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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 886 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2021
Buona Notte / Lukas Albano Geier Bd.2
Di Stefano, Andrea

Buona Notte / Lukas Albano Geier Bd.2


sehr gut

Still ruht der See

„Buona Notte“ von Andrea Di Stefano ist der zweite Fall für den deutschen Ex-Polizisten Lukas Albano Geier in Maccagno am Lago Maggiore. „Tutto Bene“ hatte mich überzeugt und auch die Fortsetzung hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Andrea Di Stefano ist ein Pseudonym der Brüder Andreas und Stephan Lebert.
„Buona Notte“ ist kein typischer Urlaubskrimi mit einem immer gleichen Kommissar. Der Protagonist ist Musiker, wovon er gut leben kann. Diesmal steht Cristina Conti, eine Polizistin, die Lukas aus dem ersten Fall kennt, in Verdacht, ihren Bruder ermordet zu haben. Lukas glaubt das nicht und stellt Nachforschungen an. Doch die Vergangenheit holt einen immer ein…
Alles in allem ein Buch, das für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können.

Fazit: Fall Nr. 2 für Lukas Albano Geier. Atmosphärisch!

Bewertung vom 15.06.2021
Ostseeschmerz
Haller, Elias

Ostseeschmerz


ausgezeichnet

Eine Frage der Knochen?

„Ostseeschmerz“ von Elias Haller ist der vierte Fall für das Dreamteam aus Anklam: Hardy Finkel und Greta Silber. So gut die Vorgänger auch waren, der neue Thriller ist noch besser, spannender. Ein Serienkiller-Thriller mit einer interessanten Geschichte in der Geschichte.
Hardy und Greta müssen den Tod einer Esoterikerin aufklären, die sich auf Knochen verstand. Die Spur führt sie nach Hiddensee. Es geht um einen Vermisstenfall und einen Mörder, von dem alle glauben, er wäre tot. Es handelt sich um einen Fall, der auf wahren Begebenheiten basiert. Ein ungeklärtes Verbrechen.
Elias Haller hat seinen neuen Ostsee-Thriller packend inszeniert. Der Plot ist glaubwürdig und nicht vorhersehbar. Der zeitgeschichtliche Hintergrund bietet eine hohe atmosphärische Dichte. „Ostseeschmerz“ punktet mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen, mit denen der Autor die Geschichte voran und die Spannung in die Höhe treibt.
Hardy und Greta sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Auch Hardys Freund Jan und die Studentin Lena sind wieder mit von der Partie. Eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte. Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, so dass die Reihe hoffentlich weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 4 für Finkel & Silber. Hier wird der Leser nicht nur hervorragend unterhalten, sondern bekommt auch noch viel Stoff zum Nachdenken.

Bewertung vom 13.06.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4 (eBook, ePUB)
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sport ist Mord

„Die Karte“ von Andreas Winkelmann ist der vierte Fall für Jens Kerner und Rebecca Oswald aus Hamburg. Für mich das beste Buch der Reihe. Worum geht es?
Joggerinnen, die ihre Laufstrecken in einer Community teilen, werden Opfer eines kaltblütigen Killers. Er stranguliert seine Opfer und filmt ihren Todeskampf mit dem Handy. Jens und Rebecca müssen den Killer finden, bevor es weitere Opfer gibt. Doch noch gibt es keine Parallelen, keine Anhaltspunkte, nach welchen Kriterien der Täter seine Auswahl trifft. Ein unerwarteter Todesfall im Kollegenkreis bringt Jens an seine Grenzen...
Der Autor thematisiert den teils leichtfertigen Umgang mit sensiblen Daten in den sozialen Medien und seine Folgen, aktuell und brisant. Jens ist bei diesem Fall emotional gefordert, trotzdem muss er funktionieren und den Fall lösen. Gibt es einen Zusammenhang mit einem anderen Mord? Das gilt es herauszufinden, doch die Ermittlungen kommen lange nicht voran.
Man kann bei diesem Fall wunderbar miträtseln, der Plot ist dicht und unvorhersehbar, so dass ich bis zum Schluss im Dunkeln tappte. Über das Wiedersehen mit Jens und Becca habe ich mich gefreut und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Absolut spannend mit vielen Cliffhangern, für mich ein Pageturner.

Fazit: Durchgängig spannend bis zum Schluss, der hoffentlich nicht das Ende der Reihe bedeutet.

Bewertung vom 09.06.2021
Der Nachlass
Winner, Jonas

Der Nachlass


ausgezeichnet

Nur einer kann gewinnen

„Der Architekt“ und „Murder Park“ hatten mich überzeugt. Und auch „Der Nachlass“ hat mich nicht enttäuscht. Schon die Leseprobe ließ auf einen fesselnden, psychologisch raffinierteren Thriller hoffen. Worum geht es?
Hedda Laurent ist tot. Ihr Mann, die vier Kinder mit ihren Familien und Heddas Bruder sind nach Berlin gekommen, um Abschied zu nehmen. Doch bei der Testamentseröffnung erleben sie eine böse Überraschung. Nur einer der Anwesenden wird Heddas beträchtliches Vermögen erben. Wer der Glückliche ist, soll ein Wettkampf entscheiden. 27 Aufgaben müssen die Angehörigen lösen. Wer wird verlieren, wer wird gewinnen? Und um welchen Preis?
Jonas Winner hat seinen neuen Thriller packend inszeniert. Der Plot erinnert an „Mord im Orientexpress“ von Agatha Christie: In einem abgeschlossenen Raum geschieht ein Mord; der Täter oder die Täterin muss sich unter den Anwesenden befinden, denen eine Flucht unmöglich ist. Nun ja, hier ist es eine Villa auf einer Insel im Tegeler See.
Der Autor, erzählt die Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Zwischendurch sind immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Die Psycho-Spielchen, denen die Familie ausgesetzt ist, haben einen hohen Unterhaltungswert.
Nichts ist wie es scheint, niemand ist, wer er zu sein scheint. Irgendwann taucht die Frage auf, wer in diesem ganzen Szenario eigentlich Täter ist, wer ist Opfer? Die Frage bleibt lange unbeantwortet. Im letzten Drittel wird das Buch enorm spannend - und punktet mit einem mehr als überraschenden Ende.

Fazit: Starker Stoff. So muss Thriller!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2021
Medical Cuisine
Lafer, Johann;Riedl, Matthias

Medical Cuisine


gut

Neu und gesund?

„Medical Cuisine“, davon hatte ich noch nie gehört. Aber ist es nicht das, was ich ohnehin koche, wenig Fleisch, viel Gemüse? Meine Erwartungen waren hoch, doch ich wurde enttäuscht.
Das Buch ist hochwertig gemacht, mit vielen tollen Fotos. Einer gut verständlichen Einleitung, unter anderem, was bedeutet Medical Cuisine und was nicht, folgen die Rezepte. Diese gliedern sich in drei Teile:
- Salate, Suppen, Vorspeisen
- Hauptgerichte
- Süßes
Die Rezepte sind übersichtlich auf 2 Seiten ‚angerichtet‘: auf der einen Seite ein Foto, auf der anderen Zutatenliste und Kochanleitung. Die Rezepte sind für 4 Personen und bestehen aus 4 Arbeitsschritten.
In der Regel gibt es bei den Rezepten zwei Varianten: die klassische und eine alternative fleischlose. Hier wird das Fleisch zum Beispiel durch Tofu oder Linsen ersetzt. Ich esse wenig Fleisch, weil es mir einfach nicht schmeckt. Aber Räuchertofu und Linsen mag ich eben auch nicht. Zudem ist viel Knoblauch im Spiel. Das ist nichts für mich…
Last but not least sind viele Gerichte eher deftig kräftig: Bratkartoffeln, Spaghetti Bolognese etc. Ja klar, dazu gibt es dann auch eine alternative vegetarische Variante. Aber, siehe oben!
Das eine oder andere Rezept werde ich sicher mal nachkochen, beispielsweise die gebackenen Falafeln (Seite 155) und die Garnelen-Hühnchen-Klopse (Seite 193), die Alternative zu Königsberger Klopse. Aber im Großen und Ganzen bin ich enttäuscht.

Fazit: Ein aufwändiges Buch, das meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.

Bewertung vom 01.06.2021
Haie unter dem Eis / Kira Lund Bd.1 (eBook, ePUB)
Neumann, H. Dieter

Haie unter dem Eis / Kira Lund Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mörderische Ostsee

Schon das Cover macht Lust auf Mee(h)r. Mit „Haie unter dem Eis - Kira Lunds erste Reportage“ hat H. Dieter Neumann einen Küstenkrimi vorgelegt, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Der Autor braucht dabei keinen großen Anlauf, mit einem Mord unter Wasser geht es gleich spannend los.
Danach lernen wir Kira kennen, sie ist Videojournalistin. Die Tote war ihre Freundin. Wie sich herausstellt, hatte Carola einen Lover. Aber ist ihr Mann Jesper deshalb auch ihr Mörder? Oder liegt das Motiv im beruflichen Bereich? Denn Carola arbeitete als leitende Kommunalbeamtin im Flensburger Rathaus. Ihre Recherchen führen Kira nach Dänemark und schon bald gibt es einen weiteren Toten...
H. Dieter Neumann hat seinen Krimi atmosphärisch inszeniert. Kurze Kapitel, wechselnde Perspektiven, spannend, keine Frage. Ein Buch, das sich auch flott und flüssig lesen lässt. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Kira und ihr Hund Ditch sind mir sofort ans Herz gewachsen. Und so freue ich mich auf die Fortsetzung, „Todeslied - Kira Lunds zweite Reportage“, die im Mai 2022 erscheinen soll.

Fazit: Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die an der Ostsee, im deutsch-dänischen Grenzland verortet ist.

Bewertung vom 27.05.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Blutig und brutal

„Der Blutkünstler“ von Chris Meyer erinnert vom Titel und seinem Cover her sofort an die Thriller von Chris Carter. Ein Buch, das ich nach den ersten 65 Seiten fast abgebrochen hätte. Schockieren reicht eben nicht, um Spannung zu erzeugen.
Auszug aus dem Klappentext: „Der Blutkünstler foltert seine Opfer lange und genüsslich, ehe er ihr Blut und ihre Körper dazu benutzt, um etwas Großes zu erschaffen. Ein Kunstwerk. Ein Vermächtnis. Ein Farbenspiel aus Fleisch und Blut.“
22. Mai 1987: Ein krasser Einstieg. Danach lernen wir Tom Bachmann kennen, ein Profiler, der selbst eine dunkle Seite und mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat. Ob der Seelenleser den Blutkünstler aufhalten kann? Lange bleibt unklar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Denn nichts ist wie es scheint…
Chris Meyer legt einen soliden Serienkiller-Thriller vor, wobei er beim Schreiben keine Samthandschuhe trägt. Er scheut nicht vor bizarren, grauenvollen Details zurück, und serviert sie seinen Lesern ohne Zurückhaltung. Ich habe es da lieber, wenn Raum bleibt für mein Kopfkino.
„Der Blutkünstler“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung und ist definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen.

Fazit: Ein Buch mit hohem Ekelfaktor, unappetitlich und krank.

Bewertung vom 25.05.2021
Die Kandidatin (eBook, ePUB)
Schreiber, Constantin

Die Kandidatin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Frau, Migrantin, Muslima.

„»Wollt ihr absolute Diversität?«, schreit ein junger Mann mit Vielfaltsmerkmal ins Megaphon.“ Das ist der erste Satz aus „Die Kandidatin“, einem Roman von Constantin Schreiber, der mich begeistert hat.
Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft, kurz vor einer Bundestagswahl, bei der Menschen ab siebzig nicht mehr wählen dürfen. Sabah Hussein will Kanzlerin werden und hat in einem diversen, multireligiösen Deutschland gute Chancen.
Angestellte und Manager:innen ohne Vielfaltsmerkmale können mit einer Frist von sechs Wochen entlassen werden: Migrant Supremacy! Grün ist die Farbe des Islam, der Hoffnung, des Friedens. Unter muslimischen Wählern ist Sabahs Ökologische Partei die meistgewählte Partei.
Mittels der sogenannten »Peinlichen Analyse« werden sämtliche digitalen Daten von Bewerbern durch eine speziell dafür entwickelte Software auf deren politische Ausrichtung hin analysiert. Es geht um Migration, Gender, Gerechtigkeit, Diversität.
»Bereits seit einigen Monaten muss jede und jeder in Deutschland einen Eintrag im Personalausweis führen, ob sie oder er weiß, schwarz, Muslim:in, homo- oder transsexuell ist, ob sie einen Hijab trägt oder ob sie oder er auf andere Weise divers ist.«
Ein düsteres Szenario, das Constantin Schreiber sich ausgedacht hat. Die „Kandidatin“ erinnert ein wenig an Huxleys „Schöne neue Welt“ und „1984“ von George Orwell. Es geht um totale Kontrolle in einem fiktiven Staat. Brillante Einfälle und eine unsympathische Protagonistin, die etwas zu verbergen hat. Und so geht es auch um Neid und Rache.

Fazit: Ein Roman, der zum Nachdenken anregt. Brandaktuell und packend.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2021
Das dunkle Herz von Palma (eBook, ePUB)
Kallentoft, Mons

Das dunkle Herz von Palma (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alles fängt wieder von vorne an

„Das dunkle Herz von Palma“ von Mons Kallentoft ist die Fortsetzung von „Verschollen in Palma“, einer Krimi-Reihe, die auf Mallorca verortet ist. Band 2 fängt genau dort an, wo Band 1 aufgehört hatte:
Tim Blanck ist nach Stockholm zurückgekehrt, zu seiner Frau Rebecca und ihrer neugeborenen Tochter, nachdem er seine vermisste Tochter tot aufgefunden hatte. Wie sich herausstellt, ist die Tote dann doch nicht Emme. Also reist Tim erneut nach Mallorca, um seine Tochter zu suchen. Diesmal führen ihn die Spuren auf das spanische Festland, zu weiteren verschwundenen Mädchen.
Der Autor zeigt Mallorcas dunkle, abgründige Seite. Es geht um Menschenhandel und die Mafia. Kriminelle Vorgänge, in die auch die Polizei verstrickt zu sein scheint. Unterhaltung in Stakkato-Sätzen. Rasant, wie im Drogenrausch. Spannend, keine Frage. Es gibt Morde und Erpressungen - und reichlich Verwirrung, bis zum überraschenden Ende. Noch besser als der Vorgänger.

Fazit: Hart, brutal, herausfordernd, anspruchsvoll. Kein Urlaubskrimi!