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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 515 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2021
Der Mauersegler
Schreiber, Jasmin

Der Mauersegler


ausgezeichnet

Von Schuld und Verlust

Inhalt:
Prometheus ist verzweifelt. Sein bester Freund Jakob ist tot, und er, der Arzt, hatte ihn nicht retten können. Er plagt sich mit Selbstvorwürfen und flieht nach Dänemark, wo er am Strand von zwei alten Frauen eingesammelt wird, die ihn bei sich aufnehmen, ohne Fragen zu stellen …

Meine Meinung:
Schon Jasmin Schreibers Debütroman „Marianengraben“ hat mich stark berührt und begeistert. Und „Der Mauersegler“ steht dem in nichts nach. Auch in ihrem neuen Roman spielt wieder der Tod eines geliebten Menschen eine zentrale Rolle. Die Autorin versteht es, bewegend und einfühlsam darüber zu schreiben, ohne jemals ins Sentimentale oder Kitschige abzudriften. Die inneren Seelenqualen des Protagonisten werden so eindringlich beschrieben, dass man einfach mitleiden muss.

Besonders gut gefällt mir, dass immer wieder die Biologin durchbricht, die Jasmin Schreiber ist. Die Story ist gespickt mit vielen Beschreibungen aus der Natur, mit interessanten Details, die man nicht im Schulunterricht lernt und die einen begreifen lassen, dass der Mensch nur ein kleines Rädchen im großen Gefüge ist.

Schreiber erzählt in einer wunderschönen, sanften Sprache mit vielen bildhaften Vergleichen. In Erinnerungen wird Prometheus’ Freund Jakob für die Leserschaft lebendig. Szenen aus der Kindheit, aus der Jugendzeit und aus dem Erwachsenenalter zeigen einen liebenswerten Menschen und treuen Freund. Prometheus’ große Trauer und Schuldgefühle werden dadurch greifbar und verständlich.

Für mich ist Jasmin Schreiber ein Name, den man sich auf jeden Fall merken muss. Was sie schreibt, hat Hand und Fuß und dringt ganz tief ins Herz.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
SBERK, DIZIUS, DOTSDNIK

Bewertung vom 12.08.2021
Sweet Goodbye (eBook, ePUB)
Läckberg, Camilla

Sweet Goodbye (eBook, ePUB)


weniger gut

Nur eine wenig fesselnde Kurzgeschichte

Inhalt:
Liv, Martina, Anton und Max sind seit frühester Kindheit befreundet, ebenso wie ihre Eltern. Silvester verbringen die jungen Leute zusammen, während ihre Eltern im Nachbarhaus feiern. Der Alkohol fließt in Strömen und bringt immer mehr bis dahin wohlgehütete Geheimnisse ans Tageslicht …

Meine Meinung:
Ich mag Camilla Läckbergs Schreibstil sehr gerne. Sie versteht es, mein Kopfkino anzukurbeln und mich mitten in den Plot hineinzuziehen. Gewöhnlich sind ihre Geschichten auch sehr spannend. Von „Sweet Goodbye“ kann ich das für mich leider nicht behaupten. Die Erzählung plätschert recht lustlos und ohne große Höhepunkte vor sich hin. Das Ende ist schon bald vorhersehbar und konnte mich daher wenig beeindrucken.

Ein paar (besser gesagt, viele) Seiten mehr hätten diesem Roman, den ich eher als Kurzgeschichte empfand, gutgetan. Ich vermisse hier eine angemessene Ausarbeitung und Entwicklung der Figuren. Diese wirken durchweg unsympathisch und ich hatte wenig Lust, mit ihnen zu leiden und zu bangen.

Schade, aber dieses ist das erste Buch von Camilla Läckberg, das mich wirklich enttäuscht hat.

Bewertung vom 11.08.2021
In all seinen Farben (eBook, ePUB)
Lester, George

In all seinen Farben (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine schillernde queere Geschichte

Inhalt:
Robin Cooper steht kurz vor dem Schulabschluss, als sein Lebenstraum in sich zusammenfällt, weil er eine Absage von der Schauspielschule bekommt. Auch mit seinem Freund Connor läuft es nicht so, wie Robin sich das wünscht, denn Connor will sich nicht outen und die Beziehung muss geheim bleiben. Mehr durch Zufall findet Robin Zugang zur Welt der Drag Queens, für die er schließlich eine große Leidenschaft entwickelt.

Meine Meinung:
Dieses Jugendbuch beginnt sehr stark. Man lernt Robin und seine Freund*innen kennen. Sowohl in der Schule als auch im Tanzstudio und von seiner quirligen Mutter erhält er viel Rückhalt. Ausgerechnet sein Freund Cooper steht nicht offen zu ihm, was die Beziehung sehr belastet. Dies alles wird absolut nachvollziehbar dargestellt. Dabei sind mir die beteiligten Personen sehr schnell ans Herz gewachsen. Es sind einfach tolle Figuren, die das Herz am rechten Fleck haben. Leider konnte ich gegen Ende nicht immer verstehen, warum wer auf wen sauer war. Meiner Meinung nach war das in einigen Fällen grundlos bzw. nicht mit der bisherigen Beschreibung der jeweiligen Person in Einklang.

Die Story ist nicht unbedingt neu, aber gut erzählt. Eine kleine Liebesgeschichte mit Dreieck, Freundschaft, Familie, große Gefühle, Mobbing, Outing und vieles mehr sind die Themen, die hier zur Sprache kommen. Und natürlich die Drag Queens, die einen großen Raum einnehmen. George Lester verschafft uns hier einen Blick hinter die Bühne, was ich sehr interessant fand.

Insgesamt ein tolles und lesenswertes Jugendbuch.

Bewertung vom 02.08.2021
Sie schlüpfen auch in deiner Stadt / Bloom Bd.2
Oppel, Kenneth

Sie schlüpfen auch in deiner Stadt / Bloom Bd.2


sehr gut

Nicht ganz so berauschend wie Band 1

Inhalt:
Nachdem dank Seth, Petra und Ayana das schwarze Gras und andere Gefahren besiegt sind, will die Erde gerade wieder aufatmen, als ein neues Unheil über sie kommt: Fürchterliche Kreaturen schlüpfen aus Eiern und machen alles zunichte, was ihnen in die Quere kommt. Die drei Jugendlichen werden festgenommen, um an ihnen Experimente durchzuführen, die die Menschheit retten sollen.

Meine Meinung:
Band 1 konnte mich von der ersten Seite an packen. Es war total spannend und mysteriös, bis man erfuhr, was es mit den gefährlichen neuen Pflanzen auf der Erde auf sich hat. In Band 2 weiß man nun ja über die Hintergründe schon grob Bescheid, sodass dieser Aspekt nicht mehr zum Tragen kommt. Dass es hier um Tiere und nicht um Pflanzen geht, macht die Geschichte nun auch nicht wirklich neuer.

Aber natürlich ist der Schreibstil wieder sehr anschaulich und die Geschichte spannend erzählt. Etliche Charaktere bergen ein Geheimnis, das es zu erraten gilt. Wer ist gut, wer ist böse - das wissen die Protagonist*innen nicht und so bewegen sie sich in ihren Handlungen immer in einem unsicheren Raum, was die Handlung interessant macht.

Nach und nach erfährt man einiges über die Widersacher, die die Plagen auf die Erde geschickt haben. Hier gefiel mir besonders Ayanas Interaktionen, die sehr tolerant und menschlich wirken.

Insgesamt hat mir auch Band 2 dieser Reihe gut gefallen, konnte mich allerdings nicht so sehr begeistern wie Band 1. Das Buch kam mir eher vor wie ein typischer Reihen-Mittelband. Nachdem es mit einem bösen Cliffhanger abschließt, bin ich nun natürlich gierig auf den nächsten Band und hoffe, dass wir nicht allzu lange darauf warten müssen.

Bewertung vom 02.08.2021
Alles wird gut
Lykke, Nina

Alles wird gut


gut

Ziemlich deprimierend

Inhalt:
Elin, Mitte fünfzig, Hausärztin in einer großen Gemeinschaftspraxis, steckt mitten in der Midlife-Crisis. Ihr Mann Aksel interessiert sich nur fürs Skifahren, ihre Kinder sind schon zu Hause ausgezogen und die Patienten nerven von Tag zu Tag mehr. Durch einen ungeschickten Knopfdruck kommt Elin wieder in Kontakt mit ihrer Jugendliebe Bjørn. Obwohl sie eigentlich gar nichts mit ihm anfangen möchte, gerät sie immer tiefer in den Strudel einer Beziehung.

Meine Meinung:
Ich fand die Kurzbeschreibung sehr interessant und so freute ich mich darauf, dieses Buch lesen zu dürfen. Leider konnte es meine Erwartungen nur teilweise erfüllen.

Nina Lykke erstellt ein detailliertes Porträt einer frustrierten Frau, das sehr authentisch erscheint und das ich gut nachvollziehen konnte. Im Übrigen wird auch die gesamte Gesellschaft unter die Lupe genommen. Sehr gut haben mir die gedanklichen Dialoge zwischen Elin und ihrem Praxisskelett Tore gefallen, wobei Tore zum Teil die Rolle des Advocatus Diaboli übernimmt und Elin auf ihre Fehler hinweist. Das ist manchmal ganz witzig.

Leider bin ich jedoch mit der Protagonistin Elin gar nicht warmgeworden. Sie zieht meist über andere Menschen her und lässt kein gutes Haar an ihnen. Dabei ist sie zuweilen zwar völlig im Recht, aber die Art und Weise, wie Elin ihre negative Einstellung zu allem vorbringt, hat mich total heruntergezogen. Zwischendurch musste ich mich zwingen, das Buch weiterzulesen, obwohl es eigentlich vom Thema her ganz gut war.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2021
Gegenlicht / David Bronski Bd.2
Aichner, Bernhard

Gegenlicht / David Bronski Bd.2


ausgezeichnet

Wieder ein gelungener Wurf von Bernhard Aichner

Inhalt:
David Bronski hat endlich ein wenig Stabilität in seinem Leben erfahren, da gerät er in ein neues Abenteuer, das ihn selbst und die, die er liebt, zu vernichten droht.

In einem Berliner Garten fällt dem Eigentümer ein Mann vor die Füße. Es sieht so aus, als ob er aus einem Flugzeug gefallen wäre. Bronski und seine Kollegin Svenja Spielmann recherchieren und werden in eine ganz üble Geschichte verwickelt.

Meine Meinung:
Bernhard Aichners Stil mag man - oder man mag ihn nicht. Ein Blick in die Leseprobe kann hier weiterhelfen. Ich bin bekennender Aichner-Fan; bisher konnte der Autor mich durchweg begeistern. Auch „Gegenlicht“ fand ich genial. Leider habe ich das Buch mal wieder viel zu schnell ausgelesen. ;-)

Der Schreibstil ist wie gehabt: kurze prägnante Sätze, die aber alles sagen, was man wissen muss. Manche Kapitel sind aus Bronskis Ich-Perspektive erzählend geschrieben, andere bestehen nur aus einem Dialog ohne schmückendes Beiwerk, einfach nur mit Bindestrichen aufgezählt. Hier ist zu Beginn des Kapitels angegeben, wer sich unterhält. Ich finde diese Erzählform, die sich auf das Wesentliche konzentriert, einfach klasse.

Die Handlung ist durchweg spannend. Das Tempo ist rasant, man kommt kaum zum Verschnaufen. Die Protagonist*innen bekommen es mit verschiedenen Verbrechergruppen zu tun, wobei nicht unbedingt vorhersehbar ist, wer welche Rolle spielt.

Der Autor spart auch nicht an Gesellschaftskritik, die man aus den verschiedenen Dialogen herauslesen kann. Das finde ich super. Manche Dinge kann man einfach nicht oft genug sagen.

Das Buch lässt sich übrigens auch prima ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen. Besser ist es natürlich, wenn man die Rahmenfiguren von Anfang an begleitet.

Nachdem „Gegenlicht“ mich wieder mal richtig aufgeputscht hat, freue ich mich nun riesig auf den nächsten Band mit dem Pressefotografen David Bronski.

Die Reihe:
1. Dunkelkammer
2. Gegenlicht

Bewertung vom 25.07.2021
Gänseblümchen
Finley, Elias

Gänseblümchen


ausgezeichnet

Eine herrlich erfrischende und herzerwärmende Story

Inhalt:
Seit ewigen Zeiten ist Rick in seine Mitschülerin Auri verliebt, wagt aber nicht, es ihr zu gestehen. Nur mit seinem Lieblingsmenschen Vhyn kann er darüber reden. Als Bo neu an die Schule kommt und dieser sich scheinbar an Auri ranmacht, versucht Rick zu retten, was zu retten ist und lernt dabei eine ganze Menge Neues über sich selbst.

Meine Meinung:
Noch nie habe ich ein Buch mit einer solchen Vielfalt an unterschiedlichen queeren Charakteren gelesen. Man könnte denken, dass dies zu viel des Guten ist, aber nein! Es zeigt einfach nur, wie unterschiedlich Menschen sein können oder sein müssen, um glücklich zu sein.

Es geht zum Beispiel um transidente, nichtbinäre, bi-, pan- und homosexuelle Menschen, um Toleranz und Akzeptanz, um Outing, um Verletzungen und um Verzeihen, um Liebe und Freundschaft. Eine herrlich lebendige Geschichte, so bunt wie das tolle Cover.

Der achtzehnjährige Rick führt uns als Ich-Erzähler durch die Handlung. Ich bin ihm dabei sehr gerne gefolgt, denn er ist ein wirklich hundertprozentig sympathischer Typ, mit dem man gerne befreundet sein möchte. Anfangs noch etwas zurückhaltend und unsicher, entwickelt er sich von Seite zu Seite immer weiter und wird innerlich immer stärker.

Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen, die schwierige Themen bearbeiten, werden hier auch viele Lösungsansätze für verschiedene Probleme aufgezeigt. Das hat mir besonders gut gefallen, denn so kann man neben guter Unterhaltung auch noch einen wirklichen Nutzen daraus ziehen.

Bewertung vom 23.07.2021
Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1
Wolff, Tracy

Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1


sehr gut

In die Länge gezogen, kitschig, aber auch sooo schön

Inhalt:
Nach dem Unfalltod ihrer Eltern muss die sechzehnjährige Grace zu ihrem Onkel nach Alaska ziehen. Dieser leitet dort ein Internat. Nicht nur die klimatische Kälte macht dem Mädchen aus Kalifornien zu schaffen, sondern vor allem die abweisende Kälte der anderen Schüler*innen. Warum versucht Bad Boy Jaxon, Grace wieder zu vertreiben? Und warum fühlt Grace sich ausgerechnet zu diesem Jungen dermaßen hingezogen?

Meine Meinung:
Während der ersten Hälfte des Buches hatte ich so meine Schwierigkeiten damit. Es wird zwar alles toll beschrieben und in Gefühle verpackt, aber die Handlung geht einfach nicht so richtig voran. Schnell ist klar, dass in diesem Internat etwas nicht stimmt, aber es wird nur um den heißen Brei herumgeredet, ohne zu sagen, was Sache ist. Da muss Grace erst ein paar Mal in Lebensgefahr kommen, bevor sie erfährt, worin die Gefahr für sie besteht. Hier hätte ich Onkel Finn und auch Grace’ Cousine Macy wirklich schütteln können, weil sie Grace nicht eingeweiht haben.

Aber gut, später erfährt man (und Grace) ja dann, was es mit allem auf sich hat. Ab da konnte die Geschichte mich wirklich begeistern. Ich empfand sie als sehr spannend und auch sehr emotional. Die süße Liebesgeschichte konnte mein Herz erobern, auch wenn ich manchmal nicht so richtig nachvollziehen konnte, was Grace an diesem Kerl findet. Aber auch das wird schließlich geklärt.

Grace hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist unheimlich nett und sieht in allen Menschen nur das Gute. Manchmal erscheint sie als etwas naiv, aber sie ist ja auch erst sechzehn. Da darf man schon noch ein bisschen naiv sein und Fehler machen. ;-)

Die Story wird aus Grace’ Perspektive in der Ich-Form erzählt, sodass man vor allem ihre Gedanken und Gefühle hautnah mitbekommt.

Am Ende gibt es noch drei Bonuskapitel, die ausgewählte Szenen aus Jaxons Sicht beleuchten. Darauf hätte ich gut verzichten können, denn diese Jaxon-Kapitel bieten praktisch nichts Neues.

Bewertung vom 20.07.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Durchgehend spannend

Inhalt:
Als Dina Martin spätabends auf dem Heimweg in ihrem Auto ans Handy geht, ahnt sie nicht, dass der unbekannte Anrufer sie in einen wahren Alptraum stürzen wird. Er zwingt sie, nach seinen Anweisungen zu fahren, sonst …

Der Täter schreckt vor nichts zurück. Bald findet die Polizei mehrere Opfer. Ist die vermisste Dina Martin noch am Leben, oder wird auch ihre Leiche bald verstümmelt irgendwo auftauchen?

Meine Meinung:
Es gelingt Nora Benrath (Pseudonym einer deutschen Journalistin), von Anfang bis Ende eine hohe Spannung zu halten. Die Lesenden werden mitten ins Geschehen geworfen, mitten in eine undurchsichtige, beängstigende Situation. So gelingt es einem kaum, das Buch aus der Hand zu legen. Die vielen kurzen Kapitel animieren außerdem zum stetigen Weiterlesen.

Wechselnde Perspektiven - Opfer, Täter, Polizei, Familie, Freunde, Reporter - sorgen für einen umfassenden Überblick und etliche Verdächtige. Allerdings hatte ich bei einigen von ihnen den Eindruck, dass sie künstlich zu Verdächtigen hochstilisiert wurden. Ich fiel auf die falschen Fährten nicht wirklich herein. Allerdings hatte ich auch keinen blassen Schimmer, wer für die abscheulichen Taten verantwortlich ist. Insofern war die Story nicht vorhersehbar und die Auflösung konnte mich überraschen. Leider hat man als Leser*in keine Chance, selbst den Täter zu erraten, weil es keine entsprechenden Hinweise gibt - oder habe ich sie tatsächlich überlesen?

Wie dem auch sei: Die Geschichte ist durchweg spannend, undurchsichtig und überraschend. Sie lässt sich flott lesen und sorgt für einige Gänsehautmomente.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
HCUARBSSIMSEDNIK

Bewertung vom 19.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1 (MP3-Download)
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Spannender Reihen-Auftakt, genial gelesen von Johannes Steck

Inhalt:
Vor zehn Jahren verschwand der vierjährige Sohn des Polizisten Jonah Colley spurlos. Seine Ehe ging in die Brüche und auch die Freundschaft zu seinem besten Freund Gavin zerbrach kurz darauf. Umso überraschter ist Jonah, als er einen verzweifelten Anruf von Gavin erhält, der ihn bittet, ihn in einem alten Lagerhaus zu treffen und ihm zu helfen. Dort angekommen, findet Jonah nur Gavins Leiche und weitere Opfer. Plötzlich steht er selbst unter Mordverdacht und muss sich aus dem Strudel übelster Ereignisse wieder herauswinden.

Meine Meinung:
Ich habe die David-Hunter-Reihe von Simon Beckett geliebt und habe daher seinem neuesten Werk entgegen gefiebert. Und ich wurde keineswegs enttäuscht. Der Auftaktband zur neuen Reihe mit Jonah Colley konnte mich genauso begeistern, wie die Hunter-Reihe.

Es beginnt sehr spannend und undurchsichtig und so bleibt es eigentlich bis zum Schluss, wo das meiste aufgelöst wird. Ein bisschen bleibt ungeklärt als Cliffhanger und macht neugierig auf den nächsten Band.

Die Konstellation der Personen ist verzwickt und immer wieder für eine Überraschung gut. Ich persönlich konnte mir lange Zeit nicht vorstellen, wie alles zusammenhängt und so hörte ich das Hörbuch gebannt in persönlicher Rekordzeit. Die geniale Lesung von Johannes Steck machte mir dies leicht. Er liest so abwechslungsreich und toll betont, dass man stundenlang zuhören kann, ohne mit den Gedanken abzuschweifen. Die Szenerie erwachte durch sein Zutun in meinen Ohren und vor meinem inneren Auge zum Leben.

Von mir gibt es eine absolute Lese- bzw. Hörempfehlung.