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kvel

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2016
Fisch entwischt
Tickle, Jack

Fisch entwischt


gut

Eigentlich eine super Idee und ein schönes Buch.

Inhalt:
Piep und Patsch sind zwei junge Pinguine.
Und ihre Leibspeise ist natürlich Fisch.
Aus Hunger machen sie Jagd auf einen kleinen Fisch für das Abendessen und erleben dabei natürlich einige Abenteuer.
Der kleine Fisch kann jedoch (immer wieder) entkommen und letztendlich kehren sie ohne Fang nach Hause zurück.

Meine Meinung:
Auf ca. 20 Seiten wird eine schöne Geschichte erzählt, deren Texte sich teilweise reimen und mit Sprechblasen versehen sind.

Das Kinderbuch ist sehr hübsch gestaltet und enthält viele verschiedene moderne Elemente:
Bspw. ein Guckloch, durch das man auf die nächste Seite hindurchsehen kann und so dem Betrachter den Eindruck vermittelt wird als würde man durch ein Loch in der Eisdecke den Fisch im Wasser darunter schwimmen sehen.
Oder eine große Doppelseite zum Ausklappen, auf welcher man den kleinen Fisch inmitten eines riesigen Fischschwarms sieht, in dem er sich verstecken kann, und somit der kleine Fisch seinen Jägern entkommen kann.

Jede doppelseitige Zeichnung stellt eine Situation dar; die zugehörigen Texte sind jedoch sehr kurz: im Schnitt etwa zwei Sätze.

Beispiele:
Ersten Doppelseite:
Text:
„Piep und Patsch plagt der Hunger.
Percy will jetzt abendessen.“
Sprechblase Mutterpinguin:
„Los, fangt uns 'nen Happen!“
Sprechblase einer der beiden jungen Pinguine – blickt auf den Fisch im Wasser unter der Eisdecke:
„Der wird schon passen!“
Text:
„Also tauchen Piep und Patsch ins kalte Wasser.“

Zweite Doppelseite:
Text:
„Platsch! Blubber! Zisch!
Flink jagen sie den Fisch.“
Sprechblase Pinguin-1:
„Ein Filet vom Fisch ...“
Sprechblase Pinguin-2:
„... hab ich am liebsten auf'm Tisch!“
Sprechblase Fisch:
„Oh, oh!
Zeit abzuhauen!“

Das Ende der Geschichte fand ich nicht so gelungen:
„Algeneintopf als Ersatz? - Davon werden wir schon satt!“
Mein Sohn empfand dies wohl ebenso, denn er hat mich etwas fragend angesehen, obwohl er sich natürlich für den kleinen Fisch mitfreute, dass er entkommen konnte, aber bei ihm wohl irgendwie dennoch ein zwiespältiges Gefühl den beiden Pinguinen gegenüber zurückgeblieben ist, da sie erfolglos und ängstlich (ob des großen Fischschwarms) nach Hause zurückgekommen sind und von ihrer Mutter nicht mit tröstenden Worten sondern mit der Aussicht auf eine Algenmahlzeit in Empfang genommen wurden.

Die Illustrationen gefallen mir sehr gut:
Denn sie sind freundlich, farbig-bunt und kindgerecht.
Und sie sind nicht überladen, modern-überzeichnet oder sonst irgendwie nervig.

Fazit: Eigentlich eine super Idee und ein schönes Buch.

Ich war etwas unentschieden, ob ich drei oder vier Sterne vergeben möchte, aber da diese Buch als Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren ausgeschrieben ist, und ich einige (Text-)Passagen für nicht so gelungen halte, habe ich mich auf drei Sterne festgelegt.

Bewertung vom 10.06.2016
Mindreader / Sam Dryden Bd.1 (6 Audio-CDs)
Lee, Patrick

Mindreader / Sam Dryden Bd.1 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Interessantes Thema.

Inhalt:
Sam Dryden war ein gut ausgebildeter ehemaliger Elite-Soldat.
Eines Tages läuft ihm im wahrsten Sinne eine 12-Jährige über den Weg.
Augenscheinlich ist Rachel auf der Flucht vor bewaffneten Soldaten.
[ Recht viel mehr möchte ich hier zum Inhalt gar nicht sagen / verraten. ]

Meine Meinung:
Der Roman ist moderne Action-Krimi-Kost a la Unterhaltung made in USA.

Der Schreibstil des Autors ist dem Genre entsprechend von Spannung geprägt, so dass man gerne bei der Stange bleibt und die Action-Atmosphäre des Romans gerne aufnimmt, weil man die Erzählung nur ungerne unterbrechen möchte.

Thematisch liegt das Grundthema ziemlich genau auf meiner Wellenlänge.

Das Hörbuch ist vom Sprecher sehr gut umgesetzt und ein echter Genuss.

Warum es in meinen Augen nicht für 5 Sterne gereicht hat?
Weil ich fand, dass es mindestens eine Wendung zu viel in der Story gegeben hat; Wendungen machen eine Geschichte zwar spannend, aber zu viele Richtungswechsel wirken meiner Meinung nach zu sehr gewollt und aufgesetzt.
Und zum anderen hätte ich mir etwas mehr „Hintergrund“ und Plausibilität bzgl. Rachels „Besonderheiten“ gewünscht; auch ist der Roman gegen Ende der Story für meinen Geschmack etwas zu sehr in den realitätsfernen Fantasy-Bereich abgerutscht.

Aber: Die Story ist gut und ich könnte sie mir sehr gut als Film vorstellen.

Bewertung vom 29.05.2016
Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?
Berger, Daniel

Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?


ausgezeichnet

Laien spekulieren, Experten klären auf (Buchuntertitel).

Inhalt:
In diesem Buch werden allgemeine Fragen des Alltags „in den Raum geworfen“ - User können dann ihren „Senf“ dazu abgeben - und zur „Auflösung“ wird dann die Erklärung eines Experten geschildert.

Beispiele:
„Wie heißt die Bodenwelle, die den Verkehr beruhigen soll?“ (S.42)
Der Laie spekuliert:
„Bei uns heißt die Bodenwelle, die sich auf dem Weg zum McDonalds-Parkplatz befindet, „Kotzhügel“.“
von „Julia“
„Ein Arbeitskollege hat mich aufgeklärt, das sind die Gräber von toten Verkehrspolizisten, damit sie nach ihrem Tod noch etwas für den Straßenverkehr tun können.“
von „Siggi“

„Ist Bier gut für die Knochen?“ (S. 82)
Der Laie spekuliert:
„Glaub ich nicht. Meine tun jedenfalls immer ziemlich weh, wenn ich nachts betrunken nach Hause gestolpert bin.“
von „BitBurger“

„Ist es wirklich sechsmal so wahrscheinlich vom Blitz getroffen zu werden als im Lotto eine Million zu gewinnen?“ (S. 88)
Der Laie spekuliert:
„Besonders ärgerlich, wenn man gerade die Million gewonnen hat und dann vom Blitz erschlagen wird. Big Fail ;-)“
von „Rufus“
„Kommt darauf an, wie oft du mit Antenne auf dem Kopf bei Gewitter auf's freie Feld rennst.“
von „MarkO“

Meine Meinung:
Ich habe mich echt scheckig gelacht.
Denn die Kommentare der Internet-Gemeinde sind einfach genial – teilweise schon richtig bissig.
Zum Wegschmeißen komisch!

Bewertung vom 19.05.2016
Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2
Prammer, Theresa

Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2


weniger gut

Kriminalroman mit viel privatem Tamtam.

Meine Meinung:
[ Achtung, ich gehe hier teilweise auf den Inhalt des Romans ein. ]
Hint: Der Roman spielt in Wien.

Der Schreibstil ist zwar locker-flockig, aber für mich kam dieser Kriminalroman dennoch nicht über ein maximal „mittelprächtig“ hinaus.
Denn zu viele Zusammenhänge finde ich zu sehr an den Haaren herbei gezogen, als um darauf eine Story aufzubauen.
So z.B. dass Carlotta als „Außenstehende“ bei polizeilichen Ermittlungen involviert ist.
Dass Carlotta als „sexy Weib“ mehr oder weniger einen Arzt verführt, nur um Konrad Fürst direkt nach dem Aufwachen aus einem monatelangen Koma mit nach Hause nehmen zu können, obwohl für Herrn Fürst eigentlich eine dreimonatige Reha angebracht wäre.
So hat nun Carlotta einen ca. einjährigen kleinen Jungen zu Hause und einen Schwerkranken, der gerade aus dem Koma erwacht ist, aber bereits erstaunlich mobil bei ihr zu Hause unterwegs ist.
Diese Doppelbelastung meistert sie natürlich; dabei hat sie eigentlich für ihren Sohn schon keine Zeit; und eine emotionale Beziehung zu ihrem Kind konnte ich auch nicht herauslesen.
Und immer wieder das private und „berufliche“ Gezerre mit ihrem Lebenspartner Hannes und mit Hauptkommissar Krump.
Diese penetrante Wichtigtuerei nervte mich auf Dauer beim Lesen.
Und fast noch viel schlimmer fand ich dieses ewige Hin und Her mit den Verwandtschaftsverhältnissen bzw. die ewige Frage, wer nun Carlottas Vater sei.
Diese Pseudo-Dramatik fand ich einfach nur banal und der Umgang der Protagonisten damit war in meinen Augen unrealistisch.

Fazit: Kriminalroman mit zu viel privaten Tamtam.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2016
Lügen von gestern und heute
Fricker, Ursula

Lügen von gestern und heute


sehr gut

Die Lügen, die uns formen.

Inhalt und meine Meinung:
[ Achtung, ich berichte hier teilweise aus dem Inhalt des Romans. ]

Der Roman spielt in einer deutschen Stadt im Jahre 2013. Besitzt also eine gewisse Aktualität; auch vor dem Hintergrund des Flüchtlingsthemas.

Der Roman dreht sich um drei Personen: Beba, Isa und Herrn Otten.
Diese Drei haben erst einmal nichts miteinander zu tun, werden in dem Roman aber geschickt miteinander verwoben.

Sehr gut gefallen haben mir die stellenweise fast schon poetischen Formulierungen der Autorin.
„Ein paar Minuten später war der Wolkenbruch vorbei, die Sonne kam heraus […] dampfte sie die Nässe aus den Wegen ...“ (S. 6).

Aber vieles war in meinen Augen auch ein unnötig verkomplizierter Sprachstil; stockig und (auf den ersten Blick) unzusammenhängend.
Schwierig war es auch, sich in die drei Erzählstränge einzulesen: Welche Person in welcher Situation, in welcher Timeline; denn insbesondere zu Beginn vieler Kapitel ist man als Leser lange im Unklaren, um wen und wann es gerade geht.

Man muss also, meiner Meinung nach, dem Roman Zeit geben und man darf am Anfang nicht gleich zu viel erwarten.

Sehr gut arbeitet die Autorin zu jedem der drei Protagonisten die Lebensumstände und Hintergründe heraus.

Beba:
Sie hat die Armut ihres Heimatlandes und ihre Familie verlassen in der Hoffnung auf ein neues Glück. Gestrandet in Deutschland wird sie in einem Bordell „aufgenommen“. Ihrer Familie schickt sie immer einen großen Teil ihres erarbeiteten Geldes nach Hause. Für ihre Familie ist sie jedoch nur eine bequeme Geldquelle; es werden Briefe über angebliche Krankheiten der Familienmitglieder an Beba geschrieben. Beba ist für sie eher eine Melkkuh, die ihnen in der Ferne lieber ist. So kommt es, dass im Laufe der Zeit das Bordell für Beba mehr ein Zuhause wird und ihr ihre „Kolleginnen“ näher stehen als „ihre Familie in der Heimat“.

Isa:
Tochter aus wohl behüteten Zuhause; entwickelt jedoch das Gefühl sich engagieren zu müssen. So schließt sie sich einer Gruppe Autonomer an, die sich für eine Gruppe Flüchtlinge einsetzen. Als ihre politischen Aktionen nicht die erhoffte Wirkung erzielen, geht sie einen zunehmend radikaleren Weg, was zu einer Ausuferung / Eskalation der Gewalt führt.

Herr Otten, der Innensenator:
Die Antirassismusaktivisten und der Senator stehen (politisch gesehen) jeweils auf der anderen Uferseite. Beide handeln nicht ohne nachgedacht zu haben, sondern weil sie für ihre (politischen) Ideale einstehen; weil sie meinen, ihre eigenen Ideale / Ansichten seien die Richtigen.

Die Quintessenz des Romans:
Die Lügen (= das Wunschdenken) sind es, die uns formten.

Fazit: Sehr gut.

Bewertung vom 27.04.2016
England und andere Stories
Swift, Graham

England und andere Stories


schlecht

Eine Ansammlung von Banalitäten.

Inhalt:
Dieses Buch ist eine Sammlung von (Kurz-)Geschichten.
„Jede dieser Stories fängt ein Szenario ein, das bedeutsam ist für ein ganzes Leben […] Es sind Alltagsszenen aus England, fragile Momente und Gefühle, die Graham Swift mit klarer Sprache ertastet wie Gebilde aus Glas. Swift sammelt Augenblicke, in denen eine Stimmung umschlägt, seismographisch genau erfasst er persönliche und gesellschaftliche Veränderungen und spürt der Frage nach, was Menschen vor Zusammenbruch und Selbstaufgabe bewahrt und ein Land zusammenhält.“ (Auszug aus der Umschlaginnenseite).

Meine Meinung:
Dies war für mich das erste Werk dieses Autors und ich war schwer enttäuscht.
Interessiert habe ich mich für dieses Buch zum einen aufgrund der obigen Inhaltsbeschreibung und zum andern aufgrund der auf dem Buchrücken abgedruckten Lobeshymnen auf das Buch und den Autor:
„Ein Kaleidoskop aus Menschenschicksalen […] Das Ergebnis ist eine scharfsinnige, wunderbare Sammlung von Kurzgeschichten.“
„Mit einem einzigen Satz sagt Swift oft mehr als manch einer auf einer ganzen Seite.“
„Swift ist ein Meister des Unterschwelligen ...“

Irgendwie erwartete ich beim Lesen der Geschichten einen besonderen Erkenntnisgewinn, eine Überraschung im weitesten Sinne oder eine Pointe, wurde aber jedes Mal enttäuscht.
Denn die Stories waren in meinen Augen einfach nur banal.
Sowohl inhaltlich, es wurden Alltagssituationen beschrieben, in denen ich keine weitere Bedeutung erkennen konnte, als auch sprachlich.
Denn der Schreibstil des Autor konnte mich ebenfalls nicht überzeugen auch wenn sich der Stil seiner Beschreibungen mit jeder Geschichte änderte.
Inhaltlich handelt es sich oftmals um längliche, innere Dialoge und viele Darstellungen wiederholen sich des Öfteren innerhalb einer Geschichte.

Fazit: Langweilig.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2016
Die Falle, 1 MP3-CD
Raabe, Melanie

Die Falle, 1 MP3-CD


sehr gut

Die Mitte ist ziemlich jammerig.

Inhalt:
Die Schwester der Schriftstellerin Linda Conrads wurde vor 12 Jahren ermordet. Seit diesem traumatischen Erlebnis hat sie sich komplett von der Außenwelt zurückgezogen. Eines Tages meint sie das Gesicht des mutmaßlichen Mörders von damals zu erkennen und beschließt ihm eine Falle zu stellen.

Meine Meinung:
Während des Hörens dachte ich bestimmt drei Mal, dass das gerade gehörte der Schluss der Story sei, aber jedes mal ging es doch noch weiter.

In der Mitte waren einige Längen vorhanden und das nicht enden wollende Hin und Her sowie das ewige Gedankenkreisen fand ich sehr ermüdend.
Aber dadurch hat die Autorin meiner Meinung nach gut herausgestellt, dass, zum einen:
'Der Weg zur Selbsterkenntnis nicht einfach ist'
und zum andern:
'Das Schlimmste der Zweifel / das Nichtwissen ist'.

Sehr gut hingegen fand ich einige Beschreibungen, die die Autorin in den Text hat einfließen lassen; bspw. dass die Protagonistin des Romans sich selbst als „extremophil“ bezeichnet.

Sehr positiv empfand ich den Schluss der Geschichte.
Ganz besonders als der mutmaßliche Mörder, ein Journalist, im Gespräch mit der Protagonistin über seine Recherche zu Insassen, die zum Tode verurteilt worden waren, berichtet; dass die Verbrecher viele Jahre im Gefängnis einsitzen und sich oftmals geändert haben; z.B. zum Buddhismus konvertiert sind oder begonnen haben Kinderbücher zu schreiben.
„Ist der Mensch, der seit 25 Jahren im Gefängnis sitzt noch der Gleiche, der vor 25 Jahren einen Mord begangen hat?“

Bzgl. der Sternevergabe war ich mir lange unschlüssig, da der Roman über einen sehr langen Zeitraum bei mir über ein „na ja“ nicht hinauskam. Aber mit ein paar Tagen Abstand bleibt doch mehr der Schluss der Erzählung im Gedächtnis; und deshalb habe ich auf 4 Sterne aufgerundet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2016
Der Kranich
Reizel, Manuela

Der Kranich


sehr gut

Spannend und niveauvoll.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Manuela Reizels Roman entführt uns in die Welt der Computerhacker und PC-Spiele. Die Autorin verbindet geschickt so unterschiedliche Milieus wie die gnadenlose kriminelle Unterwelt, die ebenso skrupellosen Konzerne und professionell agierenden Therapeuten. Der temporeiche Psychothriller setzt sich mit dem aktuellen Thema Künstliche Intelligenz auseinander und ist dabei ein Pagetuner bis zum Schluss.

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, denn der Roman liest sich sehr flüssig, und zeugt von einem gewissen sprachlichen Niveau:
„Lamprechts Phantasiekontingent neigte sich der Erschöpfung zu.“ (S. 176)

Man sollte als Leser, meiner Meinung nach, eine gewisse Affinität zu Themen wie Computertechnik, Informatik, usw. mitbringen, denn sonst könnte ich mir vorstellen, dass der Lesegenuss durch zu viele Fremdwörter und Fachbegriffe leiden könnte.
„Realität ist dort, wo der Pizzamann herkommt.“ (S. 9)

Hint: Hinten im Anschluss an den Roman ist ein Glossar, in dem einige Begriffe näher erklärt werden; also beim Lesen immer mal wieder hinten nachschlagen, auch wenn im Romantext keine Hinweise auf die Anmerkungen enthalten sind.

Fazit: Sehr spannend zu lesen.

Bewertung vom 14.04.2016
Panic - Wer Angst hat, ist raus!
Oliver, Lauren

Panic - Wer Angst hat, ist raus!


sehr gut

„Darum ging es in dem Spiel in Wirklichkeit. Das war wahre Angst – dass man andere Menschen nie durchschaute, zumindest nicht völlig.“ (S. 255)

Inhalt:
In dem kleinen Kaff Carp ist es Usus, dass die Jugendlichen eines jeden Abschlussjahrgang an Panic teilnehmen (können), denn es winkt viel Geld. Aber es ist ein gefährliches, und natürlich illegales, „Spiel“!
Die Mutproben werden von Runde zu Runde immer gefährlicher, so dass auch schlimme Dinge passieren.
Und die Teilnehmer haben unterschiedliche Gründe, an Panic teilzunehmen.

Meine Meinung:
Die Sprache der Autorin fand ich an vielen Stellen außerordentlich gut gelungen:
Beim Betreten einer alten verlassenen Holzhütte, deren Holz bereits vermodert war: „Sofort roch sie es auch: Mäusekake und Schimmel, Moder, wie der Geruch eines Mundes, der jahrelang nicht geöffnet wurde.“ (S. 137)
„Heather umklammerte das Lenkrad und presste ihre Frustration durch die Handflächen hinaus.“ (S. 232)

Und auch die inneren Gefühle Jugendlicher kann sie gut nachvollziehbar beschreiben:
„Niemand hatte ihr je diese grundlegende Tatsache mitgeteilt: Nicht jeder wurde geliebt. Es war wie bei diesen dämlichen Glockenkurven, die sie in Mathe lernen mussten. Da gab es die große, dicke, glückliche Mitte, einen Walbuckel voller seliger Paare und Familien, die lachend an einem großen Tisch zu Abend aßen. Und dann, an den abgeflachten Enden, waren die abnormen Leute, die Sonderlinge, Freaks und Nullen wie sie.“ (S. 235)

Fazit: Gutes Jugendbuch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.