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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 547 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2021
Das alles ist Familie
Engler, Michael

Das alles ist Familie


ausgezeichnet

Vielleicht ist Familie sein einfach nur, wenn man sich liebt.

Als Lars mit seiner Mama vom Einkaufen zurückkommt, entdeckt er ein Päckchen auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus. „An Familie" steht darauf – den Rest kann man nicht mehr lesen, denn der Regen hat die Schrift verschmiert. Gemeinsam mit Lina, die nebenan wohnt, macht sich Lars auf eine Entdeckungsreise durch die Nachbarschaft und lernt dabei die unterschiedlichsten Familien kennen. Wem das Päckchen wohl gehört?

So ein schönes Buch, um Kindern „Familie“ zu erklären.
Liebevoll gestaltet und wirklich schön geschrieben, können kleine und große Menschen in diesem Buch mitverfolgen, wie Lars und Lina lernen, was es mit Familien auf sich hat.
Hier treffen sie auf alles, was möglich ist. Alleinerziehende, streitende, unverheiratete, multikulturelle, homosexuelle und riesen große Familien. Und jede von ihnen ist richtig schön dargestellt und erklärt.
Ein richtig tolles Büchlein, um Kindern all das näher zu bringen. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 10.02.2021
Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1
Seeck, Max

Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1


gut

Konnte meine Erwartungen nicht ganz erfüllen

Der Mörder geht nach einem perfiden Plan vor: Detailgetreu stellt er die Morde einer Bestseller-Trilogie nach. Und die sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden. Die Opfer - allesamt Frauen. Ist ein Fan der Trilogie durchgedreht? Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln unter Hochdruck, doch der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. Die Ermittler tappen im Dunkeln, bis ihnen klar wird, dass die Opfer Jessica Niemi erschreckend ähnlich sehen.

„Hexenjäger“ von Max Seek hat mich zuerst mit seiner Optik angezogen. Das Cover ist einfach toll und perfekt für dieses Genre. Der rote Buchschnitt macht das Ganze noch schöner. Die Idee von „Hexenjäger“, dass eine Trilogie die Vorlage für mehrere grausame Morde ist, fand ich richtig gut. Der Autor verspielt hier leider ein bisschen das Potenzial.
Die Story beginnt recht spannend und grade die Idee des Falls hat mich fasziniert aber leider fallen die Ermittlungen schnell in ein Loch, obwohl viel unklar ist. Nach knapp der Hälfte zieht es sich leider extrem, was die spannenden letzten 70 Seiten nur schwer rausreißen können. Für meinen Geschmack plätschert es zu sehr vor sich hin und nutzt die interessanten Hauptthemen zu wenig, um den Leser zu packen und in die Irre zu führen.
Jessica, unsere Hauptfigur, war mir recht sympathisch. Auch zu ihr gibt es direkt ein paar Geheimnisse, die aber z.B. durch Rückblenden in die Vergangenheit nach und nach aufgeklärt werden. Mich hat dabei etwas gestört, dass mir der Bezug zum Fall nicht ganz gepasst hat und man vermuten kann, dass in der Fortsetzung mehr klar wird. Ob ich diese lesen werde, weiß ich noch nicht. Der Rest der Figuren konnte mich nicht ganz überzeugen aber ich habe einige ins Herz geschlossen.
Insgesamt hat mir „Hexenjäger“ nicht so gut gefallen, wie ich gehofft hatte. Das Buch ist nicht schlecht, ich habe aber definitiv mehr erwartet. Wirklich ein wenig schade.

Bewertung vom 08.02.2021
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Genialer zweiter Teil!

Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller.
Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend - und die Zahl Neunzehn.

Nach Marc Raabes „Schlüssel 17“ musste ich einfach den zweiten Band „Zimmer 19“ ebenfalls lesen.
Das Buch startet ca. 1 ½ Jahre nach dem ersten Teil und ich kann jedem nur empfehlen, diesen zuerst zu lesen. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen aber die Vergangenheit der Ermittler spielt eine große Rolle und diese zieht sich durch die Bände und verknüpft sie miteinander.
Wir treffen wieder auf das gewohnte Ermittlerteam und besonders Tom Babylon und Sita Johanns sind mir wieder richtig sympathisch. Beide mit Ecken und Kanten und vielen Päckchen zu tragen, ermitteln sie doch wieder auf ihre eigene Art und haben mich in rasendem Tempo mitgerissen.
Marc Raabe bleibt seinem Erzählstil treu und nimmt den Leser mit auf eine Ermittlungstour durch Berlin, die ein ums andere Mal auf die falsche Fährte führt.
Ich konnte wieder herrlich mitfiebern und miträtseln. Auch der Moment, als so langsam alle Puzzleteile an ihren Platz gefallen sind, war erneut richtig gut getroffen.
Ich bin von der Reihe wirklich begeistert und ich denke, fast jeder Krimi- und Thillerfan wird hier seine Freude haben! Aber wie gesagt, mit Band eins beginnen.

Bewertung vom 02.02.2021
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Wieder unglaublich spannend!

Ich habe die Reihe um Tom Babylon erst vor kurzem für mich entdeckt, bin seitdem aber Feuer und Flamme dafür. Marc Raabe hat hier eine Thrillerreihe erschaffen, die nicht nur spannende Fälle aufwartet, sondern auch noch geniale Ermittler und viele Geheimnisse mit sich bringt. Auch wenn die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können, empfehle ich mit „Schlüssel 17“ anzufangen.
Auch in diesem Teil geht es direkt zu Beginn hoch her. Schon nach kurzer Zeit nimmt dieser Fall jedoch eine ungeahnte Wendung und hat mich dadurch wirklich gefesselt. Ich will hier nicht zu viel schreiben, denn sogar der Klappentext verrät nichts darüber.
Nur so viel, dass Tom Babylon dieses Mal noch tiefer verstrickt ist als gewöhnlich und ich wirklich mitgefiebert habe, wie das Ganze wohl ausgehen mag.
Die Vergangenheit spielt natürlich auch dieses Mal wieder eine große Rolle. Obwohl ich das normalerweise nicht so mag, finde ich es in dieser Reihe super. Es passt perfekt und bringt oft noch den kleinen Funken mit sich, der süchtig macht.
„Die Hornisse“ steht den ersten beiden Bänden in nichts nach und macht noch mehr Lust auf diese Reihe. Ich hoffe, dass es noch so einige Teile geben wird. Für jeden Thrillerfan eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 02.02.2021
Aller guten Dinge sind zwei
McFarlane, Mhairi

Aller guten Dinge sind zwei


sehr gut

Schöner Liebesroman

Das Konzept von Mhairi McFarlanes neuem Buch „Aller guten Dinge sind zwei“ ist zurzeit nicht neu. Es gibt einige Romane, die sich mit Fakebeziehungen auseinandersetzen. Da ich die Autorin mag, war ich gespannt, wie sie das Thema umsetzt.
In der Hauptrolle ist hier Laurie. Sie wirkt zunächst ein bisschen langweilig und spießig aber je besser man sie kennen lernt, umso mehr Seiten entdeckt man an ihr, die farbenfroh und überraschend sind. Die Autorin schickt sie durch die Trennungshölle, hinein in die Fakebeziehung mit Jamie. Dass dabei nicht alles gut geht, ist nur selbstverständlich.
Positiv fand ich, dass sie die Trennung ziemlich realistisch durchlebt und die Autorin da kein pinkes Saufgelage raus gemacht hat, nachdem plötzlich alles wieder besser wird.
So kann der Leser Laurie durch alle möglichen Lebenslagen begleiten und grade auf der Arbeit tat sie mir echt leid. So ein frauenfeindliches und sexistisches Gelaber muss man erst mal wegstecken. Bei all dem hat die Autorin aber doch eine gute Prise Humor unterbringen können.
Begleitet wird Laurie von einigen sympathischen Figuren, die alle irgendwie ihren Teil zur Geschichte beitragen konnten. Und sogar Dan habe ich ein wenig ins Herz schließen können.
Das Buch ist im Gesamten wirklich ganz gut gelungen. Manchmal hätte es ein wenig knackiger und ein bisschen weniger stereotyp sein können. Dann hätte es die volle Punktzahl verdient. Aber auch so ist es toll für ein paar schöne Schmökerstunden.

Bewertung vom 28.01.2021
A Fate Darker Than Love / The Last Goddess Bd.1
Iosivoni, Bianca

A Fate Darker Than Love / The Last Goddess Bd.1


ausgezeichnet

Moderne Adaption nordischer Göttersagen

Mächtig, unsterblich und geheimnisvoll. Valkyren sind die Nachfahrinnen der nordischen Götter und die Einzigen, die die Menschheit vor dem endgültigen Untergang bewahren können. Ihr Auftrag: die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu begleiten. Blair, die als Tochter einer Valkyre keine eigenen Kräfte besitzt, hat mit alldem nichts zu tun – bis ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Doch Blair ist sich sicher, dass es kein Unfall war. Ihre Mutter wurde ermordet. Allerdings will ihr niemand glauben, nicht einmal ihr bester Freund Ryan, für den sie schon lange mehr als nur Freundschaft empfindet. Auf sich allein gestellt macht sich Blair auf die Suche nach der Wahrheit und muss schon bald erkennen, dass ihr Schicksal aufs Engste mit dem der Valkyren verknüpft ist – und mit dem von Ryan.

Wer die Bücher von Bianca Iosivoni kennt, der denkt bestimmt nicht zuerst an nordische Göttersagen. Wer sich da an langweiligen Schulkram erinnert, darf sich hier überraschen lassen.
Der Autorin gelingt es geschickt, Valkyren und andere mythische Gestalten mit unserer Zeit zu verbinden. Blair weiß von all dem, sollte aber nie wirklich ein Teil davon sein, bis sie unfreiwillig die Kräfte ihrer Mutter übernimmt.
Wir begleiten sie bei ihrer Suche nach Antworten und der Entdeckung ihrer Kräfte. Der Leser erlebt ihr Training mit, ebenso wie ihr Gefühlschaos mit ihrem besten Freund Ryan.
Es tun sich immer wieder viele Fragen auf. Für den Leser genauso wie für Blair. Mir hat gut gefallen, dass vieles beantwortet wird und der Leser mit nur einigen großen Fragezeichen in den zweiten Teil geschickt wird und nicht mit hundert kleinen.
Das Buch war ab und zu ein wenig vorhersehbar aber ich fand es gut, dass es nicht nur Action und Kampf gab, sondern einiges an Geschichte dahinter.
Die Charaktere sind wirklich interessant und verschieden und besonders die mythischen Hintergründe fand ich faszinierend.
Mir hat der erste Teil der Dilogie richtig gut gefallen und es ist schrecklich, jetzt vier Monate auf die Fortsetzung und somit auf den Abschluss der Reihe zu warten!
Eine klare Empfehlung für alle Fans von Contemporary Fantasy.

Bewertung vom 27.01.2021
Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1 (eBook, ePUB)
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Perfekter Auftakt für diese Thrillerreihe!

In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt. Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin an die Seite gestellt. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.

„Schlüssel 17“ von Marc Raabe besticht durch seine Ermittler. Tom Babylon war mir ziemlich schnell sympathisch und besonders seine Vergangenheit fand ich interessant.
Sita Johanns gefällt mir nicht minder gut, auch wenn wir über sie in diesem Band noch nicht so viel erfahren, wie über Tom.
Der Autor wechselt die Ereignisse immer wieder ab. Hauptsächlich sind wir in der Gegenwart und begleiten Tom und Sita bei ihren Ermittlungen. Je mehr Tom jedoch in diese eintaucht, umso mehr kommen Dinge aus seiner Vergangenheit ans Licht, die der Leser dann als Ereignis miterleben kann.
Besonders gefallen hat mir, dass der Fall sich immer weiter verstrickt und man irgendwann nicht mehr weiß, wer eigentlich keinen Dreck am Stecken hat. Es gibt wirklich viele Ermittler und viele Personen, die mit dem Fall zu tun haben. Das ist bestimmt nicht für jeden das Richtige, hier finde ich es jedoch sehr gelungen.
Der Fall hat mich von Anfang bis Ende mitgerissen und auch mehr über Tom und Sita zu erfahren fand ich klasse.
Das ganze Buch ist durch und durch spannend und ein perfekter Auftakt für diese Reihe.
Ich bin schon sehr auf die Fortsetzungen gespannt.

Bewertung vom 27.01.2021
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gefühlvoll ohne unnötige Dramatik

In „One Last Song“ erzählt Nicole Böhm die wirklich schöne Geschichte von Julian und Riley.
Eigentlich ist es das typische Setting aus normalem Mädchen meets berühmten Rockstar. Hier ist es der Autorin aber gut gelungen, sich abzuheben, denn sie hat wunderbare Figuren erschaffen.
Riley ist absolut bodenständig und eine Kämpfernatur. Sie versucht sich am Broadway durchzubeißen und irgendwie ein Engagement zu bekommen. Sie lässt sich zum Glück nicht von Julians Ruhm beeindrucken und bewundert einfach den Menschen und was er sich erarbeitet hat. Das gibt ihr eine herrlich sympathische, selbstreflektierte Art.
Julian ist dazu nicht typisch eingebildeter Rockstar, er ist im Gegenteil eher extrem zurückhaltend und vorsichtig. Man merkt schnell, dass etwas Großes in seiner Vergangenheit passiert ist, von dem er sich noch nicht ganz erholt hat.
Die Zwei treffen in einem ruhigen und ziemlich normalen Moment aufeinander und so gibt es mal ein Kennenlernen ohne hirnloses Anhimmeln oder blödes Angezicke. Das hat mir wirklich gut gefallen. Das Ganze zwischen den beiden entwickelt sich langsam und behutsam und trotzdem ist durchweg ein Prickeln zu spüren. Das hat die Autorin richtig gut hinbekommen.
Rileys Freundin Ally und der Rest der Band sind allesamt echt sympathisch und bereichern dieses Buch.
Die Geschichte kommt ohne unnötige Dramatik aus und ist trotzdem nicht langweilig. Es geht um Julians Kariere und seine anstehende Tour und um Rileys Auditions und ihren Traum irgendwann mal auf der großen Bühne zu stehen. Begleitet wird alles von Julians Ängsten, die immer wieder dazwischenfunken.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Super Charaktere, tolles Setting und eine ausgewogene Handlung, die wirklich Lust auf mehr macht! Ich hätte Riley am liebsten noch viele Seiten begleitet. Dieses Buch ist ein Sternchen unter den Rockstar-Romances.

Bewertung vom 20.01.2021
Miss Bensons Reise
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


gut

Schöne Geschichte aber kein Highlight für mich

Bei „Miss Bensons Reise“ passt der Klappentext. Er beschreibt gut, worum es geht, lässt aber verständlicherweise ein paar Dinge aus. Das Buch war daher nicht ganz das Richtige für mich.
Rachel Joyce beweist wieder durch ihren gewohnten Schreibstil, dass sie einfach fabelhafte Geschichten erzählen kann. Dieses Buch hier ist dabei sehr skurril und irgendwie auch ein Abenteuer.
Die Figur Enid Pretty ist tatsächlich die quirlige und etwas einfache Frau, die ich mir vorgestellt habe. Mit ihren verrückten Ideen und ihrem Mut habe ich sie wirklich schnell ins Herz schließen können.
Margery hingegen war nicht ganz so, wie ich dachte. Sie ist oft sehr dröge und introvertiert. Ihr fehlt einfach die Farbe, die Enid Pretty zu viel hat. Manchmal war sie mir einfach zu spießig und streng. Aber sie wächst unheimlich über sich hinaus und macht zusammen mit Enid eine geniale Charakterentwicklung durch.
Leider fand ich die Gespräche der beiden manchmal zu flach. Es fehlte Tiefe und Emotionen. Die vorhandenen kamen bei mir nicht so richtig an.
Auch die Abenteuer, die die beiden erleben, lassen mich zwiegespalten zurück. Einerseits passiert unheimlich vieles und vor allem verrücktes hintereinander, wodurch es nicht langweilig werden sollte. Aber andererseits fehlt mir hier etwas Pepp. Ich wurde nicht richtig mitgerissen. Erst gegen Ende wurde es für mich spannender.
Was die Charaktere und die Ereignisse angeht, hatte ich oft das Gefühl, mir eine alte Sepiafotografie anzusehen. Schön aber etwas fehlt.
Dazu hat Rachel Joyce noch einen dritten Protagonisten mit ins Boot geholt und ihm auch eigene Kapitel aus seiner Sicht geschenkt. Das war insgesamt ziemlich unnötig, auch wenn es zu Beginn ein wenig Spannung gebracht hat. Gegen Ende hat es leider einfach gestört.
Das Ganze ist eine wirklich schöne Idee und ein toller Schreibstil. Enid und Margery sind mir ans Herz gewachsen aber leider hat mir bei allem immer ein wenig gefehlt. Schade, da so viele so begeistert von diesem Buch sind.

Bewertung vom 06.01.2021
Girl At Heart
Oram, Kelly

Girl At Heart


ausgezeichnet

Tolle High-School-Story!

Charlie Hastings ist Star ihres Baseballteams - und der typische Kumpeltyp. Als ihr bester Freund, Teamkollege und Schwarm mit einem anderen Mädchen ausgeht, ist sie am Boden zerstört. Veränderung muss her, und Charlie will den Sport an den Nagel hängen. Aber die Meisterschaften sind nah, und die Roosevelt High Ravens ohne Charlie aufgeschmissen. Da macht Kapitän Jace ihr ein Angebot: Wenn sie bleibt, hilft er ihr, mehr als Mädchen wahrgenommen zu werden. Vielleicht gewinnt er ja so ihr Herz.

„Girl at Heart“ ist das fünfte Buch, welches ich von Kelly Oram gelesen habe und mir hat es sogar fast noch besser gefallen als „Cinder & Ella“.
Der Schreibstil ist gewohnt fließend und nimmt den Leser leicht mit. Irgendwie hatte alles aber auch etwas Liebevolles, als hätten die Figuren der Autorin sehr am Herzen gelegen.
Charlie ist eine tolle Hauptfigur. Sie ist kein typisches Mädchen und unglaublich authentisch. Sie ist mutig, ehrlich und will einfach nur als die Person wahrgenommen werden, die sie ist.
Sie hat einen tollen Humor und grade, weil sie ab und zu zweifelt und gerne hinwerfen würde, mochte ich sie umso mehr.
Begleitet wird sie von Jace und seiner Zwillingsschwester Leila. Beide kann man nur ins Herz schließen. Mit Jace ist der Autorin ein super Bookboyfriend gelungen. Er ist fast schon zu perfekt. Und Leila ist süß, witzig, quirlig und eine absolut treue Freundin, wie sie sich jeder wohl wünscht.
Charlies Vater und ihr ganzes Team runden alles ab. Auch ihr bester Freund Eric, mit dem es zwischendurch wirklich kriselt, ist ein gelungener Charakter.
Natürlich könnte man bemängeln, dass es hier eigentlich nur eine Figur gibt, die etwas aneckt und dass der Rest ein wenig zu perfekt ist. Auch die Geschichte läuft ein wenig vorhersehbar und trumpft nicht auf jeder Seite mit neuen Überraschungen. Aber ich persönlich erwarte dies bei solch einem Buch nicht unbedingt. Mir reicht es, wenn die Geschichte meine Seele wärmt und die Charaktere mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und besonders das ist durch Charlie absolut gelungen.
Ich finde das Buch wirklich klasse und kann es jedem Fan von Kelly Oram oder High-School-Stories nur wärmstens empfehlen!