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Philo
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Lesen ist mein liebstes Hobby

Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2016
Das Mohnblütenjahr
Bomann, Corina

Das Mohnblütenjahr


ausgezeichnet

Das herrlich gestaltete Cover verlangt, das Buch in die Hand zu nehmen, und das ganze Buch ist es wert, gelesen zu werden. Es ist eine Familiengeschichte, wie ich sie gerne lese. Sehr umfassend geht sie bis in die Jahre des Zweiten Weltkrieges zurück und zeigt, dass auch nach vielen Jahren des Friedens und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland bei manchen Menschen ein Verzeihen nicht möglich ist. Das muß auch Marianne erfahren, deren Vater streng und unnachgiebig ist und die Franzosen aus tiefstem Herzen haßt. Marianne aber liebt die französische Sprache und möchte eines Tages nach Frankreich reisen. Dies wird ihr ermöglicht, als sie nach ihrem Studium für ein Austauschjahr nach Bar le Duc reisen darf, um an der dortigen Schule deutsch und französisch zu unterrichten. Allerdings führt das zum Bruch mit ihrer Familie. Auch in ihrer französischen Gastfamilie kommt ihr der Hausherr Alain zunächst feindlich gesonnen entgegen, die beiden nähern sich aber im Laufe der Zeit einander an. Marianne lernt Michel kennen, von dem sie schwanger wird, der aber seine langjährige Verlobte heiratet. Marianne geht zurück nach Deutschland und zieht ihre Tochter Nicole alleine groß. Für Nicole bahnt sich ein gleiches Schicksal an. Auch sie wird schwanger, und ihr Freund David trennt sich von ihr, weil er keine Kinder möchte. Sehr einfühlsam erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Protagonisten, von Liebe, Freundschaft, Verlust, Intrigen, aber auch von Versöhnung und Verzeihen. Die Bücher von Corinna Bomann sind immer wieder wunderbare und gut erzählte Geschichten, die ich sehr gerne lese und schon mit Spannung das nächste Buch erwarte. 5 Sterne für dieses Buch und eine gern gegebene Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.06.2016
Kaninchenherz / Gesine Cordes Bd.1
Wieners, Annette

Kaninchenherz / Gesine Cordes Bd.1


weniger gut

Titel und Cover passen meines Erachtens nicht so recht zum Buch, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Es ist ein spannender und gut geschriebener Krimi. Nachdem ich zuerst "Fuchskind", den 2. Band der Reihe, gelesen habe, hat mich das Vorleben der Gesine Cordes sehr interessiert. Und es ist gut, daß ich nun den ersten Band auch gelesen habe. Er gibt Aufschluß über den Tod ihres Sohnes Philipp, ihre Ehescheidung und warum sie nun aals Friedhofsgärtnerin und nicht mehr als Ermittlerin bei der Kriminalpolizei arbeitet. Alles beginnt für Gesine wie ein normaler Arbeitstag, als sie die Blumen für eine Beerdigung zum Friedhof fährt. Mit Schrecken stellt sie fest, daß es die Beerdigung ihrer Schwester Mareike ist, mit der sie seit 10 Jahren keinerlei Kontakt mehr hatte. Sie gibt Mareike die Schuld am Tod ihres kleinen Sohnes. Nun ist Mareike tot. Sie ist von einem Zug erfaßt und dabei getötet worden. Gesines Eltern geben Gesine die Schuld hieran. Sie werfen ihr vor, Mareike vor den Zug geworfen zu haben, um sich an ihr zu rächen. Hieraus entwickelt die Autorin einen spannenden Kriminalfall, in dem nicht nur die Kommissarin Marina Olbert, sondern auch Gesine selbst ermittelt. Es ist kein reißerischer Krimi, sondern ein ruhig erzähltes Familiendrama, in dem mir die Protagonistin ans Herz gewachsen ist. Ich hoffe, daß die Autorin das Leben der Gesine Cordes noch um einige Fortsetzungen weiter erzählt.

Bewertung vom 31.05.2016
Urs Meier
Meier, Urs;Pander, Jürgen

Urs Meier


sehr gut

Urs Meier beschreibt mit Hilfe des Co-Autors Jürgen Pander sein Schiedsrichterleben. Daß Jürgen Klopp das Vorwort hierzu geschrieben hat, finde ich bemerkenswert, aber nicht verwunderlich. Die beiden haben sich erst nach dem Abschied von Urs Meier als Schiedsrichter kennengelernt und konnten so auf dem Platz nicht aneinandergeraten.Denn damit kennt Urs Meier sich gut aus und mußte wegen einer Fehlentscheidung auch schon unter Polizeischutz gestellt werden. Einfach ist es nicht, Schiedsrichter zu sein und wichtige Spiele zu leiten. Da geht es hoch her auf dem Spielfeld, und so ist ein Schiedsrichter nicht nur der Schiri, sondern auch Lenker und Leiter und muß so manches Aufbrausen der Spieler im Keim ersticken. Urs Meier bemängelt, wie ich finde, zu Recht, daß es keine oder nur sehr wenige Profi-Schiedsrichter gibt. Es ist nicht einfach, die Aufgaben eines Schiedsrichters mit dem Berufs- und Familienleben zu vereinbaren und immer wieder total fit auf dem Platz zu stehen. Das geht nur mit echter Begeisterung für den Sport. Ein gut und interessant geschriebenes Buch über den Fußball mit vielen Rückblicken auf Spiele und Spieler, die vielen noch in Erinnerung sind. Es hat Freude gemacht, das Buch zu lesen, das durch die eingefügten Bilder noch aufgelockert wird. Eine Empfehlung für alle Sport- und besonders Fußballbegeisterten.

Bewertung vom 30.05.2016
Die Sommer mit Lulu
Nichols, Peter

Die Sommer mit Lulu


gut

Nachdem ich den Klappentext zum Buch gelesen habe, hatte ich mir von der Geschichte mehr versprochen. Der Titel ist schon irreführend, da es sich noch nicht einmal um einen ganzen gemeinsamen Sommer handelt. Die Handlung wird rückwärts erzählt, was mich neugierig gemacht hat und wie ich fand, auch eine gute Idee des Autors war. Man erfährt zuerst vom Lebensende der beiden Protagonisten Lulu und Gerald, die nach einem Streit mit einem Handgemenge von einem Felsen ins Meer stürzen. Beide überleben den Sturz nicht. Vor 60 Jahren waren Lulu und Gerald verheiratet und haben ein paar herrliche Sommermonate auf Gerards Boot verbracht. Weshalb es zum Bruch der beiden und zur Scheidung kam und weshalb die beiden in den folgenden Jahren nichts mehr miteinander geredet haben und sich aus dem Weg gingen, erfährt der Leser erst ganz zum Schluß. Mit Spannung habe ich die Auflösung des Rätsels erwartet, fand es aber letztendlich ziemlich unspektakulär. Es bestätigt meine Meinung von Lulu, die egoistisch und zielstrebig immer nur ihre eigenen Interessen verfolgt hat. Sie unterhält ein Hotel auf Mallorca und amüsiert sich dort mit ihren Sommergästen, die jedes Jahr wieder anreisen. Diese Personen sind zwar alle ziemlich detailliert beschrieben, sind mir aber fremd geblieben und haben mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun. Sowohl Lulu als auch Gerald heiraten später wieder. Lulu hat einen Sohn und Gerald eine Tochter, die sich beide gut kennen und zusammen auf Mallorca aufwachsen.

Die Erzählform und den Schreibstil fand ich gut, vor allem haben mir die Beschreibungen von dem lange unbekannten Mallorca und die Reisebeschreibungen von Gerald gut gefallen, und ich habe Gerald im Laufe der Handlung als sehr sympathisch empfunden. Ich gebe drei Sterne für ein Buch, von dem ich glaube, daß ihm einige Seiten weniger besser getan hätten und von dessen Inhalt ich eher enttäuscht war, weshalb ich auch keine Leseempfehlung abgebe.

Bewertung vom 15.05.2016
Venezianische Schatten / Luca Brassoni Bd.3 (eBook, ePUB)
Gesing, Daniela

Venezianische Schatten / Luca Brassoni Bd.3 (eBook, ePUB)


gut

Dies ist bereits der dritte Band um Commissario Brassoni. Obwohl ich die beiden ersten Bände nicht gelesen habe, bin ich schnell in die Geschichte hineingekommen. Die Protagonisten werden alle so genau bechrieben, daß man sie schnell kennenlernt. Commissario Brassoni ist ein sehr gewissenhafter und ehrgeiziger Ermittler, der sich in seine Fälle verbeißt und erst zufrieden ist, wenn der jeweilige Fall aufgeklärt ist. Bei seinem neuen Fall geht es um das Verschwinden junger blonder Frauen, die als vermißt gemeldet wurden, aber weder tot noch lebendig wieder aufgefunden wurden.

Bei einem Spaziergang mit seiner Lebensgefährtin, der Gerichtsmedizinerin, Laura Sorrenti entdeckt Cammissario Brassoni eine junge Frau, die völlig apathisch auf den Stufen einer Kirche sitzt. Im Krankenhaus wird festgestellt, daß sie ganz offensichtlich das Opfer von Mißhandlungen geworden ist. Aufgrund einer Amnesie kann sie sich an nichts mehr erinnern und somit auch nichts zu den Ermittlungen beitragen. Brassoni vermutet hinter dem Verschwinden der jungen Frauen einen Serientäter und setzt mit seinem Kollegen Goldini und der Gerichtsmedizinerin alles daran, den Täter dingfest zu machen. Auf eigene Faust ermittelt auch der Journalist Stefan Mayer, genannt Caruso. Er ist ein Cousin von Brassoni und mischt sich gerne in die Ermittlungen ein, wobei er nicht selten selbst in Gefahr geät.

Neben der Aufklärung des Falles widmet die Autorin sich sehr intensiv auch ihren beiden Protagonisten Luca Brassoni und Laura Sorrenti, die inzwischen zusammenleben, aber einige Hürden zu bewältigen haben.

Als Leser ist man den Ermittlern immer ein gutes Stück voraus. Recht bald hat man eine Ahnung, wer der Täter ist. Dennoch bleibt die Spannung erhalten, wenn auch der Schreibstil nicht sehr anspruchsvoll ist. Was insbesondere stört, sind die ständigen Wiederholungen. Als Leser ist man sehr wohl in der Lage, sich die einzelnen Personenbeschreibungen schnell zu merken. Der ständige Hinweis, daß Caruso ein Cousin Brassonis ist oder Laura Sorrenti seine Lebensgefährtin, nervt und verführt zum schnellen Überfliegen des Textes.

Alles in allem ist es eine unterhaltsame Krimilektüre, die ich trotz einiger Schwächen gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 03.05.2016
Ab heute heiße ich Margo
Stephan, Cora

Ab heute heiße ich Margo


ausgezeichnet

Zwei Frauenschicksale werden in dem Buch beschrieben über eine Zeitspanne von 1936 bis in das beginnende Jahr 2000. Es umfaßt die schrecklichen Jahre des Dritten Reiches, den Zweiten Weltkrieg, den Wiederaufbau und die Zeit nach dem Mauerfall. Ein hochinteressantes gut geschriebenes Buch mit zeitgeschichtlichem Hintergrund. Margarete Hegewald beschließt mit 16 Jahren die Schule zu verlassen. Sie will dem engen Elternhaus entfliehen und selbständig sein. Gegen den Willen des strengen Vaters beginnt sie eine Lehre bei Photo-Werner. Und ab sofort nennt sie sich Margo. Bei Photo-Werner begegnet sie Helene Pinkus, einer hochbegabten Fotografin, mit der sie sich anfreundet. Diese Freundschaft nimmt ein jähes Ende, als sich beide in den selben Mann verlieben. Doch Helene hat jüdische Wurzeln und kommt ins KZ nach Buchenwald. Die Autorin beschreibt die Schrecken des Krieges und die verheerenden Folgen mit einer ungeheueren Intensität. Auch Margo und Helene werden davon betroffen. Nach dem Krieg lebt in Margo im geteilten Deutschland im Westen und Helene im Osten. Und auch, wenn die beiden sich in ihrem späteren Leben immer wieder begegnen, trennt die beiden Frauen ein großes Geheimnis.

Ein großartiges und spannendes Buch, gut recherchiert und beeindruckend geschrieben, spiegelt es das Leben im Deutschland des 20. Jahrhunderts wider. Die Protagonistinnen sind hervorragend charakterisiert, ebenso wie die Menschen, die ihren Lebensweg kreuzen. Das Buch hat mich gefangen genommen, und die Geschichte wird mich noch lange beschäftigen. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter und wünsche ihm ganz viele Leser.

Bewertung vom 23.04.2016
Vom Ende der Einsamkeit
Wells, Benedict

Vom Ende der Einsamkeit


ausgezeichnet

Benedict Wells hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben über die Einsamkeit, die Trauer, die Liebe, das Verlassenwerden und wieder Zueinanderfinden. In einer Sprache, die zu Herzen geht, erzählt er von den drei Geschwistern Jules, Liz und Marty, die in einem behüteten Elternhaus zunächst unbeschwert aufwachsen. Die Kindheit in Geborgenheit nimmt ein jähes Ende, als die Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen. Die Kinder müssen fortan in einem Internat leben, aber getrennt voneinander in unterschiedlichen Jahrgangsgruppen. Besonders Jules, der Jüngste, hadert mit seinem Schicksal. War er zuvor ein fröhlicher und aufgeweckter Junge, zieht er sich jetzt in sich selbst zurück. Dann aber begegnet er Alva, einem gleichaltrigen Mädchen, mit dem ihn bald eine tiefe Freundschaft verbindet. Nach dem Abitur möchte er mit Alva zusammenbleiben, aber Alva hat andere Pläne. Sie verlieren sich für viele Jahre aus den Augen. Jules beginnt ein Jurastudium, möchte aber eigentlich Fotograf werden. So richtig gelingt ihm beides nicht. Seine Schwester Liz schwebt immer am Abgrund. Drogen, Alkohol und unzählige Männerbekanntschaften bestimmen ihr Leben. Nur Marty gelingt es, durch eine Firmengründung mit Toni, den er aus dem Internat kennt, ein geregeltes Leben zu führen. Die Geschwister gehen völlig getrennte Wege, aber in Krisensituationen stehen sie füreinander ein. Und Krisen wird es viele geben. Der Autor nimmt den Leser mit auf den Lebensweg der drei Geschwister und läßt ihn teilhaben an deren Nöten, Kummer und Hoffnungen und dem nie überwundenen Schmerz über den frühen Tod der Eltern. Ein Buch voller Emotionen, das zu Tänen rührt. Ich habe lange kein Buch gelesen, das mich so bewegt hat und das eine Leseempfehlung unbedingt verdient hat.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2016
Die Frauen von La Principal (Restexemplar)
Llach, Lluis

Die Frauen von La Principal (Restexemplar)


ausgezeichnet

Ein wahrhaft gelungenes Buch, von dem ich begeistert war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts herrscht Principal Andreu auf seinem Weingut La Pricipal mit fester Hand. Seine Frau ist gestorben und so lebt er mit seinen 4 Söhnen und Tochter Maria gemeinsam auf dem Gut. Während seine Söhne vom Vater gefördert werden und allesamt ein Studium aufnehmen, ist für Maria in dieser Zeit eine Berufsausbildung nicht vorgesehen. Im Jahr 1893 ereilt das Weingut eine schlimme Naturkatastrophe. Die Weinstöcke werden von der Reblaus befallen und vernichtet. Der Vater sieht für sich und seine Söhne keine Zukunft mehr auf dem Weingut und läßt Maria mit der Zofe Ursula zurück und zieht mit seinen Söhnen nach Barcelona. Maria ist voller Zorn, macht sich aber daran, das Weingut zu retten und zu neuer Blüte zu bringen. Durch ihren Ehrgeiz und ihr unermüdliches Handeln wird sie bald hochgeschätzt und geachtet. Sie wird überall nur die Alte genannt. Auch in ihrem Privatleben geht Maria unbeirrt ihren Weg. Sie heiratet nicht etwa einen Weinbauern, sondern einen musisch begabten Mann, der ihr in die Geschäfte des Weingutes nicht hineinredet und sie bewundert ob ihrer Stärke. Die beiden führen eine harmonische Ehe, weil beide ihren eigenen Weg gehen können. Nach Maria der Alten wird deren Tochter Maria und danach auch wieder deren Tochter Maria das Weingut weiterführen. Dreimal Maria brachte immer mal wieder Verwirrung beim Lesen und ich mußte mich besinnen, um welche Maria es gerade ging. Aber bei allen drei Frauen handelte sich um starke Persönlichkeiten, wobei es die Alte wohl am schwersten hatte, sich zu ihrer Zeit als Frau durchzusetzen.

Der Autor hat eine ganz wunderbare und spannungsgeladene Familiengeschichte über drei Generationen hinweg geschrieben. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Geschichte um Familiensinn, Besitztum, Liebe, Eifersucht, Lüge und Betrug, krimineller Handlung, Vergebung und neuer Hoffnung. In einer wunderbaren Sprache eindringlich und spannend geschrieben, hat mich das Buch sehr beeindruckt. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre.

Bewertung vom 16.04.2016
Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9
Läckberg, Camilla

Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9


ausgezeichnet

Nachdem ich alle vorhergehenden Krimis um die Ermittler Patrik Hedström und seine Frau Erica Falck gelesen habe, auch diesmal wieder 5 Punkt für einen außergewöhnlich guten Krimi. Ich bin ein großer Fan von Camilla Läckberg.
Der Krimi besteht aus zwei Handlungssträngen, die zum Schluß zusammenlaufen, ohne daß man bis fast zum Ende nicht weiß, wie alles zusammenhängt. Das hält die Spannung hoch und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Erica möchte ein neues Buch schreiben über Mütter und mißhandelte Kinder. Hierzu interviewt sie eine Frau im Gefängnis, die 1975 ihren Mann umgebracht hat. Dieser hatte die gemeinsame, nicht zu bändigende Tochter, im Keller ihres Hauses angekettet. Erica möchte ergründen, weshalb die Mutter dies zugelassn hat und wie es letztendlich zu dem Mord kam.
Zur gleichen Zeit ist ihr Mann Patrik Hedström mit der Aufklärung von 4 Kindesentführungen beschäftigt. Eines der Mädchen konnte fliehen, wurde aber beim Überqueren der Autobahn von einem Auto erfaßt und verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Es stellt sich heraus, daß das Kind schwer gefoltert und mißhandelt wurde. Patrik muß nun herausfinden, wer der Entführer ist und ob die anderen Mädchen noch zu retten sind. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Geschickt verknüpft die Autorin die Fäden und nach und nach merken Erica und Patrik, daß ihre beiden Fälle in irgendeiner Weise zusammenhängen. Auch wenn Patrik nicht immer begeistert ist, wenn seine Frau die Nase in seine Fälle steckt, ist er dann doch froh über die Zusammenarbeit. Und auch das Zusammenleben der beiden klappt bestens. Ihre Familiengeschichte ist Teil der Krimis von Camilla Läckberg und sehr herzerfrischend zu lesen. Sie lenkt immer wieder mal ab von den schrecklichen Ereignissen rund um Fjällbacka.
Ein packender und sehr empfehlenswerter Krimi.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2016
Das zerstörte Leben des Wes Trench
Cooper, Tom

Das zerstörte Leben des Wes Trench


ausgezeichnet

Cover und Titel sind gut gewählt und stimmen mit dem Inhalt des Buches überein. Zunächst werden die Protagonisten vorgestellt und mir stellte sich die Frage, was dieses Buch mir sagen wollte. Ich konnte mit den einzelnen Figuren nicht gleich etwas anfangen. Aber nach und nach zeigte sich das ganze Ausmaß der Katastrophe in dem kleinen Ort Jeanette in den Südstaaten der USA. Die Menschen kämpfen ums nackte Überleben, nachdem der Hurrikan Katrina ihe Häuser zerstört hat und ein Ölteppich die Küste überzieht und ihnen ihre Lebensgrundlage nimmt. Besonders betroffen ist Wes Trench, der durch den Hurrikan seine Mutter verloren hat. Er gibt seinem Vater die Schuld, der trotz der Warnungen nicht aus Jeanette weggegangen ist und die Familie dadurch zerstört wurde. Alle Bewohner des kleinen Ortes versuchen nun, jeder auf seine Weise, sich über Wasser zu halten. Die Brüder Toup bauen Marihuana an, der Shrimpfischer Lindquist zieht mit seinem Metalldetektor durch die Gegend und hofft, einen Schatz zu finden und Grimes wird von der Ölgesellschaft geschickt, um die Menschen mit kleinen Zahlungen von einer Klage abzuhalten. Je weiter man in die Geschichte eindringt und umso mehr einem die Protagonisten näher gebracht werden, umso mehr ist man im Buch verfangen. Die Spannung nimmt zu, und der Autor deckt mit seiner lebendigen Sprache und bildhaften Erzählung die Mißstände auf, die bei einer schweren Umweltkatastrophe auf die Menschen zukommen. Vom Staat allein gelassen kämpfen die Menschen ums nackte Überleben und gehen schonungslos miteinander um. Das Buch stellt die Umweltsünden an den Pranger und klagt hier insbesondere die Großmacht USA an, den Menschen keinen Schutz und keine Hilfe zu bieten. Ich habe mit den Protagonisten gelitten, und das Buch läßt mich sehr nachdenklich zurück. Da die hier geschilderten Ereignisse wirklich geschehen, ist das Buch ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte und sehr empfehlenswert.