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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2023
Südtirol
Schäfer, Lukas

Südtirol


ausgezeichnet

In den Bergen erfährt man das Gefühl märchenhafter Verwunschenheit

Es gibt unendlich viele Bildbände über Südtirol und verkitschte Postkartenmotive, die uns immer wieder begegnen. Irgendwie gleichen die Aufnahmen wie ein Ei dem anderen und sind schon fast zur Gewohnheit geworden. Lukas Schäfer aber geht mir seinem Prachtband "Südtirol" einen ganz anderen Weg und zeigt mit seinen ausdrucksstarken, fast schon poetischen Aufnahmen, wie schön und berührend das Panoramakino direkt von seiner Haustür ist.

Der Natur- &Landschaftsfotograf sieht nämlich mit dem Herzen und projiziert diese Liebe zur heimatlichen Bergwelt in seine Fotos, damit aus ihnen die stillen Wunder sprechen können, die Südtirol so einzigartig machen.

Natur trifft Seele...so könnte der Untertitel des Buches heißen, denn dieser Bildband berührt, spricht Sehnsüchte an und lädt zum Träumen ein. Schäfer spielt mit Licht und Schatten, bizarren Felsformationen und Himmelserscheinungen, aber auch mit den Elementen und komponiert daraus mal expressionistisch wirkende, mal emotionalisierende Bildmomente und schickt seine Leser;innen auf eine visuelle Augenreise, die besondere Lichtstimmungen beinhaltet. Jedes einzelne Foto erzählt eine Geschichte voller intimer Momente, denn nur so gelingt es Schäfer, den Zauber und die Energie des flüchtigen Augenblicks einzufangen und für immer in seinen Fotos festzuhalten.

Fließender Neben im Mondlicht legt sich wie eine fluffige Decke über die Bergkämme, der von Raureif überzogene Federkiel eines Eichelhähers wirkt wie kunstvoll drapierte Kristalle auf blau-schwarzem Samt und beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotografie lässt die Motive wie sehr akkurat definierte Konturen eines Scherenschnittes erscheinen.

Schäfer beherrscht die Kunst des Verführens mit seiner Kamera perfekt, denn er weckt mit seinen Fotos Sehnsüchte und Träume bei den Betrachtenden, von denen sie gar nicht wussten, dass diese in ihnen schlummern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2023
Es war einmal ein Märchen
O'Hara, Natalia

Es war einmal ein Märchen


ausgezeichnet

Für tausendundeine Märchenidee

Für Kinder ist es wohl das Aufregendste wenn sie selbst zur Hauptperson in einem Märchen werden könne. Und genau das machen die beiden Autorinnen mit ihrem Buch "Es war einmal ein Märchen" möglich, denn dieses interaktive Märchenbuch bietet unendlich viele und immer wieder neue Kombinationsmöglichkeiten, um abwechslungsreiche, magische, aufregende, spannende und mitreißenden Märchenmomenten zu erleben.

Wie das geht ? Ganz einfach: Auf jeder einzelnen Buchseite gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Auswählen, wie die Geschichte gestaltet werden soll. Die gerade getroffene Entscheidung nimmt also immer direkt Einfluss auf den weiteren Verlauf der Erzählung und macht somit aus zuhörenden Kindern aktive Protagonist:innen, die mit ihrer Fantasie und Kreativität bestimmen, was passiert. Das Buch ist so konzipiert, dass zwar zu Beginn ein "Grundgerüst" steht, aber dann beginnt schon mit den ersten farbenprächtigen Zeichnungen der aktive Seitenwechsel und die Kinder schlüpfen in unterschiedlichste Rollen. Mal sind sie ein Pfefferkuchenmännlein, mal eine mächtige Hexe, wohnen in einem gemütlichen Bauernhaus oder in einem versteckten Baumhaus. Je mehr Seiten umgeblättert werden, desto mehr verändert das Kind mit seinen unterschiedlichen Entscheidungen den weiteren magischen Verlauf der Erzählung und so wird immer wieder ein neues Märchen kreiert.

Eine wundervolle Inspiration, die mit ganz viele liebevollen Details dazu einlädt, sich im Reich der Fantasie und Märchen wieder und wieder neue Geschichten auszudenken. Trübe Regentage und Langeweile gehören ab sofort der Vergangenheit an, denn die frische und witzige Idee im Bereich Märchenbuch sorgt für jede Menge Abwechslung

Bewertung vom 11.11.2023
Was willst du wissen? Das große Fragen- und Antwortenbuch - Tiere
Huber-Janisch, Angelika

Was willst du wissen? Das große Fragen- und Antwortenbuch - Tiere


ausgezeichnet

Gegen Fragelöcher im Bauch

Kinder stellen viele Fragen, weil sie neugierig auf ihre Umgebung sind, Dingen gerne auf den Grund gehen und einfach wissen möchten, wie oder warum etwas so ist, wie es ist. Schnell wird aus dem geflügelten Wort vom Löcher in den Bauch fragen eine Tatsache und oftmals kennen wir Eltern nicht die Antwort.

In "Was willst du wissen - Tiere" finden sich auf nahezu alle neugierigen Kinderfragen aus dem Tierreich einfache und verständlich formulierte Erklärungen, die nicht nur den Wissensdurst stillen, sondern auch ins Staunen versetzen. Kurze und trotzdem inhaltlich sehr wertvolle Informationstexte vermitteln gerade so viel Informationen, dass die Fragen beantwortet werden, ohne Jungen und Mädchen mit Fremdwörtern und fachlichen Expertisen zu überfordern.

Die Illustrationen sind sehr naturgetreu und liebevoll gezeichnet, sodass Wort und Bild harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Selbst wir Erwachsene können noch etwas lernen und finden spannende Erklärungen zu Insekten, Vögeln, dem Leben im Wasser und auf den Bäumen.

Eine Bereicherung für jedes Kinderzimmer - sehr empfehlenswert !

Bewertung vom 11.11.2023
Ein Tag im Wald: Kleiner Bär
Dziubak, Emilia;Pietka, Katarzyna

Ein Tag im Wald: Kleiner Bär


sehr gut

Mit-mach-Buch zum Thema Wald

"Ein Tag im Wald" ist ein wunderschönes kleines Pappbilderbuch mit abgerundeten Ecken, das schon die Kleinsten für die Thematiken Wald, achtsames Miteinander und Natur- & Tierschutz begeistert. Die stabilen Pappkartonseiten lassen sich sehr gut greifen und umblättern, schulen somit die Motorik und die niedlichen Illustrationen wecken die Neugier von Jungen und Mädchen ab 18 Monaten.

Die Texte sind altersgerecht kurz und recht einfach gehalten, animieren aber zum Mitmachen: Hier darf nach Herzenslust gerüttelt und geschüttelt, geklopft und geklatscht, gesungen und gebrummelt werden. Die Entdeckungsreise im Wald mit dem Bären vermittelt Wissen, erweitert den Sprachschatz und lässt Kinder ihre Umwelt entdecken

Bewertung vom 10.11.2023
Landgang
Mayjia, Gille

Landgang


sehr gut

Draußen ist Freiheit dort, wo der Horizont beginnt (Tanz der Vampire)

Magdalena sitzt mit Ihrer Mutter im Zug gen Western und erlebt als 12-Jährige, was es heißt, von "drüben" zu sein. Das, was gestern selbstverständlich war, ist heute Vergangenheit und fernab jeglicher Sicherheit. Magdalena kann sich auf die Veränderungen nicht wirklich einlassen, versucht aber mit ihrer kindlichen, leicht authistisch geprägten Sichtweise, das Beste aus der Sache zu machen. Das Leben im Westen Ende der 1980er Jahre lebt sich dann doch nicht so leicht, wie gedacht, denn auch der Westen hat seine Tücken. Existenzängste, gesellschaftliche Stolperfallen und das Gefühl, nirgendwo richtig dazuzugehören, sind von nun an an der Tagesordnung...


"Landgang" von Mayjia Gille ist an und für sich ein sehr treffend gezeichneter Roman, der die innere Zerrissenheit eines Kinder darstellt, das von jetzt auf gleich alles Gewohnte hinter sich lassen und neu anfangen muss. Da Magdalena mit Veränderungen aufgrund ihrer leicht authistischen Wesenszüge nicht gut umgehen kann, flüchtet sie sich in ihre ganz eigene Welt, zu der Wasserstandsmeldungen gehören wie die Sonne am Himmel.

Gille lässt biografische Züge einfließen und strickt drumherum eine liebenswerte, wenn auch nicht immer einfach zu lesende Geschichte, die von innerer Zerrissenheit, Heimatlosigkeit und dem Drang nach Selbstverwirklichung handelt. Körperliche Züchtigungen finden ihren Weg ins Buch und verletzten nicht nur die Kinderseele von Magdalena, auch die Leser:innen erfahren beim Lesen psychische Schmerzen, die wie feine Nadelstiche immer wieder piksen.

Es gibt urkomisch Szenen, bei denen Lachmuskelkater vorprogrammiert ist (ich sage nur "Eurythmie und Gelb") , die in sehr nachdenklich stimmende Passagen übergehen. Die Leser;innen sind hautnah bei der Entwicklung von Magdalena vom braven, angepassten DDR-Mädchen zum aufmüpfigen West-Punk dabei und lernen die zwei Seiten der Medaille kennen, die die Hauptfigur unbewusst immer mit sich trägt.

Die 1980er-Jahre werden durch den mitreißenden Worte wieder lebendig und lassen eigene Erinnerungen an die Jugend in eben jener Zeit wach werden. Und jetzt kommt leider das Aber: Es gibt Rechtschreibfehler im Buch, manchmal fehlen auch ganze Worte, sodass die Logik des Satzes nicht auf den ersten Blick zu erfassen ist. Auf S. 139 kann sich das Lektorat nicht entscheiden, ob Carl nun mit "C" oder "K" geschrieben wird, denn innerhalb weniger Sätze wechselt der Anfangsbuchstabe hin und her. Das empfinde ich schon als störend und der Lesefluss wird durch diese Stolpersteine immer wieder ausgebremst.

Ansonsten eine liebenswert chaotische Rückblende, die durchaus lesenswert ist.

Bewertung vom 09.11.2023
Und nebenan der Tod
Nagele, Andrea

Und nebenan der Tod


weniger gut

Erst gähnend langweilig, dann galoppiert die Handlung davon

Adele und Niklas haben es sich in Venedig so richtig schön eingereicht und genießen das La Dolce Vita. Ein Anruf auf Berlin zerstört die Idylle, denn Adeles Freundin braucht ihre Unterstützung. Aber woher so schnell eine Unterkunft nehmen ? Auf einer Tauschplattform werden die beiden fündig und tauschen mit Veronika und Konstantin die Wohnung. Die ganze Zeit ist da ein ungutes Gefühl, das sich immer mehr ausbreitet und schließlich schwappt der Unglück mit voller Wucht über Adele und Niklas. So hatten sie sich den Tausch nicht vorgestellt...


Ich liebe normalerweise die Bücher von Andrea Nagele, denn sie sind handwerklich Spitzenklasse, überzeugen mit einem gut durchdachten Plat und ganz viel Spannung, die an den Nerven zerrt. Doch mit "Und nebenan der Tod" habe ich dieses Mal keinen Glücksgriff getätigt, sondern eine krasse Bauchlandung erlebt.

Bis Seite 146 passiert nämlich nicht wirklich viel, ausser, dass die Protas unglaublich enervierend sind und mir fast die Lust am Lesen nehmen. Auf der einen Seite sind Adele und Niklas, die sich in Selbstbeweihräucherung verlieren und in einer Beziehung leben, die von gegenseitiger Abneigung und Anziehungskraft geprägt ist. Den Gipfel der Antipathie aber erklimmen Veronika und Konstantin mit spielender Leichtigkeit, denn beide Figuren sind in ihrer Art unglaublich lästig. Ihre Beziehung ist schon fast als toxisch zu bezeichnen und von (Verlust-)Ängsten geprägt.

Nagele verliert sich in den Beschreibungen der Szenerien, was das Leben in Venedig und Berlin betrifft, ohne wirklich auf den Punkt zu kommen. Von Thrill keine Spur, eher gähnende Langweile.. und das seitenweise.

Erst auf den letzten 80 Seiten wendet sich das Blatt und hier erscheint es so, als hätte die Autorin selbst gemerkt, dass sie etwas an Dramatik zulegen muss, um die Leser:innen bei der Stange zu halten. Das führt aber wiederum dazu, dass die Handlung davon galoppiert und sich die Ereignisse überschlagen. Vieles wirkt an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig, sodass die Logik holpert. Auch ist manches zu offensichtlich und das geht zu Lasten des Nervenkitzels. Von einem Thriller erwarte ich, dass mir von Anfang an beim Lesen dieses ungute Gefühl im Nacken sitzt, ein Kribbeln in den Fingerspitzen zu spüren ist und meine Leseneugier die Seiten wie von selbst umblättert.

Hier finde ich leider überhaupt nichts davon und das Fazit lautet nicht nur "Augen auf beim Wohnungstausch", sondern auch bei der Wahl der Lektüre - schade :(

Bewertung vom 08.11.2023
Sturm über der Ostsee
Schlennstedt, Jobst

Sturm über der Ostsee


ausgezeichnet

Kinderseelen sind empfindlich, wie ein Spinnennetz so fein. Etwas Böses wird darum auch lang in ihren Köpfen sein (N. van Tiggelen)

Während der Herbststurm tobt und sich nimmt, was sich ihm in die Quere stellt, geht ein Mörder in Grömitz um und löscht Lebenslichter aus. Die Betroffenheit über die Mordopfer hält sich in Grenzen, denn auf der Beliebtheitsskala haben sie nun wirklich keine Punkte eingeheimst. Als ein weiterer grausamer Mord geschieht, ruft das Birger Andresen auf den Plan. Es scheint, als würde der Täter eine alte Rechnung begleichen. Aber welche ?


Als Jobst Schlennstedt sein Buch "Sturm über der Ostsee" geschrieben hat, hat er nicht ahnen können, dass seine sehr bildhafte Beschreibung des Unwetters schon bald Realität wird. Die Bilder der Sturmflut vor der Ostseeküste von wenigen Wochen sind noch allzu präsent und verbinden sich mit den Schilderungen im Buch zu einer neuen Realität.

Zwischen sturmgepeischten Wolken und nicht enden wollenden Regengüssen zieht ein Mörder seine grausame Spur und Schlennstedt weiß, wie er Angst und Schrecken bei seinen Leser;innen verbreitet. Es sind teilweise Schreckensszenarien, die er hier gekonnt schildert, die eine atemlose Spannung und eine unterschwellige Bedrohung verbreiten.

Es kribbelt in den Fingerspitzen und die Nerven sind zum Zerreißen gespannt, denn das rasante Erzähltempo verlangt den Lesenden einiges ab und die Seiten blättern sich fast von selbst um. Es sind aufwühlende Ereignisse, die jahrelang unter dem Deckmäntelchen des Schweigens unter Verschluss gehalten wurden und kleine Kinderseelen für immer zerstört haben.

Der Autor geht dabei sehr feinfühlig mit dieser sensiblen Thematik um, ohne neue Wunden aufzureißen. Es gelingt ihm, zwischen tief empfundener Abscheu und Empörung über geschehenes Unrecht nicht reißerisch zu berichten, sondern der Geschichte ihren Lauf zu lassen, damit sich die Leser;innen selbst ein Bild von der Gefühls- & Gedankenwelt der Betroffenen machen können.

Es ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten , die auf neue Gesichter und Charaktere treffen. Schlennstedt macht daraus eine sehr homogene Truppe, die zwar die ein oder andere Startschwierigkeit hat, aber im Grunde doch ein eingeschworenes Team ist. Das Loslösen von Birger Andersen und der Übergang zu seinem Sohn Ole findet ich sehr gut gelungen, sodass es keinen abrupten Bruch gibt.

Schlennstedt zeigt, dass auch hinter der vermeintlich blütenreinen Weste ein ganz schwarzer Abgrund wohnt und fördert nach und nach Dinge zu Tage, die berühren, unter die Haut gehen und betroffen machen. Spannend erzählt und mit jeder Menge Möglichkeiten für eigene Ermittlungsansätze, ist "Sturm über der Ostsee" thematisch sicherlich keine leichte Kost, aber trotzdem extrem gute Krimiunterhaltung.

Klare Leseempfehlung !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2023
Polarlichter
Römmelt, Bernd;Mokler, Felicitas

Polarlichter


ausgezeichnet

Auf der Jagd nach dem magischen grünen Licht

Bernd Römmelt veröffentlicht Bildbände, die faszinieren und unter die Haut gehen, weil er eben den Blick für das Magische und Märchenhafte hat und genau das in seinen Fotos auch zur Geltung kommt. Mit "Polarlichter" nimmt er seine Leserinnen mit auf eine ganz besondere Expedition, die auf der Jagd nach dem magischen grünen Licht in den hohen Norden führt und tief verschneite Winterlandschaften in geheimnisvolle Welten verwandelt.

Wie Feen und Elfen tanzen die grün schimmernden Lichter am Nachthimmel, können sich aber auch mal bedrohlich und unheimlich wie Geister oder Wesen aus einer anderen Welt in Rot oder Purpur zeigen. Es ist schwer in Worte zu fassen, was Römmelt mit seinen ausdrucksstarken und manchmal expressionistisch wirkenden Fotos als nächtliches Feuerwerk einfängt.

Bildästhetik, Bildkomposition und Bildsprache zeugen von absolutem Können und einer tiefen Leidenschaft für dieses überwältigende Naturschauspiel, das Bernd Römmelt regelrecht mit dem Polarlicht-Virus infiziert hat und nicht mehr los lässt.

Die Begleittexte sind mitreißend und voller Begeisterung verfasst und es ist genau dieser Funke, der auf die Leser;innen überspringt. In Kombination mit den märchenhaften, fast schon poetischen Aufnahmen wird daraus ein Bildband, der nahezu unwirklich schön und berauschend ist.

Eine wunderschöne Geschenkidee - nicht nur zu Weihnachten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2023
Lydia Courteille
Rochefoucauld, Juliet Weir-de La

Lydia Courteille


ausgezeichnet

Schmuck als Statement

Lydia Courteille kreiert Schmuck für Indiviualist:innen, der definitiv nicht von der Stange ist. Ausdrucksvoll und extravagant, inspiriert durch ihre Reisen rund um den Globus, findet Courteille ihre Vorlagen in antiken Bauwerken, Höhlenmalereien, Tradition und Brauchtum und lässt sich von berühmten Frauenfiguren wie Marie Antoinette oder Scheherazade beflügeln, um ihre Stärke, ihren Charakter und ihren Liebreiz in funkelnde Ketten, Ringe, Ohrringe und Armreifen zu verwandeln. Auch dient das legendäre Bernstein-Zimmer als Vorlage für aussergewöhnliche Schmuckkreationen, die mit warmen Farben von Orange bis Bernsteinbraun begeistern. Indien und Ägypten, die Märchen aus 1001 Nacht, Inkas und selbst der Tod dienen als Anregung für moderne und atemberaubende Schmuckelemente.

Das Buch ist Inspiration pur und drückt in detailreichen und farbintensiven Aufnahmen die Kreativität und den Ideenreichtum aus, der in jedem einzelnen Schmuckstück zu finden ist. Es sind Accessoires, die ein deutliches Statement setzen, sich funkelnd und glitzernd vom Mainstream abheben und regelrecht in die Welt hinausrufen: "Seht her, das bin ich!"

Mal provokant, mal sinnlich und immer voller Leidenschaft, setzt Courte

Bewertung vom 05.11.2023
Iranian Architecture
Sardashti, Sohrab

Iranian Architecture


ausgezeichnet

Faszination Baukunst

Sohrab Sardashti zaubert mit seinen grandiosen Aufnahmen eine ganz besondere Stimmung, die die Betrachtenden fast schon ehrfürchtig die Seiten dieses einzigartigen Bildbands umblättern lassen. Gekonnt weiß der Fotograf das Spiel mit Licht und Schatten einzusetzen, um die faszinierende Baukunst noch geheimnisvoller, märchenhafter und imposanter wirken zu lassen.

Die iranische Architektur lebt von kunstvollen Ornamenten, prächtig gestalteten Fliesenmosaiken und raffinierten Deckengewölben, die mit ihren wabenförmigen Hängekuppeln wohl einzigartig sind. Der Einsatz von Spielgen als bauliche Komponente wirkt ebenso verblüffend wie die kunstvollen Zierstempel zwischen den Ziegelsteinen. Farbig glasiertes Terrakotta, Steinschnitzereien, Verzierungen mit Versen aus dem Koran oder vergoldete Schmuckelemente ziehen die Blicke magisch an und zeigen die ganze Schönheit der iranischen Baukunst.

Das Buch vereint Perfektion in zweierlei Weise - zum einen im Bereich der Fotografie, denn Sardashti setzt jedes noch so kleine Detail liebevoll in Szene und würdigt somit die Jahrhunderte alte Baukunst. Zum anderen im Bereich Architektur, denn hier wird Extravaganz und Zweckmäßigkeit vereint. Von aussen meist unscheinbar oder nur bedingt zu erahnen, befinden sich in den Innenräumen echte architektonische Schätze, die immer wieder aufs Neue faszinieren.

Ein Buch, das man gerne zur Hand nimmt, weil es immer wieder Neues und Aufregendes auf den Fotos zu entdecken gibt. Eine Augenreise der ganz besonderen Art und absolut lesenswert !