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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 648 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2021
Die Nacht der freien Pferde / Nordstern Bd.2 (eBook, ePUB)
Müller, Karin

Die Nacht der freien Pferde / Nordstern Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach der schweren Verletzung erholt sich Erla beim Volk der Húldu, doch der Preis ihrer Genesung ist hoch - da die Zeit hier anders verläuft, als in der Menschenwelt, sind dort inzwischen Jahre vergangen. Erla hat nicht nur die Hochzeit ihrer Mutter verpasst, sondern auch die Geburt der kleinen Schwester. Außerdem muss sie sich Sorgen um Drifa machen, die Wunden der kleinen Stute wollen einfach nicht verheilen und auch das Wesen, das sie seinerzeit angegriffen hatte, streift weiterhin umher - auf der Suche nach Erla.

"Nordstern - Die Nacht der freien Pferde" von Karin Müller ist der zweite Band einer Trilogie, daher hat es mich nicht überrascht, dass auch dieses Buch (wie schon sein Vorgänger) mit einem Cliffhanger endet. Erla und ihre Freunde beim Húldu-Volk waren mir bereits im ersten Band ans Herz gewachsen und es hat Spaß gemacht, sie wieder zu begleiten. Bedingt durch Erlas Verletzungen, war ihr Bewegungsradius eingeschränkt, so dass ich die Geschichte als nicht ganz so abenteuerlich wie den ersten Band empfunden habe. Dennoch hat sich die Spannung für mich durch den gesamten Roman gezogen.

Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen, meiner Meinung nach gut an das Alter der Zielgruppe (ab 12 Jahren) angepasst. Wie schon den Vorgänger, habe ich ich auch diesen Roman nicht unbedingt als typisches Pferdemädchenbuch empfunden, anders als der Titel suggeriert. Erla sorgt sich zwar um ihre Stute Drifa, trotzdem fand ich die im Klappentext beworbene Verbundenheit zwischen ihr und dem Pony nicht wirklich greifbar. Dennoch hat mich die mystische Handlung beim Lesen in ihren Bann gezogen, so dass ich nun schon neugierig auf den Abschlussband geworden bin. Für dieses besondere Leseerlebnis spreche ich daher gern eine Empfehlung aus.

Fazit: Der Mittelband der Nordstern-Trilogie spielt größtenteils beim mystischen Volk der Húldu, die unterhaltsame und spannende Geschichte empfehle ich gern weiter, wer kein typisches Pferdebuch erwartet sondern bereit ist, sich auf eine besondere Geschichte einzulassen, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 26.05.2021
Der Friedhof der vergessenen Bücher (eBook, ePUB)
Ruiz Zafón, Carlos

Der Friedhof der vergessenen Bücher (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Friedhof der vergessenen Bücher ist ein geheimnisvoller Ort in Barcelona, um den bereits die Handlung einiger Romane von Carlos Ruiz Zafón angesiedelt sind. Diese Geschichtensammlung zieht sich durch die Jahrhunderte, der Leser trifft einige Figuren aus den Büchern des Autors wieder, auch einige reale historische Personen spielen eine Rolle. Und jede der voneinander unabhängig zu lesenden Kurzgeschichten hat mit dem beinahe magisch anmutenden Bücherfriedhof zu tun, so dass es für Zafón-Fans immer wieder etwas Vertrautes zu entdecken gibt.

"Der Friedhof der vergessenen Bücher" ist das letzte Projekt des viel zu früh verstorbenen Autors Carlos Ruiz Zafón, es war sein Wunsch, dass all diese Geschichten zusammen in einem Buch veröffentlicht werden. Der gewohnt poetische und bildgewaltige Schreibstil hat mich in jede einzelne Erzählung versinken lassen, die stellenweise recht düstere Atmosphäre habe ich bei jeder Zeile empfunden. Vermisst habe ich dabei den wunderbar leichten Humor, der in "Der Schatten des Windes" für Auflockerung der manchmal etwas dunklen Stimmung gesorgt hatte. Die Kurzgeschichten wirkten auf mich stellenweise beklemmend und manchmal auch tragisch, trotz des hohen schriftstellerischen Niveaus habe ich das Buch nicht als reines Lesevergnügen empfunden. Das mag daran liegen, dass ich selten Kurzgeschichten konsumiere, vielleicht hätte ich die Erzählungen besser einzeln lesen sollen, anstatt hintereinander weg. Dennoch ist es auch in diesem Buch die einzigartige, bildgewaltige Schreibweise, die es zu etwas Besonderem macht, so dass ich für die Sammlung gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Stellenweise etwas düster und melancholisch zeigt sich dennoch in jedem Satz die Einzigartigkeit von Zafóns Erzählkunst, so dass ich das Buch trotz der manchmal etwas bedrückenden Stimmung nur weiter empfehlen kann. Das Abschiedsgeschenk eines wunderbaren Autors an seine Lese stufe ich als unbedingt lesenswert ein.

Bewertung vom 25.05.2021
Gun Love
Clement, Jennifer

Gun Love


sehr gut

Pearl kennt nur das Leben im Auto ihrer Mutter, die als Teenager von zuhause weg gelaufen ist. Der Wagen steht seit vierzehn Jahren auf dem Besucherparkplatz eines Trailerparks zwischen zwei Autobahnen und einer Müllkippe und obwohl ihr Alltag von Armut geprägt ist, schafft Margot für sich und ihre Tochter eine sanfte, verträumte Atmosphäre in dem alten Ford Mercury. Diese Idylle wird erst getrübt, als Eli Redmond mit seinen Waffen auftaucht, in den sich Margot Hals über Kopf verliebt.

"Gun Love" von Jennifer Clement hat mich bis zur letzten Seite hin gefesselt und hallt immer noch in mir nach. Die Autorin zeigt ihr Heimatland von einer düsteren Seite, Schusswaffen sind allgegenwärtig und schon der Beginn des Buches lässt ahnen, dass es kein gutes Ende nehmen kann. Dennoch gelingt es der Autorin durch ihren wunderbar poetischen Schreibstil immer wieder, glückliche Momente voller Liebe und Zuversicht in die Geschichte einzuflechten, die doch eigentlich vom harten Leben zwischen Abgasgestank und Umweltverschmutzung, geprägt von Armut und Waffengewalt, handelt.

Ihre Protagonistin Pearl, aus deren Sicht der Roman geschrieben ist, berichtet stellenweise beinahe distanziert aus ihrem Leben, aber gerade diese Erzählweise, die nur ab und an Gefühle erahnen lässt, hat mich beim Lesen sehr fasziniert. Oft sind es kleine alltäglich Begebenheiten, die mir gezeigt haben, was Pearl in den jeweiligen Situationen empfindet. Es scheint, als ob sie ihre Erinnerungen formuliert, wie sie ihr gerade durch den Kopf schießen, was es mir in den ersten Abschnitten etwas schwerer gemacht hat, dem chronologischen Ablauf zu folgen.

Jennifer Clements Buch ist keine leichte Kost, doch wie eine tödliche Waffe, die in zarter Spitze eingepackt ist, wird das Grauen, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint, von positiven, ja beinahe träumerischen Episoden eingefasst, so dass ich das Leseerlebnis trotz des ernsten Themas als hoffnungsvoll formuliert empfunden habe. Letztendlich hat mich der Roman nachdenklich zurück gelassen und wird sicher noch einige Zeit in mir nachwirken. Deshalb gebe ich für diese Geschichte eine unbedingte Leseempfehlung.

Fazit: Jennifer Clements Roman handelt von Armut, Waffengewalt und Liebe, in wunderbar blumigen Worten schildert die Autorin neben dem harten Leben im Trailerpark auch Alltagsmomente voller Träume und Zuversicht. Ihr Buch hat mich gefesselt, fasziniert und am Ende sehr nachdenklich zurück gelassen, ich empfehle es gern weiter.

Bewertung vom 25.05.2021
Partem. Wie die Liebe so kalt
Neeb, Stefanie

Partem. Wie die Liebe so kalt


sehr gut

Spannende Fantasygeschichte, deren Hintergrund sehr geheimnisvoll bleibt

In der voll besetzten Bahn treffen Xenia und Jael zum ersten Mal aufeinander - für Xenia, die Geräusche hört, wenn sie andere Menschen berührt ist er ein willkommener Ort der Stille. Jael hingegen, der nie Gefühle empfindet, wird plötzlich von einer Welle an Emotionen überflutet. Kurz darauf stellen sie fest, dass sie Nachbarn sind und obwohl Jael sich sehr abweisend verhält, fühlt sich Xenia mehr und mehr zu ihm hin gezogen und auch er kann sich der Anziehung zwischen ihnen nicht verschließen. Doch der Partem verlangt den Tod aller Immuniten, wird Jael seinen Auftrag erfüllen und Xenia opfern?
"Partem - Wie die Liebe so kalt" von Stefanie Neeb ist der erste Teil einer geplanten Dilogie. Die Fantasy-Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen und auch bis zum Ende nicht mehr los gelassen - und dennoch bin ich mit diesem Leseerlebnis nicht so ganz zufrieden. Dass es am Anfang erst einmal viel Konzentration braucht, um die vielen neuen Figuren und Perspektivwechsel kennen zu lernen, hat mich dabei nicht gestört, die Handlung startete ohne viel Erklärung, war für mich aber verständlich. Doch auch im weiteren Verlauf des Buches blieb für meinen Geschmack zu viel im Hintergrund verborgen. Sicher ist dieser Band der Auftakt einer Dilogie und ich hoffe noch darauf, dass einige Fragen im zweiten Teil beantwortet werden - allerdings bleiben dem Leser auch Informationen verborgen, die für mich nötig gewesen wären, um die eine oder andere Aktion der Beteiligten besser verstehen zu können.
Dabei habe ich die Protagonisten Xenia und Jael durchaus gemocht, auch Felix und Chrystal, um die es in einem Nebenstrang geht, waren mir sympathisch. Doch über die anderen Figuren, gerade Xenias Freunde und Jaels Mitbewohner, hätte ich gern mehr erfahren, diese Personen bleiben in ihrer Beschreibung eher flach. Und auch der Partem bleibt meiner Meinung nach zu mysteriös, was die drohende Gefahr für mich kaum greifbar gemacht hat. Dennoch hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite unter Spannung gehalten, der Schreibstil war einfach und flüssig zu lesen, so dass ich die Lektüre in wenigen Tagen beendet hatte. Nun heißt geduldig es auf den Erscheinungstermin der Fortsetzung zu warten, das Ende habe ich als regelrecht abgeschnitten empfunden und auch der Bezug zum Prolog wurde noch nicht wieder hergestellt.
Fazit: Fantastisch und rasant ist die Geschichte auf jeden Fall erzählt, Manches hätte für mich ausführlicher dargestellt werden können, doch trotz aller Kritik hat mich das Buch gut unterhalten und ich warte gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 20.05.2021
Kämpf um dein Herz / Night of Crowns Bd.2 (2 MP3-CDs)
Tack, Stella

Kämpf um dein Herz / Night of Crowns Bd.2 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Kurz nachdem Alice vom Spielfeld entkommen ist, landet sie im Krankenhaus. Doch auch hier spürt sie die Auswirkungen des Fluchs, niemand kann sich an sie erinnern, nicht einmal ihre eigene Mutter. Da diese der Sherriff des Ortes ist, nimmt sie Alice erst einmal bei sich auf. Schon bald muss sie wieder auf ihre alte Highschool gehen, wo sie nicht nur bekannte Mitschüler, sondern auch Jackson und einige weitere Spielfiguren trifft, die sich ebenfalls nicht an Alice erinnern können. Wird es ihr gelingen, diese surreale Situation zu entwirren und den zweiten Slave zu finden?

"Night of Crowns - Kämpf um dein Herz" von Stella Tack ist der finale Teil einer Dilogie und die Handlung schließt sich ohne irgendwelches Vorgeplänkel direkt an das Ende des ersten Bandes an. Deshalb empfehle ich, beide Bücher direkt aufeinander folgend zu lesen bzw. zu hören. Im Vergleich zum Vorgänger konnte mich dieses Hörbuch etwas weniger begeistern, die Autorin hat zwar einige rasante Plottwists eingebaut, so dass ich nicht über mangelnde Spannung klagen kann, doch gab es auch immer wieder kleine Unstimmigkeiten in der Logik, über die ich beim Hören gestolpert bin.

Das Finale hätte für meinen Geschmack ein paar Seiten mehr vertragen können, nachdem sich fast die gesamte Geschichte um die Suche nach verschiedenen Lösungsansätzen gedreht hat, wurde das Ende recht kurz und schmerzlos abgehandelt. Auf ganzer Linie überzeugen konnte mich dagegen die Sprecherin Madiha Kelling Bergner, ihre Stimme hat die Handlung vor meinem geistigen Auge real werden lassen, die verschiedene Betonung konnte auch die Figuren lebendig darstellen, wodurch ich das Hörerlebnis als sehr angenehm empfunden habe. Insgesamt habe ich mich von der Dilogie gut unterhalten gefühlt, so dass ich trotz der kritisierten Kleinigkeiten auch für den zweiten Band gern eine Hörempfehlung ausspreche.

Fazit: Bis auf kleinere inhaltliche Schwächen stellt dieses Hörbuch ein solides Ende der spannenden Fantasy-Dilogie dar, die Sprecherin Madiha Kelling Bergner liest die Geschichte angenehm nuanciert, deshalb empfehle ich das Hörerlebnis gern weiter.

Bewertung vom 12.05.2021
Soul Food (eBook, ePUB)
Acevedo, Elizabeth

Soul Food (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Emoni ist siebzehn Jahre alt und bei ihrer Großmutter aufgewachsen, neben der Highschool trägt sie die Verantwortung für ihre zweijährige Tochter und arbeitet in einem Fast-Food-Laden. Wie es nach der Schule weiter gehen soll, weiß Emoni noch nicht, ihre Leidenschaft gilt dem Kochen, doch reicht ihre Begabung allein für den Lebensunterhalt, oder wäre es klüger, zunächst ein Studium zu absolvieren? Der neue Mitschüler Malachi drängt sich mehr und mehr in Emonis Gedanken und auch der Umgang mit dem Vater ihres Babygirls wird zunehmend schwieriger......

"Soul Food" von Elizabeth Acevedo ist eine wunderbare Geschichte, die eine solche Wohlfühlatmosphäre vermittelt, dass ich jede einzelne Seite als Lesegenuss empfunden habe. Aus Emonis Sicht erzählt, ist die Warmherzigkeit der jungen Protagonistin in jedem Satz spürbar und ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Obwohl sie es nie leicht im Leben hatte und im Inneren oft unsicher ist, zeigt sie nach Außen eine positive Lebenseinstellung, die von den meisten Menschen in ihrem Umfeld reflektiert wird. Dadurch hat es mir viel Freude gemacht, Emoni auf einem Stück ihres Weges zu begleiten und ihre persönliche Entwicklung mit zu erleben.

Der Schreibstil der Autorin war leicht und eingängig, ich bin beinahe durch die Seiten geglitten und war gefühlt viel zu schnell am Ende angelangt. Wie in "Poet X" steht eine junge Frau im Mittelpunkt der Erzählung, die noch auf der Suche nach ihrem Platz im Leben ist - und doch sind die beiden Bücher sehr unterschiedlich. Den für die deutsche Ausgabe gewählte Titel "Soul Food" finde ich sehr passend, denn Emoni kocht mit so viel Liebe und die bildhaften Beschreibungen tragen einen großen Teil zu dem heimeligen Flair bei, dass dieser Roman ausstrahlt. Jedem Buchteil ist eines von Emonis Lieblingsrezepten voran gestellt, das dann in dem folgenden Abschnitt eine Rolle spielt. Die berührend geschriebene Geschichte war für mich in ganz besonderes Leseerlebnis, so dass ich das Buch sehr gern weiter empfehle.

Fazit: Warmherzig und gefühlvoll beschreibt Elizabeth Acevedo die Entwicklung ihrer jungen Protagonistin, die Lektüre hat sich für mich tatsächlich wie Nahrung für die Seele angefühlt, dafür gebe ich gern eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.05.2021
Doppelbock
Salzmann, Thomas

Doppelbock


ausgezeichnet

Obwohl Frederike Stier wegen ihrer Herzprobleme inzwischen pensioniert ist, findet sie keine Ruhe im Alltag. Denn auf Zeche Zollverein wird ein befreundeter Umwelt-Aktivist tot aufgefunden, ganz offensichtlich mit einem Stein erschlagen - erst am Abend zuvor hatte Frederike das Opfer getroffen und beginnt nun, sehr zum Unmut ihrer ehemaligen Kollegen, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei konzentriert sie sich zunächst auf einen Umweltskandal, dem das Mordopfer auf der Spur war und schon bald gibt es einen weiteren Toten.......

"Doppelbock" von Thomas Salzmann ist der zweite Fall für die Ermittlerin Frederike Stier. Da die Handlung in sich abgeschlossen ist, kann dieser Roman gut ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden, ich finde es allerdings noch schöner, etwas mehr über Frederikes Vorgeschichte bereits aus "Kohlenwäsche" zu kennen. Die ehemalige Hauptkommissarin ist eine Protagonistin, mit der sicher nicht jeder Leser warm wird, sie ist dickköpfig, eigenbrötlerisch, oft unvernünftig im Umgang mit der eigenen Gesundheit, dabei aber auch klug, zielstrebig und unerschrocken - mir ist sie trotz ihrer sperrigen Art inzwischen ans Herz gewachsen.

Die Handlung hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die Spannung hat sich meiner Meinung nach konstant durch das gesamte Buch gezogen und im Rahmen der Ermittlungen habe ich auch einiges Wissen über die Umweltproblematik des ehemaligen Bergbaugebietes vermittelt bekommen. Wie bei einem Regionalkrimi zu erwarten, hat der Autor ein gutes Maß Lokalkolorit in die Geschichte eingeflochten, Thomas Salzmanns Liebe zum Ruhrgebiet ist in jedem Satz spürbar. Damit hat dieses Leseerlebnis für mich die perfekte Mischung aus Unterhaltung, Spannung und Hintergrundinformation gebildet, so dass ich Frederiekes zweiten Fall gern weiter empfehle und mich schon auf Fortsetzungen freue.

Fazit: Eine gelungene Mischung aus spannender Handlung, regionalem Flair und einer eigenwilligen Ermittlerin, mich hat die Geschichte gefesselt und sehr gut unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung gebe.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2021
Der große Sommer (eBook, ePUB)
Arenz, Ewald

Der große Sommer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Um das Schuljahr nicht zu wiederholen, muss Frieder während der Sommerferien für die Nachprüfungen lernen, deshalb fährt er zum ersten Mal nicht mit der Familie in den Urlaub. Doch viel mehr als der Unterrichtsstoff interessiert ihn Beate, die er an einem regnerischen Tag im Freibad kennen gelernt hat. Zusammen mit Frieders Schwester Alma, seinem Freund Johann und Beate, erlebt der Jugendliche einen Sommer, der ihm für immer im Gedächtnis bleiben wird.

"Der große Sommer" von Ewald Arenz ist ein wunderbar geschriebener Roman, der mich mit seinem nostalgischen Flair von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die Geschichte wird vollständig aus Frieders Sicht erzählt, wodurch ich bald das Gefühl bekam, den Protagonisten gut zu kennen. Aber auch die anderen Figuren waren umfassend beschrieben, aus Frieders Blickwinkel sind sie mir alle schnell vertraut geworden. Den bildhaften Schreibstil des Autors kannte ich bereits aus einem anderen seiner Bücher und auch dieses Mal ist es Ewald Arenz gelungen, mich damit vollständig zu bezaubern.

Dieses Leseerlebnis habe ich nicht aus der Position des Beobachters wahr genommen, ich war emotional tief in der Handlung versunken und habe beinahe die Sonnenstrahlen auf der Haut gespürt und den Blumenduft gerochen, es hat sich angefühlt, wie Zeit mit guten Freunden zu verbringen. Dabei ist nicht jedes Ereignis so leicht, wie es beim Lesen wirkt, neben Freundschaft und erster Liebe werden auch Krankheit und Tod thematisiert. Für Frieder stellt dieser Sommer einen großen Schritt in seiner Entwicklung zum Erwachsenen dar, den Titel finde ich dafür sehr passend gewählt. Wer wie ich die Achtziger Jahre mit erlebt hat, wird bei dieser berührenden Lektüre in Jugenderinnerungen schwelgen, aber auch für alle Anderen gebe ich gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Mit seinem wunderbaren Schreibstil entführt Ewald Arenz die Leser in einen Sommer voller Jugendträume und Nostalgie, dieses bezaubernde Leseerlebnis empfehle ich sehr gerne weiter.

Bewertung vom 10.05.2021
Verbotene Worte / Hush Bd.1
Farrow, Dylan

Verbotene Worte / Hush Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnde Fantasygeschichte

Schon seit Jahren wird Montane von einer fürchterlichen Krankheit heimgesucht, deren Ursprung in geschriebenen Worten liegt. Seither ist Tinte und Schrift verboten, dennoch ist das Land verarmt und das Volk leidet unter Hungersnöten. Da Shaes Bruder an den Flecken gestorben ist, leben sie und ihre Mutter ausgegrenzt am Rand ihres Dorfes und als ein weiteres Unglück über die Familie herein bricht, stehen auch ihre wenige Freunde nicht mehr an Shaes Seite. So macht sie sich auf den Weg zu den mächtigen Barden, die das Land regieren, um Gerechtigkeit zu finden, doch auch im hohen Haus ist nicht Alles, wie es scheint.

"Hush - Verbotene Worte" von Dylan Farrow hat mich schon mit der Leseprobe in seinen Bann gezogen und meiner Meinung nach hat der Rest des Buches gehalten, was der Anfang versprochen hat. Die gesamte Geschichte wird aus Shaes Sicht erzählt, was es mir leicht gemacht hat, mit der sympathischen Protagonistin warm zu werden. Sicher verhält sie sich reichlich naiv, doch wenn ich bedenke, dass sie noch sehr jung ist und wie abgeschieden von den anderen Dorfbewohnern sie aufwachsen musste, hat mich das nicht weiter verwundert. Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr angenehm empfunden, ich bin beinahe durch die Seiten geglitten und war gefühlt viel zu schnell am Ende des Romans angelangt.

Auch optisch empfinde ich dieses Buch sehr ansprechend, ich war begeistert als ich es zum ersten mal in Natura sehen konnte. In der Bildschirmansicht ist nicht zu erkennen, dass die kleinen Ranken, die man auf der linken Seite in den Haaren erahnen kann, über die gesamte untere Hälfte des Covers glänzend dargestellt sind, was je nach Lichteinfall zu verschiedenen Reflexen führt. Im Innendeckel gibt es eine Karte von Montane, die dabei hilft, sich den Hintergrund vorzustellen. Die Spannung steigert sich zunächst langsam, bis die Handlung schließlich in ein Finale mündet, dass es mir während der letzten ca. 50 Seiten unmöglich gemacht hat, das Buch noch aus der Hand zu legen. Ein kleiner Cliffhanger ist enthalten, so dass ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung freue, dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Fazit: Für mich hat der Roman Alles mit gebracht, was eine gute Fantasy-Erzählung ausmacht, ich hatte viel Freude mit der Geschichte und gebe dafür gern eine Leseempfehlung.