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Insgesamt 1220 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2024
Was von meinem Vater bleibt
Bortoluci, José Henrique

Was von meinem Vater bleibt


sehr gut

Ich finde das Cover seltsam einnehmend, ich weiß gar nicht so genau, was daran mich so anspricht, aber es ist mir nicht aus dem Kopf gegangen. Obwohl Vater-Sohn-Geschichten nicht unbedingt mein Beuteschema sind, hat mich das Thema „Aufstieg eines Kindes bildungsferner Eltern“ doch angesprochen. Und tatsächlich hatte ich beim Lesen viele Aha-Momente und das Gefühl, etwas mit auf den Weg zu bekommen.

Zum Inhalt: Josés Vater Didi ist LKW-Fahrer und hat von seiner Fahrerkabine aus den Wandel des Landes hautnah miterlebt, während er beim Aufwachsen seines Sohnes und vom Familienleben viel verpasst hat. Im Zuge der Coronapandemie und als sein Vater krank wird setzen sich Didi und José zusammen und blicken zurück auf dieses Leben zwischen weiter Strecke und dem, was Didi jedes Mal zurückließ.

Das Buch ist kein Roman, es ist eine Biografie, ein Familien- und Gesellschaftsporträt. Der Autor schreibt hier nicht nur von seinem Vater, dessen Leben und Abwesenheit vom Familienleben, er schreibt dadurch auch viel über sich, sein Erleben und Empfinden der Beziehung zum Vater, die viel zu selten da und trotzdem Dreh- und Angelpunkt der Familie ist.

Es ist ein empfindsames Werk, das gleichzeitig auch das Thema Immigration nach Südamerika, Politik und Gesellschaft aufgreift.
Das Buch ist gleichzeitig eine Reise weiter in die Vergangenheit, in die Erinnerungen des Vaters. Die Schilderungen des Lebens als Fernfahrer

Für mich ist das kein Buch, das man mal eben so weglesen kann. Vllt liegt es an der sprunghaften Erzählart- zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Informationen über das brasilianische System und Familienanekdoten. Es liest sich nicht direkt schwergängig, aber war für mich eher Buch, bei dem ich Zeit brauche, mich mit dem gelesenen auseinanderzusetzen.

Bewertung vom 08.09.2024
Altern
Heidenreich, Elke

Altern


ausgezeichnet

Wow, was hat Elke Heidenreich denn für eine angenehme Erzählstimme?! Ich könnte ihr tatsächlich stundenlang zuhören und mag ihre klare, schnörkellose Art zu erzählen. Vielleicht liegts am Thema, dafür kenne ich die Autorin fernab ihrer Bücher zu wenig, aber ich mag, wie sie hier eine klare, fundierte Meinung vertritt, dabei auch links und rechts des eigenen Lebensweges den Blick schweifen lässt und damit ein Werk schafft, das Altern aus Sicht von Literatur, Kultur, Sozialpolitik und Philosophie betrachtet.

Das Buch geht direkt schon recht schonungslos los- Elke Heidenreich berichtet über ihren Lebensweg. Ich kenne zwar ihre Bücher, habe mich aber nie mit dem Menschen dahinter beschäftigt und war dementsprechend überrascht, dass sie so offen über ihr Leben und ihren Werdegang spricht. Ehrlich und ungeschönt reflektiert sie, was gut war und was hätte besser laufen können.

Die Autorin philosophiert nicht nur das Altern und das Alter an sich, sondern auch worum es auf dem Weg ins Alter geht. Sie referenziert dabei auch andere Autoren und bekannte Persönlichkeiten, deren Gedankengänge sie selbst beeinflusst und einen Eindruck hinterlassen haben. Ich mochte es, dass sie uns an diesen Ideen und ihrer Meinung dazu teilhaben lässt.

Sie erzählt davon, wie sie mit dem Alter fertig wird und sich davon nicht unterkriegen lässt. Elke Heidenreich präsentiert sich hier nachdenklich und grundsympathisch. Mit Würde altern- so kanns gehen und daran sollte man sich ein Vorbild nehmen. Besonders schön fand ich folgendes Zitat „Am schnellsten Altern lässt einen ein Leben ohne Herausforderungen“. Also das Leben auskosten, mutig sein, einfach leben- alt wird man von allein.

Sie erzählt auch von den Schwierigkeiten des alt seins in Zeiten der Digitalisierung und Enkeltricks und öffnet dem Leser die Augen dafür, dass Altern auch ein Zustand des zunehmend isolierter und hilfloser Werdens ist und macht aufmerksam auf die Gefahr von Altersarmut und das „auf andere angewiesen sein“. Es sind mahnende, wach rüttelnde Worte, die ein ehrliches Bild vom Alter vermitteln.

Für mich eine schöne Lektüre, die viele Aspekte beleuchtet, aufmerksam macht und gleichzeitig unterhält.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2024
Magic Study
Snyder, Maria V.

Magic Study


ausgezeichnet

Ich fand „Poison Study“ wirklich richtig stark und war ganz aufgeregt, als ich die Fortsetzung entdeckt habe. Ich war mir fast sicher, dass es niemals an Band 1 heranreichen könnte, aber meine Güte, ich glaube es war sogar noch besser. Magisch, abgründig, gefährlich und absolut fesselnd.

Zum Inhalt: Nachdem ein Todesurteil über Yelena verhängt wurde, flüchtet sie sich nach Sitia, um zu ihren Wurzeln zurückzufinden und ihre Magie beherrschen zu lernen. Doch in der Zitadelle angekommen findet sie nicht nur Freunde und Gleichgesinnt, man steht ihr auf skeptisch gegenüber und verdächtigt sie der Spionage für den Norden. Als eine grausame Mordserie die Zitadelle erschüttert, tut Yelena alles in ihrer Macht stehende, um zu helfen, auch wenn sie droht sich dabei selbst zu verlieren.

Yelena fand schon im ersten Band ein absolutes Badass, aber in diesem Band legt sie locker noch eine Schippe obendrauf und ich finde es großartig, was sie lernt mit ihrer Magie zu vollbringen. Generell finde ich alles rund um das Magiekonzept sehr spannend und interessant aufgearbeitet, es gibt auch in diesem zweiten Band wieder wahnsinnig viel zu erkunden.

Neben bekannten und geliebten Charakteren tauchen auch einige wirklich faszinierende neue auf, von denen man manche sofort ins Herz schließt, während ich mich an anderen stundenlang aufreibend konnte. Natürlich hat es Yelena in Sitia nicht leicht und trifft dort nicht nur auf Widerstand, sondern auch auf erbitterte Feinde.

Es wird wieder ganz schön brutal und grausam, diese Reihe ist wirklich nichts für schwache Nerven, aber diese düstere, abgründige Stimmung ist auch einfach wieder wahnsinnig packend. Gemeinsam mit Yelena gerät der Leser in eine Strudel aus Gewalt, Intrigen und dunklen Geheimnissen und die Gruppe rund um Yelena muss sich wieder einigen Herausforderungen stellen.

Für mich war dieses Buch wieder spannend ab der ersten Seite und ich fand der Autorin ist es hier wieder unglaublich gut gelungen akzentuierte Lichtblicke in die düstere Handlung zu setzen, sodass es auch einfach ein paar schöne, hoffnungsvolle Momente gab, die bei all der Grausamkeit Balsam für die Seele waren.

Ich kann den nächsten Band gar nicht erwarten und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Für mich ein absolutes Fantasy-Highlight.

Bewertung vom 08.09.2024
Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


sehr gut

Ich fand die Prämisse dieser Geschichte absolut packend und hatte so Lust auf diese Geschichte über eine außergewöhnliche Task Force aus Mördern und zwielichtigen Gestalten. Das gesponnene Netz aus Gefahr, Lügen und einer scheinbar unmöglichen Aufgabe hat mich direkt gefangen genommen. Stark geplottet und mit Charakteren, die absolut überzeugen.

Zum Inhalt: der Gottkönig von Yusan soll sterben. Doch da er allgemeinen als unsterblich gilt, scheint dies eine unmögliche Aufgabe. Deswegen braucht es ein speziell zusammengestelltes Team aus Attentätern, Betrügern und Spionen um sie zu bewältigen. Doch können sie einander lange genug vertrauen um erfolgreich zu sein?

Die Charaktere werden sehr aufwändig und detailreich eingeführt dabei hat man als Leser das Gefühl dass alle sechs Figuren gleichberechtigt miteinander sind. das World Building ist anfangs eher zurückhaltend, nimmt aber im Verlauf der Handlung an Spannung und Komplexität zu. Das Ende war für mich eine komplette Überraschung und lässt die gesamte Geschichte nochmal in einem völlig neuen Licht dastehen- in meinen Augen sehr raffiniert geplottet.

Ich war sehr überrascht, dass es dich auch einen recht hohen Lovestory-Anteil gibt. Bei einen Buch über ein geplantes Attentat hätte ich das eher nicht erwartet. Generell fügt es sich aber gut in die Rahmenhandlung ein, sodass es nicht übertrieben erzwungen wirkt, wie das bei Romantasy gerne mal der Fall ist.

Die Handlung ist schon recht tempo- und actionreich, auch wenn es für meinen Geschmack sehr lange gedauert hat, bis die Gruppe vollzählig aufeinander getroffen ist. Dabei fand ich die Konstellation von Charakteren sehr gelungen und ihre Interaktionen und sich ergänzenden Talente sehr unterhaltsam.

Für einen Auftaktband schon richtig stark und ich bin gespannt, was da noch kommt.

Bewertung vom 08.09.2024
Bevor die Erinnerung verblasst
Kawaguchi, Toshikazu

Bevor die Erinnerung verblasst


ausgezeichnet

Mit „Bevor die Erinnerung verblasst“ ist der dritte Band der Romanreihe von Toshikazu Kawaguchi rund um das besondere Zeitreise-Café in Japan erschienen.
Das Buch ist in vier Geschichten unterteilt, die sich alle im Café abspielen und um die Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit drehen. Es gibt dabei eine gewisse Chronologie, sodass die einzelnen Geschichten ein Gesamtwerk bilden.

Zum Inhalt: Nagare Tokita hilft im Café Donna seiner Mutter in Hakodate aus, während diese in Amerika unterwegs ist. Unterstützt wird er dabei von den Frauen der Familie, denn nur diese können den Ritus vollführen, der das Café so einzigartig macht: wenn sie Café einschenken, ist es möglich, in die Vergangenheit zu reisen. Aber es gibt einige wichtige Regeln zu beachten.

Am Anfang des Buches gibt es eine Personenübersicht, die ich wahnsinnig hilfreich fand und zu der ich immer wieder zurückgekehrt bin, weil nicht in jeder Geschichte dieselben Personen im Fokus stehen. Trotzdem war ich überrascht wie sehr sie doch alle miteinander verbunden sind und wie sich Yukari wie ein roter Faden durch die Geschichten und das Buch zieht.

Es ist gleichzeitig ein zutiefst melancholisches und doch hoffnungsvolles Buch, durchzogen von Trauer, Wut, Schuld, Angst, aber auch von Freude, Vergebung und Zuversicht. Ich fand jede einzelne der Geschichten auf ihre eigene Art emotional ergreifend und die Themen zutiefst menschlich.

Ich fand die Geschichten einfach wunderschön und habe gerne nach den einzelnen Geschichten noch kurz den Botschaften nachgesonnen, die hier feinfühlig, aber doch auch sehr greifbar vermittelt werden. Es sind Geschichten, die zum Reflektieren anregen.

Ich mochte dieses Buch sehr gerne und kann es wärmstens empfehlen, wenn man sich auf eine philosophische, emotionale Reise durch die Zeit begeben möchte.

Bewertung vom 08.09.2024
Einer muss den Job ja machen / Hammerstein ermittelt Bd.1
Haider, Lars

Einer muss den Job ja machen / Hammerstein ermittelt Bd.1


gut

Ich gebs zu: mich hat der Dackel auf dem Cover total überzeugt. Komme da leider nicht dran vorbei, auch wenn ich den Klappentext jetzt nicht super einnehmend fand. Überzeugt hat mich letztendlich Protagonist Lukas, der nicht nur wahnsinnig angenehm ist und hier echten Schneid beweist, er ist einfach der klassische Typ von Nebenan, dem man deswegen einfach Erfolg wünscht.

Zum Inhalt: Journalist Lukas Hammerstein hat sich nach dem G20 Treffen ein Sabbatical verordnet, er ist ausgebrannt und muss wieder zu sich selbst finden. Außerdem ist Nachwuchs unterwegs. Doch dann erschüttert eine Mordserie Hamburg; die Opfer: Journalisten. Als auch Lukas‘ Name auf einer vermeintlichen Todesliste auftaucht, ist es mit der Ruhe vorbei.

Die Kapitel sind angenehm kurz und werden aus verschiedenen, sich abwechselnden Perspektiven erzählt. Nicht alle davon sind unbedingt Schlüsselrollen, aber der Leser bekommt dadurch ein recht ganzheitliches Bild.

Es ist ein eher unaufgeregter Kriminalroman, bei dem es ruhig losgeht und der auch nach Auffinden des ersten Opfers ein eher gemächliches Tempo vorlegt. Dackel Fini steht eher im Mittelpunkt als die Mordopfer und Journalist Lukas leistet solidere Ermittlungsarbeit als die zuständigen Beamten. Erst im zweiten Drittel nahm die Geschichte für mein empfinden etwas mehr Fahrt auf. Genauso schnell flaute der Spannungsbogen aber auch wieder ab. Es ist eine eher gemütliche Geschichte, die nicht so recht in Gang kommt, bzw. durch Nebenschauplätze ablenkt.

Was ich eine total coole und gelungen umgesetzt Idee fand, war der Club der vier Flaschen. Ich fand die Runde und ihre Treffen sehr sympathisch und unterhaltsam. Und ein besonderes Schmankerln waren für mich die „Gastauftritte“ von Udo. Als Hamburger Ikone war seine Bekanntschaft mit Lucky Luke ein absolut authentisches und doch extravagantes Highlight.

Hat mich insgesamt nicht aus den Socken gehauen, ist aber ein schönes Lesevergnügen für alle, die es eher gemächlich mögen.

Bewertung vom 08.09.2024
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Alexandra Flint entführt den Leser mit ihrem neusten Werk in die geheimnisvolle, magische Welt des Pariser Untergrunds. Dort verborgen liegt eine Bibliothek, die mit dem Schicksal der Welt verknüpft ist. Was kann sich ein Bücherwurm mehr wünschen, als eine atmosphärische, buchige Geschichte. Richtig, nichts- bin restlos glücklich und voll überzeugt vom Konzept.

Zum Inhalt: ihr Leben lang hat sich Remy gefragt, wer ihre leiblichen Eltern waren. Doch weil nichts über sie bekannt ist, hat sie sich in ihre eigene kleine Welt zurückgezogen- eine Werkstatt wo sie Gegenstände jeglicher Art repariert. Dort wird sie von Kasimir gefunden, der in ihr etwas erkennt, das man verloren glaubte.

Die Geschichte und das Set-Up rund um Mondia fand ich sehr stimmungsvoll und interessant angelegt. Es birgt genau die richtige Prise Magie und Übernatürlichkeit, damit das Buch als Urban Fantasy durchgeht, hält sich aber sonst strickt an Realität, was mir gut gefällt. Besonders Paris als Setting fand ich sehr atmosphärisch und ansprechend gewählt, weil diese Stadt auch einfach von sich aus dieses Flair von Exklusivität mitbringt.

Dadurch dass Remy auch ein Neuling ist, lernt der Leser mit ihr mit, was ich sehr authentisch fand. Man wird nicht mit Infos überladen, sondern erarbeitet sich die Antworten auf Fragen Schritt für Schritt. So wird auch der Spannungsbogen kontinuierlich aufgebaut.

Die Charaktere fand ich gut angelegt, durch ihre abenteuerliche Rätselreise blieben sie aber eher auf Distanz, sodass ich hier noch Potential für den nächsten Band sehe. Stattdessen gibt es hier atemlose Szenenwechsel, eine Verfolgungsjagd durch Europa, vielschichtige Rätsel und etliche Geheimnisse, die noch nicht gelüftet wurden.

Hat mir richtig gut gefallen, gerne mehr davon.

Bewertung vom 08.09.2024
Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1
Gold, Lily

Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1


sehr gut

Bei dem cuten Comic-Cover war ich gar nicht so recht darauf vorbereitet, was sich zwischen den Seiten verbergen würde, auch wenn der Klappentext natürlich einen Hint gibt. Fand den Spice insgesamt ok, auch wenn es dieses Ausmaß für mich gar nicht gebraucht hätte. Muss aber auch sagen, dass mich gar nicht der Spice an der Geschichte gecatcht hat, sondern letztendlich die tollen, verletzlichen Charaktere, die einander heilen.
 
Zum Inhalt: Daisy flüchtet sich Hals über Kopf von England nach Schweden, um dem Scherbenhaufen ihres Lebens zu entkommen. Nur, dass sie direkt einen Unfall baut und in einer Berghütte mit drei fremden Männern landet, die sie freundlicherweise gerettet und aufgenommen haben, denn ein Schneesturm zieht auf. Und auf so engem Raum kommen sich die vier schnell näher.
 
Setting und Szenario- eingeschneit mit drei heißen Männern, fand ich an sich schon auch irgendwie ansprechend, auch weil das Szenario eine verheißungsvolle Komik mit mich bringt. Ich glaube ich habe noch nie ein Reverse Harem Buch gelesen und hatte erst irgendwie Angst, dass es cringe werden könnte. Aber die Figuren sind so zauberhaft angelegt, dass es eine angenehme Basis bietet. Die drei Männer sind sehr unterschiedlich, aber jeder hat hinreißende kleine Eigenheiten und auch sein Päckchen zu tragen, sodass es Spaß macht sie mit Daisy zusammen kennenzulernen.
 
Um Daisys eigene Vergangenheit wird lange ein großes Geheimnis gemacht, auch wenn man es sich als Leser recht schnell zusammenreimen kann. Die Enthüllung birgt trotzdem nochmal einiges an Drama, was ich bei der Konstellation der Figuren gar nicht so erwartet hätte. Aber gut, das ist halt klassisch Liebesroman und wird in meinen Augen auf eindringliche und nochmal packende Art aufgelöst.

Ich habe das Buch recht zügig weggelesen, der Erzählstil ist sehr angenehm und flüssig, es wird viel Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehung gelegt, nicht nur mit Daisy im Zentrum, sondern auch zwischen den Männern untereinander. Ich mochte, dass es trotz des Spice-Levels auch eine schöne, sanfte Note hatte. Hottes Buch für kalte Tage.

Bewertung vom 08.09.2024
Im Labyrinth der Rache
Cross, Ethan

Im Labyrinth der Rache


sehr gut

Es ist der erste Band einer neuen Reihe rund um den rehabilitierten Serienmörder Francis Ackermann. Prinzipiell kann man den Band schon unabhängig lesen, da aber wieder viele bekannte Figuren auftauchen und es auch ein paar Anspielungen auf andere Bände gibt, würde ich nicht empfehlen diese Buch unabhängig zu lesen.

Zum Inhalt: Ackermann reist mit seinem Team nach Glasgow um dort Demons Liste der Unterwelt sicherzustellen. Deren Aktivierung ist sowohl an Ackermann als auch an Demons Tochter Samantha gebunden. Aber natürlich sind sie nicht die einzigen, die die Liste für sich nutzen wollen und so werden sie bereits erwartet.

Als Ackermann-Fan kommt man hier eigentlich wieder ganz gut auf seine Kosten. Das Buch strotzt vor Mac Gyver-Momenten und der klassischen gewieften Ackermann-Brutalität. Er zeigt sich gewohnt gewitzt und einfallsreich, während seine Weggefährten noch etwas schwächeln und ihr volles Potential noch nicht entfaltet haben.

Das Buch hat sich ein bisschen nach einem Intermezzo angefühlt, nach dem Vorspann, bevor der eigentlich Film losgeht. In diesem Band werden die Spieler auf dem Feld platziert, eine neue Bedrohung angeteasert und der Folgeband vorbereitet. Dadurch wirkte dieser Band für mich gleichzeitig aber auch irgendwie unfertig und unbefriedigend. Auch von Mc Bain hatte ich mir nach den Beginn des Buches irgendwie mehr erwartet.

Ich glaube dieses Buch entfaltet seine volle Wirkung erst im Kontext der Folgebände und hatte für mich als Einzelband jetzt nicht die überzeugendste Handlung. Trotz kleiner Schwächen habe ich mich aber wieder gut unterhalten gefühlt und freue mich jetzt schon auf den Folgeband.

Bewertung vom 01.09.2024
Scandor
Poznanski, Ursula

Scandor


ausgezeichnet

Ich bin schon lange großer Fan von Ursula Poznanski und mag vor allem ihre Jugendbücher. Mit diesem Buch hat sie sich nochmal selbst übertroffen und es ist direkt in den Top 5 meiner liebsten Bücher von ihr gelandet. Für mich auf jeden Fall ein Highlight-Buch in diesem Jahr. Klare Leseempfehlung von mir.

Zum Inhalt: eine extravante Challenge und ein exorbitantes Preisgeld, dass dein Leben verändern könnte. Die Idee hinter Sandor ist ganz einfach: wer lügt verliert. Der Schlüssel zum Sieg ist die Wahrheit und der Einsatz ist deine größte Angst. Bist du bereit, dich dem Wettbewerb zu stellen?

Für mich ist es ein bisschen ein Markenzeichen von Poznanskis Werken, dass sie bereits zu Beginn die Grundsteine für die großen Enthüllungen am Ende legt und den Leser damit schon von Beginn an ein bisschen spoilert. Ich muss allerdings sagen, dass ich dieses Mal bis zum Ende völlig im Dunkeln getappt bin und die Auflösung am Ende total überraschend und sehr gelungen fand.

Ich fand das Konzept der Scandor-Technik und des Spiels selbst total gelungen, die Challenges waren mitreißend und der Handlungsverlauf spannend angelegt. Die Autorin legt hier viele falsche Fährten innerhalb der Handlungsstränge und ich bin ihr total auf den Leim gegangen. Es gibt viele Wendungen und es hat total Spaß gemacht mitzurätseln, was hinter Scandor steckt.

Ein bisschen überzogen und konstruiert ist die Storyline natürlich schon, aber das Gesamtbild ist durchaus stimmig und funktioniert einfach wahnsinnig gut. Tessa und Phillip sind Protagonisten mit denen man mitfiebert, die absolute Sympathieträger sind und denen man Erfolg wünscht. Und die ganze Zeit fragt man sich, in was die beiden da hineingeraten sind.

Wirklich packend bis zum Schluss und ein sehr genialer Plot. Hat mir richtig gut gefallen.