Whisperworld um dort zu Tierflüsterern ausgebildet zu werden. Noch ahnen sie nicht was sie dort erwarten wird. Wenn ihr das gerne wissen möchtet, müsst ihr schon das Buch lesen, denn ich verrate nur so viel: es ist eine Aneinanderreihung von Abenteuern und magischen Momenten.

Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein was ihre Herkunft und ihr bisheriges Leben angeht. Aber eins ist ihnen alle fünf zu eigen, sie sind besonders und eignen sich auf die eine oder andere Weise, um Tierflüsterer zu werden und solche braucht Whisperworld ganz dringend. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, stringent gezeichnet und verhalten sich entsprechend ihrer Eigenschaften.

Der Schreibstil entspricht dem der jungen Leserschaft ab ca. 9 Jahren. Er ist flüssig zu lesen, spannend und es gibt viele Informationen zu unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten.

Auf der Coverinnenseite gibt es eine farbige Karte von Whisperworld und bevor die Geschichte beginnt, werden die Protagonisten kurz in Wort und Bild vorgestellt. Sowohl die Landkarte als auch die Schwarzweißzeichnungen wurden von Alina Brost mit viel Liebe zum Detail erstellt. Zum Schluss gibt es noch Informationen zu den im Buch erwähnten Tieren, Tierwesen und Pflanzen.

Eine fantasievolle und spannende Geschichte mit Magie, die leider viel zu schnell gelesen war und mit einem fiesen Cliffhanger endet. Ich bin schon sehr gespannt was die Jugendlichen im nächsten Band erleben werden.

Bewertung vom 21.02.2022
Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht: Das spannende Staffelfinale! (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht: Das spannende Staffelfinale! (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4)


ausgezeichnet

Besser hätte das Staffelfinale nicht sein können

Der Schattenmeister ist erwacht und droht alles zu zerstören, was Lukas und seinen Freunden Ella, Felicitas, Rani und Punchy wichtig ist. Die Freunde müssen alles geben, um den Flüsterwald und seine vielfältigen Bewohner zu retten.

Durch die kurze Vorstellung der wichtigsten Protagonisten in Wort und Bild war ich sofort wieder bei den Freunden im Flüsterwald angekommen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber mit viel Liebe und Herzblut gezeichnet. Sie haben sich während der Reihe alle weiterentwickelt (na ja, vielleicht bis auf Rani) und handeln ihren Eigenschaften entsprechend.

Auch im vierten und letzten Teil dieser Staffel geht es wieder actionreich zu. Andreas Suchanek lässt vielfältige und fantastische Welten vor meinem inneren Auge entstehen, die Freunde gefährliche Abenteuer bestehen und mein Kopfkino läuft auf Hochtouren. Trotz ruhigeren Phasen und teilweise witzigen Dialogen, die mich zum Lachen brachten, bleibt der Spannungsbogen hoch.

Nicht unerwähnt möchte ich die wunderschönen farbigen Porträt-Zeichnungen von Timo Grubing im Cover-Innenteil lassen. Auch innerhalb der Geschichte gibt es zu Beginn jedes Kapitels eine Schwarz-Weiß-Zeichnung von ihm. Ein weiteres Highlight dieser limitierten Erstauflage ist der Blick in Ranis „Geheime Aufzeichnungen“ am Ende.

Dieses Buch ist aber nicht nur eine fantastische Abenteuergeschichte, sondern es handelt auch von so wichtigen Themen wie unbedingte Freundschaft, Zusammenhalt, Angst und deren Überwindung.

Von mir bekommt diese Reihe eine unbedingte Leseempfehlung für jüngere Leser ab ca. 9 – 10 Jahren. Aber auch ältere Leser werden ihre Freude an dieser phantasievollen Reihe haben.