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KittysKiste
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2020
Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1
Ahdieh, Renée

Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1


sehr gut

Dieses Buch stand inzwischen schon so lange ungelesen in meinem Regal, dass ich es endlich einmal zur Hand nehmen musste. Und die orientalisch angehauchte Geschichte hat mir mit ihrem tollen, märchenhaften Setting auch wahnsinnig gut gefallen, war aber nicht perfekt.

Das Buch wird durchgehend aus der dritten Person erzählt, wobei die Sicht aber immer wieder und ziemlich unvorhersehbar auf verschiedene Charaktere wechselt. Im Mittelpunkt steht aber größtenteils Shahrzad als Protagonistin. Der überaus bildliche Schreibstil der Autorin ist wirklich gut und an sich ließ er sich relativ einfach und flüssig lesen. Allerdings war er an manchen Stellen auch ein bisschen zu ausführlich. Dazu kommt die Sprache, an die man sich erst gewöhnen muss, gerade an die arabischen/orientalischen Begriffe. Super finde ich hier, dass man am Ende des Buches einen Glossar dazu findet, einiges habe ich aber auch gegoogelt, um es mir besser vorstellen zu können. Insgesamt bin ich jedoch nur eher langsam durch das Buch hindurch gekommen.

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen, auch wenn ich sie größtenteils eher ruhig fand, zwischendrin sogar etwas langatmig. Zwar gab es ein paar spannende Szenen, gerade zum Ende hin, dennoch besticht sie mehr durch ihr Flair. Dieses ist nämlich großartig. Die Atmosphäre von Tausendundeiner Nacht hat mich sehr begeistert und konnte mich an die Geschichte fesseln. Die Beschreibungen der Umgebung, der Kultur und die Nähe zur Realität, aber auch das Märchenhafte, mochte ich am meisten am ganzen Buch. Ebenso hat mir die Interaktion zwischen den Charakteren gefallen, die Dialoge zwischen Shahrzad und ihrer Magd Despina, und auch mit allen anderen, waren teils erheiternd, teils aber auch recht tiefgründig. Und dann diese Liebesgeschichte. Ich hätte vorher nie gedacht, dass Romantik und Emotionalität auf solch eine Weise in einem Jugendbuch überhaupt möglich sind. Ich wurde absolut positiv überrascht, denn hier geht es nicht Knall auf Fall und man merkt beiden Protagonisten ihre widersprüchlichen Gefühle immer wieder an. Schließlich kam Shahrzad, um den Kalifen umzubringen und nicht, um sich in ihn zu verlieben und er selbst hat mit einer Schuld zu kämpfen. Was allerdings dahinter steckt, weshalb er seine Ehefrauen umbringen ließ und warum er Shahrzad nun eigentlich am Leben lässt, erfährt man erst relativ spät im Buch.

Richtig toll fand ich in diesem Buch auch die großartig geschriebenen und authentischen Charaktere, mit all ihren Starken aber auch Unzulänglichkeiten. So gibt es mit Shahrzad eine Protagonistin, die ich einfach nur gefeiert habe. Sie ist tough, frech und schlagfertig, lässt sich nichts sagen. Ihr gegenüber steht mit Chalid ein ruhiger, kalt wirkender Charakter, der aber extrem vielschichtig ist und eben nicht nur der grausame Herrscher. Hinzu kommen noch viele andere, ganz verschiedene Charaktere, die ich der Autorin alle so abgenommen habe und die ich mir super gut vorstellen konnte.

Mich konnte dieser erste Band der Dilogie wirklich überzeugen, gerade eben wegen der tollen Atmosphäre und der großartigen Charaktere. Da konnte ich der Geschichte auch die eine oder andere Länge verzeihen. Nun freue ich mich auf jeden Fall auf den zweiten Band und hoffe, dass auch dieser mich wieder begeistern kann.

Bewertung vom 14.02.2020
Wild Souls - Mit dir für immer / Outskirts Bd.2
Frazier, T. M.

Wild Souls - Mit dir für immer / Outskirts Bd.2


gut

Während der erste Band dieser Dilogie mich, trotz kleiner Schwächen, noch richtig gut zu unterhalten wusste, war meine Meinung zu diesem hier eher gespalten. Leider konnte mich Band zwei, auch wenn er seine guten Momente hatte, nicht mehr so richtig abholen.

Auch hier ist der Schreibstil wieder super gut und das Buch ließ sich, auch auf Grund der relativ kurzen Kapitel und der wenigen Seiten, schnell und flüssig lesen. Die Sprache ist wieder dem Genre angemessen und nicht zu derb.

Die Geschichte hat sich allerdings irgendwie selbst verloren. Während es anfangs noch zu kitschig war, zog es sich dann zwischendrin immer wieder und es wollte keine so richtige Spannung aufkommen. Diese rasanten Entwicklungen, die es in Band eins gab und die ich so mochte, gab es hier leider nur noch selten. Zudem gab es einige höchst unrealistische, fast schon alberne, Szenen, die ich der Autorin einfach nicht abnehmen konnte. Dennoch hatte die Geschichte auch ihre schönen, romantischen und spannenden Momente, manchmal, wenn auch eher selten, wurde es sogar ein bisschen tiefgründig und manchmal emotional. Das Ende der Geschichte war aber wirklich schön und insgesamt hat es mich für die gegebenen Verhältnisse zufrieden zurückgelassen.

Die Charaktere fand ich auch hier wieder toll geschrieben. Sie zeigen noch einmal anderer Seiten und haben sich noch weiter entwickelt, als schon in Band eins. Sawyer ist eine toughe junge Frau geworden, noch stärker, und Finn ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Überhaupt fand ich dieses ganze Familiengefüge einfach großartig.

Alles in Allem denke ich, man hätte diesen Band kürzen können und mit Band eins zusammen in einem Buch veröffentlichen. Obwohl das Buch spannende und interessante Szenen beinhaltete, kam es leider nicht mehr an Band eins heran und hat mich auch nur noch mittelmäßig begeistern können.

Bewertung vom 13.02.2020
Wild Hearts - Kein Blick zurück / Outskirts Bd.1
Frazier, T. M.

Wild Hearts - Kein Blick zurück / Outskirts Bd.1


sehr gut

Ich muss ehrlich sein, dass ich ein bisschen mit mir ringen musste, wie ich dieses Buch nun eigentlich bewerten sollte. Einerseits hat es ein paar kleine Macken, andererseits hat es mich aber auch super gut unterhalten, was es mir wirklich schwer gemacht hat, eine Entscheidung zu treffen. Letztendlich will ich mich aber für dieses Buch aussprechen.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich gut. Das Buch ließ sich super schnell und flüssig lesen, die Beschreibungen waren bildlich und brachten die richtige Atmosphäre mit sich. Auch die Sprache war sehr angenehm und nicht niveaulos.

Die Handlung hat mir ebenfalls super gut gefallen, auch wenn es hier und da trotz der relativ wenigen Seiten, ein paar Längen gab. Dennoch mochte ich die Dynamik zwischen Sawyer und Finn, dieses Prickeln zwischen den beiden und dass es relativ schnell zur Sache ging, sich die Geschichte durchgängig weiter entwickelte. Für mich war dieses Buch endlich mal eines, in dem es zwar eine ganze Portion Drama gab, dieses aber nicht bis ins Unendliche ausgeschlachtet wurde und vor allem die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten nicht ewig behindert hat. Und auch diese habe ich wirklich sehr gemocht. Das Spiel zwischen Erotik und Romantik ist der Autorin meiner Meinung nach echt gut gelungen. Außerdem gefiel mir das Setting der Geschichte, die Beschreibung des Ortes, den ich mir super gut vorstellen konnte und erst recht die Kneipe. Die Idee mit den Pings fand ich einfach großartig. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Geschichte nicht immer ganz realistisch auf mich wirkte, eher wie in einem Spielfilm. Das Ende hat dann alles noch einmal richtig spannend gemacht, denn es gibt einen riesigen Cliffhanger.

Was die Charaktere angeht, so sind diese im Großen und Ganzen wirklich gut geschrieben. Finns Verhaltensweisen, gerade am Anfang, haben mich jedoch manchmal ein bisschen irritiert. Ich muss sagen, dass ich ihn manchmal schon sehr übergriffig fand, konnte aber damit umgehen, da ich nie das Gefühl hatte, Sawyer könnte es nicht. Ansonsten mochte ich die beiden aber wirklich gern und hatte meinen Spaß dabei, sie zu begleiten, genauso wie die tollen, teilweise etwas seltsamen Nebenfiguren.

Im Großen und Ganzen ist dieses Buch was es ist, nämlich ein Unterhaltungsroman und dafür hat er mir super gut gefallen. Ich mochte die Liebesgeschichte, genauso wie Outskirts und seine Bewohner und war super schnell durch die Geschichte durch. Wer also nicht unbedingt einen tiefgründigen, politisch absolut korrekten Roman sucht, sondern einen, der Spaß macht und ein bisschen prickelt, der kann hier getrost zugreifen.

Bewertung vom 12.02.2020
Frost und Mondlicht / Das Reich der sieben Höfe Bd.4
Maas, Sarah J.

Frost und Mondlicht / Das Reich der sieben Höfe Bd.4


gut

Vor inzwischen einiger Zeit habe ich die Trilogie rund um Feyre und die Fae gelesen und die Bücher einfach nur geliebt. Hier gibt es einen Zwischenband der Feyres Story mit der neuer Protagonisten verbinden soll, was aber leider nur zu einem mittelmäßigen Buch geführt hat.

Die Geschichte wird hier aus vielen verschiedenen Sichten erzählt, wobei aber nur Feyres und Rys Kapitel einen Ich-Erzähler haben. Dadurch rücken alle anderen weiter in den Hintergrund und wieder stehen die beiden im Vordergrund. Ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht so richtig. Ansonsten war der Schreibstil von Sarah J. Maas wieder super, flüssig und schnell zu lesen und vor allem sehr bildlich. Sofort war ich wieder in der Welt und konnte mir alles richtig gut vorstellen. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir die Ereignisse aus den Vorgängerbänden nur eher zaghaft wieder ins Gedächtnis kamen. Zwar ist die Autorin immer wieder auf die Geschehnissen aus Band drei eingegangen, dennoch war ich manchmal ein bisschen verwirrt.

Die Geschichte an sich war zwar insoweit schön, als dass ich noch einmal alle Charaktere wiedergetroffen habe, einen Ausflug in diese fantastisch gezeichnete Welt machen konnte und auch diese tolle Atmosphäre wieder erleben durfte. Ansonsten war sie aber relativ eintönig und kam nicht so richtig aus den Puschen, denn größtenteils ging es nur um militärische Angelegenheiten oder die Einkäufe für die Sonnwendfeier. Und dann gab es noch diese eine ausführlich beschriebene Sexszene, die ich zwar wirklich schön und sinnlich beschrieben fand und die die Beziehung zwischen Feyre und Rys noch einmal super gut unterstrichen hat, die aber meiner Meinung nach nicht in ein Jugendbuch für Jugendliche ab 14 Jahren gehört. Und da ist es mir persönlich egal, wie aufgeklärt ein Kind heutzutage in diesem Alter schon ist. Dennoch war es eben wirklich schön, noch einmal in diese fantastische Welt einzutauchen, die Liebesgeschichte zwischen Feyre und Rys zu begleiten, auch wenn sie gar nicht so viel Zeit miteinander verbringen und auch die Dynamik zwischen allen Charakteren zu erleben. Auf jeden Fall habe ich nach diesem Buch noch immer Lust, die Reihe weiterzulesen, sobald es weitere Bände im Deutschen gibt und ich bin schon gespannt, wie es wohl weitergehen wird.

Was die Charaktere angeht, so waren diese wieder großartig geschrieben, lebendig und greifbar. Insoweit habe ich überhaupt nichts zu meckern. Es gibt starke, lustige und tiefgründige Figuren, welche, die sich super in die Geschichte eingefügt haben und welche, die ihren Platz in der Welt der Fae erst noch finden müssen. Jedenfalls freue ich mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit den mir so sehr ans Herz gewachsenen Charakteren.

Insgesamt denke ich, hätte man aus dieser Geschichte mehr machen können. Mir hat die Spannung gefehlt und auch ansonsten fehlte mir irgendwas, um mich richtig packen zu können. Trotzdem bin ich super schnell durch das Buch hindurch gerast und habe die Atmosphäre wieder sehr genossen.

Bewertung vom 10.02.2020
Hate is all I feel
Davis, Siobhan

Hate is all I feel


ausgezeichnet

Eine Mischung aus New Adult und Dark Romance, das klang wirklich sehr interessant und da ich mal wieder ein bisschen Abwechslung brauchte, war ich froh, dass ich dieses Buch lesen durfte. Ich kann sagen, dass ich auf keinste Weise enttäuscht wurde.

Der Schreibstil von Siobhan Davis ist großartig, lässt sich schnell und flüssig lesen. Ihre Sprache ist nicht zu extrem, obwohl es in der Geschichte nicht gerade lieblich zugeht, aber auch nicht blumig, romantisch oder gar kitschig. Mir hat es auf jeden Fall gefallen, dass sie mir die Story sowohl bildlich als auch ausdrucksvoll nahe gebracht hat.

Womit wir auch schon bei der Handlung wären. Während es am Anfang noch recht ruhig zugeht, die Plätze von den Charakteren eingenommen und die Fronten geklärt werden, wird es mit der Zeit immer spannender, prickelnder und brutaler. Dabei schafft es die Autorin, eine gute Balance zu finden zwischen locker leicht und zu extrem. So gibt es ein paar Sexszenen, aber nicht zu viele und vor allem nicht zu ausführlich beschrieben, vielmehr wird auf andere, indirekte Weise immer für eine prickelnde Stimmung gesorgt. Abi und Cam umschleichen sich wie Raubkatzen, hassen sich, lieben sich und es herrscht die ganze Zeit eine extrem aufgeladene Atmosphäre, von Romantik allerdings keine Spur. Die Gewalt in diesem Buch ist richtig fies und ich habe mit den Charakteren mitgelitten und mich ständig gefragt, wo das alles noch hinführen soll. Es gibt hier einiges an physischer Gewalt, Demütigungen und auch ein Stück weit körperliche und sexuelle Gewalt, das aber nicht allzu übertrieben und splatterhaft. Insgesamt wirkt die ganze Geschichte auf eine gemeine und brutale Art wahnsinnig realistisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Jedenfalls blieb dieses Buch von Anfang bis Ende spannend, es gab einige sehr interessante Wendungen und am Ende des Buches noch einmal richtig Action und einen riesigen Wow-Moment. Der fiese kleine Cliffhanger hat mich dann erst richtig fertig gemacht.

Die Charaktere in diesem Buch sind allesamt keine Engel, nicht einmal Abigail, obwohl sie wohl eine der wenigen ist, die ein von Grund auf gutes Herz hat, auch wenn es nach außen hin nicht so scheint. Viel mehr sind die Charaktere hier großartig geschrieben, vielschichtig, undurchschaubar und teilweise sehr mysteriös. Am besten fand ich allerdings, dass Abi keines dieser typischen verwöhnten reichen Mädchen ist, sondern eine badass Kämpferin, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Doch auch alle anderen haben die eine oder andere gute und schlechte Seite, die es zu entdecken gibt.

Ein großartiger, brutaler und vor allem spannender Roman über die Abgründe einer gesellschaftlichen Oberschicht, der mich gepackt und nervlich ein Stück weit fertig gemacht hat. Ich bin noch immer geschockt, aber auch irgendwie in der Geschichte gefangen und freue mich schon auf den nächsten Band der Trilogie, weil ich nach diesem unvorhersehbaren Ende unbedingt wissen muss, wie es mit Abigail und Camden weiter geht. Ein absoluter Tipp, für alle über achtzehn und die mit Geschichten dieser Art umgehen können.

Bewertung vom 07.02.2020
Blaue Nächte
Knoll, Rebekka

Blaue Nächte


sehr gut

Auch, wenn ich anfangs noch nicht so richtig wusste, was dieses Buch wohl für mich bereithalten würde, muss ich sagen, dass es mich positiv überrascht hat. Ich bin förmlich in der Geschichte versunken und so war es nicht verwunderlich, dass ich es nach gerade einmal zwei Tagen durchgelesen hatte.

Der Schreibstil von Rebekka Knoll ist recht flüssig und lässt sich gut lesen. Zudem verwendet sie viele fantasiereiche und schön formulierte Vergleiche, die der Geschichte oftmals etwas Poetisches geben, den Lesefluss aber in keinster Weise beeinflussen. Nur ab und zu, wenn sie ins Präteritum ging, fühlte sich die Sprache ein bisschen komisch an.

Die Handlung spielt eigentlich in der Gegenwart, allerdings wird gleichzeitig durch den Liebesbrief die tragische Liebesgeschichte von Emil und Lotte in den sechziger Jahren erzählt. So beginnt das Buch auch mit einem Prolog aus Emils Sicht. Dabei wusste ich, wie schon erwähnt, anfangs noch nicht so richtig, wohin mich die Reise mit diesem Buch wohl führen würde, wurde aber keinesfalls enttäuscht. Auch, wenn es anfangs noch eher ruhig zuging, die Protagonisten erst einmal ihren Platz einnehmen mussten, war ich schon ganz bald mitten drin in der Geschichte. In der Gegenwart erfährt der Leser von Milenas großer Liebe, es werden Fragen aufgeworfen und Stück für Stück aufgeklärt. Währenddessen liest Milena von Lotte und Emil, wie sie in den sechziger Jahren miteinander aufwachsen, sich verlieben und sich das Leben dann doch einmischt und alles anders kommt, als die beiden gedacht hätten. Beide Liebesgeschichten sind sich sehr ähnlich, sehr emotional und tragisch und haben mich sehr berührt. Zudem spielt natürlich das „Blue Nights“ eine große Rolle, das Feeling der Sechziger, Freundschaft und das Erwachsenwerden. Auch politische Entwicklungen werden immer wieder kurz angesprochen, alles aber in einem passenden Maß und alles sehr bildlich beschrieben.

Die Charaktere fand ich wirklich interessant geschrieben. Für mich war Milena außergewöhnlich, tiefgründig und total liebenswürdig. Ebenso fand ich Emil auf seine eher schüchterne aber großherzige Weise, sehr sympathisch. Lotte hingegen konnte ich nicht so richtig greifen, aber sie war sowieso eher ein Schatten, eine Erzählung und so hat mir das gar nichts ausgemacht. Und auch die Nebencharaktere sind großartig, abwechslungsreich und vielschichtig geschrieben.

Ich muss sagen, dass ich diesen Roman wirklich sehr mochte. Er hat mich richtig gut unterhalten und ich konnte ihn kaum zur Seite legen, so sehr hat er mich in seinen Bann gezogen. Sehr gut kam auch die Atmosphäre der Sechziger zum tragen und die Charaktere waren wirklich toll. Ein klasse Buch, welches ich nur weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 06.02.2020
A Wish for Us
Cole, Tillie

A Wish for Us


ausgezeichnet

Was für ein Roman und was für eine Geschichte! Anhand des Klappentextes hätte ich niemals damit gerechnet, dass mich diese so dermaßen berühren und niederschmettern würde, aber genauso auch begeistern. Damit haben die besten Autorinnen im Genre New Adult mit Tillie Cole auf jeden Fall eine außergewöhnlich talentierte Konkurrentin bekommen.

Diese hat einen Schreibstil, den es mir kaum zu beschreiben gelingt, zutiefst poetisch, tiefgründig, packend und mitreißend, aber auch leicht und flüssig zu lesen. Mit jeder Seite hat sie mich weiter in ihre Geschichte hineingezogen und nicht mehr losgelassen. Ich konnte und wollte dieses Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.

Was auch an der wunderschönen, tragischen und vor allem berührenden Geschichte lag, die es mir absolut schwer machte, mich überhaupt mit irgendetwas anderem zu beschäftigen als mit diesem Roman. Diese Geschichte ist eine Wucht, eine Explosion aus Musik, Farben und Emotionen, eine Hommage an die Klassik und an das Leben, aber auch eine Erinnerung daran, dass das Leben endlich ist und dass man es auskosten sollte, solange es noch geht. Dabei geht es, wie schon erwähnt, um die Liebe zur Musik, um die großen Gefühle und auch um Verlust und Vergebung. Die Liebesgeschichte zwischen Cromwell und Bonnie entwickelt sich langsam, beide müssen erst hinter die Fassade des anderen schauen, nur um dann zu kollidieren, wie zwei Sterne, die unweigerlich aufeinander zu rasen. Es passiert alles schleichend, langsam und gipfelt in einer Tragödie, mit der ich niemals gerechnet hätte und die scheinbar nicht mehr aufhören wollte. Das alles hat mich Nerven gekostet, eine Menge davon, hat mich mitfiebern lassen, in der Hoffnung, dass doch noch alles gut wird, mich zum Weinen gebracht und mein Herz zerrissen. Und dann, ganz am Ende, war ich doch wieder irgendwie mit der Welt dieses Romans im Reinen.

Mit Cromwell und Bonnie gibt es hier zwei Protagonisten, die ich von der ersten Seite an in mein Herz geschlossen habe. Beide sind super eindrucksvoll und vielschichtig geschriebene Charaktere. Sie sind auf ganz unterschiedliche Art und Weise einzigartig und doch haben beide eine gewisse Verbindung. Während Cromwell ein Bad Boy ist, der alle von sich stößt, warum, das erfährt man im Laufe der Geschichte und ist einfach nur herzzerreißend, ist Bonnie eine ruhige junge Frau, die das Leben liebt. Und doch ist da die Musik, eine Leidenschaft, die für beide gleichermaßen eine riesige Bedeutung hat und die die beiden einander näherbringt, als sie es anfangs noch wollen.

Mit dieser Geschichte hat mich die Autorin dermaßen eiskalt überrascht, dass ich noch immer nicht so richtig weiß, wie ich sie verarbeiten soll. Schon lange hat mich ein New Adult-Roman nicht mehr so sehr berührt und in seinen Bann gezogen und ich bin mir sicher, dass er mir so schnell auch nicht mehr aus dem Kopf gehen wird. Für mich ist dieses Buch auf jeden Fall schon jetzt ein Jahreshighlight.

Bewertung vom 05.02.2020
Die Zwillinge von Summerbourne
Rous, Emma

Die Zwillinge von Summerbourne


sehr gut

Ein großartiger Roman mit schrecklichen Geheimnissen rund um eine außergewöhnliche Familie ist dieser hier. Die Autorin erzählt eine wahnsinnig spannende und packende Geschichte, die mich von der ersten Seite an packen konnte und die mich wirklich zufrieden zurückgelassen hat, auch wenn sie nicht perfekt war.

Der Roman wird abwechselnd, in zwei Zeitsträngen und aus ebenfalls zwei Erzählperspektiven erzählt, einmal 1991/92 und einmal 25 Jahre später. Dabei ist der Schreibstil der Autorin flüssig und einfach zu lesen, aber auch bildlich und einprägsam.

Die Handlung beginnt damit, dass Seraphine, nach dem Tod ihres Vaters ein Foto findet, welches Fragen über ihre Herkunft aufwirft und schon geht es richtig spannend los. Es geschehen viele mysteriöse Vorfälle, gibt zahlreiche interessante und unvorhersehbare Wendungen und immer mehr Geheimnisse treten ans Tageslicht, die es aufzudecken gilt. Gleichzeitig wird Lauras Geschichte erzählt, wie sie 1991 nach Summerbourne kommt und in Ereignisse verstrickt wird, die sie sich vorher niemals vorzustellen gewagt hätte. Diese spitzen sich immer mehr zu, bis die Fragen der Gegenwart auf die Antworten der Vergangenheit treffen und die Geschichte in einem sehr kreativen, aber auch teilweise sehr unrealistischen Finale gipfelt. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir ab etwa der Hälfte des Buches schon vorstellen konnte, auf was das alles hinauslaufen wird. Und ich wurde auch nicht mehr anderweitig überrascht. Dennoch wurde die Geschichte nicht langweilig, da die ganzen kleinen Nebenhandlungen und Verstrickungen noch immer spannend waren und mich in ihren Bann gezogen haben.

Die Charaktere in diesem Buch fand ich nicht alle wahnsinnig sympathisch, aber dennoch gut geschrieben. Sie haben eine gewisse Tiefe und handeln nachvollziehbar. Schön fand ich, dass Seraphine nicht aufgegeben hat und auch Laura hatte wirklich großartige Momente. Auch alle anderen Charaktere hatten ihren berechtigten Platz im Buch, den sie gut ausgefüllt haben.

Insgesamt habe ich nicht viel zu meckern bei dieser spannenden und packenden Familiengeschichte, die mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten konnte und mich wahnsinnig gut unterhalten hat. Auch wenn sie an manchen Stellen nicht sehr realistisch ist, so ist sie dennoch gut geschrieben und absolut lesenswert.

Bewertung vom 30.01.2020
Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns
Yamada, Kobi

Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns


ausgezeichnet

Schon allein durch sein wunderschönes und vielversprechendes Cover, ist mir dieses Bilderbuch in die Augen gestochen. Nun habe ich es ganz spontan in der Buchhandlung mitgenommen und bin so froh, dass ich es endlich mein Eigen nennen kann, weil es einfach nur fantastisch ist.

Kobi Yamada erzählt nämlich keine Geschichte im eigentlichen Sinne, sondern geht vielmehr auf den Leser persönlich ein, wobei sein Text sowohl Jung als auch Alt anspricht. Er erzählt mit kurzen eindrucksvollen und poetisch angehauchten Sätzen, welche Möglichkeiten man im Leben hat, was man sein kann, dass man aber auch scheitern kann und dennoch nicht liegen bleiben muss.

Dabei gibt es pro Seite nur sehr wenig Text, dafür aber viele, ebenso eindrucksvolle sowie wunderschöne Illustrationen aus der Feder von Gabriella Barouch. Diese zeigen immer wieder ein und das selbe sehr realitätsnah gemalte Mädchen in verschiedenen phantastischen Situationen, die perfekt auf den Text abgestimmt sind.

Wer also nach einem wunderschön gestaltetes Bilderbuch voller Tiefgründigkeit und Motivation sucht, der muss sich dieses hier unbedingt kaufen. Für mich ist es jedenfalls eines dieser ganz besonderen Stücke in meinem Bücherregal.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2020
(K)ein Womanizer für eine Nacht (eBook, ePUB)
MacAlister, Katie

(K)ein Womanizer für eine Nacht (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie schon „(K)ein Milliardär für eine Nacht“ war auch dieses Buch wieder speziell, aber wirklich gut, mir gefällt nämlich sehr leicht skurrile Humor der Autorin, wenn ich diesen zweiten Band, den man übrigens unabhängig von Band eins lesen kann, nicht ganz so gut fand wie seinen Vorgänger.

Ich weiß nicht, ob es mir beim ersten Band nicht aufgefallen ist oder ob er dort ein bisschen anders war, aber hier fand ich den Schreibstil manchmal ein bisschen verwirrend und nicht ganz auf dem Punkt. Dennoch ließ sich das Buch richtig gut und schnell lesen, was vor allem daran liegt, dass es packend und teilweise wirklich witzig geschrieben ist.

Bei der Geschichte bin ich mir sicher, dass sie nicht jeder mögen wird, da sie von Anfang an ein bisschen überspitzt und oft unrealistisch ist. Mich störte das aber überhaupt nicht, weil ich bei Büchern von Katie MacAlister einfach damit rechne und es mir auch allgemein nichts ausmacht, wenn bei Büchern dieser Art nicht immer alles zu einhundert Prozent realistisch ist. Dafür hat mir die Geschichte auch einfach nur super gut gefallen. Sie hat mich unterhalten, mich zum Lachen gebracht und mit ihren Spannungselementen absolut mitgerissen. Dabei war die Mischung aus Liebesgeschichte, Erotik und Thrill perfekt, nichts davon zu viel oder zu wenig. Zudem mochte ich das Setting der Geschichte, welche dieses Mal größtenteils in Neuseeland spielt, wirklich gern und das Wiedersehen mit Harry und Iakovos war einfach nur klasse.

Die Charaktere mochte ich hier ebenfalls wieder sehr, wobei ich aber sagen muss, dass Kiera noch ein bisschen cooler und ausgefallener ist als der reichen und sexy Theo. Zwar hat sie psychische Probleme im Zusammenhang mit dem, was ihr vor dem Aufeinandertreffen mit Theo geschehen ist, aber auch allgemein ist sie auf eine abgedrehte Weise lustig und hat gleichzeitig eine gewisse innere Stärke. Der Star der Geschichte war aber definitiv Baby Peter, der der Geschichte das gewisse Etwas gab und den wohl am Ende jeder ins Herz geschlossen haben sollte.

Natürlich sollte man bei diesem Buch nicht mit einer tiefgründigen und hoch anspruchsvollen Geschichte rechnen, aber wenn man sich einfach nur unterhalten lassen will und ab und zu ein bisschen lachen, sollte man es unbedingt lesen.