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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 638 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2018
The Couple Next Door
Lapena, Shari

The Couple Next Door


weniger gut

super Story, aber etwas zäh

Anne und Marco verbringen den Abend bei den Nachbarn. Ihre sechsmonatige Tochter lassen sie allein zu Hause. Allerdings haben sie das Babyfon dabei und jede halbe Stunde schaut einer von beiden nach ihr. Doch als die beiden Eltern nachts nach Hause kommen ist das Bettchen leer und die kleine Cora verschwunden – entführt aus dem eigenen Haus.

Die Geschichte dieses Thrillers ist sehr gut. Wie so oft findet sich der Schuldige im nahen Umfeld. Viele Lügen und Heimlichtuereien werden aufgedeckt. Es ist recht lang eine gewisse Spannung vorhanden, wer nun der Täter ist und wieso. Doch der Weg zur Auflösung ist sehr zäh. Die Handlungen und Worte der Protagonisten wiederholen sich andauernd. Es vergeht eine Woche und beim Lesen hat man fast das Gefühl, man würde in Echtzeit lesen. Dadurch ging auch einiges an Spannung verloren.
Mit den Protagonisten konnte ich nicht viel anfangen. Zwischenzeitlich habe ich Jeden mal verdächtigt der Entführer zu sein.
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, aber nichts Besonderes. Durch die kurzen Kapitel geht es noch schneller voran. Gefallen haben mir die Wendungen. Wodurch auch unterstützt wurde, dass ich Jeden verdächtigte. Allerdings schien mir die Handlung nicht allzu durchdacht. Vielleicht lag dies auch daran, dass ich teilweise ein paar Seiten überblättert habe.
Für mich war dies ein mittelmäßiger Thriller, bei dem noch Luft nach oben ist (vor allem in Bezug auf das Ende), deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.

Bewertung vom 21.08.2018
Die Tote im Wannsee / Kommissar Wolf Heller Bd.1
Kellerhoff, Lutz W.

Die Tote im Wannsee / Kommissar Wolf Heller Bd.1


sehr gut

Spannender Krimi aus dem 68erWest-Berlin

Am Ufer des Wannsee wird eine Frauenleiche gefunden. Wolf Heller beginnt zu Ermitteln. Für ihn ist der Ehemann nicht der Täter, allerdings steht er mit dieser Meinung allein da. Dennoch ermittelt Heller weiter und sticht mitten in ein Wespennest. Denn schnell handelt es sich hier nicht mehr um einen „normalen“ Mord, sondern es wird recht politisch und die Spuren führen über die Grenze in den Osten.

Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Für mich war es mal ein neues Thema. Bisher habe ich noch keinen Kriminalfall aus dem Jahr 68, noch dazu in West-Berlin mit Bezug zum Osten, gelesen. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, wie alles am Ende miteinander verworren ist. Die Geschichte ist zwar erfunden, wirkte aber sehr authentisch und realistisch. Zwischendurch wurden auch reale Personen mit eingebaut. Die Stimmung zu der Zeit wurde recht gut rübergebracht und es wirkte alles stimmig. Der Krimi war recht spannend. Man möchte schließlich wissen, was Heidi Gent getan hat, wieso sie sterben musste. Am Ende werden allerdings nicht alle offenen Fragen geklärt, vor allem was Wolf Heller angeht. Das lässt einen weiteren Band vermuten.
An der Handlung hat mich etwas gestört, dass so viel los war. Es waren teilweise doch viele Handlungsstränge, die es vielleicht nicht gebraucht hätte. Zumindest nicht für den Fall, um die Stimmung aus dem Jahr 1968 rüberzubringen aber schon.
Nicht so gut haben mir an diesem Krimi die Charaktere gefallen. Sie blieben mir fern und ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen. Wolf Heller ist 32 Jahre alt und arbeitet als Kommissar bei der Mordinspektion in der Keithstraße in West-Berlin. Sein Vater war ebenfalls Polizist und seine Mutter kam auf ungeklärte Weise 1948 ums Leben. Heller wirkte auf mich allerdings nicht, wie ein 32-Jähriger, sondern eher als wäre er Mitte 50. Er hat keine Frau und wohnt bei Paula, einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern. Immer wieder spielen sie eine Rolle. Aber das Buch handelt vorwiegend vom Fall. Dennoch wird es immer wieder persönlich. Was mich zusätzlich an den Charakteren gestört hat ist, dass die beiden Hauptakteure ähnliche Namen haben Heller und Harry. So war ich Anfangs immer etwas verwirrt wer denn nun wer ist, vor allem weil beide Polizisten sind.
Der Schreibstil er drei Autoren hat mir gut gefallen. Er ist flüssig zu lesen und die Handlung schreitet rasant voran. Die Perspektivwechsel waren für mich teilweise etwas zu schnell und nicht ersichtlich genug.
Am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe in Bezug auf die 68er-Bewegung erläutert werden. Das ist ganz praktisch, wenn man mit dieser Zeit und den Begriffen noch nicht vertraut ist.
Mir hat dieser Krimi und der Ausflug ins West-Berlin der 68er sehr gut gefallen. Da der Fall spannend war, die Charaktere mir aber nicht so gefallen haben, vergebe ich vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 19.08.2018
Warum sind wir eigentlich noch nicht tot?
Ben-Barak, Idan

Warum sind wir eigentlich noch nicht tot?


gut

Alles Wissenswerte über das Immunsystem

Voraussetzung für ein gesundes Leben ist ein intaktes Immunsystem. Wer wissen möchte, woher das Immunsystem kommt, wie es aufgebaut ist und wie es uns gesund hält, der hat mit diesem Buch große Freude. Denn dieses Sachbuch fasst alle wichtigen Elemente des Themas Immunsystem auf verständliche Art und Weise zusammen. Für einen Laien sind es mit Sicherheit viel zu viele Fachbegriffe und vor allem Abkürzungen. Allerdings werden diese wunderbar erklärt. Am Ende des Buches gibt es auch noch ein Glossar, welches viele Begriffe noch einmal extra erklärt. Dennoch erschlägt dieses Buch einen mit Wissen, wenn man noch nie etwas von all dem gehört hat, wird man regelrecht erschlagen. Daher empfiehlt es sich dieses Buch nur kapitelweise zu lesen. Mir hat an diesem Buch etwas das Anschauliche gefehlt. Vielleicht ein paar Beispiele von Krankheitsfälle oder so. Einfach etwas, das man sich besser vorstellen kann als Zellen, die man nicht sieht.
Thematisiert wird unter anderem, wie sich das Immunsystem weiterentwickelt hat. Es geht nicht nur um das Immunstystem des Menschen, sondern es wird auf alle Lesewesen eingegangen. Auch die Forschung der Immunologie wird thematisiert.
Das Cover lies mich ein unterhaltendes Sachbuch erwarten. Auch im Klappentext ist von Humor die Rede. Mir ist dieser im Buch allerdings nicht begegnet. Teilweise kam es zu erzwungen Aussagen, die wohl Humor darstellen sollten. Leider trafen diese aber nicht meine Art von Humor. Daraus ergibt sich auch meine Meinung zum Schreibstil. Es war verständlich, aber eher sehr nüchtern und trocken. Eben wie ein normales Sachbuch. Ich hatte eher etwas Richtung „Darm mit Charme“ erwartet.
Da mich dieses Buch nicht unterhalten konnte, es aber das Thema gut überbringt und sehr informativ ist vergebe ich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 19.08.2018
Wie ich fälschte, log und Gutes tat
Klupp, Thomas

Wie ich fälschte, log und Gutes tat


gut

Anders, interessant, besonders

Der 15-jährige Benedikt Jäger lässt den Leser für drei Monate an seinem Leben und seinen Gedanken teilhaben. Der Roman wirkt wie ein Tagebuch. Auf sehr rasante Art und Weise berichtet er dem Leser was er tut und was er denkt. Benedikt ist ein hervorragender Tennisspieler. Allerdings lassen seine schulischen Leistungen zu wünschen übrig. Seine Eltern wissen davon nichts. Denn sie bekommen immer nur Einsen und Zweien vom ihm vorgelegt. Für das Fälschen der Klassenarbeiten und Zeugnisse nimmt sich Benedikt sehr viel Zeit – die er auch einfach zum Lernen nutzen könnte. Schnell merkt er, dass dieses Fälschen und Lügen sein gesamtes Handeln und Denken bestimmt und das er nie mehr daraus rauskommt. Benedikt wächst als Zögling der oberen Schicht auf. Sein Vater ist Oberarzt und so gut wie nie zu Hause. Seine Mutter ist dafür immer zu Hause und kümmert sich um die Belustigung der Gesellschaft, in dem sie die Damen vom LionsClub zum Kaffee einlädt und ihren Wunderknaben vorführt. Doch dieser ist in Wirklichkeit kein Wunderknabe, sondern eher ein drogenkonsumierender Lügner mit schlechten Noten. Doch Benedikt kann das mit dem Lügen sehr gut. Scheint er von seiner Mutter geerbt zu haben und diese von ihrer.
Es ist durchaus lustig und unterhaltend Benedikt bei seinen Lügen zu begleiten und zu bestaunen, wie er sich immer wieder selbst rettet. Allerding blieb der tiefere Sinn dieses Buches mir verborgen. Ich frage mich mehrmals wozu es dieses Buch gibt?! Dennoch war es eben ganz nett zu lesen.
Der Schreibstil ist wie erwähnt sehr rasant und so flüssig zu lesen. Da es aus der Sicht eines 15-jährigen geschrieben ist, der den Leser direkt anspricht, ist der Roman eher in Umgangs- und teilweise Jugendsprache gehalten. Dadurch wirkte alles auch recht authentisch.
Die Charaktere bleiben mir recht fremd. Einzig Benedikts enge Freunde Vince und Prechtl kommen ab und zu zu Wort und Benedikts Mutter. Diese ist wohl noch die Einzige mit einer Geschichte. Die Anderen wirken sehr leer.

Bei der Gesamtbewertung bin ich sehr hin- und hergerissen. Einerseits frage ich mich was dieses Buch soll, wie man auf die Idee kommt, so etwas überhaupt zu schreiben, auf der anderen Seite wurde ich tatsächlich unterhalten, deshalb vergebe ich letztendlich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.08.2018
Neuntöter / Emma Carow Bd.1
Hansen, Ule

Neuntöter / Emma Carow Bd.1


schlecht

Überhaupt nicht mein Fall

In Berlin werden drei Leichen gefunden. Sie hängen an einem Baugerüst am Leipziger Platz, eingewickelt in Panzertape. Fallanalytikerin Emma Carow soll den Ermittlern ein Profil für den Täter liefern.

Mir hat dieser Thriller gar nicht gefallen. Ich kam überhaupt nicht in die Geschichte rein und habe immer wieder ganze Blöcke an Seiten übersprungen. Spannung baute sich bei mir gar nicht auf. Und die Hauptprotagonistin, die Fallanalytikerin Emma Carow war mir sehr unsympathisch und ging mir ziemlich auf die Nerven. Sie hängt noch vollkommen in einer Vergewaltigung drin, die Jahre her ist. Sie kann scheinbar keinen klaren Gedanken fassen und es vergeht kein Tag an dem sie nicht an dieses Trauma erinnert wird. Da frage ich mich, was sie in ihrem Job macht. Eine Therapie wäre wohl angebrachter. Es heißt sie kann sich hervorragend in Täter hineinversetzen, das Gefühl hatte ich leider nicht.
Die Handlung dieses Thrillers ist ok. Die Umsetzung hängt etwas. Vor allem der Schreibstil war nicht meins. Meist wirkt es recht kühl. Vor allem von Emmas Seite her. Aber auch sonst bleibt einem das Geschriebene sehr fern. Teilweise war es mir zu sprunghaft und ausschweifend. Häufig hat sich Emma Carow ihre eigenen Gedanken zu der Handlung gemacht. Allerdings erfährt der Leser meist erst etwas später, dass das nur in Emmas Kopf passiert ist. Was das sollte weiß ich nicht.
Dann endet das Buch auch noch mit einem Cliffhanger. Das mag ich ja gar nicht. Naja ich habe mir den zweiten Teil gleichzeitig mit dem ersten aus der Bücherei geholt. Also geht es gleich weiter.

Da ich bis zum Schluss nicht in dieses Buch hineingefunden habe und ich froh war, als es endlich vorbei war, kann ich leider nur einen von fünf Sternen vergeben. Teil zwei liegt hier, vielleicht ist der besser.

Bewertung vom 15.08.2018
Ein Keim kommt selten allein
Egert, Markus;Thadeusz, Frank

Ein Keim kommt selten allein


gut

Gute Keime, böse Keime

Wer schon immer etwas über unsere unsichtbaren Mitbewohner wissen wollte ist hier richtig. Professor Dr. Markus Egert ist Mikrobiologe und beschäftigt sich mit dem Thema Haushaltshygiene. In diesem Buch erläutert er auf sehr verständliche, anschauliche und humorvolle Art und Weise, welchen Keimen wir wann und wo und in welcher Menge im Alltag ausgesetzt sind. Zum Beispiel enthält ein Küchenschwamm viel mehr Keime, als die Toilettenschüssel. Erschreckend mehr.
Der Schreibstil ist super. Er ist angenehm und zügig zu lesen und durch eine gewisse Prise an Humor, wirkt das Thema auch nicht zu grausig. Denn jeder Mensch beherbergt ungefähr einen halben Kilo Bakterien.
Für Keimneulinge und absolute Laien ist dieses Buch sicherlich aufregend. Für Jemanden, der sich schon mit den Themen Bakterien und Viren beschäftigt hat, fehlt es dann etwas an Tiefgang. Viel über den Aufbau und die Verhaltensweisen von Bakterien und Viren erfährt man nicht. Es ist eher ein Ratgeber, wie man sich vor ungewolltem Keimüberfall schützen kann.

Gefallen hat mir, dass Keime nicht als ausschließlich schlecht dargestellt wurden, sondern das mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass es durchaus auch nützliche und überlebenswichtige Keime in und an uns gibt.

Was mir gefehlt hat waren echten Aufnahmen von Keimen. Es gab nur ein paar Comic-Zeichnungen. Zumindest ein, zwei mikroskopische Aufnahmen wären schön gewesen, so dass auch mal ein Laie, ein Bakterium zu Gesicht bekommt.
Gestört hat mich, dass einige Passagen und Sätze immer wieder wiederholt wurden. Wenn man das Buch am Stück liest, ist das nicht nötig. Allerdings ist es so natürlich praktisch, falls man nur einzelne Kapitel liest.

Hilfreich waren die Informationskästen, die es immer mal wieder am Ende eines Kapitels gab und in welchen die Kernaussagen des Kapitels widergegeben wurden. Zum Beispiel, wie man sich im ÖPNV vor Keimen schützen kann.

Ich habe auch diesem Buch einige neue Informationen/Details mitgenommen, aber im Großen und Ganzen war mir das Geschriebene schon bekannt. Ich hatte mir mehr neue Informationen gewünscht, deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.08.2018
Ohne Wenn und Abfall
Glimbovski, Milena

Ohne Wenn und Abfall


gut

Auf in ein Leben mit weniger Müll

Milena Glimbowski hat dem Müll den Kampf angesagt. In Berlin hat sie den ersten Unverpackt-Laden eröffnet. Hier kann man nicht nur Lebensmittel ohne Verpackung kaufen, sondern auch Drogerieartikel. In ihrem Buch „Ohne wenn und Abfall“ berichtet sie zunächst über ihre Idee und die Gründung des Ladens. Diese Kapitel fand ich sehr interessant. Danach geht es um die Themen Minimalismus und Zero-Waste. Auch diese Abschnitte waren interessant. Glimbowski erklärt sehr anschaulich, dass weniger meist mehr ist.
Im zweiten Teil des Buches sind dann einige Anleitungen und Rezepte aufgelistet, wie man beispielsweise Drogerieartikel und Reinigungsmittel selbst herstellen kann. Das finde ich für den Durchschnittsmenschen dann zu übertrieben.
Mir hat die Art von Milena Glimbowski gut gefallen. Sie schreibt das Ganze recht locker und nicht oberlehrerhaft. Sie will den Leser nicht dazu zwingen mülllos zu leben, sondern ihn wachrütteln, ihm zeigen es geht auch anders. Ziel soll es sein, dass man das umsetzt, was einem liegt und zu einem passt. Denn auch in kleinen Schritten geht es voran.
Was mir gut gefallen hat, ist dass die Autorin immer eine Begründung hat, warum man etwas tun oder lassen sollte. Sie zeigt einem viele Dinge, die man so direkt gar nicht vor Augen hatte oder bedacht hat.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es liest sich nicht wie ein Sachbuch, sondern hat eher etwas von einem kürzen Artikel oder eine Dokumentation. Stellenweise hatte ich tatsächlich KinoimKopf. Den ein oder anderen Punkt werde ich umsetzen. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.08.2018
Vier.Zwei.Eins.
Kelly, Erin

Vier.Zwei.Eins.


gut

Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?

Das junge Paar Kit und Laura wollen 1999 in Cornwall die totale Sonnenfinsternis bestaunen, doch dann werden sie Zeuge einer Vergewaltigung. Kit und Laura werden als Zeugen vor Gericht geladen, es kommt zur Verurteilung. Doch danach ist das Drama noch nicht zu Ende. Es fängt erst an. Denn das Opfer lässt Laura nicht in Ruhe.

Bezeichnet wird dieses Buch als Roman. Dem Klappentext nach zu urteilen könnte man es als Thriller bezeichnen. Nach dem Lesen finde ich die Bezeichnung Roman doch passender. Denn das Buch braucht gut die Hälfte der Seiten um Spannung zu produzieren und endlich Schwung in die Handlung zu bringen. Anfangs plätschert alles nur vor sich hin. Man möchte zwar wissen, was passiert ist, warum Kit und Laura nun mit neuem Namen ohne soziale Medien und in ständiger Angst leben. Aber bis es dazu kommt, lesen wir sehr viel über Sonnenfinsternissen und andere Dinge, die gerade passieren. Wie gesagt, nach etwa der Hälfte des Romans wurde es spannend und es ging Schlag auf Schlag, sehr viele Lügen wurden sichtbar und es kam zu einigen überraschenden Wendungen. So war mir bis zum Schluss nicht wirklich klar, wie es ausgehen wird. Das ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen.
Was ihr leider nicht gar nicht gelungen ist, ist gute und sympathische Charaktere zu erschaffen. Gerade durch die ganzen Lügen, die jeder verbreitet und die Geheimnisse/Verheimlichungen, die jeder hat, waren mir tatsächlich alle Charaktere unsympathisch. Man kann nicht sagen, dass die Charaktere nicht ausgearbeitet sind. Sie sind durchaus durchdacht. Denn sonst hätte es nicht zu diesen Wendungen kommen können. Aber sympathisch waren sie mir nicht.
Was mich ebenfalls gestört hat war, dass die Handlung sehr konstruiert wirkte und zum Großteil auf Zufällen basierte. Ohne diese Zufälle wären viele Handlungen nicht möglich gewesen. Dadurch erscheint das Ganze wiederum konstruiert. Teilweise war die Handlung auch unstimmig. Auch wenn sich am Ende sehr vieles aufklärt, so manch ein Detail wurde von der Autorin wohl verdreht. Außerdem konnte mich die Geschichte nicht abholen und schon gar nicht fesseln.
Gefallen hat mir, dass die Handlung immer abwechselnd von Kit und Laura erzählt wird. Und dann auch noch abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit(1999-2000) erzählt wird. So war der Leser selbst in der Vergangenheit dabei und konnte sich ein Bild machen.

Obwohl mir zunächst die Spannung fehlte, mir die Charaktere unsympathisch waren und auch die Handlung etwas zu konstruiert war, vergebe ich 3,5 von fünf Sternen. Denn die Geschichte an sich gefiel mir sehr – die Idee dahinter ist klasse. Die zweite Hälfte des Buches war gut. Die vielen überraschenden Wendungen waren ebenfalls klasse.

Bewertung vom 31.07.2018
Als Luca verschwand
Hammesfahr, Petra

Als Luca verschwand


gut

Etwas zu langatmig

Der kleine Luca wird von seiner Mutter vor einem Drogeriemarkt geparkt. Doch als diese nach einigen Minuten wieder rauskommt findet sie nur noch den leeren Kinderwagen vor: Luca ist verschwunden. Im Wagen liegen zwei Lollies, wie sie eine alte verwirrte Frau gerne an Kinder verteilt. Hat sie Luca mitgenommen? Alles sieht danach aus, doch die Polizei zweifelt daran, dass die Mutter ihr Kind überhaupt dabei hatte. Aber wieso?

Mir hat die Idee zu diesem Buch sehr gut gefallen. Auch die Umsetzung war gut. Spannend war es ebenfalls die ganze Zeit hinweg. Leider war es zwischendurch aber zu langatmig. Die Geschichte hätte auch auf 300 statt 500 Seiten wunderbar erzählt werden können. Ohne dass sie an Wendungen einbüßen hätt müssen.
Neben der aktuellen Handlung gibt es auch immer wieder Rückblicke, in das Leben der Engelsucherin. Sie verlor früh ihren Mann und ihren Sohn. Nun sucht sie diesen als Wiedergeborenen. Auch gibt es Rückblicke in die Vergangenheit von weiteren beteiligten Charakteren. Das ist sehr hilfreich, um diese und auch die anderen Charakteren beziehungsweise Zusammenhänge zwischen vergangenen und heutigen Handlungen zu verstehen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Den eben erwähnten Rückblenden, so wie die Sicht der Mutter, des Vaters und der Ermittler.
Der Schreibstil ist sehr beschreibend, wodurch auch meist dieses Gefühl aufkam, dass die Handlung in die Länge gezogen wurde. Dennoch liest es sich recht zügig. Die Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet. Seien es nun die Ermittler oder auch Betroffenen. Mir blieben die Charaktere aber trotz ihrer guten Beschreibung fern und ich habe alles als Betrachter gesehen, der außerhalb steht und zuschaut. Leider konnte mich die Geschichte nicht aufnehmen. Außerdem waren es mir etwas zu viele Beteiligte, mit teils sehr ähnlichen Namen, so dass es stellenweise verwirrt war.

Da ich die Idee klasse fand, die Umsetzung mir zugesagt hat, es aber einfach zu langatmig war vergebe ich drei von fünf Sternen.