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Isabell47

Bewertungen

Insgesamt 706 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Was ist im Watt passiert und warum?
Auf einer Sandbank im Wattenmeer findet die Besatzung der RV180, die diesen Streckenabschnitt patroulliert, die Leiche eines Mannes. Für Geeske Dobbenga sollte es eigentlich die letzte Fahrt vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz werden und während es noch Machtspielchen der Oberen gibt, ob die Deutschen oder die Niederländer hier zuständig sind, hat sie Zweifel, ob es ein Unfall war. Sie ruft den Stellvertreter auf der deutschen Seite an, der ihr einen Kollegen mit niederländischen Wurzeln empfiehlt, der quasi inoffizielll ermitteln könnte. Es handelt sich um Liewe Cupido, der auf Texel aufgewachsen ist und sich im Watt gut auskennt.
Diese Story hat quasi selber "Wattcharakter", denn ich bin ungewollt einsunken und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Noch nie habe ich soviel Infos über das Watt und die Wattwanderungen von Menschen erfahren, die das quasi als ihre Mission oder Wettbewerb ansehen viele Inseln über das Watt zu erreichen, während sie zwischendurch sogar dort bei Wasser sogar mittels Stangen Netze legen, um zu warten bis das Wasser abfließt. Bei der gefundenen Leiche handelt es sich um einen erfahrenen und bekannten ostfriesischen Wattwanderer, der normalerweise mit zwei Freunden unterwegs ist, jedoch dieses Mal waren sie nur zu zweit und der Überlebende ist völlig entkräftet und scheint Halluzinationen zu haben. Nach und nach dröselt Liewe den Fall auf seine Art auf, in dem er genau hinsieht und zuhört. Das Wichtigste wären auch bei Verhören oder Gesprächen mit Menschen, die ungesagten Worte, denn diese würden wichtige Informationen enthalten. Diese Lebensweisheit bringt er auch einem jungen Kollegen bei, der gemeinsam mit ihm ermitteln darf.
Selten habe ich einen so ruhigen, informativen und gleichzeitig spannenden Krimi gelesen. Ich nehme mir auf jeden Fall Liewes Worte zu Herzen und versuche genauer zuzuhören und hinzusehen. Das Wattenmeer habe ich hier mit all meinen Sinnen wahrgenommen.
Großes Kino und Stoff für eine Verfilmung! Fünf Sterne!

Bewertung vom 09.02.2022
Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!
Isermeyer, Jörg;Schüttler, Kai

Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!


ausgezeichnet

Unterhaltsame und zugleich gesellschaftskritische Geschichte anhand von Dachs und Schnecke

Der Dachs und seine Freundin die Schnecke Rakete werden aus dem Dachsbau in einer wunderschön ländlichen Umgebung vertrieben, weil dort ein Freizeitpark mit Naturerlebnisqualität, wie es so schön heißt, enstehen soll. Herr Dachs und die Schnecke Rakete werden ein der Geschichte vermenschlicht und so besitzt Herr Dachs neben Kleidung auch Werkzeug und Möbel sowie einen Gemüsegarten. Sie lassen ihr Heim nun hinter sich zurück und ziehen in die Stadt.
Mir hat die Story äußerst gut gefallen, da sie wunderschön illustriert ist und zu dem der Text auf äußert intelligente Weise auf die Probleme, die Menschen, in dem Fall gibt es überall Tiere mit menschlichen Zügen, miteinander und ihrem Alltag haben. Auf kindgerechte und unterhaltsame Weise lernen Kinder dadurch sehr viel über das Leben und können sich ebenso wie der Dachs und die Schnecke viele Fragen stellen bzw. werden sie zum selbständigen Denken und Handeln motiviert.
Ganz tolle und unterhaltsame Geschichte, die Kritik an Gesellschaft und Natur gut verpackt. Fünf Sterne!

Bewertung vom 09.02.2022
Die falsche Zeugin
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


gut

Ein Thriller, der das Leid von Vernachlässigung, Gewalt, Sex, Missbrauch,Drogen etc. offenlegt

Die Vergangenheit holt die Anwältin Leigh unvermittelt ein, als sie einen mutmaßlichen Vergewaltiger verteidigen soll, in dem sie unvermittlet jemanden erkennt, der um das Geheimnis ihrer Vergangenheit weiss. Die Story hat mich mitgezogen in einen Abgrund, in dem Gewalt, Sex, Drogen, Missbrauch und Morde eine große Rollen spielen. ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und habe sie trotz der oft offen dargestellten schrecklichen Szenen gemocht, da sie auf Missstände hinwiesen und sehr spannend waren. Dieses Mal war es mir zu heftig und auch konnte mich die Story an sich nicht so in ihren Bann ziehen, was die Spannung anbelangte. Zudem tat ich mich auch schwer damit zu den Protagonisten eine positive Bindung aufzubauen. Was mir leider vor dem Kauf des Buches entgangen war, ist , dass die Geschichte zu Zeit der Coronapandemie spielt. Da die Pandemie immer noch herrscht und tagtäglich damit konfrontiert werde, hat dieses ständige Erwähnen von Masken, Quarantäne etc. mich ein wenig "genervt", weil ich es auch zu "herausgestellt" fand und die Autorin die Story auch ohne dies hätte erzählen können.
Drei Sterne

Bewertung vom 09.02.2022
Der Tod ist ein Spieler aus Graz
Preis, Robert

Der Tod ist ein Spieler aus Graz


ausgezeichnet

Während Armin Trost gerade noch überlegt seinen Job als Ermittler bei der Grazer Mordkommission aufzugeben, wird er zu einem Leichenfund im Wald in der Nähe seines Wohnhauses gerufen. Außerdem findet er ein Messer mit eigentümlichen Muster in seinem Zaun. Seine Frau ist schwanger, verrückt nach Gewinnspielen, sein Sohn Jonas, 15, steckt mitten der Pubertät und Elsa, seine Tochter, sieht ständig Engel.

Die Protagonisten in diesem Krimi sind alle speziell auf ihre höchst eigene Art, aber ich finde sie sehr interessant. Armin mag ich, auch wenn ich sein Handeln ebenso wie das seiner Frau oft so gar nicht nachvollziehen kann. Die Story hat mich sofort gepackt und ich bin mit Armin in die Welt der RollenspielerInnnen abgetaucht. Was dann alles passiert, damit hätte ich nie gerechnet und ich fand es mega spannend. Der Krimi wird mich noch längere Zeit nicht loslassen und ich würde die Protagonisten sehr gerne wiedertreffen, um zu erfahren wie es privat bei ihnen weitergeht, ebenso wie auf einen weiteren Fall.

Fünf Sterne für kurzweilige, spannende und interessante Unterhaltung. Absolut gelungener Krimi!

Bewertung vom 07.02.2022
Liebe beginnt, wo Pläne enden
Poppe, Sandra

Liebe beginnt, wo Pläne enden


sehr gut

Kristin entdeckt zufällig, dass ihr Mann wohl eine Affäre hat und nachdem ihr Mann keine Zeit für den gemeinsamen Familienurlaub hat, nimmt sich Kristin eine Auszeit, in dem sie mit den beiden Töchten in den Sommerferien an einem Projekt des Freilichtmuseums teilnimmt.
Die Autorin hat mich als Leserin gemeinsam mit Kristin auf eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert geschickt. Während Kristin versucht die Situation, in der sie privat steckt zu verarbeiten, lerne ich auch die anderern Teilnehmer, mit denen sie gemeinsam den Hof bewohnt, ein wenig näher kennen. Schnell entwickeln sich dort Freundschaften und es wird nicht nur hart gearbeitet, sondern auch viel gelacht. Auch Liebe liegt in der Luft.... Jeder Teilnehmer hat so seine ganz eigenen Herausforderungen.
Sehr gerne hätte ich mehr über den Tagesablauf erfahren, der mir persönlich ein wenig zu kurz kam, denn das historisch angesiedelte Projekt fand ich mega interessant. Stattdessen geht es mehr um Kristins Gefühlwelt und ihr Verhalten, was ich nicht immer nachvollziehen konnte. Sie verschweigt einiges und in anderen Situationen "rastet" sie fast "pubertär" aus. Das Ende hat mich überrascht und ich würde gerne wissen, wie es den Protagonisten weiterhin ergeht und ob die Lösung, die Kristin gefunden hat, funktioniert. Insgesamt hat die Geschichte mich gut unterhalten.

Bewertung vom 07.02.2022
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Der Roman ließ mich total begeistert zurück

Das Cover des Buches ist mit seiner Farbgebung sowie dem rosafarbenen Buchschnitt auffällig, aber war für mich eher gewöhnungsbedürftig. Im Gegensatz dazu hat mich der Klappentext sehr angesprochen und neugierig auf die Story gemacht. Okay, ich gebe zu ich dachte, dass es eine seichte Liebesgeschichte mit einer etwas abgedrehten Protagonistin werden würde und bin prompt eines bessseren belehrt worden. Der Roman hat mich total begeistert. Liebesgeschichte der besonderen Art ---- ja, aber nicht oberflächlich, sondern mit Tiefgang, sowie wundervoll spritzigen Dialogen, genial geschilderten Szenen..... Es geht um Olive, die sich ganz der Biologie und einer beistimmten Frage, die sie antreibt, verschrieben hat und gerne darin promovieren möchte. So viel darf verraten werden, sie bekommt die Stelle an der Uni als angehende Doktorandin und geht in ihrem Studium auf. Mit der Liebe hat sie es nicht bzw. glaubt sie nicht daran aufgrund ihrer bisherigen wenigen Erfahrung. Doch als ihre einzige Freundin Anh sich in den jungen Mann verliebt, mit dem Olive ausgeht, aber ihn den sie selbst nicht verliebt ist, will sie Anh die Chance geben. Anh würde aber niemals ihrer Freundin jemanden ausspannen und so bedient sich Olive in der Not eines Tricks und zwar küsst sie den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft, um Anh zu überzeugen, dass sie nicht in Jeremy, den besagten jungen Mann verliebt ist und diese ihn haben kann. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, aber hier ändert sich dann das Leben für Olive, denn von ihr geküsste Dr. Carlsen hat auch Gründe den Fake einer Liebesbeziehung aufrecht zu erhalten.
So tauche ich ein in eine Welt an der Uni, wo es um Gelder für Studien geht, Macht und Neid, worüber ich noch nie nachgedacht habe oder einen Einblick hatte. Das fand ich äußerst interessant, denn außerdem kommt auch der Stress zu Tage, unter dem auch die angehenden Doktoranden stehen, sowie die Tatsache, dass Naturwissenschaften ziemlich in männlicher Hand sind und auch "Me Too " Problematik auch hier zum Tragen kommt.
Mich haben die vielfältigen Themen, die in dieser Liebesgeschichte erwähnt werden, sehr begeistert sowie die Liebesgeschichte selber.
Fünf Sterne für diesen Roman und ich hätte gerne mehr gegeben!

Bewertung vom 07.02.2022
Ende einer Lesereise
Spelunka, Jan

Ende einer Lesereise


sehr gut

Auf ihrer Lesereise kommt die Schriftstellerin Mona de la Mare in Bad Münstereifel zu Tode. Wer hatte Interesse an ihrem Tod oder war sie ein zufälliges Opfer? Der Vater der Toten beauftragt den in Bad Münstereifel wohnenden Privatermittler Andy Mücke zu ermitteln, da die Polizei seinen Sohn bzw. den Bruder im Verdacht hat, etwas mit dem Tod von Mona zu tun haben.

Der Krimi hat mich gut unterhalten, da der Autoren mit Andy Mücke einen interessanten Typen geschaffen hat. Dieser hat leider schon zwei gescheiterte Ehen hinter sich , aus denen er jeweils ein Kind hat und nun, wie es mir scheint, es auch mit seiner neuen Liebe auch nicht unproblematisch zu laufen scheint. Mir gefiel die unbekümmerte Art von Andy, obwohl ich ihm manchmal zurufen möchte.... "ach nee, muss das sein"...., aber genau dies macht in gewisser Weise auch seinen Charme aus und die Tote, über die er Stück für Stück mehr ausgräbt, hatte auch eine vielschichtige, wenn auch für mich ziemlich unsympathische Persönlichkeit. Gepaart mit den vielen wunderbaren Ortsbeschreibungen und Menschen von Bad Münstereifel, den vielen Einblicken in Mückes Privatleben und Ausschnitte, die die Gedanken des Mörders erzählen, war es ein gelungerner Krimi, wobei mir das Ende zu wenig "abgerundet" war. Auf jeden Fall selber lesen! Vier Sterne!

Bewertung vom 07.02.2022
Aurora und die Sache mit dem Glück
Weeks, Sarah

Aurora und die Sache mit dem Glück


sehr gut

Aurora lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrem Hund Duck in einer Kleinstadt. Schon als Baby war sie "anders" als andere Kinder und hat am liebsten alleine gespielt . Mittlerweile ist sie in der fünften Klasse und dort eine Außenseiterin. Aurora ist sehr intelligent, doch mit ihrem Sozialverhalten und verschiedenen Ticks eckt sie an. Von einen auf den anderen Tag ändert sich Auroras Leben, so dass sie am Ende besser mit sich selber und mit anderen zurechtkommt.
Die Autorin schildert das, was Aurora in den Augen der anderen als speziell ausmacht. Gleichzeitig beschreibt sie die Sorgen der Mutter, von den Aurora genervt ist, weil sie sich selber als gar nicht so besonders empfindet und dadurch erst das Gefühl bekommt, das etwas mit ihr nicht stimmt, was sie sehr unsicher macht. Nicht nur Kinder, die in der Klassengemeinschaft ausgegrenzt werden, weil andere nicht mit ihen umgehen können und sich deswegen schlecht fühlen, werden sich in dieser Geschichte wiedererkennen, sondern auch die Erwachsenen, egal ob Eltern, Lehrer etc. Vielmehr sollten wir uns alle die Frage stellen, was ist schon normal und was ist besonders bzw. jeden Menschen so nehmen wie er ist. Mobbing ist da besonders fies.
Besonders schön ist, dass die Autorin ihre Botschaft sehr indirekt und nicht belehrend herüberbringt.
Mich hat die Geschichte sehr berührt.

Bewertung vom 02.02.2022
Wir
Drvenkar, Zoran

Wir


ausgezeichnet

Diese fünf Mädchen, um die es geht haben, haben alle ihre eigenen Träume und Pläne, die sie einander doch nicht unbedingt gegenseitig verraten. Jede von ihnen hat ihre ganz eigenen Probleme, doch als seinem Mädchen helfen wollen, geraten sie in eine gefährliche Situation.

Ich gehöre nicht zur Zielgruppe, lese jedoch sehr gerne Jugendbücher, doch dieses Mal ist es mir äußerst schwer gefallen mich in der Geschichte einzufinden. Ich konnte mich in keines der Mädchen so richtig einfühlen und auch die Sprache war nicht meine. Die Story an sich zog sich für mich gefühlt, bis sie zum Ende hin rasanter wird. Hier passiert jedoch für mich viel in meinen Augen unvorstellbares und ich hoffe sehr, dass es nur für wenige Mädchen und Jungen in dem Alter ihrem Alltag entspricht. Großes Lob gebührt dem Cover, was mir sofort ins Auge gefallen ist und ich äußerst faszinierend und ansprechend finde.

2 Sterne

Bewertung vom 02.02.2022
Eingeschneit verliebt
Gercke, Martina

Eingeschneit verliebt


ausgezeichnet

Amber lebt in London, ist Städterin durch und durch, sowie sie viel unterwegs ist, um als Journalistin für andere Menschen über schöne Reiseziele zu berichten. Eigentlich sich Städte ihr Gebiet, doch sie springt für eine Kollegin ein und befindet sich kurz vor Weihnachten in den Highlands. Gar nicht vorstellen kann Amber sich den Schneesturm, der am Tag ihrer Abreise auf sie zukommt. Mit ihrem Auto bleibt sie auf dem Weg zum Flughafen liegen und schafft es völlig durchnässt sowie durchgefroren gerade noch in einen Pub in einem kleinen schottischen Dorf. Der Besitzer des Pubs ist Ewan, ein attraktiver Schotte.

Die AutorIn Martina Gercke lässt mich auf bezaubernde Art und Weise teilhaben an dieser Geschichte, in der sie abwechselnd Amber und Ewan aus deren Sicht erzählen lässt. So bekomme ich Einblick in ihre Gefühle und erfahre alles, was sie bewegt, was sie sehen, hören, schmecken, denken etc. Was auf den ersten Blick wie eine lockere und humorvolle Liebesgeschichte wirkt, bekommt Tiefgang, in dem quasi "hinter die Kulissen" geschaut wird. Es geht auch um Trauer und Verlust, doch über all dem liegt Humor, Hoffnung, Neubeginn, Liebe und ganz viel Lebensweisheit. So musste ich mir zwischendurch sogar eine Träne wegwischen, aber das Lachen überwog bei weitem, so wie schöne Liebesszenen dem Ganzen die Krone aufsetzten.

Gerne würde ich noch mal nach Schottland in die Highlands reisen.

Fünf Sterne für dieses Lesevergnügen!