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Benutzername: 
EllenK87
Wohnort: 
Landshut

Bewertungen

Insgesamt 323 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2020
Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11
Mcdermid, Val;McDermid, Val

Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11


gut

Vertuschungsort Mädchen-Waisenhaus

Der Schreibstil von Val McDermid ist sehr angenehm zu lesen. Die Handlung wird lebendig wiedergegeben, wenn auch an einigen Stellen etwas langatmig. Die Beschreibungen der Handlungsorte und Charaktere ist bildlich wiedergegeben. Es werden mehrere Handlungsstränge eröffnet und auch nicht alle werden am Ende aufgeklärt – vielleicht Stoff für die Fortsetzung.
In den Vordergrund wird die Lebens- und Leidensgeschichte von Carol und Tony gestellt, was den eigentlichen Handlungsstrang der Leichenfunde etwas in den Hintergrund rücken lässt. Da es sich schon um den 11. Band der Thriller-Reihe handelt fehlte mir etwas der Zugang. Da die Charaktere teilweise ihre Vorgeschichten in den anderen Bänden beleuchtet bekommen, kann man sich einige Zusammenhänge hin und wieder schwer erklären.
Mir persönlich ist der Handlungsstrang über die Morde rund um das Mädchen-Waisenhaus zu kurz gekommen. Der Spannungsstrang wird auch immer mal wieder unterbrochen. Der Fall um die im Blumenbeet verscharrten Leichen wird eher so nebenher aufgeklärt.

Bewertung vom 07.09.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


sehr gut

Stadtzicke oder doch Landei?

Die Gestaltung des Covers ist sehr ansprechend und ein klein wenig verspielt. Man wird schon auf dem Cover in eine eher ländliche Stimmung gezogen.
Der Schreibstil von Simona Ahrnstedt ist flüssig, leicht verständlich und sehr bildlich. Als Leser kann man sich somit gut in die Charaktere versetzen und mit ihren fühlen. Die Erzählungen bringen auch die Gefühlswendungen gut zur Geltung und behandeln auch einige aktuelle Problemthemen.
Im Vordergrund der Geschichte steht Stella. Sie kommt eigentlich aus der Stadt und kann sich ein richtiges Leben auf dem Land nicht so recht vorstellen. Als sie auf Thor trifft wird ihr Plan nach New York gehen zu wollen aber ins Wanken gebracht. Nachdem sich gerade ihr eigentlich perfektes Leben in Luft aufgelöst hat, will sie auf dem Land eigentlich nur einen Plan entwickeln wie es in ihrem Leben weitergehen soll, doch ein Leben auf dem Land stand da eigentlich nicht an erster Stelle. Die Geschichte von Stella und Thor ist humorvoll und warmherzig geschrieben und lässt es auch nicht an Erotik fehlen. Stella sieht sich auf einmal mit Teenagerproblemen, der immer wieder ausbüxender Ziege „Troule“ und ihrem eigenen Gefühlschaos konfrontiert. Sie muss sich darüber im Klaren werden, ob sie für ihren Wunsch nach New York zu gehen die liebgewonnen Menschen verlassen will oder ob sie sich für ein abwechslungsreiches Leben auf dem Land entscheidet.
Der Roman beschäftigt sich auch mit wichtige Themen, wie unter anderem Rassismus, Sexismus, Mobbing, nachhaltige Landwirtschaft und Modekonsum. Auch Vorurteile über „Land- bzw. Stadt-Menschen“ werden aufgezeigt. Für mich ein empfehlenswertes Buch welches eine gewisse sommerliche Leichtigkeit enthält.

Bewertung vom 07.09.2020
Lovely Mistake / Bedford-Reihe Bd.2
Stankewitz, Sarah

Lovely Mistake / Bedford-Reihe Bd.2


sehr gut

Das eigene Herz schützen

Das Cover ist schlicht und trotzdem ansprechend gestaltet. Das Blau und Gold ist eine sehr schöne und gelungene Farbkombination und die verschnörkelte Schrift erweckt die Hoffnung auf ein romantisches Werk.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und man kann das Werk auch gut ohne den Vorgänger „Perfectly Broken“ lesen. Die Emotionen kommen gut beim Leser an.
Molly ist der Hauptcharakter der Geschichte. Sie ist eine starke und selbstbewusste Frau, die aber auch ihre verletzliche und sensible Seite hat. Nach einigen Enttäuschungen hat sie eine Regel für sich aufgestellt „Ein halbes Jahr keine Berührungen von Männern“. Dieser Vorsatz wird ins Wanken gebracht, als sie bei Troy Unterschlupf findet. Durch einen Wasserschaden in ihrer Wohnung hat sie keine andere Wahl. Die Annäherung zwischen Beiden kann man als Leser/in gut nachvollziehen und da Troy die Regel von Molly befolgt entwickelt sich eine immer tiefer werdende Freundschaft. Nachdem beide Seiten ihre sensible Seite gezeigt haben und immer sehr verständnisvoll miteinander umgehen, scheint einem Happy End nichts mehr um Wege zu stehen. Doch ist Troy wirklich der Richtige um die Enttäuschungen zu vergessen und sich wieder voll und ganz auf einen Mann einlassen zu können?

Bewertung vom 07.09.2020
Die Perlenfarm
Marklund, Liza

Die Perlenfarm


gut

Vom Südsee-Paradies in die große Welt

Das Buch hat ein traumhaftes Cover welches sofort ein Südsee-Feeling auslöst. Vom Klapptext her erwartet man ein Liebesroman, doch schon schnell nach Beginn des Buches merkt man, dass es in eine andere Richtung geht. Der Schreibstil ist manchmal etwas schwierig und gerade die Fülle an Charakteren macht es einem beim Lesen manchmal etwas schwer den Faden nicht zu verlieren.
Der Anfang des Buches dreht sich eigentlich sehr um die Hintergründe der Insel Manikiki (eine der Cookinseln) und die Entstehung der Perlenfarmen. Die Bewohner der Insel sind eigentlich Selbstversorger und mit sich und ihrer Umwelt im Einklang. Erst der Verkauf der Perlen in andere Länder verändert das Leben auf der Insel.
Kiona ist die Hauptfigur des Romans. Nach dem Tod ihrer Schwester Moana fühlt sich sich immer in ihrem Schatten und wird zu einer Außenseiterin. Da sie eine sehr gute Freitaucherin ist kann sie den Eltern auf der Perlenfarm behilflich sein und geht auch noch einem Job im Krankenhaus nach. Da sie keine gute schulische Ausbildung hat, trat ihr keiner ein Studium zu. Doch Kiona hat sich selbst ein sehr umfassendes Wissen angeeignet und verfügt über sehr viele geografische Kenntnisse. Sie vereint Intelligenz und Naivität in einer Person.
Die Romanze nimmt erst mit dem Schiffbruch des Schweden Erik Fahrt auf. Doch durch die etwas knappe Beschreibung von Erik kann man ihn sich als Leser nur schwer vorstellen. Er reist überstürzt von der Insel ab und damit beginnt für Kiona die Reise. Sie will ihn unbedingt finden, doch dabei kommt sie einigen dubiosen Machenschaften auf die Spur. Man durchlebt eine Reise quer über den Erdball und es entwickelt sich ein kleiner Wirtschaftskrimi. Wird Kiona den Schweden wiederfinden und was wird sie auf ihrer Reise noch alles in Erfahrung bringen?

Bewertung vom 07.09.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


sehr gut

Ein Neuanfang nach Verzweiflung und Flucht
Das Cover zeigt eine Frau in einer malerischen Idylle, doch diese soll im Buch auf dem Spiel stehen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und entführt den Leser durch seine bildgewaltige Beschreibung in die Zeit von 1939. Man kann sich die Menschen auf dem Gutshof und die malerische Umgebung vor/während dem Krieg bildlich sehr gut vorstellen und das zieht den Leser noch mehr in den Bann.
In „So weit die Störche ziehen“ findet sich der Leser in Ostpreußen im Jahre 1939 wieder. Der zweite Weltkrieg beginnt, doch noch bleibt das Leben der 16-jährigen Dora idyllisch und friedlich. Erst als ihr Vater und Bruder einberufen werden merkt auch Dora die Veränderungen. Auf einmal muss sie die Verantwortung auf dem elterlichen Gutshof übernehmen und die Gefühle für gleich 2 Männer in geordnete Bahnen lenken.
Dora ist die Hauptfigur und zu Beginn des Werkes legt sie eine kindliche Naivität an den Tage, wo man sie als Leser/in das ein oder andere Mal gerne wachrütteln mag. Sie ist warmherzig und liebt ihr Land, ihr Zuhause und die Pferde. Wilhelm (Freund aus der Kindheit) und Curt (Kriegsfotograf) stellen die Gefühlswelt von Dora auf die Probe und zeigen auch das Thema Liebeswirrwarr zu Kriegszeiten auf. Für wen wird sie sich am Ende entscheiden.
Auch die Zerrissenheit für ihre Heimat und das nackte Überleben durch die Flucht sind ein zentrales Thema. Für Dora ist es eigentlich undenkbar ihre Heimat zu verlassen, doch der Krieg lässt nur die Flucht über den „Frische Haff“ zu. Während der Flucht verlieren viele Leute ihr Leben und auch für Dora und ihr Umfeld wird es ein Kampf um Leben und Tod.
Ein wunderschönen fesselnden historischen Roman, der den Leser auf eine Zeitreise schickt und durch einen flüssigleichten, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil den Eindruck erweckt, dass man direkt im Geschehen ist.

Bewertung vom 07.09.2020
Gipskind
Kögl, Gabriele

Gipskind


ausgezeichnet

Das Schicksal in die eigenen Hände nehmen

Der Schreibstil ist der Umgangssprache der 60er Jahre angepasst und setzt dadurch die Geschichte gut und kunstvoll in Szene. Die Covergestaltung ist anrührend und man weiß gleich, dass es in dem Buch um Sehnsüchte, Konflikte, aber eben auch um Liebe geht.
Hauptperson ist Andrea. Sie wird meist auch nur „Die Kleine“ genannt. In eine Bauernfamilie hineingeboren merkt Andrea schnell, dass ihr Eltern mit sich und ihrer Arbeit beschäftigt sind und eigentlich nur ihre Oma bedingungslos hinter ihr steht. Durch körperliche Mängel wird sie von Vielen nicht ernst genommen und auch ihr Fragen werden meist als „blöd“ abgewiegelt. Nur ihre Oma erkennt schon frühzeitig, dass das körperlich gehandikapte Mädchen nicht auf den Kopf gefallen ist.
Als sie Arthur und seine Familie kennenlernt, lernt Andrea auch eine völlig andere Welt kennen. Was sie sich hart erarbeiten musste, bekommt Arthur in die Wiege gelegt. Es geht nicht mehr nur um das bäuerliche Leben und so wird auch der Kampfgeist in Andrea noch mehr geweckt.
Das Buch zeigt auf wie die Gesellschaft vom Erscheinungsbild zum Teil auch auf die geistliche Verfassung schließt und dass man mit Mut, Kampfgeist und Weltoffenheit sein eigenes Schicksal in der Hand hat. Andrea ist trotz zum Teil fehlender Zuneigung, Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit zu einem herzlichen und liebevollen Menschen herangewachsen und geht ihren Weg. Aus der Kleinen die blöde Fragen stellt ist die heranwachsende Andrea geworden, die aus der Kleingeistigkeit ihrer Umgebung ausbricht und ihr Schicksal nicht einfach so hinnehmen will

Bewertung vom 31.08.2020
Das Gewissen der Toten (Fenland Police 3) (MP3-Download)
Ellis, Joy

Das Gewissen der Toten (Fenland Police 3) (MP3-Download)


ausgezeichnet

Wenn die Erinnerungen den Schlaf rauben

Das Hörbuch wird gesprichen von Uve Teschner. Er versucht durch Veränderungen der Tonlagen die verschiedenen Charaktere und Stimmungen der Charaktere in Szene zu setzen. Er hat eine sehr angenehme Art des Erzählens und schafft es den Zuhörer gut in die Handlung zu versetzen.

Im Buch „Das Gewissen der Toten“ stehen nicht die Ermittler Jackman und Evens im Mittelpunkt, sondern ihr Kollege Carten McLean. Man wird in dem Hörbuch eigentlich mit 4 verschiedenen Handlungssträngen konfrontiert.
Der erste Handlungsstrang befasst sich mit dem Absturz von Carter und seinen 4 Freunden. Die 5 Freunde sind auf dem Weg nach Amsterdam um den Junggesellenabschied von Ray zu feiern. Doch dort kommen Tom, Matt, Jack, Ray und Carter nie an. Warum konnte sich nur Carter retten?

Im 2. Handlungsstrang wird man mit Carter und den Folgen des Absturzes konfrontiert. Er sieht seine 4 Freunde und meint das nur er seine Seelen befreien kann. Jeder Freund stellt ihn in seinen Visionen eine letzte Aufgabe. Für Matt bzw. dessen Vater soll er einen Marathon laufen. Ray hatte Geld versteckt und seiner Verlobten nie wirklich sagen können, dass er sie von Herzen liebt und das sie nie an seiner Liebe zweifeln muss. Jack verheimlichte den Freunden eine Tochter. Für die Tochter und ihre Mutter sollte er finanzielle Absicherung schaffen, denn er konnte das ja nicht (mehr). Und dann war da noch Tom, er sagte nur den Namen seiner Frau Susan. Wird Carter die letzten Wünsche erfüllen können und somit die Seelen seiner Freunde Frieden schenken?

Der Fall der verschwundenen Susan Holland stellt den 3. Handlungsstrang dar. Die Ermittlungen gehen auch 18 Monate nach dem Verschwinden der Frau weiter und erst durch das hartnäckige Nachgehen von Robbie bei Susans Ex-Mann und die Einbeziehung von Carter – bester Freund von Tom Holland – kommen neue Erkenntnisse ans Licht. Susan ist ca. 3 Tage vor dem Absturz verschwunden und ist die Frau vom Absturzopfer Tom Holland. Welche Rolle spielt die dunkle Vergangenheit von Susan und wie hilfreich kann der Zeuge Allan Pit sein? Die 5 Freunde hatten einmal auf einer Party den Halbbruder von Susan verarscht und auch diese Situation bringt wieder eine Wende in dem Fall Holland. Wusste Tom und seine Freunde mehr über das Verschwinden oder hatten sie sogar etwas damit zu tun? Wären die 5 Freunde dann aber so seelenruhig in den Flieger nach Amsterdam gestiegen und wird der Fall im Sande verlaufen, da nur einer der 5 Freunde überlebt hat?

Lia Kingfield ist die Nichte der Chefin von Jackman, Evans und Carter. Ruth Krug beauftragt Evans und McLean mit der Nachforschung wer der Stalker von Lia sein könnte. Liebesbotschaften, Nachrichten am Auto, Pralinen, Anrufe und andere teure Geschenke versetzten die Nichte in Angst und Schrecken und ein schwarzer Van der sie immer wieder verfolgt ließ sie meinen, dass sie verfolgt wird. Als die Nichte auch noch entführt wird spitzt sich dieser Fall des Buches zu, doch Carter kann Danny Hearley bei der Übergabe von Lia durch die Handlanger stellen. Bleibt die Frage, ob Danny wirklich hinter dem Stalken der Entführung steckt oder ob er nicht nur ein weiterer Handlanger in dem Fall war. Steckt wirklich die große (einseitige) Liebe hinter der ganzen Sache oder vielleicht Rache an der Tante?

Werden die Ermittler nach über 18 Monaten noch genügend Fakten finden, um einen Verdächtigen auszumachen und ihm dann auch noch ein Motiv nachzuweisen. Was steckt wirklich hinter den Visionen von Carter oder sind das vielleicht alles nur Erinnerungen die durch den Geruch von verbranntem Fleisch zurück in sein Gedächtnis kommen? Und wie geht es mit der „Eva May“ - dem Boot der 5 Freunde, welches sie restaurieren wollten – weiter. Wird das Boot noch wichtig für die Fälle? Hängen die 4 Handlungsstränge am Ende sogar zusammen und können diese Alle gelöst werden?

Für mich ein wirklich gut geschriebenes Buch von Joy Ellis und spannend bis zum letzten Satz.

Bewertung vom 27.08.2020
The Modern Break-Up
Chidiac, Daniel

The Modern Break-Up


gut

Ein Ratgeber versteckt in einer Story
Das Cover macht auf den Leser einen schlichten Eindruck. Daher war mir auch schnell klar, dass er bei dem Buch nicht um eine große Lovestory handelt. Der kleine Text „Warum Liebe f*cking kompliziert ist“ lässt schon darauf schließen, dass es eher um die Missverständnisse zwischen Mann und Frau geht.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Die Kapitel sind klar unterteilt und man weiß genau, in welche der Personen und welche Situation man sich rein versetzen muss. Es ist ein Mix von langen und auch ganz kurzen Sätzen. Der Aufbau ist klar verständlich, denn der Beginn spielt in der Gegenwart, der Mittelteil in der Vergangenheit (bringt dem Leser die Charaktere näher) und der Schlussteil ist wieder in der Gegenwart.
Welche Einstellung die Charakter zum Leben im Bezug auf die Liebe haben, wird einem im Mittelteil aufgezeigt. Man erfährt welche Erfahrungen Amelia, Rachel und Zara zu den Frauen gemacht haben, die sie nun sind. Welche Verletzungen sie in den Jahren erlebt haben, welche Lehren sie daraus gezogen haben und wie sie jetzt im Bezug auf die Männer stehen.
Auch Nick, Jordan, Jay und Paul werden analysiert. Welche Begebenheiten in der Kindheit und in früheren Beziehungen sie zu den Männern gemacht haben, die sie zu der Zeit waren, als sie in das Leben der Mädels getreten sind.
Im großen und Ganzen geht es in dem Buch darum, was heutzutage die Beziehung zwischen Mann und Frau so schwierig macht. Man verlässt sich auf social Media und präsentiert immer nur die beste Seite von sich. Man verändert seine eigene Persönlichkeit sobald man Angst hat den Menschen zu verlieren, denn man doch so mag. Man versucht über versteckte Botschaften bei Instagram und Co. Im Leben der/des Ex zu bleiben und ihr/ihm zu zeigen, was sie/er evtl. verpasst. Zu oft stellt man die Bedürfnisse des Partners über die Eigenen.
Man zieht zu schnell Rückschlüsse auf eine Person, wenn man das Alter, den Beruf oder ähnliches aus dem privaten Leben des anderen Erfährt. Man macht sich nicht mehr die Mühe den Menschen dahinter kennenzulernen und die Kommunikation besteht meist nur noch aus Chats. Man lässt sich zu sehr vom äußeren Eindruck ablenken und gibt dem Gegenüber nur noch selten eine Chance, wenn er nicht dem Bild im Kopf entspricht.
Man kämpft nicht mehr wirklich um die Liebe und beendet es lieber, wenn es mal komplizierter wird. Eine gewisse Austauschbarkeit ist in der heutigen Welt eingezogen. Dinge die früher einen Gentleman ausgemacht haben, werden jetzt als schwäche angesehen und die Anziehung zu „Arschlöchern“ ist größer.
Oft ist die Angst des Alleinseins der Antrieb für eine Beziehung und nicht die Liebe und das hat auch irgendwo etwas mit der Gesellschaft zu tun. Denn wie oft werden gerade Frauen immer wieder gefragt, ob sie denn nicht langsam mal einen festen Partner und Kinder haben wollen. Doch genau diese Einstellung treibt die Menschen dann in unglückliche Beziehungen, obwohl sie dazu gar nicht bereit sind. Das geliebt werden und die Aufmerksamkeit die man dadurch bekommt ist für Viele das Maß des Selbstwertgefühles und das ist eigentlich der falsche Weg.
Eine gesunde Beziehung sollte aus Respekt und gegenseitiger Unterstützung, aus Selbstlosigkeit und Loyalität bestehen und beide Partner sollten ein gewissen Maß an Eigenständigkeit behalten können ohne das ihre Liebe in Frage gestellt wird.
Das Buch bringt uns Nahe wieder mehr auf sein eigenes Bauchgefühl zu hören, das man nur Geliebt werden kann, wenn man sich Selbst liebt und das man im Leben verschiedene Phasen durchleben muss. Eine Liebe kann nur dann die Erfüllung bringen, wenn man auch dafür bereit ist und das kann Jeder nur für sich Selbst entscheiden. Nick kann Amelia genau das verständlich machen und bringt sie dadurch dazu, endlich ihr Leben so zu gestalten, dass sie am Ende evtl. bereit ist, sich wieder zu öffnen und auf etwas Festes einzulassen.

Bewertung vom 25.08.2020
Single, weil die Auswahl scheiße ist
Roth, Karin Anja

Single, weil die Auswahl scheiße ist


sehr gut

Das Cover ist eher mädchenhaft gestaltet. Durch die Illustration eines Frosches mit Krone kann man schon eine kleine Vorahnung bekommen, dass in dem Buch wohl oft „der falsche Frosch“ gedatet/geküsst wurde, ehe es evtl. ein Happy End geben wird. Das Schriftbild auf dem Cover lässt darauf schließen, dass es kein typischer Roman ist. Das Format ist super praktisch für unterwegs, da es noch nicht mal A5 Größe ist. Auch im Buch selbst tauchen immer wieder Illustrationen des „Froschkönigs“ vom Cover auf.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und gleich zu Beginn gibt es ein kurzes Inhaltsverzeichnis. Man kann sich als Leser/in auf Kurzgeschichten einstellen und hat somit auf 172 Seiten nur recht kurze „Kapitel“.
Die Hauptperson ist Key. Eine berufstätige, sportliche, kontaktfreudige und humorvolle Mitdreißigerin mit einem coolen Freundeskreis, die gerne mal in die Disco geht und die Menükarte generell von unten anfängt zu lesen. Sie hatte bisher eher weniger Glück bei den Männern, ist aber gar nicht so unglücklich über ihr Singledasein.
Da das Buch kein typischer Roman ist, gibt es auch keinen richtigen Handlungsstrang. Als Leser/in darf man sich aber auf humorvoll geschriebene Erfahrungen bei den unterschiedlichsten Arten des Datens freuen. Auch bei den Männern gibt es viele verschiedene Charaktere im Buch, wo sich die ein oder andere Singlefrau wohl auch an ihre eigenen Erfahrungen beim Daten erinnert fühlt. Das Buch zeigt auf witzige Art auf, welche Gelegenheiten manchmal zu einem Date führen und was dann auch alles so falsch laufen kann. Man bekommt auf humorvolle Weise aufgezeigt, welche unterschiedlichen Herangehensweisen an ein Date auch schon frühzeitig dazu führen, dass es eben nur bei einem Treffen bleibt und man gar nicht erst in die Kennlernphase schafft. Auch ein gewissen „Schubladendenken“ kann dazu führen das Frau bei dem einen Mann ein besseres oder eben auch ein schlechteres Gefühl hat. Im Buch küsst die Protagonistin diverse Frösche und stellt sich doch auch hin und wieder ob es an ihr selbst und ihrem Handeln liegt, warum sie mit über 30 immer noch Single ist. Es wird aber auch deutlich, dass man sich eben nicht verstellen soll und beim Daten am besten ganz sich selbst treu bleibt. Man sollte aber auch nicht zu festgefahren in seinen eigenen Strukturen sein und somit zumindest die Chance einräumen, dass ein potenzieller Partner seine Bedürfnisse in der Beziehung genauso entfalten kann, wie die Frau. Der erträumte Traummann kann sich in der Realität als Volldepp entpuppen und der nach dem ersten Blick „Frosch“ am Ende vielleicht als Prinz…
Da ich selbst so ein bisschen wie Key bin konnte ich mich gut in die Hauptperson reinversetzen und stellte die ein oder anderen Gemeinsamkeiten fest. Für mich ist das Buch eine gute und humorvolle Ablenkung zwischendurch und vom Alltag.

Bewertung vom 11.08.2020
Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5
Ahnhem, Stefan

Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5


ausgezeichnet

Spannender Fall mit einigen Wendungen

Das Cover gefällt mir sehr gut, denn es deutet schon an, dass die Mordopfer eher zufällig ausgewählt werden und kein bestimmtes Motiv dahintersteckt. Zudem ist der Einband so gearbeitet, dass sozusagen ein Lesezeichen integriert ist und man die Buchseiten beim Transport optimal schützen kann. Was es mit dem Ikosaeder und dem Buch mit dem „X“ auf sich hat, ist der Schlüssel um den Täter zu fassen.
Fabian Risk steht auch bei Band 2 im Vordergrund und treibt die Ermittlungen gegen den Würfelmörder immer weiter voran. Dabei halten ihn auch die Probleme im familiären Bereich nicht auf, auch wenn seine Familie fast daran zerbricht. Doch am Ende kann er nicht nur sein eigenes Leben und das vieler anderer Menschen retten, sondern schafft es auch seine Familie wieder zu vereinen und auf geordnete Pfade zurückzubringen.
Im 2. Teil gibt es nicht mehr so viele Nebenschauplätze, dadurch wirkt der Buchaufbau nicht mehr so „verwirrend“. Stefan Ahnhem hat sich hier mehr auf den Ermittler Risk und die Morde durch den Würfelmörder konzentriert. Der Schreibstil von Stefan Ahnhem ist ansonsten sehr angenehm und gut verständlich.

Zur Handlung muss man sagen, dass es sich um zwei parallel verlaufende Fälle handelt und noch ein paar Nebenschauplätze im privaten Bereich der Ermittler. Man hat zum einen den Würfelmörder selbst, der sich von den Würfeln leiten lässt. Er schlägt wahllos zu und wechselt dabei nicht nur die Tatorte, sondern auch den Typ der Mordwaffe und den Opfertypus. Somit gestalten sich die Ermittlungen sehr schwer und es kann eigentlich gar nicht vorausgesagt werden, wo er als nächstes zuschlagen wird. Seine finale Aufgabe in Kopenhagen wird am Ende sein „Untergang“ sein, da die Ermittler ihm vorher auf die Schliche kommen und somit besser darauf vorbereitet sind, als er es je gedacht hätte. Man kann 3 Namen zu einer Person zuordnen und auch dessen Firma. So findet man sein Versteck und kann die dort hinterlassenen Spuren kombinieren.
Dann wären die Ermittlungen von Fabian Risk gegen seinen Kollegen Molander. Mit Hilfe von Stubb kann er auch seine Machenschaften aufdecken, doch fast hätte er den Fall nicht beenden können. Auch in dem privaten Bereich kann er Licht ins Dunkle bringen und wird am Ende die Familie vereinen können.
Was am Ende der Serie offen bleibt ist die Geschichte um Sleizner und Hougaard. Die Beiden scheinen in der Vergangenheit aneinander gerasselt zu sein und nun wollen sie ich gegenseitig fertigmachen. Sleizner riskiert dafür sogar seine Karriere, denn weil er Risk im Verdacht hat ihn anzulügen kooperiert er nicht in dem Fall gegen den Würfelmörder. Er sorgt mit seinem Handeln auch dafür, dass es in Kopenhagen noch so einige Tote gibt.

Für alle Fans von Spannung und Thriller ist der Würfelmörder ein Muss in der Büchersammlung.