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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2022
Das Erbe der Macht - Band 32: Sigilschwingen (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht - Band 32: Sigilschwingen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannung pur auf allen (Zeit-)Linien
Eine wahnsinnig spannende Folge, in welcher das Rennen der beiden Zeitlinien, welche weiterhin existiert und welche ausgelöscht werden soll, dramatische Ausmaße annimmt. So nach und nach offenbaren sich den Beteiligten die Hintergründe und Möglichkeiten, doch der Feind scheint ihnen einen halben Schritt voraus. Zudem läuft nicht immer alles glatt. Und dann meldet sich auch noch der nächste Stab der sieben Ritter, welche gefunden werden möchte, in Annoras Träumen - auch hier erfolgt die Suche natürlich auf höchst dramatische Weise.
Tatsächlich war ich von der Vielfalt der neuen Ideen, welche in dieser Folge stakkatomäßig auf mich einprasselten, hellauf begeistert. Eine sehr spannende und actionreiche Folge, bei der auch die namensgebenden Sigilschwingen eine bewegende Rolle spielen.

Bewertung vom 24.04.2022
Catching Stardust / Queens University Bd.1
Bähr, Emily

Catching Stardust / Queens University Bd.1


sehr gut

Emotional berührend
In dieser aussergewöhnlichen Liebesgeschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, deren Herzen zunächst eine tragische Vergangenheit bewältigen müssen, um sich aufeinander einlassen zu können. Ruth kehrt nach einer einjährigen Auszeit an die Uni Belfast zurück, um ihr Physikstudium fortzusetzen. Grund für ihre Auszeit war der Tod ihres besten Freundes, welcher sie in eine tiefe Depression stürzen ließ, aus der sie nun langsam herauszukommen versucht. An der Uni läuft sie wiederholt Dominic über den Weg, ein nerdiger Einzelgänger, der bis auf ein paar Tinderdates kaum jemanden an sich heran lässt. Über ihren Freundeskreis lernen die beiden sich besser kennen - aber sind die beiden auch zu mehr bereit?
Mir hat gefallen, mit welcher Sensibilität die Autorin an die psychischen Proleme der beiden Protagonisten herangegangen ist. Es fiel mir leicht, mich in Ruth sowie Dominic hinein zu versetzen, zumal Dominic sich lange nicht in die Karten blicken lässt, warum er alle ausser seinen besten Freund so auf Abstand hält. Äusserst sympathisch waren mir vor allem die Freunde der beiden, eine eher nerdige Clique mit Spaß an Manga-Cons und Pen&Paper-Spielen, die einfach mal nicht dem in Romanen oft anzutreffenden Studenten-Klischee entsprachen, sondern gute Kumpeltypen waren, zu denen ich mich am liebsten dazu gesellt hätte.
Im Großen und Ganzen hat mich das Buch sehr unterhalten, ich habe es gern gelesen. Der Stil ist unterhaltsam und an den richtigen Stellen einfühlsam. Ruth ist eine moderen Frau, kein Stereotype, wie auch die anderen Haupt- und Nebencharaktere nicht. Durch die angenehme Cliquen-Atmosphäre wird man von nervigen Zickereien u.ä. verschont, was ich sehr begrüßt habe. Nur zum Ende hin wurd die Liebesgeschichte ein wenig zu verkitscht für meinen Geschmack.

Bewertung vom 07.04.2022
Die Lügendiebin
Louis, Saskia

Die Lügendiebin


ausgezeichnet

Was, wenn deine Welt auf Lügen basiert?
Fawn besitzt eine mächtige Gabe, welche normalerweise mächtigen Magiern vorbehalten ist: Sie kann Lügen sehen. Je nach Art der Lüge, ob kleine Flunkerei oder falsche Schmeichelei, erscheinen ihr diese in unterschiedlichen Farbtönen bis hin zu knallrot für echte Lügen. Gekonnt nutzt die 17-jährige diese Fähigkeit, um als Lügendiebin für die Dunkeldiebe zu arbeiten. Doch das System von Mentano, einer durch eine Kuppel von der Aussenwelt abgeschirmten Monarchie mit stark hierarchischen Strukturen, sieht ein anderes Leben als schnöde Arbeiterin für sie vor. Zeit, sich dagegen aufzulehnen?

„Lügen rennen… aber die Wahrheit schleicht.“ (Zitat Kapitel 8)

Mit Mentano, der Heimatwelt von Fawn, hat die Autorin eine in sich geschlossene, dystopische Welt geschaffen, bei der schnell klar wird, dass Lügen eine ganz besondere Bedeutung haben: Die Gesellschaft scheint auf einem Lügengebäude errichtet. Dieser Verdacht, dieses ungute Gefühl steigert sich beim Lesen immer mehr und sorgt auch im Buch selbst für eine rebellische Gruppierung, welche sich dem Aufdecken der Wahrheit verschrieben hat. Geschickt um ein Lügengerüst drumherumgestaltet, welches man zunächst nur in Ansätzen erahnen kann, hat Saskia Louis das Abenteuer von Fawn platziert, einer jungen Frau, welche bei einer ihrer Lügendiebes-Touren erwischt und zu einer noch größeren Lüge erpresst wird. Als angeblich adlige Verlobte von Caeden Falcron, Sohn einer der mächtigsten Familien des Reiches, soll die aus dem Arbeiterviertel stammende Fawn ihre Gabe nutzen, um Intrigen gegen die Familie Falcron aufzudecken und nebenbei den Mord an seinem Vater aufklären. Dabei ist Fawn allerdings nicht auf den Mund gefallen und gibt Caeden zunächst mächtig Contra - obwohl er vielleicht gar nicht so gefühlskalt ist, wie sie bisher immer dachte.

„Lügen linderten den Schmerz, die Wahrheit riss Wunden auf.“ (Zitat Kapitel 13)

Das Buch lebt von vielen Punkten, allem voran dem gelungenen Erzählstil, welcher nicht nur abenteuerliche Szenen bietet, sondern auch durch ironisch-sarkastische Schlagabtäusche seitens Fawn angenehm bereichert wird. Doch auch das Lügengebilde Mentanos, welches nach und nach durch die Realität durchschimmert, verleiht der Erzählung eine angenehme Spannung und verleitet vor allem zum Ende hin zu so manchen Spekulationen, wer Freund oder Feind ist, was wahr ist oder seit Jahren gelogen. Zudem ist die Beziehung zwischen Caeden und Fawn ganz unterhaltsam mitzuverfolgen, wie die Welten der beiden ebenso wie ihre Vorurteile dem anderen gegenüber aufeinander prallen, wobei beide sich nicht scheuen, dem jeweils anderen die Stirn zu bieten.

„Wovon träumst du, Caeden? Wenn niemand hinsieht…“ (Zitat Kapitel 15)

Ich habe es geliebt, dieses Buch zu lesen. Fawn ist eine starke junge Frau, die in ihrem Übereifer natürlich noch so einige Fehler macht - aber genau das machte sie mir beim Lesen so sympathisch. Ihre sarkastische Art, einige Dinge zu kommentieren, ist herrlich erfrischend und auch wenn das Buch zur Romantasy zählt, ist die Story meilenweit von irgendwelchen Romantik-Klischees entfernt. Die Wortgefechte zwischen Caeden und Fawn, bis sich so langsam eine Vertrauensbasis bilden kann, machen einfach Laune. Ebenso bietet die Story selbst ausreichend Rätsel, um über mögliche Lügen und Intrigen oder geheime Pläne zu spekulieren, so dass mich das Buch auch am Ende einfach nicht losließ, ich am liebsten sofort zum zweiten Band gegriffen hätte, um die vielen Rätsel rund um Fawn und ihre Heimat zu lösen. Definitiv eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.04.2022
Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2


ausgezeichnet

Crossing Over mit dem Eisernen Druiden
Der schottische Siegelmagier Al MacBharrais hat noch keinen Ansatzpunkt, wer ihn mit den zwei Flüchen belegt haben könnte, die u. a. seine Lehrlinge innerhalb eines Jahres dahinraffen. Hinzu kommt ein neues, gravierendes Problem: Zwei seiner Kolleginnen, ebenfalls mächtige Siegelmagierinnen, sind verschwunden. Die Spur führt Al MacBharrais sowie seinen Sidekick, den Hobgoblin Buck Foi, nach Australien. Einige weitere Personen mit magischen Geheimnissen schließen sich überraschend der Suche an, u. a. der Eiserne Druide Atticus mit seinem Wolfshund Oberon.
Welch ein unterhaltsames Wiedersehen mit der fluchenden und Whisky liebenden Truppe. Zur Auffrischung oder für diejenigen, die den ersten Band nicht gelesen haben, startet der Roman mit einem „was bisher geschah“. Ansonsten geht es diesmal recht abenteuerlich zu. Insbesondere Fans des Eisernen Druiden, der bereits im ersten Teil einen kleinen Cameo hatte, dürfen sich auf ein Wiedersehen freuen.
Neben Abenteuern, Kämpfen und diversen Flüchen gibt es neben ein paar Whiskysorten diesmal ein paar unterhaltsame Geschichten, welche die Beteiligten zwischendurch zum Besten geben. Hier ist vor allem Buck Fois Erzählung ganz spannend, zumal er die Quelle eines etwas aussergewöhnlichen Trends erläutert, den ich hier nicht verrate. Ebenfalls für Abwechslung sorgen ein paar weitere magisch Begabte, die zum Teil bereits im ersten Band vorkamen oder aus der Welt des Eisernen Druiden stammen. Das Crossing Over mit Atticus und Oberon ist allerdings auch ohne Kenntnis der Reihe um den Druiden verständlich.
Papier & Blut glänzt erneut mit einem etwas derberen, magischen Charme sowie diversen Geheimnissen um Personen aus der Götter- und Feenwelt. Buck Foi kann sich als Sidekick des Siegelmagiers sehen lassen, da verzeiht man ihm seine überzogene Art gerne. Manche Szenen sind etwas dialoglastig, was die Spannung ein wenig strapaziert. Das wird durch ausgefallenes Ideen zum Glück wieder wett gemacht.
Ein schräges und unterhaltsames Wiedersehen mit dem Siegelmagier und seinem Hob sowie ein gelungenes Crossing Over mit Kevin Hearnes Eisernem Druiden.

Bewertung vom 28.03.2022
Ostfriesensturm
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesensturm


ausgezeichnet

Sehr emotionale Folge
Die Pandemie steht in den Startlöchern - und auf Wangerooge wird ein Mann tot in seiner Ferienwohnung aufgefunden. Das neue Virus war allerdings nicht Schuld an seinem Tod, vielmehr tippt Ann Kathrin Klaasen auf organisiertes Verbrechen. Auch wenn Rupert das zunächst ganz anders sieht. Als weitere Morde geschehen müssen Ann und ihre Kollegen unter erschwerten Bedingungen den Killer suchen, der ebenfalls seine Probleme hat, unter Pandemiebedingungen vernünftig unterzutauchen.
Diesmal hat Klaus-Peter Wolf seinen Krimi in die Zeit der beginnenden Corona-Pandemie verlegt. Die ungewohnte Situation sowie der obligatorische Snutenpulli stellen das Ermittlerteam wiederholt vor neue Herausforderungen, die so manches Mal mit einem zwinkernden Auge daher kommen. Thematisch stark im Visier ist diesmal das Schicksal eines Jugendlichen, welches an frühere Kindheitserlebnisse des Autors angelehnt ist - eine Erläuterung hierzu findet sich im Epilog, in welchem der Autor sich die Erlebnisse von der Seele redet. Das empfand ich als sehr bewegend, entsprechend ist es okay, wenn das Thema viel Raum im Roman einnimmt. Neben einer weiteren Protagonistin, anhand welcher der Autor psychische Probleme anderer Art behandelt, gefiel mir die Darstellung des Antagonisten. Tatsächlich ist es dem Autor gelungen, den Mörder so darzustellen, dass er nach und nach immer sympathischer wirkt, man doch glatt vergessen möchte, dass er bereits mehrfach kaltblütig gemordet hat - und auch vor weiteren Morden nicht zurückschreckt. Und natürlich darf man sich auch in diesem Band wieder auf humorvolle Momente sowie den ganz besonderen Blick auf die Macken der Menschen freuen.
Auch Ostfriesensturm ist wieder ein gelungener Krimi rund um Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Statt Action hat der Autor diesmal den Schwerpunkt auf psychische Schicksale verlagert, wodurch der Roman etwas ruhiger, dafür umso emotionaler daherkommt.

Bewertung vom 28.03.2022
Der Verrat / Keeper of the Lost Cities Bd.4
Messenger, Shannon

Der Verrat / Keeper of the Lost Cities Bd.4


sehr gut

Viele unstimmige Details, erst zum Ende wird es abenteuerlich
Es ist soweit - Sophie und ihre Freunde schließen sich Black Swan an, der Geheimorganisation, welche der Rat der Elfen als Feind der gesamten Elfengemeinschaft sieht. Doch statt endlich mehr über Sophies Abstammung herauszufinden stehen sie zunächst vor einem gewaltigen Problem: Eine Seuche breitet sich unter den Gnomen aus und droht, diese vollständig auszurotten. Bei der Suche nach dem Gegenmittel decken Sophie und ihre Freunde brisante politische Verschwörungen auf, welche sie schon bald in tödliche Gefahr bringen.
Was hab ich mich gefreut, endlich mehr über Black Swan herauszufinden. So wirklich viel erfährt man dann leider doch nicht, wie man als Leser gemeinsam mit Sophie und ihren Freunden feststellt. In erster Linie geht es diesmal um die geheimnisvolle Seuche, welche die Gnome befällt und die wie aus dem Nichts zu kommen scheint. Wenn man sich vor Augen hält, was die Gnome alles so leisten in der Elfenwelt, Gärtnerarbeiten sowie sämtliche Ernteangelegenheiten, wäre eine Ausrottung der Gnome fatal. Dass dahinter politische Absichten stecken finden die Jugendlichen unter mehr oder minder gefährlichen Bedingungen heraus. Hierbei kann Technopath Dex wieder mit seinen brillianten Erfindungen glänzen - leider geht er ansonsten weiterhin noch viel zu sehr in der Reihe unter, ebenso wie Biana Vacker, die so einiges auf dem Kasten hat. Gelangweilt haben mich da regelrecht die gemeinsamen Übungsstunden von Sophie und Fitz, ihrem Dauerschwarm - ihre Schwärmereien für den recht blassen Charakter Fitzroy Vacker wiederholen sich einfach nur, ohne die Handlung wirklich zu bereichern. Ebenso sind die Einblicke in Exilium, die Schule für die verbannten Elfen, eher frustrierend als wirklich spannend, wirkt das Ganze doch eher wie ein Bootcamp, um die Aussenseiter noch mehr abzuhärten, während die braven Elfen an ihrer Akademie verweichlichen. Als besonders nervig empfand ich den in diesem Band wieder verschwenderisch angewandten Fäkalhumor - scheinbar kann die Autorin von Pups, Kotze und Schleim nicht genug bekommen. Als Ausgleich sind die Kinder unverhältnismäßig prüde. Und die so hochtechnologisierten Oger werden als regelrecht plump dargestellt. Auftrumpfen kann mal wieder Keefe, der bislang komplexeste Charakter der Serie. Und ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass endlich noch weitere spannende Charaktere hinzukommen.
Statt eines spannenden Abenteuers als Spione der geheimen Black Swan gibt es diesmal alte politische Verwirrungen, wiederholtes Anschmachten des langweiligen Mädchenschwarms Fitz und Einblicke ins Exilium, welches wie ein Bootcamp wirkt, sowie einige weitere nicht ganz stimmige Punkte. Erst zum Ende hin kommt Schwung in den Band, als die Kinder zu einem gewagten Abenteuer aufbrechen.

Bewertung vom 28.03.2022
Caspar und die Träne des Phönix / Die vier verborgenen Reiche Bd.1
Elphinstone, Abi

Caspar und die Träne des Phönix / Die vier verborgenen Reiche Bd.1


ausgezeichnet

Magisches Abenteuer mit bezaubernder Ideenvielfalt
Caspar geht seinen Mitschülern aus dem Weg, vor allem den ganz fiesen. Zur Not versteckt er sich auch mal im Fundsachenkorb. Als mal wieder die beiden Oberfieslinge hinter ihm her sind, führt ihn sein Geheimversteck auf magische Weise in einen hohlen Baum, wo ihn ein Mädchen mit Sternen-Sommersprossen umgehend als Verbrecher verhaften will. Überhaupt redet sie lauter merkwürdiges Zeug über Wetterwunder und Wolkenriesen, einen Drachen hat sie auch dabei. Und dann soll Caspar auch noch für die verheehrenden Wirbelstürme verantwortlich sein, die seit kurzem über den Erdball fegen? Was beide noch nicht ahnen: Dies ist der Beginn eines wahnsinnig aufregenden und mutigen Abenteuers für die Kinder, Mini-Drache inklusive.
Wer dieses Buch liest, den erwarten unzählige fantastische Ideen. Angefangen bei einer magischen Welt, in der das Wetter produziert wird, eine auf Wolken gebaute Stadt, Enten in Gummistiefeln, Nieselhexen und Schneetrolle, einen kleinen sowie viele große Drachen und natürlich zwei Kinder, die lernen müssen, einander zu vertrauen. Zwar haben Wilda und Caspar jeweils ihre eigenen Gründe, warum sie um Freundschaften einen Bogen machen, doch lernen beide mit der Zeit, was Freundschaft ausmacht, was Mut wirklich bedeutet und wie man über sich hinaus wächst. Selbst Mini-Drache Arlo erkennt, dass man nicht groß sein muss, um Großes zu leisten. Und nebenbei retten sie ein wenig die Welt vor der bösen Harpyie Morg.
Ein wahres Feuerwerk an fantastischen Ideen, gepaart mit einem atemberaubend spannenden Abenteuer. Wer das Buch nicht liest versäumt etwas.

Bewertung vom 28.03.2022
Bloß nicht den Kopf verlieren! / Creepy Chronicles Bd.1
Dudli, Sergio

Bloß nicht den Kopf verlieren! / Creepy Chronicles Bd.1


ausgezeichnet

Grandioser Horrorgruselfaktor
Bist du bereits für eine echt gefährliche Monsterjagd? Die Frage stellt sich Monsterfan Brandon MacLean, als eines Nachts zwei schräge Gestalten in seinem Zimmer auftauchen, um ein echtes Monster zu bekämpfen. Bisher hat Brandon in seinem Blog „Creepy Chronicles“ nur über Monster-Phänomäne und rätselhafte Erscheinungen gebloggt, doch seit gestern verhält seine ältere Schwester sich noch merkwürdiger als sonst, so richtig spooky. Und jetzt erwarten dieser schottische Monsterjäger Padraig und Hoody-Mädchen Hannah auch noch seine Hilfe bei einem mysteriösen Fall. Angst oder Abenteuer? Der Fall ist glasklar für Brandon, naja, so klar wie rußgeschwärztes Glas vielleicht, aber die Neugier siegt dann doch.
Was für ein grandioses Horror-Abenteuer! Erzählt wird die Story aus zwei Perspektiven. Zum Einen aus der Sicht von Padraig, Monsterjäger im Dienste von BEAST, der bei seinem letzten Einsatz seinen Vater auf magische Weise verlor und nichts unversucht lässt, ihn aus der Schattenwelt zurück zu holen. Und aus der Sicht von Blogger und Nerd Brandon aus Port Willow, der Monster bisher für ein faszinierendes Hobby hielt und nun den Horror der Schattenwesen am eigenen Leib erfährt. Ihnen zur Seite Hannah, die ihre magischen Geheimnisse zunächst vor den beiden verbirgt.
Sowohl die Abenteuer der drei als auch das Geheimnis um die magische Geheimorganisation BEAST sind faszinierend und ziehen einen beim Lesen regelrecht in den Bann. Tatsächlich geht es ziemlich gruselig und gefährlich zur Sache, manchmal sogar recht eklig, der Humor kommt aber trotzdem nicht zu kurz. Zu einigen Monstern gibt es Aufzeichnungen, welche man als Steckbrief plus Zeichnung zu sehen bekommt. Sehr faszinierende Ideen, wort- und bildgewaltiger Stil, mit grandiosen Illustrationen und passendem Humor an den richtigen Stellen.
Um es mal kurz zusammen zu fassen: Horrormäßig gut!

Bewertung vom 28.03.2022
Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5
Fölck, Romy

Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5


sehr gut

Spannender Fall, nervige Privatprobleme
Der fünfte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. An einem alten Galgenbaum in der Geest hängt im nebligen Wintermorgen ein Toter mit Schild um den Hals, welches das Opfer als Lügner in einem längst vergangenen Mordfall denunziert. Als kurz darauf Bjarne ein bedrohliches Ultimatum gestellt wird, den wahren Täter des früheren Mordfalls ausfindig zu machen, wird Bjarne vorrübergehend versetzt, um ihn aus dem Visier des Täters zu nehmen. Doch die Ermittler sind sich uneins - die einen glauben, den früheren Fall wieder aufrollen zu müssen, um den Täter zu finden, die Führung hingegen will die Wiederaufnahme verhindern, da längst ein Verurteilter im Gefängnis sitzt. Doch die Morde hören nicht auf, jeweils mit einem Schild um den Hals, dass damals der Falsche verurteilt wurde. Der einzige Überlebende der damaligen Bluttat, zu der Zeit noch ein Kind, kann sich jedoch nicht mehr an das Geschehen erinnern.
Tatsächlich ist die Idee ganz spannend, ein alter Fall, welcher Auslöser für einen neuen Fall ist und einem Racheengel als Legitimation für erneute Morde dient. Dazu die Frage, ob damals wirklich der richtige Täter verurteilt wurde. Hinzu kommt ein neuer Kollege, Leonard Bootz, der mit seiner Art zunächst nicht so recht ins Team zu passen scheint, obwohl er ansonsten ein guter Ermittler sein soll. Nebenbei gibt es noch privaten Trubel bei Frida, da ihrem Freund seit seinem Unfall die Perspektiven abhanden gekommen sind.
Besonders haben mir diesmal wieder die Bezüge zur Gegend gefallen, vor allem der Nebel macht es sehr atmosphärisch. Die Mordfälle, der vergangene sowie die erneuten Morde, kommen jeweils zunächst ebenso undurchsichtig daher, wie der Nebel über der Geest liegt. Hier hat mir das Miträtseln Spaß gemacht. Die privaten Beziehungsprobleme im Hause Paulsen wurden mir jedoch irgendwann zu anstrengend, ebenso wirkte Frida auf mich manches Mal nicht mehr professionell genug. Auch wunderte ich mich über ihre altbackene Einstellung zum Thema Beziehungen und Karriere, welche die Autorin ihr angedichtet hat, während die Männer um sie herum fröhlich die Karriereleiter erklimmen. Von den nicht vorhandenen sozialen Fähigkeiten des neuen Kollegen ganz zu schweigen, der Null Verhörkompetenz aufweist.
Alles in allem hat mir der Doppelfall recht gut gefallen. Als störend empfand ich hingegen diesmal Fridas nervige Beziehungsprobleme ebenso wie den neuen Kollegen, der trotz angeblicher Kompetenz in bezug auf andere Menschen erschreckend inkompetent auftrat. In meinen Augen nicht der beste Fall der Autorin.