Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kleeblatt
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2015
Suche
Kristensen, Monica

Suche


sehr gut

Ella, ein Kind, ist verschwunden. Eigentlich kann das nicht sein, nicht auf Spitzbergen, wo nicht mal eben ein Kind verschwinden kann. Und doch ist es passiert, nachdem sie vom Spielen im Freien in der Kita nicht wieder hineinkam.
Es ist Februar, der Schnee liegt meterhoch. Hat ihr Vater sie abgeholt, ohne dass einer der Erzieherinnen etwas mitbekommen hat? Aber wo ist er mit ihr hin? Auch der Vater ist nicht auffindbar und das, nachdem er Streit mit Ellas Mutter hatte.
Hat sie der Unbekannte mitgenommen, der sich in der Nähe der Kita aufhielt, die Kinder beobachtet und ihnen Süßigkeiten gibt?
Ein Überleben bei der Kälte ist undenkbar. Wo steckt Ella? ...

Mit Spitzbergen hat die Autorin sich einen Handlungsort ausgesucht, den sie selbst sehr gut kennt. Das Arbeiten in den Kohlebergwerken ist ihr genauso vertraut wie das Leben auf Spitzbergen.
In all das führt sie den Leser ein und macht ihn damit vertraut.
Spitzbergen ist kalt und ungemütlich. Im Winter hat man keine Chance, die Sonne zu sehen. Das schlägt einigen Bewohnern aufs Gemüt.

Die Handlung spielt in verschiedenen Handlungssträngen und machten mir das Lesen nicht einfach. Es brauchte ein Weilchen, bis ich in die Geschichte hineinfand.

Die Story an sich plätschert ein wenig vor sich hin. Obwohl der rote Faden die Suche nach dem Mädchen Ella ist, ist von gewohnter Ermittlungsarbeit der Polizei nicht wirklich viel zu merken. Auch fehlt ein Spannungsbogen, der den Leser bei der Stange hält.
Der Ermittler, unter dessen Name die Spitzbergen-Reihe laufen soll, Knut Fjeld, spielt hier eine eher untergeordnete Rolle.
Auf dem Cover steht auch nur "Roman", so dass selbst die Autorin bzw. der Verlag es nicht in die Rubrik Krimi einordnen würden.

Absolut empfehlenswert sind die Beschreibungen von Spitzbergen selbst, detailliert und sehr gut nachzuempfinden. Das ist auch der Grund, warum ich 4 Pfötchen vergebe, denn Spitzbergen war für mich das einzige Interessante an dem Buch, da ich mich bis dahin noch nicht damit beschäftigt hatte und wenig darüber wusste.
Spitzbergen, ein unwirtlicher Ort, der Geheimnisse hütet und den man sich anhand der Beschreibungen der Autorin sehr gut vorstellen kann.

Bewertung vom 08.04.2015
Großer Zeh ins kalte Wasser / Jolanda ahoi! Bd.1
Engelmann, Gabriella

Großer Zeh ins kalte Wasser / Jolanda ahoi! Bd.1


ausgezeichnet

Jolandas Eltern haben sich getrennt und sie muss nun mit ihrer Mutter aus dem bayrischen Zuhause nach Hamburg ziehen, in die Nähe ihrer Oma. Zu allem Unglück soll ihr Zuhause auch noch ein Hausboot sein, das ihre Mutter vor dem Kauf nicht einmal besichtigt hatte.
Und genauso sah es auch aus. Ein Dreckfleck auf dem Wasser, sehr renovierungsbedürftig.
Aber alles Jammern hilft nicht, da muss Jolanda durch.
Zu ihrem Übel hat sie auch noch gleich am ersten Schultag Probleme in der Schule, denn ihr bayrischer Dialekt ist schon mehr als gewöhnungsbedürftig, denn der schlägt immer dann durch, wenn Jolanda ohnehin aufgeregt ist.
Alle Vorzeichen stehen für Jolanda auf Sturm, doch dann ist da auf einmal Gängsta ...

Jolanda hat es nicht leicht, wird sie doch aus dem heimischen Bayern mal eben kurz mit Mutter und Geschwistern nach Hamburg verfrachtet. Dann auch noch ausgerechnet auf ein Hausboot, wo sie doch Wasser hasst.
Zu allem Übel gibt es dort auch keine reinen Mädchenschulen, wie sie es von Bayern gewöhnt ist, und muss sich nun auch noch mit der Gattung Jungen auseinandersetzen. Dabei weiß doch jeder, wie doof Jungen sind.
Der einzige Lichtstrahl ist ihre Omalona, auf die sie sich immer verlassen kann.
Ein wenig durchgeknallt sind Jolanda und ihre Familie schon.
Bei ihrer Mutter, Autorin, kann es schon mal vorkommen, dass sie die Welt um sich herum vergisst, so auch, dass abends etwas zu Essen auf dem Tisch stehen sollte.
Max, ihr älterer Bruder, ist recht cool, im Gegensatz zu ihrer kleinen Schwester Leni, die nicht nur lebenslustig, sondern auch manchmal echt nervig sein kann. Aber sie liebt ihre Geschwister und besonders auf Leni passen die Geschwister immer gern auf.
Tja, und Omalona betreibt einen Hexenladen und ist ein eigenes Kaliber, aber ein ganz liebes.

In diesem ersten Band der Jolanda-Reihe lernt man die Protagonisten kennen. Als Leser nimmt man teil am Umzug und allem, was dazu gehört. Kennenlernen neuer Leute, neue Umgebung, neue Schule und neue Gewohnheiten.

Ja und dann gibt es auch noch Gängsta. Wer Gängsta ist, wollt ihr wissen?
Das verrate ich natürlich nicht, das solltet ihr schon selbst herausfinden. Er wird mit Sicherheit auch in den folgenden Bänden auftauchen und eine wesentliche Rolle spielen, so hoffe ich doch.

Jolanda muss man als Leser einfach mögen. Eine liebenswerte 10-jährige, die nicht mehr ganz Kind ist, aber auch noch lange nicht zu den Erwachsenen zählt.
Ich bin schon gespannt, wie es mit ihr, ihrer Familie und ihren Freunden weitergeht. Na und vor allem bin ich auf Gängsta gespannt.

Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 08.04.2015
Alarm auf der Achterbahn / Penny Pepper Bd.2
Rylance, Ulrike

Alarm auf der Achterbahn / Penny Pepper Bd.2


ausgezeichnet

Penny Pepper, ihre Freundinnen Marie, Flora und Ida sind ein eingeschworenes Team und jagen Verbrecher. Zumindest würden sie das gern tun. Sie sind nämlich eine Detektivbande. Sie sind sehr aufmerksam und beobachten alles und jeden.
Penny Pepper und ihre Freundinnen wollen auf den Rummel gehen und sich amüsieren. Viel gibt es dort zu sehen, natürlich auch einiges verdächtiges. So verkleidet sich ein Mann beispielsweise als Polizist. Klar, dass sie ihn im Auge behalten. Sie haben alles im Blick und treffen auch einige Bekannte, selbst solche, die sie gar nicht mögen, wie z.B. Kotzbrocken-Konrad.
Als sie dann merken, dass sie bestohlen wurden, werden sie unruhig. Bald müssen sie feststellen, dass nicht nur sie um ihre Geldbörsen erleichtert wurden, sondern auch viele andere Besucher auf dem Rummel. Alles, was irgendwie Wert hat, ist verschwunden - Geldbörsen, Handys und sogar ein kostbarer Verlobungsring.
Klare Sache, das ist ein Fall für die Detektivbande um Penny Pepper ...

Penny Pepper, die ich schon in ihrem ersten Band kennenlernen durfte, ist wieder da, im Schlepptau ihre Detektivbande, die aus ihr, Marie, Flora, Ida und dem Hund Dschastin besteht. Dschastin wurde auserwählt, den Dieb zu erschnüffeln, nur hat er das nicht wirklich begriffen.
Systematisch gehen die 4 Mädels alle Verdächtigen durch und beobachten sie. Grundsätzlich ist erst einmal jeder verdächtig. Aber sie müssen zusehen, wie aus den Verdächtigen auch nach und nach Opfer werden, die ebenfalls beklaut werden. Böse Sache, denn wenn die Verdächtigen wegfallen, wer war es denn dann?

Wie schon in Teil 1 erfreut uns Penny Pepper mit ihren Freundinnen an ihren detektivischen Ermittlungen. Sie beobachten und ziehen ihe Schlüsse darauf. Klar doch, dass sie den Dieb auch fassen werden.

Auch Teil 2 wird in seiner Story mit reichlichen Illustrationen unterstützt. Liebevoll gezeichnet, macht es einfach nur Spaß, das Buch durchzublättern. Es ist wieder einer Kladde nachgebildet, die mit vielen Zeichnungen versehen wurde.
Das Buch ist eher zum selbst lesen als zum vorlesen. Unterschiedliche Schriften, Randnotizen, Zeichnungen beleben die Story und bringen Bewegung in sie hinein. Als Leser ist man bestrebt, jede Randnotiz zu lesen, jedes Kästchen und jeden Hinweis (man könnte ja was verpassen).
Auf nahezu jeder Seite gibt es etwas zu entdecken. Eine Zeichnung, eine Meinung, eine Erklärung, Wichtiges wird fett geschrieben.
Es macht Spaß, sich das Buch anzusehen und auch zu lesen.

Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 29.03.2015
Die Heilerin und der Feuertod
Lind, Christiane

Die Heilerin und der Feuertod


ausgezeichnet

Aleke ist die uneheliche Tochter von Acchem van dem Broke. Sie lebt bei den Beginen und hat dort eine heilkundliche Ausbildung erhalten. Sie leidet darunter, dass sie nie von ihrem Vater als Tochter anerkannt wurde und ist doch versucht, ihm zu gefallen und Anerkennung zu erhalten.
Als Kersten van dem Broke, sein Sohn, in den Kerker kommt und bezichtigt wird, seine Braut in der Hochzeitsnacht ermordet zu haben, bittet Acchem seine Tochter Aleke um Hilfe, da der Sohn sich an die eigentliche Tat nicht mehr erinnern kann.
Aleke bekommt Hilfe von Righert van Anhald, der nach Braunschweig gekommen ist, um seine eigene Wahrheit zu finden und Rache auszuüben. Da kommt ihm Aleke gerade recht, denn sie ist die Tochter von seinem Feind Acchem van dem Broke ...

Braunschweig 1368: Völlig fassungslos muss der Junge zusehen, wie das Haus seiner Eltern unter Flammen zusammenbricht. Keine Überlebenden, außer einem Kater, sind zu verzeichnen. Seine Eltern, seine kleine Schwester, das ganze Gesinde, niemand schaffte es mehr aus dem Flammenmeer. Ein Nachbar nimmt ihn mit und warnt ihn. Er gibt ihm den guten Rat, zu verschwinden, wo ihn niemand kennt, denn auch er wird für tot gehalten. Eins ist klar, das war kein Unglücksfall, sondern Brandstiftung.

Braunschweig 1374: Righert van Anhald, der Junge von damals, kommt zurück nach Braunschweig, er will die Schuldigen finden und zur Verantwortung ziehen. Er zieht im Geheimen Erkundigungen ein und ist sich ziemlich sicher, dass Acchem van dem Broke einer der Schuldigen ist. Als er zufällig auf Aleke, dessen uneheliche Tochter trifft, versucht er über sie, an Acchem heranzukommen.

Wieder ein Buch aus der Feder der Autorin Christiane Lind. Ich bin immer wieder überrascht, wie vielseitig die Autorin ist. Sie schreibt historische Romane, Fantasy, Katzen- und auch humorvolle Romane.
Mit diesem Werk hat man einen Krimi in der Hand, der im 14. Jh. spielt.

Aleke, die Protagonistin, ist ein junges Mädchen, das bei den Beginen lebt. Als uneheliche Tochter, die von ihrem Vater nicht anerkannt wurde, hat sie keinerlei Rechte. Sie wird von vielen geschnitten, da der Makel ihrer Geburt ihr anhaftet.
Aber sie ist intelligent, hat sich der Heilkunde zugewandt. Sie verfügt über Wissen, so dass ihr Vater sie bittet, ihm zu helfen. Aleke lechzt nach Aufmerksamkeit von ihm und tut, worum er sie bittet.
Unerschrocken wagt sie sich in den Kerker zu ihrem Halbbruder, der unter Mordverdacht steht. Obwohl auch er ihr nicht nahesteht, versucht sie alles, um ihm zu helfen. Sie bewegt andere Heiler, Juden, ihm zu helfen und bringt diese in Gefahr.
Sie ist hin- und hergerissen, weiß nicht, was sie von der Anklage halten soll. Ist Kersten ein Mörder oder nicht.
Ihre Suche nach der Wahrheit wird beobachtet und sie begibt sich selbst in Lebensgefahr.

Ein Krimi aus dem 14. Jh. Die Suche nach der Wahrheit ist übermächtig. Der Autorin ist es gelungen, geschichtliche Ereignisse mit einem spannenden Krimi zu paaren. Die Zeit ist mir fremd, aber durch detaillierte Beschreibungen, die hervorragend recherchiert wurden, bringt Christiane Lind mir diese näher. Ich hatte das Gefühl, selbst durch die Straßen Braunschweigs zu gehen, so realistisch beschrieb sie die mittelalterliche Stadt.

Mit diesem Roman hat man nicht nur einen Krimi in der Hand, er ist viel mehr. Er vermittelt Wissen über die Zeit, birgt eine Liebesgeschichte in sich und ist auch noch spannend geschrieben.

Ich habe mich mit dem Buch sehr gut unterhalten und empfehle es sehr gern weiter.

Bewertung vom 28.03.2015
Amor kommt auf Hundepfoten
Doubek, Katja

Amor kommt auf Hundepfoten


ausgezeichnet

Die beiden Hundewelpen sind die letzten. Sie durften leben, währenddessen ihr Geschwister gleich nach der Geburt "entsorgt" wurden. Nun aber sind sie drei Monate alt und nicht mehr nur auf die Muttermilch angewiesen. Zeit für den Bauern, der sich eine Fütterung von zwei zusätzlichen Mäulern nicht leisten kann, auch diese beiden loszuwerden.
Er setzt sie einfach aus und überlässt sie sich selber.
Die beiden Welpen, ein Junge und ein Mädchen, sind sich sehr zugetan. Er ist der mutigere, der immer einen Schritt vor ihr geht und alles erkundet.
Sie leben in Süditalien und die Hitze ist groß. Beide sind fast dehydriert, als sie aus dem Auto gesetzt wurden. Das kleine Mädchen bleibt im Schatten sitzen, während der Junge sich auf die Suche nach etwas Essbarem und Wasser macht, um seine Schwester später nachzuholen.
Dazu soll es aber nicht mehr kommen, denn die beiden werden getrennt ...

Die beiden Welpen finden beide ein neues gutes Zuhause. Während Baldo seines bei Giuseppe, einem Barbesitzer findet, kommt Bonny bei Mia, einer in Italien lebenden Deutschen unter. Mia hat von ihrer Tante ein Haus in Italien geerbt, das sie die Hälfte des Jahres bewohnt.
Als sie bei einem Spaziergang mit Bonny auf Baldo, ihrem Bruder, trifft, sind die beiden Hunde nicht mehr zu halten.
Die Innigkeit und Liebe, die die beiden miteinander verbindet, ist sichtbar und rührt nicht nur Mia und Giuseppe.
Auch wenn die beiden wieder getrennt werden, findet Baldo immer wieder einen Weg zu seiner geliebten Schwester zu kommen.
Durch die Hunde kommen sich auch Giuseppe und Mia näher. Aber bald ist Mias Zeit in Italien rum und sie muss zurück nach München. Selbstverständlich nimmt sie Bonny mit und das bricht nicht nur Baldo das Herz.

Diese Geschichte beruht auf eine wahre Geschichte.
Bonny und Baldo animierten die Autorin, die Geschichte der beiden Geschwister, die sich über das Maß hinaus lieben, aufzuschreiben.
Es ist eine berührende Story, die mich nicht losgelassen hat.
Gespannt habe ich den Werdegang der beiden Hundewelpen verfolgt, wobei die Liebesgeschichte der Hundehalter für mich, ehrlich gesagt, zweitrangig war.
Ich habe mit den beiden gelitten, wenn sie getrennt waren und Baldo bewundert, wie er immer wieder einen Weg gefunden hat, zu seiner geliebten Schwester zu gelangen.
Das herzige Miteinander spürt man in jeder Zeile, ebenso die Liebe, die sie miteinander verbindet.
Es ist fast unmöglich, sich einen ohne den anderen vorzustellen, denn sie leiden, wenn sie getrennt sind. Aber sind sie beisammen, sprühen sie vor Energie, machen Dummheiten und sind nicht zu bändigen. Ihre gegenseitige Freude macht nicht jeden der Nachbarn glücklich, denn die dazugehörende Lautstärke ist auch nicht zu verachten. Aber jeder, der die beiden miteinander erlebt, kann sich der Vertrautheit der Beiden nicht verschließen.

Durch die Beiden finden auch Giuseppe und Mia zueinander. Aber auch ihre Liebe ist nicht ganz einfach, denn Missverständnisse treten auch hier auf.

Ich habe dieses Buch verschlungen.
Lachen und Weinen sind sehr eng miteinander verbunden, so auch in diesem Buch. Nicht alles ist eitel Sonnenschein, denn es gibt auch schwere Tage im Leben.

Es ist ein Buch, das ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet habe. Es berührt, ich kann es nicht anders formulieren.
Auf jeden Fall ist es ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle und nicht nur Hundeliebhabern.

Bewertung vom 23.03.2015
Liebe auf drei Pfoten
Blum, Fiona

Liebe auf drei Pfoten


sehr gut

Federica ist eine junge Frau, die sehr zurückgezogen lebt. Sie hat drei Jobs, die sie bewältigen muss.
Ihr großer Traum war es immer, eine Bücherei zu betreiben. Diesen Traum erfüllte sie sich auch, als sie durch Zufall die passenden Räume dazu fand. Nur leider wird die Bücherei so gar nicht von den Leuten angenommen.
Das ändert sich erst, als sie einen kleinen, kranken, dreibeinigen Kater bei sich aufnimmt, der mehr tot als lebendig ist ...

Flavia Buonacuore, eine alte Frau, die sich der herrenlosen Katzen angenommen hat, findet eines Tages ein kleines Häufchen Katze, das nur noch 3 Beine hat. Der Kater wurde zuvor von Kindern gejagt und ist in ein Auto hineingelaufen. Nun lag er am Straßenrand und hatte sich selbst aufgegeben, er wollte sein 7. Leben auch noch verlieren, es lohnte sich für ihn nicht mehr, weiterzuleben. Flavia nimmt ihn behutsam hoch und will ihn mit nach Hause nehmen, als ihr wieder einfällt, dass sie das nicht kann, denn wenn sie noch einmal eine Katze mitbringt, wird sie ihre Wohnung verlieren.
So bringt sie den schwer verletzten Kater, der fast schon tot ist, zu der Frau, die die Bücherei betreibt. Sie lässt ihn einfach da mit einem Zettel "Kümmere dich".
Federica tut genau das, obwohl sie nicht glauben kann, dass der Kater das überleben wird. Auch der Tierarzt macht ihr nicht viel Hoffnung, aber Federica hat zum ersten Mal für irgendjemanden Verantwortung übernommen und tut alles, um den Kater, der jetzt Bruno heißt, am Leben zu erhalten.
Als Bruno merkt, dass da zum ersten mal in seinem Leben jemand ist, der sich um ihn sorgt, besinnt auch er sich und will um sein letztes Leben kämpfen.

Eine Geschichte um einen Kater, der das Leben einiger Menschen nachhaltig verändert. Als Folge darauf, dass Federica Bruno aufgenommen hat, verändert sich auch Federica. Ihr Chef bemerkt eine Veränderung an ihr, hat aber keine Ahnung, was die Ursache sein könnte.
Als Bruno sich entschieden hatte, fortan in der Bücherei zu wohnen, wird er die gute Seele der Bücherei. Aber er ist nicht zu allen freundlich, fährt er doch ab und an auch mal seine Krallen aus.

Die Geschichte machte auf mich den Eindruck, als würde sie von einem Erzähler wiedergegeben. Ein Erzähler, die sie eher nüchtern und emotionslos erzählt. Das soll jetzt nicht heißen, dass sie mir nicht gefallen hat, aber sie hatte schon den Eindruck hinterlassen, dass der Erzähler gern Monologe von sich geben würde. Das machte es für mich besonders deutlich in den zum Teil unendlich langen Absätzen, die auch mal über mehrere Seiten gingen. Das fand ich anstrengend zu lesen.
Auf die Art und Weise wurde der Roman an einigen Stellen künstlich gestreckt, was ihn langatmig erscheinen ließ.

Die Story ist gut durchdacht und hat mir gefallen. Die Verstrickung der einzelnen Personen untereinander und die Wirkung, die Bruno auf sie hatte, waren glaubwürdig und es machte Spaß, die Story zu verfolgen.

Die Gestaltung des Covers gefällt mir gut, wenn auch die abgebildete Katze so gar nichts mit dem schwarzfelligen Bruno aus dem Buch zu tun hat, was ich sehr schade finde.
Mit seinen 221 Seiten hat man das Buch recht schnell durchgelesen und doch hätte ich gern noch ein wenig von Bruno erfahren.
Aber auch so ist es eine unterhaltsame kurzweilige Lektüre, die mal wieder zeigt, was Katzen so bewirken können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2015
Die letzten Tage von Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Die letzten Tage von Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Mia Hayes, seit ihrer frühesten Kindheit Rabbit genannt, liegt im Sterben. Sie hat den Kampf gegen den heimtückischen Krebs verloren.
Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, denn ihre Mutter bringt sie in ein Hospiz, wo sie die letzten Tage ihres Lebens verbringen wird. Aber sie ist nicht allein, ihre Familie ist bei ihr und lässt sie nicht aus den Augen. Niemand will es wahrhaben, dass Rabbit sterben muss, selbst sie versucht noch immer zu kämpfen ...

Rabbit hat so gehofft, den Krebs besiegt zu haben, aber er ist wiedergekommen. Er hat im Körper gestreut, so dass an eine Heilung nicht mehr zu denken ist.
Aber sie kämpft, für ihre Familie, die es nicht wahrhaben will und für ihre Tochter, die sie alleine großgezogen hat. Sie kann und will sie nicht allein zurücklassen und sie traut sich nicht, es ihr zu sagen. Juliet ist erst 12 Jahre und steht ihrer Mutter sehr nahe. Seit vor 4 Jahren der Krebs ausgebrochen ist, ist sie ein selbstständiges Mädchen geworden, das ihre Mutter unterstützt, wann immer es geht. Sie ist sehr reif für ihr Alter.

Molly und Jack, Rabbits Eltern, sind todunglücklich, ist sie doch das jüngste von 4 Kindern. Immer war sie ein wenig ungestüm und hatte ihren eigenen Willen. Während Molly streng gläubig ist, ist Rabbit überzeugte Atheistin. Sie hat ihren eigenen Kopf und weiß diesen durchzusetzen.
Molly ist in der Familie der Fels in der Brandung. Man sieht ihr nicht an, was in ihr vorgeht. Jack hingegen hat Probleme damit, nicht bei jedem Besuch bei Rabbit in Tränen auszubrechen.

Rabbits Eltern und Geschwister sind gemeinsam eine feste Einheit, die zu Rabbit stehen und diese in ihren letzten Tagen nicht allein lassen.
Obwohl auch diese das ein oder andere private Problem zu stemmen haben, sind sie da, wann immer Rabbit sie braucht.
Aber Rabbit ist in dem Stadium angekommen, wo sie fast den ganzen Tag vor sich hin dämmert. Immer wieder schläft sie ein und verbringt schlafend viele Stunden des Tages.
In ihren Träumen driftet sie ab in die Vergangenheit, als sie noch ein Kind war und Johnny, der Freund ihres Bruders Davey, mit dem gemeinsam er eine Band gegründet hat, in ihrem Leben eine große Rolle spielte.

Durch Rabbits Träume erfährt der Leser eine Zeit der Unbeschwertheit in Rabbits Leben und aus dem Leben der Familie. Molly und Jack waren schon immer sehr fürsorglich und immer für ihre Kinder da.

Nun ist die Zeit gekommen, um von einem geliebten Familienmitglied Abschied zu nehmen.
Das Schicksal kann manchmal grausam sein. In diesem Buch wird nichts beschönigt, aber es wird auch nicht auf die Tränendrüse gedrückt. Es gibt Szenen, in denen ich sogar schmunzeln musste, aber auch welche, in der ich meine Tränen zurückhalten musste.

Sehr emotional, ergreifend, erschütternd und unglaublich mitfühlend geht die Autorin mit dem Thema Tod um. Immer ehrlich und kompromisslos begleitet sie Rabbit bis zu deren letzten Atemzug, ohne in schwülstig oder kitschig daherzukommen.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und sehr glaubwürdig.
Wenn es möglich wäre, ich würde diese Familie sehr gern adoptieren, mit ihrer Selbstlosigkeit und ihrem Zusammengehörigkeitsgefühl. Jeder weiß vom anderen, dass er sich auf ihn verlassen kann, sie gehen gemeinsam durch dick und dünn.

Die Themen Krebs und Tod schrecken mich normalerweise ab, Bücher darüber zu lesen, aber dieses Buch ist anders, es ist ehrlich und nimmt den Leser mit auf die Reise. Eine Reise, die man eigentlich nicht antreten möchte, der man sich aber auch nicht entziehen kann, eine Reise in den Tod.

Mich hat das Buch unglaublich berührt und nachdenklich gemacht.
Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht das letzte. Mit ihrem flüssigen und gut lesbaren Schreibstil hat sie mich überzeugt.

Es ist ein warmherziges, emotionsreiches Buch, dem man sich nicht entziehen kann. Ein Buch voller Liebe und der Sehnsucht nach Leben, dass es nachdenklich macht.
Auf alle Fälle ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 17.03.2015
Der Preis der Treue
Brasseur, Diane

Der Preis der Treue


weniger gut

Er, 54 Jahre alt, verheiratet, hat eine Geliebte - Alix. Mit seiner Frau, seiner Tochter und dem krebskranken Vater wohnt er in Marseille - am Wochenende. Denn arbeiten tut er in Paris und dort lebt auch seine Alix, mit der er auch mehr oder weniger zusammenlebt.
Nun will er mit seiner Familie Urlaub in New York machen, aber vorher setzt er sich in sein Zimmer und denkt über seine Situation nach, will eine Entscheidung treffen ...

Selten habe ich mich durch ein Buch so gequält.
Ein alternder Mann, der eine bedeutend jüngere Geliebte hat, macht sich Gedanken darüber, was die Frauen denken könnten. Er spielt Szenarien in Gedanken durch, denn die Situation mit den zwei Frauen belastet ihn. Sein Ego ist recht groß, dass sich eine jüngere Frau für ihn interessiert, aber seine Frau liebt er auch noch, oder das, was er für Liebe hält. Eine Trennung von ihr kommt von vornherein für ihn nicht in Frage.

Durch seine Gedankenwelt erfährt der Leser, wie er Alix kennengelernt hat und wie seine Beziehung zu ihr beschaffen ist.
Eine Handlung findet in dem Buch so gut wie nicht statt.
Es werden in dem Buch viele Fragen gestellt, aber eine Beantwortung dazu gibt es nicht.

Man hat hier einen alternden Protagonisten vor sich, der das eine haben will, das andere aber nicht lassen.
Von Sympathie ihm gegenüber kann von meiner Seite aus nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil, ein selbstherrlicher, unsympathischer Typ, den man nicht wirklich kennenlernen will.
Aber dank der Autorin ist das auch nicht möglich, denn die Protagonisten sind recht flach gehalten, ohne Tiefe dümpeln sie in einer Aneinanderreihung von Fragen so vor sich hin.

Das Buch hat 174 Seiten und der Schriftsatz ist recht großzügig gehalten. Man hat es schnell gelesen und stellt sich nach der Lektüre die Frage "Was sollte das?" Ohne letztendlich doch noch zu einem Resultat oder ähnliches zu kommen, steht der Leser mit der selben Erkenntnis da wie zu Beginn des Buches.
Eigentümlich ist schon die Tatsache, dass nie gesagt wird, wie der Mann und seine Frau heißen, lediglich Alix bekommt einen Namen.

Mich hat dieses Buch recht konfus zurückgelassen, weil ich nicht dahinter gekommen bin, was die Autorin mir eigentlich sagen wollte.
Ein Buch, das man nicht gelesen haben muss, wozu auch?

Bewertung vom 06.03.2015
Die Nebel von Connemara / Neuseeland Saga Bd.4
Temple, Emma

Die Nebel von Connemara / Neuseeland Saga Bd.4


ausgezeichnet

Clara, die, nur mit ihrem Auto bestückt, aus Deutschland geflohen ist, begegnet auf der Fähre nach Irland Sean, einem Iren, der auf dem Weg nach Hause ist.
Da sie kein bestimmtes Ziel hat, sondern selbst neugierig ist, wohin es sie verschlägt, geht auf den Vorschlag ein, mit Sean zu dessen Heimatort Carna in Connemara zu fahren. Unterkunft bekommt sie von seiner Mutter, die dort ein kleines Hotel betreibt.
Abends von ihrem Fenster aus sieht sie ein Licht auf der nahegelegenen Insel Feenish. Aber wie kann das sein? Wurde nicht gesagt, die Insel wäre unbewohnt? Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?
Und was hat Clara bis nach Irland geführt? ...

Dieser Roman der Autorin Emma Temple liest sich wie eine Liebeserklärung an Irland. Speziell an die Westküste Irlands hat es ihre Protagonistin Clara verschlagen. Auch für mich die anziehendste und schönste Gegend des Landes.

Bevor Clara und Sean in Carna, seinem Heimatort landen, zeigt er ihr die schönsten Seiten der Westküste. Durch wortgewandte Beschreibungen der Örtlichkeiten, die die beiden besucht haben, fühlte ich mich zurückgesetzt und selbst wieder vor Ort. Da ich selbst das meiste besucht habe, kann ich gut einschätzen, wie genau sie diese wiedergegeben hat, egal, ob es sich dabei um die Cliffs of Moher, den Poulnabrone Dolmen, den Burren oder die Araninseln handelte. So exakt und genau kann man das alles nur zu Papier bringen, wenn man das Land liebt.

Auch Clara ist fasziniert von dem, was Sean ihr von seinem Land zeigt.
Aber ihn zieht es immer wieder weg, er arbeitet in ganz Europa und kommt nur noch zu Besuch zu seiner Mutter, bis es ihm wieder zu eng wird.

Clara, die sich besinnen will, wie es mit ihr weitergehen soll, erkundet die Gegend und kommt so auch auf die Insel Feenish, von der sie ein Licht hat blinken sehen. Aber als sie auf der Insel ist, befinden sich dort nur noch Ruinen, alles verlassen, kein Haus, das noch ein Dach hat.
Da begegnet ihr ein Fremder, der ihr zeigt und erzählt, wer wo dort gelebt hat.
Als Clara später von dem Fremden erzählt, will ihn keiner kennen. Nur Seans Mutter hat einen Verdacht, den sie aber erst selbst nicht wahrhaben will.
Wie es scheint, sieht Clara Dinge, die es nicht gibt. Sie erlebt Ereignisse, die ihr wirklich vorkommen und die sie schon fast bis an eine Einweisung in die Psychiatrie gebracht haben.

Als sie Sean davon erzählt, glaubt er ihr, denn nicht umsonst nennt man Irland auch das Land der Gnome und Kobolde. Ein Land, das an Märchen und Sagen glaubt, an Wechselbälger und Feen.

Doch dann wird Clara unverhofft mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, nun ist guter Rat teuer.

Ein bezaubernder Roman mit sympathischen Protagonisten, der den Leser mitreißt und ihn bekannt macht mit Irland und seinen Eigenheiten.
Clara muss sich nicht nur mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, sie ist es auch, die ein altes Geheimnis aufdeckt, das seit 100 Jahren ungelöst ist.
Mit ihren bildhaften Beschreibungen hat die Autorin Emma Temple mich völlig überzeugt, wie auch von ihrem flüssigen Schreibstil. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen, so hat mich die Geschichte gefesselt.
Ich liebe Geschichten, in denen es um alte Geheimnisse aus längst vergangener Zeit geht und die sich nur langsam lösen lassen.
Genau das habe ich in diesem Buch gefunden und noch viel mehr. Erinnerungen an Reisen, die ich nach Irland gemacht habe und wieder einmal die Sehnsucht gespürt, doch mal wieder hinzureisen.

Ein Buch, das ich nur zu gern weiterempfehle.