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Meli
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Ennepe-Ruhr-Kreis
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Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 660 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2022
Wenn ich uns verliere / Light in the Dark Bd.1
Wesseling, Antonia

Wenn ich uns verliere / Light in the Dark Bd.1


gut

Wichtiges Thema, aber mich konnte die Geschichte nicht packen

Bei der Bewertung des Buches fällt es mir ein wenig schwer, auf Maggies Charakter einzugehen, dabei ist das ja eigentlich das zentrale Thema dieses Buches. Die Autorin selbst spricht es auch im Nachwort an und ich fand es schön, dass sie thematisiert, wie sie dazu steht.

Maggie lässt sich durch ihre Gefühle leiten und ist meistens schon sehr leicht reizbar, sie reagiert sehr heftig und übertrieben auf Kleinigkeiten und nimmt auch alles sehr persönlich. Sie hat gute Gründe dafür, aber ich fand sie trotzdem sehr anstrengend, auch wenn ich versucht habe, verständnisvoll zu sein. Ihre Liebesgeschichte konnte mich nicht wirklich packen, weil ich sie für einen fiktiven Charakter einfach zu unsympathisch fand.

Wenn mir jemand mit ähnlichem Verhalten im echten Leben begegnet, hoffe ich aber schon, mehr Geduld beweisen zu können, so wie Leo hier. Er hat zwar selbst auch Probleme, weil er angehender Autor mit Schreibblockade ist, aber er war schnell fasziniert von der lebendigen Maggie und gibt ihr immer wieder neue Chancen.

Auch wenn mir die Geschichte insgesamt nicht so gut gefallen hat, weil ich mit Maggie nicht warm wurde und Leo mir zu blass war, fand ich es trotzdem schön, dass die Autorin auf das Thema aufmerksam macht - auch mit dem erklärenden Nachwort - und mehr Diversität ins Genre bringt.

Bewertung vom 05.09.2022
Die neue Wildnis
Cook, Diane

Die neue Wildnis


sehr gut

Überbevölkerung und Umweltverschmutzung - die Städte werden immer ungemütlicher und so viele Menschen wie es gibt, lässt das Gesundheitssystem zu wünschen übrig. Als ihre Tochter Agnes dann krank wird, beginnt ein Experiment, in dem zwanzig Menschen in der letzten Wildnis ums Überleben kämpfen. Bei der sauberen Luft wird Agnes zwar wieder gesund, aber dafür gibt es dann zahlreiche neue Komplikationen.

Zu Beginn der Geschichte sind Bea und ihre Gruppe schon seit einigen Jahren in der Wildnis und mussten schon einige Verluste erleiden. Sie haben sich den rauen Lebensumständen schon angepasst, aber es ist immer noch ein Kampf und die Ranger, die in der Wildnis die Regeln durchsetzen, machen es nur noch schwieriger. Ich hätte da eigentlich erwartet, dass wir die Wildnis zusammen mit der Gruppe betreten und ihre ersten Erfahrungen miterleben, aber diese Perspektive fand ich auch ganz interessant. Die Zeit vergeht unterschiedlich schnell, was mich einige Male etwas aus der Handlung geworfen hat.

Es ist zwar eine Dystopie, aber man merkt schon, dass der Fokus auf der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Bea und Agnes liegt, die Welt ist eher eine spannende Kulisse, die uns all die Schwierigkeiten unter extremeren Umständen präsentiert. Zu Beginn begleiten wir noch Bea, die an ihren Entscheidungen zweifelt, bevor wir zu Agnes wechseln, die sich in der Wildnis sehr wohlfühlt und hier schnell erwachsen wird.

Bea hat für ihre Tochter alles aufgegeben und auch wenn das schon Jahre zurückliegt, zweifelt sie oft an ihren Fähigkeiten als Mutter, da sich Agnes manchmal anders verhält, als Bea es erwartet. Agnes ist schon "wild", denn sie ist in der Wildnis aufgewachsen und hat eine stärkere Intuition als die Erwachsenen, ist mehr mit der Natur verbunden und hält sich selbst für älter, als sie ist.

Man hat sich schon Mühe gegeben, komplexe Charaktere zu erschaffen, deren Handlungen man nicht oft vorhersehen kann, und trotz unerwarteter Entwicklungen war ich meistens nicht so richtig gespannt, wie es weitergeht, sondern meistens eher nachdenklich gestimmt. Es hat sich für mich ein bisschen so angefühlt, als würde ich eine Doku schauen, obwohl die Gefühle und Gedanken der Protagonisten auch sehr gut beschrieben wurden.

Sehr gut gefielen mir auch die Vor- und Nachteile der Wildnis verglichen mit dem Leben in der Stadt und wie man spürt, dass auch die Charaktere hin- und hergerissen sind. Die Dynamik in der Gruppe fand ich oft etwas chaotisch, aber auch sehr interessant.

Bewertung vom 05.09.2022
Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
Bracken, Alexandra

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben


gut

Spannende Action, aber enttäuschende Charaktere

Beim Agon kämpfen sieben Blutlinien von griechischen Helden sieben Tage lang gegen sieben Götter, um ihre Macht übernehmen zu können und selbst zu neuen Göttern zu werden.

Seit dem letzten Agon ist Lore das letzte sterbliche Mitglied des Hauses Perseus und hat der Jagd auf die Götter abgeschworen, doch der neue Agon beginnt und alles ist anders. Ein Feind gewinnt an Macht, ein alter Freund taucht verändert wieder auf und eine Göttin bietet Lore ein Bündnis an, damit Lore den Tod ihrer Familie rächen kann.

Der Schreibstil sorgt für Spannung, denn es gibt jede Menge Geheimnisse und die Einsätze sind auch sehr hoch. Da der Agon, während dem sich Götter und Blutlinien bekämpfen, nur sieben Tage dauert, hat man auch eine Deadline und damit zusätzlichen Druck. Am Anfang hatte ich noch leichte Schwierigkeiten, die Namen zu behalten und die Regeln des Agons zu verstehen, weil es auch eher umständlich erklärt wird. Auch bezüglich Lores Vergangenheit liegt vieles im Dunkeln. Einerseits fand ich das schon spannend, wie alles nach und nach enthüllt wird, aber irgendwann war es auch etwas frustrierend.

Zum einen fand ich es ganz gut, dass die Handlung schon in einem Buch abgeschlossen ist, aber andererseits ging es mir schon oft zu schnell, man stürzt sich von einem Abenteuer ins nächste und ich konnte auch keine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Man lernt einige Figuren kennen, mit denen man meistens aber nicht so viel Zeit verbringt und besonders den wichtigen Charakteren mit göttlichen Kräften nimmt es die bedrohliche Macht, wenn man sie schnell hinter sich lässt, um sich dem nächsten Punkt zuzuwenden. Daher fand ich die Nebencharaktere meistens auch eher enttäuschend, weil ich mehr erwartet hatte.

Mit den Protagonisten konnte ich auch nicht so richtig warm werden. Lore war mir zu distanziert, obwohl sie eigentlich jede Menge empfindet, Wut und Rachegelüste, aber auch ihre Freundschaften und die Trauer um ihre Familie bewegen sie. Für mich waren ihre Gefühle aber kaum greifbar. Ich mochte dafür ihren Kindheitsfreund Castor, während mich das unangbrachte Selbstbewusstsein von ihrem Mitbewohner Miles eher genervt hat.



Fazit

"Lore" bietet ein spannendes Abenteuer mit viel Action, aber die Charaktere blieben für mich eher blass und haben mich eher enttäuscht.

Bewertung vom 05.09.2022
Golden Seoul Days / Seoul-Duett Bd.2
Atkin, Kara

Golden Seoul Days / Seoul-Duett Bd.2


gut

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Ich finde es schon interessant, wie die Inhaltsbeschreibung zu dieser Fortsetzung gar nichts verrät, auch wenn man ausführlichere Beschreibungen finden kann, wenn man danach sucht. Schön, weil es nicht spoilert, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, und so kann man auch ganz ohne Erwartungen an die Lektüre gehen. Ich muss aber schon ein wenig auf den Inhalt eingehen.

Drei Jahre nach ihrem Abschied ist Jade wieder in Südkorea und sucht nach der Leidenschaft, die ihre Kunst so besonders gemacht hat, die sie in Singapur aber verloren hat. Eigentlich hat sie nicht vor, Hyun-Joon wiederzusehen, aber als seine Schwester bei Jade auftaucht und ausgerechnet sie um Hilfe bittet, um ihre Träume zu verwirklichen, kollidieren ihre Welten erneut.

Für ihren Traum und ihre Leidenschaft musste Jade Südkorea verlassen, aber nun kehrt sie für ihre Arbeit zurück und eigentlich ist sie ganz zufrieden, aber ihren Bildern fehlt das Gefühl und ihrem Herzen die Liebe.

Hyun-Joon hat sich verändert, sowohl wegen der Trennung als auch wegen des Militärdienstes, der nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Der Tod seines Vaters hat ihn schon immer verstört und seine Familie steht für ihn immer noch an erster Stelle, aber seine verbitterte Art macht es komplizierter. Zu Jade ist er alles andere als freundlich und hätten sie auch nach all der Zeit nicht immer noch starke, unterdrückte Gefühle füreinander, dann wäre er meiner Meinung nach kein besonders vielversprechender Love Interest gewesen, dafür hätte ich ihn zu toxisch gefunden. Die gemeinsame Vorgeschichte soll sein Verhalten aber rechtfertigen. Immerhin scheint auch sein weicher Kern immer wieder durch und er entwickelt sich auch weiter.

Seine Schwester Hyun-Ah spielt hier eine große Rolle, da sie der Grund ist, warum sich die beiden verletzten Seelen immer wieder begegnen. Sie sorgt auch für einen neuen Konflikt: Während Hyun-Joon sie beschützen und auf einen sicheren Weg bringen will, soll Jade das Mädchen dabei unterstützen, ihre Träume von der europäischen Ballett-Schule zu erreichen. Die Geschichte um Hyun-Ah hätte gerne etwas weniger Raum einnehmen können.

Ich habe mich bei Hyun-Joon und Jades Treffen auch nicht immer wohl gefühlt und hatte bei ihren Problemen das Gefühl, dass sich alles sehr lange im Kreis dreht. Anonsten ist es wieder schön, wie das Buch einem die südkoreanische Kultur näherbringt.

Fazit
"Golden Seoul Days" ist ein schöner Abschluss für Jade und Hyun-Joons Liebesgeschichte, die auch sehr emotionale Momente hat, aber ihre Probleme ziehen sich in die Länge und Hyun-Joon war mir etwas zu anstrengend.

Bewertung vom 05.09.2022
Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1


gut

Oberflächliche Charaktere und einigermaßen spannendes Fantasy-Abenteuer

Emily ist absolut tollpatschig und hat in einer Nekromanten-Familie einfach keine magischen Kräfte, was sie zur Außenseiterin macht, die nicht weiß, was ihre Familie genau macht und auch kein normales Leben führen kann. Man sieht nichts von ihrem alltäglichen Leben in der Welt der Normalsterblichen und sie weiß auch nur sehr wenig über die Welt der magischen Wesen in und außerhalb der Raumfalten, daher wirkt Emily noch planloser.

Schon auf den ersten Blick ist sie total in Ashton verliebt, der zu einer verfeindeten Nekromanten-Familie gehört und einen ganz anderen Blick auf die Welt zu haben scheint. Allerdings führt eins ihrer Missgeschicke dazu, dass Ashton schon kurz darauf stirbt. Im Gegensatz zu ihrer Familie versucht sie aber nicht, das beste draus zu machen, sondern ist entschlossen, Ashton wieder zum Leben zu erwecken. Vor seinem Tod fand ich Ashton ziemlich langweilig, nach seiner Wiederbelebung aber ganz in Ordnung.

Ich habe schon einige High-Fantasy-Romane der Autorin gelesen, die mir sehr gut gefallen hatten, daher war ich auch gespannt auf ihr neustes Werk, auch wenn ich nach dem Klappentext schon geahnt habe, dass es in eine andere Richtung gehen soll. Natürlich können Autoren auch mal andere Richtungen einschlagen, aber sowohl in der Gestaltung der Urban-Fantasy-Welt als auch bei den Charakteren war ich eher enttäuscht, den Schreibstil fand ich oft eher albern. Wenn ich die eher anstrengenden Eigenschaften der Haupt- und Nebencharaktere ignoriere, dann fand ich die Handlung um Reisen in magischen Raumfalten und ungeklärte Mordfälle sogar einigermaßen spannend. Durch die albernen Charaktere hat es sich aber auch jeden Fall eher oberflächlich angefühlt, oder zumindest so, als sei es an eine jüngere Zielgruppe gerichtet.

Bewertung vom 05.09.2022
Yadriel und Julian. Cemetery Boys
Thomas, Aiden

Yadriel und Julian. Cemetery Boys


sehr gut

Ungelöste Todesfälle, Familie und Identität

In der Gemeinschaft der Brujx gibt es sehr klare Geschlechterrollen und nicht jeder akzeptiert vollkommen, dass Yadriel ein Junge ist. Um zu beweisen, dass er ein Brujo ist, möchte Yadriel einen Geist ins Jenseits schicken, aber Julian ist noch nicht bereit, zu gehen, solange er nicht weiß, was mit ihm geschehen ist und ob es seinen Freunden gut geht.

Da die Handlung nur wenige Tage umfasst, kam sie mir sehr kurz vor. Gerade bei der Liebesgeschichte ging es mir da ein wenig schnell, weil man zwar erfährt, was die Charaktere bewegt, aber zwischen den Protagonisten konnte ich kaum romantische Gefühle spüren.

Aber vielleicht lag das auch daran, dass mir Julian einfach nicht so richtig sympathisch wurde. Seine Freunde und Familie sind ihm sehr wichtig und auch nach seinem Tod ist er entschlossen, sich noch ein letztes Mal um seine Verbliebenen zu kümmern. An Yadriels Schule gehörte er mit seinen Freunden schon zu den Außenseitern und er ist sehr leicht reizbar, was ich schon ein wenig anstrengend fand.

Yadriel fand Julian schon schnell faszinierend und versucht, Julian zu helfen, den er spätestens am Día de Muertos ins Jenseits schicken muss, damit er selbst als neuer Brujo an den Feierlichkeiten teilnehmen kann. Seine Verwandten haben zwar scheinbar verstanden, dass er ein Junge ist, aber er wird trotzdem von vielem ausgeschlossen, dabei bedeuten ihm die Familie und ihre magischen Traditionen so viel. Er kämpft also um seinen Platz in der Familie, aber auch darum, seine Geschlechteridentität richtig ausleben zu können.

Yadriel habe ich schnell ins Herz geschlossen und ich mochte auch die Magie rund um Geister und den Día de Muertos. Die Handlung um ungelöste Todesfälle, Familie und Identität hat mich mitreißen können, auch wenn ich sie teilweise schon vorhersehbar fand und es mir ein wenig zu schnell ging.

Bewertung vom 05.09.2022
A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2
Brown, Roseanne A.

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2


sehr gut

Spannendes Finale des mitreißenden Fantasy-Abenteuers

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Ich kam wieder sehr gut in die Geschichte und finde es schade, dass das Abenteuer mit diesem Buch auch schon wieder vorbei ist. Durch die Erzählperspektiven von Karina und Malik, die auf verschiedenen Seiten stehen und auch räumlich voneinander getrennt sind, wird das abwechslungsreiche Fantasy-Abenteuer um Geister, Magie und geheimnisvolle Vorfahren noch spannender.

Während wir und auch Karinas Verbündete von Farids Plänen wissen, lässt sich Malik von ihm manipulieren. Malik versucht nur, seine Geschwister in Sicherheit zu bringen und sein neuer großer Bruder verspricht ihm so vieles. Er steht zwischen den Fronten, weil er auch Karina lange vertraut hat und trotz all der Beweise nicht so richtig daran glauben kann, dass sie ihn und das Volk so verraten haben soll. Dann hat Malik noch den Geist des Gesichtslosen Königs in sich, der versucht, sich wieder zu befreien und außerdem lernt Malik immer mehr über seine magische Fähigkeit, Illusionen zu erschaffen.

Karina wollte auch nur alles richtig machen, aber jetzt, da Farid ihre Schwester zurückgeholt hat, merkt sie, wie falsch es war, das Ritual selbst ausführen zu wollen. Nun will sie ihr Reich vor Farid beschützen und uralte Fehler korrigieren, aber sie ist auf der Flucht und mehr oder weniger auf sich allein gestellt, findet aber auch unerwartete Verbündete.

Fazit
"A Psalm of Storms and Silence" war ein spannendes Finale und die Abenteuer der Protagonisten konnten mich wieder mitreißen.

Bewertung vom 02.08.2022
The Moment I Lost You / Lost Moments Bd.1
Weiler, Rebekka

The Moment I Lost You / Lost Moments Bd.1


sehr gut

Verlust, Vergebung und Liebe

Mia hat lange gebraucht, um sich vom schrecklichen Verlust ihres besten Freundes zu erholen. Vier Jahre nach jener Party wird sein Mörder vorzeitig entlassen und das reißt all diese schlecht verheilten Wunden wieder auf. Sie erträgt den Gedanken nicht, dass er ganz in ihrer Nähe frei herumläuft, aber als sie sich öfter begegnen, merkt sie, dass auch Nathan leidet.

Dass Mia nach dem Tod ihres besten Freundes verstört ist und unfassbar wütend auf denjenigen ist, der ihn verursacht hat, ist nachvollziehbar. Sie hat sich ein Bild vom Geschehen und vom eiskalten Mörder gemacht, doch das gerät ins Wanken, als sie sieht, wie schlecht es Nathan geht, wie sehr er alles bereut und wie einsam er ist, da die Öffentlichkeit so ein schlechtes Bild von ihm hat.

Nathan hat sich mit seinem Schicksal abgefunden und erwartet schon, dass jeder ihn hasst, während er gleichzeitig immer ruhig bleibt und alles auf sich zukommen lässt. Dass Mia plötzlich Mitleid mit ihm zu haben scheint und daher weniger feindselig ist, überrascht ihn schon und er wagt kaum zu hoffen, dass sein Leben mal wieder eine andere, bessere Richtung einschlagen könnte.

Die Entwicklung von Mia und Nathans Freundschaft fand ich sehr gelungen und sie konnte mich wirklich berühren. Es geht um Fehler, Reue und Vergebung und zwischen Mia und Nathan fand ich das auch gut thematisiert. Bei den meisten anderen Charakteren ging es mir da aber anders, ich fand es entweder zu einfach oder zu übertrieben, um einen Gegensatz zu Mias Gefühlen darzustellen, damit sie auch merkt, wo sie selbst eigentlich steht und wie sich ihre Gefühle entwickelt haben.

Fazit
"The Moment I Lost You" hat mir besser gefallen, als ich erwartet hätte. Die Reue und Vergebung der Protagonisten konnte mich berühren und die Entwicklung ihrer Gefühle, sowohl romantisch als auch hinsichtlich des tödlichen Vorfalls, ist auch sehr gut gelungen.

Bewertung vom 01.08.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


gut

Arbeit, Kinderwunsch und drei interessierte Männer

Penny hat kein Glück mit in der Liebe. Kaum hat scheint sie ihren Traummann gefunden zu haben, muss sie umziehen und das beendet ihre vielversprechende Beziehung vorzeitig. Penny stürzt sich in die Arbeit und als sie gerade gar nicht auf der Suche ist, sind es plötzlich gleich drei wundervolle Männer in ihrem Leben, die ihre Gefühle durcheinander bringen.

Erstmal verrät der Klappentext viel zu viel, sodass ich den größten Teil des Buches das Gefühl hatte, nur langsam voranzukommen, schließlich war die Handlung schon bekannt. Das Buch wird komplett vorhersehbar und es sind nur die Charaktere, die noch etwas Abwechslung in die Geschichte bringen. Pennys Kinderwunsch, obwohl sie nach ihrer Krebserkrankung keine Kinder mehr austragen kann, ihre Freunde und Verwandten und natürlich die drei Love-Interests.

Einer ist mehr als ihr bester Freund, ein anderer ist abenteuerlustig und der dritte ist etwas steif, aber gut im Bett. Auch wenn es heißt, dass Penny zu allein dreien eine ähnlich tiefe Verbindung spürt, war der Favorit für mich eigentlich immer eindeutig. Und leider kann ich zu den einzelnen Männern auch nicht so viel sagen, weil sie doch alle sehr nett und fast perfekt waren, und sich eher in ihren "Fehlern" unterschieden.

Penny möchte Kinder, aber auch ihre Partner spielen da oft eine Rolle. Einerseits hat Penny Angst und glaubt, in Beziehungen zu versagen, andererseits ist sie doch ziemlich entspannt, als gleich mehrere Männer in ihr Leben treten. Jeder von ihnen bringt einen anderen Teil von ihr zum Vorschein - ich fand sie während ihrer Erfahrungen mit den Männern schon ein klein wenig anstrengend, auch wenn sie mir eigentlich sympathisch war. Sie hilft ihrem Onkel mit seinem Pub, macht die Arbeit auch gerne und mag auch die Menschen dort, aber sie vermisst auch ihre Wahlheimat London. Sie muss mit vielen Erwartungen kämpfen und herausfinden, was eigentlich ihre eigenen Wünsche sind.

Fazit
"Der schönste Zufall meines Lebens" bietet eine sympathische Protagonistin, die zwischen Arbeit, Kinderwunsch und drei Männern hin- und hergerissen ist, und eine sehr vorhersehbare Handlung, die mir etwas den Spaß an der Geschichte genommen hat.