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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2022
Die Ewigkeit ist ein guter Ort
Noort, Tamar

Die Ewigkeit ist ein guter Ort


gut

Wenn etwas Entscheidendes wegbricht, muss man sich neuen Halt suchen

Elke, Ende 20, studierte Theologin, ist es schon fast vorbestimmt, Pastorin zu werden, denn genau das erwartet ihr Vater, selbst Pastor einer Gemeinde, von ihr. Sie könnte ja bald seine Nachfolgerin werden. Im Moment arbeitet sie als Seelsorgerin in einem Altenheim und dort passiert es dann auch, das Vaterunser, sie hat es einfach vergessen und ebenso Zitate aus der Bibel. Alles, was mit Gott und ihrem Glauben zu tun hat, sie kann es nicht mehr aussprechen, sich nicht mehr daran erinnern. Gottesdemenz ist der von ihr kreierte Begriff dafür und sie ist, wie sollte es auch anders sein, schockiert. Elke verordnet sich eine 'Auszeit' und macht sich dann auf die Suche, nach eben dem, was sie bisher als ihr Lebensfundament angesehen hat. Das klappt so nicht und so bleibt nur, sich den eigenen Dämonen zu stellen, Druck und Erwartungen von anderen abzustreifen und sich selbst zu hinterfragen und auch vor dem Tod ihres Bruders vor 15 Jahren und den Umständen, wie dies geschah, nicht mehr davonzulaufen.
Den Weg, den Elke einschlägt, das ist abwechslungsreich und schon manchmal auch irritierend. Da hat man das Gefühl, ihrem Erleben sehr nah zu sein, dann wieder fragt man sich, ob man hier eine Heranwachsende vor sich hat oder eben eine erwachsenen Frau, die in Planung hat, der Rückhalt einer ganzen Kirchengemeinde zu sein. Aufgefangen werden die kleinen Holprigkeiten in der Geschichte aber sehr schön durch den Schreibstil und die feine Mischung aus Einfühlsamkeit, bildhafter Beobachtung und Humor, die die Verfasserin ihrem Debütroman angedeihen lässt.
Jeder muss seinen Weg selbst finden. Die Geschichte dazu, ich fand sie interessant und sehr unterhaltsam. Und ich bin gespannt, was die Autorin als nächstes für ein Thema aufgreifen wird.

Bewertung vom 29.07.2022
Matrix
Groff, Lauren

Matrix


ausgezeichnet

Eine junge Frau blüht auf und wird zum Segen eines ganzen Klosters

Marie, ein unehelicher Adelssproß im Gefolge von Eleonore von Aquitanien, wird von dieser verabschiedet, weggeschickt in ein weitentferntes heruntergekommenes Kloster, mit dem vorgeschobenen Auftrag, dass man sie dort brauche. Am Hofe ist das junge Mädchen mit seiner grobschlächtigen Erscheinung und seinem wenig liebreizenden Wesen nicht mehr erwünscht und so macht sich Marie, bitter im Herzen, auf den Weg zu ihrem neuen Bestimmungsort. Und eigentlich stimmt es ja, das Kloster ist heruntergekommen, die Lebensumstände der Nonnen desolat. Aber natürlich hätte niemand gedacht, dass Marie als neue Priorin es wirklich anpackt, die Dinge verändert, Strukturen aufbricht und neue schafft und sich nicht nur in den inneren Mauern durchsetzt, sondern ihre Kämpfe auch mit der übergeordneten Geistlichkeit austrägt und gewinnt. Sie schafft für ihre Mitschwestern ein Leben, das einer Art feministischer Emanzipation gleichkommt, gerade wenn man sich vor Augen hält, wir sprechen vom England in den Jahren ab 1158.
Das ist die Geschichte, doch was dieses Buch erst richtig zum Leuchten bringt, das ist der Schreibstil der Autorin Lauren Groff. Er ist anders, eigen und doch flüssig und leicht zu lesen und so lebendig und intensiv in seiner in indirekter Rede gehalten Form, dass einen ihr Werk vom ersten Augenblick an packt. Man jagt sozusagen mit Marie im fliegendem Galopp auf ihr neues Leben zu, dasdann tatsächlich auch eines wird, ausgefüllt und kämpferisch, mit einem innerlich loderndem Feuer versehen, für das Recht auf weibliche Selbstbestimmtheit und ein gutes Leben.
Und auch mich hat dieses Buch fast schon ein wenig zum Glühen gebracht, einfach weil es dieses Buch ist und ich bin begeistert.

Bewertung vom 29.07.2022
Animal Agents - Retter im Verborgenen (Animal Agents, Bd. 1)
Rohde, Marek;Koglin, Ilona

Animal Agents - Retter im Verborgenen (Animal Agents, Bd. 1)


sehr gut

Diese Agenten behalten den Überblick und sind wahre Retter in der Not

In den Zeiten von Paw Patrol und Superpets scheinen auf den ersten Blick auch die Animal Agents, mit einem ähnlichen Konzept, diesmal in Buchform, eher einfach gestrickte Superheldenabenteuer zu bestehen und am Ende ist alles wieder gut. Doch das ist hier dann doch ziemlich anders. Die versammelten Agenten, die Hunde Doozer und Berry, der Papagei Quiri und die Katze Yoko fühlen sich verantwortlich für die Erde und alle ihre Bewohner, sowohl die Tiere wie auch die Menschen, wobei die Gefahr dafür, dass alles seine gesunde Balance verliert, in erster Linie von den Menschen ausgeht. Ganz konkret plant in diesem ersten Band der angedachten Reihe eine Firma, Bienen durch Roboter zu ersetzen. Und das soll nur der Anfang sein. Die Animal Agents müssen natürlich verhindern, dass dies tatsächlich umgesetzt wird und dazu ist ein sehr spannendes actionreiches Abenteuer zu durchstehen, lebendig und bildhaft erzählt. Und ein ganz besonderer Charme offenbart sich aus der beschriebenen Perspektive durch die Tiere, wenn wir Menschen Fellwechsler sind und ein Schiff als Schwimminsel daherkommt. Das, um was es hier geht, das hat schon eine ernste Note und das kommt auch angemessen zum Ausdruck. Es macht die Animal Agents ja auch ein wenig anders und das darf ruhig so sein. Und gerade für die erwachsenen Vor-oder Mitleser ist das auf sich selbst schauen, wenn natürlich auch in sehr vereinfachter Form mit ein bisschen sehr stark abgerenztem Gut und Böse, durchaus ein paar Extragedanken wert.

Bewertung vom 27.07.2022
Waldmädchensommer
Czerny, Theresa

Waldmädchensommer


ausgezeichnet

Eine Freundschaft und die reale Magie des Waldes

Alva und ihre Familie sind gerade umgezogen. Ihre Geschwister haben, obwohl gerade Sommerferien sind, keine Probleme, neue Freunde zu finden, aber Alva ist da anders. Sie sitzt in ihrem Zimmer und fühlt sich einsam. Und so beschließt sie, den nahen Wald zu erkunden und begegnet dort Toni. Die beiden Mädchen streifen gemeinsam durch den Wald und Antonia, so Tonis richtiger Name, lässt Alva Anteil nehmen an der herrlichen Natur, an der Pflanzenwelt und auch an der Magie, die diesem Ort offenbart. Jeden Tag treffen sie sich hier und lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Sie verwandeln sich selbst in magische Wesen und kreieren Spiele, in denen sie eine tiefe Verbindung zur Natur erleben. Das alles ist wunderschön erzählt und gibt einem als Leser die Möglichkeit, miteinzutauchen in diese magische Welt, die aber trotzdem nicht abgleitet und in der Realität verankert bleibt. Und die Realität, Tonis tatsächliche Lebensrealität, irgendwann durchdringt sie dieses schöne gemeinsame kindliche Erleben der beiden Mädchen. Das dauert und Alva steht der Entwicklung in ihren Spielen, in Tonis Verhalten erst einmal sehr verunsichert und überfordert gegenüber, aber irgendwann stellt sich dann heraus, das diese Geschichte auf ein sehr ernstes Thema zusteuert, häusliche Gewalt, wobei die Einbindung in die wirklich schöne auch zum Wohlfühlen gedachte Geschichte sehr gut gelungen ist und deshalb auch genau richtig für die angedachte Zielgruppe funktioniert.
Und so hat 'Waldmädchensommer' mit seiner absolut bewusst gewählten positiven Gefühlswelt absolut Bestand und ist sehr zu empfehlen

Bewertung vom 27.07.2022
Das Haus zwischen den Welten / Das Haus am Rande der Magie Bd.2
Sparkes, Amy

Das Haus zwischen den Welten / Das Haus am Rande der Magie Bd.2


sehr gut

Wo die Fantasie hüpft und Schluckauf macht
Die Taschendiebin Neun und ihre Freunde reisen in ihrem magischen Haus durch die Welt. Doch das hat, vielleicht auch gestresst vom ersten Teil, Schluckauf und hüpft, wegen der vielen Hicks durch viele Welten. Und so gibt es für die illustre Schar eine Menge Abenteuer zu erleben.Und dabei spielt ein Hüpfkästchenwettbewerb eine Rolle und ganz wichtig ist ein magischer Turm, der den Freunden vielleicht beim Lösen ihrer Probleme hilft.
Eine total schräge, riesig fantastische, humorvolle und kunterbunte Geschichte ist das hier, mit sehr netten Akteuren, die zwar sehr verschieden und eigen sind, aber trotzdem ganz fest zusammenhalten, denn nur so haben sie die Chance, dass dies alles zu einem guten Ende führt.
Das Buch zu lesen, hat einfach richtig Spaß gemacht.

Bewertung vom 24.07.2022
Die Schuhe meines Vaters
Schäfer, Andreas

Die Schuhe meines Vaters


sehr gut

Ein Vater ist mehr wie nur ein Vater

Es ist der Vater des Autors, der seinen Sohn und dessen Familie in regelmäßigen Abständen in Frankfurt besucht. Doch diesmal, im Sommer 2018, erzählt dieser, ganz am Ende des Besuchs, dass seine Krebserkrankung wahrscheinlich zurückgekehrt ist und er sich, zurück in Berlin, einer Biopsie unterziehen muss. Begleitung will er keine, vorerst 'schaffe ich das allein'. Und so ist es doch ein Schock, als ein Anruf aus dem Krankenhaus dem Sohn mitteilt, dass sein Vater im künstlichen Koma liegt und er kommen muss, um zu entscheiden, wann die Maschinen abgestellt werden sollen. Der Sohn entscheidet und dann, schon fast ein Trost, atmet der Vater weiter und ihm wird 'das Sterben geschenkt'. Dann ist er tot und der Sohn, irgendwann, erst nach einiger Zeit, er will über den Vater schreiben, ihn für sich noch einmal erleben lassen. Und dazu macht er sich auf die Suche, nach ihm. Denn, dass wird dem Autor sehr bewusst, was weiß er über diesen nicht einfachen Mann, der so viel in sich begrub. Und manchmal, ja, da wallte es auf in ihm, 'Ausbrüche', die die Familie belasteten und zu mancher Zeit, den Sohn sich hat schämen lassen, für den Vater.
Ein sehr persönliches Buch über das Sohnsein, das Vatersein und die einen selbst vielleicht erstaunende Erkenntnis, dass ein Vater auch ein Leben vor und neben der Vaterrolle her hat, ein Leben, das etwas mit einem Menschen macht und es so vielleicht auch nicht immer einfach ist, der Vater zu sein, den sich der Sohn wünscht.
Sehr intensiv, sehr berührend und verbunden mit der Chance für uns alle, seine Eltern über diese ,ihre Rolle hinaus, wahrzunehmen und kennenzulernen.

Bewertung vom 21.07.2022
Blindfisch
Fessel, Karen-Susan

Blindfisch


sehr gut

Selten und trotzdem gibt es ein Leben

Das Usher-Syndrom, erblich bedingt, selten, drei Formen und Lon hat eine davon. Er ist von Geburt an gleichbleibend hochgradig schwerhörig, aber damit kann er leben. Mit seinen Hörgeräten ist das Leben für ihn nahezu genauso wie für andere. Inzwischen er ein Teenager, ein ganz normaler Typ mit einem besten Freund, Oscar und alle anderen in der Klasse sind auch sehr in Ordnung. Er spielt Volleyball und Zuhause, das sind seine Mutter, seine Schwester Annie und sein Stiefvater 'Cord', den Lon nicht so mag, obwohl der echt sein Bestes gibt. Doch etwas stimmt nicht. Lon sieht zunehmend schlechter, was er aber niemandem sagt. Und es ist ihm klar, was das bedeutet, dass er wohl die Variante 2 des Usher-Syndroms hat, die sich durch die zunehmende Netzhautdegeneration in der Pubertät zeigt, bis hin zur Erblindung. Tag um Tag, Lon macht einfach weiter, kämpft sich durch alles durch. Er weiß, es gibt kein Zurück, es wird passieren, aber er will noch eine 'Gnadenfrist', wie er selbst es nennt, noch ein bisschen normal sein, dazugehören, nicht bemitleidet werden, bevor es vielleicht wirklich Nacht wird, für immer. Und dann, so denkt er, ist das Leben für ihn sowieso vorbei.
Diese Geschichte, das ist Lon, der um Aufschub kämpft, der hier spricht, hier fühlt, der seinen Sport aufgibt, stolpert, öfter mal die Orientierung verliert und sich dann auch noch durch die mehrtägige Klassenfahrt 'quält'. Und wir, die Leser, sind mitunterwegs, fühlen mit, hoffen mit, verzweifeln, haben Angst, genauso, wie Lon selbst das erlebt.
Und das Fazit, ein ganz tolles Buch und ein 'warum ich' gilt einfach nicht, aber es gilt, es gibt ein Leben und das ist schön.

Bewertung vom 19.07.2022
Beifang
Simons, Martin

Beifang


sehr gut

So haben sie gelebt, Zechensiedlung, Großfamilie und die Generationen danach

Sie waren zu zwölft und die Eltern dazu, 60 qm Zechenhaus, unerträgliche Enge, Armut in allen Belangen, Härte, die meist in Schlägen endete und ein ewiger Kampf quasi ums Überleben, das ist die Familie, in der Franks Vater Kind war. Erzählt hat dieser von seinem Kindsein nie, auch auf Nachfrage seines Sohnes bleibt dessen Ansinnen unbeantwortet. Jetzt, da Franks Eltern das Zechenhaus, das sie als die nächste Generation bewohnt hatten, verkaufen, um in eine Seniorenwohnung umzuziehen, verspürt Frank erneut den Wunsch, mehr über Großvater und Vater zu erfahren, doch sein Vater will nichts sagen. Und so macht sich Frank, der sich mehr schlecht wie recht als Drehbuchautor durchs Leben schlägt, auf den Weg und besucht seine weitverstreute Schar an Onkeln und Tanten, um Antworten zu erhalten. Die Facetten ihrer Erinnerungen, sie sind vielfältig und der der jeweiligen Wahrnehmung auch recht unterschiedlich, manchmal sogar vollkommen gegensätzlich, aber das Gesamtbild, das sich daraus zusammenfügt und unweigerlich neben Großvater und Vater auch Frank selbst und seinen Sohn Vinzenz mit einbindet, da steht schon eine gnadenlose Trostlosigkeit im Raum. Aber es zeigt sich auch, es gab sie, die Familie und ihr wehrhafter Zusammenhalt und ihr Kampfgeist gegen das Aufgeben.
Happy Ends oder der Sonnenschein am Ende des Tunnels, das bekommt man hier nicht, aber trotzdem schafft es die Geschichte, eine den einzelnen Personen zunehmend zugewandtere Haltung einzunehmen. Und für Frank selbst ist jetzt Reflektion möglich und vielleicht auch mehr.
Mich hat diese 'Familiengeschichte' überzeugt.

Bewertung vom 18.07.2022
Eine Feder auf dem Atem Gottes
Nunez, Sigrid

Eine Feder auf dem Atem Gottes


sehr gut

Aufwachsen, erwachsen und die Suche nach der eigenen Identität

Die Schriftstellerin Sigrid Numez hat für ihre Bücher schon viele Auszeichungen erhalten und ist ein Name in der Welt des geschriebenen Worts. Mit 'Eine Feder auf dem Atem Gottes' veröffentlichte sie 1995 ihren ersten sehr persönlichen Debütroman, der autobiografisch Einblicke gibt in die Zeit ihres Aufwachsens in New York und sehr fokussiert ihr Augenmerk in vier Abschnitten auf ihren Vater, ihre Mutter, das Ballet und die Affäre mit Vadim, einem verheirateten russischen Einwanderer, richtet. Und dieser in seiner Offenlegung doch auch mutige Roman, er ist nun wieder da, neu aufgelegt und mit seinem melancholischen und berührenden Stil absolut wert, erneut entdeckt zu werden.
Die Suche, auf die sich die Autorin hier begibt, ist die nach der eigenen Identität. Sie klopft dafür an viele Türen, denn natürlich beginnt alles mit der eigenen Familie, die das Fundament legen sollte für das Heranwachsen, Hersauswachsen hin zu sich selbst. Doch das ist hier anders. Es gibt einen chinesisch-panamaischen Vater, der dieses Leben nicht will und eine deutsche Mutter, die noch weniger damit fertig wird, in diesem Amerika, noch dazu als nur Hausfrau und Mutter, leben zu müssen und deren 'Träume' zurück in Deutschland liegen. Familie existiert nicht, nur Streit und Gewalt erlebt sich hier fort. Und so sucht Numez nach anderen Leidenschaften, die zu Famile werden könnten und das ist in ihrem Fall der Tanz. Und dann ist da noch, als weiteres Mosaiksteinchen, die Affäre. Mit Vadim erlebt sie 'Gefühle', doch mehr kann es nicht sein, denn dieser hat Frau und Kind.
Ich konnte diesem Buch sehr viel abgewinnen. Man fühlte sich von der Autorin mitgenommen auf ihren ganz eigenen Weg hin zu dem, was sie so sehr vermisst und was man einfach braucht zum Leben, ein starkes Ich, in sich selbst.

Bewertung vom 18.07.2022
An den Ufern von Stellata
Raimondi, Daniela

An den Ufern von Stellata


sehr gut

200 Jahre, sieben Generationen und eine italienische Familiengeschichte

Es begann mit einem schlimmen Winter vor 200 Jahren, der dazu führte, dass ein Grüppchen des fahrenden Volks sich in Stellata, einem Dorf in der Lombardei, niederließ. Viollca, eine starke, temperamentvolle und mit einer geheimnisvollen mystischen Ader ausgestattete junge Frau, gehört zu ihnen und sie findet in dem ruhigen eher schwermütigen Dorfbewohner Giacomo einen Mann, der fasziniert ist von ihrer Art. Bald kommt ein Sohn zur Welt und auch er trägt dieses Sphärische seiner Mutter in sich. Generation folgt auf Generation und über all die Jahre hinweg geht der Familie ihre besondere 'Inspiration' nicht verloren.
500 Seiten stark ist diese Geschichte, die so viel Leben, so viele Menschen und so viel italienisches Flair für uns bereit hält. Da müsste man eigentlich Sorge haben, dass man den Überblick verliert, aber das ist überraschenderweise nicht der Fall. Das alles ist so klar, lebendig und auf eine schon sehr eigene, aber wunderbar erfrischende und bildhafte Weise erzählt, dass es einfach nur eine große Freude ist, hier sozusagen mitten im Geschehen mit dabei zu sein, bis hinein in unsere heutige Zeit.
Einfach ein großes Lesevergnügen.