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Lexa

Bewertungen

Insgesamt 340 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2019
Hardpressed - verloren / Hard Bd.2
Wild, Meredith

Hardpressed - verloren / Hard Bd.2


sehr gut

Die Geschichte von Erica und Blake geht in die zweite Runde. Nach dem ich schon durch den ersten Teil geflogen bin, kam ich dementsprechend auch rasch durch den zweiten. Der Schreibstil der Autorin ist nach wie vor fesselnd, leicht und sehr flüssig zu lesen.
Hier möchte ich zunächst erwähnen, dass mir Boston als Handlungsort ausgesprochen gut gefällt, da meiner Meinung nach, Schauplätze wie New York oder andere berühmte amerikanische Großstädte schon ein wenig abgegriffen sind. Im zweiten Band der Hard-Reihe droht Ericas Vergangenheit sie einzuholen. Wem aus ihrem Umfeld kann sie tatsächlich vertrauen? Und wird sie, trotz der Schlag auf Schlag folgenden Ereignisse ihre Beziehung zu Blake aufrechterhalten können? Dieser Band ist vollgepackt mit Dramatik, Spannung und Sex der sich langsam auf die Spuren von Shades of Grey begibt. Dabei wirken die Sexszenen nicht billig und nehmen nicht unnötig viel Platz ein. Handlungsstränge aus dem Vorgängerband werden aufgegriffen und fortgeführt und neue, spannende entstehen. Mir hat sehr gut gefallen, dass sowohl die Charakter, als auch die Beziehungen sich merklich weiterentwickeln. Wie auch schon beim ersten Band darf man hier keine tief geschliffenen Protagonisten und eine Story mit Tiefgang erwarten. So ist auch der zweite Teil eine leichte Lektüre für Zwischendurch.
Hard Pressed ist meiner Meinung nach, eine gelungene Fortsetzung der Reihe, bei der ich durch die Seiten geflogen bin und viel Spaß beim Lesen hatte. Wie auch schon beim ersten ist es auch bei diesem zweiten Band wichtig, mit den richtigen Erwartungen heranzugehen. Tut man das, so kann man definitiv angenehme Lesestunden mit diesem Buch verbringen.

Bewertung vom 22.08.2019
Hardwired - verführt / Hard Bd.1
Wild, Meredith

Hardwired - verführt / Hard Bd.1


sehr gut

Wer schon mehr aus dem Erotikgenre gelesen hat, weiß dass es wichtig ist mit den richtigen Erwartungen an ein solches Buch heranzugehen. Der erste Teil der „Hard“-Reihe von Meredith Wild macht dabei keine Ausnahme. Wer Lust auf ein leichtes, nicht besonders tiefsinniges, spannendes Buch mit der gewissen Prise Erotik hat wird hier bestens bedient.
Der Schreibstil der Autorin ist von Anfang an leicht, flüssig und mitreißend. Durch die Seiten kommt man deswegen sehr schnell. Die Charaktere Erica und Blake, sowie alle anderen Nebenprotagonisten kommen authentisch aber nicht zwingend mit viel Tiefe daher – was dem Lesefluss allerdings keinen Abbruch tut. Wie in vielen solcher Romane werden auch hier einige Klischees aufgegriffen – Sie die junge, angeblich toughe Harvadstudentin, die ihren Willen dann doch viel zu oft und zu leicht aufgibt und er der sexy, geheimnisvolle, stinkreiche und sehr kontrollsüchtige Badboy dessen Charme man einfach nicht widerstehen kann. Auch hier gibt es natürlich das typische Hin und Her, dennoch macht es Spaß der Geschichte der beiden zu folgen. Die Erotikszenen treten zum zweiten Teil des Buches etwas gehäuft auf (sie scheinen wirklich jedes Problem mit Sex lösen zu wollen…), sind aber keinesfalls störend und wirken zum Glück auch nicht billig. Viele Handlungsstränge werden von der Autorin bewusst offengehalten, da klar ist, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt.
Wie gesagt, wer mit den richtigen Erwartungen an dieses Buch heran geht wird keines Falls enttäuscht werden. Es hat gut unterhalten und war etwas Leichtes, prickelndes für Zwischendurch. Die Reihe wird deswegen weitergelesen.

Bewertung vom 22.08.2019
Die Zarin und der Philosoph / Sankt-Petersburg-Roman Bd.2
Sahler, Martina

Die Zarin und der Philosoph / Sankt-Petersburg-Roman Bd.2


sehr gut

Das Cover und die Aufmachung des Buches haben mich direkt angesprochen. Der Schreibstil der Autorin mich direkt in den Bann gezogen.
Man taucht ein in die Welt des russischen St.Petersburg im 18 Jahrhundert. Und diese Zeit bietet mit Zarin Katharina der Großen wahrlich eine herrliche Grundlage und Kulisse für einen spannenden und fesselnden, historischen Roman. Martina Sahler hat mich vor allem durch die authentische Zeichnung ihrer Charaktere und die Kunst, die Geschichte auf jeder Seite spannender werden zu lassen, überzeugt. Es braucht ein bisschen bis das Buch Fahrt auf nimmt, ist aber an keiner Stelle auch nur annähernd langweilig. Die Charaktere entfalten sich wunderbar facettenreich und es ist überaus spannend die Richtung der Charakterentwicklungen zu beobachten. Geschickt führt sich verschiedene Standpunkte zu einem schlüssigen Ganzen zusammen. Gerade dass man verschiedene Sichtweisen aus verschiedenen Schichten der damaligen Zeit bekommt, macht es noch interessanter. Die Beziehungen die zwischen den vielseitigen Protagonisten entstehen, haben mich teilweise zu tiefst berühren können, andererseits wirkten manche für mich ein wenig zu weit hergeholt. Diverse Handlungen kamen für mich deshalb sehr überstürzt und nicht ganz glaubwürdig vor und mir fehlte ein wenig die Hinführung dazu. Vor allem Philosoph Stephan konnte mich nicht von sich überzeugen. Nach einem wirklich packenden Roman, empfand ich auch das Ende leider eher als etwas unbefriedigend und nicht ganz dem Rest des Buches würdig.
Dennoch hat Martina Sahler einen großartigen Roman über eine gütige und zugleich grausame Frau wie Katharina die Große geschaffen, der mich sehr beeindruckt hat und den ich mit großer Neugierde gelesen habe. Das Buch hat in mir das Interesse geweckt, noch mehr über die faszinierende Welt von St.Petersburg und seiner Zaren zu erfahren.

Bewertung vom 22.08.2019
Winterflammen / The Darkest London Bd.3 (eBook, ePUB)
Callihan, Kristen

Winterflammen / The Darkest London Bd.3 (eBook, ePUB)


gut

Das Cover und die Aufmachung, ist wie von den vorherigen Bänden gewohnt, einfach traumhaft. Leider hatte meine Ausgabe hier, keinen Klappumschlag wie die anderen beiden Bände.
„Winterflammen“ ist der Dritte und letzte Teil der Darkest London Reihe. Man sollte hier die beiden vorherigen Bände gelesen haben, sonst sind einige Zusammenhänge nur schwer zu verstehen.
Der Schreibstil von Kirsten Callihan ist wie gewohnt leicht, locker und flüssig zu lesen. Die Kapitellänge empfand ich allerdings fast schon etwas zu lang. Die Handlung baut sich rasch auf und gewinnt schnell an Fahrt und Spannung. Im fortgeschrittenen Teil der Geschichte gab es dagegen Stellen die ich teilweise quer gelesen habe ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen. Das Buch hatte einen guten Start, ließ aber nach hinten hinaus für mich etwas nach. Die Geschichte von Winston und Poppy gefiel mir recht gut, jedoch konnte sie mich nicht wirklich berühren. Generell fehlte den Charakteren für mich die notwendige Tiefe um große, mitreißende Emotionalität aufzubauen. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass sich die Themen der Auseinandersetzungen immer und immer wiederholten und selten etwas Neues oder eine Entwicklung für die Protagonisten hervorbrachten. Eine schöne Idee fand ich allerdings die kleinen Zeitsprünge zur Kennenlerngeschichte der beiden. Kurzzeitig hatte ich die Befürchtung, dass das Ende mich genauso enttäuschen würde, wie beim vorherigen Band. Jedoch belehrte mich die Autorin dieses Mal eines Besseren und lieferte mir einen weitgehend actionreichen Abschluss der Geschichte.
Auch mit dem Dritten Band konnte mich die Reihe nicht ganz von sich überzeugen. Dennoch habe ich auch diese Geschichte mit seinen Werwölfen, Dämonen und anderen übernatürlichen Wesen mit dem gewissen Romantasytouch im London des 19 Jhd. gerne gelesen und freue mich die Trilogie damit abgeschlossen zu haben.

Bewertung vom 22.08.2019
Verhext / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.2
Hearne, Kevin

Verhext / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.2


sehr gut

Mir gefallen die Cover der Chroniken des Eisernen Druiden-Reihe allesamt sehr gut. Der Titel wie immer kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Bei "Verhext" handelt es sich um den Zweiten Band der mehrteiligen Reihe um den Druiden Atticus und seinen treuen Gefährten Oberon.
Der Schreibstil von Kevin Hearne ist wie gewohnt flott, locker, humorvoll und man kommt schnell durch die Seiten. Auch in diesem Band begegnet man wieder allerlei skurrilen Figuren wie Coyoten, Hexen, wildgewordenen Schönheiten und aufreizenden Göttinnen. Der Schlagabtausch zwischen den einzelnen Figuren, ist auch in "Verhext" absolut lesenswert. Im Gegensatz zum Ersten Band bringt dieser wesentlich mehr Spannung mit und auch Atticus erscheint mir hier nicht mehr ganz als "Überheld" der unverwundbar ist. Das hat mir sehr gut gefallen, denn es macht ihn als Hauptcharakter mehr greifbar. Geliebt habe ich wie immer seinen Wolfshund Oberon, der mitunter anfängt über die Botschaft und den Sinn des Filmes "Einer flog über das Kuckucksnest" zu philosophieren. Einfach köstlich. Die Actionszenen sind spannend gestaltet und gleichzeitig so unglaublich skurril. Aber genau das macht den Charme dieser Reihe in meinen Augen aus. Es hebt sich durch seinen Humor und seine Andersartigkeit im Vergleich zu anderen Exemplaren dieses Genres deutlich hab.

Es war ein großer Spaß mehr von den Abenteuern des Eisernen Druiden zu lesen. Die Reihe gehört nach diesem Band, definitiv zu meinen Liebsten Fantasyreihen. Herrlich erfrischend und wunderbar geeignet nach einem stressigen Tag abzuschalten und laut zu lachen. Ich freue mich auf den dritten Band der Reihe!

Bewertung vom 22.08.2019
Gehetzt / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.1
Hearne, Kevin

Gehetzt / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.1


sehr gut

Kevin Hearne legt einen lockeren, humorvollen und leichten Schreibstil an den Tag. Selten habe ich bei einem Buch so schmunzeln und teilweise richtig loslachen müssen. Einer der großen Pluspunkte die dieses Buch von anderen Fantasygeschichten abhebt.
Man kommt leicht in die Geschichte und lernt im raschen Tempo einige skurrile Gestalten wie die alte irische Nachbarin mit einer Abneigung gegen Briten, Morrigan oder Flidais kennen. Der Protagonist der hier unter seinem Decknamen Atticus O’Sullivan auftritt, versprüht Charme und seinen treuen Wolfshund Oberon habe ich mit seiner frechen Schnauze direkt ins Herz geschlossen. Ich bin von Seite zu Seite geflogen und war begeistert mit welcher Leichtigkeit der Autor die keltischen Gottheiten auf geniale Weise zu Papier bringt. Ich hatte auf keiner Seite Langeweile. Sehr hilfreich fand ich dabei, dass die Eigenenamen der keltischen Mythologie in Versalien gesetzt waren, so dass sie im Lesefluss nicht untergingen. Die Geschichte nimmt sehr schnell Tempo auf und die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag. Dabei bekommt man es nicht nur mit keltischen Gottheiten zu tun, man macht auch die Bekanntschaft mit Vampiren, Werwölfen, Feen und Hexen. Für manch einen könnte, dass zu viel des Guten sein, doch ich fand es überaus abwechslungsreich und unterhaltsam. Fantasy die sich einfach von der klassischen abhebt und die Wesen nicht unbedingt den bekannten Klischees nachgehen, so liebt der Vampir hier beispielsweise Knoblauch anstatt vor ihm davon zu rennen. Dennoch waren für mich manche Ereignisse etwas zu einfach konstruiert und mir haben dann doch komplexere Zusammenhänge gefehlt, so war es manchmal leider etwas zu vorhersehbar. Atticus ist als über 2000 Jahre alter Druide natürlich überaus mächtig, jedoch hätte es nicht geschadet ihm dann doch die ein oder andere Schwäche zu verpassen. Durch alle heiklen Situationen ist er mir etwas zu aalglatt hindurchgeschlängelt.
Alles in allem ein wirklich klasse Auftakt der Reihe, die ich zu 100 Prozent weiterverfolgen werde. Mich hat das Setting überzeugt, das Unterhaltsame, der Humor des Autors und vor allem seinen Mut in einem Fantasybuch etwas über die Klischeestränge zu schlagen. Bis auf ein paar kleine Schwächen, beide Daumen nach oben!

Bewertung vom 22.08.2019
Aller Anfang
Sullivan, J. Courtney

Aller Anfang


ausgezeichnet

Zunächst mir gefällt das Cover recht gut, es ist sehr schlicht gehalten und passt im Prinzip zu den vier Freundinnen (eine Szene am Strand gibt es nicht) und deren Geschichte die das Buch erzählt.
Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich weich, flüssig und ausführlich. Sie zeichnet ihre Figuren mit einer solchen Tiefe und Liebe zu den kleinen Eigenheiten der jeweiligen Freundin, dass man denken könnte sie wäre ebenfalls eine gute Kameradin der Vier. Man ist dadurch sehr nah an allen vier Protagonistinnen und die vielen liebevollen Details die J.Courtney Sullivan über Celia, Bree, Sally und April schreibt, lassen einen immer wieder schmunzeln. Die Kapitel werden jeweils aus der Sicht einer der vier Freundinnen erzählt, was sehr gut die verschiedenen Charaktere und Sichtweisen beleuchtet. Das hat mir gut gefallen. Wir erfahren in Rückblenden viel über die Collegezeit (und gerade hier kann es zu Irritationen bezüglich der verrückten amerikanischen Rituale am Smith-College kommen wie zum Beispiel bestimmte ziemlich abgehobene Dresscodes zu gewissen Veranstaltungen…) - den Beginn ihrer Freundschaft - und sind hautnah an der Entwicklung der Vier beteiligt. Durch den Erzählstil und die Ausführlichkeit wie das Leben der Freundinnen beschrieben wird, erfahren wir unglaublich viel über deren Seelenleben und Beweggründe. Das Buch bringt daher eine enorme Vielschichtigkeit und Tiefe mit, die mich an manchen Stellen wirklich ins Herz getroffen hat. Dadurch dass die Autorin sowohl Stärken und Schwächen der Charaktere beleuchtet, wird die Authentizität der Figuren noch einmal unterstrichen. Denn gerade, dass die Figuren sich manchmal egoistisch oder arrogant verhalten, Fehler machen und falsche Entscheidungen treffen bringt sie dem Leser so nah. Es sind vier unterschiedliche Lebenswege die mit all ihren Höhen und Tiefen erzählt werden und jeder bringt seine eigene wichtige Botschaft mit. Vier ganz verschiedene junge Frauen, die eine tiefe Freundschaft verbindet. Ein wunderbarer Stoff für eine wunderbare Geschichte.
Es ist eine großartige Erzählung über Freundschaft, Liebe, Verrat, Verlust, Streit, Loyalität und Versöhnung, die einen Seite für Seite mitreißt. J.Courtney Sullivan hat mit diesem Werk ein tiefgründiges, liebevolles und wichtiges Buch geschaffen. Die Geschichte wird mich auch nach dem Zuklappen des Buchdeckels, lange begleiten.

Bewertung vom 22.08.2019
Die Lotosblüte
Sok-Yong, Hwang

Die Lotosblüte


sehr gut

Da ich ein großer Fan „Der Geisha“ von Arthur Golden war und generell sehr gerne Bücher lese, die die asiatische Kultur aufgreifen, war „Die Lotosblüte“ ein absolutes Must-Have-Buch.
Der Autor legt einen sehr detailreichen und manchmal auch sehr ausschweifenden Schreibstil an den Tag. Ich habe einige Zeit gebraucht um in die Geschichte hinein zu tauchen. Am Anfang war ich etwas irritiert das Kwang Sok-Yong seine Charaktere ohne viel Schnickschnack und Tiefe präsentiert. Je mehr ich aber von der Geschichte gelesen habe desto mehr wurde mir klar, dass das die Figuren nicht unbedingt brauchen um das Buch mitreißend und spannend zu gestalten. An manchen Stellen holt er weit aus und man bekommt einiges an Hintergrundinformationen über die asiatische Kultur. Das hat mir einerseits sehr gut gefallen, andererseits fand ich es an manchen Stellen sehr anstrengend zu lesen. Denn durch die vielen Nebeninformationen die er einfließen lässt, haben manche Szenen für mich ein wenig an Farbe verloren. Auch waren mir dadurch manche Zusammenhänge von Handlungen und Ereignissen nicht ganz klar. Mit Chong als Hauptcharakter konnte ich mich anfangs nicht unbedingt anfreunden, im Laufe der Geschichte jedoch habe ich sie für ihren Mut ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen sehr bewundert. Was sie teilweise erleben und erleiden muss, hat mich oft tief ins Herz getroffen. Eine wunderschöne und doch grausame Geschichte einer jungen Frau.
Ich bin mit sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Und wurde weitgehend nicht enttäuscht. Der Autor schafft einen wunderbaren Einblick in die Kulturen und Traditionen der damaligen Zeit, bei dem Asienfans, wie ich es einer bin, definitiv auf ihre Kosten kommen. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte die ich oben genannt habe, ein ganz wundervolles Buch, welches mich durch seine Erzählgewalt begeistern konnte.

Bewertung vom 22.08.2019
Dschungel
Karig, Friedemann

Dschungel


ausgezeichnet

Ich kann es nicht leugnen – das Cover war einer der Hauptgründe warum ich zu diesem Buch gegriffen habe. Es ist anders, es ist speziell. Und gerade, das hat mich durch und durch angesprochen.
Die Sprache mit der Friedemann Karig erzählt ist bildgewaltig, anspruchsvoll und absolut mitreißend. Von der ersten Seite an hatte er mich damit gefangen genommen. Die Charaktere sind einfach skizziert und benötigen keine Schnörkel und Extras um wirkliche Tiefe mitzubringen. Man begleitet den Protagonisten auf der Suche nach seinem Kindheitsfreund Felix in das exotische Land Kambodscha. Währenddessen werden immer wieder Anekdoten aus der Kindheit der beiden zwischengeschoben. So lernt man die beiden besser kennen und bekommt mehr und mehr ein Bild über die Freundschaft der beiden. Die Geschichte schafft Fernweh – und Ohrwürmer. Die eingebrachten Songzitate konnte ich fast alle im Kopf mitsingen und bekam sie danach nicht mehr aus dem Kopf. Das Buch ist wie das wilde Meer, in das man eintaucht und dass einen mit der Strömung immer und immer weiter mitzieht. Bilder rauschen vorbei. Bilder von wahrer Freundschaft, was Reisen bedeutet und was es heißt den Mut zu haben alles hinter sich zu lassen. Die Botschaften die die Geschichte mitbringt haben mich berührt und auch nachhaltig noch beschäftigt. Während des Lesens haben sich menschliche Abgründe aufgetan und es wird einem bewusst, dass gerade Fehlentscheidungen und Dinge die man falsch macht uns so ungemein menschlich machen. Ich konnte das Buch so gut wie keine Minute aus der Hand legen, weil es mich so fasziniert und gefesselt hat.
Der Autor hat ein Werk geschaffen, dass zu meinen absoluten Jahreshighlights zählt. Durch seine mitreißenden Bilder und seine Botschaften die er dem Leser mit auf den Weg gibt eine absolute Empfehlung. Wie gern möchte ich jetzt einfach in den Flieger steigen und alles hinter mir lassen!

Bewertung vom 22.08.2019
Wo man im Meer nicht mehr stehen kann
Genovesi, Fabio

Wo man im Meer nicht mehr stehen kann


ausgezeichnet

Ich hatte Lust auf ein locker leichtes, sommerlich angehauchtes Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Cover verspricht nicht zu viel und nicht zu wenig. Fabio Genovesi vermittelt mit seinem Schreibstil einen locker, flüssig zu lesendem, italienischem Flair. Toll!
Man begleitet Fabio über etwa sechs Jahre hinweg, wie er mit seinen schrulligen Onkeln und als einziges Kind der Familie aufwächst. Man begleitet ihn über kleinere Eskapaden, über mittelgroße Katastrophen bis hin zu dem Unfall seines Vaters und der Zeit danach. Man erfährt hautnah mit, dass es nicht immer einfach ist ohne großartigen Kontakt zu Gleichaltrigen aufzuwachsen, aber dass man damit durchaus auch seinen eigenen Weg finden kann. Es hat mir das Herz erwärmt, wie viel Kraft und Hoffnung er in die Texte legt, die er seinem Vater vorliest. Es zeigt wie viel Kraft und Liebe in Geschichten und Erzählungen stecken können. Einfach wunderbar! Das Buch enthält zahlreiche liebevolle Anekdoten über das Leben. Fabio erzählt zwar aus Kindersicht, doch verliert die Sprache dabei nicht an Ernsthaftigkeit. Sie behält lediglich ihre kindliche Leichtigkeit. Und das hat es so zu einem Genuss gemacht, Seite um Seite zu lesen. Fabio ist ein Kind, von dem wir viel lernen können. Und die wichtigste Botschaft die er uns dabei mitgibt ist, dass es genau richtig ist, wie man ist. Und nicht anders. Dabei spielt es keine Rolle, was die anderen denken. Die Geschichte steckt voller solcher Botschaften über das was Glück ist, Liebe und Familie bedeutet, über Zusammenhalt und Wärme, über Vorurteile und Selbstakzeptanz, über das Überwinden von Grenzen und neue Horizonte, über die Hoffnung und den Glauben, über Freundschaft und Toleranz. Und dass man manche Dinge nur aus dem Herzen lernen kann und nicht aus Büchern.
Ein herzerwärmendes und erfrischendes Buch! Mir hat es großen Spaß gemacht, Fabios Geschichte zu folgen. Der Autor hat ein wundervolles Werk geschaffen, was einerseits durch seine italienische Leichtigkeit besticht, als auch mit seinen Werten die es vermittelt. Klare Leseempfehlung!