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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1107 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Carters Thriller sind definitiv nicht geeignet für Verfilmungen fürs Vorabendprogramm.
Auch der mittlerweile 12. Fall für Hunter und Garcia hat es wieder in sich. Mehrere Morde, die grausamer nicht sein könnten, gilt es aufzuklären. Doch es gibt keinerlei Verbindung zwischen den Opfern und das erschwert den Ermittlern die Lösung. Erst ein winziges Detail führt sie auf die Spur des Täters, der ihnen aber weiterhin einen Schritt voraus ist.
Die Frage bei Carter ist nicht die Frage, ob er schockt, sondern wie. Und das ist ihm wieder meisterhaft gelungen. Kein anderer Autor denkt sich solche Morde aus und keiner beschreibt sie so schonungslos wie er. Eigentlich gehört eine Warnung aufs Cover, denn einen starken Magen benötigt man bei der Lektüre des aktuellen Buches auf jeden Fall auch wieder.
Seine Opfer führt Carter immer sehr menschlich ein, so dass man beim Lesen auf jeden Fall Gefühle für sie entwickelt und mitleidet. Mit Hunter und Garcia ist Carter ein Ermittlerduo gelungen, das man einfach mögen muss. Private Verbindungen finden sich in diesem Band allerdings kaum, dafür sind die beiden viel zu beschäftigt.
Fazit: wieder ein sehr gelungener Thriller, der von der ersten Seite an fesselt und dessen Spannung bis zur letzten Seite anhält. Allerdings auch einer, der schockt und nichts für schwache Gemüter ist.

Bewertung vom 30.08.2022
Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1


sehr gut

„Ich verbinde“
Baden-Baden 1922. Die beschauliche Kurstadt wird von zwei Todesfällen erschüttert. Alma Täuber wird durch ein belauschtes Telefongespräch in die Szenerie gerissen. Die Worte „ich wollte nur melden, dass der Auftrag erledigt ist…“ wecken ihre Neugierde. Da die örtliche Polizei zu träge bei ihren Ermittlungen agiert, schaltet sich Alma in die Nachforschungen ein – mit nicht geringem Erfolg.
Schon das Cover des Romans hätte mich in der Buchhandlung nach dem Buch greifen lassen.
Der Inhalt konnte mich dann auch voll und ganz überzeugen. Alma und Emmi spiegeln den Zeitgeist der 20er Jahre perfekt wieder. Die Schilderung ihrer Hauswirtin und der damaligen Verhältnisse setzen die beiden Autorinnen gekonnt um. Als Leser war ich immer mitten in der Handlung und konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen.
Almas Ermittlungen bringen die Polizei einen großen Schritt weiter und Polizeikommisarsanwärter Ludwig Schiller ist ihr hier große Unterstützung. Und noch mehr.
Das Buch ist als Roman tituliert, könnte aber auch als Krimi durchgehen. Der Fall der ermordeten Frauen ist logisch aufgebaut und wurde auch sehr schlüssig beendet.
Fazit: ich freue mich schon auf die Fortsetzung im Frühjahr 2023.

Bewertung vom 30.08.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Was ist Fake und was ist Fakt und wie unterscheidet man dies in der fortgeschrittenen digitalen Welt?

Dieser Frage geht Arno Strobel in seinem neuen Thriller nach.

Patrick Dostert lebt mit seiner Frau Julia ein beschauliches Leben. Doch dann steht eines Morgens die Polizei vor der Tür und verdächtigt ihn des Verschwindens einer Frau. Patrick beteuert seine Unschuld, doch die Fakten sprechen gegen ihn. Seine Freunde und seine Frau wenden sich von ihm ab, einzig sein Rechtsanwalt glaubt an ihn.

Eigentlich bin ich wieder viel zu schnell durch dieses Buch gerast. Aber bei Strobel kann man einfach nicht aufhören zu lesen, weil auf jeder Seite so viel passiert, dass man förmlich an den Seiten klebt. Strobel baut sein neues Buch etwas anders auf als gewohnt. Der Verdächtige berichtet selbst, wie es zur Verhaftung kommt und – in kursiver Schrift – den Alltag aus der JVA. Gegen Ende des Buches switcht die Erzählung zu seinem Anwalt und dessen Detektiv

Bereits der Prolog hat es in sich und wenn ich auch einen leisen Verdacht hatte, wie alles zusammenhängt, lag ich doch am Ende nicht ganz richtig. Denn Strobel schreibt nicht einfach nur Thriller, er tut alles, um seine Leser bis zum Schluss hinzuhalten. Er baut Wendungen ein, legt falsche Fährten – kurz: unterhält blendend.

Fazit: Diesen Thriller besser nicht auf dem Liegestuhl in der Sonne lesen. sonst: Sonnenbrand garantiert!

Bewertung vom 30.08.2022
SCHNEE
Sigurdardóttir, Yrsa

SCHNEE


sehr gut

Ein alter Kinderschuh und 4 vermisste Wanderer – so könnte man das Buch in einem Satz zusammenfassen. Doch dahinter verbirgt sich so viel mehr.
Johanna ist Teil einer Hilfsorganisation in Island und damit beauftragt, 4 vermisste Wanderer zu suchen. Es ist Winter in Island und sehr kalt und schneereich. Niemand macht sich groß Hoffnung, die Wanderer noch lebend zu finden. Doch dann entdeckt eine Drohne zwei Zelte – leben die Personen noch? Und was wollten die überhaupt im Winter mitten in den Bergen?
Sigurdardottir ist bekannt durch ihre Freyja und Huldar-Reihe, die ich sehr mag. Im Gegensatz zu der Serie, die teilweise ganz schön grausam ist, ist dieses Stand-Alone der Autorin nahezu zahm. Aber dennoch nicht langweilig. In „Schnee“ spielt die Autorin eher mit den Nerven der Leser, indem sie immer wieder die Kälte und Weite und somit die Aussichtslosigkeit der Charaktere erwähnt.
Ich kam zwar ein wenig schwer in die Handlung hinein, weil es anfangs sehr viele isländische Ortsbezeichnungen gab, die ja kaum auszusprechen sind. Aber schnell hatte ich mich dann eingelesen und auch an die Vornamen der Charaktere gewöhnt. Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Ebenen erzählt: die Gegenwart, in der die Wanderer gesucht werden und eine Woche vorher aus Sicht der Wanderer. So ist man als Leser dem Suchtrupp und der Polizei eindeutig im Vorteil.
Die endgültige Auflösung des Falls gibt es dann erst im Epilog und die hat es wirklich in sich.
Was es für mich nicht gebraucht hätte ist der Strang um Hjalvor. Der wirkt für mich wie ein Zeichenfüller und hat mir der eigentlichen Handlung nicht viel zu tun.
Fazit: Sigurdardottir ist immer eine Garantin für Spannung und Nervenkitzel.

Bewertung vom 30.08.2022
Lebe deinen Traum / Die Köchin Bd.1
Durst-Benning, Petra

Lebe deinen Traum / Die Köchin Bd.1


ausgezeichnet

Mit „Die Köchin“ beginnt die beliebte Autorin Durst-Benning eine neue Trilogie um die Protagonistin Fabienne, deren größter Traum es ist, einmal selbst ein Restaurant zu eröffnen.

Doch der Weg dorthin ist steinig. Frauen gelten im ausgehenden 19. Jahrhundert noch nicht viel und so ist Fabienne froh, als sie in Lyon auf die „Mères Lyonaises“ (Mütter von Lyon) trifft. Jene Frauen, die es schon geschafft haben, ihren Traum zu verwirklichen.

Durst-Bennings neuer Roman hat mich wieder sehr gefesselt. Von der ersten Seite an habe ich mit Fabienne mitgefiebert. Vom einfachen Leben in der Schleusenwärterfamilie, über die Flucht und ihr Leben bei Stephanie – die Autorin schafft es, die Zeit lebendig werden zu lassen, so dass man sich mitten in der Handlung fühlt.

Zusätzliche Brisanz bringt das Verschwinden ihres Sohnes Victor mit sich, den sie schmerzlich vermisst und den sie unbedingt wieder finden möchte.

Ganz nebenbei vermittelt Durst-Benning auch wieder geschichtliche Fakten. Da sie diese aber wie nebenbei einflicht wirken diese eher unterstützend denn langweilig.

Ihre Charaktere wirken lebendig und authentisch und auch die Schilderungen der Umgebung konnten mich begeistern. Man bekommt gleich Lust auf einen Urlaub in der Gegend. Mit Fabienne wurde ich gleich warm, Stephanie mochte ich anfangs auch – als Gegenpol zur etwas ruhigen Fabie. Allerdings hat sich Stephanie im Laufe des Buches sehr gewandelt und somit letztendlich meine Abneigung errungen.

Fazit: ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten Band der Reihe und mehr von Fabienne, Stephanie und den anderen Charakteren zu lesen.

Bewertung vom 30.08.2022
Düstersee / Joachim Vernau Bd.7
Herrmann, Elisabeth

Düstersee / Joachim Vernau Bd.7


ausgezeichnet

Endlich ein neuer Vernau
Seit dem 1. Band „Kindermädchen“ verfolge ich das Leben des Rechtsanwalts Joachim Vernau und seine Kriminalfälle.
In „Düstersee“ macht er Ferien in der Uckermark. Eigentlich. Denn als dort ein Toter gefunden wird, wird Vernau in den Fall hineingezogen und beginnt mit Nachfragen. Bald kommt er einem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur und gerät selbst in Gefahr.
Herrmann begeistert einfach immer wieder. Mit Joachim Vernau ist ihr ein toller Charakter gelungen, den ich von Anfang an sympathisch fand. Auch ihre anderen Charaktere menscheln und so kann man sich wieder sehr gut in sie hineinfühlen. Teilweise sind sie auch etwas skurril gezeichnet und ich musste schmunzeln. Ebenfalls ganz witzig fand ich die Szene mit den „Hausbesetzern“.
Bereits der Prolog beginnt spannend und dramatisch und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie der sich wohl in die Handlung einfügt. Durch spannende Wendungen und kleine Puzzlesteine hält Herrmann die Spannung hoch und erst ganz gegen Ende werden die Verbrechen aufgelöst. Ich muss zugeben: auf den Täter wäre ich nicht gekommen.

Fazit: Auch nach 7 Bänden wird die Reihe nicht langweilig und ich hoffe auf einen baldigen Fall 8 für Vernau.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2022
Die Blutliste / Martin Abel Bd.4
Löffler, Rainer

Die Blutliste / Martin Abel Bd.4


ausgezeichnet

Und wieder schockt Löffler mit einem Thriller, der es in sich hat. Grausame Morde und skurrile Funde beschäftigen Martin Abel und sein Team und damit auch den Leser. Ein relativ starker Magen wird bei Löfflers Büchern immer vorausgesetzt. Allerdings ist das Buch
ein Ticken weniger heavy als „Der Näher“.
Mich wundert es oft, was es über mich aussagt, dass ich solche Bücher mag. Aber noch mehr, wie ein Autor sich solche Dinge ausdenken kann.
Abel gerät in einen Fall, der rätselhafter kaum sein könnte: Leichen verschwinden, dafür werden Mordopfer an ihrer Stelle beerdigt. Abel findet einen Zusammenhang und der katapultiert ihn tief in seine eigene Vergangenheit. Nun hat er noch einen Grund, die Morde schnellstmöglich aufzulösen.
Tief fassungslos war ich über die Auflösung der Morde, wenngleich sich die Lösung im Text schon ein wenig gezeigt hatte.
Das Ende fand ich sehr emotional und heftig zu lesen.
Fazit: an Grausamkeit kaum zu überbieten, dabei aber dennoch spannend und mitreißend. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf den nächsten Band

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2022
Freiheitsgeld
Eschbach, Andreas

Freiheitsgeld


ausgezeichnet

In seinem neuen Roman fragt sich Eschbach, was wohl wäre, wenn das Vorhaben „Bedingungsloses Grundeinkommen“ tatsächlich durchgeführt werden würde. Er nennt das Ganze „Freiheitsgeld“ und in der Tat stellt sich das für viele auch als Freiheit, nichts tun zu müssen heraus. Doch als selbst der Gründer dieser Bewegung zu ahnen beginnt, dass das Freiheitsgeld auf Dauer nicht funktionieren kann, wird dieser beseitigt. Der junge Polizist Ahmad beginnt zu ermitteln, stößt aber auf eine Mauer, die zu überwinden nicht einfach ist.
Wieder einmal ist Eschbach ein großer Roman gelungen, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Seine Charaktere sind wieder sehr authentisch geschildert und wirken wie Nachbarn und Freunde, weil man sich so gut in sie hineinversetzen kann.
Die Handlung ist spannend und mitreißend erzählt und auf keiner Seite langweilig. Beim Lesen habe ich mich immer wieder selbst hinterfragt, ob ich diese Art zu leben jetzt gut oder schlecht finden würde und ich denke, das war auch zum Teil Absicht.
Das Ende ist stimmig und realitätsnah und passt für mich sehr gut. Typisch Eschbach eben.
Fazit: sehr kurzweilige, aber tiefer gründende Unterhaltung, die mir sehr gut gefallen hat.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2022
Im Bann des Adlers / Friesen-Saga Bd.2
Wolf, Daniel

Im Bann des Adlers / Friesen-Saga Bd.2


sehr gut

Die Familiensaga geht weiter

Janns Sohn Folkmar ist erwachsen und wächst immer mehr in das Schiffsbauunternehmen hinein. Als er sich in die schöne Almuth verliebt tritt er in Konkurrenz zum Landvogt Yneke. In der Folge ersinnt dieser eine böse List, um Folkmar loszuwerden. Diesem bleiben nur die Flucht und ein entbehrungsreiches Leben. Doch Folkmar setzt alles daran, seine Unschuld zu beweisen.

Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Daniel Wolf gefreut. Versteht er es doch wie kaum ein anderer, historische Zeiten so lebendig werden zu lassen, als wäre man als Leser dicht dabei.

Das ist ihm auch in seinem neuen Buch sehr gut gelungen. Allerdings muss ich leider sagen, dass mich das Buch nicht ganz so gefesselt hat wie das vorherige. Mir war das Ganze einfach etwas zu lang gezogen. Folkmars Kampf gegen die Elemente wieder und wieder zu lesen, war mit der Zeit etwas ermüdend. Auch die ständigen Kämpfe der Friesen gegeneinander waren mir mit der Zeit zu ausschweifend. Für mich hätte man das ganze Buch gerne etwas straffen können und mehr die persönlichen Konflikte der Charaktere in den Vordergrund stellen.

Almuth ist eine starke Persönlichkeit. Und Yneke nimmt ihre Launen einfach so hin? So wie ich bisher in historischen Romanen gelesen habe, ließ sich das kein Mann gefallen. Er hätte seine Rechte vehementer eingefordert. So war mir das Ganze etwas zu zahm.

Dennoch hat mich das Buch gefesselt. Folkmars Suche nach der Wahrheit ist interessant zu verfolgen und seine Geduld und sein Lebenswille sind bewundernswert. Auch die Schilderungen der damaligen Zeit, die Entbehrungen denen die Menschen ausgesetzt waren und die Grausamkeit der Vögte und Lehnsherren konnten mich wieder begeistern.

Fazit: Ein Geschichtsepos, das durch eine sehr anschauliche Sprache besticht, insgesamt aber etwas zu langgezogen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2022
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


gut

Nicole Schauer wird von Hamburg nach Dresden versetzt. Doch kaum ist sie dort, macht ihr Freund mit ihr Schluss. Auch am neuen Arbeitsplatz läuft es nicht so rund. Ihr neuer Partner Felix Bruch ist ein sehr eigenwilliger Charakter. Zusammen sollen sie den Fall der verschwundenen Celina lösen. Wurde das Mädchen entführt? Oder hängt alles mit dem Verschwinden eines anderen Mädchens vor ein paar Jahren zusammen, das nach 2 Wochen wieder aufgetaucht ist? Schauer und Bruch stoßen auf eine Mauer des Schweigens.
Die beiden Ermittler waren irgendwie nicht meins. Beide voller Probleme, beide etwas mehr kaputt als normal. Auch den Fall fand ich etwas seltsam. Ich habe schon viele Bücher über verschwundene Kinder gelesen und dieses hier war so ganz anders. Alle befragten Personen mauern und bei mir kam kaum Spannung für den Fall auf, weil alles so sehr auf der Stelle trat.
Allerdings ist es Goldammer dennoch gelungen, mich gut zu unterhalten. Denn seine Schreibweise ist mitreißend und die vielen Geheimnisse, sei es der Ermittler, sei es der Dorfbewohner, laden ein, immer noch ein Kapitel zu lesen, damit man endlich eine Auflösung erhält.
Das Ende fand ich überraschend und schlüssig.