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Benutzername: 
SillyT
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Heinsberg
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unheilbar Büchersüchtig!

Bewertungen

Insgesamt 316 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2015
Janusmond
Winter, Mia

Janusmond


sehr gut

Die Zwillinge Lune und Leon wurden schon mit schlechtem Vorzeichen geboren, da sie in einem Monat mit dem so genannten Janusmond zur Welt kamen, das ist ein Monat, in dem zweimal Vollmond vorkommt und Kinder, die unter diesem Zeichen geboren wurden, tragen angeblich das Böse in sich, bzw. haben eine gute und eine böse Seite. So hat vor allem Lune in ihrer Kindheit viel und oft unter ihrer Mutter zu leiden und die Kinder verbringen viel Zeit in Psychiatrien. Lune wandert als Erwachsene nach Frankreich aus, dort verschwindet sie im Alter von 28 Jahren spurlos im Örtchen Louisson. Zehn Jahre später taucht ihr Zwillingsbruder Leon dort auf und möchte sein Schwester für tot erklären lassen, unter anderem auch, um an das Erbe seiner Mutter zu gelangen. Doch der zuständige Ermittler unterzeichnet nicht einfach so, da Lune nur in Deutschland als vermisst gemeldet wurde und geht dem ganzen auf die Spur.
Ich möchte bei diesem Buch zuerst mit dem Cover beginnen. Als das Buch ankam, packe es mein Mann aus und sagte nur: "wow, das sieht ja mal richtig genial aus". Dem kann ich nur zustimmen. Das dunkel gehaltene Cover mit dem wenigen rot verbreitet schon eine düstere Stimmung und läßt schon ein wenig auf den Inhalt des Buches Rückschlüsse ziehen, auch der schwarze Buchschnitt passt ausgezeichnet.
Das Buch selber fand ich sehr gut, auch wenn es hier und da kleinere Längen hatte, ist es doch mitreißend geschrieben und die Autorin besitzt einen sprachlich sehr guten und flüssigen Schreibstil. Durch Elemente, wie z.B. den Leser mehr wissen zu lassen, als die Buchfiguren gelingt es ihr, den Leser noch mehr mit dem Buch zu verknüpfen. Es scheint dem Leser ganz klar zu sein, was da geschehen ist und doch wird alles ganz anders sein. Die Autorin legt sozusagen falsche Fährten, um sie dann doch ganz woanders hin zu führen.
Die Darstellung der Charaktere ist auch glaubhaft gewesen. So fragt man sich zu Anfang noch, was es denn nun mit Leon auf sich hat und ob er denn nun der Gute oder der Böse ist. Und trotzdem mochte ich ihn von Anfang an nicht besonders. Lune lernt man durch ihre Briefe an Leon kennen und es hat doch schon zu einigem Entsetzen bei mir gesorgt, was diesem Mädchen angetan wurde. Dabei wird eher auf die Fantasie des Lesers zurückgegriffen, als auf blutige Details, doch das ist auch gar nicht nötig. Der Ermittler, Christian Mirambeau, ist für mich keine allzu starke Persönlichkeit und hier und da kam die Frage auf, ob dieser Mann wirklich so naiv sein kann. Alles in allem bleibt er mir zu farblos. Schade, da mir gerade Ermittler mit tiefgründiger Persönlichkeit besser gefallen.
Alles in allem mochte ich das Buch, auch wenn ich gerade im Bereich des Thrillers atemberaubende Spannung bevorzuge. In diesem Buch blieb das doch leider ein bisschen zu oberflächlich, auch wenn ich dazu sagen muss, dass es trotz allem nichts für den empfindlichen Leser ist, denn auch ohne blutige Details hat man als Leser viele Bilder im Kopf. Das Buch erhält gute vier Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2015
Verliebt in sieben Stunden
Morelli, Giampaolo

Verliebt in sieben Stunden


weniger gut

Man kann es lesen, verpasst aber auch nicht viel, wenn man es nicht tut.

Paolo hat gerade eine Pechsträhne, seine Verlobte betrügt ihn, ausgerechnet mit seinem Chef. Als er die beiden ertappt, verliert er nicht nur seine Verlobte, sondern kündigt auch seinen Job als Wirtschaftsjournalist bei einer Zeitung. Der Selbstmordversuch scheitert auch noch und Paolo landet im Krankenhaus. Zum Glück bekommt er aber nachdem er eine zeitlang pleite zu Hause gesessen hat einen Job bei einem aufstrebenden Männermagazin angeboten. Seine Artikel werden ein voller Erfolg und deshalb soll er zur Recherche an einem Flirtkurs für Männer teilnehmen, der von der attraktiven Valeria geleitet wird.
Ich muss sagen, dass mich das Buch nicht allzu sehr begeistert hat. Die Charaktere sind blass und oberflächlich und ich wurde nicht so recht warm mit ihnen. Teilweise hab ich mich recht gelangweilt und ich bin fast schon froh, dass es keine allzu lange Lektüre war.
Der Schreibstil des Autors ist leicht und mit kurzen, einfachen Sätzen gespickt, dementsprechend war ich immerhin recht schnell fertig mit dem Buch. Leider fand ich die Handlungen nur allzu vorhersehbar und Überraschungsmomente blieben aus. Nachdem ich wenigstens zu Anfang hier und da mal schmunzeln konnte, habe ich mich nachher immer mehr gelangweilt. Auch wirkt alles eher platt auf mich, wer Romantik oder wenigstens romantische Momente sucht, wird hier nicht fündig. Nachdem dieses Buch ja ein voller Erfolg in Italien war, hab ich echt mehr erwartet.
Dass Cover hat mir gut gefallen und ist im Stil einer romantischen Komödie gehalten. Nichts Neues, aber nett. Ganz im Gegensatz zum Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich hatte bei der Leseprobe nicht auf den Umfang des Buches geachtet und als es ankam, war ich doch sehr überrascht, wie dünn es war. Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch in einer Buchhandlung liegen gelassen hätte.
Na ja, so wurde wenigstens aus verliebt in sieben Stunden, gelesen in zwei Stunden.

Bewertung vom 05.11.2015
Die Erfindung der Flügel
Kidd, Sue Monk

Die Erfindung der Flügel


ausgezeichnet

Wir beginnen im Jahr 1803 im Süden Amerikas, genauer in Charleston. Sarah Grimke wächst als mittlere Tochter eines reichen Gutsbesitzers auf. Als sie an ihrem elften Geburtstag aus der Kinderstube auszieht erhält sie ein Geschenk, dass sie weder erwartet hatte noch haben möchte, nämlich das zehnjährige Sklavenmädchen Hetty, genannt Handful. Sarah versucht Hetty ihre Freiheit zu geben, doch dieses wird ihr nicht erlaubt. Stattdessen lehrt sie nun Handful das Lesen und Schreiben, was für diese Zeit eigentlich strengstens untersagt ist und mit dem selbst ihre Eltern nicht gerechnet hätten. Es beginnt eine aussergewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden so ungleichen Mädchen. Sarah war in ihrem Denken und Handeln schon immer aussergewöhnlich und kämpft für ihre Freiheit, das tun zu dürfen, was sie selber will und nicht, was man von ihr erwartet und Handful wünscht sich nichts sehnsüchtiger, als ein Stück Freiheit, in einer Welt voller Grausamkeiten und Folter.

Sue Monk Kidd hat einen aussergewöhnlichen Schreibstil. Sie schildert ihre Geschichte so beeindruckend, dass man förmlich das Gefühl hat, in Amerikas Geschichte einzutreten und als Beobachter alles live zu erleben. Man ist dabei, wenn von den Grausamkeiten gegenüber den Sklaven liest, man spürt die Ängste, die Qualen, ebenso sehr, wie die Sehnsucht nach Freiheit. Die Geschichte wird aus zweier Perspektiven erzählt, sowohl Sarah als auch Handful erzählen hier abwechselnd ihre Geschichte und man bemerkt schon an der Erzählweise der Autorin, welche der beiden gerade erzählt. Das ist wirklich sehr gut gelungen.

Auch die Herausarbeitung der Charaktere ist sehr gut gelungen. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass es nicht authentisch ist und man spürt förmlich die Sehnsüchte der beiden Protagonistinnen und ihren Drang, ihre Träume wahr werden zu lassen, ohne sich selbst zu verlieren. Der Kontrast zwischen den beiden ist bis ins kleinste Detail herausgearbeitet. Auch die Schwierigkeiten einer Freundschaft zwischen schwarz und weiß zu dieser Zeit ist absolut gelungen. Es ist zwar nichts neues, was man über die Geschichte Amerikas erfährt, aber doch ist man gefangen von dieser besonderen Geschichte.

Ein zu tiefst emotionales Buch, mit einem aussergewöhnlichen Schreibstil und hervorragend recherchiert. So weit ich das richtig behalten habe, basiert dieser Roman nämlich auf wahre Begebenheiten. Ein Buch über Träume, Freundschaft und Freiheit und dem Wunsch frei zu sein, sowohl wirkliches frei sein (Handful) als auch in seinem Tun und Handeln frei zu sein (Sarah).

Dieses Buch und auch die Erzählweise der Autorin haben mir sehr sehr gut gefallen. Ich bin mir absolut sicher, dass ich bereits zu Anfang diesen Jahres eines meiner persönlichen Lesehighlights in den Händen gehalten zu haben. Von mir gibt es ein: UNBEDINGT LESEN!!!!

Bewertung vom 05.11.2015
Ein zauberhafter Sommer (Restexemplar)
Bomann, Corina

Ein zauberhafter Sommer (Restexemplar)


ausgezeichnet

Einige Jahre ist es schon her, das Larissa ihre große Liebe verlor. Heute lebt sie auf dem Land mit ihren Tieren, einem Brombeerfeld und bemalt Hochzeitsschuhe. Sie ist mit ihrem Leben rundum zufrieden, als ihre Nichte Wiebke bei ihr auftaucht, um nach einer Trennung und einer verhauenen Prüfung Ruhe und Entspannung zu finden, wird allerdings ihr Leben gleich um einiges turbulenter. Als dann im Nachbarhof auch noch ein neuer Nachbar einzieht, steht Larissa vor der Frage, ob sie nicht doch der Liebe, der sie vor 12 Jahren abgeschworen hat, eine neue Chance geben möchte. Auch Wiebke lernt einen jungen Mann kennen, der ihr immer und überall über den Weg läuft und alles andere als freundlich zu ihr ist, doch ist das nicht eventuell Absicht?

Ganz zu Anfang möchte ich den wunderschönen Schreibstil der Autorin erwähnen. Corina Bomann hat einen so harmonischen Schreibstil, dass es ihr immer und immer wieder gelingt, mich in kürzester Zeit an ihr Buch zu fesseln. Auch in diesem Buch ist ihr das wieder hervorragend gelungen. Mit lockerer, leichter Sprache beschreibt sie sowohl die beschauliche Umgebung als auch ihre Charaktere, die mir gleich von Anfang an sehr sympathisch waren. Der Roman enthält jetzt zwar keine riesigen Überraschungen parat und ist im Großen und Ganzen gesehen nicht Neues, aber er bietet durchaus angenehme Unterhaltung für schöne Lesestunden.

Larissa ist mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen, eine erwachsene Frau, mit diversen Alltagsproblemen, die einerseits mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen scheint und andererseits so naiv und beinahe unschuldig wie ein Teenager ist. Mit einem großen Herz kümmert sie sich um verwahrloste Tiere und so wirklich nein sagen kann sie auch nicht. Sie ist lustig und kreativ und einfach jemand, den man gerne haben muss. Auch Wiebke war ein mir sehr sympathischer Charakter, modern und jung und auf der Suche nach irgendwas strandet sie mitten auf dem Land. Sie ist selbstbewusst und doch weiß sie noch nicht hundertprozentig, was sie wirklich mit ihrem Leben anfangen will. Und wo kann man besser zu sich selbst finden als in diesem beschaulichem Ort.

Ganz besonders hat mir auch das Format des Buches gefallen, ein kleines Hardcover, das wesentlich handlicher ist, als seine große Kollegen und sehr hübsch anzusehen ist. Die abgerundeten Ecken und das wunderschöne Cover haben dann das Bild abgerundet.

Fazit: ein durch und durch gelungener, leichter Frauenroman, der einfach nur das hält, was er verspricht, denn er ist: zauberhaft! Keine riesige Literatur, aber genau das Richtige um in der Hängematte, am See, am Strand oder auch auf dem Balkon zu entspannen.

Bewertung vom 05.11.2015
Gelöscht / Gelöscht-Trilogie Bd.1
Terry, Teri

Gelöscht / Gelöscht-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

England in der Zukunft. Die 16-jährige Kyla wird nach einem Eingriff, bei dem man ihr Gedächtnis gelöscht hat, nach 9 Monaten aus dem Krankenhaus entlassen. Ein so genannter Levo kontrolliert ihre Gefühle und sollten ihre Werte zu stark fallen, löst der Levo zuest eine Ohnmacht bis hin zu Krampfanfällen und Tod aus. Dies soll verhindern, dass die Jugendlichen jemanden angreifen etc. Kyla kommt in eine Pflegefamilie und an ihre Vergangenheit fehlt ihr jede Erinnerung. Es könnte alles perfekt werden, wären da nicht immer wieder Alpträume, die ihr Levo stark fallen lassen. Träume oder Erinnerungen? An ihrer neuen Schule lernt sie Ben kennen, der ebenfalls geslated wurde und sie freunden sich an. Und gemeinsam stellen sie sich immer mehr Fragen, warum wurden sie geslated? Waren sie Verbrecher? Oder hat die Regierung doch nur etwas gegen freie Meinungsäußerung?

Also mir hat das Buch unglaublich gut gefallen, ich habe zwar am Anfang etwas gehangen, da die Geschichte nicht sofort Fahrt auf nimmt, doch schon nach kurzer Zeit war ich wie gefesselt. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend, kurze, leicht verständliche Sätze bringen einen dazu, dass Buch förmlich zu verschlingen. Durch immer mehr Rätsel, die die Autorin einbringt, fesselt die Autorin an ihr Buch. Man bekommt immer nur einen Teil erzählt und auch auf diese Teile wartet man länger, z. B. warum die Regierung so ist, wie sie ist. Was ist ein Levo? Etc. Genau das mag ich, wenn man beim Lesen so richtig ins Grübeln kommt und einfach immer nur wissen will, wie es weiter geht.
Kyla ist nicht nur sich selber ein Rätsel, sondern auch dem Leser, denn man kann sich kaum vorstellen, was sie denn nun verbrochen hat. Aber da kommen immer wieder ihre Träume und man fragt sich, sind das tatsächlich ihre Erinnerungen? Ansonsten mochte ich sie sehr gerne, sie ist mir durchaus sympathisch in ihrem Tun und Handeln und ich bewundere sie für ihren Mut in den verschiedenen Situationen. Auch die anderen Charaktere bringen mich immer wieder aufs Neue zum Grübeln. Der eher sanftmütige, gut aussehende Ben scheint eher harmlos und nett, Amy ist völlig unbedarft. Kylas Vater ist mir nicht ganz geheuer, ich habe immer den Eindruck, dass er viel mehr zu sein scheint, als es bisher den Anschein hat. Kylas Mutter mochte ich zu Anfang gar nicht und je mehr ich sie kennenlernen, desto spannender finde ich ihre Persönlichkeit. Hier scheint auf jeden Fall niemand so zu sein, wie er sich gibt und niemand das zu sein, was er auf den ersten Blick ist. Das ist der Autorin absolut großartig gelungen!
Es sind natürlich noch jede Menge Fragen offen, es handelt sich ja auch bekannterweise um eine Trilogie. Und ich freue mich jetzt schon auf Band 2, der hier für heute Abend schon auf mich wartet.

Bewertung vom 05.11.2015
Eiskalter Atem
Harvey, Alyxandra

Eiskalter Atem


ausgezeichnet

London zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die elitäre Londoner Gesellschaft lädt ein zu prunkvollen Bällen. Darunter befinden sich auch die drei Cousinen und Freundinnen Emma, Gretchen und Penelope. Doch die drei haben offensichtlich kein Interesse als Debütantinnen an diesen Bällen teilzuhaben und nutzen jede Gelegenheit, diesem "Treiben" zu entkommen. Während einer dieser Bälle gibt es ein Erdbeben und der Ballsaal steht in Flammen. Während alle mit Löschen der Flammen beschäftigt sind, geschieht abseits von diesem Treiben ein mysteriöser Mord. Als die Spuren dann zu Emma führen und sie unter Verdacht gerät, kommt ihr der attraktive, aber auch geheimnisvolle Cormack zu Hilfe. Emma erfährt mehr über ihre Familie und deren Geheimnisse als jemals zuvor.

Viel mehr möchte ich erst mal gar nicht über den Inhalt des Buches verraten, nur so viel, wer nur den Klappentext liest und einen Krimi mit historischem Hintergrund erwartet, liegt hier völlig falsch. Stattdessen bekommt man einen fantastischen Roman vom Feinsten. Neben den Hexen und dem magischen Orden gibt es auch andere schaurige Fantasywesen. Dann gibt es noch die Madcaps, die wild und frei auf den Dächern Londons Leben und so gar nichts vom Orden halten, wie z. B. die junge Diebin Moira, die man gleich im Prolog schon kennenlernt. Zu dieser großartigen Fantasygeschichte kommt dann noch die gehörige Portion Spannung hinzu, als es darum geht, herauszufinden, wer der Mörder ist. Alles in allem ein durchweg gelungenes Buch!

Alyxandra Harvey hat einen fabelhaften Schreibstil und es gelingt ihr, mit ihren bildhaften Beschreibungen, von Anfang an, an ihr Buch zu fesseln. Ihre Sprache ist flüssig und leicht verständlich. Ich persönlich tue mich meistens schwer mit dem Lesen von "historischen" Romanen, da die Sprache oftmals zäh und langatmig ist, das ist hier aber nicht so und ich war gleich von Beginn an, in der Geschichte drin.

Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und die Protagonistin Emma ist mir förmlich ans Herz gewachsen. Authentische Charaktere und natürlich auch viel Magie, dazu die richtige Prise Humor und schon ist man ganz von den Charakteren eingenommen. Gerade die jungen Frauen, die in ihrem Denken und Handeln so ganz anders sind, als man es von jungen Damen ihrer Zeit erwartet, genießen meine volle Sympathie. Dazu kommt dann noch der unwiderstehliche Romanheld, der mich mit seiner Art zum Schmunzeln brachte.

Dann möchte ich auch noch auf die Aufmachung des Buches eingehen, ein gebundenes Buch, mit softem Cover und Lesebändchen, macht meiner Meinung nach, gleich einen hochwertigen Eindruck. Dazu kommt dann ein wirklich schön gestaltetes Cover, dass absolut zum Buch passt. Die kühlen Farben und die Gestaltung deuten schon darauf hin, dass in diesem Buch die Magie nicht zu kurz kommt.

Mein Fazit: ein rundum gelungenes Fantasybuch mit viel Magie, magischen Wesen, sympathischen Charakteren, viel Spannung und natürlich noch eine schöne Liebesgeschichte. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen und habe das Regenwetter dazu genutzt, in dieser Geschichte abzutauchen.

P S.: ich habe gesehen, dass es der erste Teil einer Reihe ist und ich hoffe, dass die Fortsetzung ganz bald rauskommt, denn ich freue mich jetzt schon, mehr von Alyxandra Harvey lesen zu dürfen!

Bewertung vom 05.11.2015
Kuckucksmörder
Weber, Raimon

Kuckucksmörder


gut

Zum Inhalt wurde ja schon einiges geschrieben. Dementsprechend möchte ich da gar nicht mehr näher drauf eingehen.

Das Buch beginnt mit einem rasanten Prolog und im ersten Kapitel lernen wir sowohl die Polizistin Eva Flessner als auch den Mörder Falk Stucke kennen. Der Charakter der Eva Flessner bleibt für mich sehr blass, man erfährt viel zu wenig über sie und somit konnte ich verschiedene Handlungen ihrerseits nicht ganz nachvollziehen. Dafür erfährt man umso mehr über Falk Stucke, dessen Handlungen auf klar erzählte Geschehnisse aus seiner Kindheit und Jugend basieren. Ich fand es auch nicht weiter schlimm, dass man gleich zu Anfang des Buches wusste, wer der Täter ist. Was mir persönlich die Spannung nahm, war letztendlich, dass in dem Buch "nur" eine Tat herausgearbeitet wurde, bei der aber trotzdem nicht viel passiert. Spannender wäre es vielleicht geworden, wenn man mehr über die Ängste der Opfer erfahren hätte. So konnte ich mich nicht zu sehr in die Charaktere hineinversetzen. Bestimmte Szenen wirkten zu sehr konstruiert und passten meiner Meinung nach nicht so in das Buch, wie z.B. die Polizeikontrolle, die bestimmt spektakulärer hätte werden können.

Nichts desto trotz lässt sich das Buch auf Grund der flüssigen Sprache leicht und schnell lesen.

Mein Fazit, ein leichtes zu lesendes Buch, bei dem mir alles in allem die nägelzerkauende Spannung fehlte, was aber trotzdem nicht schlecht ist. Man kann sich damit einen Abend lang die Zeit vertreiben, würde aber auch nicht unbedingt etwas verpassen, wenn man es nicht liest.

Bewertung vom 05.11.2015
Gun Street Girl / Sean Duffy Bd.4
McKinty, Adrian

Gun Street Girl / Sean Duffy Bd.4


gut

Belfast im Jahre 1985, es herrscht Terror und Aufstand in den Straßen. In dieser Zeit ermittelt Sean Duffy für die RUC Carrickfergus. Ein Großeinsatz gegen den Waffenschmuggel geht gewaltig daneben und Sean Duffy verlässt den Ort des Geschehens. Als er am nächsten Morgen einen Anruf seines Kollegen McCrabban erhält, erfährt er, dass in der vorigen Nacht das Ehepaar Kelly, Millionäre, ermordet wurden und deren Sohn Michael entführt zu sein scheint. Zuerst möchte Duffy seinem Kollegen den Fall komplett überlassen, doch als Michael dann tot aufgefunden wird und sich die Ereignisse nur so überschlagen, wird auch Duffy immer mehr in den Fall gezogen. Angeblich hat Michael seine Eltern erschossen und konnte mit seinen Schuldgefühlen nicht mehr leben und begann Selbstmord. Doch stimmt das alles wirklich? Und warum zweifelt seine Freundin am Selbstmord?

Ich muss sagen, dass Gun Street Girl mein erster Krimi aus der Feder von Adrian McKinty war und obwohl es bereits der vierte Fall für Sean Duffy war, hatte ich keinerlei Probleme, in den Krimi hinein zu finden. McKintys Schreibstil ist sehr ungewöhnlich, ich denke auch keine Lektüre für zwischendurch, sondern auch eher etwas für gehobenere Ansprüche. Mit eindrücklicher Sprache beschreibt er den Nordirlandkonflikt, über den ich selber zwar ein kleines Maß an Hintergründen wusste, aber durch McKintys Schilderungen einen wesentlich tieferen Einblick erhielt. Die Angst und die Ungewissheit der damaligen Zeit sind förmlich im ganzen Buch spürbar. Man merkt einfach, dass der Autor aus diesem Land kommt und diesen Konflikt auch miterleben musste. Das historische Geschehen ist neben dem rein fiktiven Geschehen absolut interessant und teilweise beängstigend. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich selbst etwas schwerer tat, mit seinem Schreibstil, der recht abgehakt erscheint und mich doch nicht ganz in meinen Lesefluss hinein finden ließ.

Sean Duffy ist ein durch und durch außergewöhnlicher Charakter und passt so gar nicht in das typische Bild eines Polizisten. Er ist intelligent und sarkastisch, er kifft und kokst und ist weder Alkohol noch Frauen abgeneigt. Doch all diese Exzesse mindern weder seine Urteilsfähigkeit noch sein Einfühlungsvermögen, was die Fälle betrifft, die er bearbeitet. Das Einzige was mich dann doch genervt hat, war, dass er dieser Reporterin förmlich nachläuft, obwohl es doch offensichtlich ist, dass sie ihn dauernd abwimmeln will. So richtig scheint mir das nicht zu Sean Duffy zu passen, allerdings bin ich mir noch unschlüssig, ob genau dieses die eigentliche Unsicherheit des Inspectors darstellen soll? Wie auch immer, das ganze Geschehen um diese Beziehung fand ich eher unglaubwürdig und ließ mich die Augen verdrehen.

Aber auch die Nebencharaktere werden sehr gut gezeichnet, da wäre zum einen Duffys Kollege McCrabban, der schon länger Dienst tut und ein fürsorglicher Familienvater ist. Er ermittelt zuerst auf eigener Faust, doch seine Unsicherheiten sind spürbar und seine Rückversicherungen bei Duffy nachvollziehbar. Auch der junge Kollege, Lawson, der zuerst überheblich erscheint, hat so einiges zu bieten was die Ermittlungen angeht.

Das Cover ist jetzt eher gewöhnlich und ich muss zugeben, dass es in einer Buchhandlung meine Aufmerksamkeit nicht erreicht hätte, auch der Titel passt meiner Meinung nach nicht so richtig zum Geschehen, vielleicht liegt es genau daran, dass mir der Autor bis jetzt nicht aufgefallen wäre.

Mein Fazit zu dem Krimi: durch den eher schwierigen Schreibstil hatte ich hin und wieder Schwierigkeiten beim Lesen, aber der Fall, die historischen Hintergründe und auch Sean Duffy haben mich schon überzeugen können. Von mir gibt es 3,5 Sterne, allein weil ich mir nicht richtig schlüssig werde, ob mir das Buch nun gefallen hat oder eher nicht!

Bewertung vom 09.10.2015
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Nichts für schwache Nerven!

Detective Robert Hunter und sein neuer Partner Carlos Garcia arbeiten in der Abteilung für Kapitalverbrechen. Als Detective Hunter eines Tages einen Anruf erhält und zum Tatort einer brutal zugerichteten Frauenleiche kommt, durchfährt ihn der Schreck. Das Opfer trägt ein Kruzifix Zeichen im Nacken, dieses galt als Zeichen eines zum Tode verurteilten Serienmörders, den Detective Hunter vor einiger Zeit gefangen nahm. Wurde damals der Falsche verhaftet? Fakt ist, dass der Täter erschreckend viele Details kennt und es beginnt eine Jagd nach dem Kruzifix Killer.
Dieser Thriller von Chris Carter ist definitiv nichts für schwache Nerven, den Carter beschreibt schonungslos seine Tatorte und den Schrecken, den man beim Betrachten dieser bekommt. Das er forensische Psychologie studiert hat, merkt man dem Autor sehr gut an. Er zieht seine Leser bereits von der ersten Seite an in seinen Thriller und fesselt einen bis zur letzten Seite an sein Werk. Vor allem gelingt es ihm sogar die Abschnitte mit einem Cliffhanger zu beenden, so dass man einfach immer weiter lesen muss. Der Schreibstil ist auf jeden Fall sehr gut, mitreißend und flüssig. Wenn man alleine bedenkt, wie dieses Buch anfängt und dann die ganze Geschichte eigentlich als Rückblende erzählt wird, das fand ich schon sehr genial, denn ich habe die ganze Zeit mitgefiebert. Ein absoluter Pageturner und mit Sicherheit was, für die Fans der raueren Thriller, denn blutig ist es mit Sicherheit.
Seine beiden Detectives sind mir gleich von Anfang an sehr sympathisch. Robert Hunter ist für mich ein regelrechter Held, der mit viel Einfühlungsvermögen reagiert und auch noch absolut menschlich dabei ist. Dabei hat er wirklich schon Einblicke in die schlimmsten Geschehnisse gehabt. Er ist einfach treu, loyal und durchweg sympathisch, mein persönlicher Held unter den Detectives... Aber auch Garcia mag ich sehr gern, er ist ebsnso wie Hunter loyal und steht zu dem, was er tut. Beide Charaktere könnte ich mir auch als Leinwandhelden vorstellen.
Für mich ist Chris Carter einer der besten Thrillerautoren und konnte mich bereits mit diesem Buch vollends von sich überzeugen. Das Cover des Buches ist ein ganz typisches Thrillercover und wenn man gerade auf der Suche nach solch einem Buch ist, reizt es durchaus, sich diesen Thriller genauer anzusehen.
Mein Fazit: Chris Carter ist der Master des Thrillers und konnte mich absolut an sein Buch fesseln. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite, rasant, temporeich und einfach nur unbedingt lesen!