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Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2023
Der Rosie-Effekt / Rosie Bd.2
Simsion, Graeme

Der Rosie-Effekt / Rosie Bd.2


ausgezeichnet

Einfach wunderbar

Worum geht’s?
Don Tillmann hat endlich seine Rosie geheiratet und damit das Ehefrauen-Projekt erfolgreich beendet. Doch das war nur der Anfang und ihm stellt sich eine ganz neue Herausforderung: Rosie ist schwanger. Wird er es schaffen, Rosie ein guter Ehemann und dem gemeinsamen Kind ein guter Vater zu sein?

Meine Meinung:
Graeme Simsion hatte mich schon mit seinem ersten Buch über Don und Rosie begeistert. Mit „Der Rosie-Effekt“ hat er meine Begeisterung sogar noch gesteigert! Mit seinem charmanten und direkten Schreibstil erzählt er, wie Don versucht, mit der Schwangerschaft von Rosie umzugehen und schildert auf einfache und kurzweilige Art, welche Probleme dabei auftreten.

Don und Rosie sind für mich immer noch ein bisschen wie Sheldon und Amy aus der Big Bang Theory. Und dennoch auch wieder ganz anders. Die beiden zu begleiten ist einfach nur wunderbar herrlich. Zu erleben, welche Probleme entstehen und wie sie gemeistert werden. In Dons autistischen Kopf hineinzusehen, der versucht, sich vorzustellen, wie empathiefähige Menschen reagieren würden, immer wieder an seinem Unvermögen scheitert und doch auf seine ganz eigene Art irgendwie dennoch alles richtig macht. Außerdem erleben wir hier mit Gene, Dons bestem Freund eine ganz besondere Überraschung!

Ich konnte sofort wieder ganz in die Geschichte eintauchen, es war lustig, emotional und auch sehr eindrucksvoll, wie der Autor sich in einen Charakter wie Don hineinversetzen kann. Die sich daraus ergebenden Anekdoten haben mich einfach zu gut unterhalten. Es war schön zu sehen, wie sich die Charaktere weiterentwickeln, wie sie mit Problemen zu kämpfen haben, Situationen meistern müssen – besonders die Szene mit Don auf dem Spielplatz oder am Ende im Flugzeug. Der Autor hat mich zum Lachen, zum Weinen und zum Kopfschütteln gebracht. Das Buch hat mich wieder super unterhalten und ich kann einfach nicht genug bekommen von Don, seiner Familie und seinen Freunden. Ich freue mich schon sehr auf Teil 3 und kann allen Fans der Big Bang Theory und allen, die eine leichte und doch auch tiefgründige und unterhaltsame Lektüre suchen, dieses Buch nur ans Herz legen.

Fazit:
Mit „Der Rosie-Effekt“ setzt Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte um Don und Rosie fort und bringt sie auf ein ganz neues Level. Don, der es endlich geschafft hat, eine Beziehung aufzubauen und zu heiraten, steht nun vor einer ganz neuen, herausfordernden Challenge: Rosie ist schwanger. Und um diese Tatsache dürfen wir wieder lustige Anekdoten, anrührende Szenen und kurzweilige Geschichten lesen. Auch mit diesem Buch hat der Autor mich gepackt und zum Lachen und Weinen gebracht. Ich kann von Don und Rosie und all ihren Freunden einfach nicht genug bekommen!

5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 26.02.2023
Zerstört / Rachejagd Bd.3
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Zerstört / Rachejagd Bd.3


ausgezeichnet

Ein absolut genialer finaler Showdown

Worum geht’s?
Anna und Nick versuchen, nach den vergangenen Erlebnissen ein normales Leben zu führen. Doch der Täter, der mit ihnen eine perfide Rachejagd spielt, gibt noch nicht auf. Plötzlich ist er wieder da und seine Psychospielchen werden immer tödlicher.

Meine Meinung:
Mit „Rachejagd – zerstört“ beendet das Autorenduo Nica Stevens und Andreas Suchanek ihre Thriller-Trilogie um die Journalistin Anna Jones und den FBI-Agenten Nick Coleman. Und ich hätte es nicht gedacht, aber dieser Teil ist noch härter, noch rasanter, noch grausamer und noch gewiefter als die beiden Teile davor! Die Autoren geizen wieder nicht mit grausamen Details und ich musste das Buch einfach am Stück durchsuchten, ich konnte einfach nicht aufhören!

Und im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen erleben wir hier immer wieder Rückblicke im Leben des Täters, war mir sehr gut gefällt. Wir erleben, wie er z.B. Harris instrumentalisiert hat und lernen den Grund hinter seinem Hass und der Rachejagd kennen. Dann begleiten wir natürlich Nick, Anna und Zane, die ich immer noch für ein absolut geniales Team halte. Zudem lernen wir Paige kennen, eine frühere Freundin von Anna und Nick, die zwischenzeitlich als Streetworkerin arbeitet.

Mal in der Vergangenheit und mal in der Gegenwart erleben wir dann das grausame Finale der Rachejagd-Trilogie an der Seite dieser Protagonisten mit. Es ist absolut kaltblütig und grausam und nochmal: Wie kommt man auf solche Ideen? Es ist von Anfang an spannend und wird immer spannender und der Erzählstil immer schneller. Ich habe fast nicht zu blinzeln getraut, um keine dieser schrecklichen Szenen zu verpassen. Vor allem der finale Showdown in einem alten Feriencamp war einfach nur genial! Die Werkzeuge des Täters, das von ihm erdachte Setup. Und dann der Täter selbst! Nie nie nie wäre ich darauf gekommen! Und ich muss gestehen, nach diesem fulminanten letzten Teil habe ich bis zum Ende gezittert und doch noch auf einen Cliffhanger gewartet, der zum Glück nicht kam, sondern die Trilogie ist wirklich beendet. Wir können aufatmen und endlich wieder ruhig schlafen! Dennoch: Zu gerne würde ich das Trio – eventuell mit Paige als viertem Mitglied – in anderen Fällen wiedererleben. Anna, Nick und Zane sind einfach zu genial um hier mit ihnen zu enden! Also, wenn ihr starke Nerven habt und es blutig, hinterlistig, psycho, grausam und alptraumhaft sein darf, lest die Trilogie, da seid ihr hier genau richtig!

Fazit:
Das Autorenduo Stevens & Suchanek beenden ihre Rachejagd-Trilogie absolut atmosphärisch und grauenvoll genial mit „Rachejagd- zerstört“. Nie hätte ich gedacht, dass die alptraumhaften Setups aus den ersten Teilen sich nochmal steigern können, aber das Duo hat es geschafft! Es war noch rasanter, noch grausamer und der finale Showdown hat mich absolut vom Hocker gerissen! Soviel explosive Spannung, so viele geniale Wendungen und unvorhersehbare Ereignisse. Aber auch Rückblicke in die Vergangenheit, die uns Licht ins Dunkle gebracht haben, warum der Täter tut, was er tut. Und ein Ende, das wirklich nichts offenlässt. So muss es sein!

Für dieses Buch kann man nur volle 5 Sterne vergeben und ich hoffe sehr, dass wir Nick, Anna und Zane in anderen Fällen nochmals treffen dürfen!

Bewertung vom 23.02.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


sehr gut

Grausame Einblicke in die Geschichte und ein Serienkiller

Worum geht’s?
1939: Der 2. Weltkrieg steht kurz bevor, doch die Schönen und Reichen feiern, als könne ihnen nichts etwas anhaben. Bis eine der Frauen aus der Nazi-Elite ermordet und grausam verstümmelt auf der Museumsinsel aufgefunden wird. Und sie soll nicht die einzige bleiben. Der Mörder: Einer von ihren?

Meine Meinung:
„Die marmornen Träume“ ist das erste Buch, das ich von Jean-Christophe Grangé gelesen habe und er hat mich nicht enttäuscht. Obwohl mehr Kriminalroman als Thriller konnte er mich doch durch seinen Schreibstil und die tiefen Einblicke in die Geschichte überzeugen. Besonders die grausamen Details kamen mehr als bildhaft rüber und auch sonst hat er viel Wert auf die Beschreibung erschreckender Einzelheiten gelegt und auch geschichtliche Dinge aus der Nazizeit vertieft, die mir zwar bekannt waren, aber deren Ausführlichkeit mich doch nochmals mehr als erschüttert hat.

Wir begleiten drei Protagonisten: Den psychologischen Analytiker Simon Kraus, ein kleiner Gigolo und Lebemann, der Frauen erpresst um ein gutes Leben zu führen. Dann Minna von Hassel, die eine psychiatrische Anstalt leitet, deren deutscher Stammbaum viele Generationen zurückreicht und die ein Alkoholproblem hat. Und zuletzt Franz Beewen, Mitglied der Gestapo und Leiter der Ermittlungen im Fall der ermordeten Damen der Nazi-Elite. Und diese drei, so ungleich sie sind, führen doch gemeinsam die Ermittlungen und wachsen im Laufe der Geschichte immer mehr zusammen.

Auch die Story selbst ist spannend. Neben den Einblicken, die uns der Autor in die Behandlung von geistig Beeinträchtigten durch das Naziregime gibt und in den Umgang mit Juden und Roma erhalten wir auch Einblicke in die Vorgänge in den Lebensbornheimen und die Arbeit der SS-Gestapo. Es ist erschreckend und wirkt auf grausame Weise real. Daneben verfolgen wir dann noch einen Serienkiller, der immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Hier hat der Autor einige Szenen für uns in petto, die wirklich alptraumhaft sind. Überhaupt ist das ganze Buch gespickt mit grausamen Geschehnissen, blutigen Details und unerwarteten Wendungen, welche der Geschichte immer neuen Antrieb geben. Die Spannungskurve hat zwar keine explosiven Peaks, ist aber stetig hoch und gerade der Mix aus Historischem und Fiktiven macht hier einen ganz besonderen Reiz aus. Meine Highlights waren definitiv die Szene in der Kanalisation und das Ende, bei dem wir Dr. Mengerhäusen in seiner Versuchseinrichtung besucht haben – dies war mit der grausamste Akt überhaupt und ich vermute stark, dass hier Josef Mengele Vorbild war. Einen kleinen Punkt Abzug muss ich allerdings geben, da an manchen Stellen doch sehr ausführlich berichtet wurde, was das Lesetempo etwas hat stocken lassen, aber dennoch hat mich der Autor überzeugt! Eine absolute Leseempfehlung von mir und ich werde auf jeden Fall seine anderen Bücher auch noch lesen!

Fazit:
Jean-Christophe Grangé war mir zuvor nur vom Namen her ein Begriff, doch mit seinem Thriller „Die marmornen Träume“ hat er mich wirklich überzeugt. Die Mischung aus historischen Begebenheiten und dem fiktiven Kriminalfall war einfach genial! Trotz einiger Längen durch zu ausführliche Beschreibungen hat mich das Buch mitgerissen. Die Beschreibungen des Autors von den grausam zugerichteten Leichen sowie der Vorgänge in den Lebensbornheimen, im Umgang mit den Roma und die Versuche in der Einrichtung des Dr. Mengerhäusen waren erschreckend und wirkten so real –ich fürchte hier steckt tatsächlich mehr Realität dahinter, als sein sollte. Die Charaktere waren genial gewählt und der Showdown am Schluss hat mich nochmals wirklich mitgerissen und auch tief getroffen.

4 Sterne von mir und dies war das erste, aber ganz gewiss nicht das letzte Buch, das ich von dem Autor gelesen habe!

Bewertung vom 22.02.2023
Oxygen
Brandhorst, Andreas

Oxygen


ausgezeichnet

Alptraumhaft und atemlos

Worum geht’s?
Eine Lösung der Klimakrise zeichnet sich ab. Doch was der Menschheit neue Hoffnung geben soll, führt sie in eine der schlimmsten vorstellbaren Katastrophen. Plankton produziert keinen Sauerstoff mehr und die Welt wird grau. Die Meeresbiologin Laura Lombardi versucht, die Ursachen hierfür zu erforschen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:
Wenn einer realistische Horrorszenarien zum Leben erwecken kann, dann ist es definitiv Andreas Brandhorst, wie er in seinem neuen Klima-Thriller „Oxygen – Welt ohne Sauerstoff“ (FISCHER Tor, 02/2023) erneut beweist. Gut recherchiert und mit einem Hauch Polit-Thriller zeigt er eine mögliche Zukunftsperspektive auf, die wirklich alptraumhaft ist. Auch komplexe Sachverhalte beschreibt er dabei verständlich und mitreißend und es ist wie bei einem Unfall: Man kann nicht wegsehen bzw. muss immer weiterlesen und will unbedingt wissen, was weiter passiert!

Dabei erzählt er aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen aus der Sicht der Meeresbiologin Laura Lombardi, die die Ursache für das Grau entdeckt und die wir zusammen mit ihrer Truppe bei der Suche nach einem Gegenmittel begleiten dürfen. Dann noch aus der Sicht von Virginia Del Rey, NSA Chefin, die nicht nur versucht, die Welt vor dem Grau zu retten, sondern auch, einzelne Menschen von Machtmissbrauch und Korruption abzuhalten. Neben diesen haben wir noch unzählige weitere Personen und Erzählperspektiven, was hätte unübersichtlich sein können, aber vom Autor so gut umgesetzt war, dass wir an jedem Ort der Welt einen Blick hinter die Kulissen bekommen haben, in die Köpfe der Machthungrigen schauen konnten, mit den Menschen fühlen konnten, die ums Überleben gekämpft haben und gegen den Untergang der Menschheit, so dass mich die Vielzahl der Protagonisten zu keinem Zeitpunkt gestört oder irritiert hat. Im Gegenteil, am Ende fanden alle auf gewisse Weise zusammen und der Kreis schloss sich absolut logisch.

Auch die Story selbst war einfach nur genial. Es hat sich angefühlt, als würde man wirklich ein mögliches Zukunftsszenario miterleben. Ein erschreckendes Szenario, in dem das Überleben der Menschheit mehr als auf der Kippe steht. Es war grausam mitzuerleben, wie einige wenige alles für sich beansprucht haben. Wie das Recht des Einzelnen plötzlich höher gewertet wurde. Wie es durch den Egoismus und die Ignoranz der Mächtigen noch schneller zu einer Katastrophe kommen konnte, einer Katastrophe von fatalem Ausmaß! Und wie einige wenige Privilegierte sich einen Überlebensraum geschaffen haben, der weniger Privilegierte komplett missachtet hat. Andreas Brandhorst hat mich mit dieser fiktiven Realität wieder total mitgerissen und gepackt! Fundiert und gut recherchiert hat er einen Pageturner erschaffen, der so genial wie grausam ist. Ich hoffe, dass diese Realität das bleibt, was sie in dem Buch ist: Fiktiv! Eine klare Leseempfehlung von mir und ich bin schon gespannt, was er sich für seinen nächsten Thriller einfallen lässt!

Fazit:
Mit „Oxygen- Welt ohne Sauerstoff“ gelingt Andreas Brandhorst erneut ein Klima-Thriller, der mich gebannt hat! Zu erleben, wie schnell die Welt zugrunde gehen kann, wie einzelne Menschen den Tod vieler in Kauf nehmen, um selbst zu überleben. Und das Ganze in einem mitreißenden Schreibstil, der alles so real dargestellt hat, dass ich mir beim Lesen die Nackenhaare aufgestellt haben! Dieses Buch ist wieder ein gelungenes Meisterwerk aus der Feder des Autoren, das eine fiktive Realität so realistisch darstellt, dass man nur hoffen kann, diese nie miterleben zu müssen!

5 Sterne von mir für dieses ebenso alptraumhafte wie beeindruckende Werk und ich bin schon sehr gespannt, welches Schreckensszenario er im nächsten Buch für uns bereithält!

Bewertung vom 19.02.2023
Die Legende des Feuerberges / Feuerblüten Trilogie Bd.3
Lark, Sarah

Die Legende des Feuerberges / Feuerblüten Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Eine Zeitreise ins beeindruckende Neuseeland

Worum geht’s?
1880: Als Aroha bei einem Zugunglück ihre große Liebe verliert, erscheint ihr alles sinnlos. Ist sie wirklich von den Göttern verflucht? Sie sucht auf Rata Station Zuflucht, um dem Verlust zu entfliehen. Dort trifft sie auf ihren jungen Onkel Robin, der von einer Zukunft am Theater träumt und wagt mit ihm den Schritt in eine neue Zukunft, der beider Leben eine unvorhergesehene Wendung bringt.

Meine Meinung:
Mit dem in sich abgeschlossenen dritten Teil „Die Legende des Feuerberges“ beendet Sarah Lark ihre historische Roman-Trilogie um die Feuerblüten-Saga. Und wie immer ist auch dieses Buch absolut eindrucksvoll! Hervorragend recherchiert entführt uns die Autorin ins Neuseeland der 1880-1890er Jahre. Nicht nur in eine sich verändernde Welt aufstrebender Industrialisierung, sondern auch in die unglaublich vielfältige und bezaubernde Landschaft Neuseelands. Als Neuseeland-Fan kann ich nicht genug bekommen von ihren Beschreibungen und Darstellungen, in Rotorua Bay war ich selbst bereits und konnte alles wieder lebendig vor mir sehen!

Hier begleiten wir hauptsächlich Aroha, die Tochter von Linda und Fitz, die schwere Schicksalsschläge erleben muss und schließlich in Rotorua landet, wo sie ein Hotel eröffnen möchte. Und wir erleben Robin, wie er versucht, sich seinen Traum von der großen Shakespeare-Bühne zu erfüllen. Dann haben wir noch March, die Enkelin von Jane, die versucht als Frau im Vorstand eines Industrieunternehmens Fuß zu fassen. Und auch Linda, Jane, Cat, Chris und all die anderen, die mir in den ersten beiden Bänden ans Herz gewachsen sind, dürfen wir wiedertreffen, ebenso wie die Damen aus Ladys Goldmine. Das mag ich so an Sarah Larks Büchern, dass wir auch aus den anderen Reihen immer wieder Menschen begegnen und das Gefühl haben, nach langer Zeit alte, liebgewonnene Bekannte wiederzutreffen.

Die gut recherchierte Geschichte um all diese Protagonisten ist dann geprägt von den ersten Aufständen der Arbeiter und die schlechten Arbeitsbedingungen in den Fabriken. Wir erleben Rassismus der chinesischen Bevölkerung gegenüber. Die ersten Cable Cars fahren, die Industrialisierung breitet sich aus. Und zwischen all diesen historischen teils realen Ereignissen wird es wieder emotional, mitreißend, spannend und obwohl das Buch weit über 800 Seiten hat, ist jedes Kapitel ein absoluter Page Turner. Bei Sarah Lark ist es wirklich so, dass ich die Bücher nicht nur lese, sondern miterlebe, als wäre ich ein Teil der liebgewonnenen Truppe, um die es geht. Hier kann ich richtig mitfiebern und mithoffen und es ist so schade, dass mit diesem Band die Trilogie abgeschlossen ist. Aber zum Glück schreibt Sarah Lark weiter und wir werden sicher die eine oder den anderen in kommenden Büchern wiedertreffen und ich freue mich schon sehr auf weitere Erzählungen aus Neuseeland! Von mir eine von Herzen kommende Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Die Legende des Feuerberges“ beendet Sarah Lark ihre Feuerblüten-Saga und es war wieder ein wundervolles Erlebnis, ihre Protagonisten auch hier begleiten zu dürfen. Die Autorin beherrscht es perfekt, historische Ereignisse und fiktive Geschichten miteinander zu verweben und ihre LeserInnen mitzunehmen auf eine Reise durch die Zeit in ein Land, das so weit entfernt ist und durch ihre Bücher doch so nah wirkt. Ich habe jede Seite verschlungen. Es war wieder spannend, emotional, lebendig und einfach nur mitreißend.

5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf weitere Ausflüge nach Neuseeland mit Sarah Lark!

Bewertung vom 11.02.2023
Spinnennetz / Kommissar Linna Bd.9
Kepler, Lars

Spinnennetz / Kommissar Linna Bd.9


ausgezeichnet

Krass, krasser, Kepler!

Worum geht’s?
In der Reha erreicht Saga Bauer eine Postkarte, die 9 weiße Kugeln ankündigt, an deren Ende der Tod von Joona Linna steht und nur sie, Saga, kann dies verhindern. Ein Anagramm von Jurek Walter signiert diese Karte, doch steckt wirklich Jurek dahinter? Joona ist von dessen Tod überzeugt - doch dann tauchen die ersten Opfer auf, alle getötet von einer weißen Kugel.

Meine Meinung:
Mit „Spinnennetz“ setzt das Autorenduo hinter Lars Kepler seine Erfolgsthrillerserie um Joona Linna endlich im 9. Teil fort! Und wie wir das von den Autoren kennen, gönnen sie uns LeserInnen keine Verschnaufpause. Es ist rasant und unvorhersehbar. Der Schreibstil ist absolut plastisch, es ist wieder blutig, grausam, die Autoren geizen nicht mit Details, sondern bieten uns hier definitiv eine gute Grundlage für Alpträume, kurz: Ich liebe alles an dem Buch!

Besonders gut gefällt mir, dass Saga und Joona wieder gemeinsam ermitteln. Das hatte mir zuletzt fast ein bisschen gefehlt und ich finde beide Charaktere genial! Saga, die hier immer noch mit der Vergangenheitsbewältigung zu kämpfen hat und sich selbst bestraft und Joona, der versucht, Valeria wieder näherzukommen und gegen seine Opiumsucht anzukämpfen. Gerade diese auch persönlichen Details machen hier die Protagonisten mit aus.

Doch zum Fall selbst: In bekannter Manier geht es direkt los. Schon auf den ersten Seiten entwickelt sich das Buch zu einem absoluten Pageturner! Die Person hinter der Postkarte verschickt Rätsel, die zu den Opfern führen und mit jedem neuen Rätsel wird es noch rasanter, die Ermittler rücken scheinbar immer näher an den Täter heran. Mit jedem neuen Opfer hofft man auf ein gutes Ende. Aber Achtung: Die aufgefundenen Opfer selbst sind nichts für schwache Nerven – besonders auch die Darstellung der ich nenne es mal Jagdszenen auf die Opfer und die Beschreibung der Ermordeten. Wie kommen die Autoren nur auf diese Ideen? Die Szenerien sind so krank wie genial! Der Ausflug ins Yoga Retreat war etwas seltsam, dennoch hat mir auch diese Szene gefallen, weil es zu den Autoren auch irgendwie passt. Und auch die Wendungen, die uns geboten wurden: Die Ermittler waren voll dabei, als es im 2. Drittel plötzlich neue Hinweise gab, die alles geändert haben. Nichts war wirklich vorhersehbar. Das Highlight war für mich dann definitiv der finale unterirdische Showdown, bei dem man sich fast in einen Exit-Room versetzt gefühlt hat. Die atmosphärische Stimmung hatte mich da noch stärker gepackt und ich konnte den Blick nicht von den Seiten lösen, bis der Fall gelöst war! Ich fiebere jetzt schon dem nächsten Teil entgegen und bin gespannt, gegen welche Todfeinde Saga und Joona dann zu kämpfen haben!

Fazit:
Die Autoren hinter Lars Kepler gehören definitiv zu meinen Lieblingsautoren. In ihrem 9. Thriller um Joona Linna geht es mit „Spinnennetz“ wieder direkt zur Sache! Eine grausame Szene folgt auf die andere. Es ist rasant und turbulent. Unvorhersehbar und voller Wendungen. Nebenbei erfahren wir wieder ein bisschen Persönliches von Saga und Joona, aber ansonsten kommen wir von einem grausamen Alptraum in den nächsten. Erleben Verfolgungsjagden, fiebern mit den Opfern mit, versuchen an der Seite der Ermittler, mit dem Täter Schritt zu halten – und sind immer sooooo kurz davor! Dieses Buch ist wieder ein absolut geniales Werk aus der Feder von Lars Kepler, das von Anfang an ein Pageturner ist, den man nicht aus der Hand legen möchte. Viele unterschiedliche Fälle und Szenerien, die teils zueinander gehören, teils dann doch nichts mit dem Fall zu tun haben, aber eines haben alle gemeinsam: Das Zeug, dir Alpträume zu bereiten!

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, dieses Buch ist definitiv eines der Highlights, wenn nicht sogar das Thriller-Jahreshighlight für mich!

Bewertung vom 02.02.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


ausgezeichnet

Ein krasses Dilemma und Hochspannung

Worum geht’s?
Die Herzchirurgin Anna steht vor einer schrecklichen Entscheidung: Der Mann vor ihr auf dem OP-Tisch oder ihr Sohn? Der Eid, den sie als Ärztin geleistet hat oder ihr eigen Fleisch und Blut? Was wiegt mehr? Die Verpflichtung den Patienten gegenüber oder das Herz einer Mutter?

Meine Meinung:
Mit seinem Deutschlanddebüt „Die Herzchirurgin“ schreibt Jack Jordan einen außergewöhnlichen Thriller. Ein Thriller, bei dem ich absolut mit der Täterin mitfühlen konnte. Sein Schreibstil hat mich mitgerissen, seine Beschreibungen waren einerseits trocken und realistisch und wirkten gerade dadurch andererseits umso brutaler und blutiger. Der Wechsel in den Erzählperspektiven hat dem Ganzen nochmals eine eigene Dynamik gegeben und das Buch für mich zu einem echten Pageturner gemacht.

Wir lesen zum einen aus der Sicht von Anna, die als Herzchirurgin arbeitet, sich von ihrem Mann scheiden lässt und sich zwanghaft Haare ausreißt. Für mich war sie eine spannende Figur. Einerseits tough, andererseits hilflos. Aber eiskalt, wenn es darauf ankam. Dann haben wir zum anderen Margot, die im Krankenhaus als OP-Assistentin arbeitet und ebenfalls ganz eigene Probleme hat, durch die sie in die ganze Sache mit hineingezogen wird. Und zuletzt Rachel, die Ermittlerin, die aufgrund eigener Vergangenheitserfahrungen oft an Glaubwürdigkeit einbüßt.

Und aus der Sicht dieser drei Frauen lesen wir dann von der OP, von Drogenhandel, Entführung, Erpressung. Es beginnt direkt rasant im Haus von Anna. Geht weiter mit der OP – diese fand ich besonders spannend, die Beschreibung der Abhandlung, die Detailtreue. Dadurch kam einem die Geschichte noch näher und wurde noch plastischer. Und nach der OP ging es dann erst so richtig los. Es war rasant. Es war unerwartet. Wir hatten nicht nur eine Storyline, sondern mehrere, die mal ineinandergegriffen haben, mal parallel verliefen aber dennoch eine sinnvolle Einheit bildeten. Und dieser Mix aus unterschiedlichen roten Fäden hat das Buch noch spannender gemacht, das Lesetempo noch stärker angezogen und die Abläufe noch unvorhersehbarer gestaltet. Diese Mischung hat mich an das Buch gefesselt, bis dann die letzte Seite gelesen war. Wir hatten einen fulminanten Showdown und ein Ende, das Spekulationen in alle möglichen – auch sehr grausame Richtungen – offenließ und das die Protagonisten nochmals in ein ganz anderes Licht gerückt hat. Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit seinem deutschen Thrillerdebüt „Die Herzchirurgin“ konnte mich Jack Jordan absolut überzeugen. Die Protagonistinnen Anna, Margot und Rachel waren authentisch, der Plot absolut gelungen. Wir hatten mehrere parallele Storys, die immer wieder ineinander übergriffen. Es gab blutige Beschreibungen der OPs und der Opfer. Das Schreibstil war absolut bildhaft und rasant und die komplette Mischung hat das Buch für mich zu einem absoluten Pageturner gemacht. Dann der Fulminante Showdown und das Ende, das alle nochmals in einem anderen Licht dargestellt hat und der Fantasie jede Menge Platz für Spekulationen eingeräumt hat – einfach genial!

5 Sterne von mir und ja, bitte mehr von Jack Jordan!

Bewertung vom 28.01.2023
Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2
Blum, Charlotte

Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2


ausgezeichnet

Glamouröse Spannung

Worum geht’s?
Baden-Baden 1924: Alle sind im Ägyptenfieber. Alma und ihre Freundin Emmi nehmen an der Premierenfeier „Legenden des Nil“ teil. Ein rauschendes Fest, auf dem der Tenor eines Opernensembles auf mysteriöse Weise zu Tode kommt. August, Emmis Freund, gerät in Verdacht und sie bittet Alma, zu helfen, seine Unschuld zu beweisen.

Meine Meinung:
Das Autorenduo hinter dem Pseudonym Charlotte Blum hat es einfach drauf. Auch der zweite Teil der Romanserie um Alma Täuber, das „Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus“ (FISCHER Scherz, Januar 2023) war einfach genial! Ich liebe diese Mischung aus Glamour und Spannung. Die Autorinnen erschaffen absolut eindrucksvolle Bilder, plastisch und glänzend. Die Sprache ist mitreißend und ich habe mich direkt hineingezogen gefühlt ins Jahr 1924.

Auch hier dürfen wir wieder Alma und ihre Freundin und Mitbewohnerin Emmi begleiten, die beiden lebenslustigen jungen Frauen, die ich schon im ersten Band ins Herz geschlossen habe. Die quirlige Emmi, die das Leben in vollen Zügen genießt und die etwas bodenständigere Alma, die scharfsinnig in die Ermittlungen einsteigt. Auch Ludwig, inzwischen Kriminalkommissar, ist wieder mit dabei und er und Alma kommen sich endlich näher.

Die Geschichte selbst ist eine Mischung aus den Golden Twenties mit ihrer Leichtigkeit und Lebendigkeit. Wir erleben rauschende Feste, eine Oper, den Ägyptenwahn. Wir erfahren von Klatsch, Tratsch und Skandalen, von der damaligen Mode. Die Autorinnen lassen den Beginn des Hitler-Regimes einfließen – zu der Zeit saß er gerade im Gefängnis, aber der Umschwung und die ersten Boykotte gegen die Juden sind schon spürbar. Die Frauen werden selbstständiger. Und neben all diesen vielen Ereignissen dürfen wir die Ermittlungen von Alma mitverfolgen zum Mord an dem Tenor Wittich. Obwohl als Roman bezeichnet, ist das Buch doch eher ein historischer Kriminalroman. Absolut gelungen lassen Charlotte Blum die Ermittlungen in die anderen Begebenheiten einfließen und es gibt viele spannende Stellen – vor allem der geniale Showdown am Ende! Das Buch ist in meinen Augen perfekt recherchiert und ich hatte das Gefühl, neben vielem Bekannten doch auch vieles Neue zu erfahren. Alles wirkte absolut authentisch und obwohl eine Vielzahl an Szenerien vor unseren Augen vorbeiflog, so war es doch genau richtig und zu keinem Zeitpunkt zu viel. Im Gegenteil! Die Geschichte hatte mich wieder total in ihren Bann gezogen und ich hätte endlos weiterlesen können, eingetaucht in dieses ganz andere Jahrzehnt! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Auch mit dem zweiten Teil um das „Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus“ konnte mich das Autorenduo hinter Charlotte Blum absolut überzeugen. Ich wurde hineingezogen in den Glamour der 1920er Jahre. Rauschende Feste, Ausgrabungen in Ägypten, die Mode, die Musik – und dann noch ein Mordfall in dem Alma, Emmi und Ludwig wieder meisterhaft ermittelt haben. Dazu der geschichtliche, sehr gut recherchierte Hintergrund – dieses Buch hatte wirklich alles, um mich zu fesseln. Es war, als würde man selbst alles miterleben, ich konnte mein Umfeld komplett ausschalten und war total in dem Buch und der Geschichte drin.

5 Sterne für diesen faszinierenden 2. Teil und ich hoffe, wir müssen nicht zu lange auf Teil 3 warten!

Bewertung vom 25.01.2023
Der Mädchenwald
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


ausgezeichnet

Dieses Buch zehrt an den Nerven

Worum geht’s?
Die 13jährige Elissa wird entführt. Ihr Entführer sperrt sie in den Keller eines Hauses im Wald, um ihren Willen zu brechen und sie sich hörig zu machen. Sein Sohn kommt sie heimlich besuchen. Aber ist er auch bereit, alles zu riskieren und ihr zur Flucht zu verhelfen?

Meine Meinung:
Mit seinem Debüt-Thriller „Der Mädchenwald“ setzt Sam Lloyd die Messlatte für seine weiteren Bücher hoch. Das Buch hat mich absolut mitgerissen. Die Erzählperspektiven aus Sicht von Elijah, der 13jährigen Elissa und der Ermittlerin Mairéad bringen eine Dynamik in die Geschichte, die unglaublich ist. Wir wechseln vom Kopf eines Kindes in den Kopf eines Erwachsenen und der Autor setzt die Gedankengänge der einzelnen Protagonisten wirklich perfekt in Szene. Ich konnte direkt mitfühlen und habe alles bildlich vor mir gesehen.

Hauptperson ist Elissa, die entführt wird. Sie ist eher eine Einzelgängerin, die von ihrer Mutter großgezogen wird und ein Faible für das Schachspiel hat – was man auch an ihrem Handeln merkt. Eher ein bisschen nerdig angehaucht mit einem Faible für versteckte Botschaften. Auch Mairéad, die Ermittlerin, gefällt mir gut. Ein bisschen persönliches Schicksal, viel Empathie und ein Wille, der eigene Probleme hintenanstellt und sie vorantreibt, Elissa zu finden. Aber der wohl spannendste Charakter ist in meinen Augen Elijah. Er war für mich am Überraschendsten und unvorhersehbarsten und hat den Nervenkitzel der Geschichte einfach dadurch, dass er ist, wie er ist, nochmal ganz krass angetrieben.

Die Geschichte beginnt relativ ruhig, aber doch auch spannend. Wir sind von Anfang an dabei, erleben Elissas Entführung mit und ihre Gefangenschaft. Sind bei den Ermittlungen mit dabei, fühlen mit Lena, Elissas Mutter, mit und dürfen auch in die Gefühlswelt der anderen Protagonisten eintauchen. Und gerade der Blick in die Köpfe in den unterschiedlichen Erzählperspektiven hat mich mitgerissen. Der hatte es wirklich in sich und hat die Emotionen so krass intensiviert, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen wollte, weil ich wissen musste, was als Nächstes passiert. Ab der Hälfte war dann plötzlich alles anders und der Autor hat uns mit unheimlich gewieften Twists von einer Fährte auf die andere geführt. Plötzlich war alles anders, noch spannender und absolut verrückt. Und diese unvorhersehbaren Wendungen hielt er bis zum Ende des Buches durch! Sam Lloyd ist wirklich ein Thriller-Autor, den man sich merken sollte und hat mich mit seinem Debüt mehr als überzeugt!

Fazit:
Sam Lloyd hat mich mit seinem Thriller-Debüt „Der Mädchenwald“ absolut gefesselt. Lange nicht mehr habe ich ein Buch gelesen, das so unvorhersehbar war und so voller Wendungen. Es war mitreißend, es war spannend und der Blick in die Köpfe der einzelnen Protagonisten anhand der Wechsel in der Erzählperspektive war einfach unglaublich. Erst ging es langsam los, aber dann schoss die Spannungskurve hoch und höher und ich musste einfach eine Seite nach der anderen verschlingen, weil ich wissen MUSSTE, wie es weitergeht und einfach nicht aufhören konnte. Die Twists in der Handlung wurden zum Ende hin immer schneller, unvorhersehbarer und gewiefter und ich bin einfach nur absolut geflasht!

5 Sterne für dieses Buch, das mich süchtig nach mehr gemacht hat!

Bewertung vom 21.01.2023
Verraten / Rachejagd Bd.2
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Verraten / Rachejagd Bd.2


ausgezeichnet

Dieses Spiel kannst du nicht gewinnen

Worum geht’s?
Nachdem Anna und Nick gerade dem tödlichen Killer entkommen sind, wollen sie sich nach der Hochzeit ihrer Freundin Sarah eine gemeinsame Auszeit nehmen. Doch wieder kommt es anders, als erwartet. Auf der Hochzeit werden sie von Roger, einem Freund aus der Schulzeit, um Hilfe gebeten. Und schnell wird klar: Der unheimliche Unbekannte hat wieder zugeschlagen.

Meine Meinung:
Im zweiten Thriller ihrer Rachejagd-Trilogie „Rachejagd – Verraten“ (Heyne Verlag, Dezember 2022) lässt das Autorenduo Stevens & Suchanek den unbekannten Killer wieder auftauchen. Wie schon im ersten Teil legen die Autoren direkt von Beginn an ein rasantes Tempo vor. Es geht Schlag auf Schlag, wobei die bildhaften Beschreibungen der Szenerien fast noch grausamer und die Aufgaben noch gewiefter sind, als im ersten Band.

Auch hier dürfen wir wieder mit Mike, Anna, Lynette und Zane gemeinsam ermitteln. Und auch hier stehen wir einmal mehr vor der Frage: Wer jagt wen? Ich mag das Quartett noch immer. Ein absolut eingespieltes Team aus einer Journalistin, einem FBI-Agenten, einer Psychologin/Profilerin und eines IT-Nerds, die ein weiters Mal an ihre Grenzen getrieben werden. Dann lernen wir noch Roger kennen und Mikes Eltern und kommen dem Killer fast noch näher, als im ersten Teil. Dieser gefällt mir wirklich gut. Er ist greifbar und doch unfassbar. Seine Psyche, seine Taten, sein ganzes Wesen sind wirklich außergewöhnlich. Mit ihm haben die Autoren eine geniale Figur geschaffen und ich finde es jetzt schon schade, dass das Ganze nur als Trilogie angedacht ist.

Die Handlung selbst ist fast noch rasanter als im ersten Teil. Ein militärisches Labor, Gehirnwäsche, Erpressung, biologische Waffen. Es ist noch grausamer und unvorhersehbarer. Und auch hier kann ich nur sagen: Die Spiele, man muss fast schon sagen Psychospiele, des Unbekannten – wie er im Buch genannt wird – gefallen mir wirklich gut. Es ist grausam, seine Inszenierungen schrecklich plastisch dargestellt und das Spiel, das er mit den Protagonisten spielt, ist wirklich mehr als nervenaufreibend. Da es zum Glück nur Fiktion ist, macht es aber auch richtig Spaß, dieses Spiel mitzuspielen. Aber Achtung: Man braucht starke Nerven, denn die Autoren lassen es hier an grausamen Details in ihren Szenen nicht mangeln und schaffen so für Zartbesaitete eine super Grundlage für Alpträume. Ich habe es genossen und jede Seite verschlungen und freue mich jetzt schon auf den letzten Teil. Und klar, es ist eine Trilogie, also haben wir natürlich hier auch am Ende wieder einen Cliffhanger – und zwar einen, der wirklich nahe geht. Der verzweifeln aber auch hoffen lässt und ich kann es kaum erwarten, bis am 15.02.2023 der dritte und leider auch letzte Teil der Reihe erscheint!

Fazit:
Stevens & Suchanek haben sich wirklich in mein Thrillerherz geschrieben. Mit dem zweiten Teil ihrer Rachejagd-Trilogie „Rachejagt – Verraten“ setzen sie ihre Erfolgsserie um Mike und Anna fort und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Die Charaktere sind einfach perfekt, der Unbekannte ein wirklich genial inszenierter Bösewicht, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Und die Handlung selbst einfach nur packend und fesselnd! Die grausamen Szenerien, die kunstvoll inszenierten Psychospiele – es ist blutig, es ist Psychoterror, es geht unter die Haut. Kurz gesagt: Es ist einfach perfekt und ich freue mich jetzt schon auf den letzten Teil der Trilogie!

Ganz klar auch hier wieder 5 Sterne von mir und ich zähle die Stunden, bis der nächste Band erscheint!