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Bewertungen
Insgesamt 410 BewertungenBewertung vom 05.09.2021 | ||
Eher ein Kammerspiel - dieses Gespräch zweier Schwestern, das abwechselnd aus der Sicht der einen und der anderen dargestellt wir, wobei erschreckend offenbar wird, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Eigentlich reden alle Protagonisten (und das sind hier nicht viele) beständig aneinander vorbei und missverstehen sich gründlich. Geprägt sind die Schwestern von der Kindheit, wie die eingestreuten Retrospektiven verdeutlichen. Dazwischen eingesprengselt die Gedanken und Gefühle von Martin, dem Ehemann von Esther, der dominierenden Person in diesem Kammerspiel. Das Gespräch und die Geschehnisse streben einem dramatischen Höhepunkt zu mit einem sehr endgültigen Ergebnis. Beklemmend, dem Gespräch und den Gedankengängen zu folgen. Am Schluss ist man ziemlich erschüttert. Geschrieben ist diese Geschichte so eindringlich, dass man sie nicht mehr aus der Hand legen kann. |
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Bewertung vom 04.09.2021 | ||
Nie zu alt für Irish Coffee (eBook, ePUB) Ein bisschen Jugendroman, ein wenig Krimi, eine Portion Märchen diese Geschichte um vier Hobbydetektive, die eigentlich nur eine verschwundene Statue suchen sollen, sich dann aber unvermittelt alle in Irland wiederfinden, um dort einer Destillerie-Inhaberin beizustehen, der offenbar viele Missgeschicke widerfahren, die sich als üble Anschläge entpuppen. Dazwischen eine aufreibende Schatzsuche. Eine gute Grundstory, die durch die "Abzweigungen" nicht gestört wird. Locker, leicht und in einem Tempo erzählt, das eine gute Lesegeschwindigkeit erlaubt. Viele Streitereien unter den Protagonisten, die alle detailliert dargestellt werden. Zügiges Ende, ein bisschen zuviel: Ende gut, alles gut. Aber stimmig zu Ende gebracht. |
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Bewertung vom 30.08.2021 | ||
Ein Mensch verbrennt in seiner Hütte. Eine Jugendliche verschwindet. Sieht zunächst nach unterschiedlichen und unzusammenhängenden Fällen aus. Jedoch entpuppt sich der als schüchtern und zurückgezogen lebende Verbrannte als etwas ganz anderes und eine Verbindung mit der Vermissten wird immer deutlicher. Ein Wettlauf beginnt, will man die Vermisste lebend finden. Es tun sich gleich mehrere Abgründe auf und die Ermittler müssen immer wieder quasi bei "Null" anfangen, um neue Ermittlungsstränge aufzutun. Sehr wendungsreich erzählt, erlaubt eine gute Lesegeschwindigkeit, ist spannend bis zum Schluss, auch durch die wechselnden Blickwinkel. Manche Handlungen kommen nicht ganz logisch oder durchdacht herüber. Aber das mag in der Betrachtung des Lesers liegen. Tut dem gut geschriebenen und mit einem überraschenden Schluss endenden Krimi aber nichts. Man wird von der Geschichte gefangen und leidet mit den Ermittlern, den Opfern wie Tätern (denn das verwischt sich hier) mit. Gut auch die bildhafte Beschreibung des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. |
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Bewertung vom 28.08.2021 | ||
Schrei nach Stille (eBook, ePUB) Eine merkwürdig verschwurbelte Geschichte um eine Schriftstellerin, die in ein seit langem leerstehendes Haus zieht und die niemand im Dorf dort haben will. Sie hat ein Buch über eine Hippie-Gemeinschaft vor 40 Jahren geschrieben, dessen Inhalt verdächtig an 40 Jahre zurückliegende Ereignisse in eben diesem Dorf erinnert. Die Schriftstellerin scheint komplett neben sich zu stehen und ist von diffusen Schuld- und Rachegefühlen getrieben. Nebenbei geht es auch noch um einen verschwundenen Jungen. Ein Buch das nicht wirklich von der eigentlichen Geschichte getragen wird, in dem sich vielmehr die Befindlichkeiten der diversen Protagonisten in den Vordergrund drängeln. Da wird reflektiert, reflektiert, reflektiert. Zwischendurch geht die Story ab und an ein bisschen weiter, bleibt aber bis zum Schluss unschlüssig. Nicht wirklich spannend. |
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Bewertung vom 24.08.2021 | ||
Eine sehr merkwürdige Geschichte um einen toten Banker, dessen Tod zunächst nicht als ein Tötungsdelikt eingestuft wird. Als dem weitere Todesfälle folgen, die man sehr schnell als Tötungsdelikte erkennt und die in einem Zusammenhang zu stehen scheinen mit einem seit 25 Jahren bestehenden Freundeskreis, beginnt man eher halbherzig mit Ermittlungen, die aber ins Nichts führen. Dazwischen die merkwürdige Geschichte einer Putzfrau und die des Losers Will, der ständig in Selbstreflexionen, Selbstzweifeln und Selbstmitleid feststeckt. Die Geschichte plätschert neben diesen ständigen und sehr detaillierten, an Selbstzerfleischung grenzenden Gedankengängen von Will nebenher, endet dann sehr plötzlich und mit unklarer Motivlage. Schön zwar die steten Wechsel von Gegenwart und Retrospektiven zum Jahr 1981, in dem irgendetwas vorgefallen sein muss, dass Auswirkungen auf das Heute zu haben scheint und Stück für Stück aufgedröselt wird. Aber eben nicht sonderlich klar oder logisch. Die ewigen Selbstbetrachtungen der Protagonisten – auch der Staatsanwältin – werden im Verlauf der Lektüre nervig. Ebenso wie die vielen Fehler im Buch. |
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Bewertung vom 22.08.2021 | ||
Ein Mädchen verschwindet aus einem kleinen Bergdorf in den Schweizer Alpen. Ein Freund ruft Leutnant Valeria Ravelli zu Hilfe, denn er meint Parallelen zu einem 21 Jahre zurückliegenden Fall gefunden zu haben, bei dem zwei Mädchen ermordet wurden, Freundinnen von Valeria. Sie selbst war damals auch entführt worden, aber entkommen – ohne Erinnerung an das Geschehene. Zunächst widerstrebend kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück und ermittelt mit dem sich zunähst ebenfalls widerstrebenden zuständigen Beamten. Man irrt mehr im Dunkeln umehr, wozu die unheimliche Stimmung, die über dem ganzen Dorf liegt, nicht unerheblich beiträgt. Es scheint sich etwas oder jemand tief verschworen zu haben, um etwas zu verbergen, dass lange Zeit zurückliegt. Langsam dröselt sich die ganze Geschichte dennoch auf, auch, weil Erinnerungsfetzen bei Valeria einsetzen. |
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Bewertung vom 18.08.2021 | ||
Nachdem Dr. Peter Holzinger zum Leiter de Europol Geschäftsstelle Central-South-Europe befördert wurde und er nach dem Antrittsbesuch in den Haag den Auftrag erhalten hat, eine zweitägige Konferenz des Economy-Clubs in Schloss Laxenburg südlich von Wien zu sichern, geht schon beim Anflug auf Wien etwas gehörig schief. Und auch der erste Einsatz läuft aus dem Ruder. Langsam schält sich heraus, dass da wer etwas gegen den Economy-Club hat, aber Feinde haben könnte der viele, stand er bzw. einige seiner Vorstandsmitglieder in extrem negativer Presse. Nach anfänglicher Irrsuche und der beständigen Frage: Wie weit darf man gehen, inwieweit Netze hacken, sich per Rastersuche Einblicke in jeden Aspekt nehmen. Wo werden Persönlichkeitsrechte verletzt, wo Vorschriften. Und ohne dies zu tun, kommt man eh nicht weiter. Eine ständige Diskussion darüber im Ermittlerteam. Wenn auch die Story – sorry – ein wenig hinkt: Extreme und unmäßige Gewalt, der eigentlich keine hinreichende Motivlage zugrunde liegt. Eine sowohl professionelle, als auch dilettantische Verbrecher-Crew, ein oft unnötig aufbrausender Chefermittler, bereitet es dennoch Lesevergnügen, Holzinger und sein Team bei seinen Ermittlungen zu begleiten, allein aufgrund der sehr bildreichen Sprache, die die Szenen und Situationen förmlich vor den Augen des Lesers entstehen lassen. Da lohnt sich das Mitlesen. |
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Bewertung vom 10.08.2021 | ||
Ein Kinderarzt wird beschuldigt, bei einer Routine-Operation gepfuscht zu haben, weshalb ein Kind stirbt. Man ist in dem Dorf, in dem der zu verbauern drohende Bremer wohnt und in dem die Frau des Kinderarztes ein Haus hat, auf Zinne. Dann wird ein Toter gefunden, ein Journalist, Kriegsberichterstatter. Und die Frau des Kinderarztes sitzt halb erfroren im Wald im Auto. Alles sehr merkwürdig, scheint aber auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben. Dann aber entwickelt sich eine sehr verwobene und verzwickte Geschichte, die bis tief in die Vergangenheit hinein reicht und in der Täter zu Opfern und Opfer zu Tätern werden. Eine tieftraurige Geschichte über leider allzu menschliche Abgründe. Eine Geschichte, die den Leser mitnimmt. Gewohnt leise und unaufgeregt vermittelt, wobei die Spannung aber nicht auf der Strecke bleibt. Der Titel erschließt sich allerdings nicht so ganz. |
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Bewertung vom 09.08.2021 | ||
Da geht es echt tierisch ab in dieser Geschichte, in der Dru zu seinem größten Verdruss einen hörig, unterwürfig, naiv, devot, ergo HUND als Mitbewohner erhält. Und das ihm, einem IFDM, intelligentem Freund des Menschen. Eine Tote wird gefunden, die seit 14 Monaten als vermisst gilt. Man ist erst unschlüssig, ob es sich um Mord handelt oder etwas anderes dahintersteckt. Neben den offiziellen Behörden ermitteln auch Dru, Detective - das ist die Hündin des plötzlich erkrankten Nachbarn von Drus Dosenöffnerin und aktuelle Mitbewohnerin von Dru - die Dosenöffnerin und der sich nach kurzem Krankenhausaufenthalt selbst entlassene Nachbar (ehemaliger hoch dekorierter Kriminaler). Letztendlich findet dieses merkwürdige Quartett die Hintergründe und damit die Auflösung des Falls. Eine zum größten Teil kurzweilig erzählte Geschichte mit witzigen Dialogen, kurzen Szenenwechsel und Wechsel der Blickwinkel der Menschen- und Katzenartigen. Eine wendungsreiche Geschichte mit eigentlich furchtbaren Hintergründen und Folgen, die sich in einem Rutsch durchliest. Und neugierig auf weitere Folgen macht. |
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Bewertung vom 04.08.2021 | ||
Der Banker mit dem Stöckelschuh (eBook, ePUB) Ein zugekokster Banker wird erschlagen am EURO-Zeichen in Frankfurt gefunden. Schnell gerät auch die Schwester der Privatdetektivin und ehemaligen Punkerin Sandy unter Verdacht. Die, eine eher faule Socke – soll nun herausfinden, wer den Banker tatsächlich auf dem Gewissen hat und gerät dabei ihrem derzeitigen Freund, ausgerechnet ein Kriminalkommissar heftig in die Quere. Ein ziemlich planloses Ermitteln beginnt, bei dem auch die Schwester und ein kurzzeitig angereister Kumpel aus Punkerzeiten – Wombel – mitmischen. Und das alles aus einem winzigen Ein-Zimmer-Appartement heraus. Erst eine eher zufällige Bemerkung der Schwester führt in eine überraschende Richtung, die aber weiter- und zur Lösung führt. Eckige Charaktere, eine Geschichte mit zahlreichen Wendungen, kurze Kapitel und flotte Schreibe – da ist man schnell durch und hatte das gewünschte Lesevergnügen. |
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