Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sonnenwind
Wohnort: 
Schwabenland

Bewertungen

Insgesamt 518 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2016
Die letzten Christen
Knapp, Andreas

Die letzten Christen


ausgezeichnet

Ein Augenöffner-Buch!
Dieses Buch war lange überfällig. Jedenfalls für mich. Nie hätte ich mir träumen lassen, daß es im Ursprungsland des christlichen Glaubens SO aussehen könnte. Natürlich weiß ich auch, daß diese Länder heute mohammedanisch sind, aber ich wußte nicht, daß es bis vor wenigen Jahrzehnten dort blühende christliche Gemeinden gab, ja, daß in manchen dieser Länder ein beträchtlicher Bevölkerungsteil Christen waren. Und nicht nur dem Namen nach, wie das leider bei uns häufig der Fall ist, sondern diese Menschen leben in der Tiefe für Jesus und bezahlen einen Blutzoll, den wir uns im "christlichen" Abendland gar nicht vorstellen können.

Dieses Buch ist nicht angenehm zu lesen, es ist nicht "schön" in dem Sinn, aber es legt Fakten auf den Tisch, die einem sein ganzes Weltbild über den Haufen werfen. Und es ist wichtig, sich damit zu beschäftigen. Millionen Menschen sind vor allem im vergangenen Jahr zu uns gekommen - geflohen aus eben diesen Ländern. Aber die sind bei weitem nicht alle Mohammedaner. Viele von ihnen haben ihre christlichen Wurzeln, die bei weitem älter sind als unsere eigenen.

Zwar hatte ich schon gehört, daß christliche Asylanten in den Unterkünften von mohammedanischen tyrannisiert werden, aber ich hatte nicht ermessen, daß das die Fortsetzung ihres alten Lebens vor der Flucht bedeutet. Christen sind dort Freiwild, das keine Rechte hat. Und manche Subjekte möchten das hier auf unserem Boden fortsetzen. Wir müssen klarstellen: Bei uns ist jeder willkommen, der in Frieden leben möchte - aber wir weigern uns, uns von denen instrumentalisieren zu lassen, die hier ein Kalifat errichten wollen! Trotz allem bekennt sich unser Land noch immer zum Erlöser der Menschen, der auf Golgatha sein Blut vergossen hat, um uns einen Weg in den Himmel zu bahnen. Und wer mit diesem Erlöser leben will, ist bei uns immer willkommen. Wer aber nur Terror bringen will, soll da hingehen, wo er herkommt!

Bewertung vom 30.11.2016
Um Leben und Tod / Travis Delaney Bd.3
Brooks, Kevin

Um Leben und Tod / Travis Delaney Bd.3


sehr gut

Band 3 der Abenteuer von Travis Delaney
Mit diesem Band findet die Trilogie ihren Abschluß. Travis hat viele Geheimnisse gelüftet, einen Blick in die Tiefen der Geheimdienste geworfen, Spione enttarnt, Menschenleben gerettet – und ist selbst immer wieder in Lebensgefahr geraten. Zum Schluß drehen seine Gegner noch mal so richtig auf: Wenn es keinen Ausweg mehr gibt, kann es dann noch eine Rettung geben?
Atemlos blättert man eine Seite nach der anderen um, obwohl man doch eigentlich gar keine Zeit mehr hatte. Aber Aufhören ist schwierig. Ein höchst spannendes Action-Abenteuer für Jugendliche, aber ebenso geeignet für Erwachsene, denen es wirklich um Action geht und nicht um schlüpfrige Abenteuer. Ich habe diese Serie vom ersten bis zum dritten Band in vollen Zügen genossen!
Von Travis Delaney und seinen Freunden würde ich gern noch mehr lesen!

Bewertung vom 27.11.2016
Wem kannst du trauen? / Travis Delaney Bd.2
Brooks, Kevin

Wem kannst du trauen? / Travis Delaney Bd.2


sehr gut

Travis Delaney ermittelt zum zweiten Mal
Auch im zweiten Band geht es wieder zur Sache: Spannend und jugendfrei. Travis arbeitet weiterhin mit seinem Großvater zusammen, und sie sind ein tolles Team. Zwar schmerzt der Verlust seiner Eltern noch immer, aber Travis macht das Beste draus. Er wächst zusehends an den neuen Verhältnissen und seine Begabungen treten immer mehr zutage.

Eine neue Mitarbeiterin kommt ins Büro, und Travis weiß nicht, ob er ihr trauen kann - zumal er sie bei etwas beobachtet, was bei ihm alle Alarmglocken läuten läßt. Aber sein Großvater kennt sie noch von früher und traut ihr absolut. Wer hat recht? Spielt hier jemand ein falsches Spiel?

Auch Travis' eigene erste Ermittlung in der Schule bei einem Pokalwettbewerb im Fußball fordert seine ganze Rafinesse. Einer muß lügen - aber wer?

Wie schon im letzten Band kann man das Buch kaum aus den Händen legen und fiebert mit den Beteiligten nach der Auflösung. Dazu kommt eine tolle Sprache: farbig, abwechslungsreich und völlig ungekünstelt. Wenn nur alle so schreiben könnten! Ein absolut lesenswertes Buch, wie schon der Vorgängerband "Travis Delaney - Was geschah um 16:08?"

Bewertung vom 24.11.2016
Die Retterin von Susa
Wolf, Joan

Die Retterin von Susa


gut

Eine SEHR freie Adaption des Buches Esther aus der Bibel

Ein recht interessanter Roman, der die zweieinhalbtausend Jahre alte Geschichte des Königs Xerxes von Persien beschreibt. Die biblische Geschichte ist recht knapp und ohne Schnörkel; das macht sich dieser Roman zunutze, um die Lücken mit eigener Phantasie zu füllen.

Leider geht diese Phantasie so weit, daß geschichtliche Tatsachen verändert werden, oft sogar ins Gegenteil verkehrt. Insgesamt gewinnt man den Eindruck, die Autorin hätte sich sehr wenig mit den historischen Gegebenheiten beschäftigt. Es klingt immer wie ein Roman aus dem 19. Jahrhundert.

Die Stellung der Frau ist genauso modern - eine Undenkbarkeit in damaligen Zeiten! Überhaupt ist hier im Buch der Harem eine ziemlich offene Angelegenheit. Sogar Mordechai, der Onkel der Esther, kann ihn ohne Probleme betreten - als noch lange nicht bekannt ist, daß er ihr Onkel ist. Ein morgenländischer Herrscher wachte aber mit aller Macht über seinem Harem. Die einzigen Männer, die Zutritt hatten, waren spezielle Eunuchen, die dafür ausgebildet waren.

Der König selbst heißt Ahasveros und wird hier als Eigenname gebraucht. Ahasveros ist aber kein Name, sondern ein Titel.

Im Buch herrschen durchgehend die Sitten des 20./21. Jahrhunderts. Frauen sind gleichberechtigt, sie argumentieren mit Männern, sind gut gebildet und wehren sich gegen männliche Autorität.

Es gibt hier Richter, die mit "Euer Ehren" angesprochen werden. Das ist auch völlig unhistorisch. Wenn der König sich über jemanden ärgerte, wurde der ohne weitere Verzögerung zu Tode befördert. Eine Gerichtsverhandlung vorher stammt aus einer weit späteren Epoche.

Die Gedanken, ihr Anliegen dem König doch nicht gleich zu sagen, wirken vor dem lebensbedrohenden Hintergrund nur lächerlich. In der Bibel wird diese Haltung begründet, hier wirkt sie nur zickig.

Es ist im Original nie die Rede davon, daß den Juden die Option geboten wird, in ihr Land zurückzukehren. Der König hat eine moderne Gesinnung gegen seine Untertanen - eine in damaligen Zeiten absolut undenkbare Haltung. Interessant hier auch der Konflikt zwischen Haman und Mardochai. “Ich verbeuge mich nicht vor einem Edomiter” (S. 202) geht weit über jeglichen Interpretationsspielraum des biblischen Textes hinaus. Diese Aussage impliziert eine Überheblichkeit, die von Mardochai nicht bezeugt ist. Im Gegenteil: Die Bibel sagt, Mardochai beugte seine Knie nur vor seinem Gott - eine für einen Juden nicht nur höchst löbliche, sondern völlig korrekte Haltung, die mit Überheblichkeit nicht das Mindeste zu tun hat.

Der König wußte laut der Bibel auch von Anfang an von dem Erlaß, er wußte nur nicht, wer die Juden waren. Das unterschlägt die Autorin völlig.

Gesetze konnten im persischen Reich nicht widerrufen werden. Auch hier hätte die Autorin mal die Bibel lesen sollen. Auch die Rache der Juden wird unterschlagen. Die Autorin äußert sich nicht dazu, worauf sich das Purim-Fest dann gründen soll. Überhaupt: In seinem "Erlaß" formuliert der König: "...ersuche ich Euch, ..." die Juden zu verschonen. Ein persischer König würde niemanden "ersuchen"!

Fazit: Das Buch Esther in der Bibel ist ein faszinierendes Buch, spannend zu lesen, ohne überflüssigen Schnickschnack und historisch glaubwürdig. Das auszuarbeiten ist natürlich legitim, aber man sollte sich an den historischen Gegebenheiten orientieren. Da fehlt es eindeutig an Recherche. Dieses Buch ist recht nett, aber leider weit von den Tatsachen entfernt.

Bewertung vom 23.11.2016
Green Mamba (eBook, ePUB)
Stiller, Barry; Stiller, Dana

Green Mamba (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Viel Spannung um Atomforschung
Ein Wiedersehen mit Kommissar Keller. Diesmal spielt die Handlung nicht in Ägypten, sondern auf dem Gebiet der DDR im Jahr 1974. Zwei Jungs dringen in das Gebiet eines nuklearen Forschungszentrums vor. Was als Jux und Ferienabenteuer beginnt, endet als Desaster: Einer der Jungen stirbt, der andere wird von nuklearer Strahlung verseucht.

In einem psychiatrischen Krankenhaus wird der leitende Arzt von einem Patienten ermordet. Kommissar Keller wird mit der Ermittlung betraut, aber er dringt nicht zu dem Patienten durch. Offenbar hat der einen Doktortitel, aber er ist nicht zu normaler Kommunikation fähig. Steht er unter Drogen? Aber warum? Und warum tötet er den Mediziner, der sich offensichtlich ganz besonders um ihn gekümmert hat? Bei der Obduktion wird ein Zettel gefunden: “Ich bin nicht verrückt.” Doch bevor Keller mit einer Befragung nachhaken kann, ist der Patient auf mysteriöse Weise bei einer nächtlichen Operation gestorben.

Die Ermittlungen gestalten sich ausgesprochen schwierig. Von höchsten Stellen werden der Polizei Knüppel zwischen die Beine geworfen. Warum? Was soll vertuscht werden? Die Spannung steigt von Seite zu Seite. Man mag das Buch nicht zur Seite legen und wartet atemlos auf die Auflösung – die dann wunderbar in die reale Zeitgeschichte eingebunden wird. Man lernt viel über Atomforschung und damit zusammenhängende Gebiete. Ausgezeichnet gemachter Roman mit atemloser Spannung und vielen Extra-Infos!

Bewertung vom 15.11.2016
Träume und Visionen
Doyle, Tom;Webster, Greg

Träume und Visionen


ausgezeichnet

Aufbruch innerhalb des Islams
Für den durchschnittlichen Mitteleuropäer ist nach dem 11. September der Islam nur noch furchteinflößend: Menschen, die völlig ohne Grund nicht nur sich selbst, sondern auch noch so viele andere wie möglich ermorden. Und das nicht nur Andersgläubige, sondern sogar Glaubensgenossen. Und was noch viel schlimmer ist: Die führenden Köpfe dieser Religion verurteilen das nicht, sondern scheinen es noch zu unterstützen.

Die meisten wissen wenig bis gar nichts über diese Religion, und das macht die Angst nur noch schlimmer. In der Folge versuchen viele, dem einfach auszuweichen. Aber das ist keine Lösung. Immer mehr Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten kommen zu uns. Verschleierte Frauen gehören heute zum Alltag. Aber die Angst bleibt.

Dieses Buch bietet einen völlig neuen Ansatz: Hier wird erzählt, was in den islamischen Ländern unbeachtet von der Weltöffentlichkeit geschieht: Viele Mohammedaner haben Träume und Visionen. Sie sehen Jesus, der sie an Menschen verweist, die ihnen mehr über den Weg in den Himmel sagen können. Hier werden 23 Geschichten erzählt, die von den Autoren sorgfältig auf Echtheit überprüft sind; Menschen, die Jesus in Träumen und Visionen begegnet sind und deren Leben sich daraufhin radikal verändert hat.

Dieses Buch hat mich begeistert! Eigentlich hatte ich es mir nur ausgeliehen, aber nachdem ich halb durch war, habe ich es mir selbst bestellt. Solche Bücher gehören in meinen eigenen Schrank! Für mich war es sehr ermutigend, von den Aufbrüchen im islamischen Kulturkreis zu lesen und ich wertschätze die jungen Christen, die unter diesen Umständen in ständiger Lebensgefahr Jesus nachfolgen. Ein ermutigendes und befreiendes Buch, das in jeden Bücherschrank gehört!

Bewertung vom 09.11.2016
Unheilvolle Nähe
Blackstock, Terri

Unheilvolle Nähe


ausgezeichnet

Cape Refuge-Serie Band 4

Als Cade sich (endlich!) ernsthaft mit dem Gedanken trägt, Blair einen Heiratsantrag zu machen und voll damit ausgelastet ist, sich etwas nie Dagewesenes auszudenken, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Das Mädchen aus dem Ort war blutjung, nicht schlecht beleumdet, aus guten Verhältnissen stammend, ohne schlechten Umgang – und bietet keinerlei Ansatzpunkte, die einen Mörder auf sie aufmerksam machen könnten.

Während Cade und seine Kollegen noch Indizien sammeln, wird eine weitere Leiche gefunden – und das noch von Cade selbst und just in dem Augenblick, als er Blair seinen Heiratsantrag machen will: in einer romantischen Höhle, wo er einige Stunden vorher die entscheidende Frage an die Wand geschrieben hatte. Natürlich ist alle Romantik sofort verflogen und die Ermittlungen laufen an.

Sadie, die auch noch privat in den Fall verwickelt ist, kann sich in ihrer Funktion als Redakteurin des Lokalblatts nicht zurückhalten, und der Fall wird für immer mehr Betroffene zur Gefahr.

Die Spannung steigt von einem Höhepunkt zum nächsten und man würde am liebsten gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die, die man aus den vorherigen Bänden liebgewonnen hat, geraten in allergrößte Gefahr, und die Polizei hat keinen Ansatzpunkt für die Ermittlungen. So blättert man atemlos eine Seite nach der anderen um und vergißt alles, was man außerhalb des Lesens noch hätte tun sollen. Der gewohnt gute Schreibstil und die atemlose Spannung nehmen den Leser vollständig gefangen.

Nebenbei entwickeln sich die Figuren immer weiter und man kann miterleben, wie sie neue Erfahrungen machen, an denen sie reifen. Hervorragende Unterhaltung mit Mehrwert!

Ein Wermutstropfen ist aber dabei: Das eBook ist nur mit hartem DRM lieferbar – schuld ist der Originalverlag. Ade Calibre! Was der Verlag sich dabei denkt, die Leser derart zu vergraulen, würde mich interessieren. Es gibt also tatsächlich Leute, die nach dem Musikmarkt nun auch den eBook-Markt ruinieren wollen. Schade!

Bewertung vom 01.11.2016
Was soll ich hier?
Kotulla, Thomas Christian

Was soll ich hier?


ausgezeichnet

Gute wissenschaftliche Grundlage für die wichtigste Entscheidung im Leben
Mit “Was soll ich hier?” legt Thomas Christian Kotulla den zweiten Band seiner “Begründung der Welt” vor. Genau wie im ersten Band geht es hier wissenschaftlich und begründet zur Sache. Wer wirklich wissen will, worum es im Leben geht, ist mit diesen beiden Büchern bestens beraten.

Beim Lesen dieses Buches kam mir der Gedanke, was am ersten Teil (“Die Begründung der Welt”) eher naturwissenschaftlich gedacht wurde, kommt hier aus Richtung der Gesellschaftswissenschaften. Die Gedankengänge sind anders, aber die Ergiebigkeit ist genauso hoch.

Daher ist eine Grundlage der Gedankengänge hier die Liebe ohne Hintergedanken. Das ist die Liebe, die Gott zu den Menschen hat und die wir erwidern. Wir wollen nicht deshalb mit Jesus leben, weil es uns dann besser ginge oder wir glücklicher würden, sondern weil wir uns für das Gute entscheiden wollen. Und das Gute, die Gerechtigkeit, die Liebe und alle guten Dinge, kommen von Gott allein. Daß diese Entscheidung nicht nur gut und richtig, sondern auch lohnenswert ist, lernen wir hier.

Die logische Folge aus der Beschäftigung mit Gottes Wort (oder auch diesem Buch) ist eine begründete Entscheidung für Jesus Christus, den Sohn Gottes, der uns durch sein Opfer auf Golgatha den Weg in den Himmel freigemacht hat. Wir müssen ihn nur noch gehen – in der Gnade Gottes und mit seiner Kraft. Wer dieses Buch gelesen hat, weiß, daß es sich lohnt.

So wie schon der erste Band war dieses Buch eine große Bereicherung für mich. Thomas Christian Kotulla geht sachlich und unvoreingenommen den Beweisen nach, die er sorgfältig gesammelt hat. Jeder kann dann selbst beschließen, ob er sich den Ergebnissen stellen will. Auf jeden Fall kann jeder auf dieser Basis eine begründete Entscheidung fällen. Wer wirklich aufrichtig nach einer Antwort sucht, kann sie hier finden!

Bewertung vom 15.10.2016
Als der Teufel erwachte
Wind, Jennifer B.

Als der Teufel erwachte


ausgezeichnet

Hintergründe, die jeder kennen sollte
Die aus “Als Gott schlief” bekannten Ermittler Georg, Tom und Jutta haben es mit einem neuen Fall zu tun: In einer Autowerkstatt werden in einem Kofferraum zwei Tote gefunden. Es stellt sich heraus, hier waren Schlepper am Werk, die Flüchtlinge nach Österreich gebracht haben. Dabei spielen verschiedene Mafia-Organisationen und interne Machtkämpfe eine tragende Rolle.

Die Handlung ist sehr komplex und vielschichtig, bietet alle möglichen Ansatzpunkte und hat wirklich für jeden was zu bieten. Man begegnet verschiedenen Flüchtlingen in den unterschiedlichsten Situationen, mit verschiedensten Schlepperorganisationen – die auch noch untereinander verfeindet sind – auf unterschiedlichen Fluchtwegen. Und sie alle suchen nur eins: Ein neues Leben ohne Angst und in Sicherheit.

Kein 08/15-Krimi, sondern echte Qualitäts-Unterhaltung mit aktuellen Bezügen und wie schon im ersten Band (der aber nicht Voraussetzung ist, um der Handlung zu folgen) hervorragend recherchiert, sprachlich und stilistisch ohne Mängel: Hier schlagen die Ermittler nicht über die Stränge, überschreiten nicht ihre Kompetenzen, aber arbeiten realistisch und im Rahmen der Gesetze. Hier gibt es keine Effekthascherei, aber jede Menge Hintergrundwissen zu Flüchtlingen, Schleppern, Routen und Umständen. Was man sonst nur unpersönlich aus den Nachrichten kennt, nimmt hier ein Gesicht an: Die Flüchtlinge Samir, sein Vater Rafim, seine Mutter und seine jüngeren Geschwister in Syrien kennenzulernen, zuzusehen, wie sich ihr Leben in Trümmern auflöst und sie auf ihrer Flucht zu begleiten, gibt der Flüchtlingskrise Persönlichkeit.

Aber auch die andere Seite lernt man kennen: Gewissenlose Geschäftemacher, die sich am Elend anderer bereichern, die Flüchtlinge ausbeuten und leichten Herzens im Stich lassen, wenn es für sie gefährlich wird. Die ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen.

Demgegenüber treten die persönlichen Umstände der Ermittler regelrecht in den Hintergrund: Juttas Suche nach ihrem Vater, Toms Beziehungsprobleme und Georgs neue Persönlichkeit. Jedes für sich genommen hat eine Tiefe, die man sich öfter wünscht.

“Als der Teufel erwachte” ist Infotainment vom Besten auf höchstem Spannungsniveau, dem man sich einfach nicht mehr entziehen kann. Dieses Buch sollte jeder gelesen haben!

Bewertung vom 29.09.2016
Gut - Besser - Tot
Uecker, Christian

Gut - Besser - Tot


schlecht

Ein Krimi, spannend wie ein Telefonbuch
Du meine Güte! Es gibt zwar eine Leiche, aber aufgedeckt wird nichts. Zufällig kommen am Ende die Motive für den Mord zutage. Unmengen von Beteiligten, die über den Kirchentag schlendern und alle möglichen Belanglosigkeiten registrieren. Mit Jesus und seiner Botschaft scheint der Kirchentag nicht das Geringste zu tun zu haben - offensichtlich geht es nur um Selbstdarstellung. Verschiedene Gruppen produzieren sich, dem Publikum gefällt das oder auch nicht. Die Allgemeinheit verhält sich völlig unchristlich, in jeder möglichen Beziehung. Ist das die Kirche Christi? Wird hier deren Lebendigkeit deutlich? Dann ist da wirklich nur Tod. Gähnende Langeweile, kein Inhalt.

Woher kommen dann die beschriebenen Massen? Was finden Menschen in einer solchen Umgebung? Wo steckt auch nur der allergeringste Nährwert in diesem Buch? Der spannende Kriminallfall, der auf dem Cover und dann nochmal im Text erwähnt wird, ist wohl aus Versehen nicht abgedruckt worden. Die Sprache ist unter jeder Kritik: Telegrammstil, abgehackte Sätze, sinnlose Phrasen. Dafür immer mal wieder ellenlange Bemerkungen über Hamburg als Handlungsort, die klingen wie aus einem Reiseführer abgeschrieben.
Den herausgebenden Verlag hatte ich als christlich verstanden, aber wenn sich das Christentum auf diese Art äußert, ist es toter als die Leiche aus dem Buch. Glauben und Leben kommt gar nicht vor. Eine ganz herbe Enttäuschung!