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Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2011
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ruppert, Astrid

Wenn nicht jetzt, wann dann?


ausgezeichnet

Wenn nicht jetzt, wann dann? schildert das Leben von Nina, Annemie und Liz. Die drei Frauen sind völlig unterschiedlich und hätten sich nie kennengelernt, wenn durch Ninas Unfall Annemie nicht ihr Hochzeitsgeschäft vertretungsweise übernommen hätte, in dem Nina sich für ihren großen Tag beraten lassen möchte. Das einzige, was die drei tief verbindet, ist die Liebe, viel mehr die Suche nach dieser. Nach der wirklich großen Liebe, der sie sich selbst am meisten im Wege stehen.

Das Cover zeigt eine junge Frau, tanzend in einem Meer aus Mohnblumen. Einerseits finde ich es gut gewählt, da es Sommer, Sonne, Leidenschaft und Freude symbolisiert, aber ich hätte eher an eine andere Blume gedacht, die dem Buch mehr entspricht. Mich hat das Cover direkt angesprochen und neugierig gemacht, da es nicht kitschig wirkt.

Astrid Rupperts Schreibstil ist zwar ruhig, aber sehr eindringlich. Sie erzählt nicht nur die Geschichte der drei völlig unterschiedlichen Frauen, sondern auch die innere Gefühlswelt der einzellnen. Die Autorin schildert dies nicht trocken, sondern interessant und lebensnah. Sie berührt ihre Leser und hält sie gefangen mit den kleineren und größeren Katastrophen von Liz, Nina und Annemie. Sie werden süß, lustig, aber auch tragisch und einfühlsam geschildert. Astrid Ruppert gelingt der Spagat meisterhaft zwischen anrührend, aber nicht schnulzig, was für mich sehr wichtig ist.

Mein Fazit: Ein wunderbares Buch über die Liebe und das Leben! Eine leichte, aber berührende Sommerlektüre.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2011
Das Wesen
Strobel, Arno

Das Wesen


sehr gut

Ein kleines Mädchen wird ermordet und der Schuldig schnell gefasst. 15 Jahre später verschwindet wieder ein Kind und der Verdacht fällt, wie Jahre zuvor, wieder auf Joachim Lichner. Die beiden Kommissare Seifert und Menkhoff ermitteln wieder gegen ihn. Menkhoff voller Überzeugung, Seifert von Zweifeln geplagt. Ein perfides Psychospiel nimmt seinen Lauf. Nichts ist wie es scheint und doch ist des Rätselslösung zum Greifen nah.

Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Es zeigt eine Treppe, die im Nichts verschwindet. Ich verbinde es sofort mit den tiefen Abgründen der Seele, die irgendwo in jedem lauert. Das Bicld passt sehr gut zu dem Titel und dem Inhalt des Buches.

Arno Strobel spielt in diesem Werk ein besonders fesselndes Spiel mit seinen Lesern. Die einzellnen Kapitel in diesem Buch springen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Besonders ist, dass man das Ende der Vergangenheit bereits kennt und der Fall quasi rückwärts aufgerollt wird, während in der Gegenwart noch alles offen ist. Durch diese permanenten Sprünge wird eine starke und vorallem kontinuierliche Spannung aufgebaut, die es unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen. Die vier Hauptcharaktere sind sehr gut ausgearbeitet, man kann ihren Handlungen folgen und sie nachvollziehen. Gerade durch die Unterschiedlichkeit des beiden Kommissare gewinnt das Buch an Leben.

Mein Fazit: Eine Reise in die tiefsten Abgründe des menschlichen Charakters. Fesselnd, erschreckend und unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 02.06.2011
Die Tortenbäckerin
Janson, Brigitte

Die Tortenbäckerin


sehr gut

Die junge Greta Voss arbeitet gemeinsam mit ihrer Tante Mathilde bei der Familie Hansen. Greta und der jüngste Sohn verbindet eine heimliche Liebe, die ihr jähes Ende findet, als Christoph nach Afrika geschickt und Greta entlassen wird. Die junge Frau steht vor dem Existenzminimum, lässt sich aber nicht entmutigen. Sie lernt Siggo, einen jungen Fuhrunternehmer kenne. Gemeinsam entwickeln sie eine zu dieser Zeit revolutionäre Geschäftsidee. Gemeinsam scheinen die beiden ihre Zukunft fest im Griff zu haben. Allerdings lastet ein dunkles Geheimnis auf Gretas Schultern, welches ihre Freundschaft zu Siggo gefährden könnte.

Das Cover zeigt eine junge Frau beim Schälen von Äpfeln. Zusammen mit dem Klapptext finde ich es ansprechend, hätte mir aber ein ausdrucksstärkeres Bild gewünscht.

Brigitte Janson hat einen wunderschönen historischen Roman geschaffen. Die Örtlichkeiten beschreibt sie bildlich und ich genoss die gemeinsamen Streifzüge mit Greta und Siggo durch Hamburg. Ihre Protagonisten stellt sie authentisch vor, man kann ihren Handlungen folgen und sie nachvollziehen. Die Autorin schreibt ruhig, aber durchaus auch kraftvoll und spannend. Diese Mischung macht es schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Das einzige Manko dieses Buches war die Vorhersehbarkeit, die historischen Romanen so oft anhaftet.

Mein Fazit: Leichte und gut zu lesende Kost gewürzt mit Spannung und Liebe! Lesenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2011
Rattentanz
Tietz, Michael

Rattentanz


sehr gut

Eigentlich wollte ein paar clevere Schüler nur den Schulcomputer lahm legen, um die Prüfungen nicht mit schreiben zu müssen, doch es kam alles anders. Statt den Schulcomputer zu infizieren, schicken sie ihren kleinen Virus durch die Welt. Alles, was mit Daten läuft, bricht am 23 Mai um 7.00 Uhr zusammen. Kein Strom, kein Wasser, kein Handy, Flugzeuge fallen vom Himmel, Schiffe treiben orientierungslos auf hoher See. In diesem Chaos ist das einzige Ziel der Menschen: Überleben. Aber wie? Da es keinen Nachschub an Lebensmitteln mehr gibt, setzt sich bald das Recht des Stärken durch. Marrodierende Banden ziehen durchs Land, auf der Suche nach Essen, Städte wirken wie leer gefegt, nur ein paar wenige erinnern sich an die alten Sitten und Gebräuche und versuchen sich eine lebenswerte Existenz aufzubauen. Der einzellne zählt nichts, es lebe die Gemeinschaft!

Das Cover ist einfach und doch eindrucksvoll gestaltet. Es zeigt einen Wald in rot und schwarz Tönen. Ansich nichts außergewöhnliches, aber durch die Farbgestaltung wirkt es bedrohlich wie ein Endzeitszenario. Es passt hervorragend zu dem Titel und dem Inhalt des Buches.

Michael Tietz hat einen sehr kraftvollen und ausdrucksstarken Schreibstil. Er zieht den Leser sofort in seinen Bann und lässt ihn erst wieder los, wenn die letzte Seite verschlungen ist. Aber auch dann geistert das Buch weiterhin in der Phantasie. Zum einen schildert er die globalen Ausmaße, aber eben auch die kleinen Schicksal, die ein Blackout auf einzellen Menschen haben kann. Deshalb wirkt das Buch glaubwürdig und wie aus dem Leben gegriffen. Der Spannungsbogen wird kontinuierlich hoch gehalten, auch wenn der Autor sich hin und wieder in der Schilderung von kleinsten Kleinigkeiten zu verlieren droht.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil schildert den Blackout und seine Folgen, der zweite Teil die Orientierungslosigkeit und der dritte, wie sich alles langsam in der neuen Zeit zurechtfindet. Sehr gut hat der Autor seine Protagonisten und ihren Weg durch diese Zeiten geschildert. Teils mitreißend, motivierend, stark, aber auch die Hoffnungslosigkeit des einzellnen kommt nicht zu kurz. Der Leser begleitet Hans Seger auf seiner Reise von Schweden ins heimische Wellendingen und auf der anderen Seite seine Frau Eva, die dort auf ihn wartet. Wie gestaltet sich das Leben ohne Strom auf einem Dorf, wie ist reisen in dieser schweren Zeit möglich. Durch diese Erzählwechsel wird zusätzlich Spannung aufgebaut. Auch die Begleiter der beiden werden authentisch geschildert.

Das einzige Manko dieses Buches sind die Gewaltszenen. Der Autor scheint sie sehr stark zu lieben, denn sie werden äußerst Detaill getreu geschildert. Michael Tietz lässt keinerlei Spielraum für Spekulationen, er schildert alles in seiner absoluten Grausamkeit.

Mein Fazit: Spannend und mitreißen wie ein guter Thriller, dabei aber sehr nah an der Realität. Der Inhalt wird mich sicherlich noch lange begleiten!

Bewertung vom 02.06.2011
Vom anderen Ende der Welt
Winterberg, Liv

Vom anderen Ende der Welt


gut

Die junge Mary Linley möchte nach dem Tod ihres Vaters Francis ihren Lebenstraum als Botanikerin verwirklichen. Leider bleiben ihr als Frau alle Türen verschlossen. Sie soll heiraten und einem Haushalt vorstehen. Undenkbar! Deshalb fasst sie einen wagemütigen Entschluss und heuert als botanischer Zeichner Marc Middleton auf einem Forschungsschiff an, dessen Ziel das weit entfernte Tahiti ist. Die Überfahrt ist kein romantisches Abenteuer, wie sich Mary erhofft hat, sondern gezeichnet von Mühsal, Strapazen und Elend. Aber auch schöne Momente prägen ihre Reise. Wie nicht anders zu erwarten, fliegt Marys Tarnung auf. Doch ist das wirklich so schlecht?

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Es zeigt exotische Pflanzen und Tiere. Die Verbindung zu dem Buchtitel ist sofort ersichtlich und man nimmt es gerne in die Hand, um sich näher mit dem Inhalt zu befassen.

Liv Winterberg hat einen sehr schönen Schreibstil. Ruhig, aber gleichzeitig auch spannend, schildert sie von der Abenteuerreise, dem Leben auf hoher See, fernen Ländern und den unterschiedlichsten Menschen. Interessant wird das Leben an Bord eines Schiffes geschildert, die Unbilden der Natur und die Hilflosigkeit der Menschen. Lebensnah schildert die Autorin die verschiedenen Charaktere: Kapitän Taylor, Segelmacher-John, Bartholomäus, Smutje Henry, die Brüder Nat und Seth und natürlich den Expeditionsleiter Sir Carl Belham und seinen Assistenten Franklin Myers. Stark und sorgfältig ist die Protagonistin Mary ausgeprägt. Man kann ihre Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen. Der Leser kann ganz in diese interessante und fremde Welt eines Schiffes eintauchen. Zum einen gelingt Winterberg das durch die authentischen Schilderungen der Personen, aber auch durch die Beschreibung des Lebens an Bord.

Der Schluss lässt leider viele Fragen offen und ich bin fast zu der Annahme geneigt, dass ein zweiter Teil von der Autorin geplant ist. Dies würde mich sehr freuen, da für meinen Geschmack die botanischen Schilderungen zu kurz kamen. Mary bereist unter anderem Feuerland und Tahiti, aber es wird kaum auf die atemberaubende Landschaft eingegangen.

Mein Fazit: Ein gelungener Histo-Schmöker, der mit dem Thema Botanik heraussticht.

Bewertung vom 26.05.2011
Die Vergolderin
Glaesener, Helga

Die Vergolderin


sehr gut

Elisabeth Weißvogel flüchtet mit ihrem Bruder Christian und ihrer Schwester Marga zu ihrem Großvater nach Braunschweig. Ihre Eltern verloren die Kinder in einem schicksalhaften Hungerwinter. Während Marga nur auf ihren Vorteil bedacht ist, kämpft Elisabeth um den Zusammenhalt der Familie und um das Wohl ihres jüngeren Bruders. Durch einen Zufall lernt sie den blinden Martin Clavius kennen. Er kam zurück nach Braunschweig, um endlich Licht in das Dunkel zu bringen, was seine Vergangenheit betrifft. Dabei sticht er ein Wepennest voller Verrat, Neid und Missgunst, und wird bald von der ganzen Stadt als Mörder gesucht. Elisabeth hilft ihm, teils aus Freundschaft und Mitgefühl, teils aus Liebe, die sich die junge Frau jedoch nicht eingestehen will. Martins Bruder Gregor heuert dunkle Gesellen an, die Martin das Leben zur Hölle machen. Elisabeth gerät zwischen die Fronten und muss sich entscheiden: Martin verraten und ein entspanntes, behütetes Leben in Braunschweig, oder zu ihm halten und ein Leben auf der Flucht riskieren.

Das Cover zeigt eine Frau, die eine Waage mit Schmuck im Gleichgewicht hält. Vor ihr auf dem Tisch befinden sich Gold und Schmuckstücke. Ich finde das Bild sehr gut gewählt, da es nicht nur eine Vergolderin zeigt und auf den Titel verweist, sondern auch Justitia symbolisiert, auf der Suche nach der Wahrheit.

Helga Glaesener hat einen ruhigen, aber auch kraftvollen, mitreißenden Schreibstil. Sie schilder die Menschen und Orte des Mittelalters gekonnt und ich sah die Schauplätze bildlich vor mir. Ihren Protagonisten haucht die Autorin mit einfühlsamen Worten Leben ein. Durch die unterschiedlichen Charaktere gewinnt das Buch an Überzeugungskraft. Stellenweise war die Handlung leider vorhersehbar, aber durch die gelungenen Schilderungen fiel dies kaum ins Gewicht. Zudem hätte ich mir einige Stellen deutlicher ausgearbeitet gewünscht. Zum Beispiel den Großvater der Kinder. Er taucht als starke, aber in sich gekehrte Persönlichkeit auf. Leider wird nicht deutlich, warum er sich und seine Mitmenschen so sehr verachtet.

Mein Fazit: Ein gelungener historischer Roman, der es versteht, seine Leser zu fesseln und zu unterhalten.

Bewertung vom 26.05.2011
Staubige Hölle
Smith, Roger

Staubige Hölle


ausgezeichnet

Staubige Hölle erzählt die Geschichte einer unglaublichen Jagd. Robert Dell sitzt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im Auto, als dieses plötzlich von der Straße abgedrängt wirde. Schon auf den ersten Blick war Dell bewusst, dass dies kein Unfall, sondern ein brutaler Mordanschlag war, der seiner Frau galt. Er und die Kinder waren nur Kollateralschäden. Auf der Suche nach dem Mörder gerät er immer tiefer in das hinter den Kulissen herrschende Regime aus Hass, Angst und Gewalt. Unerwartet Hilfe wird ihm zu teil, Freunde verraten ihn. Wem, außer sich selbst kann er noch trauen und vorallem, wohin wird ihn seine Jagd bringen? Nicht nur örtlich, sondern auch seelisch?

Das Cover zeigt ein Sturmgewehr mit zwei Patronen. Es liegt im Dreck und spricht von unbändiger Gewalt, Leid, aber auch von dem Mut zur Veränderung. Den Titel und das Cover finde ich sehr gut gewählt, da es sowohl die Missstände, als auch eine kleine, verborgene Hoffnung symbolisiert.

Der Schreibtsil von Roger Smith ist ungewohnt hart, kraftvoll und schonungslos. Er zeigt mit einem ausgestreckten Finger auf die Missstände in Afrika. Neid, Habgier, Rassenhass, Drogensucht, Aids, aber auch auf die Unterschiede, wenn die westliche Welt auf Stammesmentalität trifft. Es scheint, als wären diese beiden einfach nicht miteinander vereinbar, da jede Seite für sich nur die Vorteile rausziehen, aber keinen Schritt auf die Gegenseite zu gehen möchte; keine Kompromisse eingehen will oder kann. Besonders gut hat mir die Ausarbeitung der Landschaft und der Menschen gefallen. Kein fiktiver Roman, sondern aus dem Leben gegriffen. Die Menschen werden dem Leser nah gebracht und man bekommt einen sehr guten Einblick in deren Lebensumstände, in ihre Sitten und Gebräuche. Die Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar, da mir die Mentalität völlig fremd ist, aber sehr interessant und mitreißend geschildert. Dies liegt nicht zu letzt an den unterschiedlichen Protagonisten, die in ihrer Differenz spannend zu lesen sind.

Mein Fazit: Ein erbarmungsloser Roman über die Wahrheit. Ein starkes Werk über Liebe und Hass. Absolut zu empfehlen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2011
Im Zauber der Sirenen
Rayburn, Tricia

Im Zauber der Sirenen


sehr gut

Vanessa verliert bei einem tragischen Unfall ihre Schwester Justine. Eine Welt scheint für sie und ihre Eltern zusammenzubrechen, denn Justine war nicht nur die ältere Schwester, sondern auch Vanessas Lebensmittelpunkt, ihr ruhender Anker, der der Ängstlichen Mut zuflüsterte. Vanessa ist jedoch nicht alleine in ihrer Trauer, obwohl sie diese in dem Ferienhaus in Winter Harbor sucht. Die Nachbarjungs Caleb und Simon helfen ihr in dieser schweren Zeit. Unabsichtlich stossen die drei auf ein magisches Geheimnis: Sirenen, die die Männer bezirzen und in den Tod treiben. Schon bald sind sie verwickelt in dieses Mysterium und Vanessa erkennt, dass auch auf ihr ein dunkles Geheimnis lastet.

Das Cover zeigt eine sinnliche, magische Frau. Der Farbton ist viel in blau gehalten und wirkt geheimnisvoll, betörend und anziehend unschuldig. Es passt hervorragend zu dem Titel und auch der Inhalt des Buches spiegelt sich in diesem Bild wieder.

Tricia Rayburn hat einen gut zu lesenden Schreibstil. Sie entführt den Leser in eine magische Welt voller Liebe, Geheimnisse, aber auch Trauer und Spannung. Eine wirklich gelungene Mischung! Ihre Protagonisten hat sie gut und authentisch ausgearbeitet. Man kann ihre Handlungen nachvollziehen. Es geht in dem Buch zwar um magische Wesen, aber der Bezug zur Realität ist nie weit entfernt. Dies macht die Geschichte glaubwürdig und man lässt sich gerne von den Sirenen entführen. Stellenweise hätte ich mir allerdings eine stärkere Ausarbeitung gewünscht, da einige Geheimnisse zwar angesprochen, aber nicht zufriedenstellend geklärt werdern. Dies ist vermutlich beabsichtigt, da noch weitere Teile erscheinen sollen.

Mein Fazit: Mythologie trifft Neuzeit, was sich deutlich von dem zur Zeit herrschenden Einheitsbrei abhebt!

Bewertung vom 07.05.2011
Birne sucht Helene
Henn, Carsten Sebastian

Birne sucht Helene


sehr gut

"Birne sucht Helene" so fängt die allwöchentliche Kontaktanzeige von Paolo Birnbaum, genannt Paul an. Vorsichtshalber hat er diese schon mal für ein Jahr gebucht, denn man kann ja nie wissen. Sein Leben plätschert vor sich hin, ohne nennenswerte Auf und Abs; arbeiten gehen in der KFZ-Zulassungsstelle, Goldfische und Schildkröte versorgen und natürlich seinen besten Freund und Leidensgenossen Andy. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Paul das Kochen für sich entdeckt! Plötzlich rennen die Frauen ihm die Bude ein, doch die eine - Eli - kann er nur kurz beeindrucken. Bis zu dem Moment, wo er der passionierten Vegetarierin sein Weinendes Lamm vorsetzt. Alles scheint verloren. Oder doch nicht?

Das Cover zeigt eine Zeichnung von dem Kölner Dom, ein paar Wölkchen, Luftballons und einer Katze. Das Foto einer Frau ist eingefügt. Zusammen mit dem Klapptext sprach es mich leider nicht an, da es für mich den Anschein eins 0815 Frauenromans hat.

Carsten Sebastian Henn hat einen sehr unterhaltsamen Roman geschrieben! Seine Protagonisten sprühen vor kölsche Lebenslust und reißen den Leser förmlich mit. Es werden zwar alle klassischen Klischees erfüllt, von der erotischen Männerverschleißerin, dem Schwulen, dem typischen Beamten, dem Matcho, aber auf eine nette und unterhaltsame Art. Der Schreibstil lässt einem das permanente Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht kommen. An einigen Stellen war die Handlung zwar vorhersehbar, aber durch die teils spöttische, teils ironische Ausarbeitung seiner Charaktere, kann man dies dem Autor nicht übel nehmen. Sehr gut gefallen haben mir auch die spritzigen, teils bissigen Prologe.

Das einzige Manko für mich war, dass dem Buch ein kleiner, ernsthafter Hintergrund gefehlt hat. Das wäre das i-Tüpfelchen in einem ansonsten abgerundeten und unterhaltsamen Roman gewesen.

Mein Fazit: Ein absolut lesenswerte Buch, welches zum Schmunzeln verleitet und Spaß garantiert! Ganz nach dem kölsche Motto: Et kütt wie et kütt und et is noch immer jut jejange.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.