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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 909 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2023
Garner, Alan

Treacle Walker


gut

Habe keinen Bezug gefunden
"Treacle Walker - Der Wanderheiler" von Alan Garner ist eine kleine Geschichte aus der Welt der Fantasy.
Joseph, ein Junge, schließt einen Handel mit einem fahrenden Händler ab, einem Lumpensammler. Dieser tauscht Josephs alten Schlafanzug und den Knochen einer Lammschulter gegen ein leeres Töpfchen und einen Reibstein ein.
Nicht lange danach geschieht Seltsames im Leben von Joseph. Treacle Walker bringt Magie und Mythen in seinen Alltag. Die beiden bauen eine freundschaftliche Beziehung zueinander auf. Joseph hat ein schlechtes Auge, ein Auge, dass plötzlich dahinter blicken kann, mehr sieht, anderes sieht.
Dieses Buch fand ich vom Klappentext so faszinierend, dass ich es unbedingt lesen musste. Und dann ließ es mich doch sehr enttäuscht zurück. Ich mochte die Sprache, fast poetisch erzählend, mal ein anderer Schreibstil.
Für mich bleibt die Geschichte fremd, ich mochte die beiden Figuren, konnte aber handeln und Geschehen oftmals nicht nachvollziehen.
Das Buch ließ mich nach dem Ende auch nur mit Fragezeichen zurück, sehr schade, ich hatte auf eine fantasievolle Geschichte gehofft.

Bewertung vom 01.10.2023
Scherzant, Sina

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne


sehr gut

Vor dem gelben Vorhang
"Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" von Sina Scherzant ist ein Buch, dass nicht nur wegen des außergewöhnlichen Titels im Gedächtnis bleibt.
Das Buch erzählt von Katha, einer Jugendlichen, die sich so sehr anpasst, dass sie als eigene Person gar nicht mehr existiert. Sie kümmert sich um die Schwester, die Mutter, den Haushalt, sie macht es allen recht. Die Frage ist, wo sie selbst dabei bleibt.
Die Geschichte wird im Rückblick erzählt von der erwachsenen Katha, die in das wichtigste Jahr ihrer Entwicklung blickt. Ein Jahr, in dem sie viel über sich selbst und das Leben lernte.
Dann lernt sie Lica kennen, die Mutter einer Klassenkameradin und findet für sich einen Mittelpunkt, einen Bezugspunkt in ihrem Leben, um den sie sich mal nicht kümmern muss, sondern der ihr hilft.
Es ist ein Roman voller Jugendlichkeit, Freude und Humor, aber auch tiefem Schmerz und Kummer, es ist eine Geschichte des Erwachsenwerdens auf die harte Tour. Aber auch eine Geschichte von Liebe und Vertrauen.
Letztendlich lernt Katha sich auch um sich selbst zu kümmern und sich helfen zu lassen und man kann beim Lesen auch einiges mitnehmen. Ein sehr gutes Buch über die Entwicklung eines Mädchens, dass über sich selbst hinauswächst.

Bewertung vom 01.10.2023
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Ein Märchen oder ein Fluch
"Ich träumte von einer Bestie" von Nina Blazon ist ein sehr vielschichtiger und auch tiefgehender Roman.
Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die Geschichte einer Familie und auch die Neuerzählung einer Legende. Über die Geschichten und Legenden der Bestie des Gévaudan kann man sich weiterführend im Internet belesen.
Am Anfang hat mich am meisten Fleur interessiert, mit ihrer Arbeit als Datenforensikerin und ihren seltsamen Dates aus Internetkontakten, eine sehr spannende Protagonistin.
Doch dann macht sie eine Erbschaft aus dem teil ihrer Familie, der verschwiegen, gefürchtet und gehasst wird. Die Ursachen dafür erkundet man hier erst nach und nach. Mit der Erbschaft wird Fleur wieder in ihre Kindheit zurück versetzt und möchte selber erkunden, was hinter den ganzen Geheimnissen steckt. Also reist sie nach Frankreich und sucht ihre Wurzeln.
Sie begegnet Freundlichkeit und Hilfe, aber auch Misstrauen und Verrat. Gut gefällt mir hier die Verknüpfung von Realität und Fantasie, von Alpträumen und Rückblicken bis hin zur Einbindung bekannter Märchengestalten.
Sehr viel trägt hier der sehr gut lesbare, lebendige, fast bildhafte Schreibstil zur Atmosphäre bei.
Es war nicht über die gesamte Länge spannend, viele Erklärungen waren aber trotzdem notwendig und ich habe hier jede Seite genießen können.

Bewertung vom 30.09.2023
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


sehr gut

Rasant und spannend abwärts
"Der achte Kreis" von Philipp Gravenbach ist der Auftakt der Ishikli-Caner-Serie. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend und auch rasant geschrieben.
Ishikli Caner ist eine total coole Protagonistin, obwohl sie eine Auftragskillerin ist. Jedenfalls will sie aus dem Milieu raus und wird dann durch Erpressung gezwungen Ungewolltes zu tun. Im Buch erfährt man nach und nach auch einiges über ihre Vergangenheit und auch die anderer Beteiligter. Hier wird mit Rückblicken gearbeitet.
Aber auch in der Gegenwart passiert sehr viel, an verschiedenen Schauplätzen und immer in atemberaubender Geschwindigkeit. Ich hatte manchmal das Gefühl einen Actionfilm zu lesen.
Viele der Charaktere sind schon recht klischeebehaftet und auch die Storys und Katastrophen sind fast übertrieben viel, aber irgendwie ist das hier auch sehr passend und unterhaltsam.
Mir gefällt auch sehr gut, dass hier mal der Vatikan seine Hände im Spiel hat und das fast titelgebend, wenn es nach Dante geht.
Ein schnelles, gut geschriebenes und unterhaltsames Buch, ohne großen literarischen Anspruch, bei dem ich mich schon sehr auf den Nachfolger freue.

Bewertung vom 29.09.2023
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Sommersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.1


sehr gut

Super Auftakt für weiteres
"Sommersonnenwende" von Pascal Engman und Johannes Selåker ist ein vielschichtiger Kriminalroman mit so einigen aktuellen Bezügen.
Wir werden hier nach Stockholm in das Jahr 1994 geführt, es ist Sommer und es ist heiß und es gibt Tote, Mordopfer.
Kriminalhauptkommissar Tomas Wolf ermittelt und dazwischen taucht man als Leser auch ab und an in eine sehr bewegte Vergangenheit ab. Auch die Journalistin Vera Berg ist an den Ermittlungen u der vergewaltigten und ermordeten Migrantin dran und zieht Parallelen zu einem anderen Fall.
Bei beiden Ermittlern ist man hautnah dabei und lernt nicht nur die näheren Umstände kennen. Ich mochte sie beide sehr gerne, trotz oder auch wegen der sehr bewegten Vergangenheit.
Das Buch greift hier sehr viele Themen auf, allesamt keine einfachen und unproblematischen. Vieles klingt aktuell, obwohl es in eine Vergangenheit gesetzt wurde. Viel geschieht hier im Leben der Ermittler und nicht nur im aktuellen Fall.
Der Fall wurde zu einem Ende gebracht, über viele Dinge würde ich gerne weiterlesen und freue mich schon auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 18.09.2023
Kielland, Victoria

Meine Männer


weniger gut

Blieb mir fremd
"Meine Männer" von Victoria Kielland ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe und das ich wirklich mögen wollte.
Es hat ein so mutiges Thema mit der Geschichte der blutjungen Brynhild, die Liebe und Gewalt erfährt, die erwachsen wird und doch nicht weiß, wohin mit ihren Gefühlen. Sie ist eine starke Frau und beginnt in Amerika als Belle ein neues Leben. Mich hat sehr interessiert, wie die Gefühlslage einer Frau ist, die zur Serienmörderin wird.
Ich muss sagen, dass ich teilweise sehr gespannt war und mich sehr schnell zwingen musste überhaupt weiterzulesen. Das passiert mir nicht sehr oft.
Ich komme hier mit der Sprache nicht klar, obwohl ich Sätze und Absätze wiederholt gelesen habe, blieb mir manches Mal fremd, was die Autorin mir hier sagen will.
Da das Buch kurz war, habe ich es doch beendet und es spukt mir immer noch im Kopf rum. Nicht positiv, sondern als Geschichte, die der Leser sich erarbeiten muss und dann doch mit vielen Fragen zurückbleibt.

Bewertung vom 13.09.2023
Kennedy, Raven

Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2


gut

Hat mich nicht gefesselt
"The Darkest Gold-Die Verräterin" von Raven Kennedy ist der zweite Band einer Fantasy-Reihe. Ich habe mit diesem Band begonnen und dadurch auch etwas gebraucht in die Geschichte einzusteigen.
Die Protagonistin bleibt mir etwas fremd und auch die anderen Charaktere sehe ich eher sehr zwiespältig.
Die Handlung gefällt mir, ein Märchen, aber doch recht düster, eine Gefangene, die sich im Käfig erst frei fühlt. Es hat so einiges, was mich anspricht. Vor allem die Neuerzählung von König Midas ist ein beeindruckendes Thema.
Der Schreibstil arbeitet mit wechselnden Perspektiven, das mag ich sehr, ist aber teils zu vulgär für meinen Lesegeschmack.
Die Geschichte zieht sich sehr, ich werde es bei diesem einen Band belassen, obwohl sich gerade gegen Ende sowas wie Spannung aufgebaut hat.
Vielleicht ist das hier aber auch meine Schuld und ich lese besser hier wirklich den ersten Band noch, um besser im Geschehen zu sein.

Bewertung vom 04.09.2023
Bleckmann, Daniel

Voll verschatzt! / KoboldKroniken Bd.2


ausgezeichnet

Absolut geniale Fortsetzung
"KoboldKroniken 2. Voll verschatzt!" von Daniel Bleckmann führt auf eine Schatzsuche in die Koboldwelt.
Egal ob Kind oder Erwachsener, egal ob man den ersten Teil gelesen hat oder nicht kennt, mit diesem Buch hat man seinen Spaß.
Überzeugend ist hier auf jeden Fall schonmal die liebevolle Gestaltung mit dem ausgeschnittenen festen Einband, mit Illustrationen und auch Farbgrafiken auf jeder Seite, mit dem teils tagebuchartigen Stil.
Clara-mit-C, Dario und sein Kumpel Lennard und natürlich auch der Kobold Rumpel sind wieder mit dabei, erstmal ganz normal Schulalltag, obwohl auch schon das nicht normal, sondern sehr geheimnisvoll ist.
Viel mehr darf man von der Story auch schon nicht verraten, außer dass ein Schatz eine Rolle spielen wird, eine große Reise nach Kwertz und eine Wichtelmütze, auf die ich immer noch absolut neidisch bin.
Das ganze Buch ist wie ein Skizzenbuch gehalten, es sind Eselsohren, Anmerkungen, ja Steckbriefe dabei, hier hat neben dem Autor auch der Grafiker ganz tolle Arbeit geleistet. Das Buch ist ein richtig gelungenes Gesamtkunstwerk zwischen Wort und Bild. Ich denke hiermit bekommt man auch so manchen Lesemuffel an das Thema Buch. Von schmunzeln bis hin zu laut lachen ist hier jede Reaktion gewiss und auch die Spannung und das Abenteuer kommen nicht zu kurz.
Auf jeden Fall bin ich überzeugt davon, dass bei mir auch der Kobold gerade war, denn ich suche mal wieder.....

Bewertung vom 04.09.2023
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Geister mitten in Wien
"Der Totengräber und der Mord in der Krypta" von Oliver Pötzsch ist schon der dritte Roman rund um den Totengräber Augustin Rothmayer und seinen Freund Leopold von Herzfeldt. Ich habe sie alle drei in der richtigen Reihenfolge gelesen, was zum Verständnis aber nicht unbedingt notwendig ist. Es handelt sich jeweils um abgeschlossene Kriminalfälle.
Wie auch in den anderen Büchern sind den Kapiteln Teile aus einem Buch vorangestellt, welches der Totengräber gerade schreibt. Diese Auszüge finde ich immer sehr erbaulich und der damaligen Zeit angepasst, es macht viel Spaß sie zu lesen.
Diesmal geht es in die Welt der Geister und Gespenster, des Spiritismus und der Séancen.
In einer Gruft zwischen Knochen wird eine frische Leiche entdeckt, der Tote war ein guter Freund von Leopolds Chef. Schon deshalb soll er möglichst schnell den Täter finden. Die Ermittlungen führen wieder durch das Wien des 19. Jahrhunderts, in die berühmte Oper und bald auch in das Waisenhaus. Denn dort verschwinden Kinder, Jungen, immer wieder.
Das Buch liest sich gewohnt gut, der typische Wiener Ausdruck ist sehr passend und immer verständlich, die meisten der Personen kennt man aus den vorigen Bänden auch schon sehr gut.
Bei der Tätersuche wird man hier immer wieder überrascht und es gibt so einige spannende Wendungen. Am Ende wird alles in der Manier alter Kriminalgeschichten, wie bei Sherlock Holmes, aufgeklärt. Für Fans des eben genannten gibt es hier auch einige Überraschungen.

Bewertung vom 04.09.2023
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Bedrohung von unbekannter Seite
"Der Wald" von Tibor Rode ist ein Thriller, der es schafft, ein Szenario zu erstellen, dass einem fremd und doch unglaublich vertraut erscheint.
Es beginnt mit Postsendungen von rätselhaften Samen, exotisch aussehend und sehr schnell wachsend. An manchen Orten schafft es die neue Pflanze schon, die vorhandene Natur zurückzudrängen und nicht nur die. Erst als man ernsthaft versucht dieses Problem zu erledigen, ahnt man, was hier für Kräfte dahinter stecken und welche Auswirkungen diese haben könnten.
Marcus Holland ist Botaniker und hat erst ein sehr erfolgreiches Buch über die Macht der Pflanzen und das Zusammenleben mit ihnen veröffentlicht und er wird in dieser Problematik zu Rate gezogen. Auch die Archäobiologin Waverly Park verfolgt einen eigenen Ansatz, sie ist da schon länger mit beschäftigt.
Das Buch beginnt von Anfang an spannend und mit einem hohen Erzähltempo. Es kommt keinen Moment Langeweile auf. Schon durch die kurzen Kapitel schafft man es fast nicht, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen.
In jedem der Kapitel wechselt die Perspektive und der Erzähler, es gibt auch Sprünge in die Vergangenheit, aber alles gut dokumentiert. Durch die vielen Perspektiven kann man als Lesende das Geschehen sehr gut einschätzen und wird trotzdem oftmals überrascht.
Gut gefällt mir die Nähe zu echten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Studien, es ist bei weitem nicht alles fiktiv. Allerdings ist auch gerade das sehr furchterregend.
Für mich war das sehr spannend zu lesen und eine kurzweilige und doch nachdenklich machend Lektüre, empfehle ich gerne weiter.