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HSL

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Insgesamt 780 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2018
Psychoanalytische Schulen im Gespräch über die Konzepte Wilfred R. Bions
Mertens, Wolfgang

Psychoanalytische Schulen im Gespräch über die Konzepte Wilfred R. Bions


sehr gut

Mein Eindruck
Die Buchreihe Bibliothek der Psychoanalyse beabsichtigt ein Forum der Auseinandersetzung zu schaffen, die der Praxis neue Impulse verleihen soll. In diesem Zusammenhang veranschaulicht der Supervisor, Psycho - und Lehranalytiker Wolfgang Mertens, die Betrachtungsweise des in Indien geborenen Wilfred R.Bions Konzepte. Bion, der in Oxfort lebende Psychoanalytiker war maßgebend an der Entwicklung der Gruppenanalyse beteiligt und leistete wichtige Beiträge zum Verständnis schizophrener Denkprozesse und ihrer Behandlung. Dieser für die Gegenwart doch entscheidende Weg der psychoanalytischen Arbeit ist nun aktuell im Fachbuch des Psychosozial Verlages im März 2018 erschienen. Das für die Praxis relevanteste und wahrscheinlich inzwischen größte Teilgebiet der Klinischen Psychologie ist die Psychotherapie. Konkret werden in der Klinischen Psychologie vor allem die Ursachen von psychischen Störungen erforscht und in Bezug auf die verschiedenen Störungen spezifische Modelle für deren Entstehung entwickelt. Der Autor verknüpft Bions Ideen mit neuesten fachübergreifenden Befunden und nimmt Konzeptvergleiche vor, die so für mich eine allgemeine Aufnahmefähigkeit ermöglichen. Dieses Fachbuch besticht mit 400 Seiten und verfügt selbstverständlich über ein komplettes Literatur- und Personenverzeichnis. 17 große Hauptthemen werden behandelt, die mir als Nichtfachfrau, nur durch wachsende Aufnahmefähigkeit begreiflich werden. Ungeachtet dieser Tatsache würde ich dem Autor doch lobende Worte aussprechen. Er besitzt ein psychologisches Attribut und eine besondere Fähigkeit dennoch an das Buch zu fesseln. Um zu veranschaulichen benutzt Herr Mertens erdachte Diskussionsteilnehmer verschiedener Richtungen. Es sind „Der an Bion orientierter Psychoanalytiker“, „Die klassische Freudianerin“, „Der Post-Ichpsychologe“, „Die relational orientierte Psychoanalytikerin“, „Der an Fonagy orientierter Psychoanalytiker“, „Die interdisziplinärer orientierte Psychoanalytikerin“ und „Der Laie“, die dann beiläufig in ihrer Funktion erklärt werden. Anschließend erfolgt die Charakterisierung von Leben und Werk Bions. Eine tabellarischer Zusammenfassung der „ behandlungspraktischen Vorgehen“, „klinischer Konzepte und Modelle“ sowie „metapsychologische Grundlagen“ bilden einen optimalen Überblick der Thematik. Nach dieser umfangreichen Einleitung beginnt nun die Diskussionsrunde mit den bereits genannten Teilnehmern, die mit einem Zitat beginnt: „Unsere Gefühle zählen zu den wenigen Phänomenen, derer wir uns sicher sein können. Das Problem besteht aber darin, dass wir nicht immer auf sie achten oder darauf Rücksicht nehmen, was wir fühlen“. Sicher ist dieses Fachbuch ein wertvolles Stück, für Menschen die sich beruflich, aber auch privat interessieren. Für mich war das Kapitel des „O“, welches ausdrücklich vom britische Analytiker verwendet wurde, phänomenal.

Bewertung vom 15.03.2018
Die Wiedmann Bibel - Art-Edition (rot)
Willy Wiedmann, Manfred Rieker

Die Wiedmann Bibel - Art-Edition (rot)


sehr gut

Mein Eindruck
Mit der allein gestalteten und noch nie dagewesenen „Wiedmann Bibel“ der Welt, habe ich jetzt nur einen Sonderdruck, einen Auszug aus der „Art – Edition in Rot, Buch 2 von 19, Exodus“ vor mir liegen. Exodus ist der Name des 2. Buch Mose, das sich auf den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten bezieht und im Alten Testament geschildert wurde. Normalerweise umfasst dieses Werk zwei Bände im Schmuckschuber mit Bildern von Willy Wiedmann und Bibelverse der neu revidierten Lutherbibel 2017. Über Jahrzehnte betrieb der Künstler eine Galerie in Stuttgart-Bad Cannstatt, die mittlerweile wieder geöffnet ist. Wiedmanns Leidenschaft galt trotz vieler Talente, wie auch der Musik, indem er auf den Kontrabass Weltstars wie Louis Armstrong und Ella Fitzgerald begleitete, jedoch der Kirchenmalerei. Er gestaltete vier Kirchen, darunter die Pauluskirche in Stuttgart-Zuffenhausen und die Martinskirche in Wildberg/Schwarzwald. Für sein soziales Engagement im Bereich Kunst und Kultur erhielt Willy Wiedmann 2002 das Bundesverdienstkreuz und starb 2013 in Bad Cannstatt, Stuttgart. Deshalb konnte Willy Wiedmann sein Werk zu Lebzeiten nicht mehr veröffentlichen. Erst nach seinem Tod entdeckte sein Sohn Martin Wiedmann den kostbaren Nachlass und wurde zum Herausgeber. Das Kunstwerk erscheint nun erstmals in Buchform in drei anmutig ausgestatteten Editionen. Im Original ist es eine limitierte Auflage von 3000 Exemplaren 30x30 cm, 828 und 912 Seiten, 3333 Farbtafeln, rotes Leinen mit Goldprägung, Fadenheftung, Goldschnitt und einem Ergänzungsband. Er schuf damit die einzig komplette handgemalte Darstellung des Alten und des Neuen Testaments. Dieses Design haptischer Wahrnehmungs- und Urteilsprozesse ist nun vielen Menschen dieser Welt zugänglich, dass nur diesem begabten Künstler zu zuordnen ist. Somit haben wir die Möglichkeit die Bibeltexte, die Geschichten der Heiligen Schrift noch einmal nachzulesen und sich neu mit der Bibel zu befassen. Der Inhalt berichtet über die Versklavung des Volkes Israels in Ägypten und wie Mose die Israeliten ins gelobte Land Kanaan führen soll. Der ägyptische Pharao sie aber erst ziehen lässt, als die 10 Plagen von Gott geschickt wurden. Auf den Berg Sinai erhält Mose die zehn Gebote von Gott geschrieben auf zwei Steintafeln. (jeder, sollte sich diese heute zu Gemüte ziehen) Ich persönlich hatte bisher wenig Hintergrundinformationen und wollte ganz einfach wissen, was so sagenhaftes an der Bibel ist und warum sie so heilig gesprochen wird. Das habe ich allerdings nicht für mich erkennen können, außer das es eine Überlieferung menschlicher Werte ist. Da sie allerdings kaum noch im heutigen christlichen Glauben angewendet werden, gelogen und betrogen wird sehe ich den großen Werteverfall in unserer Gesellschaft. Doch jeder sollte sein Tun und handeln überprüfen ob es dieser Gebote noch immer entspricht. Der Künstler hat dieses fantastische Werk aufleben lassen und vielleicht denken die Menschen besonders über den Inhalt nach und nur dann macht es einen Sinn für mich, wenn Frieden auf der Welt einzieht.

Bewertung vom 15.03.2018
Lehrer über dem Limit
Freimuth, Ingrid

Lehrer über dem Limit


ausgezeichnet

Mein Eindruck
Über 40 Jahre Berufserfahrung an Haupt- und Realschulen in Frankfurt/Main und in Lehrerfortbildungen weist die Autorin Ingrid Freimuth auch mit Lehrerkollegien aller Schularten in pädagogischen Tagen, die sie plante und durchführte auf. Bereits der Titel zeigt mir, wie wenig der Staat sich für dieses brisante Thema interessiert. Doch der Europa Verlag bringt es mit der neuen Veröffentlichung zur Sprache. Bei der Anordnung Probleme der Migranten zu lösen, hat die Regierung bis heute die Lehrer allein gelassen und die Lehrerschaft soll ausbaden, was die Regierung einfach so entscheidet. In diesem Buch wird nochmals ganz stark unterstrichen, was wir alle samt tagtäglich mit Migranten am eigenen Leib erfahren, nur noch viel intensiver. Auch in der sozialpädagogischen Lernhilfe, wo die Autorin Kurse an der Volkshochschule im Bereich »Deutsch als Zweitsprache« hielt, kommt es stark zum Tragen. Denn die Rangordnungsstrukturen der ausländischen Familien bestimmen sogar über unsere Wertevorstellungen hinaus und ignorieren diese mit Überheblichkeit und nicht erst seit 2015. Der Regelapparat des Staates dringt tief in die Schulen ein, jedoch besteht kaum eine Möglichkeit bei Verletzungen diese Regeln mit Sanktionen durchzusetzen. Obwohl es bei der Justiz, im Straßenverkehr oder auch zwischen Staaten selbstverständlich ist, passiert an Schulen und Bildungseinrichtungen nichts und die zahlreichen Migranten werden weiterhin in ihrem passiven Verhalten und stark materiell unterstützt. Durch die vielen Integrationsförderungen entstehen immer mehr Versorgungserwartungen der Eingewanderten die aus unterschiedlichen Kulturen stammen. Die damit sehr angespannten Verhältnisse wachsen und das Lernniveau leidet, weil es an politischen Entscheidungen fehlt oder auch erst durch Entscheidungsvermeidungen entstehen konnte. Gerade eben ist das neue Bundeskabinett gewählt wurden und ich frage mich wozu? Wenn die Kritik bei ausländischen Verhaltensweisen angebracht ist, hat man diese Menschen nicht mit Nazis zu vergleichen und ich empfinde es sowieso ganz schäbig immer wieder in eine solche Ecke gestellt zu werden. Ein Sanktionskatalog wäre die Antwort, damit den Lehrern wieder Respekt gezollt wird. In diesem Buch beschreibt die Autorin realistische Szenen und Betrachtungen des Lehreralltags mit widrigen Umständen und Begleiterscheinungen. Mit der Beschwörungsformel „Wir schaffen das“, wird es wohl kaum klappen, denn damit hat die Bundeskanzlerin das Problem dem Deutschen Volk auferlegt. Sie hat es sträflich versäumt die Einwanderer mit „Ihr schafft das“ anzusprechen. Nun fordern die Migranten Unterstützung rund um die Uhr und Eigeninitiative fehlt. Deshalb wird Integration auch nicht funktionieren. Die genannten und dargelegten Beispiele, die seit Jahren nicht von der Politik überarbeitet werden, führen zu diesem Dilemma. Und alles was Frau Freimuth aufgeführt hat sollte jeder Bundesbürger wissen und vor allem der Bundesregierung vorgelegt werden. Die Autorin nennt das Kind beim Namen und ist eine sehr kompetente Frau die nicht überhört werden soll.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2018
Ihr kriegt den Arsch nicht hoch
Hartmann, Evi

Ihr kriegt den Arsch nicht hoch


sehr gut

Mein Eindruck
Das Buch „Ihr kriegt den Arsch nicht hoch“ beschreibt den Zustand von Leistungswillen in verschiedensten Generationen aller Altersschichten, Hierarchieebenen, Branchen, Berufsgruppen, Unternehmen, Verbände, Vereine und Familien. So wird auch behauptet, dass in Vorstellungsgesprächen nicht mehr Fragen des Gehaltes an erste Stelle stehen, sondern die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben. Sogar in Universitäten lassen die Studenten ihren Einsatz im Briefing (Unterrichtung), also zu einem wichtigen Ereignis oder vor einem Projekt, als belanglos erscheinen. Ein Großteil gut ausgebildeter junger Menschen, die Generation Y (Jahrgänge 1980-2000) wollen diesen alltäglichen Stress nicht mehr und verbergen es galant und unter dem Motto, schließlich muss ich ja meine Rechnungen bezahlen. An dieser Stelle muss sich allerdings die ältere Generation Gedanken machen, denn die globalen Probleme haben sie geschaffen. Nur kommt dazu, dass eben die jüngere Generation ziemlich arrogant über ihre Leistungsbereitschaft hinweg sieht, also keine Macher sind. Die wahre Leistungselite wird immer kleiner, beobachtet die BWL-Professorin Evi Hartmann. Sie lehrt und forscht an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und sie ist außerdem Mutter von 4 Kindern. Die Autorin betont weiterhin, dass unsere Gesellschaft die Leistungselite bestraft und diejenigen mit Selbstdarstellung und Leistungsverweigerung (Psydo-Elite) belohnt. An diesen Übergang zum 1.Kapitel zitiert Frau Hartmann eine Aussage von Steve Jobs, die in etwa lautet, nur wer seine Arbeit und das was er tut liebt, kann Großartiges leisten. Insgesamt ob in der Politik oder Wirtschaft haben wir Elitegruppen die wirklich etwas bewegen und solche die unsere Wertevorstellungen vernichten und trotzdem gehören sie der Elite an. Arbeit wird heute als notwendiges oder gar gesundheitliches Übel angesehen und somit stimme ich zu das diese Gruppe einen schon zum Wahnsinn treiben kann, indem sie permanent bei Aufgabenverteilung weg schauen, zum Fenster hinaus, aufs Handy, in den Computer und so weiter. Sehr gut wird Leistung, also ein Vorhaben und das was in Zukunft herauskommen soll aufgegriffen und der darauf eintretende Erfolg macht den großen Unterschied zum Spitzensportler mit Sieg oder nur Zweiter zu sein besonders klar. So sind Aktienkurse, Erfolgskennzahlen wie Umsatz oder Auftragskennzahl in Unternehmen eine falsche Leistungsbeurteilung, die aber dem Spitzensportler voll und ganz zustehen würde. Mitunter waren die Ausführungen der Autorin schon provozierend und trotzdem wahr. Es gibt diese zwei unterschiedliche Gruppen. Aber letztendlich muss hier Ursachenforschung betrieben werden und nicht nur anprangern und im Grunde hängt es an der Perspektivlosigkeit und am gesamten Werteverfall der Gesellschaft, in Politik und Wirtschaft, die eben fast alle nur Macht und $$$-Zeichen im Auge haben. Es ist ein Buch mit Zwiespalt, was sich im Laufe der letzten 20 Jahre sehr stark herausgebildet hat.

Bewertung vom 12.03.2018
Unser täglich Gift
Zaller, Johann

Unser täglich Gift


ausgezeichnet

Mein Eindruck
Oft sprechen wir über Umweltgifte, aber vielleicht nur das man mitreden kann. Doch was Pestizide und Herbizide wirklich für unsere Gesundheit und Umwelt bedeuten, ist den wenigsten bewusst oder es interessiert erst gar nicht. Eine Antwort darauf, die ich persönlich erhalten habe lautete: „Was mich bis heute nicht umgebracht hat, wird es auch in Zukunft nicht tun“. Mir zeigt es an dieser Stelle wie gleichgültig die Menschheit und insbesondere Deutschland geworden ist, aber nicht nur in dieser ernsten Angelegenheit. Johann G. Zaller, ist Ökologe an der Universität für Bodenkultur in Wien mit internationaler Forschungserfahrung in der Schweiz, Deutschland, Argentinien und den USA. Das Schlimme an der ganzen Geschichte ist, dass die Pestizide vorbeugend eingesetzt werden und nicht wie angenommen im Bedarfsfall. Das erste Beispiel macht mich schon wütend. Wenn ich eine Tiefkühlpizza und einen Salat kaufe mit den Zutaten Weizen, Tomaten, Mais Paprika, Salz, Kräuter und eventuell noch einen Apfel oder ein Gläschen Wein dazu trinke, können bis 1200 Pestizide (darunter auch das umstrittene Glyphosat) eingesetzt werden. Aber dessen nicht genug, diese Lebensmittel werden anschließend noch mit Stoffen zur Haltbarmachung, Lagerung, Geschmacksverbesserung und Kellertechnik versetzt und somit befindet sich immer mehr Gift in unseren Körpern. So etwas kann nur Krankheit und den schleichenden Tod verursachen. Unsere Regierungen plädieren trotzdem dafür, die Grenzwerte in den Nahrungsmitteln, treu den Konzernen, immer weiter nach oben zu korrigieren. Dann stellt sich mir die Frage, wo kaufen diese Privilegierten ihre Lebensmittel, bei so viel Skrupellosigkeit ein? Wer darüber berichtet wird denunziert und Berichte gezielt untergraben. Bei französischen Weinbauern ist Parkinson inzwischen anerkannte Berufskrankheit, Abfalldeponien stellen für alle eine der größten Zeitbomben dar und das in Verträgen der EU festgehaltene Vorsorgeprinzip wird einfach ignoriert. Dies lässt erkennen was uns erst blüht, wenn das Freihandelsabkommen abgeschlossen wird. Die Marketingstrategie der Lobby ist, ständig auf den Welthunger hinzuweisen und natürlich sind wir dieser schon längst aufgesessen. Wie weiterhin beschrieben bringt auch die deutsche Bahn 70 Tonnen Glyphosat jährlich zum Einsatz. So kommt man auch Im Flugzeug, Museum, Theater, Hotels,Campingplätze, in öffentlichen und normalen Haushalten, eigentlich überall damit in Berührung. Die politischen Ressorts Landwirtschaft, Umwelt und Gesundheit sind aufgefordert ab sofort wieder die Interessen der Bevölkerung zu vertreten, als denen von Konzernen. Sehr effektvolle Vorschläge werden vom Autor unterbreitet und es geht ganz sicher ohne Pestizide. Inzwischen habe ich schon einige österreichische Verlage in meinem Programm, dazu zählt nun auch der Deuticke mit seinem neu veröffentlichten Titel, der seit 12.03.2018 auf den Markt ist. „Unser täglich Gift“ Pestizide die unterschätzte Gefahr, ist etwas, was jeden angeht. Deshalb ein Dankeschön an den Autor, es ist ein sehr aufschlussreiches Werk.

Bewertung vom 11.03.2018
Barfuß gehen
Bowman, Katy

Barfuß gehen


ausgezeichnet

Mein Eindruck
Am 12.03.2018 veröffentlicht der Riva Verlag das neue Buch von Katy
Bowman mit dem Titel „Barfuss gehen“, für starke Füsse und einem durchaus gesunden Leben. Die englische Originalausgabe „Whole Body Barefood“ erschien 2015 und wurde von Max Limper ins Deutsche übersetzt. Die Autorin studierte Biomechanik und entwickelte anschließend das Nutritious-Movement™-System, das unter anderem für seine bahnbrechende Technik zur Beckenboden-Regeneration bekannt wurde. Ihre Bücher sind hochgelobte Bestseller und wurden weltweit in viele Sprachen übersetzt. Gerade Füße werden oft vernachlässigt, obwohl sie uns durchs ganze Leben tragen. Ich weiß genau wovon ich spreche, denn in einem gejagten Leben werden sie mehr denn je gebraucht. Deshalb sollte ihnen bedeutend mehr Pflege zu kommen. Sie werden es uns auf jeden Fall danken, wie alle Gliedmaßen, Organe und ins besondere auch die Seele. Bereits im Babyalter bekommen wir die ersten Schuhe und darauf folgen etliche in jeder Form und Art. Wir zwängen unseren Körper in enge Kleidung und auch unbequeme Schuhe hinein. Jedenfalls habe ich mich sehr auf diesen Ratgeber gefreut, der die Grundlagen für eine natürliche Bewegungsweise der Füße vermittelt. Es geht um den Trend Minimalschuhe zu tragen, was aber nicht funktioniert ohne vorherige Übergangsübungen. Wie sich diese Schuhe nun auf den Körper auswirken hängt vom Zustand der Füße, von der Körperhaltung, dem Gangmuster, der Bewegungshäufigkeit und der Bodenbeschaffenheit ab. So hat minimalistisches Schuhwerk eine dünne und biegsame Sohle, einen neutralen Absatz, einen Schaft, der den Schuh sicher am Fuß hält und eine geräumige Vorderkappe. Der Fuß, und nicht nur das Fußgelenk spürt so, mit all seinen Geweben den Boden, seine Bewegung, Kräftigung, Anspannung und Entspannung. Leider ist heute alles der Mode unterworfen und wird kaum der Fußgesundheit gerecht. Ein kurzes Ausschweifen in die Geschichte der Schuhe ist mehr als interessant, nur in unseren Breitengraden nicht immer zu realisieren. Im ersten Teil des Buches erfährt man welche Verhaltensweisen geändert werden müssen, welche Übungen ich machen kann und was ich über die Funktionsweise meiner Füße lernen muss. Danach geht’s ans umsetzen und an den Aktionsplan der bestens beschrieben wird. Mit den dargestellten Bildern und den begleitenden Text im Teil 2 werden sehr gute Kräftigungs-, Haltungs- und Ausgleichsübungen angeboten, die von sehr großen Nutzen sind. Im Anhang findet man noch mehrere Infos über unterstützende Produkte, Tipps und Adressen zum Minimalschuhkauf und hilfreiche Internetzugänge. Auch wenn ich mich noch nicht an diese Art von Barfußschuhen gewöhnen kann, bin ich überzeugt, dass sie das Beste für unsere Füße sind. Das Buch ist eine absolute Bereicherung um ein natürliches Gehen und absolute Fußgesundheit zu erreichen. Eine klare Weiterempfehlung spreche ich hiermit aus.

Bewertung vom 11.03.2018
Achtsamkeitsrituale
Cheung, Theresa

Achtsamkeitsrituale


ausgezeichnet

Mein Eindruck
Mit „Achtsamkeitsrituale“, also einer hervorragenden Technik zur Meditationseinführung und den auserlesenen Entspannungsübungen, erfüllt der Anaconda Verlag mit dem im Februar 2018 herausgekommenen Ratgeber ganz meinen Erwartungen. Da die Achtsamkeit an sich, für uns Menschen sehr in den Hintergrund getreten ist, kann es nicht genügend Hinweise auf diese Praxis geben. So erscheinen mir die 256 Seiten, die mit einfachen Ritualen, davon je sieben für morgens, mittags und abends, als ein optimaler Begleiter im täglichen Alltagsstress. So beinhaltet dieses kleine Büchlein 3 Hauptrubriken „Entschlossen aufstehen“, „Bewusst leben“ und „Zufrieden zu Bett gehen“. Es ist immer von großer Bedeutung wie ich selbst den Tag beginne oder starte, denn höchstwahrscheinlich verläuft der Rest des Tages auch, wie er begonnen hat. Dabei sollte unsere feste Entschlossenheit, sich nicht von negativen Dingen beeinflussen zu lassen, äußerst groß sein. Somit bringt es die Aussage von Aristoteles 'Wir sind, was immer wir tun“ auf den Punkt. Und mit dieser neugewonnen Erkenntnis ist es möglich eine gehobene Energie für den Tag zu entwickeln. Die Abendrituale lassen dann den Tag mit großer Zufriedenheit und innerer Ruhe zur Neige gehen. Die Einführung des Werkes beginnt mit einem Gedankenexperiment, welches die Autorin beim Fernsehen mit dem Magier und Hypnotiseur Derren Brown verfolgte. Dieser Text hat mich so sehr verblüfft und es zeigt wie einfach doch Lösungen sein können. Bereits die alten Chinesen sagten, mache Dinge offensichtlich und es wird niemand entdecken. Verändern wir jedoch unsere Gedankengänge und Handlungen werden wir auch Wege zu einem glücklichen Leben finden. Die 21 Tage Regelungen, sprich die Anzahl der Wiederholungen bringen die positiven Veränderungen in unser Leben. Sie werden integriert wie das Essen, das Schlafen, das Arbeiten und so weiter. Somit sind die täglichen Rituale die uns Theresa Cheung herzlichst vermittelt das Non plus Ultra. „Ein tägliches Ritual ist eine Art zu sagen: Ich trete für mich selbst ein, ich kümmere mich um mich selbst“ (Mariel Hemingway) und wie auch Mahatma Gandhi sagte „Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünscht“. Dieser Ratgeber ist der goldene Schlüsse für unsere Alltagshandlungen und wie wir die Macht erlangen es auch zu tun. Ein Dankeschön gilt der Autorin, die auch Checklisten zur Verfügung gestellt hat, die abfotografiert werden können und man dann immer bei sich hat. Es sind nur wenige Worte und bringen dennoch gute Erfolge.

Bewertung vom 09.03.2018
Schreib mir was!
Lind, Doris

Schreib mir was!


ausgezeichnet

„Schreib mir was“ ist eine phantasievolle Ideensammlung mit absoluter Herzenswärme und eine Empfehlung für den heutigen internationalen Frauentag, aber selbstverständlich auch weit darüber hinaus. Es ist ein feines, kleines, wunderschönes Büchlein, dass von der Autorin in Hand geschrieben wurde, kurzum ein hübscher Band über Aufmerksamkeit und Zuwendung. Besonders werden es feminine Frauen lieben, aber auch alle anderen die gerne und mit Freude schreiben. Als eine außergewöhnliche Geschenkidee würde ich es ebenfalls bezeichnen. Jedoch haben wir es verlernt mit der Hand zu schreiben und Doris Lind erklärt, warum schreiben mit der Hand glücklich macht. Weiterhin gibt sie Anregungen für das beste Papier, den richtigen Stift und einen beglückenden Ort zum Schreiben. Worte, die ausdrücken „ich nehme mir Zeit für Dich“, die durch eine persönliche Grußmitteilung versendet werden, sind für uns alle erhebend und kann nicht mit einer E-Mail aufwarten. Außerdem kann ich mit Schreiben eine Kulturtechnik, etwas Kreatives, ein altes Handwerk neu erblühen lassen. Es hat auch eine besondere Wirkung, indem man sich mit seinem „Selbst“ verbindet und dadurch seine Persönlichkeit ausdrückt. Der Inhalt dieser Ideensammlung hält unter anderem die schönsten Worte und was sie sonst noch erzählen bereit. Auch wie ich zwischen den Zeilen lesen und wie mit den Beispielen unsere Herzenswünsche an liebgewonnene Menschen weitergegeben und gedeutet werden könne, hält der Mittelteil des kleinen Werkes bereit. In diesem Büchlein erwartet Sie auch ein Hochzeitsalphabet. Die Gesamtgestaltung, der Druck und die Bindung sind hervorragend, selbst an das Lesebändel wurde gedacht.
Doris Lind ist Literaturmanagerin und Literaturvermittlerin, Texterin und Texttrainerin. Das Schreiben ist ihre Berufung und Sie macht es mit viel Leidenschaft und Herzblut. Sie lebt und arbeitet im Herzen von Graz und fährt am Wochenende aufs Land, zum Gärtnern und zum Schreiben. Die Autorin lässt die Nostalgie wieder aufleben und verdient dafür volle Punktzahl, also 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2018
Fällig bei Liebesbruch
Martens, Bernd Hans

Fällig bei Liebesbruch


sehr gut

Mein Eindruck
„Fällig bei Liebesbruch“ – der Titel gibt erst einmal Rätsel auf. Im Laufe der Geschichte erklärt es sich jedoch. Das Buch handelt von dem jungen Mann Thees aus einer norddeutschen Kleinstadt. Sein Vater hat ein Uhrengeschäft. Neo-Nazis haben ihn auf dem Kieker und eines Tages kommt es zum Eklat, bei dem Thees aber fliehen kann. Von seinen Verfolgern wird er quer durch die Stadt gejagt, kurz vor seinem Elternhaus schafft er es, vor einem Bus noch über die Straße. Einer seiner Verfolger leider nicht, er kommt zu Tode. Aus Angst, dass ihm keiner glauben wird, packt Thees schnell ein paar Sachen zusammen und heuert in Travemünde auf dem Dreimaster „Undine“ an. Dort lernt er den Matrosen Cord kennen und beide werden nicht nur Kollegen, sondern auch beste Freunde. Ihre Freizeit verbringen die beiden jungen Männer an Land, lernen das Mädchen Clara kennen und verlieben sich beide in sie. Die Nacht verbringt Cord mit ihr. Kurze Zeit später kommt Cord bei einem Unfall fasst ums Leben, und Thees muß seinen Weg alleine weiter gehen. Nach einigen Monaten trifft er Clara durch Zufall wieder, sie verwechselt ihn mit Cord, er klärt den Irrtum nicht auf und die beiden werden ein Paar. Während Thees als Essenauslieferer arbeitet und ihm diese Arbeit genügt, arbeitet Clara in der Versicherungsbranche. Hier will sie einmal ganz groß rauskommen, Sprungbrett soll eine neue Versicherung sein, eine Versicherung die „Fällig bei Liebesbruch“ sein soll. Thees unterstützt seine Clara, die es tatsächlich schafft, sehr groß, reich und bedeutend in ihrer Branche zu werden. Sie schämt sich für ihren Thees, der mit seiner Arbeit aber sehr zufrieden ist.
Das Buch wurde von Bernd Hans Martens geschrieben. Obwohl er mit dem Hamburger Literaturförderpreis und den MDR-Literaturpreis ausgezeichnet wurde, kannte ich diesen Schriftsteller bisher nicht. Für mich ließ sich dieses Buch nur schleppend und angespannt lesen. Geschuldet ist dies sicherlich dem speziellen Schreibstil. Im ganzen Buch fehlen die Anführungszeichen, so dass man plötzlich „mitten drin steht“ im Dialog und sich beim Lesen sehr konzentrieren muss, um dran zu bleiben. Die Geschichte ist mir erst schlüssig geworden, nachdem ich es gelesen hatte. Und dann hatte es mir auch gefallen. Kurz gefasst kann man sagen, es ist eine Geschichte, die in unsere Zeit der „monetären Glücksversprechung“ passt. Das Buch stellt die Frage an den Leser, was er wohl zum Glücklichsein braucht, ist es Geld oder ist es die Zeit? Was gehört für jeden zum ganz persönlichen Seelenfrieden und kann man das alles vielleicht auch vereinen?
Das Buch ist ein sogenanntes „nota bene“-Buch. Es bedeutet, dass aller paar Seiten Raum für persönliche Notizen gelassen wurde. Wenn man dieses Buch an Freunde verleiht, dürfen diese ebenso Notizen in diesem Werk hinterlassen, so hat man irgendwann sein ganz eigenes Buch, das es kein zweites Mal gibt.